Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 07, 1917, Image 1

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" wetterberlchk.' " r
Für Omaha und Umgegend: Schön und'
etwas kälter heilte abend und DonnerStag.
Für Nebraska: Im ollgcmeinen schön heute
abend und Donnerstag. . Kälter, im Ostm.
Für Iowa: Veränderlich heute abend und
Donnerstag, wahrscheinlich Regen oder Schnee
im Osten; kälter im Norden und Westen.
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föt
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33. Jahrgang.
Olnaha, Ncbr., Mittlvoch, den 7. Februar 1917.
-8 Seitcn.-No. 232.,
Die Wahrheit uub der Urieg!
Wollen Sie die Wahrheit ljabcn, lesen Sie die
Tägliche Gmaha Tribüne!
Wie ein Teutscher im Westen in Anbetracht
dieser Tatsache ohne die Tagliche Omaha Tri
büne fertig werden kann, ist einfach unbegreiflich.
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cmc Milderung des
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-Boot-Programms!
washittgtoncr UegZernngsKreise glauben, öatz
Deutschland den unbegrenzten N-Voot-Krieg
fortsetzen wird.
Caoestone-Versenkung
Washington, 7. Feb. Die Vcr.
Staaten befinden sich setzt hinsichtlich
der Beziehungen zu Teutschland in.
nerl. lb der Gefahrzonc". ES lic
geil incrlci Anzeichen vor, daß die
deutsche Regierung eine Milderung
des Tauchprogranims, das den Ab
nich der diplomatischen Beziehun
k mit Teutschland herbeiführte,
bcrbeizuführcn gedenkt. Die hiesi
gen Negicrungsbeainten glauben,
daß Deutschland angesichts der Er
klärungen deS dcutschcii Ministers
für auswärtige Angelegenheiten, Dr.
j'.iinmcriuanu, den Tauchbootkricg
bis aufs Acuszerste führen wird.
Die Lage iin allgemeinen ist heute
genau dieselbe, als zur Zeit, da der
Präsident vor dem Kongrcs; erschien
und denselben von dem Abbruch der
diplomatischen Beziehungen mit
Deutschland in Kenntnis sehte.
Noch iinmcr hoffend, das; kein os-
fenkundigcr Akt" eintreten nmg. der
die Bundesregierung zwingt, mehr
energische B!abnahmcn gegen
Deutschland zu treffen, glauben Ne
gierungsbeamte, die dem Präsiden,
ten rieche stehen, daß es nur eine
bloße Frage der Zen xx, wann xt
omd ein Befehlshaber eines Tauch.
bootS einen übereilten Schritt tun
wird, der einen Krieg zwischen
Deutschland und Amenka herbeifuh
ren wird.
Jeder Tag aber der vorüber geht
ichne einen ernsten Zwischenfall zu
bringen, bringt ern iöefuhl der Er,
leichterung hervor. Das offizielle
Washington hält sich die Ohren zu,
erwartend, daß jeden Augenblick eine
nlrchtbaro Explosion erfolgen kann.
Achtundvierzig Stunden sind feit
jetter Tags verflossen, daß Teutsch,
Tauchbootflotte soll
vermehrt werden!
Vlärke derselben wird auf 200 er
höht? ein Admiral zn Lande; wird
Clark wieder zum Sprecher er
wählt werden?.
(Eigene Korrespondenz,)
Washington, 7. Fcb. Die deut.
fcht Unterseeboote als Kricgswaffe
der Flotte machen auch bei uns
Schule. Senator Poindextcr von
Washington beantragte, daß achtzig
Unterfccboote für deir Kriegsschutz
und zwanzig für die Hochseeflotte
gebaut werden. Dem Marine-De
partement soll zu diesem Zwecke eine
ErtraBewilligung von vier Millio
neu Dollars gemacht, werden. Damit
ist das Unterseeboot als Waffe des
modcmen Seekrieges anerkannt wor
den. Durch die vorgeschlagene Bcr
mchrung unserer Unterfeeboot Flot.
te würde dieselbe auf zweihundert
Fahrzeuge gebracht werden. Das ist,
wie der Senator ausführte, nicht
viel im Vergleich der Zahl der Un
terseeboote der Flotte anderer Mäch
te, womit natürlich Deutschland gc
meint ist, das die Tauchboot-Waffe
allein von allen Machten zu einem
furchtbaren 5iriegshandwcrkzeug aus
gebildet hat.
(sin ttünstliuff des Präsidenten.
Die l?rncnm,ng des Leibarztes
und Begleiters des Präsidenten, Dr.
Carti T. (rayson, zum Medicinal
Direktor" der Flotte mit dem Weni
ge eines Admirals lind einem Iah
resgchalt von $8,000 ist von dem
MarineÄomit'e günstig einbcrich.
tct worden. Die Ernennung bedeu
tet. das; Dr. b,raysoil über int Vor
derniänncr, unter denen sich viele
verdiente Marineärzie befinden, hin
joeg befördert wurde.
Die Ernennung erfolgte auf
Wunsch deS Präsidenten, nicht aus
Empfehlung des Marine-Sekretärs.
Im Senat dürfte es dieser offen
baren und angeblich nicht durch be
sondere Fähigkeiten und AmtS-Oua-lifikationen
Tr. ')ra)sons begrün
deten Bevorzugung wegen zu hesti
gen Auseinandersetzungen kommen.
Wer wird Sprecher?
Die Suvreme Emirt von Penn
fnlvanicn bat entschieden, das; der
Demokrat Gut) E. Eampbcll in der
Kongrrßwabl im "2. Distrikt des
starte über ben jrfcumi rennbli.
(Fortsetzung auf Seite 3.)
verursacht keine Zlnruhe.
land eine KriegSzone für die Neu
traten geschaffen hat, in welcher auch
neutrale Schisse versenkt werden, die
mit KricgSkontcrbande beladen sind.
Dieses gilt erst recht von deutsch,
feindlichen Schiffen, seien dieselben
nun armiert oder nicht.
Ais jetzt macht die Versenkung deS
britischen Dampfers Eavcstone hier
den größten Eindruck: man ist aber
vorsichtig, in diesem Falle Stellung
zu nehmen.
Hexamer antwortet
seinen Uritikern!
Wiederholt seine Trene zum Lande,
befürwortet jedoch Referendum
über Kriegserklärung.
Philadelphia, Pa 7. Feb.
Dr. Charles I. Herainer, der Prä
sident des TeutschAmerikanischen
Nationalbundes, welcher über 3.
000,000 Mitglieder zählt, hat ge
stern dem Lande gegenüber seine
Treue erklärt. Den Kritiken über
seine Befürwortung einer allgemei
nen Volksabstimmung, ehe Krieg er
klärt werden kann, hat er gestern
folgende Antwort zuteil werden las
sen: Wenn es zum Kriege kommen
sollte, würde ich ohne Wanken hinter
den Ver. Staaten stehen und alles
unterstützen, was dies, mein Land,
unternehmen wird. Ich bin jedoch
der Ansicht, daß kein Volk einen
Krieg erklären sollle, ehe die Frage
nicht durch ein Referendum erledigt
ist."
26 Grad Fahrenheit
unter Aull in Berlin!
Ganz Deutschland leidet furchtbar
unter der überans strengen
Kälte.
Berlin, über London, 7. Febr.
Die fast unerhörte Kälte, welche be
reits feit 14 'Tagen anhält und
Überall in Teutschland großes Unge
mach wie zahlreiche Todesfälle im
Gefolge gehabt hat, ist noch gestie
gen. Die Temperatur hat, seitdem da
rübcr Buch geführt wird, noch nie
einen solchen Tiefstand erreicht, wie
gerade jetzt. Sonntag wies das Ob
servatorium in Potsdam auf 20 (Sr.
Fahrcnhcit unter Null, eine Kälte,
wie sie hier noch nie dagewesen.
Die Diuchschnittskälte im Reiche be
trug in den letzten beiden Tagen
zehn Grad Fahrcnheit unter Null.
Besonders in Wcstpreußcn und im
Rheinland ist die Kälte kaum er
träglich. Die meisten Flüsse und Kanäle in
Deutschland sind fest zugefroren, und
der Kohlentransport ist stark behin
dert. Vielen Geschäftsgebäuden in
Berlin mangelt es an der zur Hei
zung notwendigen Kohle, und Hotels
liabcn alle Zimmer gesperrt, deren
Benutzung sie nicht absolut benöti
gen. Um den Transport deS Heizmate
rials in den Städten zu unterstützen,
haben die Militärbehörden Soldaten
zur Verfügung gestellt und Pferde
nu?geliehcn. Ciespannc sind derart
rar, daß eine Berliner Zeitung vier
Elephanten rcmiirierte, um einen
Äorrat von Druckpapier nach ihrer
Office zu ziehen.
In einer Zuschrift ans Tageblatt
bringt ein hervorragender Rechtsan
walt iil Vorschlag, durch einen spc
ziellen Bundcsratöbcfehl das beste
llende Gesetz aufzuheben, welches es
Mietern gestattet, ihre Mietkontrak
te zu brechen, falls die Häuser infol
ge mangelhafter Heizung gesnnd
heitögesälirlich werden. Diese befür
wortete Maßnahme ist als eine
Schntzmaßregel für Hausbesitzer be
rechnet, da eine grosze Anzahl von
Häusern infolge der Kalte leer ste
hen. Nk'ucr Bischof ernannt.
Rom. 7. Feb. Monsignore Ja
mcs Wacklowkn von Pbiladelphia ist
zum Bischof frn Zamdeanga er
nannt morden wis der Batilan hcuie
bekannt zab.
Tauchboote haben
19 Dampfer versenkt!
Am Dicnötaa) und heute morgen
&7,'57 Tonnrngehalt in die
Tiefe befördert.
London, 7. Febr. Der dentschc
unbeschränkte Tauchbootkrieg zeitigt
für die Alliierten und diejenigen
Neutralen, welche die Ersteren mit
Konterbande versorgen, bereits
schlimme Folgen.
Wie Lloyds melden, find gestern
im ganzen 15 englische und neutrale
Dampfer niit einem Gehalt von ins
gesamt 46,707 Tonnen versenkt wor
den, während heute morgen auch
schon wieder zwei englische Dampfer,
welche zusammen 41 1 1 Tonnen groß
sind, als versenkt gemeldet werden.
Von den 17 versenkten Dampfern
sind neun Engländer, fünf Norwe
ger, ein Russe, ein Schwede und ein
Spanier. Der Name des letztem: ist
nicht bekannt gegeben. Der größte
der versenkten Dampfer war der
Britcndainpfcr Port Adelaide", der
8.181 Tonnen grvs; war. Derselbe
hatte Passagiere an Bord. Jnsgc
samt solleil 00 Personen, darunter
Mitglieder der Besatzung, gerettet
sein, doch wird nicht angegeben, wie
viele den Wcllcntod gesunden ha
bei,.
Zwei Personen von dem hentc
morgen versenkten Dampfer Sa
0" sollen ebenfalls umgekommen
sei, während der Kapitän und die
übrigen 11 Mann sicher gelandet
wurden.
Die Liste der gestern und hente
morgen versenkten Dampfer ist:
Dampfer: Tonnen:
Port Adelaidc. britisch 8,181
Wartenscls, britisch 4,411
Floridian, britisch 4,777
Bclford, britisch 1,955
Warley Pickering, britisch .. 4.106
Palmleaf, britisch 3,026
Cliftonian, britisch 4,303
Tamara, norwegisch 453
Rigcl, norwegisch 1,771
Wasoale, norwegisch 1,856
Songdgl, norwegisch ...... 2,8s!)
Thor 2, norwegisch 2,144
Eerera, russisch 3,512
Bravalla, schwedisch 1,553
, spanisch 1,500
Saxon, britisch 1.337
Azal, britisch 3.074
Zusammen 51,118
Immer noch e Schiffchen!"
London, 7. Fcb. Außer den
beiden oben angegebenen Dampfern
find heute vonnittag noch zwei an.
dcre Briten deutschen Tauchbooten
zuin Opfer gefallen, nämlich die
l.Ul Tonnen große Ve,ta" und
der Dampfer Crown Point" mit
einem Gehalt von 5,218 Tonnen.
Dies macht für Dienstag und Heu
te vormittag insgesamt 57.357 Ton
nen aus.
Holland hat keine
Ursache zur Sorge!
Die Lage ist allerdings ernst aber
knneewegs gibt sie znr Be
sorgniS Anlas,.
Im Haag, 7. Fcb. Der l,ol
ländische Ministerpräsident van der
Linden hielt heute im holländischen
Unterhause eine Rede, in welcher er
lagtc, daß die Lage wegen des un
begrenzten Tauchbootkriegcs aller
dings ernst, aber in keiner Meise
besorgniserregend sei. Es liege
lein Grund vor, sich sonderlich zu
bennrubiacn. Der Minister erklär.
te, er werde das Unterbaus weaen
weiterer Entwickelung der Lage der
Tmge auf dem Laufenden halten.
will Politik aus der
Uirche heraushalten!
Pierre, S. D., 7. Feb. Im
Nepräsentantcnbaus der Staatsle
giölatur vou Süd Dakota hat Re
präsentant Hursch eine Vorwge ein
gereicht, wonach die Diskussion ir
gend eines Gegenstandes politischer
Natur in irgend einer Kirche am
Tonntag verboten fein soll.
Verrohung der
englischen Presse!
Berlin, 7. Feb. (Funkendepesche.)
Die britische Zeitung Daily Mir
ror" veröffentlicht ein Bild eines
Anatomicsaalc.s mit einem Skelett.
Das Bild trägt die Unterschrift:
Skelett eines Hunnen für die Ana
tomicklasse. Blinde Soldaten im
Nationalinstitut für Blinde in der
Great Portland St. erhalten Unter.
rM in der Anatomie. Dieses Ske
lett war vor zwölf Monaten ein
lebender Deutscher."
Dentschland wird
den Ver. Staaten
nicht Urieg erklären!"
Diese wichtige Erklärung stammt
von mangevcndcr Seite in
Washington.
Washington, D. C., 7. Fcb. -
Deutschland wird niemals den Vcr.
Staaten Krieg erklären, selbst, wenn
die diplomatischen Beziehnngen abgc
brachen werden."
Dies wurde hier in Washington
von maßgebender Seite als genaue
Wiedergabe des Standpunktes der
deutschen Ncichsrcgicrnng mitgeteilt.
In Ärelicn, d,e der deutschen Bot
schaft nahestanden wurde besonderer
Nachdruck auf den Punkt gelegt, daß
Deutschland niemals daran gedacht
hat, Krieg mit den er. Staaten
zu wünschen.
Der deutsche Botschafter Graf
von Bcrnstorff selbst lehnte es glatt
ab, sich darüber zu nnsiern, wie
Trntschland sich verhalten würde,
wenn es zum Abbruch der Beziehnn
gen kommen sollte. Dennoch wurde
von anderer Seite versichert, die Ab
sicht der deutschen Neichsregicrung
sei, sich nicht in einen Krieg mit den
Ber. Staaten bineindrängen zn las
sen, solange irgend eine Möglich
keit ist, diesem aus dem Wege zn
gehen.
Anm. d. N. Diese Mittcilun
gen decken sich inhaltlich mit eineni
vom International News Service
wiedergegcbencn Interview, das
zwar zunächst ohne Namensnennung
erscheint, in einer Vorbemerkung zur
Klärung der Lage ausdrücklich als
Aeusserung des deutschen Botschaf
ters Grafen von Bernstorff bezeichn
net wird. Nach dieser Fassung soll
Graf von Bcrnstorff erklärt haben:
.Wenn die Per.' Staaten warten,
bis Tentschland ihnen Krieg erklärt,
können sie bis znm jüngsten Tage
warten."
Verspreche nicht gebrochen.
In deutschen Botschaftskreisen
wurde außcrdeni vernchcrt, man wer
de sich deutscherseits alle Mühe gc
beu. in dem verschärften Tauchboot
krieg das Leben von Amerikanern
xu schonen. Es wird ferner mit Nach-
druck darauf . hingewiesen, daß
Deutichlands neuer Schritt nicht als
ein Bruch des den Ner. Staaten an
läklick des Susser.alles aeaebenen
Versprechens angesehen werden kön
ne, vielmcbr nur die vollttandiae
Unterbindung des Handels der mit
Deutschland xm Kriege ticgcnoen
Lander bedeute.
Deutschlands Negierung sagt sich,
daß die Vcr. Staaten seit zweiein
bald Jahren sich das britische Ver
bot des Handels zwischen den Vcr.
Staaten und Deutschland habe ae-
fallen lassen, Teutschland fühlt sich
infolgedessen vollkommen berechtigt,
seinerzeit den Handel seiner Feinde
m aleicber Weiie M unterbinden, auf
Englands Versuch. Teutschland aus-
zuhnngcrn, mit einem unter diesen
Umständen vollständig gerechtfertig,
ten Gegenzug zu antworten.
Uriegsmiiöigkeit
in Australien!
Im Felde stehende australische Trup
pen gegen Einführung des
Zwangsdl'enstcs.
Berlin, 7. Febr. In den bri
tischen Kolonien tritt die Kriegsmü
digkeit immer deutlicher in die Er
scheinung. An der Volksabstim
ttiung über die Einführung deS
ZwaiigLdicnstes in Australien Betei
ligten sich auch die im Felde stehen
den australischen Soldaten. Sie ha
ben dem Muttcrlande ihre Dienste
freiwillig angeboten, und das Mut
terland hat ihnen dadurch gedankt,
daß es sie immer dorthin stellte, wo
cS am gefährlichsten war. Das hat
sie krieg'MÜdc gemacht. Diese
Stimmung kommt in dem ?lbskim
uugsergcbnis zum Ausdruck. Von
insgesamt 1 16,000 Soldaten, die sich
an der Abstimmung beteiligten,
stimmten nur 40,000 für Zwangs
aushcbung und 106,000 stimmten
dagegen.
Deutsch - irische
Assoziation in Berlin!
Berlin, 7. Fcb. (Funkendenesche.)
Hier ist unter dem Namen
Deutsch.irische Vereinigung eine Or
aanisation aearündct worden, wel
cher hier wobnende Iren und ange
sehene Teutsche angehören. Iobn
lHaffncv. der trübere amerikanische
Generalkonsul in München, ein ge
boremr Ire. achort m dein Vor-
ftand der neuen BereimLUNg
Ungarn siir den
Tauchbootkrieg!
Tl'sza nd Apponyi erklären, das;
der unbegreazte U-Bootkricg-berichtigt
ist.
Amsterdam, 7. Februar. Un
gar ist für den unbegrenzten
Tauchbootkrieg? Graf Stephan Tisza
und Graf Apponyi zusammen mit
andere Führern haben im ungari
schen Parlament Reden gehalten, in
welchen sie dem unbegrenzten Tauch
bootkricg das Wort rcdcn. Die ein
zige Opposition kam von Graf Ka
rolyi, welcher sagte, daß er gegen
den uubcgrcnztcn Tauchbootkrieg sei,
weil dadurch der Friede in weite
Ferne gerückt werde.
Tiszas Rede bildete eine energische
Verteidigungsrede des Tauchbootpro.
gramms. Er hob in seiner Rede
hervor, daß der unbegrenzte Tauch
bootkrieg unbedingt nötig sei, da die
Existenz der deutschen Verbündeten
bedroht sei. Alle Mittel müssen
aufgewendet werden, um den Feind
zu schlagen. Der erweiterte Tauch
bootkricg sei schon deshalb ange
bracht, weil die Briten, die ganze
deutsche Küste mit Minenfeldern um.
geben baben. Er sagte des weite
ren: Wir halten uns immer noch
an Wilfons Vorschlag, eine Fric
densbasis zu schaffen, und find be
reit, uns auf Verhandlungen einzu
lassen." Graf Tisza bewies mit schlagen
den Worten, dasz die Alliierten öster
reichisch ungarische Schiffe ohne vor
Vorige Wariiimg versenkt haben.
Gras Äpponm gab der Hoffnung
Ausdruck, daß der unerbittliche
.aucyliootkrieg einen baldigen Fno
oen im Gefolge haben werde. Er
sagte ferner, daß der Tauchbootkriea
in seiner jetzigen Form kommen
mußte, da die Wer. Staaten von
Amerika nicht imstande gewesen
,ino umgimiö zu vcranlaiien, das
Völkerrecht zu beobachten.
Englands König halt
seine Thronrede!
London, 7. Fcb. Der König
von England erschien heute im bri
tischen Oberhaus und eröffnete das
Parlament mit einer Ansprache, in
welcher er unter anderem sagte, daß
England und dessen Verbündete sich
für eine gerechte Wiedcrvcrgeltung
gegen die deutschen Vergewaltigun
gen zur See rüsten. Die deutschen
Friedensangebote, sagte der König,
bilden keine Basis für einen Frie
den. Die Blockade der deutschen
Küste muß unter allen Umständen
aufrecht erhalten werden. Meine
Armee hat in Europa und Mcsopo
tamien mit großer Bravoiir gc.
kämpft (Schorsch, las;' Dich nicht
auslachen!) und bereitet sich jetzt
zum Entscheidungökainpfe vor. (Hin
denburg wird den Briten schon zci
gen, was eine Harke ist!) Ich hoffe,
daß sie zusammen mit unseren Vcr
bündeteu siegreich sein wird. (Hof
fen und Harren macht Menschen zil
Narren!) Ich habe Vertreter mci
ner Liolonicn eingeladen, mit meinen
Ministern zu konferieren, wie man
aus diesem Kriege siegreich hervor
gehen kann, und erwarte, daß da
durch die Einigkeit in meinem Kai
scrrcich fester begründet wird.
Die Abreise des
amerik. Botschafters!
Washington, 7. Feb. Das
Staatsdepartement hat heute ciuc
Depesche erhalten, wonach der amc
rikauische Botschafter Gerard sich
nach Bern, Schweiz, begeben hat.
Eine andere Depesche besagt, daß
der Botschafter Berlin in Bälde vcr
lassen wird. Die Nachricht, daß die
deutsche Regierung den amerikani
schen Botschafter an der Abreise so
lange verhindern wird, bis der deut
sche Botschafter in Washington seine
Fahrt nach Deutschland angetreten
hat, ist aus der Luft gegriffen.
Generalkonsul Zöppfel
packt seine Sachen!
: '
San Francisco. 7. Fcb. Der
deutsche Generalkonsul Dr. Erich
Zöppfel hat heute feine Sachen ein-
gepackt und wird sich morgen mit
zehn Mitgliedern seines Stabes nackz
dem Osten begeben. Nächsten Diens
tag ivird er zusammen mit . dem
dcunchen Votichafter von Bermtorff
die Heimreise antreten. Der Schwei
zer Konsul dahier wird die Geschäfte
der deutschen Regierung überneh
men.
NiivelhältniZmäßig gering ist die
ZaNl der deutschen KriegHerolindeten
dank deutscher Aertckunst!
Deutsche Erfolge m
der Somme-Front!
Sie Briten werden in einem Gegenangriff
geschlagen und ihnen mehrere eroberte
Schanzgräben entrissen.
Zluf der Ostfront finden
Berlin, 7. Fcb. (Funkenbcricht.)
Das Kricgsamt meldet unter dem
gestrigen Datum:
Deutsche Truppen eroberten ge
stern in einem Gegenangriff den
grösseren Teil der Schützengräben,
tvelche von den Briten östlich von
Bcaucourt, an der Sommcfront, be
setzt worden waren, wieder zurück.
So verkündete heute nachmittag das
deutsche Kriegöamt.
Es fügt hiiizu, daß ein starker An
griff der Briten Sonntag nachmit
tag nördlich von Beaucourt fcheitcr-
te, und auch ein zweiter Angriff
Sonntagnacht.
Berlin, 5. Febr. (Funkendepesche
über Sayville, Long Island.) Fol
gendes ist der Wortlaut des westli
chen Nachmittagsberichts vom deut
schen Hauptquartier:
Armeegruppe Kronprinz Rup
prccht von Bayern. Am nördli
chen Ufer des Ancrebachcs, bis nach
der Somme, ereigneten sich Jnfan
teriegefcchte, während in anderen
Abschnitten starkes Artillcricfeuer im
Gange war.
Der größere Teil der Schützen
grüben östlich von Bcaucourt wur
de den Briten durch einen Gegenan
griff wieder abgenommen. Dabei
blieben etwa 100 Gefangene in un
sercn Händen.
Nachmittags scheiterte ein hefti
ger Angriff der Briten nördlich von
Bcaucourt. In der Nacht wurden
wiederholte Angriffe starker Streit-
kräfte gegen unsere Stellungen von
östlich Grandcourt an bis südlich von
Pys untcriiommcn? aber dieselben
waren erfolglos. Auf eineni Land
weg von Beaulancourt bis nach
Bolivka wird Präs.
lvilson unterstützen!
Chile entscheidet sich jedoch gegen
ein Eingehen auf Wil
fons Pläne.
Buenos Ayres, 7. Fcb. Wie
der bolivianische Gesandte heute
hier offiziell mitteilte, wird sich die
Republik Bolivia dem Vorgehen der
Vcr. Staaten gegen Deutschland an
schlichen. Diese Bekanntmachung
folgte auf die Nachricht, daß Bra
filicn einen Protest gegen die un
beschrankte TauchbootKriegführung
an Teutschland erlassen hat. Bis
jetzt ist Bolivia die einzige Ncpu
blik Südamerikas, welche sich de
sinitiv entschlossen hat, den Schritt
der Ver. Staaten offen zu billigen.
Chile gegen Wilsons Vorschlag.
Aus Santiago eintreffende Depe
scheu besagen, daß die Republik Chile
endgültig den Beschluß gefaßt hat,
die Vcr. Staaten nicht zu unter
stützen. Uruguays Presse gegen Deutschland.
Montevideo, 7. Fcb. Sowohl
die Presse wie die Bevölkerung
Montevideos zollt dein Schritt der
Vcr. Staaten, die Veziehuugen mit
Deutschland abzubrechen, Beifall.
Die Zeitung ..El Siglo" fordert die
Regierung auf. sich dem Vorgehen
der Vcr. Staatcn für die Verteidi
gung der durch die Haltung
Deutschlands gefährdeten Interessen
anzuschließen.
Sollen Tauchboot-
Urieg einstellen!
London, 7. Fcb. Stellen Sie
uni Gottes willen den Tauchboot
krieg ein und machen Sie Friedens
bedingungeu!" Diese aus Amerika
kommende Funkendepesche wurde
beute von den Briten aufgesangcn.
Dieselbe wurde von Louis P. Loch
ner, Sekretär von Henry Ford, auf.
gegeben und war an die deutsche
Regierung gerichtet.
Wiedereröffnung
des Reichstags!
n
crlin, 7. Feb. über London.
Am 22. Februar wird der Reichs-
tag wieder zur allgemeinen Sitzung
iulanunemrctcn.
nur Scharmützel statt
,
Gueudccourt gab cs Kampf.
Südlich der Somme ' brachten
Streifzüglerabteilungen mehr als
20 Franzosen und Briten aus den
feindlicheir Linien als . Gefangene
ein."
Am Abend des 2. Februar war.
fcn mehrere unserer Flottenäroplane
auf die feindlichen Hoclöfcn und
Munitionsdepots in Furneß und
Adinkerke (Flandern), Boinben von
schwerstem Kaliber äb. Alle unsere
Flieger kehrten unversehrt zurück."
Armeegruppe des Prinzei Leo
pold: Kleine russische Abte ungen,
die. gegen unsere Vorposten vorrück
ten, wurden durch unser Feuer zu
rückgeworfen. Armeegruppe des Erzherzogs Jo
seph und des Feldmarschalls v. Ma
ckensen: Die Lage ist unverändert;
es gab nur geringes Artillericfeuer
und kleine Vorpostenscharmützel.
.Von der mazedonischen Front ist
nichts Neues zu berichten. . '
Oesterreich über
die Ver. Staaten!
Präsident Wilson kommt bei Bcspre
chnng der Lage, die er ge.
schaffen, schlecht weg.
Wien, 7. Feb., über Amsterdam
und London. Die Neue Freie Pr.
sagt über das neuerliche Vorgehen
der Ver. Staaten:
Präsident Wilson handelt, als o$
der Tauchbootkrieg ein Donnerschlaz .
aus dcm blauen Himmel 'wäre,
etwas, das nur der Zerstörungslnst
entspringe l Hat er vergessen, was
die Alliierten getan haben, um die
Mittelmächte aufzureizen? Hat er
vergessen, daß die Alliierten offen -der
Welt erklärt haben, daß Oester-reich-Ungarn
untergehen, und die
politische Macht Deutschlands zer
schmettert werden müsse?
Wie kann Präsident Wilson von
der Freiheit der Meere sprechen, da
doch die Briten erst vor wenigen
Tagen die Küsten Hollands und Dä
nemarks durch Minen blockierten?
Niemals hat Präsident Wilson Groß,
britannien auch nur mit einem
Schein von Strenge behandelt. Hil
se für Großbritannien war stets sein
innerster Gedanke.
Er konnte den Krieg mit einem
Federstrich z Ende bringen, ohne .
die Neutralität zu verletzen oder auch
nur England wesentlich zu schädigen.
Ehrliche Anerkennung deS Tauch
bootkricges wäre der beste Kurs für
ihn gewesen. Er unterließ eS, von. -der
Gelegenheit Gebrauch zu machen.
In seinem Herzen hält er es mit .
den Alliierten, und er fordert andere
Neutrale auf, ihm zu folgen. Dieser
Winkelzug hat wenig Aussicht auf
Erfolg."
Das Neue , Wiener Tageblatt"
schreibt:
Die deiltsche Regierung hat sich
in ibrer Note vom letzten Mai volls
Freiheit deS Handelns vorbehalten,
wenn Amerika es unterließe, die Be
obachtung der Menschlichkeitsgesetze
seitens der Vettern herbeizuführen.
Deutschland kann daher nicht geta
delt werden, wenn Herr Wilson sich
plötzlich, überrascht" fühlt.
Deutschland hat nur getan, wo
von es lange zuvor den Ver. Ctaa
teil warnende Kunde aeacben Karte.
für den Fall, daß , Amerika Großbri
tannien gestatte, die Londoner De
klaration zu verleugnen und seine
Seemacht über alle gültigen Gesetze
zu stellen. Amerika blieb stumm,
was die Zustimmung zu der normen
digen Zurückgewinnung der Freiheit
der Meere an allen KÄsteir bedeute
te, notwendig nicht nur im In
teresse Tentichlands, sondern der
ganzen Welt, Amerika eingeschlos
sen." Die ganze Presse erklärt, dasz
die Vr Staaten, indem sie in den
Krieg eintreten, ans ihre Schultern
die Schuld an dem schwersteil Amt
der Fortsetzung des Krieges laden
werden: sie fügt ober hinzu, solche
Vorgehen könne nichts an der Lag?
imderu, da die Mittelmächte akZz
Möglichen!?,! im Voraus in ElEa
gung gezogen hätten.