ÜPMW R rar-v - ww , Kein Dclktfchcr in Amerika kann jetzt ohllo ein deutsches Tageblatt sein. Bewegen Sie '"lh i sc 'Vc r we'ttstöerM.' Für Omaha und Umgegmd: Teilweise U wollt heute abend und Dienstag, steigende Tem peratur. Für Nebraska: Teilweise bcwöllt heute abend und Dienstag, wärmer. , Für Iowa: Teilweise bewölkt heute obmb' und Dienstag, steigende Tcmpcrati. fr I sc7T tt CV .chren Freund, die Tribttne" V OU'lv)' zu bestellen! -. 33. Jahrgang. Omaha, Nebr., Montag, den 5. Februar 1917. -8 Seiten.-No. 280. ff ICTa o L jwwf fr-ZJ O , I TV ' r1 ffJ'-f A i j , . n f 1 - I '-il A X i I I W W i 1 I I y Anwrika wartet jetzt die Haltung der Neutralen ab! Präsident lvilson hat sie formell aufgefor dert,die gleichen Schritte gegen Deutsch land zu unternehmen wie Amerika! Washington glaubt, daß Holland sich nicht anschließen wird; von anderen Nationen fehlen noch die Nachrichten! Washington, 5. Feb. Der Höhe Punkt der deutsch amerikanischen Krise ist heute erreicht, denn heute ilt die Gnadenfrist, die Deutschland der neutralen Schiffahrt in der Nriegözone gegeben hat, abgelaufen. Drei gewaltige Ereignisse in jung ster Zeit aber haben wesentlich dazu beigetragen, die die Möglichkeiten eines friedlichen Vergleichs zwischen Deutschland und Amerika fördern, nämlich: Deutschland hat den Forderungen der amerikanischen Regierung ent. sprachen und die Freilassung der von dem deutschen Kapercr gefangen gc nommenen Amerikaner veranlaßt. Präsident Wilson hat alle neutra. len Mächte aufgefordert, seinem jwrS zu folgen und die diplomati schert Beziehungen mit Deutschland abzubrechen, glaubend, daß eine sol. jtfje Handlung den Weltfrieden schließ, lich herbeiführen muß. Deutschland hat bei der Versen kung des amerikanischen Schisfes Housatonic allen Forderungen des Wölkerrechts entsprochen. - Die Bundesregierung hat in . den Beziehungen "zu Oesterreich-Ungarn noch keine Stellung genommen. Ein Bruch mit Ocstcrreich.Ungarn wird nicht erwartet, außer jene Nation führt denselben selbst herbei, waö be reits geschehen sein mag. Binnen wenigen Tagen dürfte es sich heraus stellen, ob wir mit den Zentralmäch, ten im Kriege liegen werden, oder nicht. Inzwischen wird auch die Haltung der übrigen neutralen Na. tionen bekannt fein; man wird wis sen, ob diese sich der Meinung des Präsidenten Wilson anzuschließen ge denken. Dieser tut gegeilwärtig Amer. Dampfer nach Warnung versenkt! Housatonic" am Samstag vom deutschen U-Boot angegriffen; ganze Besatzung, gerettet. ' Washington, 5. Feb. Gerade a!.z V Aufregung über den Abbruch de'o, 'lomatischen Beziehungen mit Di'a yfiaxib die höchsten Wellen schlag, traf SamStag nachmittag die kurze Kabelnachricht ein, -daß der amerikanische Dampfer .Housatonic" bei den Scilly Inseln von einem deutschen, Tauchboot in den Grund gebohrt worden sei. Da nähere An gaben fehlten, machten sich naturge. mäß die Befürchtungen geltend, daß mit dieser Versenkung bereits der von dem Präsident angedeutete Kriegögrund gegeben fei. Diese Bejürchtungcn wurden Sonntag" zerstreut, als aus einer Ka bcldcpcsche des anicrikanischen Kon suls Stcphcns in Plymouth erficht lich wurde, daß der Dampfer ge körnt worden und alle Mann der Besatzung gerettet seien. Die Tcp sche des Konsuls lautet: Amcrika.ü. scher Tainpscr Housatonic" mit ei. ner Ladung Weizen für die eng lische Regierung von einem deutschen Tauchboot am 3. Feb. 12:!! mit tagö torpediert. Das Fahrzeug war gewarnt und die ganze aus 07 Mann bestehende Besatzung von dem Tauchboot gerettet und 90 Minuten lang nach dem Lande zu geschleppt. Das Tauchboot feuerte sodann einen Signalschuß für das englische Patrouillenboot ab, welches daraufhin die Leute in Penzaiice" landete. Da der versenkte Dampfer Kon terbande an Bord hatte und vor bor gewarnt wurde, wie auch der Bemannung Gelegenheit gegeben wurde, sich zu retten, dürste dieser Vorfall hiermit abgeschlossen sein. Cs heißt, das: ocil Leuten eine gan c Stunde Zeit gegeben wurde, die RettungIbrÄL zu besteigen. Schritte, um daS Land auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Hicfi. ge Rcgierungskreise -find der Anficht, daß einem Abbruch der biplomati. schern Beziehungen Krieg mit Deutsch. land und dessen Verbündeten folgen muß. Ein unglücklicher Fehler oder em vorsätzlicher Alt eines Tauchboot kommandanten können den Kriegs funken nach unserer Küste tragen. Große Hoffnung setzt der Präsi dent auf die neutralen Mächte? er will, daß dieselben auf Deutschland ein großes moralisches Gewicht aus üben, den Frieden herbeizuführen, und wenn dieses mit Waffengewalt geschehen soll. Die amerikanischen Vertreter in den Hauptstädten der neutralen europäischen Länder sind angewiesen worden, einen vollstän digen Bericht über die Art und Weise, wie sein Vorschlag dort auf genommen wird, einzusenden. Da es Tatsache ist, daß die Bun Die Sache ist gar nicht so schlimm! Die Ueberfeelsche NachttchtenäKentur erklärt, Wilson nimmt die Note zu tragisch. Berlin, 5. Feb. Die Ueberseei sche Nachrichtenagentur schreibt: Preßdepeschen melden, daß die Ver. Staaten von Amerika die diploma tischen Beziehungen mit Deutschland abgebrochen haben; offiziell aber war hier bis gestern abend noch nichts hierüber eingetroffen. Falls sich diese Nachricht bewahrheiten soll, te, dann wird man dieses in Deutsch land nur bedauern, denn Präsident Wilson scheint die deutsche Note nicht richtig aufgefaßt zu haben und der selben eine Deutung gegeben, wie man sie in Düschland nicht beab sichtigt hat. Es ist nicht in der Absicht der deutschen Negierung, die Neutralen zu schädigen: die deutsche Negienmg aber ist zu der von ihr heute in Kraft tretenden Maßnahme gezwun gen worden, um sich gegen Feinde zu schützen, die das Völkerrecht mit Füßen treten. Diese haben die gan ze Verantwortlichkeit zu tragen. Berlin hat. die Ankündigung über den Abbruch 'der diplomatischen Be. ziehungen zwischen Amerika und Deutschland mit Ruhe aufgenommen. Den aus Amerika hier eingetroffenen Nachrichten zufolge ist das Gesühl in Amerika gegen Deutschland mehr erbittert, als cS in Teutschland ge. gen Amerika vorherrscht. Tatsache aber bleibt es, daß der vut Deutschland unternommene Schritt wohl überlegt war. Man hat im Hauptquartier des Deut schen Kaisers alles genau erwogen; ?'Csc, die Admiralität, Hindcnburg .nd Ludcndorsf, Bcthmann-Hollweg und der Kaiser waren sich darin ci nig, daß gegen England und dessen Verbündeten erbarmungslos zur See vorgegangen werden, müsse. Und daS deutsche Volk pflichtet seiner Regierung bei: es steht wie ein Mann hinter derselben. Man sagt sich, die Lage ist ernst, aber es mußte so kommen. Uoosevelt diesmal siir Präs. wilson! Oyster Bah. N. ?). 5. Feb. Eol. Theodore Noosevelt verpflichte te sich SamStag abend zur Unter, slützung von Präsident Wilson bei der Belvahrung der Ehre des Landes und bot diescin sein eigenes Leben und das seine? vier Söhne an für den Fall, daß Feindseligkeiten nicht vermieden werden können. Er will eine Armccdivision aus. bringen, damit trug cr sich schon seit der Lusilania".!Acschichte. i desregierung alle ihre Handlungen allein unternimmt und sich nie mit anderen Mächten verbunden hat, so herrscht hier die Ansicht vor, daß die kleinen neutralen Mächte allein nichts gegen Deutschland unternch. nien und Deutschland auffordern werden, den unbegrenzten Tauch, bootkrieg zu mäßigen. Anders läge die Sache, wenn die Bundesregic rung mit den übrigen neutralen Mächten gemeinsame Sache machen würde. Schon jetzt heißt es, daß die füh renden Kreise in Schweden und Spa nien Deutschland iiaeneiat lind. während sich in Dänemark und Nor. wegen eine allucrtenfrcundliche Stimmung geltend macht. Holland, so heißt es hier, würde sich garnicht am Kriege beteiligen, schon deshalb nickt, weil Deutschland den SSoU ländern weitgehende Zugeständnisse gemacht hat. 5 Dampfer nach der Sperrzone abgefahren! Tie. angekündigte Abfahrt deSoSme manische Dampfers 57. ? Louis" verschoben. , New Fork, 5. Feb. Drei Dampfer haben Sonntag den hiesi. gen Hasen vertanen, um nach Eng land, resp. Frankreich durch die don Deutschland angesetzte Sperrzone Yinoiikch zu sayrcn. (3 sind dies der fraiizoiiiche Dampter Rochack bcau" mit 121 Passagieren,' darun tcr 26 Amerikaner, an Bord; der Eunard Dampfer Earmania" mit 18 Passagieren und der Dampfer Manhattan' von der Atlanuc ?smfihn4 Pin! . 1 -rMl'f UV. .llltW. St. Louis" fährt noch nicht. Der Tanipfer St. Loms" v der America Linie, dessen . Abreife aus heute festgesetzt war, wird heute nicht abfahren, wie heilte morgen os fiziell von Beamten der Gesellschaft verkündet wurde. Ob das Schiff spü ter nach Liverpool fahren wird, wur de nicht gesagt. Wir können dar. über gegenwärtig nichts verlauten lassen," war die einzige Antwort, welche man erzielen konnte. Philadelphia" in Liverpool eingetroffen. Die America Linie kündigte heute vormittag die sichere Ankunft uires Dampfers Philadelphia" in Liver pool an sowie des Dampfers Fin land" in demfelben'Hafcn. Der Dampfer .New Fork" von der America Linie hat . Sonntag nachmittag mit 110 Passagieren der ersten Kajüte, 67 zweiter Kajüte und 54 dritter Kajüte von Liverpool die Reise nach New Fork angetreten. Deutfchlanö setzt amer. Gefangene frei! Berlin, 5. Feb. Die deutsche Regierung hat den Forderungen der amerikanischen nachgegeben und die 72 Amerikaner, die auf . armierten Alliicrtcn.Tchiffeil arbeiteten und in Gefangenschaft abgeführt wurden, in Freiheit gesetzt ; Alle Brücken in 2ku Nork unter Bedachung New gor?. 6. Feb. Die New Yorker Marine Miliztruppen sind zum Wachdienst auf , den Brücken herangezogen worden. ' Für jede der fünf großen Brücken sind hundert Mann zur Bewachung auscrsehcn worden. Ein Treipfünder.Geschütz und mehrere Maschinengewehre sind zwischen den Brückenpfeilern postiert worden. Da ein furchtbarer Schnee stürm wütet, gehöreil diese Wacht pflichtet nicht .gerade zu den. Ani nchnüickKUcn. des Lebens Amklika erhält Xl-M-Mt null Oesterreich Ist fast genau wie die Note Teutsch lands? doch macht Washington Anstrengungen, die Bczic jungen aufrecht zu erhalten. Washington, 5. Febr. Oester reich-Ungarn hat an das hiesige Staatsdepartemmt eine Note gcrich tet, die sich mit dem Inhalt der deut scheu deckt und sich sür den unbe grenzten Tauchbootkrieg ausspricht. Aber trotzdem macht die Bundesre gierung große Anstrengungen, Oc stcrreich.Ungarn zu veranlassen, sei. nen diesbezüglichen Standpunkt zu ändern und einen Abbruch der diplo matifchm Beziehungen zu verhüten. Diese Verhandlungen sind bereits seit den letzten Paar Tagen im Gan ge. Die Bundesregierung hat den Inhalt der Note noch nicht bekannt gegeben, doch weiß man, um was es sich in derselben handelt. Beschlagnahme " deutscher Dampfer nicht beabsichtigt! Trotzdem werden solche als Borsichts Maßregel temporär in Besitz genommen. Washington, 5. Febr, Immer häusiger und mit größter Beharrlich, seit auftretende Gerüchte von einer bevorstehenden Beschlagnahme der in den amerikanischeir -'Häfen internier ten deutschen Dampfer hatte gestern eine von der Regierung authorisicrte Bekanntmachung zur Folge, daß eine derartige Maßregel überhaupt iiicht in Betracht gezogen sei. Es wird vielmehr darauf ' hingedeutet, daß, während die Authoritäten der ver schiedenen Häfen die nötigen Vor. sichtsmaßrcgcln zum Schutze des Ei qcntiimS und znr Sicherung der fSchiftahrt tra cn,-ttne Be chlagnah I ' r j : f. M 155 oieier-roniix igrcr cigunen oiaB3e als Besucher in amerikanischen Hafen Äernden Dampfer als ein Angriff betrachtet werden wurde, der als feindlich gegen Deutschland ausgelegt Verdat könne. - Zollbeamte find von dem Schatz mm cngcroiu cn juuiui'n, vrivuuris Vorsicht), zu sein, und in Häfen, in Denen seutiche Dampfer ankern, ha xen dK?wenesondere Wachen um diese Schiffe postiert. Um Desertie , rungen 'feitens Leuten der Bemaw nung deutscher Dampfer vorzubw gen, arbeiten Einwanderungsbeamte mit Zollbeamte,: Hand in Hand. Bier deutsche Dampfer iu Kanalzone ; beschlagnahmt. Laut gestern eingelaufenen Nach richten sind bei Eriftobal von den Autoritäten der Kanalzone wer deut, sche Dampfer vorläufig in Besitz ge nommen worden. Dies gilt als eine Vorsichtsmaßregel, da Gerüchte um liefen, daß ein Versuch gemacht werden würde, diese, vier Dampfer am Eingang deS Panamakanals zu versenken, und nicht als eine direkte Beschlagnahme. Teutsche Dampfer in New Aork unter Siegel. New Fork, 5. Febr. Die 31 im hiesigen Hafen ankernden deut scheu und österreichischen Dampfer wurden heute versiegelt. Sie wer den nicht beschlagnahmt werden, so lange in den Beziehungen zwischen den Ver. Staaten und 'Teutschland keine weiteren Verwicklungen eintre ten. Es wurde hier von höchster In. stanz aus erklärt, daß noch nicht ein einziges Schiff in den Ver. Staaten von der Regierung beschlagnahmt worden ist. ' Ter betreffende Beam te wies darauf hin, daß die Be schlagnahme', der in portugiesischen Häfen befindlichen deutschen Dam pfer seitens der Regierung Porw gals seinerzeit die ziriegserklärung Teutschlands an Portugal zur Folge hatte. Die Versiegelung der Schisse hat, wie es heißt, nur zu dem Zweck statt gesunden, um Mitglieder der Mann schasten, welche keine naturalisierten Bürger des Landes sind, daran zil hindern, sich ohne die vorherigen Prüfungen vor der EinwanderuiigZ. behörde in däs Land zu schmuggeln. Den Leuten an Bord wurde erklärt, daß sie an Bord ihrer Schisse zu bleiben hatten, oder sonst nach Ellis Island gebracht werden würden. Die Wachen um die Tampser sind vervierfacht, und der Besuch dersel den i''t untersagt. Die VerZiegelmig der Schiffe vollzog sich in arökter Lrönung, ' ' Deutschland wird den N Vootkrieg nicht mildern! Trotzdem Berichte aus Tondon eintreffeil, daß dahinzielende Unterhandlungen bereits im Gange sind! Ganz Deutschland von einem heiligen Eifer und Ernst ergriffen, und sieht mit Ruhe der Zukunft entgegen! Berlin, 4. Feb. (Sonntag) Von Carl Ackermann, Korrespondent der Täglichen Omaha Tribüne. Je der Amerikaner in ' Berlin glaubt, daß es zwischen Amerika und Deutschland zum Kriege kommen wird. Die Berliner Zeitung Am Mittag" verkündete in einem Extra blatt den Wbnich der diplomatischen Beziehungen zwischen Amerika und Teutschland. Die Nachricht verbrei tcte sich wie ein Wildfeucr? Ameri kaner setzten sich gegenseitig auf telephonischem Wege von dieser schlimmen Nachricht in Kenntnis und sprachen auf der amerikanischen Bot schaft vor, um Verhaltungsmaßre geln einzuholen. Bis Mittag hatte Botschafter Gerard noch keine offi zielle Nachricht von seiner Regie rung erhalten? um jene Zeit aber begab cr sich zum Minister des Aeu ßercn Dr. - Zimmermann, mit wel chem er eine Stunde lang konferier te. Nach der Unterredung lagerte tiefer Ernst auf seinen Zügen. Es würde die größte Ueberra schung des Krieges sein, sollte Deutschland seine einmal gefaßten Bcfchlufz, einen ? erbarmnngslofen Tauchbootkneg zn fuhren, rückgängig macheu. Deutschland hat nun die ganze Kraft des Reiches für den letzten Enticheidungskampf rn Dienst gc stellt. Tcr Befehlshaber der Hcim armee, General Gröner, wird sogar die Frauen, die sich freiwillig mcl den, in den Dienst des Vaterlandes stellen. Ein Teil derselben wird in Munitionsfabriken Verwendung sin den, ein weiterer Teil in den Schrcibstiiben des Militärs und an dere wieder werden als Lazarettge Hilfen und Krankenpfleger crnsge bildet werden. Neue Truppen gehen fortwäh. rend nach den verschiedenen Fron ten ab: Zeppeline kreisen täglich über Berlin und bringen Berichte über die Tätigkeit der , Tauchboote und das Niederringen der feindlichen An griffe an allen Fronten. Das Volk wird für weitere Opfer gestählt. Hier ist das Gefühl vorherrschend, daß Deutschland einem riesigen Pul vermagazin gleicht, in welchem in militärischer Hinsicht Vorbereitungen zu einer Explosion getroffen werden, die das Weltall erschüttern muß. Auf der amerikanischen Votschaft herrschte große Niedergeschlagenheit. Legationssekretär Joseph C. Grew, Marineattache Gerhardt und andere Beamte der Botschaft vermochten ih re Nervosität nicht zu verberge::. Man erwartete mit Spannung das Eintreffen der offiziellen Nachricht über den Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Deutschland. Die betreffende Nachricht in hiesigen Zei hingen Wird von den Herren immer wieder gelesen. Alle Zeitungen, die diese Ankündigung brachten, fanden eifzendcn Absatz. Man sragt sich hier, wie nach dem o. ncoruar oas vsiizieue ameruani sche Beamtentum in Deutschland, Aerzte des Roten Kreuzes und die amerikanischen Bürger ihr Vater land erreichen wollen nachdem alle chmahrt gelahmt worden ist. Al les deutet darauf hin, daß Hunderte Amerikaner hi Teutschland aufs Trockene gescht werden, denn neutra le Dampfer weigern sich, Passagiere anzunehmen; eine große Anzahl Amerikaner, die rm Februar und März heimreisen wollten, wurden in 5kenntnis gesetzt, daß die belegte Pas sage aufgehoben ist. Em Teil der hiesigen Amerikaner aber hat Berlin bereits Mitte letzter Woche verlas scn. Alle skandinavischen und Holland: schen Linien haben ihre Fahrten ein gestellt, nur die spanischen Linien kalten ihre WaZscrfahntraße noch os tcn. . Hier ist das Gerücht aufgetaucht, daß ein norwegisches Schiff den amc rikanischen Botschafter und dessen Stab von Berlin nach New Aork schaffen sollte und daß dasselbe Schiff den deutschen Botschafter und dessen Stab nach Norwegen beförde re. . Hiesige Zeitungen heben hervor, daß die kleinen neutralen Nationen Holland, Dänemark, Norwegen und Schweden aus Furcht nichts gegen die Verschärfung der Tauchbootkrieg, sührung unternehmen werden, weil sie Deutschland fürchten. Der Lo kal Anzeiger" schreibt über die ge. gcnwärtige Lage: Die Öffentlichkeit sollte mit einem warmen Zimmer zufrieden fein und nicht ein voll, (ständig geheiztes, Apartment Haus verlangen. DaS Volk wird gewarnt, daß es noch größere Opfer bringen und sich noch schlimmeren Mißge schicken infolge des Krieges unter, werfen muß wenn es helfen will, den Krieg zu gewinnen. Der Hinweis auf daS warme Zimmer" tst angebracht, denn Bev lin befindet fich gegenwärtig in des WimerS Krallen: cs herrscht rnfol gedessen große Not; aber man .lin dert dieselbe nach besten Kräften. Deutschland soll nachgeben? London, 5. ' Feb. ,Funkcnbericht der Admiralität.) Unterhandlung gen sind im Gange. Zugeständnisse in dem rücksichtslosen Tauchboot kriea zu machen, ohne daß die Hauptpunkte in Mitleidenschaft ge zogen werden. London, 5. Feb. Eine draht lose Depesche von Berlin sagt: Un terhandlungen sind im Gange be treffs Nachgebens in dem unbegrenz. ten Tauchbootkrieg, ohne den Zweck desselben zu schädigen. Washington weiß von nicht?. Washington, 5. Feb. Die obi ge Depesche ist 'jedenfalls von dem Funkcntelegraph der britischen Ad miralität aufgefangen worden . Sie ist offenbar in verstümmltcr Form veröffentlicht. ES wird nicht gesagt, zwischen welchen Nationen die Verhandlungen aufgenommen sind, noch welche Punkte in den Ver. Handlungen berührt werden. Aus der Depesche des Berliner Korrespon denten Karl Ackermann geht her vor, daß der amerikanische Botschaf ter nach Empfang von Zeiwngsde. peschen über den Abbruch der diplo malischen Beziehungen dem deutichen Minister für auswärtige Angelegen heiten seine Aufwartung machte. Nichts aber deutet darauf hin, daß der Minister des Aeußcren Dr. Zimmermann dem amerikanischen Botschafter irgend welche Zugeftänd insse gemacht hat. Bezeichnend aber ist eS immerhin, daß der Botschafter Gompers appelliert an die öeutschen Arbeiter! Beschwört dieselben, zur Abwendung eines Bruchs zwischen beiden j Ländern mitzuhelfen. ä Washington, 5. Beb. " Samuel Gompers, der Präsident der Ameri kanischen Arbeiter Föderation hat an die organisierten Arbeiter in Deutschland einen Appell gerichtet. ihren ganzen Einfluss gegen eine Erweiterung des Bruches mit den Ver. Staaten anzuwenden. Gompers hat gestern zu diesem Zweck an Carl Legien, den Präsident der deutschen Gewerkschaften folgendes Kabeltcle grainm geschickt: Können Sie nicht bei der deut scheu Regierung vorstellig werden, einen Bruch niit den Ver. Staaten zu verhuüiern und dadurch cinu: WLÄOV m&Sai&nV- dem deutschen Ministerium des Aem ßcren einen Besuch machte, ehe Kunde von seiner Abberufung , er hielt. " ! Das Staatsdepartement gab beute mittag bekannt, daß es keine Nach richt über Konzessionen in Bezug des unbegrenzten Tauchbootkrieges er halten habe. Einer der höchsten Ne gierungsbeamten teilte dem Vertre ter der United Preß mit, das; zwi schen Deutschland und Amerika leine derartigen Verhandlungen im Gangs sind. s Schweden soll engl. Finanzen aufhelfen! Schwedische Banken sollen für eng lische Anleihe zeichnen; Briten halten ihr Gold versteckt. Berlin, 6. Febr. (Funkendepesche.)' Die deutschen Zeitungen veroffentli chen ein Zirkularschreiben, welches durch Bonar Law an die schwedische: Banken gesandtworden ist, um sie zur Zeichnung der britischen Kriegs anleihe , zu . veranlassen In dem Schreiben chcißt es u.' a.: Wir sehen vertrauensvoll in die Zukunft und hoffen daß der Tag des endgülttgen Sieges nicht mehr fern ist, aber das wird nicht ohne die äußerste Anstrengung möglich sein, für die wir alle unsere Hilfs mittel nötig haben. Unsere Matrosen und Soldaten an der Kampffront find von der Hoffnung beseelt, daß ihre Mitbür ger ihnen finanzielle Unterstützung zuteil werden lassen, die groß sein muß, um die bereits gewonnenen Ziele ausnützen und . den Tag des Sieges beschleuniget: zu können. Ich vertraue fest darauf, daß sie ihren Appell durch Zeichnungen der neuen Kriegsanleihe, soweit es auch nur in Mrer Kraft steht, unterstütze. Ihr ergebener A. Bonar Law." Die deutschen Zeitungen drücken ihre Verwunderung darüber aus, aus welchen besonderen Grüiidei: schwedische Bürger Opfer tragen :rnd den militärische,: und Holiüfchen Zie len anderer dienen sollen. Sie fra gen auch, wie man überhaupt Ver. trauen in die Finanzen eines Lau- , des haben önne, welches in einer solchen Weise den Hut unter den Neutralen herumgehen lasse. : Engländer rücken mit Geld nicht heraus. London. 3. Febr. Nachdem e in verschiedenen Teilen deS Landes eingehende Erkundigung: emgezo gen, schätzt der Evenina Star., das? gegenwärtig im vereinigten König reich Gold :m Werte von rund 20 Millionen Pfund Sterling (100 Millionen Dollars) verboraen aebal- ten wird. Bei Ausbruck dcö KrieaeS. faai die genannte Zeitung, sei den Banken viel Goldgeld entnommen worden. Von diesem steckten heute noch etwa Miiiionn: Pfund Sterling in Sparkassenstrümpfen und Truhen, oder unter der Erde sicher vergrabe:u Tcr Evenina Star" verweist ha. rauf, daß schottische und irische Bau- ern vcsonöcrs diel Geld aufgebäust haben müssen, da sie sich aeaertttarf großer Prosperität erfreuen und von Bmnen wett entsernt sind. Seit Einleitung der Kamwans zur Ausbringung der neuen Kriegs anleihe hat cs sich nicht selten ereig net, daß einzelne PerZonen zwischen v vis wo Pmnd Sterling einbe zahlten.?' Auch die SodereianZ. dia immer seltener und daher von den Wohlhabenden gesammelt werden. Niuüei: . zinmnmen eine gewaltizg Summe, ausmachen ' . 1 monruat tos jfcte