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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 31, 1917)
H ÄMTERN oSOM MEFEONT Ttt fitngc V!ciz", das neue deutsche NiescngcschKtz. Jnspeltions fahrt mit dem kommandicrendcn General. Im Tivisionsquartier nd Feldlazarett. Von Prof. Tr. k Ordonnanz weckt. Eisblumcn H I von phailtasiischer Grazie be smJf' decken bic Fensterscheiben. Ar 's plötzlich über Nacht ist der 'Winter hereingebrochen; mit ei nein Satz, wie ein grobes Raubtier. Ich hauche ein Loch in die Eisschicht. Traußen, liegt ein bläulich-weißer, milchig Frgstnebel über dem Bodea; die vcrwaschencu Silhouetten der Baum Wipfel tauchen im Hintergrund aus ihm empor. Zwischen ihrem kahlen Geäst hänczt er noch wie zerschlissene Spinn flcwebe? hier und da untermischt mit Wolten dickern und weißern Rauches. Dieser stammt von Lagerfeuern der Truppen; stellenweise sieht man die blaffe flamme. Langsam hebt sich im Süd onen aus dem Ncbelsee die winterliche Sonne, der obere Teil der großen Scheibe röter und röter sich färbend, je mehr sie aus dem wollenden kalten Weihgrau emporwächst in den heUcn. woltcnlofsn Himmel. Sicher, es wird ein schöner" Tag heute! Ader freilich, man hat längst verlernt, das Wetter nach alter Art zu bewerten. Der erste Gedanke ist an die Männer draußen an der äußersten Front, in den Gräben was sage ich? in den Pfützen und Schlammlöchern. ' in den schütt umgebenen Granattrichtern, die die 'jchsere Geschosse wie scheußliche Wun den in den kahlen braunen Erobodea ge rissen haben. Wo sie sincn. hocken, liegen, 'ohne Dach, ohne Feuer, ohne warme Nahrung denn die wollen sie meist nicht, weil es zu verlustreich ist, sie tag lieh durch die Höllenzone des Sperr fnierS vorzubringen. Sie dürften gestern oend och kaum trocken gewesen sein teil öesk scheußlichen Regen und Schmutz der letzten Tage. Und nun in der Nacht diese erstarrende Kälte und der eisige weiße Nebel, der aus dem Boden kroch! Wie halten das Menschen nur aus? (Der Leser wolle mir glauben, man schreibt solche Betrachtungen in einem Quartier hinter Feiifter'schcibeil nicht srcic Herzens; man denkt ganz dasselbe. ws der Leser vielleicht hierbei auch denkt: warum liegst du nicht selbst dort im Graben, mein Freund? Und man muß sich seiner Jahre erinnern und wie wenig man leider dort noch nütze wäre, um nicht schamrot zu werden.) Wie sie es aufhalten? Tcr narkoti Zierende Äausch einer flammenden Be geisterung, der kein Leiden fühlen läßt, iii es nicht mehr. Dazu dauert der Krieg "''1$ lange. Auch liegt dem deutscheu Sol datc die Defensive nicht; er ist zum ' Drausgeh'n. zum Sturm, zur Feld schlacht geboren. Was ihn dies und noch die! mehr ertragen läßt, ist etwas Größe re, Tieferes, Heiligeres noch eils der Begkisterungsrausch. Es ist das eiserne esühl der Psiicht. Und daS Empsiw den. daß na selbst für sich nichts ist; daß man nur ist und Wert hat als Be standteil eines größeren, harmonischen, wältigen, don einem Willen und uach , einem Ziel bewegten Ganzen. Ich habe die heiße Stirn an die eisige Scheibe gelehnt. Plötzlich fahre ich zu rück, don einem Stoß, der das Glas sprengen zu wollen schien. Ei ringe Zierlicher dumpfer Krach erschüttert das Fenster, ja das Haus, so daß selbst die Jnnentür meines Zimmers noch ge waltsam erbebt, Aha! Er fängt wie- : der an. Ich kenne den Toll. Der lange Mo; ist es. Eine jener don den tiefsten Gchttmniffen umwobenen allerriesigsten Kanonen, die wir Besitzen; eines der Zabelhasten Ungeheuer, die bequem vom Kontinent nach England hinüberschießen könnten. Ich habe während dieser gan z;n Kriegszeit och nie eine von ihnen zu Gesicht bekommen, so nahe ich ihnen wancbmal war. Denn auch weiln nicht Wacken jede Annäherung verhindertes, sie wqen so kunstvoll verborgen, daß man selbst dicht dabei -stehen könnte. ftri sii n?tnnfvren. 2?an dlNkM -lt ;izi mit aoer weig icy rotnigiuiw p in - '$t auf der Karte den Ort, WS er verborgen liegt, wie Fafner in feiuer l.llt. Es ist durchaus nicht etwa sehr es iä Weiler als 10 Kilometer von t x, ti'0 dennoch übertönt sein Tonnn 1 v C)(.:o'e in übrigen Geschütz?, das r ri wie immer, gleich Gewittergrol Z u von nah und fern herübertönt. so i 'r: so htiriich. w das Gebrüll deö V. . n d,e Stimme aller iikmen r Änirach:1.! Der nächste Cß i.dcr Lbt das Laus in feineu (. u et irnu. Slebui Minuten hat es , ,t st t hm erstell. Und so geht eS t, xi umd)t dcu gleichen Jutcr i n die ru:nan. Pauienschläge in der ist! Äkt'.llerieschlachi- oti der r i. 1) weiß auch, wohn, er schießt. X C.il de'len und ihrem, Wert dort . n. wo das heulende Geschoß 88 Cr t Ut,t 23 .i später sitze ich ta -i c'nen Kraftwagen und fahre rr-is ven tmmer Heller und reiner' keuch- i it'ai. Die Luft ist still, die f unn; sie gießt nun schon wie, ! ij-rnt Freu ii? die erstarrten r dr 1nvt da diWßen. WiZ- st 't al es in crl.'em.' auch ihnen ' t - i. .rt.rklatlii.it doch, als der 'rnt N'en und der zähe, klebend:. rr "x r k?n?manditrende c r fer-s" Armeekorps hat die ni ch auf eine, Jnfmk- ;t Tu ','inhmen. Ich weiß nicht. : V das nun schon ist m 'L. e lange kenne ich ihn h fl, güiiaen Wann. Usd - , n Stellen der Front IL i ! , ,1 , n kvi'ncit. r icitt aii wo dvC An fr im ipilc!) war lind r. -?s'.!chkcit Georg Wegencr. er allein vielleicht am vollkommensten durchschaute, ihm ftandhatten mußte. Und er hat ihm standgehalten. Wo er war, ist nie etwas von Bedeutung ver- loren gegangen von dem, was ihm an Vertraut war. Ich bewundere ihn und liebe ihn seit langem. Und das um so mehr, als er eigentlich weich ist, ein Mann von Herz was den Krieg und das Führersein darin wahrhastig nicht leichter macht. Ich sehe ihn mir stille an im Dahin fahren. Bor mir entrollt sich, immer neu und immer gleich fesselnd, das Treiben hart hinter der Ziampffront; das aran diose, unendlich mannigfachi und doch in jcbex Einzelheit sinnvolle und straff zu sammengefaßte Leben der großen mili tarischen Einheit, an deren Spitze er steht. Ein wandernder Kriegerstaat, ein riesiges, aus zahllosen belebten Zellen zusammengesetztes Einzelwesen, dessen Gesamtwille in seinem 5)aupt ion zentriert ist, über dessen Glieder er mit der Gewalt eines Herrschers über Leben und Tod gebietet und für dessen Hand- K - - ? ; -iftx .'Z&fjfÄ k . . ji ' S 'ls i J v 7 W-'h '-t: M ; V- r X j Jfi lt-fX-,' f i" ' . 'X-F4 1 v!rl' d f . X?I7. l-,r r -u '- - .- ,c!C,-' ' . "vir' r-...-' j-"' tj t '. W ' Yafi''i.S3SS -Z9m3sgjth CzärST- -C r '. ' x - VV"-. -"5.-.. llliigen und Ergehen fein Hirn und sein Herz die Veratworrung tragen. Gewiß kann er um Einzelheiten dieses Getriebes nur hier und dort sich kümmern. Aber schon daß er persönlich seinen Bereich durcheilt, daß er überall seinen Bluk darüber hinsireichen läßt, daß die Leute ihn sehen und er sie. das ist von so gro ßer Bedeutung, das treibt das Leben des Ganze durch die Adern wie ein kräftiger Herzschlag, das schmiedet Leute Lud Führer zusammen. Das Fähnchen des Gcueralkommandes mit der schwarz, weiß und roten Drei ectLteiluuz leuchtet au unserm Auto und kündet, wer wir sind. Die Truppen grü ßen respektvoll, aber doch ganz anders als im Frieden einen General; weniger steif, weniger mafchinenhaft als dort, weniger mit dem Bewußtsein des fchwin delnden Rangabftandcs. Wehr kamerad fchasüich; der Kampf bringt Führer uud Leute fo nahe. Die Leute köuuen ihre Führer nicht aufrichtiger verehren, als heute, wie ich tausend immer wiederhol ten Aeußerungen der Führer selber weiß, diese ihre so wundervollen Leute schätzen, ja sie staunend nd gerührt bewundern. Ein unermeßliches, unablässig aestal tenwechselndes Getriebe auf den Srra ße hinter der Kampffront, und schwer ist es oft. auf ihnen vorwärts zu kom men. Namentlich wenn die Fahrer der Tonnerwagen-, der schweren Lastautos mit ihren Eisenräderu vor dem eigenen Lärm ihres Wagens die Huppe nicht höri. Da fliegt denn wohl, wenn wir endlich vorbeikommen, aus dem Munde des Adjutanteu ein recht kraftvolles Männerwort zu dem Kutscher hinüber, so daß der sich nachher hinter den Ohren kratzt. Und das ist gut so, denn Wenn die Kerls nicht peinlich recht halten, geht das unmöglich, was doch auf diesen Straßen Tag und Nacht gehen muß. Munitionskolonnen, Pionicrzüge, Feld Postwagen, Gulaschkanonen icho. usw.; man kennt das seit mehr den zwei Jahren, und es packt einen doch immer wieder durch die Großartigkeit der bc wegteu Kräfte. Vollends heute in den Dimensionen der Sommcschlacht. Wir überholen cincu laugen, langen Zug von Wagen, die hoch mit. goldgelben Weizen garben geMt sind. Die Aehrm ftrotz?n von Körnern. Das ist Getreide, das von, uns bari hinter der Front auf dem von de Bewohnern verlassenen Land gesät und fast fcho im feindlichen Granat feuer geerntet worden ist und nun zur Dreschmaschine geht. Ein, ZickzackKraben, frisch ausgehoben, im bräunlichen Erdreich, zieht von rechts on den Weg Hera und geht links weiter ins Unabsehbare; ein breiter Streif von Stahldradt-Hindernisse begleitet ihn. ToS ist eine der zahkeiche neue Br teidigungslinien. die wir hinter der Front unablässig anleaea und die, wm der Gegner mit denselben Erfolgen wie bisher uns aus. Frankreich und Belgien, kiuauöÄräiigenvill, im beftm Fall die Erwartungen MeZ Wortes wahrmackcn werden, das unlängst ein ftanzösifch Gegangener us''priicb: Wenn wir fo euer fien, dann werden dielleicht unsere Kinder einmal an den ZtZei km men." Aur . einer Hügelwell rechts vom (x sigt eine Ksikivostnie der Srf.'iiT'r", je'1'"1 wi'Nt'Jtunj-'räBÜtd'flca liiii'K, der: Hclr:nll:! in fchfen r" - vv " - .i. -' r r;-v LnÄ-,-, i. . -- rT' . '' . . . - j , u i . . . k - u: ,Vi - "j ' ? i . J t t-" Ji . i " - 'S r H ' vj; .yr f; '.tz A-S , Yi WvVf v. " '3yrr ' ' 1 , . ni" -i ' 5 f t , . t r h ,v 5 v - ' 3 1 ,-! . - , I . ' 5 V i n , . 7 - . (' ' . . ,, ß lV 5m5.:-;; n t-lT . ...-t- ;-vr- ..W".. . .5. '- v. ' .i; .-" VJ - ' . - . ' , . 3S ... '.,,: - ; ' 4, JM 1 ' ?. - - - . J.-' . i- i? ' &.yJP . . I - ' V . t Ä - , '-w J2fV- -'-v- ri' ?;-r- ? - 1" ' '. '3' i- - r h T ' ' L 'xs-"J , ' tf 1 ,-'-juc,'---- , nr v .s r S W'U.y J Ti irf'i, ' xTiW "Vta r!-'v . '' i . - , - . V"Ät":-.- . - i,."; - - vwr.. -x'" "-O.. ' i- iii tu' , ii 7r . r ; i-u ' 5 . , BBTRIEB EJNES SAb-EWERKS AN Kriege noch aefunaen werden muß. Sie machen gerade Fruhstück-pausc; die schWarjcnManlel, in die sie sich in der Worgcnkuhle g.hulli haben, besinn höbe, spitze' Kapuz.-n. Der warme At.-m dampft don unsichtbaren Mündern, und so hockt d'.e Schar dort wie ein Sck marm seltsamer Gnomen. Wir panieren ein Barackenlager, das im Bau ist, Eiftia eilt der Bauleiter Hera und wackt Meldung. Der Gene ral steigt aus und besichtigt. Nem, so geht das nicht. Hier darf nur ein: Reihe B:tten gemacht werden; der übrige Naum muß frei bleiben. Tisck, und Stühle hinein. Der Soldat muß Raum haben, um mit seinen Kameraden an, .irfi 111 fii'cit fwrtntmr ffiit mt miife schreiben it a i"vv" .- ' u können. Diese Bretterbaracken werden zu kalt. Matt rnuß sie mit einer Außenwand don Zic. oelsteinen umgeben, eine Luftschicht da zwischen, das isoliert so. daß die größte hier mögliche Kälte nichts mehr tut. Es ist so schwer. Steine zu erhalten, die Ziegeleien sind überlastet. Aber hier, die alte Mauer um einen längst zerschösse neu und verbrannten Hos, da sind die Ziegel in Fülle. So belebt ein Wink, ei 'Wort den Eifer, gibt neue Gesichts punkte und bläst Schwierigkeiten fort. Weit geht es, hierhin und dorthin. Am Wege liegen viele vereinzelte Grä bcr, mit Holzkreuzen gesSmückt und hier und dort auch mit frischen Blumen. Die sind nicht von der gegenwärtigen Sommcschlacht; sie stammen noch aus den Kämpfen des Bewegnngskrieges. von 1914. Ich lese im Vorüoerfabren auf den Kreu-.en in deutsche Worten: .Hier liegt ein tapferer Franzose der '.Hier ruhen in Gott drei wacker: Iran zosenkrikizer". Unsere Leute sind es, die hier einst den gefallenen Gegiur ehren vcll bestattet haben und die Gräbe, heule noch nuten! Wir kommen durch .-.akilrciche Quartierdörfcr. Ich freue mich, von meinen Neisegnal-ktm zu hören, daß immer die saudersten und bcstaebaltenen, da, wo man am kni'Z? ften" auf Sauberkeit und Sämuck zu halten braucht, die Quartiere der lheini scheu Regimenter sind; sie haben deis meiste eigene Interesse und die meiste Findigkeit dafür rntcr allen deutschen Truppen. Jrtzt sind wir der Fron! so nahe, in der Feuertöne schon lange, daß es nicht ml-alich ist, weiter zu fahren; wir wan vkkp. zu F:;? hinter Tkckl'NZs.1 weiter. T i-r l.. ',kr,,s hfüMhi'. in einet llrt tiir ich ei jßa Öüadtn J ....... v. , - v ''W0S ... " ' ' - " ' l " S" . , - " , ...' ... . ..'' v ''-". vjiimy&r 4 ' "- -. rrs'j;-. ltj . - ck . - r-i -.Ia; ti.i p , 4-. , - w v? " - ' ? ' -r.i'; ":r;.'-ta ?)tJ ;-7 S s r--- rA - , .! . z :t J'xw&4r-''' 1 'v- V 1 -1 ' , ßMJftl X ßiHV- t , "l - , - t - . i. - -rr X . , 3 .j. -r-. : ; n l : ! . - , - - 'H V. - '; I i. . ..... ': , . -tß . - ........ ... ...... ., . . ........ t. . .-.....'.ft. .. II . . ... k - - ; . " - ' ... ' . I ' j'1 . : - . :ir,: . ., . . V . Al , fr, n n m-, nnim "' " . . w ' . y 4i. i ' i . WV ' - II ", , 4 r ' V ' i w . .',..,." I i ' ' v ' f 4- , v , l ? - , "TT v - r - - - . " 1 38 r " , ? t i., . : h tr r-- , t; i L ' -V ' K . it r i. - : -.-" ' ..?. . v j ? r - m. r,t, V . Jt . V - 1 ' "( -" 1 i ' j ,'.',. "xJ'J ,r-A WV" r-; -- 'A ,r c . - " - , v . fA I ? " ' i - i t - r f i, ' . j ' f v. , HW . ' .,:' ii ' c .-. v- - i,"-, ZZKSTÖKTCS SCHLOSS " V ." - , ''i'M MM. . 1 s. vrvjrj K I "X . -''". - R,"i -Jv k , - - - ZX -: . . .l ' -'i s v: :& , . '- V - , i"' 4 ; .. - byl ; 1 -4 VA , ' ' :y i f - w-cv V-;;-- v - -- -' ' ; ti ;j.X 1 , 1 w. " .U. - r --r.Ä :fVVV;v !V U Ä?, V . r,-. ; IX IV . f, . v . i. ' w. v. .,v.. 'j-. ,.-,-!......-.. . . -jr it.. : .iä . o ifci" 'X."ts- "-y r'.'l.yr - DER SOMME , nicht, naher schildern taun, wie ein rieiu geö. ganz schweres Marinegeschütz (nicbt eben ein langer War. aber doch auch eine gute Nummer) iioergcsührt werden soll an crne andere, weiter vorn gelegene Stellung. Wir sehen zu, wie das ge wicltige Äodr mit großen Krahncn aus seinem Bette gedobe., wird. Wir sehen, wie man in dem weichen Boden den Weg fesUKt. auf dem ti spater mit mächtigen Tampfmaschwen vorwärts gebracht werden soll. Wir besuchen auch die wohlmastierte, neue Stellung, von der es die dort schon aufgespeicherten riesigen Zuckeehüte einen nach dem andern zum Gegner hinüberjage wird. Der Laie hat den Eindruck, daß diese faule Grete vielleicht in achtTagen an Ort und Stelle angekommen sein kann. Und wann denke, Sie schußbereit zu sein. Herr Hauptmann V Morgen früh. Euer Ezzellenz!" Immer mehr kommen wir ins Gc hcimnisvolle hinein. Ein Weilchen später sitze ich mit dem General oben unier der Dachfirst eines vcrlaffnicn Bauern Haukes, zerschossen und scheinbar so bau fällig, als müßte ti von selbst zusam menfallen. In den Bodenraum ist aber im Jnners eine saubere Bretterzclle ein gebaut, zu der man auf Leitern cmpor. steigt. Ein Scherenfernrohr reckt seine Fühler vorsichtig aus einer Luke; auf dcm Tisch ift eine mit vielen Zeichen uud Zisfern versehene Karte aufgenagelt, an der Wand ein Skizze des von hier aus sichtbaren Frontabschnitts angehef. tet. Es ist ei ArtilleriebcobachtunaL stand, on dem das Feuer der benach barten Batterie geleitet wird. Durch das Fernrohr sehe ich zum Greifen deutlich die wild zerfttzieg Ruinen von siliern Ort, dessen. Name in den jüngsici, Kümvfen jedem meiner Lcser vertraut sein würde, w:inr ich ihn nennen wollie. Wir ballen ibn. aber dickt dahinter lie oen die Schützenlinien des Gegners; ich schaue in eine der furchtbarsten Gegen den hiuetn. die je die Souue beschienen hat, einen der Brennpunkte des Somme kampfes. Heute iii es ziemlich ruhig. aber wie man in Äcinde eines nicht er- loschen Vulkans nie wissen kann, ob der brüllende Racken sib nicht vor einem öffnet, so kann es auch von dort drürcn fk?e Au!!dlicl flachen, wie ,aft tag ' li, ud wcc UNZ klick eden cnn.i'i F- u v v' .T ' . , i . -. -v '"-a tT f .... . - - ' r i j . i- t j -rt . , ... I , . , . . .ll'" " V . V Yv ---v- -r;. ft--: . S si " n-r. 4 .'..i i ..::y:r. rt... " I. ' .;.... .... ' "r- ., . .. ... it.- ' . . ' . . .. . . ... j-... - ."ir. ...... ... v V . . yf ' r - 1 y , . ' ) .-V. , 1 " .- . . . 4, ' . , ' ? ' l , t - ' j .- " - ' ' ' ' ,V -A-f " ' ' - ' : DRILL HINTER ftr fROH? yL' , ' . V : f'v'i " . ' I V ' t, r-f I- ! -5 s! .- i A t-" L ' Shm-. rrjr ; j 1 ' , ' ..'- ' .r i i : Vf ? "f' . -.v i -i."'' t '.''- -,t. , .-.-p. . ' . ,', - r; ' , iv '..'. T' ' - i? -t ,v" t V-f i fX eine Ahnung von unserm Bcobachtungs Posten bätcen! Jetzt" steigen in der Tut drüben zwischen den kahlen, zer splitterten Bäumen der Frontlinie weiße Naucbgarben auf. wie große Fontänen. .Es scheinen Wurf ninen zu sein.' sagte der General, durchs Glas schauend. Sind wir das od'er der Gegner?" Tcr junge Artilleriehauptmann, der Leiter des Postens, schaut ebenfalls durchs Glas: Es sind in der Tat Minen. Euer Erzellenz. Tom Gegner. Wenn Euer Exzellenz gestatten, mixbte ich ihm das legen.- Natürlich! Mal los!" Telephon: .Batterie so und so Leut nont W'rmr da? ' Hören Sie Wer nke Laugfam Feuer auf . . ." und nun folgen einize Namen und Zahlen Es dauert nur wenige Eekiinden. da fährt da hinten eine neue Rauchsäule anderer Act ans, und kurz darauf er, reicht uns der Hall eines Gcschüab, schussi-Z. Neuer Telephonruf. neue Z:f f.rn: die Korrektur des Schu'ses. Ein zweiter Einschlag. .Sitzt famoS. Jetzt Salvenfcuer. bis ich stoppe." Nummmm! Nummmm! acht es nun, drüben fliegen die S?äne. Nach einer Weile sagt der Haupwann: .Es scheint wirkt zu ha ben; sie schieße icht mehr." .De,;! könnm wir -t aufhören." Das Feucr t','2t ö!'f Skilc. Zit.ö::: , .. -r . ... . ..... . - - ; . : r - . ' V "-'.-.'' H i ., ' - w - - I, - i jUn - -r,-1 lt - . - ' . ,4 : Y?M . , . . .rr0., Vi 1 - '-siSMIA : . . .''"T. ' A-'XT " I ' ... : T, 4 . 1 UrVU t- A -i";''. r - ' '' i .MkN r -" ; - ; -'v; : -v . 1 1 M Vl r -k.- t i.i, , . ' M v - - , - i -h il - i im. - v t i ' v r ' t X ' - 4 - - " t i - i. " ? i a . - , -' v i s: JU-. , i , .(XtV"" S - 5 ' L' V . a ' V ' '' -L. tz. '". ; M 'C 4 A I : , -v., . - -o ; , v- ' k t rx i.- -? 7 i Xv', .. h Ai, , v ' 11 - -V t ... t k ' i . Ä . al t t A fa . ' . c ' . ' H, . ' I I I s - . . . . ., i . ' . I U l - - n r- " ' I . ' . i . -V ... .. , z f' ' " - V : .' ;i r - . . ' . . - . i ,.1 V - 7 . . - i. ; ; . ! ... ,v-- ,5- ' ::z -:iV , ' " ' r -i--' - 5 '. ... . K , - , I . ... , ii,! ."'.',-' ,.-'1. ; " t v - i , -. . 1 - - ' v.;. 5 '."i. 'V - 'aJj- 1 J-, - 7 Vr z-" .VV-fwV ? 1, . ' :-.--rT f $- I f-.- 'Z , -X: ' ' 7. - '.."äu,. . k .; - t- r v-v-v - '.v'irf WA' T iu e-: rV ' jc. .. '. - . -r -t . .y -'. s " ,'Mk . e V . --z- i, i , . v-. - , ,iVv'r'l . $A. t V-v-t T -t t ' --JTTs?r. .... -4 .. r , , nvi v" -j . , r t f:. ' I ü ( t. f - , 1 0r " , ' - 4 ". V ' - - I 8 ' , . ' a - - ,.v . v, . . V ; . ' . - ! - - - -2-1 .v. ' VJ; f-Tv, r.. .. Vv W 4 4.. ' . I ' . " '. - tfe a. 'K, i V . iT4- t iTe .rs,st' , iiT ' - ufiV-i ?! 1 .. ihX';TN -;vJ " r-v Mlät ,' L-r.t' ! ' 2ifi-.xV jibX- ' -,u - - - ,y 1 -, k;a. . v- - v, 4"" 1 - . z - vx t- " . .4 w. rf vfcf a a V -k - fei. ' .rHf tt.t ' '- ra 'S !j - 'l, Kr J.(L ' r- 1 r,?',..-. ! . ZA ral stellt noch eine Reihe Fragen über die Oertlichkeiten, vergleicht sorgfältig die Karte mit dem Fernrohrbild uud sagt dann: Morgen vormittag, wenn das Schießen auf (hie, cia Name) li ginnt, will ich von hier ul zusehen." Und wieder geht es wektcr. zum Auto zurück, und in ein Divisionsquarticr. Der Division, lelbst auch Efzellenz, empfängt den Kommandierenden auf der Freitreppe vor tm Hauj und berichtet rwn den Ereignisseu der Nacht an der Front feines -Abschnittes. Angriffe sind nicht erfolgt, aber di? Ztompagnien vorn lbe mehr als einmal mit Leuchlkugeln Sperrfeuer angefordert. Es schien also etwas im Werke geweseu zu sein, das aber durch das Sperrfeuer, wie man sagt, im Keime erstickt wurde'. Man hat noch keine unmittelbare Ziachricht von den vordersten Truppen selbst; die beidcn Herren sprecht über die Mögliche kcit, daß es sich vielleicht auch um eine Finte des Gegners habe handeln kön nen, der die Signale nachmacht, um herauszubekommen, wo unser Sperr-, fcuer liegt, und man bespricht Vorsichls moßregelu dagegen. Der General bat aber noch eine ander Absicht, die ihn hierhcrführt. In der großen Halle des Hauses weilen fünf feldgraue Männer, die ihn erwarten. Sie sollen das eiserne 5reuz erster Klasse bekommen, und der General hat den Wunsch ausgesprochen. eZ ihnen selber zu überreichen. Straff KtHEPAUSE IM ITNTERSTAND' sieben fi da, drei Offiziere, junge, große, fchlavkc Menschen von schönem Wucks. und zwei Gefrctie. Der Herr, suhrer druckt jedem luzelue die Hand und spricht seine Freude aus für die wackere Haltung in den jüngsten Käm, pfcn, die ibncn dicS eingebracht. Dl Offiziere lachein achtungsvoll und be ala.it zuzlcick. die Aua.en dtk Lci4e strahlen. Aber sie stehen unbeweglich, wie eherne Bilder, mit ihren Elfen Helmen. Der eine von ihnen, mit jun aem. daaercm Gesicht, die ütafe scharf n.s.4üi:!ten. der bartlose Mund breit TQTiL vor den, DEUTSCHEN StHUTltNGRABEH und kräftig, sieht unter feiner mittcl altcrlichen Stahlhaube aus wie ein prachtoollcr Dürerschcr Landsknecht. Und nun gehen wir in das nahe Feld lazaretk. Dort' liegt noch ein Unter offizier. der auch da. Eiserne Kreuz erster Klasse erhalten soll. Er hat auf einem schwierige, vorgeschobenen Posten ausgeharrt und eine Granate hat ihm das Bein abgerissen. .Dies ist die Kehrseite der Medaille." sagt zu mir der General mit tiefem Ernst, als wir die großen Barackensäle, unter der Führung des Stabsarztes, durchschreiten. Wenn ich ihn je bewun bett und geliebt habe, so war es hier. Ich wuß, wie schmerzvoll ,r immer von neuem das Leide mitempfand, das seine Leute erdulden mußten, das er ibncn so vielfach selbst aufzuerlegen ge nötigt war. Dieses Mitempfinden leuch. teie aus seines Äuge und leuchtete aus seiner Rede, wenn er nüt den Kranke sprach, von Bett zu Bett. Er machte nicht diel Worte, das war seine Art nickt; oft war eS nur ei Händedruck. ein kleiner Sckcrz. ober die Gesichter folgte idm dankbar; es war Trost und Mannosstiakeit zugleich, was er gab. Zuerst imd em län?ft' forach er mit dcm ffnivteinor v'i rcnis, da et hm cnf daS jtfe l'A'J. l'.'.v.i Worte zeigten dcm blaß aber bcgliitkt liegenden Manne, daß cr seine Tat und was ihm fteschheu war. fteiiau liiiiuk und tok u sich freue, ans dem Bericht des Arztes gehört zu haben, daß alle Lebensgefahr vorüber sei. Uui da Bein solle er sich nicht so sehr grämen: cS gäbe ja noch so viele Weise, dcm Baterlande oudcrs wie nützlich zu sein und das Vaterland werde nach dcm Kriege jede Tüchtigkeit brauchen. Ich weiß nicht, war es uhr ein cr schulterndes oder ein erhebendes Bild, all diese blassen Männer in den weißen Betten nebeneinander liegen zu sehen, so still, so feierlich. Krcuzträger waren sie ja alle, nicht im Sinne des schwarz weißen Bande?, sondern in jenem tie fern Sinne, daß sie das Leid der Menschheit trugen.. Das Blut, das sie vergossen hatten, man tonnte anch von ihnen sagen, daß sie es sllr uns alle der aosscn hatten. Die Anstrengungen, die Schmerzen und der Blutverlust lassen die Züge hagerer werden, das innere Gerüst der Knochen tritt schärfer hervor, die Bläffe durchgeistigt die Gesichter. Sie werden dadurch fast alle charaktervoller als gewöhnlich, eine innere Schönheit, etwas Besonderes tritt auf ihnen her vor. Viele von ihnen erinnerten auffal lend an jene ekstatischen, von innerem Feuer zugleich verzehrten und verschön ten Gesichter, die Eduard v. Gcbhardt seinen Jüngern und Aposteln verleiht. Niemand klagte! Das. leise Wimmern eines ManncS in iiner Ecke kam von bewußtlosen Lippen. Es war cia Bei schuttcier. der schon seit zwei Tagen so las. mit einem Schadelbruch. dessen Tlaaweite sich noch nicht übersehen ließ; der Arzt war aber nicht ohne Hoffnung, ibn dui,i'bnm.n. Die andern leug netcn stilä, daß sie litten; ti giikge ihnen sehr gut. Eiiicr den der General scho zu kennen schien und dem cr sagte: Na, iebhore, Tie werden ja ganz gut wie der", antwortete fröhlich: Jawohl, Euer Eizcllcnz. Es ist aber auch höchste Zeit, ich muß doch wn der zur Kom paonie". Ueber die Gesichter Ikr derer aber, die zum Abtransport noch Deutsch land vorgemerkt waren, ging doch, wenn der General ihnen von der Heimat sprach, in die sie ja nun kämen, ei son nigeS, glückliches Lächeln. Ernst und schweigsam fuhren wir weiter. Durch den strahlend gewordenen Wintertag kam uns eine mit klingendem Spiel marschierende, Trupp entgegen. Auf den Instrumenten blitzte der Son Ninschein.. grüne Zweige hatten sie an den Stahlhelmen. Das Auto hielt. Der den Zug sührcnde Hauptmann parierte sein Pferd vor dem General: .Melde gehorsamst. Kompagnie soundso des . . . Regiments auf dem Marsche in die Stellung". Tcr unruhige Gaul tänzelte dor dem ratternden Krastmagen, er hult ihn aber straff im Zügel, saß prächtig im Sattel und da bildhübsche, vor nehme Gesicht, übergössen vom Sonnen schein uute? feinem mittelalterlichen Stahlhelm, fchlng wieder seltsam die Brücke über Jahrhunderte und sah genau aus wie das eines jungen Ritters. .- Bei den meisten Menschen gründet ! sich der Unglaube in einer Sache Lüf j. dkindk Stauben, rn riiict aahya.