Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 31, 1917, Image 1

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    G ro szartige Farmbargains
können auf Seite 6 der heuti
gen Ausgabe der Tribüne ge
. funden werden . '
' we'tkerbsrlcU.
Für Omaha und Umgegend: Schön und
kalter heute abend, Donnerstag schön unö an
haltend kalt. "
Mr Nebroska: Sckön und kälter heute
abend, Donnerstag kalt starker nordwestl. Wind.
Jfiir Iowa.' Veränderlich und Schnee heilte
abend, Donnerstag schön mit kalter Welle.
33. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Mittwoch, den 31. Januar 1917.
1. Ausgabe.-8 Seitcn.-No. 276.
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ftiedensgcmchte
tauchen wieder auf!
Falls Präsident Wissen es wünscht, werben ö!e
Zentralmächte ihm ihre Friedenss
V; bedingungen unterbreiten.
Urise gegenwärtiger tage in 30 Tagen erwartet.
London, 31. Jan. Deutschland
scheint bereit zu sein, dem Präsiden
'tm Wilson seine Fricdensbcdiugun.
gen zu unterbreiten. Heutige Dc
peschcn aus Holland erklären, daß
man gelegentlich der GeburtötagZ
seicr des Deutschen Kaisers im Gro
ßen Hauptquartier zu diesem Ent
schlns; gekommen sei. Es wird an
genommen, das; der deutsche itteich?
kanzlcr in einer heutigen Rede im
Reichstag aus diesen Punkt näher
eingehen wird. Alle diese Gerüchte
haben hier heute weitgehendes In
tcrcsse erregt. Ob die Alliierten sich
aber auf weitere Friedensvorschlnge
seitens der Zentralmächte einlassen
werden, dürste kaum anzunehmen
sein, denn die Alliierten haben in
ihrer letzten Note an den Präsidenten
ttebraskas Gesetzgeber
indossieren wilson!
haus erklärt sich für drS Präsidcnten
Frikdrnsrrde? Omaha Zivil
dienstvorlnge Krrworfcn.
Lincoln, Neb., 31. Jan. Mit
55 gegen 30 Stimmen nahm gestern
das Repräsentantenhaus einen Ae
schlusz an, in welchen: er sich mit dem
Standpunkt des Präsidenten, welchen
dieser in seiner Friedensrede vor
dem Senat eingenommen, cinver
standen erklärt. Bon den Dcinokra
teil stimmten Dofoe von Johnscn,
Lcmar von Sauilders, Flcctivood
von Dixou, Meysenburg von But.
ler. Tau und Shasfer von Todgc da
gegen, während von den Republik
nern Harris unö Rostetler von Bus.
salo. Mears von Wanne, Reneker
von Richardson, Nickard von Webster
und Traccwcll von (Sherni dafür
stimmten.
Hanekomitcc verwirft Omaha Zivil
dienstvorlagc.
TaZ Hauökomitee für städtische
Angelegenheiten hat die Omaha Zi
'vildicnstvorlagc ohne jedes Verhör
verworfen. Die Befürworter der
selben werden jetzt versuchen, die
Vorlage im Senat zur Debatte zu
bringen und dort dnrchzubringcn.
Eine Unmenge Vorlagen würden
wieder eingereicht, darunter eine
solche von Torsey von Franllin und
Reff von Knox, tvclche das jetzige
Anti.Zignrettcngcsetz umändert. Ta
noch dürfen jungen Leuten unter 18
Jahren keine Zigaretten verkauft
werden, jedoch ist älteren Personen
der Genusz von Zigaretten gestattet.
Gegen städtische Priniärwahlrn.
Eine von mehreren Mitgliedern
aus Douglas Countn eingereichte
Vorlage tritt für die Abschaffung der
Primärwahlcn bei der Wahl der
städtischen Beamten ein. Es wird
vorgeschlagen, die Kandidaten durch
Petitionen aufzustellen und dann
sollen diejenigen, welch bei der
Hauptwahl die höchste Stimmenan
zahl haben, als erwählt gelteir.
Aus dem Senat.
Einstimmig tvurde im Senat der
Antrag AlbcrtS angenommen, den
Kongreß aufzufordern, die Binnen
steuerkollckteure anzuweisen, den
Gouverneuren von Prohibitionsstaa.
tm bk Namen derjenigen Personen
anzugeben, welche in diesen Bunde
Likeursteucrn bezahlen.
Es wurde serner die Bildung ci
ues gemeinsamen Komitees beider
Häuser beschlossen, welche den Rc
gicrungsplan für Bundcdhilfe für
Landstraßen zu prüfen hat. Die Te
natoren McAllister, Spirk und
Bulzrman wurden vom Vizegouver
neur Howard zu Mitgliedern des
Komitees ernannt.
- Eine Vorlage von Bush von
Slimbo.ll, welche Countyclerks von
den Eintragsgebühren eine 5tommis
sion von 15 Prozent gewährt, wurde
in dritter Lesung angenommen, des
gleichen ein Antrag von Bushce, wo
nach in Jrrigationödinriktcn von
mehr als 30,000 Ackern die Zahl
der Direktoren von drei auf neun er
höbt wird.
ES wurden iniederum -17 neue
vorlagen eingebracht.
Wilson ihre Bedingungen gestellt,
und von diesen werden sie nicht ab
weichen. Erst wenn sich die Zcn
tralntächte mit den Bedingungen ein
verstanden erklären, kann man sich
auf weitere Verhandlungen cinlas
sen. (Da können sie warten, bis
sie schwarz werden.)
Wilson kann Bedingungen erhalten,
Washington, 31. Jan. Teutsch
land ist bereit, seine Fricdensbedin
gungcn dem Präsidenten auf Ver
langen zu übermitteln. Diese Mit
teilung kann auf Gnmd zuvcrlns
sigcr Quellen als die von der deut
schen Regierung zu dieser Zeit ein
genommene Stellung gemacht wer
den. Es wird versichert, daß weder
die Fricdensnote des Präsidenten
an die Kriegführenden noch feine
kürzliche Cenatsrcde von der deut
schen Regierung als direktes Ersu
chen, die Friedensbedingungen zu
geben, betrachtet wird. Aber diese
Bedingungen find vorbereitet wor
den. Deutschland wird mitteilen,
auf welchem Gnmd ein Frieden fu
s;en inuß, um seine Zustiinmung zn
finden. Diese Bedingungen werden
dem Präsidenten mitgeteilt werden,
wenn er eö, angezeigt findet, sie um
diese Zeit zu.' verlangen. Es wird
darauf venviesen, daß dies dem
Präsidenten ein Weg offen läßt,
seine Friedensunterhandlungen um
diese Zeit fortzusetzen. Werden die
deutschen Bedingungen bekannt ge
macht, vermag der Stand der zwei
Gruppen von Kriegführenden-ver
glichen werden, und es liegt söbSnn
int Bereiche der Möglichkeit, daß
irgend eine Art von Uebereinkom
men erzielt werden kann. Daß der
Schachzug, Deutschlands Bedingun
gen was sie auch sein mögen
zu erhalten, rasch gemacht werden
inusz, wurde in hohen Kreisen ange
detitet. Denn sollte es den führen
den Neutralen nicht gelingen,
Deutschlands Stellung vor Ende Fe
bruar zu erhalten und bekannt zu
machen, alle Hoffnung auf Frieden
für diese Zeit als verloren aufgege
ben werden müsse. Es würde ein
Feldzug erneuter und verdoppelter
5! rast und Bitterkeit folgen, der
mindestens bis nächsten Winter dau
ern würde und in welchem weitere
Hunderttausend!: von Leben geopfert
und Millionen an Gut vergeudet
werden müßten. Weiteres wurde
die Mitteilung gemacht, daß die Kri
se in der augenblicklichen Lage in
nerhalb der nächsten 30 Tage er
reicht werden würde.
Britische Verluste
im Monat Dezeinber!
London. 31. Tezenwer. Aus
der heute veröffentlichten Verlustliste
des Monats Dezember ergibt sich
folgendes: Gefallen . 419 Offiziere
und 11,895 Mann: verwundet 615
Offiziere und 17,149 Mann; in Ge
fangenschaft gerieten 2928 Mann.
Ein Vater erschießt
seine drei Uinöer!
New Aork. 31. Jan. Aus
Grain über das Ableben seiner Frau
anscheinend zum Irrsinn getrieben,
verwundete der 40jährige Charles
Trapp seine drei Kinder durch Re
volverschiisse tätlich und brachte sich
selbst eine Schußwunde bei. Die
Kinder ringen mit dem Tode: der
Vater mag mit dem Leben davoil
kommen.
NZerikaner gewöhnen
sich an das vaden!
El Paso, Ter.. 31. Jan. Die
Unruhen auf der internationalen
Brücke haben sich gelegt, und die
Mexikaner. Männer wie Frauen,
schicken sich in das Unvermeidliche
lind lassen über sich die ungewohnte
Prozedur eines Bades ergeben, um
nach den Ver. Staaten hineingelas
sen zn werden. Gestern wurden 929
Meriknner in 'der Einwaoei'ilnaS
iiotion grdadtt, um einer Eii'.scklev
pung des Tnphus vorzubeugen.
Frankreich irntft siegen
oder geht bankerott!
Französische Zeitung gibt zu, daß
nur eins von beiden
möglich ist. ,,S?
Berlin, 31. Jan. (Funkendepe
sche.) Das Blatt Le Nouveliste"
in Lyon nennt die Gründe, die
Frankreich zwingen, den Krieg bis
zum Verbluten fortzusetzen, und die
Gründe sind sehr materieller Natur.
Die französische Zeitung schreibt:
Deutschland muß niedergerungen
werden, denn sonst ist Frankreich
nicht imstande, seine Kriegsschuld
zu bezahlen. Diese wird für drei
Kriegsjahre 100 Milliarden Francs
betragen, sodaß die Zinsen allein
mindestens fünf Milliarden jährlich
ausmachen werden. Insgesamt wird
die Kriegsschuld jedoch 125 Milliar
den betragen, denn der angerichtete
Schaden muß mitgerechnet werden.
Das bedeutet eine Erhöhung des
französischen Budgets von sechs auf
über 12 Milliarden pro Jahr. Un
tcr dieser Last muß Frankreich zu
sammcnbrcchen. wenn cö keine Ent
schädigung erhält. Wir hätten diese
Zahlcil schon früher genannt, könn
ten dies aber nicht tun, weil sie vom
Zensor unbarmherzig gestrichen wor
den wären."
Der lvesten in den
Urallen des winters!
Furchtbare Kälte in Montana, Bliz
zard in Salt Lake Eity;
Züge eingeschneit.
Denver, Colo., 31. Jan. Die
Gebirgsstaatcn des Westens werden
gegenwärtig von einem furchtbaren
Schneesturm verbunden init schrcckli
chev Kälte heimgesucht. Der Bahn
verkehr ist vielerorts eingestellt wor
den. Bei Laramie und Rock Nivcr,
Wyo., sind mehrere Eisenbahnzüge
eingeschneit. Tausend Kohlengräber
und zahlreiche aus Omaha eingctrof
fene Arbeiter versuchen, daö Geleise
von den Schneewehen zu befreien,
haben jedoch nur geringen Erfolg.
In Salt Lake City herrscht heute
ein ' furchtbarer Schncesturm; ' der
trafzenbabnverkchr t eingestellt.
Zwei Passagierzüge, von Logan,
Utah, und Portland, Ore., kam
mcnd, fitzen im Bear Nivcr Canyon,
nahe Brigham City fest. In vielen
Teilen Montanas weist das Thermo
mcter 86 Grad unter Null auf.
EllStvorth, Neb.. 31. Jan. Diese
Gegend wird von einem bereits ge.
stern ' Menö eingesetzten Blizzard
heimgesucht: es ist der schlimmste
dieses WintcrS. Binnen kurzer Zeit
ist hier ein Temperatursturz von 48
Grad zu verzeichnen gewesen. Das
Thermometer weist 5 Grad unter
Niill auf.
Märchen iiber den
deutschen Freibeuter!
Pernainbuco, Brasilien, 31. Jan.
Ucberlebi'nde von mehreren der
Dampser, welche von dem deutschen
Ttreifzügler versenkt wurden, schil
dern diesen als ein wahres Gespen.
sterschiff und Taschcnspielcrkunst
stück", welches Millionen Tollars dcö
Handels feindlicher Nationen zer
störe und gleichzeitig niedliche kleine
Weihnachtsgabcn, von deutschen
Mädchen angefertigt, an Bord habe,
Gaben, die an Neutrale bcrab
folgt werden, welche sich auf angc
griffcncn Schiffen befinden mögen!
Tie Farben des Streifdampfers
wechseln so oft. Ivie der Befehlshaber
fühlt, daß das Schiff sich zu oft in
einem und demselben Kleide gezeigt
habe. 5ianoncn verschwinden oder er
scheinen wieder, ganz nach Bedarf.
Tie Zahl der Masten und der
Schlote hängt von dem Belieben des
Befehlshabers ab. Und sogar die
Seiten des Schiffes sind beweglich,
sodaß ein vollständiger Wechsel der
Erscheinung möglich ist!
Unter den Ueberlebendcn der ver
senkten Cchifie dahicr herrscht noch
Meinungsverschiedenheit darüber, ob
der Streifdampfer armiert ist, oder
nicht! Alle stinimen jedoch darin
überein, daß der Dampfer gründlich
ausgerüstet, und daß keine Einzel,
heit übersehen worden ist. Der Ka
pftän soll einem der gefangenen bri
tischen Offiziere gesagt haben, daß
er nur auf Frachtschiffe Jagd umche.
da er keine Einrichtungen für die
Unterbringung von Frauen und
binden: babe.
Der Strciidampser ist ein hoch,
gefährliches Tchitf in den Händen
eines geschickten Mannes," sagte ein
gefangener britischer Kapitän.
In Chicago ist ein Mädchen als
Sonntag -schnllehrerin abgesetzt wm
den. weil es i einer Brauerei ardei
tet. Chris'.lichc Nächstenliebe im
Präsident wilson, I
der Friedensstifter!
Der Präsident möchte sich gern die
sen Namen verdienen. Leck"
Untersuchung dürfte im Sande
verlaufen. Leichtsinnige Gcldver
geudung deS. 5longrcsses. Eine
bemerkenswerte Rede Kongreß
mannes Tics
Washington, D.' C,. 31. Jan.
Das Welt-Fricdcns-Programm. wel
ches der Präsident in seiner großen
Rede im Senat entwickelte, ist ein
neuer Beweis für die Richtigkeit
der vor einig Wochen gemachten
Mitteilung, duft. Herr Wilson den
Ehrgeiz hat. seinen Namen der
Nachwelt als Bahnbrecher einer neu
cn Acra zu hinterlassen, in welcher
die Schrecken des Krieges ausgc
schaltet fein und lediglich die gol
denen Früchte des Friedens und
echter Humanität gedeihen sollen.
Im Senat hat die Rede, welche
unter allen Umständen Anspruch da
rauf erheben kann, als ein histori
sches Dokument Don größter Bedeu
tung zu gelten zu lebhafter Kritik
Anlaß gegeben, aber das ändert
nichts an der Tatsache, daß Herr
Wilson der erste Staatsmann in
hoch verantwortlicher Stellung gewc
sen ist, welcher den Mut gehabt,
der Lösung des gewaltigen Pro
bleiiiö eines dauernden Weltfriedens
näher zu treten und sich offen zu
wahrhaft revolutionären Ansichten
zu bekennen.
Ob die von ihm vorgeschlagene
Liga zur Erzwingung des Friedens
sich wirklich etablieren läßt oder ein
schöner Traum bleiben wird, das
wird die Zeit lehren.
In Ententekreiscn gilt die Ncdc
des Hräsidcntm angeblich als ein
FriedenLinanövec im Interesse der
Zentralmächte. Das wird von Leu
ten, welche dem : Präsidenten nahe
stehen, entschieden bcstritten. Es
wird im Gegenteil behauptet, daß
abgesehen von der Forderung der
Freiheit der Meere, sämtliche Be
dingungen, welche der Präsident in
den Friedens-Vertrag bei Becndi
gung des Weltkrieges aufgenommen
sehen will, ihre Spitze gegen die
Zentralmächte und besonders gegen
Deutschland richten. Das frühere
Leibblatt Herrn Wilsons, die New
Aork World", schließt einen darauf
bezüglichen Leitartikel wie folgt:
Um die Rede des Präsidenten an
zunehmen und gutzuheißen, muß
Deutschland seine sämtliche Regie
rungs'Thcorien revolutionieren. Es
muß sich von der Politik des Preu
ßentums lossagen. Es muß den
alten Göttern, Gewalt und Schre
cken, den Rücken kehren. Es miiß
dem Despotismus den Fuß in den
Nacken setzen und ein neues Deutsche
land werden, wie das republikanische
Frankreich ein neues Frankreich
wurde nach dem Sturze Napoleons
des Tritten. Tie Worte der Rede
des Präsidenten sind Worte, die kei
ne deutsche Regierung bisher der
standen bat, und wenn die deutsche
Regierung sie jetzt zu verstehen be
hauptet, so ist der Grund darin zu
suchen, daß Deutschland geschlagen
ist und die Autokratie ziir Ueber
gäbe gezwungen ist. Es ist kein
deutscher Friede, den Präsident Wil
son der Welt vorgeschlagen hat. son
dcrn eiii Friede der Demokratie,
und Deutschlands Zustimmung wird
das Scdan der deutschen Autokratie
fein."
Nun die World" hat sich stets
angelegen sein lassen, mit einer Be
stimmtheit und Selbstverständlichkeit
von Sachen zu sprechen, welche sie
nicht versteht, weil trotz ihres kosmo
politischen Namens ihr Gesichtskreis
über die Kirchtürme der Entente
nicht hinausreicht. Tie Papierprei
se sind von den kanadischen Fabri
kanten enorm in die Höhe getrieben
worden. Tiejenigcn anrerikanifchen
Zeitungen, welche gut englisch ge
sinnt scheinen, bekommen Papier zu
niedrigereil Preisen geliefert, wie
die, welche sich eine gewisse Un
abhängigkeit des Tenkcns und
Schreibens' bewahrt haben. Es ist
alles Geschäft in Tollarika, und das
erklärt die neue Teutschlandhetze un
serer geschätzlen Kollegen" von der
anglo amerikanischen Presse.
Der ,.kck"Skandal.
Tie ..Leck"-Untersuchung wird erst
wieder nach Wislüngtan verlegt wer
den, wenn das Verhör der Macher"
von Wall Stnet in New York be
endigt ist. Es wird Gestritten, daß
der juristische Beirat des mit der
.Leck"'Untersuchung beschäftigten
Haus Komitee für Regeln, der Bo
stoner Aiiwal! Sberman L. Whivp
le. nicht inclir mitmachen will und
seinen Rücktritt rrllärt hat. Tr,'k
(Fortschung auf Leite 3.)
Verschwörung gegen
Lloyd George entdeckt!
Vier Personen, die angeblich den
Premier ermorden wollten,
in Haft.
London, 31. Jan. 'Ganz Lon
don ist über eine Zcitungsmitteilung
aufgeregt, daß die Polizei vier Per
soncn, drei Frauen und einen Mann
unter der Anklage, sich zur Ermor
dung des Premierministers Llotid
George verschworen zu haben, in
Haft genommen 'hat.
Das vierblättrige Kleeblatt wur
de heute in Derby zum ersten Male
verhört. Es besteht aus Frau Alice
Wheddon, deren beiden Töchter Har
riet und Frau Winifred Mafon so
wie dem Gatten der Letzteren, Albert
Mason. Die drei Frauen sind als
Suffragetten bekannt, wahrend der
Mann den sogenannten Gegnern des
Militärdienstes mis Gewissensgriin
den angehört.
Tcr Umstand, daß der Haupt
inspcktor von Scotland Jard mit
der Leitung des Falles betraut ist,
gilt hier als ein Zeichen, daß es sich
um eine ernste Sache handelt. Der
Unwillen, daß gegen Lloyd George,
den Mann der Stunde", ein
Mordanschlag geplant werden konn
te, hat die größte Entrüstung her
vorgerufen. Die Polizei soll schon
seit SamLtag von der Verschwörung
Kenntnis gehabt, jedoch nichts eher
verlauten lassen haben, ehe sie der
Mordvcrschwörcr Herr geworden.
i
Sollen von armierten
Schiffen weg bleiben!
Zentralmächte werden Amerikaner
warnen, keine Passage auf solche
zu nehmen.
Washington, 31 .Jan. Man er,
wartet in hiesigen Regierungskreisen,
daß demnächst seitens der Zentral
mächte an die Bundesregierung eine
Note gerichtet werden wird, laut
welcher Amerikaner gewarnt werden,
armierte AMiertenschiffe zu be
nutzen. Schon seit mehreren Wochen
hat die deutsche Rcgicnmg das hie
fige Staatsdepartement daralif auf
merksam geniacht, daß cirmicrte
feindliche Haiidelsschiffe, die angeb
lich nur zu Vertcidigungszwccken be
waffnet sind, deutsche Tauchboote oh
ne weiteres angegriffen haben.
Da England und feine Verbün
deten beschlossen haben, ihre Han
delsschiffe noch schwerer zu armieren,
als es bisher der Fall war, die deut
schen Tauchboote aber jetzt auch alle
mit Dcckgeschützen versehen sind, so
kann man mit Bestimmtheit auf ei
neil erbarmungslosen Kampf zwi
fchen Tauchbooten und armierten
Handelsschiffen rechnen. Es wird in
hiesigen RegierungSkreisen hervorge
hoben, daß weder Englanö noch
Frankreich eine Durchsuchung ihrer
Handelsschiffe durch Mannschaften
feindlicher Tauchboote imlden wer
den. Man nnnmt hier an, daß die
Biindcsregieriing ihre bisherige An
sicht über den Tauchbootkrieg ändern
wird und den deutschen Tauchboten
mehr Gerechtigkeit wird wiedersah
ren lassen. (Kommt cs zu einem
Kreuzerkricg zwischen bewaffneten
Handelsschiffen und Tauchbooten,
dann ist derjenige im Vorteil, dessen
Schuß zuerst sitzt". Die Führer
der Tauchboote werden dafür sor
gen, daß die Alliierten über diese
Art des Seekrieges bald Ach und
Weh schreien!)
Keine Debatte über
wilsons Friedensrede!
Washington, 31. Jan. Ein
Versuch, im Bundcsscnat eine Tebat
te über die letzte Friedensrcde des
Präsidenten berbeizuführcn, wurde
gestern von Senator Cummins ge
macht, jedoch wurde auf Antrag des
Senators Williams der Antrag auf
den Tisch gelegt. Gegen die Te
batte stimmten 38 und dafür 30.
Mit Ausnahme von Martine, waren
die letzteren sämtlich Republikaner.
Während Cummins erklärte, daß ein
Eingehen in die Vorschläge des Prä
sidenten die Bereinigten Staaten
in einen sast immerwährenden Welt
krieg hineinzerren würde, verteidige
te Lewis die Rede des Präsidenten,
welche nicht eine Aufgabe oder Be
fchränkung der Monrvc Tottriir ver
lange.
Auch Senator Hitchcock trat für
die Rede des Präsidenten ein und be
hauptete, daß die abfällige Kritik
derselbe seitens Cummins' auf der
falschen Voraussetzung basiere, daß
der Präsident die Gründung einer
neuen iniiitänschcn Weltmacht zur
Erzwingung des Friedens vorsKIagc.
Russische Positione
am Aa-Fluß erstürmt!
Ueber 900 Mann und 14 Offiziere gefangen
genommen; II Maschinengewehre fallen
den Deutschen in die Hände.
weiter südlich erringen
Berlin, 31. Jan. (Funkenbericht.)
Vor Riga setzen die russischen
Horden Gegenangriffe, mit denen sie
den Vormarsch der Strcitkräfte des
Prinzen Leopold zu stauen vcrsii
chen, verzweifelt fort. Auch ihre
gestrigen Angriffe brachten ihnen
nur schwere Verluste ein. Unsere
Truppen," heißt cs in dem heutigen
offiziellen Bericht des deutschen
Kricgsamtes, erstürmten gestern in
einem Walde am Ostufer des Aa
Flusses mehrere russische Vefesti
gungswerke und wiesen alle russi
scheu Gegenangriffe ab. Wir nah
men über 900 Russen gefangen, dar
unter 14 Offiziere; auch eroberten
wir 15 Maschinengewehre."
In dem Bericht heißt cs weiter,
daß es russischen. Streitkräftcn weiter
südlich gelang, nachdem zwei An
griffe blutig abgeschlagen worden
waren, in eine deutsche Stellung bei
d'ApPun einzudringen. Dieselbe be
findet sich südlich der Valeputna
Bahn an der Front des Prinzen
Leavnld. Den Anariifen aina ein
heftiges Geschützfeuer voraus. I
rv-f . r f. . ri mi- r. : X '
i'iuiiiaiiujuu v. maeiiieit uunuj
tet, daß türkische Truppen an der
Donau mehrere russische Angriffe
siegreich abgeschlagen haben.
Teutsche Streifpatrouillen über
fielen an der mazedonischen Front
eine italienische Abteilimg und mach
ten mehrere Gefangene.
Der Militärkritiker der Uebersek'
ischen Nachrichten-Agentur r et
von der Riga-Front über ,tzt
wöchentliche Ereignisse Folgen'oes:
In der Mittwochnacht herrschte
beiderseits des Flusses Aa geringere
Kanipftätigkeit. Am Donnerstag
Morgen gingen jedoch die Russen mit
beträchtlichen Verstärkungen zum
Angriff vor. Tie feindlichen Rei
hen wurden von dem deiltfchen Ma
schinengeschützfeuer buchstäblich nie
dergemäht, die Lücken aber stets wie
der mit neuen Reserven ausgefüllt,
die gleichfalls in den sicheren Tod
gingen. Der Versuch, die deiitschen
Linien zu durchbrechen, schlug voll
ständig fehl.
Auf dein westlichen Flußufer
griffen deutsche Tnipprn trotz des
tiefen Schnees an uud eroberten alle
russischen Haiiptstellungen. Am Frei
tag wurden erneute russische Angrif
fe abermals mit blutigen Verlusten
sür den Feind abgeschlagen."
Von der Westfront.
Berlin, 31. Jan. (Funkenbericht.)
Das Kriegsamt meldete heute
vormittag, daß sranzösische Angriffe
an der Lothringen-Front bei Lein
trey siegreich abgeschlagen wurden.
Den Angriffen ging ein schweres
Bombardement voraus. An den
übrigen Teilen der Westfront wurde
die Gefechtstätigkeit durch schwere
Schneestürme und heftige Kälte un
terbrochen. Erfolgreiche Fliegerangriffe.
Der Kriegsberichterstatter der
Ueberseeischen Nachrichten Agentur
meldete gestern feinem Blatte :
Mit Hilfe von Fliegern wurde
der Bahnhof zu Frouard nnt G
schützen des schwersten Kalibers bom
barbiert, während feindliche Batte
rien und Baracken westlich von Pe
rönne' und Lager nahe Cappy und
Bray zwei Nächte hintereinander er
folgreich bombardiert wurden. Eines
unserer Schlachtgeschwader warf mit
ausgezeichnetem Erfolg 1,900 Kilo
gramm Sprengstoffe auf Neuve
Maisfon, südlich von Nancy. und
550 Kilogranim auf Tonlbasle ab.
Französische Lager zu Fort dc
Hays. nahe Toul, wurden aus kur
zer Entfernung mit Maschincngc
fckützfeucr angegriffen. Ein Flieger
führte einen ausnahmsweise kühnen
Streich aus, indem er auS einer
Höhe von nur 30 'Meter 40 Kisten
Sprengstofse auf die Eiseiibahnbrücke
über den Authiefluß abwarf, 20 Äj.
lometer südlich von Etaples. Der
Flieger hatte vollkommenen Erfolg;
die Explosion zerstörte alle Eisen
bahngeleise. Dieselbe Maschine grisf
unmittelbar darauf nnt Maschinen
gcschützfener einen Bahnzug nördlich
von der Brücke an, brachte ihn zum
Haltes und setzte durch sein Feuer
eine? Waggon inniitten des Zuges
in ; d.
U tzacwbtLl ,upMtMM.
Nüssen lokale Erfolge.
wehrfeucrs wurden fünf feindliche
Aeroplane heruntergebracht.
B lg arenkönig ö stcrrei ch i sch er
Fcldmarschall.
London, 31. Jan. Kaiserkönig
Karl hat wie eine Reuterdepcsche
aus Wien über Amsterdam meldet
den König von Bulgarien zum öfter
rcichischcn Fcldmarschall gemacht.
Auf seiner Heimkehr von dem deut
schen Hauptquartier, wo er der Kai
sergcburtstagsseier beigewohnt hatte.
besuchte der Bulgarenkönig auch den
0Nig.
Brite am Tigris geschlagen.
Berlin. 31. Jan. (Funkenbericht,)
Das türkische Hauptquartier mcl
dcte unterm 27. Januar: Der Feind
bonibardierte am 21. Januar unsere
Fclahiestcllung stark, machte aber kei
ncn Angriff. Am 25. Januar grif
fen die Briten südlich vom Tigris,
nach heftigen! Artilleriebombarde
ment, niit starker Macht an, und es
gelang ihnen, Niit den schwersten
Opfern, zeitweilig etwas Boden zu
gewinnen. 2,000 gefallene Briten
liegen vor einem Teil unserer Front.
Am 20. Januar machte der Feind
einen weiteren Angriff, wurde aber
diesmal vollständig zurückgeschlagen.
Davenport Demokrat
erhöht feinen Preis!
Der Davenport Demokrat hat jetzt
auch seinen, AbonnementsPreis wegni
der bohen Papierpreisg erhöht. : jr
schreibt, er ' habe sich lange segen
den Schritt gesträubt, aber schließlich
sei nichts anderes übrig geblieben..
Der Papierkontrakt des Demokrat
lief am 1. November ab und es ist
der Zeitung iiicht gelungen, einen
neuen Kontrakt zu machen, sodaß sie
jetzt Mlf dem offenen Markt kaufen
muß. Wir können da nur sagen,
daß der Demokrat wie überhaupt die
östlichen Zeitungen besser gefahren
sind wie die Tägliche Omaba Tri
büne. Der Pnpierlieferungskontrakt
der Tribüne lief bereits am 1. Mai
1910 ab und wir mußten von Mo
nat zil Monat höhere Preise für Pa
Pier zahlen, .bis es uns schließlich
unmöglich war, ohne Preiserhöhung
weiter zu gehen. Trotzdem ließen
wir dieselbe erst mit 1. Oktober in
Kraft treten, übernahmen also die
Verluste für ein halbes Jahr, bis es
nicht mehr ging. Bedauelllicherweise
wird das aber nicht von allen Lesern
anerkannt. Es gibt noch immer
eine große Anzahl ,eser, die sich über
die .Preiserhöhung der Täglichen
Omaha Tribüii. beschwert. TjA
Leute können sich die Schwierig ,U
nicht vorstellen, die die Herausgeber
zu bewältigen hatten. Tie große
Mehrheit der Leser jedoch hat, die
Lage erkannt und ist mit der Preis,
crhöhung einverstanden, besonders
auch, da sie merkt wie die Tribüne
sich bestrebt, täglich Besseres zu lie
fern und tatsächlich unter den oeut
scheu Tageszeitungen des Westens
unerreicht dasteht.
260 Personen mit
Taurentie versunken!
London, 31. Jai. Tie britische
Admiralität hat offiziell bekannt ge.
macht, daß der Hilfskreuzer Laurcn
tic auf eine Secmine rannte , und
versank. Es hat sich jetzt erwiesen,
daß 260 Mann mit dein Schiffe un.
tergegangcn sind; eine große Anzahl
derselben wurden durch die Ez'plo,
siou getötet.
Gerade die Farm, dio
Sie sich wünschten
Wo
Seht in den Spalten
der klassifizierten An
zeigen der Tribüne
auf Seite 6.
Sucht heute noch
- - üütt1l'Z55,n. -