I Seite 6 Tägliche Omaha TribilttLMontag, hcn 29 TAVmnv 1017 . )IHIIH11 I 1 I. H :: Die HallevLows. I V II 1 1 ' 1 " I Zlcoman von Horst Lodemer. ' ' (7. Foctsetzung). Ernst Hallerkow hatte die Mund Kinkel böhnisch herabhängen lassen und und erwidert: .Daß du doch den Bauer noch im mci- nickt loswerden kannst. SJaier!' Anstatt dem Jungen sofort eine tüchtige Tracht Prugct zu veravsol gen, steckte Paul Hallerkow die HLn it in die Hosentaschen und blies di dicken Baden auf. Für seine Kinder I?atte er ?mmcr Entschuldigungen rei der ßernd. Die waren doch in ihrer krsten Jugend in so ganz veränderte Verhältnisse gekommen, da mußt? " man vorsichtig sein. Naef) und nach würden sie schon vernünftig werden. Ueber den Uebergang half das Geld hinweg, man hatte e ja dazu, sei nen so lange und so heiß ersehnten Jungen durfte er nicht vor den Kopf stoßen. Der hatte neulich von einer Reise um die Welt mit Jagd auf .ö tan und andere wilde Tiere gespro- chcn, daß ihm heiß und kalt wurde. wenn er nur daran dachte. Und gab t: ihm nicht das Geld dazu, pumpte c2 sich Ernst zusammen, bekommen tat er' schon... Ta faßte ihn die Angst. Wenn ihm einer .handgreiflich' ge kommen wäre mit zweiundzwanz!? Jahren, wenn es selbst der leibliche Vater gewesen wäre, er hätte sein Lündel geschnürt und wär' losge qcn... Die Hallerkows waren doch Pfundes Blut, und seine Christine stammte auch auS einer rechtschaffen r,en Familie, da kam schon die Ctun dc. in der in Ernst das gesunde Blut durchbrach. Mit einer langen Reve voller wohlwollender Ermahnungen rlstlfk er sie recht bald heranzaubern ) zu können... Ruhig lKte sein Jun ge zu. besah seine polierten Fin gcrnägel. Er wußte, ging dem Va.'er der Atem aus, dann bekam er auch Geld. Und die Ohrfeige mußte natür lich ertra bezahlt werden, damit sol che' Entgleisungen nicht wieder- vor kamen... Auf Umwegen steuerte. er auf sein Ziel los. Er wußte schon, wie er feinen Bater anzupacken hatte. Siel) mal, Tu hast's nicht mehr wiig, Geld zu verdienen, ich aber werde es eines Tages müssen! Und will es! ....Es kommt ganz darauf an, wie man das Leben studiert. Der eine geht auf die Universität und dos kostet Geld, der andere sieht fich mit offenen Augen in der Welt um. umsonst läßt sich das natürlich nicht , -machen . . .- und wenn ich schon die Schule durchgehalten hätte und aus die Universität gegangen wäre, was wär' ich geworden? Beamter, der sich kuschen muß und dafür 'n Luttrrbrot bezieht! Heutzutage heißt's: selbst ist der Mann! Frei sein, großzügig an int für sich arbeiten lassen, regieren irnb anständigen Verdienst einstecken, so macht man's!" Reden konnte der Junge und Bei spiele kannte der Later gerade ge r.ug. Acanner, die nur über Bolts schulbildung verfügten, hatten es zu Reichtum und Ansehen gebracht! Und wenn einer einen strammen Beule! hinter sich hatte, war der erste An lauf schon gewonnen. Auf den Kopf gefallen war Ernst ja Sott sei Danl nicht, eines Tages meldete sich sein .gesundes Blut" und dann stürzte er sich in die Arbeit. Vielleicht war die Stunde ganz nahe. Also in den Geld schrank gegriffen, man hatte es ja . . ! Ernst Hallerkow machte die W-t-icrei bei den Pferderennen gewiß Cpaß, aber schließlich war das eine rusichcre Sache, und eine Rolle im Leben wollte er auch spielen. Ein paar Leute, die es sich zur Ehre anrechneten, mit ihm Sekt, natürlich auf seine Ko s.en, zu trinken, lagen ihm in den Ohren, sich einen .Rennstall" anzu schaffen. Einer war unter seinen Be konnten unter den .Tportsleuten". Solemacher hieß er, ein großer, alte rer Herr mit einer mächtigen Glatze cus dem keiner so recht klug wurde. Auf jedem Nennen, war er zu treffen, sing immer tadellos gekleidet, be wohnte am Augusia-Ufer eine sehr gediegen eingerichtete Vierzimmer tvohnung und verstand, sich inter tffo.nl an macben. Die erntn saatcn. e: habe einen Pferdeverstand wie kein anderer, immer lande" er sei tt Wetten, oft heimse e: zehnfaches (ycit und mehr ein, ober er a der . sOwieaen wie daS 3ra& - und Offi zier wär' er früher auch gewesen, na türlich bei der Kavallerie. Andere wie- der wollten toijjert, seme Häuptern- zieye er aus vinanzzeiazas un. yncsr eiroa, sag er fünfzig Pro .:nt Wechsel diskontiere, ach nein.' der arbeite für Großbanken, nur in WZ2lSNkggeschafte lasse et sich ein, bet Itnta Provisionen von sünszigtauseid und mehr zu verdienen seien. Von ikk:i wurde er auf den Rennplätze f.hr ehrerbietig gegrüßt und daß er rt kurz, hochmütig für die devo im Grüße dankte, erhöhte natürlich nist' die LZewunderuna. die Grast rZittsto seiner Persönlichkeit schon i,t längerer ;jtu entgegen rZkyre. ZU er eines Tages dc!m Hindk? f,!?:ennkn in KarlShor? xt tintin sei v 1 , f - 's l .?ti r.-v. ? ....... .ijv g. , ,, , ................... .5 l Programm in der Hand, war dieser Herr. Solcmacher zufällig an ihnen rorbeigegangcn. Der Bekannte, auch ein Monn, der dem Sport eifrig er geben war und unter den Jockeis ein paar gute Freunde besaß, hatte tief den Hut gezogen. Herr Solemachcr hatte nur hochmütig genickt, war stehen geblieben und halte mit einem lässigen Lächeln um den bartlosen Mund gefragt, welches Pferd er denn setzen wolle. Da hatte Ernst Hallerkow kurz entschlossen, mit rotem Kopf, ge beten, ihn doch Herrn Solcmacher vorzustellen. Das war geschehen. Ei ncn flüchtigen Händedruck hatte er o gar bekommen und dann hatte Herr Solemacher, fchon im Weitergeben, gesagt: Aber nichts berratenl" Und dann war Herr Solemachcr in der Menge untergetaucht. Das hatten die beiden getan. Leib cendarm" gewann: für dreißig Mark auf Sieg, die sie zusammen gesetzt Ernst Hallerkow hatte einstweilen aus gelegt konnten sie hundertvicrund zwanzig Mcirk beim Totalisator ein- heimsen. Zufällig kreuzte Herr Solcmacher. eine Stunde später, Ernst Hallcrkows Weg, als der nach einem Rennen an einer Barriere stand, das Gesicht ;n Falten gelegt, denn das Glück war umgezchlagen. Die tätlichere Sache halte sich wie so oft auf dem grü ncn Rasen im geschlagenen Felde be funden. .Kein Glück, kein Stern?" Ernst Hallerkow fuhr zusamn-en. sah erst jetzt Herrn Solemacher, der ihn mit hochmütigem Lächeln mu sterte. Da rig er den Hut vom Kopfe. Ach Gott, nicht weiter schlimm.. Ich habe mich nur über einen geär gcrt, der mir schon ein paar Mal falsch geraten hat. Eigentlich wollte ich den Sieger setzenl" Nun, .Herr Hallerkow, das macht ihnen doch nichts aus!" Der suhlte nch oeschmeichelt. Nichts!... Absolut nichts !" Herr Solemacher blieb, ganz ge gen seine Gewohnheit, immer noch stellen, lächelte weiter hochmutig und sagte schließlich: Sie gefallen mir, .Herr Hallerko,?. ich beobachte Sie schon länger! Wol len wir heute um neun Uhr im Re staurant Sanssouci zu Nacht essen? Natürlich im Frack und wir beide allem!" Ob solcher Auszeichnung fühlte sich der junge Mensch höchst erfrevi. Es ist mir natürlich eine Ehre! Und ich werde von Herzen gern kom men" Stumm, mit einem freundlichen Nicken, drückte Herr Eoiemacher Ernst Hallerkows Hand und ging weiter. Gleich nach dem Rennen fuhr er nach Hause, ließ seinen ganz tadellsen Frack vom Schneider noch einmal aufbügeln. Ganz benommen war er von dieser Ehre. In den Sportkreiftn, in denen tt bisher verkehrt hatte, würde man große Augen machen, wenn er so ganz nebenbei sagte: Ja, und vorigen Mittwoch habe ich mit Herrn Solemacher im Restaurant ans ouci zu Abend gegenen. Wir beide an einem Tisch allein, es war sehr nett! Und hochmutig lächeln wollte er lernen, gerade wie Herr So Icmacher... Ta stellte er sich vor den Spiegel und übte... Natürlich tru? er das Gesicht glatt rasiert, denn was ein richtiger Sportsmann ist . . . Pünktlich um neun Uhr war er im Restaurant Sanssouä. Die Haus kapelle spielte, aoer es waren noch v.e le Tische frei. Eigentlich traf man sich hier erst nach dem Theater und oß für teures Geld recht gut. Herr Soll macher war nicht zu entdecken. Da suchte er sich einen Tisch in einer Ecke, von wo aus er das Lokal gut über sehen konnte, und wartete. Seine Ge duld wurde auf eine harte Probe ge stellt, denn erst gegen dreiviertel zehn tarn Herr Solemacher. Und da hatte er es auch noch nicht eilig. Das Mo nokel im Auge, in Frack, weißer We sie und weißer Linde, betrat er lang sam den Raum, ließ gleichgültig den Blick über die Menschen gleiten und druckte dann, indem er sein hochmu tiges Lächeln aufsetzte, Ernst Haller kom, der ihm entgegengegangen war und sich verbeugte, die Hand. Entschuldigen Sie, es ist etwa; später geworden! Kleine Abhaltung, na, das kommt ja vor!" Ernst Hallerkow wehrte ob. Gar nicht langweilig sei ihm das Warten geworden und sehr lange sei er auch noch nicht da. Herr Solemacher lache! te wieder, stellte das Souper zusam men. - Erst eine Riidesheimer Berg, dann Sekt, nicht wahr, Herr Hallerkow, sa oen wir Beuve Eliquot, und schließ lich zum Nachtisch Bordeaux, Mou ton Rothschild, denke ich!" Ganz einverstanden," stotterte der mit rotem Kopf.. Und gestand sich im stillen- Herr Solemach ''ellt ein Soup zusammen, alle Wetur! Das werd' ich mir merken!" Die beiden ließen es sich gut schmet len. Ab und zu machte Herr Solema. cher eine witzige Bemerkung übe, einen der Gäste, Ernst Hallerkow lä. chelte vielsagend dazu. Aber vie Worte wurden nicht gewechselt feil der Nachtisch dastand und die zweiti Flasche Mouton Rothschild. Ta legte Herr Solemacher sein Hand leicht auf Ernst Hallerkows Un terarm, das hochmütige Lächeln spiel te wieder um seinen Mund. Sie werden sich gewundert haben junger Freund, über meine Auffor derung!" Eine große Ehre war sie mir Herr Solemacher !" .Nun, nun!... Ja. was ich sagei wollte, Ihr Umgang gefällt mii nämlich nicht! Ich beobachte Sie schor länger! Diese Leute" entsetzlick höhnisch wurden diese zweiten Wort' gesagt sind kein Verkehr süi Sie!" Ernst Hallerkow wurde das Her? weit. Oer Mund floß ihm über. e glaubte sich verteidigen zu müssen. Ich teile Ihre Ansichten durchaus Herr Solemacher! Und Lehrgeld hab, ich gerade genug gezahlt! Ich sehn, mich danach, diese Leute" fast sc gut wie sein Meister konnte er di, beiden Worte sagen loszuwerden aber das ist entsetzlich schwer! Wen? Sie sich gülig in meine Lage versetze? wollen! Ich bin passionierter Sports niann wirklich! Jung und un erfahren . . ." Das ist's eben," unterbrach ihn Herr Solcmacher. Ernst Hallerkow griff zum Glase siürzte den schweren Rotwein in einen' Zuge hinunter und fuhr dann mit rotem Kopfe fort: Ja, und Beziehungen habe ick nicht, wie foll man da in die wirtlick vornehmen Kreise kommen, nach de nen ich mich wahrhaftig sehne!" Herr Solcmacher machte gar keir spöttisches Gesicht, sondern ein sehi nachdenkliches. Aber ich bitte Sie, das kann einem nicht schwer fallen! Sie sind sehi weltgewandt, elegant und v:r zeihen Sie, Herr Hallerkow. aber nia? weiß doch Bescheid stammen au! sehr vermögendem Hause... Bitte, ich kann mir schon denken, was Sie sagen wollen, das ist doch lein Grund, verlegen zu werden, denn über Zeilen sind wir doch Gott sei Tank voll ständig hinaus, in denen blaues Blut dazu gehörte, um eine Rolle zu spie len!... Gelo regiert die Welt! Ha' man die nötige Energie, so fetzt sich einer wie Sie schon durch." Das Blut brauste Ernst Hallerkow in den Schläfen. Ihm gegenüber saß einer, der ihm helfen konnte, die Hindernisse mit einem hochmütigen Lächeln aus dem Wege zu schieden! Also die Stunde genügt. Sein zäheß Lauernblut erwachte. Herr Solemacher, wenn ich erst einmal diese Leute los würde, die wi die Ketten an mir hängen!" Pah. man sieht sie einfach nich! mehr!" Sie liegen mir in den Ohren, ich soll mir einen Rcnnsiall zulegen!" Herr Solcmacher wiegte den Kops hin und her. Noch nicht mal ein so übler Ge danke! Das ist ein Sprungbrett, oo dem sich schon mancher in die vor nehme Gesellschaft eingeführt hat? Aber diese Leute würden Jhnel Schinder anschmieren! Schinder! Na türlich für sehr teures Geld!... Na reden wir darüber jetzt nicht! Ich sage Ihnen schon, später vielleicht! .., Ich würde Ihnen raten, vorläufig erst einmal in ganz anderer Weis ir-, der guten, Gesellschaft festen Fuß zu fassen!" Mit dem ruhigsten Gesicht von der Welt drehte Herr Solemacher bet Stengel seines Weinglases zwische? Daumen und Zeigefinger. Und wie denken Sie sich das, Her! Solcmacher?" Da lächelte der wieder. Nicht so hitzig, junger Freund! Erst lernen Sie mich ein dischen näher kennen, damit Sie Vertrauen zu mii fassen!" ' 0, das habe ich doch." versicher', Hallerkow mit dem Brustton der Ue berzeugung. Aber Herr Solemacher winkte ab. Nein, nein, warten wir!" Ernst Hallerkows Herz hämmert gegen seine weiße Weste. (Fortsetzung folgt.) Räsoniercu verboten. Heute, im Zeitalter , des Räsonie renö, ria, es nicht uninteressant fein, daran zu erinnern, wie dos Prob lem. Unzufriedene zur Ruhe zu brin gen, vor anderthalb Jahrhnderten durch den Herzog von Sachsen-Wei-mar auf die einfachste Weist gelöst wurde. Der Herzog erließ nämlich folgenden Ukas: Das vielfache Rä sonieren Unserer Unterthanen wird hiemit bei halbjährlicher Zuchthaus strafe verboten und haben die Beam ten auf das strengste darüber zu wa chen. da das Regiment von Uns und nicht von den Bauern abhängt und Wir keine Räsoneurs zu Unterthanen haben wollen." Sioßieufzer. ..'..), früher war ein Wann glücklich, wenn er eine Frau oattc, die ihm gut kochke heilte aber verlangt er gleich, daß sie ihn ernährt" Man lese dicse Seite taglich! Sie bietet Jedermann Vorteile, sie bat sich oft als loertvollc Fund grübe erwiesen! klassifizierte Anzeigen. Bcrlangt Weiblich. Lrrlnnstt: Mädchen für Hau? ortu-ir. ;iunu in der Familie. Muß gute Köchin si'in. 11 2. 01. Str.. Wal. t0ü!. 1. 15047 Verlangt: (nti'o Mädchen für Hausarbeit. 'M 1U Majon. Harnen : i 141. l.:l(M7 i maiiflr: uwenen uir Haus arbeit. Webster N. 10. Ztr. 1.30-17 Brrlanffk: Mädchen für Hau: arbeit, .sichte Üi;ü!d)e. ;!-'J'Jy Parker Str., &Wtcr 2111. L.'ZO 17 Vrrlnttfit: Erfahrene Minder mädchen: niiif; Enifelilnngen baben. 10.") 10. Skr, l-:!017 Verlangt: E,'al,reec- Mädchen zum ilo-dien und Hausarbeit. Guter Loyn. oS15 Faniam: Harne i!5l. ; i :;o 17 Wcfuchf: 'Teutsche oder bähml übe Frau oder Äädckeu als Wäsche rin in einem kleinen Hotel im We llen. OJutc-j Heini. 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