Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 29, 1917, Page 4, Image 4

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Scito '4 Täglicho Oinaya Tridtttto-Motttag, den 20. Ianzzar 101,7.
Cw f
cw
ägliche Wmaha Tribüne
TIUBÜNE PUBCSHINQ CO. VAL. J. FETER, Prwident
1311 ßowtud Str. Teleph.Pi TTLER ,4 0ht, Neknuk
Vrei des Tageblatts: Durch den Tröger, xer Woche 10c; durch die
Xoit, per Jahr $5.00; einzelue Nummer 2c. Preis des Wochenblatts;
bei strikter Vorausbezahlung, per Jahr $1.50.
Entered tecond-clasa matter March 14, 1912, at the poatoffioe Ot"
Omaha, Kebraaka, under the act of Congresi, March 3. 1879.
Cw.ulia, Nebr., Mutsg, de 29. Januar 1917.
Zivilisation und Freiheit.
Wir haben bereits eine ganze Anzahl aincrikanische und ausländische
Prchlon,meiüare über die lungstc grosze Uundgebung inneres Praildenteii
abacdnickt. Aber wir bekennen, das; mir um ein großes Unrecht gegen
unsere Leser zuschulden kommen ließen, indem wir ihnen vurcnthiettcn. was
das Prokidcnce Journal" darüber zu sagen hat. Tas Watt ,,t veiannt
lich das Organ des englischen B'tsckafterS in Washington und in seiner
Redaktion laufen gewissermaßen die Faden der ganzen antideutschen Pren
Propaganda in Amerika zusammen. (5s ist also sicherlich fern der größten
Dichtigkeit, wie das Providence Jounial" über die Rede des Präsideuten
urteilt und darum beeilen wir uns, seinen Kol.imentar noch nachträglich
vi bringen. Er lautet folaendcrmaken:
Wilson winkt den blutenden Stationen mit seinem Sckulmeistersiock
li und hält ihnen eine schanc Rede über das Millenium, wahrend vaüu
satisn und Freiheit auf blutigen Schlachtfeldern kauU'fen."
Da der Präsident so stramm ftir die Freiheit fl Meeres als eine der
' T.nttlcJIichejt Bedingungen für den FriedenslÄus; herauskoniint, so ber
denken wir es dem Providence Journal" natürlich keinen Aligenblick, daß
ihm die Rolle gründlich mißfällt. Um so tadelnswerter aber erscheint es
uns, das; ein Blatt, das eine so hchre Mission zu erfüllen hat, das die
schöne Aufgabe übernommen hat, in Amerika das heilige Feuer der Be
geisterung für das teure Mutterland zu hüten und zu schären, sich so unge
nau ausdrückt. Der Schlußsatz, während Zivilisation.und Freiheit aus
blutigen Schlachtfeldern lambfen", könnte doch leicht mißverstanden wer
den. Er könnte so gedeutet werden, als ob nach der Ansicht des Journal"
Livilifation und Freiheit gegeneinander kämpften, die eine auf der Seite
der Alliierten und die andere auf der Seite der Zentralmäckite. Selbst
derständlich hat das Journal" das nicht sagen wollen. Tenn jeder Tchub
junge weiß doch, daß die Alliierten die Vorkämpfer sowohl für die Zivili
sation wie für die Freiheit find und daß die Zentralmächte beide zu er
drosseln versuchen. Wir halten es direkt für unsere Pflicht, das Blatt in
Schutz zu nehmen gegen den furchtbaren Verdacht, als ob es feine Abficht
gewesen wäre, die tapferen französischen Nettoyeurs. die humanen russi
fchen Kosackm und die edlen englischen Baralong Patrioten auf eine Stufe
zu pellen mit den blutdürstigen deutschen Barbaren, allein cs in seine
eigene Schuld, wenn dieser Eindruck überhaupt entstehen konnte.
Der Abzug aus Mexiko. .
Pershings Truppen verlassen Mcriko und werden das Land sich so
längs selbst überlassen, bis die Verhältnisse stärker werden, als die Frie
dmsliebe unseres Präsidenten und dies wird sicher so kommen, und zwar in
nicht allzu ferner Zeit.
, Alle Achtung vor Herrn Wilsons Benreben, alle kriegerischen Ver
Wickelungen zu vermeiden, aber das rechtfertigt doch nicht eine Politik, die
etwas beginnt und dann auf halbem Wege stehen bleibt, oder vielmehr
umkehrt. Die Truppen Generals Pershing sollen vorläufig eine Beobacht
tungöstelluna an der Grenze einnehmen, also dort die bisherige Politik des
wachsamen Wartens, die in Washington diplomatisch befolgt wurde, an
der Grenze militärisch betreiben. Die V!iliztruppen sollen in ihre Heimat
entlassen werden.
, Damit ist das mexikanische Intermezzo vorläufig beendet, aber keines
Wegs zum Abschluß gebracht. Es ist unter gegenwärtigen Verhältnissen
weniger als je daran zu denken, daß die Wirren in Meriko von innen aus
'-IiV'k'idett können. Villa ist wieder obenauf; er trägt sich mit dem
bedanken, im Norden von Mexiko eine mexikanische Sonder-Republik zu
gründen und unser Land könnte sich zur nächsten Nachbarschaft dieses alten
tüchtigen Banditen gratulieren. Aber schliesslich könnte man die Herr,
schaftcn dort unten gewälzren lassen, so lange sie nicht wieder offene Grenz
verletzungen begehen: doch um diese zu verhindern, würden wir gezwungen
ein, fortgesetzt eine starke Truppenmacht an der Grenze zu balten.
Tann müssen wir uns aber sicher auf internationale Verwickelungen
gefaßt machen, wenn der ft'ricg in Europa zu Ende ist und die europäischen
Negierungen ihre Rechnungen für das Leben und das zerstörte Eigentum
ihrer Staatsangehörigen Präsentieren. Entweder müssen wir dann für
die Begleichung dieser Ansprüche aufkommen oder die Monroe Doktrin in
diesem Falle ignorieren und den Mäckten geüatten, sich ihr Recht auf eigene
Faust zu verschaffen. Nur der ttrieg hat bisher verhindert, daß wir in
diese Lage gekonnnen sind.
Außerdem haben unsere eigenen Bürger in Meriko riesige Summen
eingebüßt und werden sich für deren Ersatz an Onkel Tam halten. Wie
gedenkt nun die Regierung sich zu diesen Fragen zu stellen? Herr Wilson
inag mit dem wachsamen Warten zufrieden sein, die Geschädigten aber nicht
und dann wird ein Einschreiten doch notwendig werden, was viel leichter
Uüd gründlicher hätte bewerkstelligt werden können, so lange ein Teil unse.
rc3 Heeres mobil und unsere Truppen in Meriko waren. N. ). Journal.
Ueber öen rabiaten ZNetealfe.
Die Biene" in Eolumbus schreibt über den rabiaten Richard 2.
Metcalse, der nicht nur allen fremdsprachigen Unterricht, sondern alle
f.-e!nd!prachigen Zeitungen und Zeitschriften verboten haben will, wie folgt:
Wir haben Herrn Metcalie vor einem Jahre bier in Eolumbus gehört,
ols cr eine sehr neutrale und burnan klingende Ansprache hielt und wir
können allerdings nicht begreifen, wie ein solcher Mann zu so gebässigem
Gedöhrat gegen die Herausgeber fremdsprachiger amerikanischer Zeitungen
kommen kann, die alle miteinander mebr treu amerikanische Gesinnung an
d?n Tag legen, als viele jener englischen Zeitungen, die dieses Prädikat
einzig für sich in Anspruch nehmen, sich erwiesen haben gesinnt zu sein. Es
t'otzt auch in diesem Falle jener Spruch: Ein Jeder ziehe erst den Balken
ans dem eigenen Auge und hernach trachte cr, wie er den Splitter aus
seine? Bruders Auge ziehe!"
Ferner wundert cs uns. daß ein so gebildeter Mann wie Herr
Mcteolfe nicht durch die eigene Landesgeschichte wissen sollte, welche Völker
und Nationen von jeher lmtc und unrichtige Freunde der Ver. Staaten
iietocseit und welche wiederum bei jeder Gelegenheit probierten, unsere
siechte zu beschneiden und uns zu übervorteilen. Er nniß als gebildeter
il'tasrn und erst reckt als Diplomat auch wissen, daß, da wir von allen
U!,öglicken' Völkern abstammen und doch gemeinschaftlich dieses eine Land
als unser Heimatland erkoren, es als erste Bürgerpflicht gelten muß, unter
in;8 Ruhe zu halten und einander der guten Eigenschaften halber gegen
s.'inz zu achten auch wenn wir nicht in allen Dingen gleicher Ansicht sein
können! Wer ehrlich die Wahrheit sucht und das Rechte will, der wird
c::d) in der Gegenwart mehr und mehr den rechten Weg erkennen und
lochst wahrscheinlich werden auch über Kurzem selbst Herren Metcalse die
'.lugen aufgehen! Oui vivera, verra!
t"
y -
cht-Slnband für
Deutsch-Amerika"!
ich Leier von Teutsch-Amen
dcr h'storizchen und hochinteres
i Z" tichri.t der Täglicken
, Tr.j.inc, beben den Wunsch
r, h nel'1? c'i.lmdcn und auf.
! zu Linien. Wir wurden
nroi'l. jt, einen Einband
. ' z i !j''rt und zum Ver
r 1 1 ie.i, der den Lesern Ge
t c ' d c'c epochemachende
' i t ctf.shwihrai, denn in
! ; i r " ein Jahrgang
t : r.n erhöyrem Wer-
Die Einbände umfassen die Num
mern dreier Monate oder eines gan
zen Jahrgangs. Sie sind Zehr ge
jchmackvoll mit schwarzem Umschlag
und goldener Aufschrift hergöftellt.
und werden eine Zierde jeder Bi
bliothek bilden.
Die Preise der Einbände sind
wie folgt: Vollständiger Jahrgang
alle Nummern vom Abonnenten ge
liefert, gebunden, 1.75.
Alle Nummern eines Vierteljah.
res. vom Abonnenten geliefert, ge
bunden. $1.50.
Vollständiger Jahrgang. alle
Nummern von Teutsch Amerika von
der Täglichen Luiaha Tribüne nach,
Erliefen, eetundM,!,).
Die Hcu(sdjsflni)" in toftifcc.
TaS Handkls-U'Boot bleibt der Sicherheit wegen wahrend der Nachß
untergetaucht, sichtet beim Aufkommen Fischerboote und eiuen
verdächtigen neutrale Dampfer.
von Paul 5u!g.
Copyrtflit, 1X, lv WillUm tcodalpb Hont,
WmeÄkaMchri Sel!ölcht auiWUim ienturn s EttatAin iXmtMtt efft )
(2. Fortsetzung.)
ch gebe nun ten Befehl zum Aufiauchen-, die Tirfenruder werden nach
obkn" gelegt. md alöbald lernn ich ihre und die Wirkung unserer wackeren
1?euzpumoe am Manoiiikler verfolgen. Nachdem ich mich dcrsichert babe, daß in
weilein Umkreise keine Siranbeugeräusche zu hören sind nd kein kollisionS
gefährlicher Tampfer in der Nabe ist, üvc.nvindkn wir den gcfährlick'en blinden
!l)!olent-. Es ist daZ dcr Zcürauni. in dem das Boot schon s hoch gcüiegcn ist,
d.ifj cs gerammt werden konnte; andererseits fahr, man poi zu ticf unter
Wnr, um mit dein Tehrohr über die Oberfläche zu kommen und Umschau
hallen zu können.
TaS dauert eine rurc Weile: ich siebe am Scclirohr und lauere: schon wird
da; lesichlSfcld Heller, silberne Luflperlen steigen flimmernd auf, ein Kieseln
und Blinken gehl über daö Glas, dann ist e Tag. ein Bild ers.imt. klar und
leuchiend wogt die Nordsee bor mir mit leerem unendlichen Horizont.
)un lasse ich ganz uhauche; durch die Nuderlag schievt sich das Boot
imnier mcdr an die Wasicrobcrflüche, und uin das Auftauchen beschleunigen,
wird Preßluft a,rf einen Tanchiank gegeben. Jetzt gebt e sehr schnell; der Turm
ist schon frei: daS Tkck hebt sich trie'end aus dem Wasser, da, Turmluk wird
geöffnet, frische Luft strömt ein, und ich gebe das Kommando:
.Aufblasen mit Gebläse!"
Ein wildes Heulen und Surren in der Centrale antwortet. Ivahrend daS
irnnige Turbogebläse da? Wasser aui den Tauchtanks prefjt. ?a$ dauert gar
rnchi lange; sobald ein Tank Iccr ist. kommt die durchgeblasenc Lust mit gluck
sendein Geräusch an den Seiten des Boolc hoch, uird rasch sind wir wieder in
normaler SiMmmlage.
Wir sahren noch immer elcklrisch. Nun kommt als lctziez das Anwerfen
der schweren Tieselrnoloren dnrch die E,o:orcn. Ich bin schon aus den Turm
gestiegen und merke davon nichiZ auhcr den Meldungen auz der Ceuirale. Wer
adcr im Maschincnraum stebt. kann noch ein spannendes Lchauspicl genießen.
Tie Wach?nasä?inisken sieben auf ihren Posten, ein Kommanda kemmt durch
laS Epracbrohr, alle? ist gespannt; dann gibt der leitende Zugenieur einen
gellenden Pfiff ab. hebt eine Hand, ein paar schnelle Griffe, am Schaltbrett im
Elc.'nomotorcnraum ein paar blendende, cennmettrlangc Blitze' die eriken
VenUlköpse heben sich zögernd, langsam, wie unwillig, dann schneller, ein wildes
Knallen und Jischen. ein unrcgelmäiziges wütendes Jauchen, dann werden die
rasenden Explosionen rbnmisch. und immer schneller und schneller, nehmen beide
2'!aschinen "ihren gleichmäßigen Hammertakt auf.
TaZ PrüfungZtauchen ist beendet, und stampfend zieht U-Tcutschland"
ibrcs WcgkS, Ter Wind laut richt ab. aber eZ bleibt schmes Betkrr. und d,e
Sichtigken l't gut. Kein Tmnpfer kommt in Eicht: wir können rnliig weiter auf
gctauckr sahren. Freilich baben wir daneben noch besondere Gründe, mit de,
genauesten Torg'alt und Vorsicht zu navigiren. So geht der Tag zu Ende.
Sll'er als die Tonne sinlt, g,t sie m dlliier drocvndem dkWcl unter, für
den nächsten Tag schlechtes Weiler prophezeiend.
Die UBoot Frage.
To kam e deim auch. Je weiter wir uns dom Land enrfernken, desto
gröber wird die Tee, und daz Boot wird schon ordcn'.lich beriimgewon'en. Ich
merke den Seegang auch schon beim biegen in meiner Äoje. Gegen zwei Uhr
Dcorgens weckt mich ein Huijo" aus den, Sprachrohr ucben meinem Kopf, an
der Wand. Der wachthabende Zweite Offizier Lyring meldet mir ein weißcZ
Licht an Sieuerbord, ds sich rapid nähen. Ich springe heraus, balanziere mich
unlö Eck in die Cemrale, über die iienan durch daz Turmluck hinauf auf die
Plattform.
Ehring zeigte mir in nicht allzu großer Fnticrnung vomuZ ein weites
Licht. Es scheint sich z nabern. Wir wollen eS nicht weiter darauf ankomuicn
lasierr, geben Alarm und tauchen. Tabei kommt zum erstenmal daz wunderbare
Gefühl der berblükfenden Ticherheit über mich, das einem die Möglichkeit solchen
raschen Tauchens gibt.
Es ist alles wie sclbsrversiändlich. Ta fährt man miiicn im Weltkrieg
mit einem unbetvan'nctcn Frachrboot seines Wegezi in dunkler Nacht. Ein Licht
naht sich, es kann ein Feind sein, wabrschcinlich ist ei einer. In ein paar
Minuten können ein paar Tcküffe aufbl'tzcn. einige Lranaten zerschmettern
unsercn Turm, in den Truck.'ör-per stürzen die Wafier, und nach kurzer Zeit
schließt sich die Nordsee über uns . . .
Ti'ntiS von alledem geschiebt. Ein kurze? Komniando in die Tentrale, ein
paar Griffe an Vcmilen und Handrädern, und ungeiäkrdel ziehen wir weiter
unseres Wege?, den uns bruralc Gewalr wob! aus der Meeresoberfläche sperren
kann, aber mir, um uns ein paar Meier liefer obmnä.b:!g passieren lassen
zu müüen.
Wir fahren der kfrikü wegen getaucht weiter ui:d blc'lt li5 zum
Tagwerden unter Wancr. liegen Hier Uhr tauchen wir auf, Cs ist schon heller
Tag, aber leider auch eine See, die schon inöcktig ungeniüllich wird. In der
fternc sehen wir e?n paar Fischerboo'.e, die müdiam ibrem Mewcrbe nachgehen.
Wir befallen sie anfäugüch ickari im Inge, stellen aver rasch ihren harmlosen
Charakier fest nd iabren über Wasser weiter.
Tos in mm kern Vergnügen wcbr. Tie Bewegungen dei Booiez werden
schon so, daß sich der Auienkball in den abgeschlossenen, nur durch die Teiili
lanonsmasckine gelüsleken Räumen in jlops und Magcn der Leute giliend macht;
ein Teil der Mannsclask verzichiet schon auf daz Esten. Tdei i!t ti unmöglich,
sich noch auf dem Teck aufzuhalten, das dauernd von den 2ecn überfpük ist.
Liwas trockener ist ei auf dem Turm hinter der Schiwand der Badewanne"
und im Lee des Turmes, an der see und winbgeschützttn Seile, Ta drangen
sich noch ein paar Lcuie der ffrciwache zusammen, ballen sich am Geländer iesi.
sckmappen ftische Luft und schütteln sick,. wenn ioem ganz zudringicker Brecher
hartnäckig um den Turm berumleckt imd sie mir seiner falz'gen Zlut üben'cdäumt.
So fahren wir den ganzen Tag weiter. Ein paar Tampsern, deren Rauch
Wolken' in der gerne autaucken. weichen wir über Wasser durch Kursänderung
au, nachdem wir im durch vorsichtiges Peilen und genaue Bcobachiung von
Zjcit zu Zeit klar geworden waren, welchen &ux$ sie fuhren. Es bort sich daZ
schwieriger an, als ,Z ist. Mail weiß ja zunächst den eigenen TchiffSort. nach
dem man durch Peilung und Schätzung den SchiffZort deZ fremden Seglers auf
der Karte annäbernd feststellen kann. Vergleicht man nun bcideZ mit den in der
Narie eingezcichnelen wichtigsten Tmpt"errouren, dann weiß man schon mit
einziger Srheit. welchen KurS der fremde Tampfer fabren muß.
Eine solche Schätzung sollte uns bald darmif von Wichtigkeit werden und
ist in diesem Fall, wie man sehen wird, gewissermaßen von dokumentarischer
Bedeutung.
Ez batte gegen Abend etwa! mikgeklärt, vnd auch die T war ruhiger
geworden; unter schön beleuchte Wolken war die Sowie im Westen unter
gegangen
Tie ganze sireiwache war heraufgekommen, um frische 'Lukt zu schöpfen
und scmiell eine Cigarre oder Cigarette z raucken. Umer Deck ist das Rauchen
ja streng verboten. Ti Leute iiäiujen sich alle em der geschützten Sei ej
Turms zusammen, eng an nnd übereinander, gegen die Turmwand geschmiegt.
?j siebt seltsam mts. wie ein Bienenschwarm, eine Traube von Menschen in
frebex schwerer Seekleidnng. Es gebt hierbei nicbt mit viel Enketie zu; ich lasse
die Leute gewähren, sie haben ei nicht leicht da unten, und wenn einer mal den
tkopf durch den Turmluck strecken will, um ein paar Lüge aus seiner Pfeife mache
zu können, gönne ich ihm gern den kurzen Enuß.
Tabei suckn alle Augen unwillkürlich den Horizont ab. TaZ hat fein Gutes;
e mehr Menschen beobachten, desto mehr kann gesehen werden; und manch
unserer Leute haben Augen wie Falken.
T tauchen in der durchsichtigen Tämmerung des JuniabendS an Backbord
In große? Entfernung zwei Mosten auf, ein Schornstein iolgt, und bald ift der
Rumpf eines Tampfers über der Kimm, Mit Hilfe unserer guten Prismengläser
wird er nun ständig beobachtet. Wir wollen seinen jnirj feststellen, um ihm dann
über Wasier aus dem Wege gehen zu können.
Wir baben bald ein paar gute Peilungen, und ich nehme nun die Karte her;
ich iebe nach, vergleiche, beobachte noch einmal, rechne nach und nebme wieder
die Karte und stutze ... Mit dem Kurs kommt der Tampfer überhaupt nicht
nach einem Hafen.
In es denn möglich?
Ts muß er gerade auf die Küne, irgendws auf d!e hellen laufen,
ch vuh Hravobl, zeige ihm meine Berechnung, Wir schauen noch einmal
genau durch die Kläser, vergleichen die Karte; es siünmt:
Der Bursche fährt ins Leere,
Wir hakten unS inzwischen so wen genähert, daß wir ihn gut au,nachen
konnten. In der Tömmerunq des JuniabendS war es so klar und hell, daß wir
genau besda.Äen konnten. Es war ein schöner, mittelgroßer Tmpfer, de? eine
grsßc neutrale flagge fübrte und am Rumpf auftällig in den Kari'en desselben'
Kgndes bemalt war. der Rme des Rumries trug inen großen Toppe!
men. den w,r aber nsb nicht lesen konnten.
P:ylb ruft Kvsbl:
Tsk"rw-r gjiw'. cer fiett se i -r ; r- r g
die slagae si,SU? Wenn da s.nfakl ist! Und was soll te auffällig Venialung
jetzt zur Zeit des U-Boot. ffricdenk? Ter Kerl ist derdächtigl"
Ich mußte ihm beistimmen. Mich machte von allem der nsimtige Kurs
stutzig; zum Vergnügen fährt man im Weltkrieg doch nicht Nachts, auf der
Nordsee spazieren!
Wir überlege, was zu tun ist. Noch hat uns der Tampfer nicht gesehen,
er fäkrt seinen geheimnisvollen Kurs weiter und ficht fchon.etwaS achterlich auS.
Ich einschließe mich deslwlv, nicht zu tauchen, da wir jetzt mit Misere,
Kurse bald rniseinanderkommen müssen.
Ta macht der Tantpfer plötzlich eine scharfe Wendung und hält direkt auf
uns zu. Jetzr können wir sehen, daß der wackere Neutrale auch die Booie aus
geschwungen hat; natürlich, um noch deutlicher seinen Charakter al harmloser
üaufsahrcr zu dokumentieren, dcr auf alles gefaßt ist und bereit, den Befthlen
tilicZ ?con!bootcz sofort Jolge zu leisten.
Uns genügte diese weitgehende Loyalität, Ich schickt alle Leute unter Deck
,md ließ sofort Alann gekien. Wir machen zum Tauchen klar und drehen dabei
auf den Tampfer zu. um quer zur Ee zu liegen, da wir dann leichter unter
Löasser kommen.
Nun geschieht zu unserer größten Verblüffung folgende: Kaum hat der
neutrale" Tampfer unscr Wendtmg gesehen und gemrtkt, daß wir tauchen, da
dreht er mit cin,n Ruck ab. Im Tauchen sehen wir noch, wie er dicke Rauchwolken
auSstoßcnd in charakteristischen Zickzackkttrscn daS Weite sucht.
Tics Eingeständnis eines schlechten Gewissens war für uns einfach über
, wäuigend. Eo haben wir noch nie gelacht, wie bei dcr Flucht dieses Biedermanns
mit dem unbckaniilcn ,NurZ. Ter Schlaue glaubte sich durchschaut und fürchtete,
in den nächsten Augenblicken einen Torpedo von uns in die Rippen zu bekommen.
Und welche Wut mußte er Habens Es wäre so schön gewesen, als Neutraler
recht nahe an die Pest" heranzukommen, um dann auf sichere Entfernung mit
den Stückpforten auch die Harmlosigkeit fallen zu lassen und zu schießen. Tie
U'Boot'alle war so schön gelegt, der deutsche Prnit brauchte nur noch ein
wenig näher zu kommcnl
Statt dessen schlagen wir unter Wasier einen Haken und tauchen erst nach
zwei Slundcn wieder auf. Erst suche ich mit dem Sehrohr den Horizont ab uns
iüfne dann, bald gctauckt, das Turmluck, um mit dein Klag Umschau zu halten;
die Luft ist klar, im Züden ist dcr Mond heraufgekommen und macht die däm
mcrnde Helle der Eommernaäit noch durchsichtiger. Aber so weit ich blicke, ist dik
ivee leer, kein Tampfer zu sehen. U-Tcutschland" kann unbehelligt ihres Weges
ziehen, und außer der reinen Freude über die Enttäuschung des schlauen Fallen
jtellers habe ich jetzt die Gewißheit, daß wir alle Schiffe sehen, beor sie unserer
ansichtig werden können. ,
Und daö ist schon etwas wert.
(Aortsetzung folgt.)'
Dienstag Uonzert des
lonzaley (yuartetts:
Dienstag abend, um 8:15 sinkt
im vranoeis .yeaier oas onzeri
des lonzaley Quartetts und unserer
vortrekilichen einheimischen Pianistin
rl. Corinne Paulson unter den
Änspizien des Zhnesdali Äorning
Musical Clno natt. Ein ganz vor.
ziigliches Programm, bestehend aus
Perlen der 5iammermusik kommt
zur Aut'führmig. so das; dem kirnst,
sinnigen Publikum ein seltener We
nns? geboten werden wird. Pro
gramm iit wie folgt:
Cniar Tiranck Prelude, Choral
und ?ugue,
rl. Corinne Paulson.
Mozart Quartett in (5. Ma
jor ISioch IGöj
Adagio, Ällegro
Andaüt? canlabile
Menuetio
Allegro molto
Flonzaleu Quartett.
Tmctana Adagio" von dem
Qartett Aus meinem Leben."
Vach Prelude" Gigue" für
Cello allein in E flat innjor
Herr Iwan D'Archa'nliean.
Cbopin.... Nocturne op. 27. N. 1
Debnssy Neslets dans l'cc
iszt...... Tarantella Aei,ezia 0
Napoli"
Frl. Coriirnc Paulson
Haydn Quartett in W inajor,
oh. 77. Na. 1.
Allegro moderato
Adagio
Meiiuetto
finale
Das Ilonzaley ' Quartett
aeariiiidet von Herrn (f.
Coppet von SJrtn ?)ork. ES steht
unter der Leitung des Herrn London
Charlton und seht sich aus folgenden
Personen zusammen: Hr. Adolfo
Betti. 1. Violine. Hr. Alfred Pochon,
2. Pioline. Hr. llnga Ära Violo und
Herr Jivau T'Archambeau Piolow
cello.
Frl. Corinne Paulson, Piaiüstiiu
würd
I. de
Wm. F. Wappich. Advokat.
Spricht deutsch und ist öffentlicher
5!otar. Ll Omaha National Bank
Gebäude, Omaha, Nebraöka.
Praktiziert in allen Gerichten des
Staates und der Ber. Staaten.
Schreibt Testamente aus. besorgt Be
sitztilcl und sieht Abstrakte durch;
sieht, daf, Testamente im Nachlassen
schaftsgerichte geordnet werden. Be
sorgt Vollmachten und zieht Erb
schaften in irgend einem Teil der
Wclt ein. Kollekticrt Auöslände.
Griechenland wird weiter an die
Wand gedrückt. In der unblutigen
Operation ist England Meister.
Alle Arten von Vlutkrank.
hcitcn werden schnellstens
ausgerottet durch S. S. S.
Hat sich durch fünfzigjährige, zufrie
dcnstkllendc Berwkndnng einen
hervorragenden Namen
erworben.
,f!öI Ker ?'lulteiiikunaknl!kl", bei ist
in Name, dk,i s,ch S. S. S. durch sein?
crwlgrkilke ?'c!,lnldiui,g alter tuten VI,lUnmk
ijcitcii ii'a(r.Tr.i ba Ictiirn halben jüinoini
tierti rni voli?,n ?1'cht ectrorben l)nl.
. S, S. i't riitit eilt nUfl(iiic!iiro &ci(
niiliri rnid es wurdo menials nls
bkisulttikü'izni miflcuolrit. C4 t'l mit Bill!
teimnunfli-ntlUfl im ilffjt linfirfiäit da nl-j
Cfilrnillfl !i:c iiriinftifiint, die durch unreines
i'iut ljtrticitflfcufcii rurtbc.
linier tne'cit ftsiinrbeitsn sind ?!gkuma!is
imiZ, alarrü, Csrofclil, trc jf um, SISJit)tit
6i;flif)Iufl, Snmbffirtct und oubere ni'fi!
riiiafifilanc iPiinlluti miidifit. liitrcinlidifrit
SlMt'iiiliiflf frnnlliiiifi jnnrtion. Uiueiiilirtjfcit
bei :'Mutd tust fliini eine nisstcuiciuc Orimn
Imiit d (istiivti Slöitieiftj'lcni l,Ttt'r, sowie
eine allgemeine Cchnöche und B!idstankd
lo'istfcil
tf aüil feine rftilftmifftfil, die der krösii
fen, tciiiiafiidctt Kirtuiifl von 2. 6, S. Wider
jieftfit (i'imle. Ziwlc Sie, d,ik 7lt B!lt
inchl i in l'flnt .'niMiiübc ift, das ti dick una
I ,ige ii'its, dti'iii mh'Mm ,?ie fiiii;',s riluMicit
5. . S weites jiirtii' i'lnt wieder neiies
Lebe fmiionfii Itir, iiliieiM im die !.',,
litng iiii'crcr u,cdijinti,e '.'wtrilimg in:t
Ireien n,ei?i;iinl.hen ,''!nl, Vidrr'lisit an die
luiit (ioiii(m!H), ;3i -BiL't't llutotalott), Slllim
In, ("ia.
B!i!!i!!!!!i!l!ll!l!i!il!iIilil!i!!!:iil!!!!lI!I!l!Il!!ilI
I f
E5 H
254 Seilen
Reich illustriert
Leinen-Einband
ll
n
H
a
Die U . Boot . Reise des HandelsschiP
tt?U7? rrcHui A MH
eaj i o&nutniJ
ist IN ZZllchsorm rrschienen
U
Eine holhinteresslllltc n. scssMc Erzilhlllng
V W
3
i ü3
i
1 3
m 3
i 3
W
1
3
I
P 3
ff
1 3
2
3
u
3 U
1 i
K3
S
tZZ m
ml
s 1
flcfcfjricöen oon
Kapitän Paul König
On deutsch oder englisch
3
ü ra
3
rj
3
Dieses Ruch Kann per Telephon. Zlost oder durch
die Träger öestesst werden, verkausspreis 1.25 per
Post. 1.35. slfe Prämie Sei Einsendung non 5.00
für einen neueil Leser der Täglichen llmalja Triöüne"
frei gegeben.
2
S ß
Tägliche Omaha Tribüne
1311 Howard Str. Omaha, Nebraska
Telephon Tyler 340
ST" f-" w.:rtn. A---r , ..''''st'V ''Z' ;.H'- Zt, ?V?'ik?'M k."!?' '! GM W'V'Wri-fmmtm:pm&-f
Z Lt f-"--4- ''.'Ä &M&tä::irm&
i!!l!!lljl!l!Oil!llill!l!li!lll!ll!ll!Sillil!i!ll!!Illl!!!l!!!Il
imü
1
ir
l r
h
!i
r
i
I
I i !
t
I
c
f
f
' M
vw-
Vr
'(I
;
c 'A '
S tr
)
J
!
i I
t
.-
; v
- -.V
!
I w
I H