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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 20, 1917)
- , ' ' - " 1 ' ' " ' - " ' '....--'. - ' , i TilliZ, Csa!) ZtiiUt Gngtunös ftttrkste Wuffe. Es war, glaube ich, im Jahr 1804, tatz Zeapoleon zu Turoc. dem Großmar, fchcill bei Pslastes. sagte; Liebet will ich gegen zchntausend Mann Krieg fiilj ua ali gegen vier Zeitungen." tai war die Zeit, wo die mit der Post ein treffenden englischen Zeitungen, die dem fv'-r gebracht werden mußten, ihn je den Morgen zur Wut reizten, die Zeit, wo die giftigen Artikel der Times" un unterbrochen auf sein Haupt niederhagcl ten. Wir haben es am eigenen Leibe erfahren, was die Feindschaft der eng lischen Presse bedeutet, und wir sind h:u!e in der Lage, Napoleon zu verstehen. Die eigentümliche Stellung Englands Eu ropa gegenüber, sein geheimnisvoller Einflus; auf fremde Kadinette, Höfe, Minister ist zum großen Teile das Werk feiner Presse. Diese Presse hat in diesem Weltkriege das Aergike an Aer leurndimgen gegen Deutschland geleistet, was man sich denken kann, aber sie bat es mit der naiven Selbstverständlich keit getan, mit der sie alle früheren Feinde Großbritanniens bekämpft hat. Verläßt man den Standpunkt des per sönlichen Aergers und der moralischen Entrüstung, so muh man sagen, sie ist ein unvergleichliches Werkzeug im Dienste der nationalen Selbstsucht. Sie ist Englands stärkste Waffe, eine stärkere als fein Landheer, eine ebenso parke wie feine Flotte. Es ist heute eine Alltags Weisheit, daß dieser Krieg zum großen Teil ein Krieg der Presse ist. Da hat es einen großen Wert für uns, dieses gegen uns geschmiedete Werkzeug genau kennen zu lernen. Von dem Wesen und von den hervorstehenden Eigentümlichkei tcn der englischen Presse zu allen Zeiten soll im folgenden die Rede sein; danach kann man erst ihre Erfolge und die Schwankungen während des Weltkrieges richtig bemessen. Die europäische und die amerikanische! Meinung über din Krieg ist außerhalb Deutschlands fast ; gänzlich von der englischen Presse ge macht worden. Wie konnte das krnn rnen? Dem Teutschen, der über dgs Wesen der Presse meistens noch sehr wenig nach gedacht hat, muß immerfort eingeprägt werden, daß die englische Presse von den ältesten Zeiten an bis jetzt nur Partei, und Propaganda-Werkzeug war. Dieses nur" kann nicht stark genug unterstri chen werden. Schon das unterscheidet sie durchaus von der deutschen wie von der französischen Presse. Daher war die , Presse, das Verbreiten von Neuigkeiten durch Zeitungen, von vornherein den Engländern eine Staatssache und hat recht früh mit der Staatsaufsicht Be kanntscdaft machen müssen. Schon in der Zeit der spanischen Armada der allerersten Zeit des englischen ZcitungZ Wesens, als dieses noch in Pamphleten und periodischen Broschüren bestand sorgte die englische Admiralität nach bei.' . Landesvertcidigungsgesetz durch Herausgabe eigener gedruckter Nackrich tcn. daß die Bevölkerung beruhigt" werde., 'Wir können darauf schwören, da diese Admiralitäts berichte von 1358 dkir heutigen Balsours r'chen, aber sie beweisen doch, daß die Engländer die Dichtigkeit der Press, sehr früh begriffen hatten. Die englischen Zeitungen des ganzen folgenden 17. Jahrhunderts be kamen die Hand des Staates bei jeder t.!egenheit zu spüren, ausgenommen unter Cromwell, der sich in Preßsachen o! weitherzig bewies. Diese ersten fast immer periodischen Blätter trugen die Bezeichnung Coranto" (heute noch er kennbar in Courant") oder Gazetta. Eazette" mit zwei dem Italienischen enb ommenen Bezeichnungen. Außerdem mühte wie in Deutschland sehr oft der Götterbote Merkur als Taufpate der Zeitungen herhalten, offenbar wegen sei ner Schnelligkeit und Zuverlässigkeit. , Schon seit Besinn der Restauration der Stuarts, seit etwa 1660, hatte England ein ganz regelrechtes Zensurgesetz. Und der Zensor spaßte nicht. Man muß die barbarische Gesetzgebung jener Zeit be trachten, um ein Urteil zu verstehen, wie das' welches der Beamte Sieger l'E'trange unter Karl II. gegen einen ge- wissen Trosan. den Verfasser und Trucker aufrührerischer Schriften, fällte Trogan erlitt die übliche Strafe des Hochverräters: man hängte ihn unter den Armen auf, schlitzte ihm den Bauch auf. nahm die Eingeweide heraus, ver brannte diese vor seinen Augen und vierteilte in dann och. Tiefer ange- nehme Zensor blieb im Amte bis 168. Das Oauvtkennzeichen der englischen Blätter in dieser frühen Zeit war nicht die Nerbttituna. sondern viktmcdr die Gcheimdaltung öffentlicher Angelegen betten. Besonders bezeichnend ist das baitnackige Stillschweigen über alle Ver bandlungen des Parlaments. In jener großen Zeit des englischen Parlaments. wo d.i'en Schicksale Weltangelegenyeilen . teuren, sollte r-au meinen, müßte über die einzelnen Redner und die Gesetzes alte das Publikum andauernd unterrich i.t worden fein. Nicht ein Wort davon sielt in der ganzen englischen Zcitungs vJt von 1000 und 1700! Das Pak Irrens duldete es nicht. Es war eiset iVt:, auf seine Macht und wollte gar i:5j Une Verhandlungen bekannt n .mn. Die Presse mußte ihm da N,t ttt Berichterstattung rich und nach abzwingen; die Anfänge einer sol in begannen erst um 1730. Noch heute i ':en, fc:r einmal Verhandlungen kl Unterbauics beigewohnt hat, der ei Z'ril.H ('..st des Mißtrauens und d-r Skr"! cjsU Berichterstattung d ?t as. N;a h'..te gibt es in der Tii-srit eine altertümliche Phrase, wo- h e.'i Hl 'n'd dem Sprecher bemerk !-,h machen kann: es se fremde im rncwif sn-tliche Fremden, die ; ' "e ri crvrr:n, das Halls verlassen : i. vlc&i in' Jahre 1833 bat ein c fr r.i ' x Tde'vb namens O Eow Ae:z:i ilei die Journalisten e rafi und diese vor die . Ta?auf brachten die Lon, tait Tcge lanz keine Par. ',.f; - lamentsb.rite. Dem Unterhaufe wurde schwllll, und die Sache endete mit einem vollständigen Nuckzug O'Connclls und einer Ebrencrklär;ing an die Presse. Die Presse bildete unter diesen Umständen damals ihren. Hang zum Anekdotischen und Sensationellen aus, um dem Leser Ersah 3" bieten für den mangelnden politischen Stoff. Der Gesellschafts klatsch war von vornherein eine Haupt, angelegenheit für die englische Presse. Die Rafs ist satirisch veranlagt; es hat nie an guten satirischen Schriftstellern in England gefehlt, und viele der bekann testen Humoristen haben als Tagesrcpor ter in den Blättern angefangen. Dafür sind die Kunftdcdürfniffe des zeitung lesenden englischen Publikums immer sehr gering gewesen. Es ist erstaunlich, wie spät die Kunstberichierstattung und die Theaterkritik in die Tagcspresse über gingen. Erst am Ende des 1s. ayr- Hunderts, um 1772 etwa, finden wir die erste Theaterkritik in den englischen Zei tungen. Noch heute muß es dem Fest lander oussauen, vag der A'u,ucion roman, im Gegenteil zum Festlands, keineswegs in den Tageszeitungen die Regel ist. Das Feuilleton ist das Sties lind der englischen Presse. Die Presse ist immer das Abbild der Persönlichkeiten, die sie gesckasfcn haben. Die Schichten, aus denen sich der Zc, tungsschrciber rekrutiert, sind maßgebend für Richtung und Tonact der Presse. In dieser Beziehung fällt eil, durchgrei fcnder Unterschied zwischen der deutschen und der englilchen Prelle aus. ver von großer Tragweite gewesen ist; in der letz? tern hat viel weniger als in der edier das Gelchrtentum eine Rolle gespielt. Was bei uns an unsern ersten Zeitun ger, im 13 . Jahrhunderte an der Leip ziger Postzeiiung, am Hamburgischcn siorrcspondentcn .an der Bossischen, noch an Cottas Allgemeiner Zeitung", mit- arbeitete, waren fast alles Gelehrte, Leute mit dcm Bcrufttrcis und den Beziehun- gen der Universitäten. Sie brachten deren Luft in die Presse mit. Wir wollen hier nicht Vorteile und Nachteile We$ Umsiandes erörtern. Bei begabten Gei- stern bricht sich das Talent für die Tagesschriftstellerei durch alle Vorurteile und Hindernisse durch. Indes auf eine Wahrheit mochten wir auf die wesayr des Widerspruchs hin aufmerksam ma chen, eine Wahrheit, die die Geschichte der Presse überall unzweideutig beweist: das Zunftgelchrtentum ist überall von Haus aus durchaus kein Freund der Presse, sondern ihr Feind. In England war das nicht anders; der alte Dr. Sa- muel Johnson, der Gelehrte und Po,Y histor, schrieb um 1758 in feiner Mo natsschrift Jdler" ganz wütend über die Tagespresse: Die Zeitungsschreiber sind Männer ohne Tugend, welche zu Hause sitzend Lügen zu ihrem eigenen Vorteil schreiben"., ,Tie historischen tzyc,reoar teure der großen englischen Tageszciiun- gen waren sehr selten Gelehrie in un ferm Sinne. Das soll natürlich nicht j heißen, daß sie nicht im vollen Besitz der I Bildung ihrer Zeit gewesen wären, aber die Oefsentlichkeit und die Verleger leg ten auf Berühmtheit in der gelehrten Welt keinen Wert. Persönliche Tatkraft und genaue Kenntnis der Menge und ihrer Bedürfnisse waren dafür Eigen schasten. die für derartige Posten sehr gesucht waren. An starten Jndividuali täten ist daher kein Mangel in der eng lifchen Presse. Als John Walter, der Besitzer der Times" im Jahre 1841, dem erst Mhrigen Zungen Delane die Leitung des gewaltigen Blcrttes anver traute, mußte er ein großes Vertrauen zu dem Charakter des jungen Menschen haben, denn sonst bot dieser gar keine Bürgschaften. Die Rechnung war eben richtig; gerade der Charakter und der starke Unabhängigkeitssinn Telanes. der, wenn es darauf ankam, gegen Minister und Kabinette standhielt, haben der Times" zum Teil ihre Wcltstellung der, schafft. Ter vor kurzem verstorbene Mudrord wurde mit 33 Jahren Chef redakteur des Standard"; er hatte über ha?vt nie eine Universität besucht. Durch ein System vollkommener Umschließung und Ablehnung jeder Beziehungen brachte er aber dem Blatte einen zuverlässigei, Leserkreis und sich selbst großen Ein. fluh. Das Gekuhl, daß die Regierung mit diesen Blättern rechnen mußte, deren s'-'t sich sofort einstellte, als erst cin- mal die politische Rolle der englische -"t begann, veränderte aucd outoma tisch die gesellscha'ttiche Stellung der englischen Journalisten. Sie käme schon vor sechzia Jahren auf re Stufe, die die deutsche Presse erst heute erreicht hat. Die englische Presse ist also zu allen Zeiten ein Kampforgan gewesen; dieser Charakter wir ihr stets bleiben. Tahcr hat die Skrupellosigkeit ihrer Mittel nur kür die deutsche Beschaulichkeit etwas Merkivürdiaes. Wir haben auch in Zeitungsdingen zu lange an eine gewisse Koetkeicbe Weltanschauung geglaubt. Der enaliscben Dresse ist jedes Mittel reckt, wenn sie einen Gegner totmachen cder einen Varteizweck durchsetzen will. Daran ist sie schon durch die rücksichts losen Wahlkämpfe gewöhnt. Die Wähle, rm alten England huite isteZ besser waren ein einziges Schauspiel bog BeltecKuna. Auidetreien und wuoen öbel-Ausscl-reitunaen. Im 18. Jahr bundcrt gab es in dem Orte Garrat bei London reaelmänia öffentliche Parodien dieser Wählzusläade, die sogenannte Mwk Ekction at Garrat . die c ,!n? Osrt 5arri?al-kll'nod!e viele ,u. scbauer Kerbeizoa. Bei den Wahlen be troa. loa und bebte jedermann, das wußte alle Welt. Aber der wilde und starke Machtinfiinkt des Volke lieh sich dadurch nicht beirre, ebensowenig wie der Katholik deswegen am Dogma un gläubig wird, weil es einzelne unwiir feine Vertreter d?s isilicken Skandes ibt. Diese Zustände spiegelten sich na. tin'ich in d:r Presse wider. Sie hat stets mit denselben Mitteln oearbeiiet, die jeute den taimn deuten. Lchr iu Erstaunen fetzen. Schon in dcr Char. tistenzeit und früher berichtete sie über Entrüslungsversammlungen und Aus brllche des natioolen Unwillens" und dergleichen lange Spalten. Bei dem nationalen Unwillen" waren vielleicht zehn oder zwölf Personen im Saale anwesend, aber geschickte Journalisten machen aus so etwas eine wildcrregte Volksversammlung". Immer hat auch die englische Presse die Greuelgeschichten geliebt, bei der ungesunden Sensations gier der englischen Volksseele ein unfchl bares Hctzmittcl. Eine Probe, dcr ersten Schilderungen dieser Art waren die Metzeleien auf Chios (1822); die Auf machung ist ganz so, wie es 1914 mit Belgien gemacht wurde. Daß die eng lische Press gelegentlich vor den stärksten Mitteln nicht zuruekscheut, wenn es gilt, mit einem Ecgner fertig zu werden, be weisen die jalfchen Parnellbriefe der TimcI". Man ziehe einige Schlüsse aus dem Gesagten. Eine Tagespresse. wie die Dben geschilderte, kann eine große Un wissenheit im Volke zurücklassen: dessen Aufklärung ist auch zunächst nicht ihr Zweck. Der beschämende Stand dcr englischen Volksbildung ist ein deirtlicher Fingerzeig., Der wirkliche Wissensstoff wird in teuern Reviien und Monats scbriften abgeladen, die dem Volke gar nicht zugäänglich sind. Die einzige ta sächliche geistige Volksnahrung im heu tigen England sind das Halbpenny-Blatt und die "SiMn (Fünf-Groschen)-No-belle. Die Folgen sind danach. Wie diese Presse aber, stets sprungbereit, bru. tal. an eine rückiichislose Angrifsstaktit gewöhnt, im 19. Jahrhundert zum Hauptmerkzeiig der Wellherrschaft wurde, das verdient besonders betrachtet zu werden. Sie war der Mittelpunkt eines unvergleichlichen Nachrichtendienstes, be he?rschte nach und nach alle Kabel der Welt, hatte Millionen für ihre Zwecke zur Verfügung. Wie konnten wir glau den, daß wirdiesem viclarmigen Poly pcn. dcr mit feiner kaltherzigen Verach tung aller ntcnglischen Interessen die Dummheit der Völker aussoa, yuch nur etwas annähernd Gleichwertiges hätten gegenüberstellen können? Daß, bald nach den napoleonischen Kriegen, kluge Leute in England eher als auf dem Festlande merkten, was eine Zeitung inzwischen für ein Machtmittel geworden war, hatte verschiedene Ur fachen. Die neue Macht war zu geistig, den konservativen Machthabern des Fest lands zu fremd und zu verdächtig, auch hier mit Geldmitteln zu dürftig auZge stattet, als daß hier ein großer Auf schivung gleich zu erwarten gewesen wäre. Das Handelzvolk an der Themse aber, für daslle diese Hindernisse nicht be standen, begriff sofort, daß seine Zeitungen ein gewaltiges, ein unver- glcich'.iches Werbemittel für die Politik Enalands werden konnten, ja, daß sie die Grundlaae für deren neues Programm, die beständige Einmischung in die An gelcgenhciten des Festlands, abgeben konnten. Und das ,u denn auch mit dein größten Erfolg geschehen. In der aemeinfainen Abwehr gegen Napolcon hotten sich England und das uropaische Festland gezzinden. -las Verdienst der rnglijchen Presse daran war gering, da die Gewalt der Tatfachen zu start war und besonders der materielle Druck Zur die europäischen 9.n!ffr flift;firfi uns rirüfilicfl wurde. Die große Rolle dieser Presse in der europäischen Politik beginnt wieder mit dem Juli-Königtum, unter dem sich Frankreich und England bestandig zank- ten, die beiden Aeaungen sich wohl vertragen wollten., düf Völte aber nicht, und unter dem der Ktreit wegen Aegnp teus an den Rand eines Weltkrieges führte. Die .Times" erreichte damals unter Delane die Höhe eines führenden euroväischen Blattes. Schon durch ihre Haltung in dem Kornzoll-Kampf Volks- iümlich geworden, wußte sie nationale Forderungen Englands so gefaziat unv so machtvoll zu vertreten, daß beide Ae- gikrungm, die franzofijche wie die eng- HZche, ne umwarven, uns vag DbiZwv den Times" - Berichterstatter Reeve in Paris in den Tuilerien niit schmeichelhaften Ansprachen auszeichnete. Man kann sage, Dreiviertel des ganzen englischen Bürgertums nahmen damals ihre Meinungen fertig aus der Times Von nun an wurde es ein beständiges, uuaufhöilich wiederholtes Reklaniemittel der engliseben Presse bei sämtlichen Völkern deö Weltalls, daß England der Hort der Freiheit' sei. In ollen Zungen und in ollen Tonarten wiederholt, ge- lang es, Hunderttausende von gläubigen Gimpeln auf diesen Leim zu locken, wie es noch heute gelingt. Man könnte mit einem niederschmetternden Gefühl von der Unermeßlicbkeit dcr nienschlichen Dummheit von dieser Betrachtung weg gehen, gäbe es nicht einige sehr praktische Gründe, die die Legende unterstützten. In jenen Jahren zwischen 1WO und 1860 wir wollen sie kurz die Palmer stonsche Acra nennen war beständig ngendmo Revolution in Europa. Siegen maßig war das englische Afylrecht die letzte Zuflucht don Hunderte und Tausenden verkrachter Revolutionäre. Die sande in England nicht nur Sicher heit. fondern auch in vielen Fällen eine mehr cder w'niaer offene Unterstützung aus den geheimen Fonds der Minister. England besoldete diese Leute elnstver ftändlich ausschließlich zu seinem eigenen Vorteil. Es dachte gar nicht daran, ihren unterdrückten Völkern die Freiheit zu verschaffen: es wollte nur eine bequeme Handhabe für beständige Einmischungen haben. Aber jene Flüchtlinge, unter denen sehr viele Männer der Presse und der Literatur waren, sangen das Lob der englischen Freihe-it", zum Teil mit Ueberzeugung; sie besonders verbreiteten diese Ueberzeugung, ferner gehörte da mals zu den Konzertnummern der eng- kii'ckkn Nrcffe rn beitimmten .Milchen räumen ein Pnsseftlözug gegen gewisse . .Töranmu" des LeLlands. W U den 30 Jahren des 19. Jahrhunderts gegen den Kaiser Nikolaus von znugiano ioszog. fo später gegen Franz II. von Neapel, oder gegen Abd ül Hannd II. oder jetzt im Weltkrieg gegen Wilhelm II. Da es nun immer Leute in Europa gab, die die genannten Herrscher für Tyran. nen hielten, so war. wer fe vkiampiie, J . . ' , l c , . ' . IG. im orl dcr ZZreyc,l uno ,o,gu, land und so weiter. Was dahinter icckte. begriffen de weniglic,,. Das Gedächtnis der meisten l kurz. und die Fähigkeit der Menschheit, etwas zu lernen, ist von einer betrübend ge. ringen Ausdehnungsfähigkeit. Die kluge europäische Menscblieit des 19. Jahr. Hunderts hatte vollständig vergessen, daß die Generation vor ihr eine ganz andere Meinuna über England gehabt hatte. Man blätterte einmal in den Zeitungen. Pamphleten und Büchern zwilchen libO und 1810. Damals, kr den Nach Wirkungen des amerikanischen llnab hängigkeitskriegs, dcr Zerstörung Kopen hagens, des allgemeinen icaperiricg, hatte man den Scctnranncii kennen ge lernt. Damals sprach kein Mensch von englischer Freiheit, sondern von engli scher Tyrannei. In der deutschen Presse um 1800 finden sich Deklamationen, die an die schönsten Eigüssc von 1914 er innern. Unser Schiller selbst sang da mals: Seine Hapdelsfiottcn streckt der Briite aicrig wie Polnpenarme aus ." Sollte er Liiiauers Haßarsang voransgcahnt haben?! Aber nach Water loo schlug die ganze Stimmung um. Man war Kampfgefährte geworden, und der Brite ließ sich das gnädig gefallen. Eine Abslauung dcs allgemeinen Eng landduscls auf dcm euroväischen Fest lande trat in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts ein. als die iriscben Un- ruhen icoyarier wuroen. uns oic a.iu wirtschaft Englands in Irland ollge- mein bekannt wurde. k,e genugien avcr nicht, um die Legende zu zerstören. Mittlerweile war die materielle Macht der englischen Presse immer groner ge worden. Bis heute hat die festländische Presse gegen diese maicrielle Macht nicht ankämpfen können. 1855 war der letzte Rcst der Stempeltare gefallen, mit der die Regierung bis dabin die Zeitungen O . fc-iH. immer eiraas im ou"mc nv1 Die Tageszeitungen, deren einzelne Nummern bis dahin 5 oder 4 Pence ge kostet hatten, gingen nun im Preise auf 3 Pence hinunter: jetzt sind sie bekannt lich längst auf 1 Penn oder einen halben (Daily Mail") angelangt. Ihre Bcr breitung wuchs ungeheuer. Scbon por vierzig und dreißig Jayren varien vie englischen Zeitungen Auflagezahlcn. an die die festländischen nicht Heranreichen konnten. Um 185 etwa Hatte der Standard", zusammen mit Evening Standard". 2.",)) feste Äezicqer. Daily Telegraph" 210.000, Xaiiu News" etwa 1 ',0.000. ke!t),t mir Bildern ausgestattete Wochenschriften, wie ..London' News", zählten damals schon 127.000 Bezieher. Die Verbreitung englischer Meinungen über vie Wen nabin ein immer rascheres Zeitmaß an. Dazu wuchs beständig der Anzeigen- xvnrU Y,er flrrfeen Are ?k und damn vrien eiibtum. Das war lein Wunder; nicci nur die Kolonien, auch Amerika waren ibr ja zum Teil tnbutpsliÄiig. c Leute in Fleet Street, dcr großen Lon- doncr Zeiiunqssiraßc, heimsten Millio- nen ein; ciiglisckc Meinungen ginge noch besser als englische Baumwolle und Stahlwaren. Technisch hattce ich v'.cie ivuv nT(!fnfl3 vervollkommnet. Tas war vielleicht nicht mit der Schnelligkeit ge gangen, die ma be, dcm uium Nre-Macr Kader voraus enen wmi, nUr der enaliiike Geist ist ja stets lon fcTtt.itiö kwesen. Zwei Deutsche. Kö- nie, und 'Bauer, brachten der Time ihre erste Tamps-ruaerpienc, mn an im November 1814 die Times" zum : - . ....i. i... eriien Male mit TamLf druckt wurde, Ein Deutscher Reuter gründete IM das rste internationale Tclegra phenbureau in London, wurde von oer .Times' zuruekgewielen uno rano ceim Morning Advertiser" ein Untcrkom mea und die erste Kundsckft. Damals kamen sich die Londoner Zeitungen schr txrschwenderizch und waahaing vor, ais sie Reuter sur seine uveimiiremn viay richten einen festen monatlichen Bctraz von 30 Pfund (000 Mk.) zahlten! Es . . l ri'.L w:. Cr:.sr:" war nocy rncur cie Jkii, roo ic (in der Mcr Jahren) für ein einziges Telegramm über eine argentinische Re- volution 1200 Pfund (YA.iw va.) ausgab. Die englischen Zeitungen gin gen an den Telegraphen sozusagen erst nach Ueberwindung heran, a irans- otlantisck'e Kabel ward , seinen An- f - . . k. ,l ... t 1.1 .i.'t(;4. nfi angcn iciien dumi. ij""h damals jedes einzelne Wort zwei Pfund (40 Mt.). Die omerilanifckcn Bläiicr zeigten in telegraphiMn Dingen ritt mehr Kühnheit und Freigebigkeit im Geldpunttk. Nur im Orient hat Eng. land stets scbr eifersüchtig darauf ge halten, daß kein anderer Nachrichten dienst neben ihm aufkam. Die englische Presse hat jedenfalls anfängliche Langsamkeit und Versäum, nisse aus diesem Gebiete längst über wunden. Äbr ausgezeichneter Kabel- "dienst in allen Weltteilen ist heute ein starkes staatliches Machtmittct uno w sich seit Ausbruch dcs Krieges nur zu scbr als solcbcs bewährt. Mehr vcch als das Technische beherrscht sie das Geistige ihres Handwerks, von einem unbeirrbaren Machtwillen und von lan acr Eriabruna ac leitet. In den Artikeln der enalisJica Tagespresse während des Kriaes tritt eine roße Ki'nst hervo die einzelnen Völker nach ihrer Eigenart zu behandeln, bald mit Sircr.ge. bald mit Brutalität, bald mit Schmeicheleien die Saiten anzuschlagen, von denen ma Erfola erbofit. Andere wieder müssen mit Ueberrumpelung, mit scheinbarer Ehrlichkeit aewonnen erden. Da wer- den neutrale Telearamme in die Welt gesetzt, die in Wahrheit in London her- gcflcur mo; logtr.anmc uiuhu. sende, die vollkommen in englischen Sold genommen sind, müssen, von kuii land kommend, der Welt Schauermärchen von dort er:äklen. Die Verbündeten werden mit einer Sorgfalt und Berech- sur Ixtoieii. bi der sestländi. Der vergebliche sturm an Somine um Englisch . französische Kraftvcrhöltnisse im Westen.- z:pscr an dcr Somme und Anere. Von Georg Großes Hauptquartier, 20. November. Aub.erkalb der Commcfroiit kommen nur 'inige wenige Stellungen dcr deut sehen Weftlinie als Druckpunkte i Be tracht. Oestlich Verdiin bleibt die feind Hefte Artillerie mit unterschiedlicher Stärke tätig und gelegentlich verschieben die Franzose auf ihren bekannten stra- tegischcn Geleisen eine Anzahl Wander miif,iil'. Oertlicke Kämvse in den Bll- gesen wie in Lothringen können auch bei größerer Gefechtsstärke wohl nicht als Einleitungen zu neuen Unternehmungen betrachtet 'werden. Es mag sich dann und wann um Ueberraschungsversuche. um kleine Stcllungsberichiigungcn oder um zwangsweise Auiklarungen handeln, ewer im allgemeinen tzaven yier vie xan zoscn schonungsbedürftige Truppen, die an dcr Sornme strapaziert sind und denen sie keine neuen Aufgaben aufhal sen können. Es ist auch vorgekommen. daß bei stärkerer Grabentatigkeit unicrer- seits von drüben Ichristtiche Beilegung erbeten wurde, etwa in dem Stil, den man bei St. Mihiel anläßlich dcr Vcrduntage kennen gelernt hat: Schießt nicht mit Minen, wir kommen auch von Vcrdun." Es mag im allgemeinen fest stehen, daß die Franzosen durch die Somme-Offcnsive und durch die letzten Verduner Anstrengungen ihre Gesamt kontingcnte festgelegt haben. Sie brau eben jede neue Division, die sie gefechts tauglich ausstellen können, für ihren auvtkamvipisk. und die neuerlichen ?anz groben Verluste im Pcter-Vaast- zsieiivcluttvc uuunim " halten. Kämpfe um Pöronne bis ab wärts in Richtung Roye sind ziemlich unprogrammalisch geworden. Hier hat das Offtnsivhcer zu gelegentlich große rcn Anläufen recht reichliche Sammel taae gebraucht. Es kam auch vor, daß deutsche Gegenstöße die feindliche Kampf kraft auf Tage hinaus lahmlegten. Gleichwohl muß man die ganze franzö sische Sommefront als lräfiig anerken nen. als abwehrfähig zum mindesten, teilweise Zs stoßbereit. Es ist gerade in den Tagen dcs Wiederaufflammens der englischen Anstrengungen nicht daran zu denken, so nahe ti auch läge, daß Frank reich seinen Sommetruppeu irgendeine mildere ffasson des Stellungskrieges ge währen kann. Es will im Gegenteil an der brüchigsten Strecke seiner Zront, durch den Peter-VaastMald. durch drücken und betrachte die englischen An strenaimgen a!s Ablenkunabmöglichkeilen gegen das gewaltige deutsche Anstemmen an dieser Stelle. Es soll nicht verkannt werden, wie zäh beide Gegner antreten und wie stark sie ihre Kräfte für ein Gelingen was sicrtcn. Daraus erhellt dieses surchtbare Ringen ohne klare Resultate, das Lang same des Borschreitens nd die gestei gerte Vernichtung dcr Hecrc. Die An reifer sind heute an einem schlimme Punkte ibres Programms angelangt. Dem beidcrscitic'en Druck gegen La paume st.Äen sich natürliche Hindernisse kun Rancourt ans ivie von Bcaumont in gehäufter Zahl entgegen. Dazu kommt, daß die zahlreichen Stlllegun- schen Presse nirgendwo ihresgleichen hat. Die großen englischen Tagesblätter ge- bn e aene Beilagen derau!, uoer ru- lands. Serbiens Italien, Kultur. cheueu kein Mittel und reine kn kl,? amit oer Knuiuc u uiv' Enzl des Lichtes, die der Mittelmächte als schwärzeste Teufel darzustellen. Und alle deutschen Entgegnungen und Bcrich tiaunacn. die wir etwa dagegen in die Welt sandten, hatten von ooinycin den Nachteil, da wir nicht ennernk Ü5er das Sprachrohr verfügten, das die englische Presse in der Welt vorstellt. Unter den versteckten Benchterstatterz der englischen Presse ,n neutralen unir- tck'iinlten. etwa in Genf oder Kopcn Kiaen. waren schon vor dem Kriege Mt ganze Anzahl, die förmliche Spiondienst: leisteten in Auskundschafiung unserer politischen und 5ndelsverhä!tnissc; wir Z . . v"i! i .:i ..: ..... Iiaocn deren .angicie uei ima-.iH chäkt. Man kann mit Sicherheit behaupten, daß die große englische Preste in d,e,cm Htlifrifitr den oKedUNtt iNIkS VJlli fiusscs bereits überschritten hat. ja. daß der Niedergang unzweioeung zu nun ten ist. Das System eines Northeliffe, das jetzt herrschende in der Tagetpreue, genügt allein schon, um den Verfall zu kennzeichnen. Wie England als Welt, macht mit stark aemindcrtem Ansehen aus dem Kriegt hervorgehen wird, fo wird auch unzweifelhaft die englische Presse eine Teil jhr.3 europaiiazen et klussk nbüken. Beide Staat wie Dresse, haben den Bogen überspannt. Tat Wkl-.bkrrschaftsacdanke. den sie der treten wollten, hing um die jämmerlichen c?chsndner und die kleinlichen Jnserz. tenirämer. die heute England regieren, wie die Rüstung eineS Riesen am L?id eines Zwerges. Das BndniS mit !u? die Bebandluna Griechenlands ha ben England um seinen ganzen Kredit M dkn Neutralen ebracht. Die Glo riole des .7,reibcitshortes' last sich jetzt nicht mehr aufputzen, der Rost und dcr Schimmel daran Pud zu stark, und wag man such noch erfindet an Lügen und Nkidrelmnaen. das Geschäft der Talmi- Ideale geht schlecht; die Liquidation steht vor der Tür. Die Völker werden eines Tages, der nickt mehr fern ist, mit Be. schämnng rnd Zn erkennen, wie lange sie sich 'haben belügen und aufhetzen lassen ad aiajoreio gloriain liri tzzpitA. feindliche An l.lncre Qucri. gen der Offensive, das viel zu spate Er reichen einer Mengt von Programm, punkten, den Gegner gerade in dcr Zeit bei scheußlichsten Witterung vor die größten Schwierigkeiten führte. Es kommt auch noch dazu, daß gerade in dieser Zeit und vor diesen Hindernissen England dem Druck der französischen Meinung nachgeben und besonders starke Kontingente in den Kampf werfen mußte. Sie waren sicher nicht für die Ancre und für den Winter vorgesehen. Man hatte für die große Muyzayr,. sacht allcö sparen wollen. Sogar de ungläubigen Clcmenceau hatten die Engländer aus einer zzronlrc,,e ya. wcgs davon überzeug!, vag Menicnen und Kanonen erst im nächsten Jahr ihre Bedeutung haben würden und daß man sie also jetzt sparen muste. Ader nun haben sich die Engländer eben doch zu einer Erweiterung ihrer Operationen entschlossen und ihr Rechencrempel de ainnt verwirrt zu werden. Tee 'cr. pflichtungen zwischen Gommecourt und Lk5bocufs sind viel schwerer geworden, als man sie borveranschlagt hatte. Man weik. wie die Engländer sich yatten schieben lassen, bis sie ihren Offensivpart ernstlich vergrorzkiien. Jegl ooer won sie von den reioiil en e mvvc müssen eine dorrende Anzahl Menschen, die ihnen der Platz an ver Ancre nllym. ,rän,?n. verlieren und wieder ergänze?!. Es schien kine Zeit, a oo ne u Abenteuer vom 20. Juli wiederholen möchten und abermals bor formelles ihre Leichen ausbauen würden. Auch vor J 5 undfonst machen ße sich dann gcmoroen und wann drch stärkere Vatrouillen dcmertvar. Ader die Qrcian'klt an oer ner? wci den sie vielleicht von andern Gelüste c.bschreckcn. Mit allen beschwichtigenden Redensarten vermag der cind niri zu verdunkeln, daß das kräftigst im Osten gebundene deuttche yecr im Wr,ien nwn Widerstand leistet, dcr wie ein nie gur zu machender Rechenfehler die Pläne der Alliierten im gunsttgsten Augenviia a !!,inkiibrbar erkennen läßt. Die ganze Sommeofsenstve zeigt nichts vn dem brutalen, übermächtigen Vor dringen, das man prophezeit hatte. Wenn der eine 8ugel egie, ikp oer andere um so blutiger stecken. deutsche Heeresleitung sand Zeit, nach zuschieben, sich neu zu orientieren, ja selbst aus neue Begriffe dcr Kriegsüh- rung umzulernen. Ter illidernanv ,r kräftiger, ja gefährlicher geworden. Der ftdr.d hatte unter den europäischen Ge famtverhaltmlien nur v,e eine Miier, daß der Kampf nie gleich auf gleich ge führt werden konnte; aber er blieb hart auf hart.. Die Verluste wurden bedenk- lich. Man ent,cizlo ncy zum reibungskrieg, aber man rieb sich selber , auf. todwund fast. Ganz Irankreich er schrak vor der neuen Technik, und ein Warner mahnte das Pariamenr varan, daß die erste Million toter Frauzosen länast überschritten sei. Cie kommen viel zu "spät, olle diese Warnungen; der Gegner hat das Problein der Vernich tung angeschnitten und will es praktisch erproben. Jeden Tag oder mindestens jden zweiten geschieht irgend etwas Scheußliches. Die Engländer haben jetzt ihre Begräbnisplätze in den Pfützen und Granattnchtern vuszcns jciuni der Ancre. die Nranzoscn am Petit Vaast-Wald. Die Wittcrimgsvcrhältnisse haben es mit uns be,jer genauen es mir den Angreifern, 'er vscciamm iiuui einen guten Prozentsatz der Trommel, garben ein. fröstelnd und naß verläßt der Feind seinen Graben zum Angriff. Die Gewehre, die er mitschleppt, der drecken, die Anlaufstrecken sind furchtbar. Klingt's nicht merkwürdig, daß der An, gegriffene anständige Gefangenenziiiern nachweist! Wir verzeiHnen vom 10. vw zum 17. nicht weniger als 11 Offiziere, 528 Mann, am Z. allein 11 Offiziere und L70 Wann, die wir dem knglilchen Generalfturm verdanken. Dabei spielen die Gcsangencnjisscrn nicht die Haupt rolle für uns. g'vl ,chreaiicq vie Tote und rettungslos verlorene Bei wnndcte bei diesen Anläufen. Gestern hatten die Engländer wieder viele ihrer Leute liegen lallen muüen, als sie die ungünstige Ancre,icuung durch Teilanarifse erweitern wollten. In der Nacht liefen sie noch einmal zwischen Beaucourt und Serre vergeblich an; nachmittags zwischen Grandcourt und Courcelette zwei gescheiterte Angrisfc. Toaeaen nabmen wir uns den Teil von Vrandcouri wicoer, ocn wir vv!!" erlren battev. Die Franzosen hatten gestern lange und ungewöhnlich stark auf bta Süden von Saillisel getrommelt. Nachmittags i& Uhr griffen sie an. stark, sehr stark, etwa zwischen Saillisel und der Straße Raocourt Manancourt. Sie wurden blutig abgeschlagen. Tann trommelten sie wieder auf den nicht er reichten Peter-Baast-Wald, dit ganze Nacht hindurch, wie die Engländer auf die deutsche AncnZront, an ver ,ie 0 geprallt waren. ?!, ?1lite,lieder der Tbackleton-Ek veditio sind, wie der Monichnt Guardan' zu berichten weiß, bis veme in hfinfiSnhifl Unkenntnis übet den Krieosfortaava und die Entwicklung dck sk,k,n nthUtkta. Die erste ffraae. mit denen die Mitglieder er ipevinv , Shackletoa bestürmten, war die: S&it steht es mit dem Kriege? Seit wann ist er zu Ende?" Sie waren seit Ende 1914 ohne jkde Nachnckz, uver vie Kriegblage geblieben. Kultur muß Natur haben. Noch ein. mal toerdm wir Wilde, wen wir ganz if sind. i, englilches Wneleliel. Im Hamburger Fremdenblalt" lesen wir: In England ericyien rurziim ei , Buch, betitelt: Ellipse 0? Empire?" Rückgang oder Weltreichs, da, n staunliches Aussehen erregte, wohl i" der Hauptsache deshalb, weil seine Verfasser, Mr. H. B. Gray und S. Turner, ein bekannter Gelehrter und ein Großindu stricllcr, rn ihm schwarz aus wcig uno mit enorm viel Tatsachenmaterial bewei sen. waö John Bull dumpf fühlt, näm lich. daß das industrielle Zepter im Laufe der wenigen letzten Dezennien Englands Hand enttallen und in die Teutchlands und Amerikas übergegangen ist. Dcr Krieg ist ihnen Englands beste und ein zige Gelegenheit, das verlorene Zepter wieder aus dcr gierigen Hand seines Hauptrivalen und Feindes zu reißen ; abe. ein militärischer Sieg allein hilft nichts, wenn nicht auf den Krieg ein Krieg nach dem Kriege", ein Krieg nicht gcgcn die heutigen ffeinve. lonvern ge gen die eigene Rückständigkcit, die eigene Denkfaulheit, den eigenen Mangel an Selbstzucht, an Organisation und Er ziehung folgt. England," sagen sie, mag aus dem Kriege noch so siegreich hervorgehen, wenn eS noch ihm In die alte Apathie zurücksinkt, ist es durch alle Gesetze des Fortschrittes dazu verurteilt, ollmählich in die Lage einer Macht zwei ten Ranges hcrabzusinken." Es fällt den Verfassern nicht schwer, an dcr Industrie zu beweisen, daß wäh rcnd der letzten zwanzig bis vierzig Jahre die meisten Ersindungen. neuen Ideen und Entwicklungen der Welt nicht von England, sondern seinen Rivalen Amerika und Deutschland gemacht war den sind, und daß England sie sogar we Niger schnell in ihrem Wert gewürdigt und praktisch verwertet hat, als die mei sten andern Länder", daß die englische Industrie in ihrem Ertrag eben deshalb immer weiter hinter der amerikanischen und deutschen zurückgeblieben ist und zu rllckbleibt. und aß"eine Folge der re, lativen Untüchtigkeit der englischen In dustrien Unterproduktion mit begleiten dem Unterkonfum und damit das be schämende Massenelend sind, das Mr. Asquiths Vorgänger konstatierte, als er feststellte: Uiigcsähr 30 Proz. unserer Bevölkerung sind unterbezahlt, am Rand deS Hungers", was nachher Sachvcrstän dige wie Charles Booth. Rowontrcc, Sidney Webb durchaus bestätigt haben. Die meisten Einzelheiten in der Anklage des Buches sind schon porhcr bekannt ge wesen; in ihrer Zusammenfassung ha ben sie aber doch einen sehr tiefen Ein druck gemacht, um fo mehr, als der Krieg auch dem blindesten Engländer, der noch imer sein Land industriell an der Spitze glaubt, bewies, wie unendlich Teutsch landes überholt hat, und zwar gerade in den vollkommensten, den Wissenschaft lichsten und modernsten Industrien. Das Buch ist bedeutsamer in der An klage und Kritik, als in den Ratschlägen. die es John Bull erteilt. Im augeme,. nen lausen sie daraus hinaus: werde in ollen Dingen den verhaßten Hunnen möalichst ähnlich. Die Herren drücke es natürlich nicht so au; da! ist aber der Kern der etivas sehr allgemeinen Re denSarlen, in denen sie sich ergeben. Selbst den preußischen taatsgedankcn muß John Bull sich aneignen. Der Staat muß in Zukunft . vrädominiercn der Partner" werden. Er muß auf 0! Un Tätigkeiten des Lebens bestimmend und leitend eingreife!!. Und wir müs sen begreifen, daß wir die wiener ttt Staates sind, daß er unsere Ueber seele ist die große konstruktive Kraft, . die individuelle Tätigkeit nicht erstickt, sondern entwickelt ... Die einzige Be dingung, unter der eine Demokratie blühen 'kann, ist die, daß jedes Jndivi duum feinen bochsten Äuediua m fcwai findet, und für die Wohltäte die es von ihm empfangt, ihm feine beste Kraft und seinen unbedingten Gehorsam dar bringt." Zu amüsant! Unverfälschtes Prcußentum als der Weieycli ueier Schluß in einem Buch, das dcr engli schen Presse als Heilsbotschaft erscheint! Preußen, du yazi gestegi:" rann ver alte John Bull schon heute sagen, ohne den Ausgang auf dem Schlachtfeld ab zuwarten. Die Verfasser erkennen mit Recht in dem traurigen Zustand dcs englischen Schulwesens eine Hauptquclle des tn dustriellcn Rückganges Englands. Die Kapitel, die sie diesem Thema widmen, zeigen ober erfreulicherweise, daß sie selbst verkennen, worin gerade auf die sein Gebiet Teutschlands überlegene Stärke für den wirtschaftlichen Kampf liegt. Zum Schluß noch ein Wort. Wenn England aus diesem Kriege m! litärisch siegreich hervorgehen sollte, wie die Verfasser glauben, dann ist die mo ralische Wiedergeburt, die nach ihnen al lein seinen begonnenen industriellen Ver foil aufhalten kann, ganz ausgeschlossen. Nur ein Jena kann England retten," versicherte mir vor dem Krieg wieder und wieder einer der klügsten Engländer. Ein Sieg würde jede Reform unmöglich ma chen; denn er würde John Bull als die beste Bekräftigung seines Unfehlbarkeits dünkcls erscheinen, von dem die Verfasser selbst sagen: Kein Volk besitzt ein so intensives Selbstgefühl; keines einen so . ruhigen und überzeugten Glauben an seine"eigene Ueberlcaenheit über alle Völ ler; keines dankt Gott bei sich so auf, richtig, daß es nicht so ist. wie andere; leine erscheint sich selbst so schr als das beau ideal" aller edlen Eigenschaften." Eine Niederlage würde England zehn mal eher Aussicht geben, die eigene Seele und damit feine Stellung in der Welt zu retten. Die Frag: wäre nur. ob ihm dann noch die Kraft dazu bliebe, und wer wollte auf sie heute mit einem fO' fitiven Ja oder Nein antworten? Kaiser Wilhelm vertraut 'ruf Lottes Hülfe und der hat die Teutsch.? noch vie verlassen. Ter Präsident wollte jedenfalls fcu rige Kohlen auf das Haupt der frie. rendcn Suffragetten sammeln, als er die in der Kälte auf Posten stehenden' Da mcu einlud, es sich innerhalb des Weiß! .HaufeS bequem zu machen. v fi r ' f i 2 H H h v ' i- .r k? -U x ( ). 1: ' .'i U ( n v 1 w 4 : xt . v