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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 17, 1917)
T5Mt Omsha Sri&istf Feues Jahr Wcnn da alte Iah, zur Neige gegan gen und ein neun Abschnitt für unS be ginnt, dann haben wir gewöhnlich di besten Vorsätze wir nehmen unS vor, von jetzt ab in allen Sachen, auch den anscheinend unbedeutenden, mehr Ord nung und Pünktlichkeit walten zu lassen. Und da fällt uns gleich ein wichtig?; Thema ein wie sieht ti oder wie stand tt bis jetzt mit dem Aufbewahren unserer Dokumente, unser vielen wichtigen Papiere? Wir alle haben gelegentlich mit Doku menten zu tun und eigentlich nicht nur gelegentlich, sondern sogar recht oft, eS kommt also nur darauf an, sich einmal klar zu machen, waZ man unter Doku mente versteht, und welchen Wert diescl ben für unZ besitzen. Gewöhnlich sind Wer .Dokumente' ziemlich unklare Begriffe vorherrschend. Man zählt sie zu den Akten, mit denen doch eben nur die Leute vom Gicht ktwaS zu schaffen haben, höchstens reiht man sie noch unter den Sammelnamen .wichtige Papiere". Und wichtige Pa pic glaubt auch noch jeder zu kennen, als da sind Taufschein, Trauschein u. s. f. Nun ja! Das sind alles Dokumente. Aber sind sie talsächlich allemal zur Stelle, wcnn sie gebraucht werden, oder beginnt nun ein hastiges, mühseliges und oft so vergebliches Suchen und Forschen nach ihnen? Wieviele Schreibereien, wie diel Verdruß, wie viele Opfer an Zeit und Geld könnten erspart werden, wcnn alle derartigen wichtigen, für das ganze Leben notwendigen Papiere mit größerer Sorgfalt aufgehoben würden! Aber man denkt erst an dieselben, wenn sie ge braucht werden; meistens ruhen sie, nicht einmal alle gemeinsam, in irgendeiner Schublade dcS Schreibtische! oder in einem schwer zugänglichen Kasten, der nun in Windeseile durchwühlt werden muß, denn selbstverständlich befindet sich das gesuchte Objekt am allerletzten, am allerunwahrscheinlichsten Orte. Doch diese Wichtigen Familienpapicre sind e! nicht allein, die die Dokumente ausmachen. Dieses Wort stammt, wie so viele andere von unS gebrauchte, aus dem Lateini fchen und bedeutet so viel wie Urkunde, soviel wie Schriftstück, daZ zum Beweise einer Tatsache dient. Folglich: jede? Schriftstück kann ein Dokument fein, eö braucht durchaus nicht immer in der ernsten Form einer Gerichtsakte zu er scheinen. Jeder Briefbogen, jedes Stück Papier, jede einfache Postkarte kann zum Dokumente werden, falls irgend etwas darauf geschrieben steht, was zum Be veise irgendeiner Tatsache nützlich sein Sparsame Lebensführung. Wenn wir von den unbeschreiblichen Entbehrungen hören, die die kriegführcn den Nationen auszuhalten haben, so, er scheint uns die eigene behagliche Existenz schier unerträglich. Lebensverhältnisse, die uns früher eng und beschränkt vor kamen, bedrücken uns plötzlich ob ihrer Sorglosigkeit Wir wollen einfacher leben, um uns den Brüdern da draußen anzunähern, weil wir uns durch eine Welt von ihnen getrennt fühlen, wenn wir unser bürgerliches Leben wie in Friedenszeiten fortsetzen. Wir wollen einfacher leben, weil wir ein sicheres oder regelmäßiges Einkommen nicht mit ruhi gern Behagen verzehren können, wenn wir an die bittere Not denken, die über so viele schuldlos hereingebrochen ist. Warum du? Warum nicht auch Ich?" Diese Frage, zu der jeder so oft durch den Vergleich mit Freunden und Be kannten geführt wird, erhält eine ganz neue Bedeutung, eine andere Betonung als bisher. So manche Hausfrau, die oft klagte und seufzte, weil sie sich mehr als andere Plagen mußte, weil ihr Mann im Beruf nicht vorwärts kam, die sich immer nur nach oben" verglich, erkennt plötzlich ihren bescheidenen Wohlstand als etwas, um das Unzählige sie beneiden, Die An gestellte, die Geschäftsinhaberin, die sich nur anständig durchzuschlagen glaubte, sichle jetzt, wie viele ihrer Gefährtinnen mit der Hälfte ihrer Einnahmen aus kommen müssen, wie viele andere vor dem Ruin stehen. Ihnen allen scheint plötzlich der Borhang von den Augen fortgenommen zu sein, der sie von denen trennte, denen es schlechter ging als ihnen. .Warum du? Warum nicht auch ich?" so denken sie auch jetzt. Aber daS bedeutet nicht mehr: warum hast du, was ich nicht habe? Es umschließt nun mehr den Gedanken, warum die anderen leiden müssen und wir verschont bleiben! .Die Frage stellen, heißt schon die sitt liehe Verantwortung empfinden, die ganz besonder? den Frauen auferlegt ist. Sind sie doch die Hüterinnen der Familien kultur. Hängt doch von ihnen die Ge fialtung des wirtschaftlichen LebenS, die Art der Befriedigung der Familien bedürfnisse fast ausschließlich ab. Ihre Schuld ist es. wenn ein übertriebener LuruS oder auch nur eine unsparsame Lebensführung Platz greift. Ihr Ver dienst ist es, wenn schlichte, einfache Gc wohnhciten erhalten bleiben. Unser sittliche Gefühl zwingt unS. eine Vereinfachung dcS bürgerlichen LckenS auf. Das Streben nach mcbr, wenn man genug hatte, das über die Verhältnisse leben , das in unseren Großstädten so sehr um sich gegriffen hatte, erscheint uns als undeutsch, oI3 unsittlich. Nicht nur der Vergleich mit den Notleidenden, sondern unser der 's,ärft,S moralische! -Gewissen, unser vertust Glflihl für daS, wa recht und was unrecht ist, mahnt uns, wieder ein sicher zu leben. 3u dieser moralischen Mahnung, ae 1 filü sich aber bei vielen noch eine höchst ' konkrete, wirtschaftliche. Auch wer in C AMrVnflrn iiiafnmmji(fii 91rf)iHm!Tn I.ir, hat durch den Krieg erhöhte Aus gbcn und zumeist auch verminderte i iMiahrnen. Die Steuern müssen erheb st. ige?,. Fast alle Levcilsmittclprcise U.6 in die Höhe geganze. Ueberall neue Krbmmg. kann. Im allgemeinen sind viele Men schen von einem' ziemlich bedeutenden Sammelgcist beseelt; alle Mögliche und Unmöglich wird jahrelang aufgehoben, wird oft von einer Wohnung in die an dere mitgeschleppt, Boden und Kammern f nd mit dem alten Kram angefüllt, aber aZ. worauf eZ am meisten ankommt, wird achtlos beiseite gelegt, wird nicht am rechten Orte öerwahrt und gerät so in Verlust. Man nimmt sich vielleicht so gar vor, eö gut fortzulegen, doch zu nächst tut man es eben nur aus der Hand, und wenn man sich dann wieder daran erinnert, ist es spurlos verschwun den. AuS diesen Unterlassungssünden erwächst viel Aerger, erwachsei! so viele unnötige Ausgaben, so viele Prozesse. Man könnte eS wohl beschwören, daß man diesen oder jenen Gegenstand be zahlt hat. doch man kann es nicht bewei fen, man hat ja die Quittung verlegt, und wenn eS zum Schwur kommen soll, zögert doch mancher. Irren ist menschlich. Wer viele Rechnungen zu begleichen hat, monatlich oder vierteljährlich, kann wohl leicht versäumen, eine oder die andere zu bezahlen. Doch ebenso schnell kann er sich auch orientieren, braucht er doch nur seine Quittungen durchzusehen. Ohne solche sollte man derartig Fortlaufendes nicht bezahlen. Man gehe nur einmal in die Bäckn- und Milchgeschäfte und höre dort die oft recht erregten Auseinander sctzungen mit an. Ja, jede Quittung ist ein Dokument, jeder Kontrakt, jede 50er sicherungS-Polizc, jedeS Zeugnis. Liegen diese alle nun fein säuberlich geordnet an einem sicheren und doch leicht zugäng lichen Orte? Es gehört dazu wirklich nur recht wenige Arbeit, eher etwas guter Wille und eine Portion Ordnungsliebe. Testamente und Schuldscheine wird ja am Ende Jeder zu den Dokumenten rech nen und sie dementsprechend in Obhut nehmen. Wie steht es aber mit den son fügen schriftlichen Zusagen und Verspre chungcn? Sir gut wie sich Wirt und Mieter an den Kontrakt, der doch ein hochbedeutendeS Dokument ist, in der Siadtwohnung gebunden wissen, fo ernst und gewissenhaft sollten auch die Zusagen gehalten werden, die schriftlich ausge tauscht worden sind beim Mieten einer Sommerwohnung, bei Anfragen in Fa milienpensioncn oder sonstwo. Aber man hat es ja gar nicht mal erst für not wendig gehalten, die diesbezügliche Kor respondcnz aufzuheben, wie soll man nun etwas Bestimmtes fordern können! Man kann ja absolut nichts beweisen, muß gute Miene zum böscn Spiel machen, N"s einem nun geboten wird. heißt es jetzt also: sparen, sich einschrän ken, die Ansprüche hcrabschrauben, inner halb der gewohnten Verhältnisse ein, fachet werden. Vielen erscheint eS aber leichter, diesen Grundsatz anzuerkennen, als ihn zur Ausführung zu bringen. Haben doch die meisten Frauen das Gefühl, schon im nur sehr sparsam gcwirtschaftet zu ha ben, und es erscheint ihnen schwer, ein zuschn, wo sie sich einschränken, wo sie einfacher werden können. Aber Spar samkeit und Einfachheit sind gar nicht die gleichen Dinge. Man kann sehr spar sam sein, ohne einfach zu sein. Auch in glänzenden Verhältnissen, bei großem Verbrauch findet man oft Sparsamkeit, selbst übertriebene, falsch angebrachte Sparsamkeit. Und es giht einfache Men fchen, einfache Haushalte, ohne daß eine bewußte oder sichtbare Sparsamkeit da bei waltet. Einfacher werden, heißt nicht das Gleiche mit geringeren Mitteln zu beschaffen. Es heißt, die Bedürfnisse herabzuschraub.'n. Es ist das große Geheimnis, die große Kunst aller wirtschaftlichen Naturen, daß sie es versteehn, die Bedürfnisse den vorhandenen Mitteln nicht umgekehrt die Mittel den Bedürfnissen anzu Passen. Denn das erstere ist von der Grenze an, in der des Lebens Notdurft gedeckt ist, fast jedem möglich. ES ist ein Willensakt und hängt nur von der eige nen Person ab. Die Anpassung der Mittel ab an einen festen Gebrauch ist dem Wollcn des einzelnen entzogen, setzt daS Zusammentreffen von Er werbswillen und Erwerbsmöglichkeit voraus. Familien, die über ihre Verhältnisse leben, sind meist dazu gekommen, weil sie es nicht verstanden, ibre Bedürfnisse :u begrenzen. Familien, die sorglos leben und Ersparnisse machen oft bei be schcidenem Einkommen versanken daS nicht so sehr der Sparsamkeit wie der Einfachheit ihrer Bedürfnisse. Für wirtschaftliche Naturen, d. h. für solche, die überlegen, waS sie ausüben können und danach handeln, macht der Ausgleich von Soll und Haben von einer gewissen unteren Einkommensgrenze an keine be sonderen Schwierigkeiten. Aon ihnen wird auch eine wesentliche Vereinfachung der Lebensfüh'uiig verhältnisnuibig leicht getragen werden. Die Kunst der Wirtschaftlichkeit, bis her nicht allzu häufig geübt, sollte von unsern Frauen von neuem angestrebt werden. Wer sie zu üben versucht, wird finden, daß sie gar nicht schwer zu er lernen ist. Es gilt nur, die Augen of fen zu halten und nachzudenken, ob un wichtig scheinende, lang gepflogene Ge wohnhciten nicht eine Aenderung ver tragen. Es gibt schlechthin kein Be dürfniZ, bei dessen Befriedigung nicht für die breiten Schichten des Mittel, stände? und der besitzenden Klassen grö ßere Einfachheit möglich und ohne Verlust für die persönliche wie für die nationale Kultur nützlich wäre. Ein Kind will eigene Wege haben. Das Weib ist Sonntag, der Mann Alllag. Der Mensch ist ein atmendes Gesetz. Die eigenen Früchte machen unS stark. El ist nicht olleS Talmi, wai glänzt. Die Kaiserin von Oesterreich. . Zdl .Xsh . A...k y j hihihi - . - ? iiiiiiin s t77l ) KS3 I I I II I I III I I I I I l j' -fLSi- t-8tl-MJC! i I It "'I I I I t II I II i --a' , k r it I I I I I I I I I I I 1 I I I I I I 1 ' ö? ' ' ft'l v ' - M, h ii i ii ii r i i v n i i i ii ii ii 1 1 I 1 1 t ' ' ' ' ' ' ' ' ' r ii , ' i fc'S , wdls Imfftiil 1 i - ' - r' , , Mm- : ttrawra f mt.!' : .- i Kv J S3 H l i rsVl w l :fyvw.,.siiv w-, ' " fc. .s.v ...;:? sß M .. SS.'f wHl V M 0T V. -., n.M-nt-n,-- ' m T'.fXswW .. ...tr . . i,,,,, t-. . iin' Kjwya Vi X m m lli v i wmmmmm III Kaiserin Ziia von Oesterreich nach einer letzten Aufnahme. Ein fympathisches Lebensbild über die jüngste europäische Kaiserin. Zita von Oestcrreich-Ungarn, ent wirft eine Dame des österreichischen Hochadcls in der Wiener .Neuen Freien Presse" und gibt uns Gele genheit, aus kleinen Zügen die We sensart der jungen Fürstin ein gehend kennen zu lernen. Kaiserin Zita begann ihre Studien im Kloster Zangberg. Sie ist damals schon nach wenigen Wochen der erklärte Lieb ling ihrer Mitschülerinnen gewesen und sie wurde mit ihrer sonnigen Heiterkeit der Mittelpunkt unserer kleinen Gesell schaft, ohne jedoch die geringste Auf merksamkeit sür sich zu beanspruchen. Sie war eine sehr intelligente Schülerin und die einzige "!e Rechnerin, was be kannilich die schwache Seite aller kleinen Mädchen ist. Sie überflügelte uns auf diesem , Gebiete schon im ersten Jahre und so blieb es auch weiterhin. Auch als Orgelspielerin erntete sie später, da sie Musik beirieb, großes Lob und so manches Mal spielte sie in der Kirche fo innig, daß alle zu Tränen jjerllhrt waren. Die Prinzessin, welche sechs Jahre lang in Zallgberg weilte, ist während der ganzen Zeit niemals mit ihren Mit schülerinncn in Unfrieden geraten. Sie war nicht nur die gute Schülerin selber, sie schlichtete auch Streitigkeiten, die un tcr den Mitschülerinnen ausbrachen und hatie damals schon etwas außerordent lich Mütterliches in ihn diesen, das ihr alle Herzen gewann. Wen ein Kum mer drückte, den tröstete sie und war im mer zur Hilfe bereit, wenn es galt, den Mitschülerinnn bei Aufgaben und in kleinen Schwierigkeiten behilflich zu sein. Die Prinzessin nahm durchaus keine Ausnahmestellung in der Schule ein und zeichnete sich du.ch eine Bescheidenheit, die anderen Schülerinnen oft als Muster vorgehalten wurde, und durch Pflicht treue und Lerneifer aus. Als Zita nach England zur weiteren Ausbildung kam. entschwand sie aus dem Gesichtskreis ihrer Schulfreundinnen, die sehr stolz waren, sie zwei Jahre später in Wien als die Gemahlin des Erzher zog'Thronfolgers einziehen zu sehen. Als eine Dame eines Tages die Erz Herzogin besuchte, wagte sie nicht, die ehemalige Freundin per du anzusprechen. Die Erzherzogin aber sagte mit gewin nender Einfachheit: .Weshalb sagst du mir denn nicht mehr du? Ich habe dir doch nichts getan." Natürlich wurde unsere Liebe durch derartige Vorkomm nisse gesteigert, die sich häuften, da sie mit echt weiblicher Treue an ihren Freundinnen und allen hängt, die sie von Kindheit her kennt. Die jungen Damen wetteiferten miteinander, sich gegenseitig die Freundschaftsbezeugun gen der Erzherzogin mitzuteilen. Seit der Kronprinz zur Welt kam, ist die Kaiserin in erster Linie eine FZakKan-Sprichwörter. Wenn dir jemand deine Frau stiehlt, so stelle dich blind. (Türkisch.) Ein Unüberlegter wirft das Salz aus den Mist und streut Dünger auf den Braten. (Türkisch.) Allzu bissige Hunde und allzu freund liche Frauen soll man an der Kctte hal ten. (Türkisch.) Eine krepierte Ziege gibt keine Milch, selbst wenn der Fürst sie melkt. (Mon tenegrinisch.) Von einem Grindigen leibe dir keine Lammfellmütze. (Montenegrinisch.) . Wer ein Hau! kaust, kauft die Wan zea mit. (Montenegrinisch.) Wenn dich alle verläßt, deine Läuse bleiben dir. (Montenegrinisch.) , Wer sich morgen? in die Hand schneuzt, kann noch abendS an d:S Für Pe Tsfcl sien. (Montenegrinisch) i i ' - 1 l l l l l l ll f II i - A IMIIIIIin I; VU IBllllB i z z . I f - J ,A 1y ' ZAwyr, tfiiwpvr ' J ' wwpww "'V, l " ' , J W 'Xk 'r ' ' : 'fS'li- -k " i , ' .j - . A I , 1 ; f - -. , 7' ' ' 1 I ' 1 v , T"1, Ä ' - u&r 1 ' t - 1 '' f " - ! :"lr t ' 1 -Ci i ' I ; .'tfH IflsK ' M ' kf -"' Xvoy ' 4 Iv'- V.f. ' 5 Jt " ' t r'. w b ; ?V t vt nI -'A 1 "f Ä-, v" 'r; - 4 - f v ; 5 .VV r - " i. y & fKtXf' M " ( K' t'-iw 'fj'5' . 1 0 4 l'-'S , tJ Y, ' , j " & y r '" r , r V j2'ri"fr 3 h' l' V . - i' SWA&l , , .' F , a i t -H i', , t r. , i in'M f ; ' - i Kronprinz Otto, der älteste rührend gute Mutter gewesen. Sie hat alle ihre Kinder selbst genährt; ja, die Kaiserin kommt immer selbst in Be gleitung ihres Gemahls oder der Gräfin Nostitz in die Hosapothekc, um alles für die Kinder Notwendige auszusuchen, und sie zeigt sich in der Verwertbarkeit und Güte aller Mittel außerordentlich ver siert. wie dies nur die intensive Be schäftigung in der Kinderstube erwog licht. Die kleinen Erzherzöge und daS Töchterchen sind auch entzückende hübsche Kinder. Kronprinz Otto, der am 20. Nov. vier Jahre alt wurde, ist sehr gut entwickelt, und jedermann hat den reizenden blondlockigen Knaben lieb. Er war auch der erklärte Liebling deS ver ewigten Kaisers, zu welchem er mehrere male im Tage kam und immer mit Freude empfangen wurde. Auf dem Wege zu den Gemächern des Kaisers ging der kleine Erzherzog immer an dem Tllrstcher Zaurck vorbei, der jedes mal eine tiefe Verbeugung vor dem Kinde machte. Eines Tages fragte der kleine Erzherzog den Kaiser: .Kannst du auch eine so schöne tiefe Verbeugung machen wie der Zaurek?" Der Kaiser lachte. Nicht immer Kistet der die tüchtigste Arbeit, der sich am stärksten in die Hand spuckt. (Bulgarisch.) Wcnn sich die Läuse von Gurken nähren, Wird eine Junge den Alten begehren. (Griechisch.) Wer sich monatlich badet, ist reinlich, wer sich wöchentlich badet, ist hoffärtig, wer sich täglich badet, hat ein böses Ge wissen. (Griechisch.) . Ein Eifersüchtiger hat mehr Sorgen als ein Armenier Läuse. (Türkisch.) Wenn ein Pope ein Lamm gestohlen hat. so gibt er sich selbst die Absolution. (Bulgarisch.) Wenn -ein Walache stinkt, so muh er noch nicht tot sein. (Bulgarisch.) Der Lloyd Royal Beige. Aus Lon, doa wird gemeldet, daß der Lloyd Royal Belge SS Schiffe einstellte, die bisher den Antwerpener Rhedern Brhs und Gilsen gehörten. Der Lloyd Royal Belge richtete ffahrte zwischen Eurod nd I i ' i l ' ' ! ' ' - ? V 'd fet i t x ' t - ' l 22fr& nr ? 1 I w ta . TT i'rXTt ; $ -V' ip .' .'- y.rr fr:-W 9- " h4 " r r : n pi , hA.A $,., tlh- N I: - 5 - ' ".--- ) x'.ziZ j. ' v- 1 c f lilt V, ( f ( v r . j 4m I &. . i-i,xi. n t ,i ''Jirr rg " ' - .',4r ' X , V Sohn des Kaiserpaares. Kaiserin Zita ist tief durchdrungen von den Pflichten, die ihr ihre hohe Stellung auferlegt. Sie nahm an allen Phasen des Krieges den verstehendsten, innigsten Anteil und sühlt die Auf Opferung und die Hcldenhaftigkeit der Soldaten wie ein ihr dargebrachtes Ge schenk, für das sie dankbar ist.. Die Kaiserin ist als Gattin. Mutter und Freundin gleich verläßlich und im mer gütig. Mit Kaiserin Ziia kommt eine Frau auf den Thron, die tief im Innersten von ihrer Aufgabe erfüllt ist, die aber auch tief im Herzen immer nur sinnt und strebt. Liebe zu säen, die also auch Liebe und Verehrung ernten muß. Die Wohnräume des jungen Kai scrpaares im Schloß Schönbrunn. Mitteilungen aus Hofkreisen. Kaiser Karl wohnt mit Kaiserin Zita und den im jugendlichen Alter stehenden kaiserlichen Kindern im Schloß Schön brunn, wohin die Uebersiedlung auS Hetzcndorf stattfand, als der Winter des ersten 5criegsjahrcS begann. Schloß Hetzendorf hat sich als kein wünschens werter Aufenthaltsort erwiesen, da eS Amerika, sowie Ostindien ein, wo der bisherige Vertreter der deutschen Hansa Gesellschaft die Wahrung der Interessen übernahm. Eine neue Ezplos,osgasturbie? Die sonst ernste Korrespondenz Wil Helm meldet die Erfindung einer Ezplo, sionsgaSturbine des Wiener Erfinders Ferdinand Kornfail. die gegenüber dem bisher leichtesten Motor die Vorteile eines drittenteils deS Gewichtes, dreifa cher Kraft, Schnelligkeit und deS Ak tionsradiuS ausweise. Die Turbine komme an Form und Einbau den jctzi gen Umlaufmotoren nahezu gleich. Sie habe 16 Explosionskammern, deren jede hei jeder Umdrehung achtmal explodiere. Dabei mache das Laufrad in der Mi nute 40,000 Umdrehungen. Dem Mo. tor werden sonst geradezu auch ideale Vorzüge nachgesagt. Samtliche großen Wiener Blätter übernehmen die Mel dung in eigenen Artikeln. Gleichwohl empfiehlt sich sowohl wegen des eigen tümlichen WcgcS der Veröffentlichung, wie wegen des Inhalts der Mitteilung selbst weitgehende Zurückhaltung deS Urteils. - i v- m-,;, -vv l . 4s- Ä V ' 1 1 f I m i n , A i V fl-Xi I ' U-' '1 ' - 1 ' V 1 t ss-J-1 i tjw i 1 ' i i ltt,Mltltr-:m(ZlYM iH.Mltttla l I V, .u fo-Ä" t VM'rr'tiW !- ; hn 5' i! V: A W Aktiva hl " " ' J " 4 w w -! -."-Ti . . 17 - ' i- t! V.' - jii t,, ' t 5" -5 f M- . f V M , . i, ir . Schloß Schönbrunn. Oben: Die Hofburg in iten. trotz aller Verbesserungen und Vorsicht! maßregeln feucht bleibt und auch für den wachsenden Hausstand des Thronfolgers bald zu klein wurde. Im Schönbrunner Schloß wurde der zweite Stock des Meidlinger Traktes für den Thronfolger und seine Familie eingerichtet. Das große, aber nicht hohe Apartement liegt über dem Staatsapariement, in dem sich die schönsten SalonS von Schön brunn befinden, die Rofazimmcr", das Stcrbezimmer des Herzogs von Reich stadt, der herrliche Gobelinsalon, das Vieux lacquesZirnmer u. f. W. DaS Apartement wurde bei Besuchen Kaiser Wilhelms von diesem in letzter Zeit be wohnt. . Die ganze Wohnung des Kaiser Paares geht auf den Gerten", das ist die Parkseite des, Schlosses, und hat direkte Verbindung mit dem linksseitigen Kammergarten, den die Kinder fleißig benützen. Zu ftren Ausfahrten bedienten sich das Kaiscrpaar und auch die kaiser lichen Kinder nur der Automobile, die stets zu Ausfahrten bereit stehen. Bei ihrem ausgesprochen regen Fami liensinn liegt es wohl dem Kaiser als der Kaiserin fern, an eine Uebersiedlung in die Burg zu denken. Dies zeigte sich in letzter Zeit wieder überaus deutlich, da das Kaiserpaar sich eingehend damit befaßte, die Villa Wartholz in Rei chenau, die lange nicht bewohnt wurde, instand zu setzen und den Park ganz neu herzurichten, so daß Villa und Park sür einen längeren Sommeraufenthalt genügen. Rcichenau gehört zum Besitz des Familienfonds, ist aber Kaiser Karl zur Benützung überlassen worden. Für die Kaiserin ist einer der Haupt anzichungspunkte die vollkommen einge richtete, schöne Meierei, die sie als Fami lienmutter in jetzigen Zeiten für uner läßlich hält. Auch sind Kaiser und Kai serin große Tierfreunde und sehen in Reichenau die Möglichkeit, sich viel mehr Liebling aus der Tierwelt halten zu können, als dieS in Schönbrunn möglich wäre. In Reichenau ist der kleine, jetzt vierjährige Thronfolger getauft und Kaiser Karl wußte die damalige Feier lichkeit zu einem Familienfeste zu ge, stalten, bei dem er als außerordentlich liebenswürdiger Hausherr fungierte. Es ist gewiß ein schöner Zug des neuen Kaisers, daß er damals bei der Taufe feines Erstgeborenen feinen ehemaligen Erzieher. Professor Holzlechner. nicht vermissen wollte. Es ist bisher kein freu diger Anlaß im Hause des Thronfolgers vorübergegangen, ohne das der einstige .Herr Professor" an den Festlichkeiten teilgenommen hätte. Vor deinem Garten. Frllhtau funkelt auf deinem Gartenland, Schlingt um blühende Zweige fein Per lenband. Glitzernd tropft'S von den Bäumen und sinkt mir gar Wie ein Königskrönlein aufs dunkle Haar. Trug ich einst nicht ein Krönlein von Märchengold? War mein Herz nicht jung und daS Glück mir hold? Und gebot ich nicht mit seligem Sinn Deinem Leben gleich einer Königin? Deine Liebe wob mir ein gülden Kleid, Deine Lieder waren mein Prunkge schmeid', Und du bautest auS schimmerndem Mär chentand Mir ein herrNch Traumschloß im Feen land. An der Schwelle, wo einst das Glück gewohnt. Sink' ich nieder, heimatlos und entthront. mc onigin, oie iqr neun verlor, Die der Gram sich zur Vasallin erkor. X$8ftt kSoIffKN. Die Luijchmn des Gmniöus. Ein Besuch in der. Fahrschule. Nachdem die Frauen als Schaffnerin nen, als Fahrerinnen, als Kutscherinne für Droschken und Postwagen im Ver kehrsleben Berlins erschienen sind, wird man sie in wenigen Tagen ein recht hohes Ziel erklimmen fehen: den Kutschersitz der Pferdeomnibusse. Sein Dasein wurde im Verlaus deS Krieges wiederholt we sentlich bedroht, da man auf der Etappe und am Feinde nicht nur Männer, son dern auch Pferde gebraucht, und die klei nen, aber zähen und widerstandsfähigen Traber vor den Omnibussen, die sich einer besonderen, in manchen kleinen Wohltaten häufig zum Ausdruck kom menden LIcbe des Berliners erfreuen, in hohem Grade kriegsverwendungsfähig sind. Sie werden nun Frauen als Fah rinnen erhalten, und der stärkste Ein druck, den man bei einer Besichtigung der Kutscherinnenkurse in der in der Fahr und Fachschule Berlin erhielt, war der, daß sie es bei ihren neuen Herrinnen besonders gut haben werden. Diese ha ben nach einem mehr als vierzehn tägigen Ausbildungskurfen kürzlich ihre Prüfung als Kutscherinnen abgelegt. Wie uns auf unsere Nachfrage mitge teilt wurde, hat die Allgemeine Berliner Omnibus-AItiengcsellschaft den Neulin gen auf dem Kutschersitz den. Lohn auch während ihrer kostenlosen Ausbildung? zeit bezahlt, so daß es ihnen auch Wirt fchaftlich möglichst leicht gemacht war, sich gründlich in den neuen Beruf ein zuarbeiten. Für die etwa zwanzig frischen und gesunden jüngeren Frauen gab es recht viele neue Dinge zu lernen, die sie mit Sicherheit beherrschen müssen. Sie müs fen sich im Umgang mit Pferden ebenso geschickt erweisen, wie auf ihrem verant wortungsvollcn Posten im öffentlichen Verkehr. Wenn auch einige ausdrücklich erklärt hatten, daß sie Kutscherinne werden wollten, weil sie Tiere gern ha ben, und einzelne, die von draußen nach der Stadt hereinkommenden schon etwas fahren konnten, so ist in ihnen das er forderliche Interesse für die Pferde doch erst durch die aus langer Erfahrung schöpfenden, ihre Sache mit großer Liede anpackenden Ausbildunrzskräfte der Fahrschule lebendig geworden. AIS Zu Hörer einiger Unterrichtsstunden kann man feststellen, daß den Frauen für un vorhergeschene Zwischenfälle im öffent lichen Leben leicht auffaßbare Handhaben mitgegeben werden, an die sie sich erfor dcrlichenfallS schon erinnern werden. Sie erlernen nicht nur alles Wünschenswerte über sachgemäße Pfcrdcbehandlung im allgemeinen, Anschirren, An und Aus spannen, richtigen und falschen Geschirr sitz, sondern kennen auch .die Geheimnisse der häufigen Pferdekrankheiten, wie Mauke. Kolik und Montagskrankheit", und wissen, wie man gefallene Pferde wieder aufrichtet und wie man ihnen bei Unfallverletzungen die erste notdürftige Hilfe erweisen kann. Sie erhielten nicht nur allgemeine Regeln für die Gesund erhaltimg der Pferde, sondern auch für ihre eigene Gesunderhaltung. Das Fahren lernten sie auf der Straße selbst in Begleitung von kun digen Fahrlehrern. Man 'sah ja in den letzten Tagen die mehrfach bemannten und beweibten Omnibusse auf ihren Uebungsfahrten an allen, auch den leb haftesten Verkehrspunkten der Stadt. Es scheint also hinreichende Fürsorge getrof fen zu sein, daß die neuen Omnibus kutscherinnen sich ohne Störungen den vielfachen Anforderungen des Berliner öffentlichen Verkehrslebens anpassen wer den. Was man beim theoretischen und praktischen Unterricht von ihnen sah und hörte, wirkte ausgezeichnet, weil allcs mit Anstelligkeit und Sicherheit geschah. Das galt von den Berlinerinnen unter den Lernenden in ebensolchem Umfange wie von den Teilnehmerinnen an den Kur fen, die der Sache aus ihrem früheren Leben her nicht so vollkommen fremd ge genüberstanden. Wenn sie alle nach be standener Prüfung sich auf dem Kut schenbock so weiter entwickeln, wie sie in der Fahrschule begonnen haben, wird die Verkehrspolizei, der Tierfchutzverein und nicht zuletzt das Publikum durchaus mit ihnen zufrieden sein. Nach dem Fest. Wie war von goldner Märchenpracht umsponnen Die enge, stille Gasse vor dem Fest! Doch nun ist jäh die Herrlichkeit zer rönnen, Und grau wie vordem liegt daS alte Nest. Weitab vom Großstadiireiben ging ich suchen Den Weihnachtsglanz. den ich als Kind gekannt; Da hat der Würzduft brauner Honig kuchcn Mich in der engen Gasse festgebannt. Hell strahlten hinter kleinen Fenster scheiden Glaskugeln, Flittergold und bunter Tand. Vor jedem Lädchen tnußf ich stehen bleiben, Als ging' ich träumend durch mein Jugenvland. Wo fromm die Hirten um die Krippe knieten, Sah ich ein Puppenkind mit flachfnem Haar, Wie ich'! einst herzte, als die Kerzen glühten. Und alles schien mir, wie es damals war. Wie kahl und alltagsgrau umsängt mich alles Im Gassendämmer beim Vorübergeh'n! Mir ist zumut', als hätt ich schweren Falles Den Wcihnachtssiern vom Himmel stiir zen fth'n. TfrnfnM ThW-BHltitt. , Viele sind zu zartfühlend, um eins n:dn!t Ehr, zurüchuweif. V