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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (Jan. 16, 1917)
Der Krieg im Sffen. .' Von Wilhelm Courad Eomoll. " v Tas wolhynische Perlenöanb. Wkstlich Luzk. östlich und genau fiid lich ßowel, im Kampfraume der Hee, resgruppt deö Generalobersten v. Lin f.ugcu. gcgea den llt Wssc des Bills, silowschen russischen WcsthttreZ in ge. wältigen Stürmen anbrandeten und aus Hiinderttausenden von Wunden geblutet haben, ehe ihr harwäckiges Vorwärts stürmen gegen unsere Stellungen der ebbte ... Auf diesen Frontlinien liegen Ort. schaften, deren Namen, wie schon so viele andere, Plötzlich aus dem Dunkel d3 UnbekanntseinS in da flammende, helle Tageslicht gehoben worden find. Nicht durch Tage, sondern durch Monate ftän big in den Berichten genannt, sind sie auch jetzt noch nicht, verschwunden? denn immer wieder treten sie aus, tauchen sie, wie Stationen an einem endlos langen, steilen und windungsreichen Pasfions mege empor, und jedesmal legt sich ein neuer Kranz mit blutrotem Schimmer um sie. Seitdem wir nach den Ereig nissen östlich von Luzk, um einen beffe ren Ausgleich der Front und eine Ver kürzung der Verteidigungslinie herbei zuführen, unsere Stellungen vom Styr gegen den StochcdabschniU verlegten, reihten sich an die Namen Czartorysk und Kolli die gehäuften Berichte heißer Schlachttage, die die Russenstürme auf die Straße und Bahnlinie von Kowel und die im Zusammenhang damit fol gende Durch bruchsverfuche auf Wladi mir Wolynsk in stetig gegen die Front des Generals von der Marrvitj gerichte tcn Vorstößen meldeten. Man kann wohl sagen, daß dort die Welt einen ganzen hohen Sommer lang wie in Flammen gestanden hat, daß sich bro delnde Rauch-, Qualm und Staubmas scn in dichten Wolken übe; die wolhy nifche Erde hinwälzten und nun als Zeugin all dieses Kampfes, dieses wil den Gegeneinanderprallens, niederge sunkene Ortschaften im Lande liegen, die eine traurig beredte Zeugcnschaft für das Ringen abgeben. Auch das Geschehen, daS ungeheure Kampfgewoge dieses großen Abschnittes bildet eine Geschichte für sich. Man müßte ein umfangreiches Buch schreiben, wollte man all dem gerecht werden, was sich dort zugetragen hat; denn die Na mca der Brennpunkte dieses weiten Kampfgeländes fügen sich heute schon zu einer Kette zusammen, die von Hellem Glanz umslossen ist, die einem Perlen bände von hohem Wert und seltener Schönheit gleicht, auf das die, die es be sitzen, mit Stolz blicken können. Und da sich an alle diese Namen nur immer wieder Niederlagen über Niederlagen d:Z Feindes knüpfen, der unter Heran Ziehung eineS großen Aufgebotes feinet europaische und asiatischen Menschen icstmen zu Schlägen ausholte, die ihm unter allen Umständen einen Ersolg sichern sollten, fo find unsere Truppen, die deutschen und Lsterreichisch-ungari schen Verbände, die Besitz dieses Na mensbandes, das in kommenden Tagen ihren Ruhm künden wird. Ruhm. Ehre, Siege! In vielen hei ßcn Schlachten ist das alles erstritten worden. Aber inmitten aller Kämpfe hoben sich stets Gipfel heraus, Zeiten der Steigerung, Monate, die ungeheuer gewaltige Anstrengungen forderten. Vom Sommer bis zum Herbst wogte liier daS wilde Branden. Die März osf?nsivt der Russen, gegen den Ad schnitt zwischen Witfchniew und Na rotfchfee und die Front in der Gegend Poftawy-Wikity gerichtet, die Stürme vor Baranowitschi, Stolowitschi, Go rodischtsche, so schwer sie waren, der blassen gegen die Gewalt, mit der der Feind im Raume um Kowel und West lich Luzk gegen unsere Stellungen druckte. All die Truppen, die in der wolhynischen Ebene, mit der die rufst si;e Erde vom Sumpfgebiet des Stru mcn, Slucz und Pripjet gegen das ga Irische Hügelland ansteigt, gefochten hakn, heftete inhaltreiche Blätter an die Geschichte ihrer Regimenter. Was die Kämpft um Verdun, an Somme und Ancre für die Westfront bedeute, stellte, das Ringen in der wolhynischen Ebene für die russische Front dar; denn dort wie hier erstrebte d Feind den Durchbruch und damit den Sieg um je den Preis, der ihm strittig gemacht wer den konnte. Söhne aller deutschen Stämme, der mischt mit ostcrreichisch-ungarischen Ver bänden, und an ihrer Seite die tapferen Kämpfer, die freiwilligen Scharen der Polnischen Legion, haben mit Ausdauer und Ingrimm g:?.cn General Brussi lorcs Armeen gestritten. Als im Willen glühende Einheit haben sie bor einem ihnen, in der Zahl oft sechs und sieben fach überlegenen Feinde - gestanden, der ihnen zudem noch als Kern des gewalti gin anstürmenden Millionenheeres ge ruhte Kräfte entgegenschickte. Sie, die unentwegt im Feuer gelegen hatten, wie ftn die Massen des Gegners ah, und wie vordem die große Äärzosfensioe in Sumpf und Blut erstickte', so erstarb auch dieser neue Ansturm i der aufge iivungenen Ruhe und Erschöpfung. Dur zabesien Will; im Widerstand i.-.ineNen sich die Tage, nachdem es den ?'j.cn gelungen war, wkstlich Olnka die Lstkrreichifchllngariscke Berteidi guügsf'ont an einem schwächeren Punkt 3j dittchbkkchen. Mit rauschenden Fah r'X mit überlauten Posaune, die den ;:g kündeten, marschierten die Russen aus- 113! und westlich über die Festung hinaus. Sehe waren sie im Vormarsch: schon glaubten sie sich im Besitz der wicht?? Bahnstrecke, die von Brest LÜowsk über Kowel und Wladimir Wolynsk nach Lemicrg führt, schon ja Un sie sich im Zusammenhang mit die s-g Operationen erneut a!S Sieger in Lemdcrg einziehen. In Wahrheit kam es aber wie mit der Flühjahrsvsr manch auf Wilns: Wenngleich in Wol l'vxit der Anfang besser mt und der mm Gc!öd?gkw:nn fit sich tu "l.lk. chen konnte, so erstarb die Bewegiwß doch, ohne die große militärisch reit politisch wichtigen Ziele erreichen zu kön nen. Diktatorische Befehle-, daß Kowel genommen werben solle, sind, oft wie dtrholt, umsonst ausgegeben worden. Die Stadt, der wichtige Bahnknoten Punkt, fiel nicht in russische Hand zu rück, und der Erfolg dieser gewaltigen Abmehrkampfe. die schließlich einen Frontraum von über 150 Kilometer er faßten, war allein der aufopfenings fähigen Kraftentwicklung der verbünde ten Truppen zu verdanken. , D russische Kampfmillen hatte un sere Ostfronttruppen schon oft vor fast übermenschliche Aufgaben gestellt. Im mer sind sie ihnen gerecht geworden. WaS er jedoch zu dem neuen Schlage an Verbänden, an ganzen Korps tief ge staffelt vor ihnen aufbaute, war noch nicht da gewesen, nahm aber trotzdem keine bedrohliche Form an; denn , nicht einen Augenblick verloren die maßgeben den leitenden Stellen die Ruhe und Uebersicht. Mit dem Eintreffen der Meldungen über den immer weiterge henden und an Raum gewinnenden Aufmarsch deS Feindes wurden die not wendigen Gegcnschachzüge gemacht. Ma wußte, daß eS kein leichter Kampf wer den würde, doch man lernte schließlich die russischen Befehle kennen, in denen den gegnerischen Truppen die unbe dingte Erzwingung des Vormarsches auf Kowel schließlich förmlich in daS Hirn hineingehämmert worden war. Setzte sich einmal der Heereskoloß drü den in Bewegung, so mußten die hinte ren Verbände die vorderen einfach mit erdrücken, wenn es ihnen noch nicht ge lungen war, über unsere Linien hin auszustoßen. Ganz programmaßig ' fetz ten denn auch die Kämpfe ein. Freilich entstanden den Russen fehr bald schwere Sorgen, als zwischen den österreichisch ungarischen Verbänden im Raume um Luzk plötzlich deutsche Truppen auf tauchten, die die ins Wanken geratene Front zunächst zu stützen, dann zu festi gen suchten und schließlich den russischen Vormarsch fo eindämmten, daß die Brufsilowsche Offensive auf Kowel voll kommen ins Stocken geriet. Der feind liche Heerführer erkannte die Gefahr, die ihn um seinen Erfolg zu bringen drohte. Und so riß n zusammen und schickte, was ihm zur Verfügung stand, gegen den österreichisch ungarischen Nordflügel, in den die Teutschen zuerst eingcschobcn worden Ware. Er schwenkte' mit seinen Massen stürmend nach Acrd Weste ein, um unsere neuen Linien am unteren Styr und Stochod im Zuge der Bahn und Straße nach Kowel zu er schüttern. Umsonst ist fein Beniühen gewesen. Was auch gegen unsere Li uien vortrieb, kämpfte vergeblich. , Und nun beginn die Zeit deS wolhynischen Blutopfers, zu dem sich Brussilow ent schloß, da er daS Ziel nicht aus den Augen lassen und das fchoa Erreichte nicht umsonst gewonnen haben wollte. Es sind schwere Tage für unk gewe sen. Eilig galt ek, Truppen heranzu führen. Und so rollten wieder im Rük ken unserer Front die Bahnen. Und auf den kurze Anmorschstraße wogte alles durcheinander. Aber trotzdem war es nicht so, wie eS sich Brussilow wohl gedacht hatte. ES herrschte keine Auf regung, keine Unordnung, kein haftiges, überstürzendes Fehlgreifen. Gerade im Raum der gefährdeten großen Straße auf Kowel sah ich die Unsern damals in Anmarsch. Unter schweren Staubwolken rollte die Trosse, und daneben marschierte das Fußvolk, rückte die Artillerie in die ihnen zuge wiefenen Abschnitte. Alle, die damals nach Wolhynien kamen, lernten sofort wieder die Freuden der russischen Chaus seen kennen, die sich den meiste freilich als kein neuck Geheimnis enthüllten; denn im Hin und Her des KriegslebenZ hatten sie im Norden und Süden der Ostfront schon die Wege im großen Reiche deö Zaren kennen gelernt. Und nun waren sie wieder herangerollt und manch fröhlich-bissigeS Spottverslein hatten sie erneut auf den Herrscher aller Reutzen gedichtet und mit bäuerlich-der den, humorvollen Bildern auf die Wände ihrer Reisekutschen" gemalt. So wie die Bilder und Sprüchlein zau sen und beißen konnten, wollten sie eS nun selber tun. Kaum an den Kriegs ausladerampen angelangt und durch Hornsignale zum Äussteigen gerufen, standen die Kompagnien, die Bataillone auch schon marschbereit formiert. Sie rückten ab, als die ersten Pferde auS dem Wagen stolperten und die Gefährte ihrer Gefechtsbagagcn noch nicht einmal die Räder klotzfrei hatten. Bis nahe an die Fcuerzone fuhren sie heran, und es ist vorgekommen, daß ihnen knapp die Zeit für einen warmen Trunk blieb, be vor sie, in das wogende Gefecht gewor fen, schon zum Gewehr gegriffen hatten. Die Russen drängten ja immer vor. ihn einmal in Bewegung gebrachte Men schenmassen glichen den verderbcnbringen den Wassern der Sturmslut, und ihr Angriff, eine stumpfe, mechanische Kriegsarbeit, rollte wie ein in Schwung gesetztes Rad voran. - Die russischen Massen glichen dem Meere, die deutschen Kämpfer, die ihnen entgegentraten, wa ren wie kleine Körnchen Dünensand, die in wild aufgepeitschte Wogen hineinge worfen wurden. Ihr Schicksal ist hart gewesen, wie es nicht anders sein konnte. Tech schon diese Truppen sammelten im Schweiße harter Kämpfe Lorbeeren; denn aus ihnen wuchsen die Eckpfeiler, die Mauern hervor, die sich schließlich nach und nach zu dem großen, neuen Wall verbanden, gegen den auch die Flut der Millionen vergkbüch bis zum Zu sammenbrechen ihrer Kraft heran stürmten. Die harten Kämpft um die Oefmunz der Hauptstraße und die Bahn auf Ko wcl bilden da3 Schloß der wolhyuiichcn Perlenkette. Von Berts va bis Cwidniki wurden itnft ersten kistgreiftndcA Kaiser Karl öei seinen St. u. K. Kriegspiefsequartier, im Nov. Sonniger Morgen bei Horozanka. EI war im August. Ein weiter Wiefenplan, dicht vor langgezogenem Waldrand. In santerie darauf bereitgestellt und Kaval lerie. Vorgestern, gestern und heute Siacht warfen sie Russen vor ihren Hindernissen zurück, übrigens sind es dieselbe Leute, die vor acht Tagen eine neu angekom mene, mit unverbrauchten Kräften an rennende russische Brigade finnländi sche Regimenter so gründlich zer schmettert haben, daß sie gleich nach die fern ersten Gefecht auS dem Kampfraum verschwand. Du Finnländer sind dann erst nach vielen Wochen wieder, irgendwo vor den Pässen Nordost'SiebenbürgenZ aufgetaucht, um die Rumäne abzulösen. So gründlich lange hatten sie die Erho lung nötig ... Aber die sie zerschlugen, sollen heute kelohnt werden. Sie wissen nicht, wcs halb sie hier auf der Wiese aufmarschiert sind, eigentlich unmittelbar aus dem Schützengraben, viele noch mit der Erde und dem Lehm an Kleider und Schu hen, denen der Krieg doa der Ursprung kichcn Farbe nicht viel übrig gelassen. Auf der Straße ratter Autos. Hinter dem Wald, nicht allzu ferne, die Schläge Vt 4 f y V-' ; , u der Geschütze. Flieger in den Wolken. Sie mache immer wieder den gleichen Kreis, fliegen dann ein Stück gegen Oft. kehren zurück und unternehmen die Kr:ise von neuem. Sie patrouillieren . . Von der Straßenseite her ein paar Ossi zien. Trompetensignale und die Musik kajxllen spielen. Die Truppen zu Fuß. die Truppe zu Pferd eine einzige Mauer. , Die Musikkapellen fpiclca die Bollshymne. Erzherzog Karl ist da. Diesmal Zur den Kaiser, aber jeder spähte; wie wird der kommende Kaiser fein ? . . . Erzherzog Karl aber ist jetzt da. um selbst die Truppen auszuzeichnen. Er hält sich mit einleitenden Gesprächen gar nicht auf. er geht sofort cm die Arbeit, die gründlich wird. Den Wald hinauf stehen zehn Kompagnien, nebenan halten die drei Schwadronen grauer Reiter. Der Kommandant der ersten Kompagne meldet sich, schon wird der erste Mann gezeigt, der die Medaille erhalten soll. Wo hast du dich ausgezeichnet?' Bei Horozanka. kaiserliche Hoheit." Und waS haft du dort gemacht?' Melde gehorsamst, ein Maschinengewehr erbeutet, kaiserliche Hoheit.' Der Ecz herzog nimmt die Medaille bom Tablett, das hinter ihm hergetragen wird, beginnt daran herumzumfteln und heftet sie dem Infanteristen an. DaS hast du gut ge macht, mein Lieder.' Klopft ihm ein paarmal fteundschaftlich auf die Schul tcr, und ist beim nächsten schon. Dieser nächste ist ei Pole. Der Erz Herzog läßt die Hand auf der Schulter des Mannes ruhen, lacht !h freundlich an. unterhält sich mit ihm polnisch. Der dritte ist ein Ungar. Der Dialog geht ungarisch, dann wieder polnisch. Es gibt freilich auch Intermezzi in fließendem Tschechisch, zwei Minute später in Zlie ßendem Italienisch. In diesem Lager ist Oesterreich', sagt mein Kamerad. Aus der dritten Reihe der Kompagn kommen jetzt merkwürdige Laute herüber. Truppen von der Russenslut noch zu rückgedrängt. II Km. schwemmt die Woge die Körner auf; sie warf sie so gar noch über das Sumpfland del Stochod zurück. Dann aber vermochte sie ihnen nichts mehr anhaben; den nun ballten sie sich zu Steinen und wuchsen zum festen Gefiige empor-, sie wurden Bollwerk und Festung. auS der neue Kräfte hervorbrache und dem Gegner die Wafse des Angriffs aus den Hän den wanden. Generaloberst v. Linsingen sammelte, drei Stotzgruppea im Raume um Luzk. Eine Zeit' schwerer Kämpse brach an. Und Brussilow ordnete gezwungen seine Masse, faßte sie vor de deutsche Gegenstößen i Neusormierunge zu sammen: feine wolhynische Offenßvt war zum ersten Male gebrochen, er war in die Verteidigung gedrängt! Worauf es nun für unS ankam, war allein daS Gewaltwinnen über 'die russischen Ar 'mn. Nicht ein neuer Geländegewinn, eine unter unyöiigen Opfer tn schwe rem GcsechtsgelLnde erstrittene Zurück eroberung des verlorene Bodens sollte gesucht werden, sondern die im Angriff gewesenen russische Kräfte sollten ge fesselt und niedergeschmettert werden. Schlachten über Schlachten kamen. Und vff wurde immer blutiger als die an den. Im harten, fortgefttzkn Angeisf Von Karl Fr. Nowak. Rulhenisch, rumänisch der kroatisch? Jedenfalls: der Erzherzog spricht flic ßend . . . Allmählich gehen die Unter Haltungen durcheinander. Es scheint im wer dasselbe zu fein, aber ist doch immer waS andr'Z. Der Erzherzog sieht den Leute stark ia den Blick. Natürlich will er. daß die Leute diesen Blick sich merken sollen. Jetzt ist er bei einem Leutnant. Der hat die kleine silberne, die große silberne, die goldene Tapferkeitsmedatllc. Er war schon überall, mein Gott, der Krieg ist lang . . . Jetzt kriegt n daS Verdienst kreuz dazu. Ich freue mich sehr, daß ich Ihnen die Auszeichnung auch noch gebe kann. Sehr schön hab'ns daS g'macht. Und nicht wahr. Herr Leut nant. Sie bleiben weiter so brav! Ja?" Er schüttelt dem jungen Ossizier die Hand mehr IS kräftig. Der Leutnant strahlt über daZ ganze Gesicht. Don der ersten Reihe der zweiten Kompagn ballt eS herüber: Aber das hast du wirklich gut gemacht. Bist ein braver Soldat! Daß du aber auch so bleibst!" Ich lasse rS mir übersetzen. Denn tl war schon wieder irgend ei Slawisch. Sei Deutsch ist übrigens auch merk würdig. Bom Norddeutschen ist es weit. Die sächsische Einschläge, die ma ihm ' '" i . f;- . , ' 1 Vv i. ' ' ? 1 . !, " ' ; v "iS- vvi ' i t, 1 i .. - j . i 5iaxl Franz Joseph bei seinen Trupoen. nachsagt, da er sie ja von der Mutter haben könnte, sind auch nicht da. Der alte Kaiser sprach ein feines, leises, ab getöntes Wienerisch. Alte, vornehme Herren, die von der Bormärzgrenze noch zu unS heraufkamen, sprachen alle so . . Etwa Ferdinand von Saar, einer von Wiens beste Novellisten. Lässig, ge dämpft, und leicht bürgerlich. Der Erz herzog, läßt auch gern ein paar Vokale gelegentlich weg. er zieht in Wiener Ma nier gern die Konsonanten zusammen. Aber doch ist'S nicht das Wienerisch au! Wien. Viele Osfiziett sprechen i der k. und k. Armee dieseS Deutsch. Der Kroate spricht fo. der Pole, der Ungar. Die Sprache ist gemeinsam wie die Ar mee, sie ist das Bindemittel. EtwaS von der Klangfarbe dieseS Bindemittels hat auch die Sprache des Erzherzogs. Von früh auf wor er ja i der Armee, jetzt ist er bei der Armee, einmal wird er ihr oberster Kriegsherr werden. Er hält bei der vierten Kompagnie. Um halb neun ist er gekommen, un mehr ist's zehn Uhr. Unabsehbar noch die Reihe vor uns . . . Einmal dreht er sich kurz um: Warum stehen eigent lich die Leute? Bataillonskommandant! Bitte: Ruht! Und die Erledigte setzen lassen!' Ungarisch spricht er weiter, denn er ist eben mit einem Fähnrich auS De breczin beschäftigt. Beim nächsten fehlt ihm ein Wort. Er ist ärgerlich. Zum Adjutanten: WaS heißt Kadettaspirant auf Ungarisch? Kadettaspirant, bitte, schnell!' Der Herr Kadettaspirant ist sehr stolz über solche Aufmerksamkeit. Der Erzherzog geht weiter. Um zwölf Uhr ist er bei den Reitern. Bis jetzt fprach n in allen möglichen, stets wechselnde Idiome etwa mit drei hundert Leuten. Bei de Reiter inter essiert ihn besonders ei schwerer, wie aus Stein gegossener, riesiger Wacht meist, der die Brust voll Auszeichnn en hat. Eme Reiterftgur aus der Wal ensteinztit. Haarklei muß er erzählen. ging e südlich Kowel scharf nach Osten vor. und aus dem Raum von Gorochow stießen neue Kräfte in nordöstlicher Rich tung gegen den Feind. Um die Stochod schranke ging es. südlicher davon um da Hllgclgelände östlich der Linie Lokatschi Gorochow, in dem die Russe die gro ßen Straßen auf Wladimir Wolynsk zu erreiche versuchten. Auch weit nörd licher entbrannte nun der Kampf, da Brussilow es mit einem Vorstoße an der Bahnlinie Sarny Kowel versuchte, nachdem seine Kräfte longsam -gegen un fere vom Styr gegen den Stochod zu rllckgenommene Front nachgerückt waren. Bei Hulewitze vor Trojanowka, am stärkste do Bereznitza auf Zaretsche stürmte seine Verbände. Doch da wa ren, so ernst gemeint diese starken Un ternehmungen gewesen sind, nur Teil versuche der Turchbruchsanstrengunge auf Kowel; denn immer wieder brande ten die Gefechte im Stochodbogeg vo 'Kolonie Perechody und Ostrom bis hin unter nach isielin. da zum Brenn punU erster Ordnung wurde. Um Zu bilo und Zarurtzy. bei Wol Sadom skaja stürmten die Masse vergeblich ge gen unsere Front, um dort, wie bei Szelwow und Swiniuchy, die große Straßen nach Wladimir Wolynsk ,u zu öfsnen. In wirksame Gegenstößen hatten uusere au dcutschm und östtr Soldaten. El ist ein Ungar. Er spricht kurz und hart, den Blick immer gerade voraus, er selbst rührt sich nicht, sein Roß rührt sich nicht. Die Blicke des Thronfolger leuchten. Er klopft daS Pferd ab. reicht dem Wachtmeister lange und kräftig die Hand hinauf. Schreib da nur nach HauS, wie ich mich mit dir gefreut hab! Haft du mich verstanden?' Der Mann rührt sich nicht. Aber feine Lippen schmettern wie eine Trompete Jgen!" Mein ungarischer Bcrichtcrstatterkollege ist sehr gerührt. Schau mol an, vier Wochen wor er hinter der russische -Front .'. . Und host du gehört, wie er doö Jgen" gesogt Hot!" Der ungari sche Wachtmeister ist auS dem Alsöld: echteste ungarische, beste madjarische Erde. Der ungarische Berichterstatter hat Trä nen In den Augen. Aber der Wachtmei per au dem Alsöld jetzt auch . . , ES dauert bis zwei. Aber dann ist keiner vergessen. Solch eine Repräsen tationsleistung ist in der Tat furchtbare Arbeit. Mit vielhundert Menschen spre chen, mit jedem anders, mit jedem ia der Art. die auf ihn wirken soll. Und jeder soll später einmal daheim den Kindern, den Leuten im Dorf erzählen können: Das hat mir der junge Kaiser selbst angeheftet . . . Wißt ihr. damals bei Horozanka . . . Und die Geschichte mit fr i' '. K- 4 Z -y , t i s"" ... l dem Maschinengewehr hab ich ganz ge nau erzählen müssen! Einmal! zweimal! dreimal! Nicht fatt hat n sich hören könne' , . Er wird ein wenig zu phantasiere beginnen. Er wird zehn mal zeigen, w und mit welchem Kraft grad der junge, freundliche Erzherzog seine Hand drückte. Aber alle, die er vur auf die Schulter klopfte, werden für den Erzherzog, werden für den jungcg Kaiser durchS Feuer gehe ... Diese psychologische Parade hat viel: Stunden gedauert. Erst als er gar nichts Übersehen hatte, nicht einmal die beide Herren im Zivil, die er sich als Kriegs berichterstatter vorstellen ließ und mit de nen er sich über Fronterinnerungen auS Tirol untnhielt. als aber auch wirklich niemand mehr übersehen war, ging er . . Befriedigt, frisch, vergnügt . . . Unter Wegs stellte sich dann heraus, daß sein FruhsiückZwage einen Schaden gehabt hatte und liegen geblieben war. Es ging also ohne Frühstück weiter. Zu einer zweiten Division, ganz wo anders hin, 70 Kilometer weiter nordwärts. Tort warteten Reserven auf einen Wiesenpla. Sie sollten belohnt werden. Ja deut, sche, ungarischen, slawische Anspra chen . . . Soviel sieht fest, daß schon dem Erzherzog der Wert voa Bolkspsy chologie klar war. Und daß er in ihrem Betreiben sich selbst nicht schonte. Damals zeichnete er. bald da. bald dort. Tausende und Zehntausende von Soldaten au. Jetzt ist Erzherzog Karl der junge Kaiser Karl geworden: Ober per Kriegsherr von Hunderttausend und Millionen Soldaten. Und schon am ersten Tage seiner Thronbesteigung will er jetzt noch mchr und noch Höheres wer den - ia seinem Manifest verkündet er den vielen Zehnmillioneg seiner Völker in allen Ländern: Ich will alle tun. um die Schrecknisse und Opfer de Krie geS ia ehester Frist ,u bannen, die schwervermißten Segnungen bei Friedens meines Völker zurückzugewinnen' . . . reichlschrungürischen Truppen bestehen den Verbände den Russe bis vor diese Linie mit einem erheblichen Raumgewinn zurückgedrängt, und fo wogte nun, als sie im Besitze guter Abwehrstellung: waren, der Kampf ia diesen Höben und Senken und vor den Ufern de Stochod mit grausiger Wildheit hin und her. Massenstürme auf Maflenstürme folgten gegen unsere Stellungen, die vo Tag zu Tag an Festigkeit gewänne, vor die sich Drahthindernissperren legten, die dem Feinde da Andrängen immer schwerer machte. So erstarkte die dünne Linie zum Wall, nachdem immer mehr deutsche Regimenter i diese Kampfraum eingerückt waren und da mit Brussilow Hosfnungen vollständig vernichtet wurden. Alle die Namen der heißumkämpften Ortschaften auf dies Linie habe einen großen, vollen Klang bekommen. Nennt ma sie. so schallt es wie im Glockenton, und das Lied. daS sie jetzt nd künftig durch daS Land singe, ist zugleich Ruh mesgesang der Unseren und Totenklage für 'die nicht minder tapfere Feinde, die in diesen furchtbare Kämpfen nie dersanke. Ein Ruhmeslied! ... Für die. die mit warmem Herzen auS dem bitter Streite, Hervorgingen, wird eS ein Hymnnk fein, der sie bis in die fpa tca Tage begleit, kaun, und denen, fei Mul Maus Wckölick. Won Fritz Er ist ei Man vo vielfältiger Be gsbung und Leistung, aber im Urgrund seines Wesen und oft auch in seinen an deren Funktionen wahrnehmbar, flußt' der Strom de Journalismu. Sem Leben war und ist auch noch heute ei pete Erlebe und Verarbeiten deß Er. lebten. Ich lese den ersten Band von Paul Lindau LebenSaufzeichnungen. die er Nur Erinnerungen' nennt (tuttgart und Berlin, bei I. G. Eoita). lese vor. erst nur die aphoristischen Notizen über seine Kindheit und muß sagen: wer in kurzem Höschen schon so diel erlebt und eS sich dermaßen einprägt, daß e nachher diese frische schriftstellerische Form ge winnen kann, ist zum Journalisten ge. boren. Wer lauft denn gleich als neuiahr:ger KnirpS in Berlin ahnungslos und neu gierig der Märzrevolution nach und wird ga, zufällig Zeuge dr gewaltigen Szene, daß ein König und eine König, auf dem Balkon de Schlosse stehen, um die Leichen gefallener Freiheitsheldcn zu grüßen? Wer wird als wilder Junge, der aus der srraize larmi, von emu Nachbarin in ihre Wohnung gerufen und mit Süßigkeiten gefüttert und e kick bfraii. dak diese Dame keine andere als Henriette Sontag ist? Wer wird gleich beim allerersten aneaieroc such in KindheitStage Zeuge einer ganz .snwn Rübnknwirkuna. indem der Rock einer Schauspielen am Hake einer Kulisse hangen bleivt. unv vas rtrniilfin mit dieser zusammen in die Höhe, gezoge wird? Mit dem Rücke gegen daS Publikum', wie Lindau enthullend-veryuueno ncy au drückt. . Nein, dieser Mann muß im Stern bild der Leier geboren sein, dir da Ge. ftim der Chronisten ist, auch der Dichter Homer war ja ein Chronist. Mit osfe nen Weltaugen, empfänglich für alle? Geschehen des TageS und der Zeit, hat er von früh auf überaus viel geschaut und verarbeitet. Eine besondere GolteS gabedaS Lache, wurde ihm dabei zu gleich zum Werkzeug. Wer jemals mit ihm zufammengesesse hat. inter pocula et cif?arillos, weiß, wie er erzähle kann; e geschieht mit vollkommener Ur fprünglichkeit und dabei immer druck bereit und von sprühender Lustigkeit uberfchimmert. So spricht er auch in diesem Buche zu unS, auS dem Klub sessel heraus, i aromatische Dampf wölken gehüllt und ftetS mit einem heite nn Blick, der un mahnt, diese Wände rnnn im c?nnn,ns,5k!n. die man Leben nennt, nicht mit Bedenklichkeit - und Trauer zu verschalten, r lpr,cyi es -n seinem Bucke alS ein rechtes SonntaqS kind ganz deutlich aus. daß er alle Ge hassigkeite des Dasein! längst vergessen habe, alle wahren Herzensfreude aber hell in sich nachleuchten fühle. So ist diese? Buch vor allem auch ein fehr amüsantes Buch. Den geregelten Aufbau einer formgerechten Autobiogra phie besitzt e nicht; Lindau betont da! selbst im Vorwort. Wer einen Lebens abriß daraus schöpfen wollte, würde be. klagen, daß wir von Sippe und Art der Vorfahren oder auch nur der Eltern kein Wort vernehme und eS wäre doch gewiß lehrreich, den Wurzelboden eineS so lebendigen WesenS kennen zu lernen. Berliner Knabenzeit, Studienzeit in Pari, die der Mann dann erneute, journalistischer Dienst in Düsseldorf. Berlin und Elberfeld, erste novellistische und dramatische Versuche: da sind un gesöhr die Hauptetoppen deö Weges, den Paul Lindau unS in diesem ersten Bande führt. Dem Feengeschenk. viel erfahren zu dürfen, gesellt sich der Trieb, es zu tu und Menschen und Dinge zu studie ren. Zeitlebens ei Student', daS Wort trifft in jedem Belang auf Lindau zu. Ein noch sehr jungn Mann, kommt er in Paris in die Nahe derjenigen, die irgendwo bestimmend an der Zeit mit arbeiten. Er ist bei dem Tannhauscr skandal dabei, der sich ihm zum Trotz entzündet; ihm zum Trotz, denn er hatte sich, um dem mit höchster Spannung erwarteten Ereignis beizuwohnen, als Claqueur ins Theater gedrängt und hat gewiß dazu beigetragen, die Hausschlüf felpsiffe der jeunwse dorCe vom Jockei, klud niederzukämpfen. Er lernt Scribe auf der Höhe feine Ruhme! kennen, de Man von über vierhundert Theater stücken, der e! zuletzt erleben mußte, daß die Direktoren iha nicht mehr empfingen. Rossini und Meyerbeer erscheinen, und wir hören, daß Meyerbeer zu jeder Vor ftellung einer Rossinischen Oper in eine sehr sichtbare Loge die aommeiN, 6 Meyerbeer entsandte, zwei elegante Herren, die eine Viertelstunde nach Be in einschlafe mußte. AuS späteren Besuchen Lindaus in Paris tauchen Sardou. Duma und Zola auf. immer ia freundschaftlicher Berührung mit dem Autor, auS der nächste Nähe, wie im Schlafrock.' gcfkhe und mit ihrem Menschliche uns dicht dar Auge ge bracht. Auch Graf Harry Arnw. Bis marckfchen Angedenkens, steht auf diesem Pariser Podium, ein scharfer Hass, ei verschmitzter Diplomat. In Düsseldorf ist Lindau dann Re dakteur. Auch hier wieder daS alle ge wohnte Glück: eS ist die Zeit des Lassalle. Prozesses. Wir empfinge voa dem geniale Ferdinand.! dem Aristokraten der Demokratie, keine, fo tiesgreifend, Charakteristik, wie sie Georg Brande! unS gegeben, aber wir haben doch ei Bild mit vortrefflich beobachteien, höchst lebensvolle Einzelzügen. Wenn Lindau unS ei abendliches Zusammensein mit Lassalle und Reinhold Schlingmann schildert, wen er erzählt, wie Lassalle do unS im Sumpf und Hugellsnde deS Stochod und der Luaa fielen, wird e! Lob und Eh für ihr Heldentum über die, heimatfernen. do duftigen Sommerwinden umwcbten, von eisigen Oftwininstürme übertobte Gräber ruft. an dem großen Prozeßtage auftrat, cm ragender Volkstribun mit roohlemstudier. ten Schlagern wen er von der Zigarren, rauchenden Gräfin Hatzfeldt berichtet, fa werden wir Augen und Ohrenzeuge von geschichtlichen Vorgänge und Persön lichkcitcn. So lebte Lindau schon da mal im Großen. Sehr ergötzlich- sind die Schilderungen Lindaul aus seiner Elberfelder Jour nalistenzeit. Von seinem besten Humor durchdrungen, wirkt diese RedaktionS lokal so idyllisch wie Conrad BolzenS Stube, in die wir auf dem Theater noch immer gern hineinblicken, auch wenn wir nicht ganz an sie glauben. Aber auch hier zeigen sich .Köpfe'. Emil Ritters HauS. Ferdinand Freiligrath, Hoffmann von Fallersleben, heute noch hellklingende Namen, wie dem Verfasser, so auch uns im Reden und Dichten befreundet. Dennoch. Wie fchön der Krei auch war, Lindau trennt sich gern vom rau chigcn Wupptcrtal. I feiner LebenS und Talentlinie war eS ja wohl vnge zeichnet, daß er wiederum Berliner wer den mußte. Er gehörte ganz einfach in diese Stadt, die sich zu recken begann und Geschmack am weltlichen Leben and. Hier bildete sich eine neue Gejell, 'cba?t. bier waren nock Reste einer alten. srbr ebrwllrdiaen. Wir werden in das HauS Joseph Veymann-',yseim geiuyrr. wo Menzel, Paul Meyerheim. Neinhold Begas mit Frau Grete. Ernst Dohm und Wilhelm 'kchoiz. yranz renoacy und Berthold Auerbach verkehrten. Da beginnt bald unsere eigene Kontrolle, und wir finden, wie geschickt die knappen Zeichnungen sind, die Lindau von den einzelnen gibt. Aber auch in Lindaus Werkstätte treten wir ein. Sie war im Wolffschen TelegraphLLbureau, in einem wilden Getriebe, in dem es doch lange Stunde der Ruhe gab. Dann dichtete' Yft WfhnHtut i'inbnii. flPNflU wie im . gleichen Raum vor ihm Albert Emik Brachvogel gedichtet hatte, der erst beim Kroll'Engel Dramaturg für Zulukaffern und andere wilde Völkcrschaue gewesen war und nun hier eine Brotstelle gefun den hatte. Wa Lindau vom Entstehen v I. ..ii.- .,.5: kr. h. uno vcn iüiiruHicu i luijip mitteilt, wie das Stück, zur Rücksendung on den Dichter schon bereit, durch ein blindeS Ungefähr von Ludwig Dessoir entdeckt wurde, ist tragisch und komisch zugleich und e,n Beitrag zur allgememen, von dunklen Schicksalsmächten bestimm ie Geschichte deS Erfolges. AlS daS Schauspiel dann auf die Buhne kam, und der Dichter gerufen wurde, erschien er in feiner Verwirrung mii dem Regen schirm auf den königlichen Brettern . . . Lindau wirwHerausgcber der .Gegen wart' und von Nord und Süd'. Sein erstes Stück entsteht. .Marion', als Novelle gedacht, unter der schreibenden Hand zum Bühnenwerk gediehen. Tn Aufstieg beginnt; man darf eS Lindau glauben, daß er selbst seinen ersten Er folgen bescheiden'verwundert zusah. Im . in , f. Yt ...... inte 1)1 CI VVI tinciii ciicntii uu schöne Dankgkfühl gegen diejenigen be herrsch!, die ihn fördern. Wie treu und herzlich verbunden ipricyl er von JUim, Rodenberg und von Max Friedlaender. dem Gründer der Neuen Freien Presse'! Was olleS schloß sich in seinem Lebe dann den Jünglings, und ManmS jähren an! Lindau als Kritiker, Theater direkt!. Bühnenautor, Intendant, wohl gar als Filmdichter nach der neuesten Mode, Lindau, der Weltsahrer. Lindau, ein gern gesehener Gast im Hause BiS marck: wir sind auf die kommende w?!. .trnrtrtttA&n ttMtrttT!rt. rUltVl fcimm- Htt. i. iitH,D ?p Holographische Aufnahm? CS der Hlrfikas.Vlöel. ; . Wie auS Stockholm berichtet wird, besteht die Absicht, von der berühmten, im Besitze der Universitätsbibliothek zu llpsala befindlichen Bibelhandschrift de Gotenbischofz UlfilaS eine vollständige photographische Aufnahme herzustellen. Es ist dicS daS In der ganzen We nier dem Namen deS Codex artrenteu be konnte Manuskript, das seine Namen daher führt, daß es größtenteils mit Silberbuchstaben auf purpurgefarbten ?Zergamente geschrieben ist, deren Farbe reiiich heut zu einer Art matten LilaS abaeblaßt ist. ' Der Anreger des für die wisjenichaft. kiche Welt fehr bedeutungsvollen PlancS ist "'okssor von Friesen. Zunächst sind 3000 Kronen nötig, um da ange wkssenste Vcrviclfältigungsverfahren fest zustellen, -itse Arbeit soll dem auf diesem Gebiete hervorragend erfahren: Professor Svedberg. einem frühere Mkikt?ü? i'thrrirnnrn yntrhti JlUVl ..w..Hgv. . . . - v ... Die UlfilaS-Handschrist von Upsala. de kanvtllck bei weitem da! umsangrcichste Bruchstück von allen, die von dieser Bibelübersetzung erhalte nnd, wurde in 19. Jahrhundert im Kloster Werden a. d. Ruhr aufgefunden, ging dann in die Sammlung Kaiser Rudolss JJ, in Prag über und wurde von dort bet der Er oberung der Stadt durch de Grase., Königsmarck nach Stockholm entführt. Nach vorübergehender Verschleppung nach Holland wurde die kostbare, 177 Blatl.'r umfassende Handschrift durch den schwe dischen Reichskanzler Grase de la Gardie wieder zurückeworbe und, in einen silbernen Einband gebunden, der UniversiläteblbNothek zu llpsala über wiesen, deren kostbarsten' Schatz sie feit dem bildet. , Die Menschen halte sich mit ihre Neigungen an Lebendige. Die Jugend bildet sich wieder an der Jugend. . Große Lebhaftigkeit, die immer neue Gedanke hervorbringt, ist seilen mit Stetigkeit verknüpft, die einen ein zigen G.danken bis in feine liefen der folgt. Solche nruchtba:. Seele geb'-rt wohl Ideen, diese aber zu erziehen u,!d auZzubilden, wird meist andern Lbcr, lasse Engel.