Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 10, 1917, Image 2

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    TSMjt tmi TrlbKne
' , '
Im KricgSlahr 1016 haben die Be
lsaulidikeit der Schützengraben und die
Beweglichkeit der ffcldschlacht mit ein
arider getämpZt. Der Krieg war an der
Wcstfront stationär geblieben und an der
Ostfront, nach der Beendimmz des pol
nischcn FcldzugeI, welcher sich der galizi
schen Durchbruchsschlacht angeschlossen
Wie, wieder unbeweglich geworden.
Wieder lagen sich die Wegführenden Par
teien in langen Linien, welche Festungen
in ununterbrochener Reihenfolge glichen,
gegenüber. Nachdem der militärische
Wert der befestigten Plähe durch die.
Wucht der schweren Geschütze beseitigt
war, wurde der Grabenkrieg zum Fe
fiungskrieg. Alle bisherigen Kriege
hatten sich dargestellt als Operationen
von Armeen im Zustand der Beweg
lichkcit. Die preußische Militärisch
Politische Korrespondenz" beschreibt die
Lage, wie sie sich durch den Grabenkrieg
herausgestellt, folgendermaßen: .Die
. 5UiegZ'sckauplätze zeigen ein eigmartigcZ
. Bilk ES ist. als ob , sich die Lander
grenzen verschoben und die Grenzlinien
durch lebendige Mauern durch die
vorderen Stellungen der Heer; fast
ohne Zwischenraum gebildet hätten.
Operationsgebiete einzelner Armeen sind
nicht mehr zu erkennen. Sie scheinen
nicht gegen einander abgegrenzt, sonder
fließen ineinander über. Es ist dies die
neue Erscheinung, welche in der KriegZ
führung durch die Verwendung millio-
: nenstarker Massenheere gezeitigt wird.
Die Welt ist zu eng geworden. Die
Voller liegen sich gegenüber, bis über
den Kopf eingegraben. Jeder Schritt
, vorwärts kostet Ströme von Blut, und
- dabei scheinen taktische Erfolge, so schön
sie an sich auch sind, auf das Endergeb
nis nur einen mittelbaren Einfluß aus-
zullben."
Von der Nordseelüste Flanderns !iZ
an die Schweizer Grenze, von der Nigaer
' Bucht bis an die Gestade des Schwarzen
. Meeres, von der mazedonischen Hoch
. ebene bis hinüber nach der Jsonzo
. Front standen die Millionenhene wie die
Mauern. Verteidigungslinien von un
geheurer Ausdehnung, aber ohne Flan
ien, also ohne die Möglichkeit einer Um
fassung. Als Zusuhrslinie und Rücken-
- deckung zugleich ein Eisenbahnnetz, wel
' ches der Verteidigung die Heranziehung
von Reserven nach jedem bedrohten
: Punkt ermöglichte. Darin stellt sich die
: große taktische Bedeutung dar. welcher
dieser Krieg den Bahnverbindungen ZU
geteilt hat. Aber auch der Vorwärts
bewegung der Armeen folgen die Schie
nen und Schwellen auf dem Fuß nach,
' wie Zeder andere Train; weshalb schon die
russische Taktik des polnischen Feldzugs.
durch die Zerstörung der Verlchrssazi
? litäten und die Verwüstung der Gebiete
des feindlichen Vormarsches diesem das
..Schicksal Napoleons I. und dessen Zuges
, Xach Moskau zu bereiten, versagen mußte.
lm der Beharrlichkeit des Grabenkrie
. ' g?A.Veine zu machen, gab es zwei Mit
hl.l Den Einbruch in die feindliche
Stellung an -einem einzelnen Punkt oder
den skonzentrischen angriff , an , auen
, Ironien. Durch den Einbruch .soll Are-s.-f
title at werden in die lückenlos sorti-
f zierte Linie und durch den Zusammen
. bruch an einem Punkt eine Wirkung auch
. kiiis weite Strecken, welche von dem An-
griff nicht unmittelbar erreicht sind.
ausgeübt werden. Der konzentrische An
ari'rf an allen Fronten bezweckt die Her-
beiführung des endgültigen Sieges. Die
' großen Ereignisse der ersten Kriegs-
Phase während des Jahres 1916 bildeten
1 der deutsche Verdun-Feldzug und die
p1nnitam und allaemcinen. d. b. die
konzentrischen. Offensiven auf den drei
, , Hauptkriegsfchauplätzen. an der westlichen,
der östlichen und der italieniscken Front.
. Der deutsche Vcrdun-Feldzug wurde con
. der TurchbruchZ-Strategie geführt, die
groß?; Offensiven sollten die Nieder-
brechung des Feindes herbeiführen.
" Beide Operatioflcn. weit ausschauend an
n.hat in?d mit einem unacbeuren Kräfte
nswnk k,i,?,sübrt. lind ehlfcbläae
fr.,!?,. Berdun Mi die Lehre zurück.
daß es unter den heutigen militärischen
LerhaltniZsen nicht möglich it, aus oer
Kefamtfront ein Stück herauszuzreiftn.
I'M tiok diesem au! mit dem Bewealich-
kkiiskriege auf die anderen in Undew'eg-.
lichkeit verharrenden, Fromadschmuen
. k!n -nisck,?idende Werkun auszuvoen
Die grohi Offeitsise der, Russen im
: Osten Io!t5 lichaaiveni vie soei
mals auf die Zahlund Masse. eii,Maim
f.f.n? (nrnnfif mie an Munition, sek
fen (dthinoea nicht erfüllt Hatten, in
lhon lokal getrennte Kämpfe uf. Die
itslie.Me Offensive ist bei Gorz und
auf dem Kars erst zum Stillstand ge
kommen und dann in den Zustand der
Uvbewealickkeit zurückzefallen. , Die bri-
tisS-französische .,,Sommk-Offcnstöe, ist
kn W.'.rt und Schlamm stecken geblieben.
, Die Vernichtungs-Stratcie welche
A rn im l'sckz und allatMtlNt
l1; f jj " -
Gricheri Offtnsiden .betätiqcn.follt Hat
schmöklich iastt macht Sie ist
s .v;!?4 nn fest Massenbakliakeit der auf
vh-.kn.-n ßricasitt'iitct. Der Verlauf
des Lerdun-FeldZuges. und der Somme-
Schlacht Hat. gelchrt., ,nc? m bou
. ,,W. CLtiir-iirfifninilMnn" h'.'.rcfi bis
Cl:;';tllL p W.i'J M tt-n L
KrtiiifT! dxn E.i.!llla nicht a:waheleistet.
CMrnhf h'tm ??SMMtl- Wie KcM SpetI-
ftuer gegenüber haben die Wascknnm-
p,-wcbr: und bat d rl?gscyn, -ia!greich
Widerstand geleistet. Die Tech
wk'bit den Lewegung-kiicg wieder in
it Schützengraben zurückgezwungen und
in die Siarrh.it t;3 .StcllungUricge?'
- zürückvenetit.
ff ist der Eintritt Rumäniens in den
ft.it dkrcn von solchen ff.-ffeln.dk-
U.H'nv c!:S bet Starrheit erlöst. Das
s 'Z Hirde?bui? mit feinem Ausspruch.
ff -?tste!dur! Rumäniens zur
v,T-r,-j-''r.hv? hn Zas der Ver
l. '-i.i i' t'.f Frcih-ii b:r Bewegung
,r, , r:ri roellon. Der Verlauf
; r m.-l-i-.n Ncldzugts bat darg?
daß die 3nfanin'e dock immer noch
iinaf;
, und
'.:;rt
die Entscheidung
, l
ist. Rumänien bildet heute noch, wie es
Serbien gewesen ist., militärisch einen
Reben-Kriegsschauplatz. Aber auf die
sem Neben-KriegSschauplatz wird, mit
der endgültigen Regelung der Balkan
Frage, die militäriscde Grundlaae sllr
die Friedensbedingungcn dct Mittel-
mächte gelegt. Und mit der Ausdehnung
der 'militärischen. Lperakionen. die licy
imcker bedrohlicher der großen östlichen
Russenfront nähern,, wird die Einver
leibung des Neben-Kriegsschauplatzcs in
den Haupt-Kriegsschauplatz des Ostens
ooroereiici. iiqe vzinverieioung iuuu
sich in dem Augenblick vollzogen haben,
in welchem sich die heutige Front von der
Ostsee herunter bis zum schwarzen
Meere ausgedehnt haben wird.
An der Westfront stehen sich die feind
lichen Armeen wie die Mauern gegen
über; der Versuch, in diese Bresche zu
legen, ist. vor Berdun aus der einen und
an der Somme auf der anderen Seite,
mißlungen. Der serbische Feldzug .hat
die Verbindung Bcrlin-Wien-'Ludapeft-Konstantinope!
hergestellt. Der polnische
Feldzug ha! die feste Verteidigungslinie
der Mittelmächte tief nach Rußland hin-
eingerückt und die Schasrung eines
selbständigen polnischen Königreichs Po-
len als Abwehr-Bollwerk gegen den mos
kowitischen Eroberungsdrang nach dem
Westen ermöglicht. In dem Beriu.
der Russen, gegen Lemberg und in Wo!
Hymen durchzubrechen, hat sich das Be
streben offenbart, sich den Weg nach
dem Westen freizuhalten. Nachdem auch
diese Turchbruchsvcrsuche mißlungen wa
ren, blieben von dek russischen .Großen
Offensive" nur noch die Kampfe an der
Karpathenfront m der Richtung aus Bu-
dopest über die ungarische .Tiefebene
übrig. , Das bildet die schlimme Erv
schaft der Siege in der Bukowina. Die
Einnahme der militärisch völlig belang-
losen Hauptstadt Czernowitz rächt sich
beute an den Russen in Rumänien. Der
gesamte bulowinische Feldzug war bereits
aus dem Rahmen der konzentriichen
fcnsive herausgefallen. AIs dann auch
der Versuch, Lemberg vom Slldosten her,
über Halicz. zu erreichen, gescheitert war,
ging der russische Vormarsch gegen vie
Karpathen. Das geschah nicht m ver
zielbewußten Ausführung eines vorher
sorgfältig erwogenen Kricgsplanes, fon-
dern unter dem Zwange der Notwendig-
keit, welche nach irgend einem möglichen
Ziele tastete.
Die schwierige Lage, rn welche die
Russen auch an der Karpaihenfronl ge
rieten, hat aber mitbestimmend auf d?n
Zeitpunkt des Eintritts Rumäniens :-:
den Krieg gewirkt. Rußland brai.'
die rumänische Beihilfe bei der Au''ilj
rung feines Entschlusses, in Ungarn ein
zubrechen. Darum verstand sich Ruß-
land auch dazu. Rumänien alles, pas e
als Gegenleistung für feinen Uebertritt
auf die Seite der Alliierten forderte, zu
konzedieren, selbst Bcssarabien. Die
Russen erwarteten, mit der rumänischen
Beihilse ihren Zug nach Budapest' aus
führen zu können. Den Rumänen selbst
wurden durch die nationalen Afpiratio-
nen . das Ariom von ver Beireluna sei
geknechteten Brüder", der Weg in Sie-
benburaen hinein gewiesen. Die Eiwar-
jung, welche die Entente an den Eintritt
Rumäniens in den Krieg geknüpft hatte,
wandelte indessen ganz andere Pfade.
Mit Rumänien als Stützpunkt und unter
Mitwirkung der rumänischen. Armee
sollte der Durchbruch über Bulgarien
nach on lannnopei erioigen. ivuie oie
Verbindung zwischen den Mittelmächten
und der Türkei, welche der serbische Feld
zug hergestellt hatte, wieder aufgehoben
werden. Von Rumänien und von Salo
Niki .aus sollte zu gleicher Zeit der Vor-
marsch gegen Konstantinopel staittinoen.
Die Ereignisse und die durch diese ve
stimmte Entwicklung . In Kriegslage
während des Kricgsjahrcs 1916 lehr,
daß eS der Kriegssühruna der Alliierten,
trotz aller Konferenzen und Beschlüsse, ern
der Einheitlichkeit, ja selbst n der ueber-
einliimmung der Beurteilung der Lage
fehlt., Führung und Beurteilung werden
bestimmt durch die einander widerstrei-
tenden kkiegZpolitischeN Interessen.
i.
Der Verdiin-Feldzuq,- welcher gm Ä.
Februar begann und dessen Abschluß mit
der Eröffnung der dritisch-fraNzoliZchen
rösten O kcn ive am X. Juu zu aiw
menfällt. sollte dem deutschen, Einmarsch
in Frankreich vom. Osten her das Tor
öffnen. . Der Besitz der Festung JlV
dun selbst war von nevcn acyttcher iot-
b'eitkiina. Nestunaen spielen in diesem
lit'vai überhauvt keine strateg! ch vtn-
, nenswerte Rolle. Verdun stellte indessen
einen ganz kiaenaikimn und kzojst mo
derncn urateai chen Malier Dar. , Ais
nördlichstes Glied der . großn BeTesti
minnüffitt n dcr französischcn Ostl
-" r; f.. . ...
IjLtll, , ? ." .
,?o rnpirh )?m nrss y-firnrr ntnnns
zieht, war Berdun ausv.daut woroen:
v t1!l'Z:iA.,
erpene ais ammeipmu .niiiituniu;
Stttiikrcifke.flir eine Offensive., zweitens
als ein Zufluchtsort für den Fall eines
Mißlinsens der Offensive, drittens als
Schlachtfeld, aus welchem einer erwaigen
Invasion Widerstand geleinet, .etfc
konnte. . Berdun ist zum chiaazneio
semsiden. auf welchem um den Schlüs
sel von Paris gekämpft worden ist. Der
ist in der offenen Feldschlacht don dcn
eanzofen' verteidigt worden. Die An
greiser hätten diese Schlacht gewinnen
müssen.- wenn es möglich gewesen wäre,
Lerdun ganz aus dem Zusammenhang mit
der Usamten westlichen. Irsnk tzerauzzu
bkben. Die Lchre der Weltkriegsqeschijte
lind auch die des KriegZjabres 2916
kki-n dabin, dah die Strategie. .welche
auf die. Errnüdung dcs Feindes bis, zur
völligen Erschöpfung abzielt, den Krieg
durch aLmübliche Zermürblin, d s 6;a
Ml! gewinncn-will. falsch ist. Nicht die
Schützengräben, fondem die Fe'dschlacht
bleilt das lekie SZori d.-r siratesischen
Weisheit. Die effene l)eldschlachk ziclt
niit dem Sie auf d möglichst um
ksssende jinmUmmnni der ge?ne-
kilckik Stnitkreste h:i Tiefer Zweck
j ist Mr Lerdun crnicht.re:dcn. Wen
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auch der Weg .ins Jnnett. Frankreichs
Vom Osten yer nicht erkämpft, worden
ist. ist drch eine bcdeutmde Schwächung
der französischen - Streilkrästc erzielt
worden. Den schließlichen Ausschlag
hat aber auch V -Verdiin die Bedeu
tung. welche die Artillerie auch für, die
Feldschlacht hat, gegeben. - In dem
Augenblick, in welchem die Entwicklung
der miiitarischen Lage an anderen Piinl
tcn der. Westfront -die Deutschen zur
Abzichung eines Teiles ihrer schweren
Artillerie zwang. . muhte : chic; Schlacht
zum Stchen kommen.. In diesem Augen-
blick wurde das eroberte Terrain, wel
ches gar keine, dertildigungsstellupgen
bot, sondern nur als Aiigrifssbasis die-
Nen tonnte, aus d?e Tauer unqaiirar..
Daß cs die Frarkzosen so lange genom
men hat, bis zum November und Te
zembcr, die Deutschen aus diesen Stel-
lungen, aus Touaumont. Thiaumont,
Haudromontund Laux, herauszudran-
gen, beweist, daß ihre Ktreitlraste im
Verlauf des Vcrdun-Feldzugks schwere
Einbuße erlitten haben. Die Deutschen
haben auf d?m östlichen Maas-Ufer wie
der feste Verteidigungsstellungen bezo
gen. Die' Beweglichtüt der Feldschlacht
ist vor Verdun von der Starrheit des
Grabenkricgcs abgelöst worden.
Einem deichen Schicksal ist die bri-
tisch-französische Offensive an der Som
nie verfallen. Auf dcr UebetKoNfe
lenz", welche im Monat März sämtliche
maßgebenden Manner der Entente zu
fammcnacsührt hatte, war die gemein
lme und gleichzeitige Große Offensiv:
an dcr seanzcstschen, der russischen und
der italienischen Front beschlossen wor
den. Damals würde in einer Lot
schaft an das amerikanische Volk" ge
sagt: Wie dcr Fehlschlag der Teutschen
vor Verdun das Ende der deutschen Of-
fcnsive und den Wendepunkt dieses Kne
ges anzeigt, so bedeutet diese Konsercnz
den wirklichen Beginn dcr alliierten ge
meinsamen Offensive, welche gemäß des
durch reifliche . Ueberleaung festgelegten
Slanes mit dem Jusammenbruch
)eutschlcmds enden wird." Diesen lern-
zentrischen Offensiven war also die Der
nichtung Teutschlands und der mit ihm
Verbündeteit als Ziel gesetzt.
Um den Franzosen die Entsendung
don Streitkrafken. nach der Berdnn-
Front zu ermöglichen, hatten die Eng-
ländcr die eigene Front bis in den Raum
südlich der Somme ausdchnen müssen.
Tort, w? die neue brztiiche und die fran
zösische Front zusammenfließen, hat. am
1. Juli, die große Osfcnsive gegen die
deiliischen Stellungen auf einer W Kilo
meter breiten Front eingesetzt. Bet ÄZa
paume. Combles und Ppronne sollten die
deutschen Linien durchstoßen und dann
Nordfrankreich, und Belgien vom Feinde
säubert werden. Der Höhepunkt der
Ersolge. welche die e qro 'nen wc er-
rungen Hot, stellt sich in der Einnahme
von Combles am. 25. veplember vai.
Aber bereits früher hatte die Vorwärts-
bewegung. das dein völligen Stillstand
vorangehende schleppende Tempo an
nominen. Auch war, silbst aN dieser
örtlich nisammeMnaenden Front, die
Einheitlichkeit der Führung und die Ge
meinsamkcit .der. Operationen verloren
gegangen, hatte sich die Offensive in eine
Reibe lvkaler Kampfe .aufgelöst , Der
Widerstand der Teutschen, welcher sich
anS Verteidigung und Gegenangriff zu
fammensekte. ha! die konzentrierte OZ
fensive zusammengebrochen, Sie hat das
Schicksal Verduns geteilt. Sie der
krümmelt sich in den Schützengräben, so
weit sie nicht Za Blut und Schlamm er
stickt ist. Die Anstrengung auf beiden
Seiten, vor Verdun und an der Somme,
die Entscheiduna an der Westfront dusch
derr Bcweaun krieg herbeizusühren, ist
vergeblich gewesen.
Die Somme-Schla.cht Kird iaß 0W
lifccll des Kontinents" genannt. Sechs
Monate des blutiasten Ringens hat den
Alliierten an Gcläiidegewinn an keiner
Stelle mebr als zehn Kilometer mit ein
getragen. Die franzLsische Osftuside War
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bereits im Juli, nach der Einnahme von
La Maisonette. in Sehweite der alten
Wälle von Pöronne, zunl Stchen ge
kommen. Die erfolgreichsten Vorstöße
der von den Franzofen unterstützten Bri
ien gingen während der Monate Juli,
August und Scptembcr vor sich. Von
dcm Zeitpunkt gn konnte dcr Gelände
gcwinn nur noch nach Metern bemessen
werden. Im November schrieb I. L.
Ggrvin, dcr Herausgeber und Chcsredak
tcitr der englischen Zeitschrift The Ob
scrver": Das glorreiche Kapitel der AI-
luerten-Offensive an dcr Somme ist ge-
chlosscn. Ein neues Kapitel Yak degvn-
nen. Zieles Jayr wiro leinen .uicn
bruch der Alliierten an der Westfront er-
icvcn, nocq wiro es irgciisroati.c neu
ncswerte Zurückziehung der deutschen
Linien zwischen Arras und Ncyon ge
ben." Nicht nur ein Kapitel, sondern eint
ganze P!za,e des neges i,i an ver
Somme zum Abschluß gekommen.
.
Mit der Ernennung des Fcldmar
lchalls von Hindenburg zum General
Stabschef der deutsche Armee im Felde
und seines bisherigen Stabschef,, des
Generals der Jnfanicrie Ludendorff, zum
Ersten Ouartiermeister tst für die
Kriegssührung der Verbündeten die ss
genannte östliche Orientierung Zur Ge!-.
tung gekommen. Man sagt, daß Hin-
dmburg von Anbegmn an gcgen den
Berdun-Jcldzug als militärisch aus-
sichtLlos gewesen sei und die Enk'chei
düng dcs Krieges von den Ereignissen
auf dem östlichen Kriegsschauplatz er
warte. Er selbst hat sich in einem In
tcrditw auf die Frage, ob tk überzeugt
fei. daß der Krieg nur im Osten zur
Entscheidung kommen könne, folgender-
maßen ausgesprochen:...
,D:e Leute wiyen gar nicht, was
ür einen Unsinn reden. Man tut eincm
Heerführer großes Unrecht, wenn man
bei ihm von einem Programm redet.
Gewiß hat ek einen allgemeinen Kriegs
plan im Kopf, aber don einem festen und
fertigen Programm kann keim Rede fein.
Ex will den. Sieg erringen, ober wie und
wo das geschehen soll, muß .'in jedem
Augenblick von ncucm auf, Grund der
Ereignisse entschieden werden. Daher
kann man die Entscheidung ebensowohl
im Westen wie ini Osten erwarten.
Es ist Unsinn, wenn die Leute davon
reden, daß ich die Front im Westen der
kürzen, will. Ich habe, nie daran gedacht.
Warum sollte ich auch? Die Front ini
Westen steht fest wie.eint Mauer, und
wenn unsere Jeindedurch einen ünge
hcuren Verbrauch von Artillerie und
MunitiöN hier .und dort itwas Gelände
gewinnen, so weiden, sie doch niemals
durchbrechen. Um dies zu tun, müßten
sie noch 30 Jahre kämpfen, vorausgesetzt,
daß sie dit Leute dazu haben." ;
. ..Die russische Große Offensive hatte
am 3. Juli begonnen; an diesem Tage
war du .Tamdiwal" in Gan gebracht
Ivordcn. . Die konzentrische Offensive
sollte Rußland aus der Einsamkeit und
seiner Melancholie, wie dies in der rang
weiligkeit seiner Steppengebiete und in
bn Oede seiner Slttnp ländcr zum Aus-
druck kommt, befreit werden. Um einen
Gegendruck gegen den deutschen Verdun
Fcldzug zu schassen und Italien aus der
Not der osterreichisch-ungarischeii Ofsen-
sive Zü befreien, verblutete sich Rußland
im Ansturm gegen die .Maschinen-
Wehr-Front" im Osten. Die konzentrische
Osfcnsiöe der Alliierten sollte auch dieses
Bluten stillen. Tik ruiii che Borwart!
bewegung richtete sich znter der Führung
Gcncral Brufsilows.des Hervorragendsien
ru fischen Anhängers der Bewegungs
ftrategie. auf einer Front von unzeheu-
rer Breite g'gen Lemberg vnd geze dit
ungarische Tiefebene. 1. Gegen die Bah
Savng i Kowel-Eholm-Brody-Lemberg.
2. Gegen Tarnopol und weiter die Bahn
nach Rohatyn entlang über den Tniestcr
nach Lemberg. 3. Ueber Buzacz und
Sianislau gegen die nördlichen Pässe der
WaldkZrxathcn. 4. Ueber Czernowitz
Das Machtbereich der MitfeLrnächte
Friihiahr 1915
Sommer
ende
gcgen die Pässe dcr Vzaldkaipathcn. Der !
Versuch, diese unzchcure Frönt zit durch
stoßen, ist mißlungen. Die Russen kann
ten Brody nehmen, ihren Marsch gegen
Lemberg von dort aus aber nicht sort
setzen, weil sie dabei von der Armee Lin
singen auf dem rechten nd von dcr Ar
mee Bothmcr auf ,dem linken Flügel ge
packt werden konnten. Der zweite Vor
marsch gegen Lemberg von Südost ist
bei Halicz steckn geblieben. .Die kon
zenirischc Offensive hat sich art der Osi
kront in verschiedene Schlachten, ohne
ein gemeinsames Ziel, aufgelöst. Aus
der zusammenhangenden tfroni wuroen
lokal getrennte Kriegsschauplätze. Ten
hauptsachlichsten Erfolg errangen die
Russen in der Bukowina, und daS war
ein Pyrrhussieg. ?r hak sie an die
Pässe der Waldkarpathen geführt und
ihre dortige Front in den inneren miki-
täri chen Zusammenhang mit dcm ru
mLnischen Fcldzug gebracht. -
Der rnmamzche veozg yar vie neue
Phase des Krieges eröffnet. In . den
Kämpfen auf diesem örtlich Verhältnis
mäßig beschränkten Kriegsschauplatz ha
ven I'.ch oue AMvllionen ocs Iicgc
in eincm Brennpunkt gesammelt, auch
die kussische Sehnsucht nach der Stadt
Konstantins. Die Parijer onserenz
hatte festgestellt, daß der russische Besitz
Konstantinopel? für die Enten.' mt Le
bensfraze bilde. Die Dardanellen muß
ten geöffnet werden, um einen Wcg für
das nissifche Getreide zu schaffen und
dadurch die immer bedrohlicher werdende
Gefahr .kiner Hungersnot in England,
Frankreich und Italien zu scheuchen.
Darum sollten die Russen von Norden
durch Rumänien über Bulgarien gegen
die türkische Hauptstadt losbrechen und
die Salonili-Erpedition die ihr gesielltö
Aufgabe., die. Betbindung zwischen den
Mittelmachten und du Türkei ouszuye
ben. erfüllen. Für den Einmarsch in
Bulgarien Und den südlichen Zug nach
Konstanilnopek bildete die TovrudZcha
das Tc. Wieder osscnbarte sich der
Widersreit der militärpolitischen Jnter
essen aus der Seite der Alliierten.
Nach dem Plan der Pariser Konferenz
war der Kriegssührung der DHiiermn
die Dobrudscha als Hauptkriegsschau
platz, weil das Einfallstor in Bulgarien
und die Basis einer Kamvaane gegen die
Türkei, bestimmt. Die Russen forderten
indessen hie rumänische Beihilfe für sich
selbst, sur ihren Karpathenseldzug. wel,
cher von der Großen Offensive als ein
zige Hoffnung aus einen Erfolg gegen
Ungarn übrig geblieben war. Dazu
kam. daß eine seit Zängeret Zeit bereits
an der nördliche:, bulgarischen Grenze
lsammenaezogene kombinierte deutsche
bulgarisch.türkische Armee bereit stand,
um einem etwaigen rumänischen Vor
potz in südlicher Richtung die Spitze zu
biete. Unter diese Umständen . ent
schloß sich die rumänisch-russische Oberste.
Heeresleitung unmittelbar naq ver
Kriegserklärung an Ocfterreich-Ungarn
(27. August) zum. Einfall iu Sueben
bürgen durch die Pässe, der Waldkarpa
tken und der Transsylvanischen Alpen
Die blitzartige Offensive Mackenscns in
der südlichen Dobrudscha, welche zunächst
in dkr. Herstellung der festen .Lime ner-navoda-Meaidia-Kcmstanza
kulminierte,
verriegelte den Weg in südlicher Rich
tuna und zwang dem Feind den Kampf
aus zwei Fronten auf. Dadurch wurde
die Teilung ..der .rumänisch?rsfsischcn
Streitkräfte zwischen Siebenbürgen vnd
der Dobrudscha . erzwungen. In der
Schlacht bei Hermannsstadt und am Ro
tcnturm-Paß lN. bis SO. September),
in welcher die Armee Falkenhayns die
Zweite rumänische Armee vernichtete und
die Erste zurückschlus. ist die rumänische
Offensive : Ciebenbürgen zum Zu
sammenbruch gekommen. Diese Schlacht
hat die Säuberung Siebenbürgens vom
Feind und das Schicksal Bukarests vor
bereitet. Die lussisch-rumänischkit Ar
wcen wurden zunächst in die Verteidl
aunasstellllna acdrän?t. und dann be
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gann die große Rclirade. die schließlich
n eine panikartige Flucht ausartete. In
zwischen hatten auch die kombinierten
rcitkräste dcr bcuninöcten 'uoarmeen
die Donau überquert und den i-ieges,
lauf gegen Bukarest vom Sudmcsten be
gönnen. Ä)ie 'oroarmee uno oie uo
armee reich en licl, die ano. ie Nr,
aes-Linie. die letzte Verteidigungslinie
vor der Hauptstadt, wurde durchstoßen.
und am 5. Dezember fiel Bukarest selvst.
Der Fall der rumänischen Hauptstadt
und Hauptfestung stellt eines der ganz
großen Ereignisse dieses Krieges dar.
Er war durch den in allen Einzelheiten
vorbereiteten und gleichfalls in allen
Einzelheiten erfolgreich . durchgeführten
Kriegsplan der verbündeten Obersten
Heeresleitung herbeigeführt. Der glan
zende Erfolg war ein allen Verbün
deten gemeinsamer: deutsche, österrei
chisch - ungarische, bulgarische und luv
tische Truppen haben Schulter an -chi,i;
ter gekämpft und mit vereinten Kräften
den Sieg erfochten. In dem rumani
schen Fcldzug kommt nicht nur die Ein
beitlickkeit der Kriegsleitung aus der
Seite der Verbündeten, sondern auch die
Einstimmigkeit der militarpoliti chen In
tercsseN zur Betatigung und Zum Aus
druck. Bukarests Fall kennzeichnete den
usammcnbruch aller an den Eintritt
umänicns in den Krieg geknüpften Er
Wartungen der Alliierten.
Nein militärisch war Bukarest nur
eine Etavve. Der Vormarsch ging wei
ter. die russisch-rumunischen Armeen
wurden über die Buzeu-Linie gewoisen.
Nun ariif auch die Dobrudscha-Armee
ein: der Vormarsch durch die nördliche
Dobrudscha begann. Heute sind das ge
meinlame Ziel aller m Rumänien ope
rierenden verbündeten Armeen die beid?
wichtigen Donau-Hafenplätze Braila und
Galatz. Nach deren Einnahme wird auch
das mittlere Rumänien, die .roke Wa
lachäi, von der direkten Verbindung mit
Rukland abgeschnitten sein. Tann wer
den. die Russen zur Zurücknchmvng ihrer
gesamten Front an den Waldkarpaiyen
bis hinaus nach Torna Watra gczwun
gen werden. Tann ist. das Tor nacq
Bcssarabien geöffnet.. Abgesehen aber
von allen Äu uns tsaltsbliSen. . vor wcl
chen man sich hüten sollte, hat dcr bis
irrige Verlauf deö rumänischen Feld
zuaes wei gewaltige .Erfolge für dit
Verbündeten sichergestellt. 1) Die Ge
winnung einer Zufuhrquelle (der rumä
Nischen Vorratskammer): 2) Die Ver,
kllr.uina der Front um 900 Kilometer,
Der militärische und militärpolitische
Zweck bei serbischen FeldzugS war mit
der Herstellung der direkten Verbindung
Ber in - Wien - Budapest on tan
jinopel erreicht gewesen;, die Alliierten
aus Saloniki herauszuwersen. erübrigte
sich bollständig, die kommen heute noch
nicht vorwärts, die Lszenstve .st dkl Nio
na r Neckeri ocblieden. Mit der u
fchaltung RmmcinienS alt politischer und
militärischer Kaktor. der Gewinnuna der
Zufuhrquelle und der Verkürzung der
Feont ist daß dem rumänischen Feldzucj
als solchem gesteckte Ziel erreicht. Die
weitere. Entwicklung der Kriegslage v
dieser neuen Front wird eine ganz neue
,k, , t. . .m i.'.'ft.-
Pipie oes rieges kevssiikn.
Der Verlauf auch des rumänischen
steldünaS bat aelebrt. daß nur der Be
wegungsliieg die Entscheidung bringen
kann. Der aber ist nur möglich auf
örtlich verkältnismükie, beschrankten Ge
bieten, die den" Fknkcnangriff ermög
lichen. An dem Versuch, einzelne Ad-
schnitte, aus einer in sich zusammen
bänaenden ??ront berauszuncbmen und
durch die . Operationen von diesem
aus aus die Gesam-froni einzuwirken,
ilt dek Verdun-Feldziici und ist die
Comme-Oskensive scheitert. Die russi
fche Große Offensive mußte zusammen
brechen., sobald sie sich , in getrennte
Ccklkichicn auslöste, damit den Zu am
mcnhanz der Gesamtfront zerriß tllid
eine Bedrohung vurch FlaWnanarrtse
herausbcschwor. Ter rumänische ge
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,ug nellk den Idealen Bemegiilniciis-
Krieg dar.
DaS Kriegsiahr 1916 tat als eines
seiner großen Ereignisse die Seeschlacht
Und den Seesicg der deutschen Flotte
liber die britische am Skagerrak gebracht.
Am SU Ätai sind die Natten herausge
kommen. In der, Seeschlacht am Ska
gerrak hat die Nicderwerfungs-Strategie
die Führung übernommen. WaS der .
Schuticnarabeniricq . zu anve iii, vas
stellt, in seinem Zweck und der Taktik
nach, zu Wasser der Unterfeekrieg dar.
Wie in den Schützengräben der Gegner .
bis zur Er chopsunc, mürbe gemacht wer -
den soll, ss im Seekrieg durch die Aktion
. V, ... tw , ... . .i..n,i:..
ver J.auchvooie. awi vic cnoguiuijc
Entscheidung, ftzelche erst mit dcr R,e-
derbrcchung der gegnerischen militari
schen Kraft herbeigesuhri wird, tarn,
die aus dem Lanve. ,,o aucrj aiiT er
See In der offenen Schlacht. Der deut
fche Seesieg hat mit Legend von der
Unangreifbarkeit und Uubcsiegbarkeit
der britischen Flotte ausgeräumt, und
damit mit dem Anspruch, daß Briiannia
die Wogen beherrsche. Verlaus. .Reiul
tat und Wirkungen dieser Schlacht Habers
den Seekrieg im allgemeinen unter eine
ganz neue Beleuchtung gerückt, neue Re
gcin der 2211,1 ousgeueui uns zu uuec
Neuorientierung der Beurteilung der Si
tuation geführt. Verlauf und Resultat
der Seeschlacht am Skagerrak haben der .
Dreadnought-Schule und der , umer-wasscr-Schule
Unrecht . gegeben. Die
erstere erblickt in dem ,Einkalibcrschiff" "
und in der Kalibersteiqerung die Ent
fcheidungswasfe bis zur Vernichtung, des
Gegners. Die zweite wm mn oen,
Tauchboot die gesamte seekricgerische
Taktik revolutwmcren. den chauplaz
der Entscheidung unter das Wasser ver
legen. Solchen ANIpruchen uno Ä.qeo
rien dieser zwei Schulen stellen Verlaus
und Resultat die Seeschlacht ant Skager .
rak die Tatsache und die Lehre gegen
über, daß für die Entscheidung leine
Waffe an und für sich ausschlaggebend
ist. jene vielmevr nur vurcn o,e gieia,
mäßige Anwendung and eine den zeit,
weisen Umstanden entsprechende Ver-
Wertung sämtlicher Äigri,,swasien er.
zielt werden kann. -
Das Zusammenarbeiten aucr Waisen
aattunttcn dcr Seewehren hat den deut
schen Ersolg in dcr Seeschlacht hcrbeige.
führt. Dieser Ersolg druckt sich aus:
militärisch in dem gesamten Verlauf dek
Schlacht, politisch m dem Busammen
bruch der bisher unbestrittenen Bchcrr
fchung der Meere durch England, mora
lisch in dcr gewaltigen Steigerung des
Prestige! der. deutschen Flotte. Der
Glanz deö deutschen Erfolges kommt da'
durch zur strahlenden Sichtlichkeit, daß
der britischen. Seeweyr der Wimmis oer
Unangreifbarkeit und der Unantastbar
keit genommen ist.
Kaiser Wilhelm hat an die mir ueg
reichem Wimpel heimgckchrten. Mann
fchaften der deutschen . Flotte folgende
Botschaft gerichtet: .Die britische Flotte
erhielt den ersten mächtigen Schlag und
inre tyrannliche upremane ivuivc
chmettert. . Euer ersolg m ver ?ee
chlacht bedeutet, daß ihr der Wellgei
chichte ein neues Kapitel dinzujesUgt
fi'cht. Gott, der Allmächtige, stählte
eren Arm und gab euch ein hellcj Auge,
solche zu vollbringen. .
. Der Sieg am Slagerrag hat daS
frische Grün der deutschen Eiche um da!
Eiserne Kreuz mit dem Schmarz-Weiß
Rot, das Wahrzeichen der deutschen Mar
tine, gewunden.
Das Kriegssahr 1916 bat auch der
jüngsten Waffe der deutschert Secwchr
glänzende Erfolge beschicken. DaS
Tauchboot ist zu einer der, nach den
Worten des Reichskanzlers von Beth
mann Hohlweg, tauglichen' Waffe zur
Niederwerfung Englands, . des .selbst
süchtigsten, bittersten und zöhesten Fein
des" geworden. Es ist dies geworden
durch den sich immer weiter ausdehnenden
Aktionsradius. Anfangs des Krieges ope
riertcn die Tauchboote in der Nordsee,
dann erschienen sie in der Irischen See.
BiS nach Konstantinopel gelangten sie,
und immer größer wurde der Eifer der
Unterseeboot-Köttstrukteiiere und immer
vollendeter wurden die verbesserte Ty
pert der Boote. Aus den Handelsstörcrn
wurde der den Transportschiffen gefähr
liche Feind, der sich bis in das Mittel
weer upd in das Eismeer wagie. . Die
ietig sich mehrenden Verluste der briti,
chen Schiffahrt an Tonnage stiegen ins
lngeheuerliche, und schon hat sich vor
England dS Gespenst deg Hungers er
hoben.
Neben den Handelsstörer, trat
der HandelSveimiitler. Den höchsten
Triumph auf dem Gebiet dcS Tauch-.
boot-Wcsens errangen daS Handelstauch
schiff .Deutschland" und daS Kriegs
Unterseeboot .U 53" mit ihren Fahrten
jiber des, Atlantischen Ozean. DaS er
stere Muß seiner Bestimmung nach den
Gefahren auS dem Wege . gehen, das
zweite, in Erfüllung seiner Aufgabe als
einer Kriegsmaffe. sie aufsuchen.. Das
haben sie beide getan. Beider Erfolz
war ein sensationeller, und die Bcfürch
tun in England steigerte sich dermaßen,
daß die Alliierten, an die Neutralen mit
der Zumutung herantraten, allen Tauch
booten, den Handel! und den Kriegs
Unterseebooten, den Zutritt in ihre Fahr
Wasser.. Häsen u. s. w. zu verbieten. .
ES heißt, Teutschland widme einen
großen Teil seiner Schifssbautäügkeit
der Herstellung einer enormen Tauch-boot-Flottk.
Schon tritt die Verhitziinz
aus, daß Deutschland die Schrecklich
seit" deI rücksichtslose Untcrseekriegks
wieder loslassen werde. Aber mit dem
Tauchboot, schrecklich oder nicht, hat da!
KrieKsjahr 1913 den Beweis, für die
Undurchfühibarkeit der britischen Blo
kade geliefert und die schandbare Aus-Hungerungs-Politik
England! zu Schau
den gemächt.
H. H. von Mellenthin.
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