T5gZ!5jt Lmsh Tr!iue r Zjonzolshlachl. Von Karl sl o t ft f t o n t, im November. Ein Karstdorf, Stein nichts als Stein, ein paar graue, fahle Baukasten, regel los um die Kirche gewürfelt. Rührend, diese aspetisch schmucklosen, bleichen Karstdorslirchcn, immer die zwei schmar, zen, schweigsamen Pinien vor dem' Tor, riirenp düs abg?, Parte grüne Rasen, idyll zwischen Pfarrei und "nächster Häu. serzeile, eingesperrt hinter engem Zu. gang, scheu versteckt und Iveltabgeschlos. sen, ein kriegsvergessener Zufluchtswin sei Manchmal noch eine Linde vor der Kirche, uralt, mit breitem Blättcrdach. den schweren Stamm friedvoll von run der Bank umrahmt. Aber überall durch Geäst klettern die dünnen, ewig ruhelosen Schnüre. Und hüpfen auf die 'Mapn, die überall vor den Bauernhau fern stehen. 'Ein Netz von Spinnweben iiiber dem ganzen Dorf. Lautlos liegt 'La? ffiorF., Aber die Pinien, die Altva verdank um die Linde, die Idylle lügen. Slot dem Dorf ist der grausamste Krieg. ! Ein, unscheinbarez Hau!, schmaler ... Stiegenaufgang. allerlei Kisten, Truhen, Schränk im Flur: dies ist das Kam. inands. So still jst'S rundum, daß die , Stille durchs offene Fenster hörbar ben einzukommen scheint. Wenn ein Schuß Ifältt,' geht er verschlafen durchs Land. sAon halber Stunde zu halber Stunde. -Bisweilen auch eme Stunde lang nichts. Aber sie täuschen uns nicht, die Her ,ren Italiener.' Der Kommandant ist I liebenswürdig, dennoch von auffallender -Nachdenklichkeit, als horche er, indes er jrnit uns spricht, immer nach anderer Seite hin. .Wir stehen am Vorabend ; einer neuen Schlacht, wir wissen alles, . vor allem, daß eS die größte der Jfonzoschlachten wird, die wir bisher .'auskochten.' f Er hat nichts zu verbergen. Gehen Sie ruhig zur Brigade hinaus, von der mein Generalstabschcf mir erzählte!" .Wagen und Pferde warten. Wir sah. iXtn. In die Viertelstunden hallen, da die Pferde traben, die Kanoncnschläge jetzt häufiger. Merkwürdig,, wie der- ; schlafen hier alles scheint: die Dörfer, deren Häuscrwerke von Zeit zu Zeit weiße, berstende, splitternde Wände in die Höhe schleudern. die Flieger, die im Morgen schaukeln, ruhig zwischen hellen, flockenden Wölkchen auf b.ai Bcrgkamm rechts, dann und wann, asch grau eine Granatenfontäne. , Es ist nichts heute, gar nichis . . ." ' Dtt Brigadier benutzt die Stille, um ' einen, Unteroffizier zum zwanzigsten Male verwegen auf Patrouille vor dem ganzen, kleinen Stäbe auszuzeich um. Die Gesclnitze der Italiener rufen setzt alle drei Minuten. Kurz ist die Rede des Brigadiers? die nächste Granate haut auf dreißig Schritt ein. Man nimmt keine Kenntnis davon. Das Ge ficht fc&l Unteroffiziers leuchtet wirklich . ud strahlt. : Der Brigadier kommt , langsam auf den Steinhaufen zu, der ; seine Operationekanzlci ist. Es ist nichts heute, gar' nichts. . ." Wir gehen ' hinaus zum Beobachter. Ja. hier liegt der ganze graue, arme, furchtbar: Karst. Drüben Tobeida. Ortschaften, halb sichtbar nur. klettern in -den Dunst. Der Blick wandert zum Meer. Die Adriawerke sind tot. Tort ist Hohe 144. Leblos liegen die Aräben. Nirgend ist ein Land nackter als hier, nirgends das Regungslose lauernder. Ter Rücken von Toberdo hat Narben, ' unzählige Narben Narben; kreuz und qucr: das Grabengewirr. Unten vor Bagni fliegt eine Mine auf. Giftgrüne Wolken, die sich schwer am Boden bal ki. Entlang der ganzen Front ist nichts zu fehcn. Jetzt fpiclcn die Geschütze nördlicher, in Halbminuten-AbsiLnden. Ueber uns ein Flieger, die Stahlbrust gen die Sonne. . Einer von den neuen Zkwporis; eine silberne, schimmernde Biene, die sich tummelt . . . Der Beob achter telephoniert.' Das Schießen kommt näher. Unsere! Haubitzen antworten. Es knallt setzt, ganz kräftig. Der Newport , überfliegt uns. Auf der Adrig wird ein Periskop gesichtet. Nachmittags sind wir ' in Dulno. SchloH am Meer, Romantik, die zerfchossen ist . . . Leise knirschen die Kieswege, wenn die Schrapnellscher ' ben, die Schrapnellkugeln fallen. Und sie fallen immerzu. Denn immerzu schwarze Eefchwader, hoch über uns . . . ' Vor, dem Burgeingang wieder solch eine safrangelbe Wolke. Gasgranaten. EZ ist jetzt ein Getöse in der Lust. Der --Karst hallt. Und das Meer rauscht auf. 'Allmählich ist es lebhafter geworden. Meinst du nicht auch?" frag ich den Freund, da wir im Bretterverschlag bei l-tt Brigade Nachtruhe versuchen. Aber it versteht mich nicht. , Ich brülle: Aeinft du nicht such?" Er versteht 'icht mehr. Wir werden schriftlich mit. ' einander sprechen müssen. . Denn jetzt ist's nicht mehr fleißigeres Schießen allein: Erste Phafc rtille. ricvorbettitung. . " Unterirdische Donner im Karst. Wie können Steine stöhnen! Seit Stunden, seit Tagen, seit Nächten geht es so. Vorne ist kein Stück Draht mehr ganz. Die Drähte reißen wie Bindfaden. Hier im Torf der Division stehen die Bau. czn, Bäuerinnen und Soldaten, die für eine Stunde der Dienst freiläßt, an der Steinbrüstung, die das Torf umläuft. Alles späht und späht, aber die Ein. schlüge, die auf den Bcigkämmen sichtbar werden, sind doch nur spärlich. Nur die E:oe dröhnt ... So stehen sie den gan yn Abend lang. Und horchen, horchen . . . Nachts ,uckt es feurig über Comen a:?f. Sie schickcn wiederum Brandzra nait um Lrandgranadk in die zerscvos üi Stadt, in der kein Mensch ist. sinn los Gränzten auf Ruinen. r Und die LenckirÄck tanzen. ' ' allsi im Kommando geht ruhige WkP. Nur das Masse Gesicht des Ge 'er,7l?:s!'tckkfs beä noch ein paar Wii 6:5?ciif:rie mchr: U:l drer .logcit, tunde Schlaf Fn Nowak. Ernst sagt die Exzellenz: .Die Schlacht ist da . . . Und vorläufig eine neue Art: blbfz Artillerie. Wir wollen nicht schönfärben. Die Situation ist nicht leicht. Aber wir werden halten. Und wir haben jeden infanteristischen Versuch bisher noch hinter den italienilchen Dek hingen niedergehalten." Man muß die Fenster schließen. Sie klirren, sie behen auch so noch genug. Sie beben und klirren übrigens auch im .Excelsior' in Trieft. Wie sagte der General vormit, tags? Und der kleine Leutnant gestern, draußen in Duino? .Wir wissen alle, wofür wir kämpfen . . . Hinter unS ist Trieft' Ordonnanz mit Meldung. Der Kam Mandant lieft., legt da Blatt fort, drei Sekunden Stille. Und dann ist er schon am Apparat . . . Am nächsten Morgen hat der Kom. Mandant nur eine Sekunde für uns Zeit. Wir wissen alles, wir hören es ja,, wir sehen es an den Bergkämmen, die voll Fontänen stehen: Die Schlacht ist in vollem Gange .,. Der Generalstabschcf hat abermals hat abermals die ?!acht durchwacht. Jetzt hat das Gesicht einen I Ausdruck starrer Ruhe., der keine Unter- tone, keine Jwischentone mehr kennt. Trocken sagt er: .Wir haben Verluste die Italiener die Viersachen Verluste. Wir halten.' Unten der Wagen wird uns zum Hilssplak bringen. Der Gene. ralstabschcf arbeitet schon wieder. Aus dem Nedenraum eine Stimme am tt pyon. iezer ziommandant hat eine Stimme von Stahl. Die klaren Augen hatten vorhin einen Zug von Härte. .Es nützt nichts für den Kommandanten. Er muß o Zahne, zu ammenbeikcn. Er darf sich nicht von drarßen bestimmen latftn. Auch wenn sie sterben. Vor den zwei Pinien rattert ein Auto an. Drei Fliegergeschwader über dem Tors. Vorwärts, wu wollen fahren, Im Flur, rasch über die schmale Stiege, ein General, spricht uns xfort an. Ein paar Worte, klar, klug, soldatisch offen, die Form epigrammatisch. Was er sagte, wo immer er eS sagte, war immer so: in Przemml, in dcn Karpa then. Mehr noch, als daß er blendet: er trifft haarscharf Sache und geistigen Untergrund, wein- Gesicht heute ernst, sehr ernst, dennoch ruhig . . Die Trep pen nimmt er gelassen und schnell zu gleich. Sie knirschen unter ihm. Ex. zcllenz steht vor ihm. Habt acht": Ge. neralobcrst von Boroevic. Achthundert Tragbahren. Aerzte in blutigen Kitteln. Rechts wird oder ,rt, links die Leichtverwundeten . . . nllc abgebrauchten Worte versagen. .i(me zusammen beißen: Märtyrer ist das schwächste, das man sagen darf . , fie liegen alle still, ganz still. Im rollenden Donner, aus dem kein Einzel. schuß mehr sich löst, im Rauschen nnd Brausen, das alles hier als einziger Or. kan umhüllt, macht keiner wohl auch nur zum Sprechen den Versuch. Sie alle fast find bei Bewußtsein. Die mit den Bauchschüssen ... Die mit den schwor. zen Gesichtern, die die Minen verbrann- ien . . . Die mit der fahlen, safrangel. bett Gesichtshaut, die an den Gasgrana- ten sterben werden. Alles .ist eng auf engem Platz gedrangt. Bahre steht ne. bcn Bahre, immer neue Bahren kommen an. Halbnackte, die gleich tnä Opera, tionszimmer kommen. Leute, die seit fünfzig Stunden im Trommelfeuer la. gen. 'Die Autokolonnen sauchen und stampfen. Sie bringen immer mehr... Kleine Karren kommen, je eine Bahr: auf dem niederen Fuhrwerk. Sie kom men aus dem Feuer, sie fuhren durch das Feuer, sie liegen hier im Feuer. Sechzehn, Pferde fielen heute. allein bei, Jamiano. Die Mannschaft zog die Karreten weiter . . . Italienische In. fanterie marschiert vorbei. Gefangene . . . Ein italienischer Major kommt den Platz heruntergelaufen. Die Jacke offen ohne Kappe, das Haar wirr. Mehr wie ein zerzauster Virtugse ... Der Arm ist gebrochen. Er blieb vor dem Hinder. nis liegen. Jetzt soll er verbunden wer den . . . Unsern Schwelverwundeten winkt er mit den Händen zu. Sie lä cheln . . . Wer kann, raucht. Vorwärts, immer weiter voran! Auko um Auto kommt. Die ?!ewports oben gehen mit. Granaten neben der Straße. Vorgehende Reserven, dunkelgrau. Ge wehr in der Hand, Morgensterne. Im Eilmarsch ... Und Fieber rundum. Vorn, hinter uns, auf der Straße, in der Luft. Von den einschlagenden Gra. traten Fetzen, Splitter, wirbelnd: Ma sten, Saniim aus Stein . . . Auf dem Rückmarsch ist der Hilfsplatz leer. Der Stabsarzt atmet mühsam. Tech er strahlt . . . Alle rcllen schon in Eisen bahnen. , , Meldung aus Jamiano: Drei weitere Pferde soeben erschossen, diesmal de Mannschaft dazu. Einen Augenblick fetzt das Trommelfeuer dicht vor uns jählings aus. Kommt doch wieder In fanterie? Die Reserven siegen: .Mir fan d' Kaiserjaga Vom ersten Ba. taillon . . .' Kärntner, Alpenländler. die das Lied übernahmen. Zischende Fliegerbomben über Comen. Schicht zu! Jawohl, die Schlacht in vollem Gange. . . . Die Jnfanieriekämpfe kennen jetzt kein: Unterbrechung mehr. Vor Bagni füh. ren die italienischen Offiziere ihre Tturmstaffcl hoch zu Roß; die Sumpf wiesen haben sie alle behalten. Roß und Reiter. Und diese Kämpfe wiederholen stets das gleiche Spiel. Endlich sind die Deckungen völlig zerschossen. Sie wer. den Fncdhöfe im Karst, schweigend siak"'. was in der Deckung als Wache ftard. Tann dringen die Italiener ein. Niemand mehr hier, der 's webren könnte... Tann 'Gegenangriff. Und ik nedme der die lie Stellung. .Es iit mcrkmürvig.' sagt der Genie. . stäbier nd hncht b'nauS die Schlacht läßt sich phonetisch gliedern. Nördlich von 144 war vorhin schwere Troin mein. Und gleich darauf Stille, eine ganze Weile... Sie sind gewiß herein, gekommen. Und hören Si: nur: Jetzt trommeln wir... Wir werfen sie be stimmt bis mittags wieder hinaus.' Mittags ist auch 144 schon erledigt. Die Höhe dampft von Glut. Gestern Kar ich draußen: unheimlich, wie dort die Gräben hart unter den italienischen Deckungen hängen und kleben , nur einen Sprung müßten die Italiener tun. .Sollen's nur ver uchkn. Absichtlich hab' ich die Stellung so -gebaut. Sie können dort nicht flankieren.'' Zehn Tage war der Geiitestäbler draußen ge Wesen. War gerade von der Vojusa gekommen. Fiebrig, mit hagern Wan gen, das feine, intelligente Gesicht halb gelb. Ti: zehn Tage draußen, zehn Schritt von den Italienern, waren fein: Erholung gewesen. Und ein: heiße, hek. tische Röte flammt in sein Gesicht, da sie eben jetzt um Höhe 144 raufen. Kie sind dort wirklich durchgekommen. Rechts von der Hob: und links von der Höhe. Und ein: Sintflut strömte über den Einbruch. WaS soll man zu den lodern sagen? Ein Bataillon loa in vein Grauen oes General laviers. 'ine Verbindung mehr mit der Brigade, Keine mit dem Regiment. Was rechts und links vorbeiströmt, mit Johlen und Schreien, gebt in die Tausende. Auf der Straße nach Jamiano eine weite. fchuppenschillernde Helmfchlange: die A. ' , . . i . r n m 's laiiener.. . ii: wirage in im inuaen der 102er. Sie sind in einem Italien sehen Viereck. Sie bleiben, sie halten, halten Stunden schon... ,D: Kronstadter sind im Gegen angriff' Von Jamiano her ein wüster Lärm. Sie sind richtig schon ,m Torf. Ja miano ist ein Schuttheiufen, ein Chaos von Blut und Zusammenbruch, in drei Stunden fegt, was die Erinnerung der Menschbeit - von kosmumer Vernich tung. Pestillenz und Weltuntergang ahnen kann, über das Karstdorf Ja- miano. Hauserreste, hochgewirbelt: Steinblocke, aufgerissene, fortaeschleu derte Straßenteile, Pferdekadaver. zcr schmetterte Wagenfetzen, Waffen, blu tige, unkenntlich: Glieder, Rümpfe alles hochgeturmt, ineinander ver krampst, unlösbar verbollt, ein einziger, grausiger, riesenhafter Brei Ti: Kronstädter darüber hinweg Ten Italienern in die Flanke. Und die Jta liener werden nicht geworfen. Sie wer den gefangen. Tie Kronstädter rasen über die zw:i Einbrüche hin Di: ganze Linie zvrückgeommen. Tie 102er stehen immer noch, wo sie standen. Hatten sich mitten im Viereck nicht einen Schritt von ihrem Platz gerührt. Der Kommandant unnahbar. Der Generalstabschcf verschwunden. Alles im Kommando, wenn wir für Augen blicke hinkommen, unaufhörlich unter, weas. Es wird wenig gesprochen, alle Gesichter ernst. Bei Tisch huschen die Gespräche über gleichgültige Dinge. Ueber allen Gesprächen Schatten: Tte Schlacht . . . Fremd: Offiziere kommen, von draußen von irgendeiner Nachbar- gruppe, kaum das sie da waren, sind sie auch schon wieder fort. Durch di: Tür tritt ein Artillerieoderst, hoch und hager, brennende nervös: Augen, sei Adjutant genau so hager, genau so blaß, so über angestrengt, die Blicke nicht minder heiß und brennend. Sie kommen wie Ton JuanL steinerne Gäste, mit hallenden' Schritten, mit einem leblosen Gruß, der eiskalt durch das Zimmer weht . . . .Bitte: alle Herren, als hatt: ich ihne die Hand gedrückt . . .' Sie setikn sich zusammen. Geistes abwesend, wie si: essen, wie si: die Kar ten aus den Taschen holen, über die Teller breiten, geistesabwesend,' wi: si: leise sprechen. Sie aeben an d: nitila Stelle, sagt der Oberstleutnant. Es ist nur ein Flüstern. Keiner von den Offizieren spricht etwas. Niemand soll stören. Ja, wir wissen: Novavas . . . Der Adiutant hat einen Raubvogel. kopk. Das Haar wirr in die Stirn, kühne, wilde, adlerhaft: Nase, hünenhafte Brust unter dem farblos grauen, fast kahlen Rock. Wenn er sich bewegt, klirrt schwer sein Wafsengehönge. Sein Oberst. wie er . . . isonderbar, wie die zwei aussehen: Ritter aus verschollener Zeit, mit unsichtbarem Harnisch, moderne Ritter in moderne, furchtbar: Schlacht geholt, um den Tod zu bringen, der hier die Rettung ist . ... Die Italiener fallen mir ein, mit ihren Helmen, mit ihren Schuizschildeu. Jetzt wirkt das wie Thea termitteialter. AI di: zwei im Har- nisch und Helm, den man nicht sieht, sind furchtbar ... Der Artilleneoberft diktiert noch rmmer. Der Adiutant schreibt. Es sind Depeschen, die an den Bestimmungsort der beiden vorangehen. Abgerissene Brocken werden laut: ' .. Mit möglichster Schonung aller Kräfte ... Müssen die beiden Batterien schon eingeschossen sein ... Tann verteilt auf die letzten, zwei Kilometer ... Möglichste Schonung unterstreichen . . . Ti: Suppe wird fortgenommen. Das Fleisch wird fortgenommen. Ti: beiden haben kaum einen Bissen berührt. Krit zeln des Bleistifts ... Sie arbeiten den konzentrischen Arüllerikgegenangriff. Ti: Stühle werden geschoben. Ein Wehr. gehenk klirrt schwer. .Bitte: alle Herren, als halt: ich ihnen die Hand gedrückt .. .' Hallend: chrnte. Im Nebenzimmer begnet ihnen der Kommandant. Stum mer Gruß. Unten kurbelt ein Auto n. Der Kommansant lächelt: .Am Abend steht der Einbruch bei Novavas . . . Das weiß ich.' Eine halb: Stunde spater Kanonen donner, der unerträglich ist. Tag ist schon der Arlillerieoberst. Wan kann dem Donner nicht mehr entrinnen, er rnacbt unfähig zu denken, er hüllt alles in Drohnen, Üninaanq. in Stöhnen und Srce!unq. Alles scheint zu rollen, zu Ivanken. Grauenhaft, graucnkast . . . Abends steht auch der Einbruch bei No vadas. Hier ist die Schlacht zu Ende. Der Krieg Von Wilhelm Die Menschcnmaner . . . Köln, 2. Tzeubcr. Tie Menschcnmauer, die unllbcrrenn ban. die in sich mit tausend Ankern ge festigte, genietete, in tausend Feuern ge schweißte, di: etwas phantastisch Gewal tigcS in sich trägt, ist mir in ihrer be herrschenden Größe im Lauf: des Krie ges niemals so voll zum Bewußtsein ge kommen wi: in der Zeit, da Brussilowl Ricsenarmeen mit zähcftem Willen zum Durchbruch drängten. Mit jedem Tage hämmerten uns di: russischen Geschütze in Wolhynien das eine Lied vor. das in seinem Rhythmus Wildheit und Un erbittlichkeit war, das uns von Stund: zu Stund: von neuem di: Kraftanstren gungen deZ Gegners klarmachte, der den ernstesten Tanz wollte, und der sich nicht scheute, feine eigenen Regimenter, seine Divisionen und Korps wie Puppen In das feuerüberwabert: Todcsspiel hinein zujagen. Massen! . . . Zaubert das Wort, das nun so oft und so oft ausgesprochen r it m sir: " -. t -.wv n - r - - TH. w " ', 7 ! l i, '.?. v." ' ' v t - il K': -''. I ' ' . i st. f - A; . O l t i K ' ; v h- tf . l'-h t ' i iH" f h 4 f t t 2 . f A; ft-r 5tH J'-:y- t- i ' . 1 ' ! KM ' ' ., V! j YlUiA 1jf .Wv , Teutsche ArtilleriksteUung in ein Tchncelandschaft vor Warschau. worden ist, nicht seinem Begriff ent fprechcnd etwas Ungeheuerliches, Riesen Haftes vor unsere Bugen? Ist rs nicht, als ob sich Berge in Bewegung fetzen, di, mit zermalmendem Gewicht heran marschieren, um niederzutreten, was un ter ihre Fuße kommt . . . O. wir gedenken noch des scherzhaften kleinen Bildes der russischen Dampfwalze", In das man hineinzuzwängen glaubte, was an Kraft und Macht auf d,r östlichen europäischen und asiatischen Erd: Ruß land in Marfchbewegung kam. Wie armselig war der Begriff! Wie :ng. wie nothclferisch! Wie unerkannt war noch alles das. was auf dcn uns fremden Fluren Rußlands aufgetrieben und gen Westen geworfen worden war. Wie hatten wohl des oftern an den Krieg gedacht, den Japan glücklich gegen das Zarenreich durchkämpft hotte. Ein Opfer wr der Kamps gewesen, ein Opfer, da zum Siege führte, der. mit eisernem Willen erstritten, dem fernen, östlichen Jnselvolke zu einer Leiter des Aufstieges, zu einer Brück: in di: Welt hinein wurde. Auch damals war Ruß land marschiert, und in wilden Kämpfen hatt: es den todesmutigen gelben Stur mern feine Männer entgeqenacworfcn. ohne die Niederlagen von Port Arthur, von Mulden vermeiden zu können. Grausige Bilder steige im Zurückdenken auf. Und doch: War das damals die große russisch: Kraft? ... Wir wissen heut:, daß es nicht der Fall gewesen ist. daß das Zarenreich nicht wie in diesem Kriege gegen Deutschland bis zu den letzten Grenzen hin zusammenfaßte, zu ammenrasste. was es an Männern be faß, um im Verein mit den andern gro ßm uns feindlichen Machten sein: Fah nen gen Westen zu tragen. Niemals zu vor sind die Ebenen am Ton, an der Wolga, die Steppen Sibiriens und.Tur kesians. die Berge des Urals, die weilen Gebiet: Kaukasiens so usgeftanden wi: jetzt. Der ganz: Osten erhob sich und iNarschierte. , Sibirien rückte heran. Transkaspie, die Ebenen am Amur. Helle und dunkle Menschen, weiß: und gelbe, gerad- und schlitzäugige, alles kam; denn durch das Freundschaftsband mit dem ehemaligen Feind im Osten wurden die Grenzen dort frei, und in den Mi litärlagern fanden sich die Männer der nomadischen Kosakenstamme, die Krieger von Geburt, ebenso wie die Leute aus Wladiwostok, aus dem heiligen Moskau und Petersburg . Rußland stand aus! den großen Trupvenlaqerräumen von Kiew und Kamien Podolski ist ti vor der wolhrmischen, Offtnsi Brusfi-. iows nein yeraannen. vmt nur die Rückmstützen für Rumänien und di: Psal'I: gegen Bulgarien sis dort in eis- riger Arbeit zurechtgeschlagen worden. ouoern auch die Waffen sammelten tick dort, di: zusammen mit denen der neu ausgestellten Petersburger Garden im Heere Brussilows Ruhm ernten sollten. Im Frühjahr hieß es. als di: Kämpfe um Wilna anbefohlen worden waren: Ti: besetzten Gebote sind vom Feind: zu befreien.' Für den Sommer und Herbst gab es die große Parole: Ter Feind ist zu werfen .um jeden Preis'. Und damit war Brussilow di: Macht über Leben und Tod von Millionen ruf sischer Männer zum freien Walten in die Hand gelegt worden. Er bat di: Ge walt schonungslos gebraucht. Er hat Wolhynien zu einem weitaus größer pierftive gemacht, alt ti zuvor das Karpathenland, die galizischen Hang: im Sturm auf Ungarn geworden sind. Er hat die weite Erde südlich der often SLpse bis hinunter in die Bukowina zu eiiiem einzigen großen, blutdanipfcn den Kessel werden lanen; er hat mit den Menschenleben gefpiell, als cb ks Bach " tjsrz. ,t&vr ' . .-. in Hußl'an Conrad Gomol?. kicscl seien, di: man in die .ttlUit und wegwirft. Nicht Sieg hoffend, sondern Sieg Ivol send, Sieg zwingend, brach er mit sei nem Heer: auf. Er wälzte Bergmassive gegen kinen dünen Strich, gegen einen Faden, der freilich, au? härtestem Stahl geschweißt, die Wälle, die er vortrieb, zerschnitt. Seele war In dem gespann ten Strang! In ihm stand dem Willen des einen, Brussilows. der Wille des ein zelnen der stumpfen Mass: gegenüber! der Wille, der zweckbewußt mit scharfem Auge den Feind bewachte, belauerte, der in sich fein Volk, di: Heimat, das zu verteidigende Vaterland fühlte. Aus die sem Material wuchs, so gering di: An säug: waren, so schnell es -geschehen mußte, die Menschcnmauer auf, di: ge gen den neuen Sturm der Russen er richtet werden mußte. ' Hart: Prüfungen hat sie durchmochen müssen. Oft gelang es dem wild an rennenden Feind, sie an dieser oder jener Stelle in der Breit: weniger Kilometer i ."- . " ;- ' . ' ?:8AvQ, 'Ufa1 h 5 H Av& "4 ;N ' 5 -? v h 1 1 i - t v; 5 ! ' H 5 " . Z y -M.' J . f V' Jtixr ' .'. !t $ut . 3c ' - , ; . . i "' L r . . , r .t i f? Bn ton Zchiil.,knNntkrstlindkn. einzudrücken. Und manchmal brach sein ständiges Stürmen, Hämmern und Na gen doch einen Brocken aus dem Ziegel werk. Aber was tat das? Es wurde n der Durchbruch. Für das Ganze konnten solche .Erfolge' Brussilows nichts bedeuten. Er erkaufte sie mit hohen Blutopfern. Er bezahlt: sie bar auf dcn selbstgkwählten Schlachtfeldern mit den zerschlagenen, vernichteten Men scheyleibern seiner Soldaten. Schwin dclerregcnd sind di: Zahlen, die :r hin gegeben hat; denn was ihm auch hier oder dort von unserer Front für kurje Zeitspannen ausgeliefert werden mußte oft für Stunden, seltener ist es für Tage gewesen die lieferen holten es wieder. Und gleich i Abwehr und An griff haben sie dem Feind stets ihre hohen Rechnungen entgegengeworfen. Was die Menschenmauer immer wie der ,u ertragen gehabt hat, was sie in ihrer Unerschüiterlichkeit hinnahm, laßt sich wohl am besten schildern, wenn ich ein Bild der RussensiUrm: gebe. Wie wir sie in kleinerm Maße während der frühern Offensiven beobachtet hoben, so traten sie stärker in den Sommerkämpse vor der mittlern Ostfront, und am stärksten zuletzt vor unsern wolhynischen Stellungen auf. WildeA Artillerieseuer, daS sich zu Starken steigerte, die nach den Aussagen und Beobachtungen von Sommekänipfern den Anstrengungen der Franzosen nicht im geringsten nachsteht, eröffnete stets di: großen Kampftage. Stundenlang, ja tagelang, lagen nnfere Stellungen unter dem gewaltigen Bran den, Hämmern und Dröhnen der nieder gehende feindlichen Geschosse. Es roch brandig im ganzen Angrisfsraum. Die Lust war eisenhaltig, wie die Feldsprache sagt, sie war dick wie Tinte!' Und dann, wenn die Artilleriestürme noch im stärksten Brausen waren, brach :S aus den feindlichen Gräben hervor. Zuerst dünnere Linien. Mamifchaftk mit Handgranaten und dazwischen Sturmtrupp, mit Drahtscheren, die den Austrog haben, soweit wie möglich Bre, schen in die zerschossenem Hindernisse vor unsern Stellungen zu legen. Ohne wc! tcre Waffen, häufig aber mit Kolben in den markigen Händen, so stürzen sie vor wärtS, sofort vom lebhaftesten Schützen feuer, vom Geratter und Geknatter un srer Maschinengewehr: empfangen. Dicht hinter ihnen folgten neu: Handgranaten werfer. ein: zweite Linie mit Gewehren, ein: dritt: Linie ebenso. Mannschaften, die zum Bajonettkampf bestimmt find, und an diese schließen sich nun- schon die dichten Wellen der Massen, oft in Kom pagniebreiten. Sechs, acht, zehn bis zwanzig Linien konnten gezählt werden, die sich in einem Ansturm folgten. Häu fig wurde beobachtet, daß nach vier bis fünf Linien eine Mannschastswelle ohne Waffen kam. Zuerst waren uns diese Leute ein Rätsel. Uederkbende gaben aber di Aufklärung: denn diesen rufst scheu Soldaten war die Weisung gewor den, daß si: sich während deS Vorstür zcS mit den Waffe der. Gefallenen auszurüsten hätten. Soweit die Stürm: sich entwickeln konnten, wurden bereits noch der dritten Linie Maschinengewehr, mit vorgebracht. Und um ein Zurück weichen der erstn: Sturmkolonnen irundsätzlich zu untkibinden, schob Brus ilom In die Sturmderband: Postenketten einer Polizeitruppen ein, di: nur Ver wukideten das Umkehren erlauben sollten. Wi: unmenschlich diese Eoldatenbüttei den ihnen gegebenen Befehlen gerecht wurden, haben wir vielfach feststellen können; denn zurück kommt nur, wer mit 'der Waffe kommt' wer sie. im Schmerz auf dem Kampffeld: Ukgen ließ, wird wieder vorgepeitscht. und selbst von Schwerverwundeten verlangte man, daß sie im deutschen Feuxr zurückgingen und die liegen gelassenen Gewehre hol ten. ' Leute, di: sich knapp noch fort schleppen konnten, sind dann oft vom Schicksal ereilt worden, das sie an di: Seit: derer streckte, di: schon vordem als Opfer dieser Stürm: vor unsern Linien liegenblieben. Doch das ist nur di: Gliederung einer ersten Kolonne. Zweite und dritte fol gen im Sturm, und soweit :S In der Entwicklung durch das Gekänd: möglich 4 V i t 4, . t 1 i- 4?" f-Hx&avn -ö 1 ""-""' tw, r '"ta . - ' -ji . ' -iffatk-W-W! . . . ; ,n:vt " ' ' . .' - -V L, . ,V Y- ' - .' : ' . ' f.. -niO?'' ' ist, gehen die Kompagnien geschlossen vor. In dieser Art uni) in gleichen Ab ständen folgen die weitem zum Einsetzen bereitgehaltenen Verbände. Schonungs los werden die Truppen zum Angriff getrieben. Si: flute vorwärts unter der Einwirkung des ständigen Drucks von hinten, der oft genug in Gang ge halten wird, Indem die Russen eigenes Artillerie und Mafchinengemehrfeuer auf die Gräben richten, um die Mann fchaften herauszubringen. Zu Dutzenden von Malen und ich selbst habe es ge sehen haben wir von rinsern vordern Bcobachkungsposten wahrnehmen können, wie die Sturmtruppen von Offizieren mit Nagaikn und Stockhieben zum Verlassen der Gräben, zum Vorgehen ge zwungen wurden. Oft genug ist eS dann auch vorgekommen, daß sich ganze Ba tatllone weiger!:n, den Angriffsbefehlen zu folgen, wenn in fünf, fechs und achtfachen Vorstößen eines Tages, einer Nacht, die Stürmer sich schließlich den Weg zu unsern Stellungen über di: Lei der der gefallenen Kameraden suchen mußten. Nach heißen Gefechten gelang et oft noch, einen dcr Acrmsten, die mit zer schlagenen Gliedern dicht vor unsern Stellungen lagen, zu bergen undihn der helfenden Hand deS Arztes zuzufüh ren. Unglückliche Menschen! Mit leid verzerrten Zügen logen sie da, und trotz dem glücklich, der klagenden Weite ent rönnen zu sein, dem Kampsfclde, auf dem zwischen Leichen in Granattrichtem ihre im Schmerz schreienden Brüder, ihre in Stoßgebeten um Erlösung zum Him rnel flehenden Kameraden lagen. Wie oft haben wir dieses bettelnde, Inhalt schwere, wehmütige .Gcrmanski', dobre Germantki' nach den Masscnangrisfen gehört! Und wie oft haben Leute von uns noch ihr Leben gewagt, vm denen, die durch fremde Gewalt inmitten der Mass: IS Kämpfer gegen sie vorgetrie. ben worden waren, zu helfen. Eine kleine Zahl ist es nur gewesen, die im Verhältnis zu dem, was auf all den ruf Mischen Feldern liegen geblieben ist, geret tet werden konnte. Eine kleine Zahl war es auch nur im Vergleich zu denen, die im Sturm schon dicht vor unsern Cjel. lungen standen und, dann noch von der. tödliche Kugel, von den krachend der, stenden Handgranaten zerrissen in die Stacheldrahthindcrnisse geschleudert wur den. Tapfere Massen, blind: GeHorcher, und viel: darunter, die sich de! Unwertes bewußt sind, den sie in der Hand ihrer Führer besitzen. Mir wurde einmal von einem der Geretteten, kurz nachdem er in unsern Graben geschleppt wurde, mit müdem Läckln gesagt: Zei uns ist das so: einer wird iotgeschloea ein an derer kommt ..." Er ha! recht qespro eben. Doch statt des .einen' hätte er .diele' sagen müssen; dnn das Wort trifft auf Kompagnien, Bataillone . . . Englische "Frifengcldcr. , Die englische Gesandtschaft in Stock. Holm verbreitet durch das schwedische Telkgraphenbureau folgende Erklärung: .Anläßlich der von deutscher Seite stammenden Behauptung, die sich hier und da in dcr schwedischen Presse findet, und die in den letzten Tagen wieder auf gegriffen ist, sieht sich die englische Gc sandlschaft in Stockholm genötigt, kate gorisch die Behauptung zu dementieren, daß Offizier: und Mannschaft.cn eng' lischer Kriegsschiffe alS Belohnung eine., bestimmten Betrag für jeden feindlichen Seemann erhalten, den st: im Streit ge tötet haben. An dieser Behauptung ist kein wahres Wort. Tatsache ist. daß Offiziere und Mannschaflen englischer Kriegsfahrzeuge feit vielen Generativ nen .Prisengelder' für feindliche Schiffe, die sie genommen oder zerstört haben, erhalten, und daß diese .Prisengelder' nach der Größe der Besatzung des frag lichen Schiffes berechnet werden. Ter Betrag dcr .Prisengelder' ist indessen gleich groß, gleichviel, ob ein Mann dcr feindlichen Besatzung getötet ist oder nicht. Als Beispiel, wi: die Größ: des Prisengeldes berechnet wird, mag der Fall deZ deutschen Minenlegers ,Me teor' angeführt werden. Nachdem die se, Schiff am 9. August 1915 das eng lische Fahrzeug .Ramsay' versenkt hatte, wurde es. selbst von einem Gcschivader leichter englischer Kreuzer umringt. Als es klar war. daß die Flucht unmöglich sei, wurde der .Meteor' durch Sprcn gung von der eigenen Besatzung vernich tet. die sämtlich an Bord eines in dcr Nähe befindlichen schwedischen Fischer fahrzcugcS ging. Das englische Prisen' gericht erkannte am 13. November 1010 den Offizieren und Mannschaften der in Frage kommenden cnglischcn leichten Kreuzer ein: Belohnung im Gesamtbe trage von 635 Pfund Sterling zu. Diese Summ: wurde berechnet mit 5 Pfund ro Kopf der Besatzung des .Meteor". In diesem Falle wurde die wirkliche Größe der Besatzung de .Meteor' mit 131 Mann durch eine Gruppen.Photo graphic festgestellt, die von der Befatzunq des .Älccteor" ach ihrer Rückkehr nach Deutschland aufgenommen war. Es ist unter diesen Verhältnissen klar, daß keine ' Rede davon sein kann, ob ein Mann dcr feindlichen Besatzung .getötet' worden ist.' Soweit der englische Gesandte In Stockholm, der mit seiner Erklärung offene Türen einrennt. In Deutschland ist niemals die Behauptung aufgestellt worden, daß die englischen Prifcngeldcr ' nach der Anzahl der im Kampf gefalle nen Deutschcn berechnet würden; viel! mehr ist auch in Deutschland allgemein b'kunnt, daß für die Höhe der Prisen gelder die Befatzungsstärke des Schiffes. ' maßgebend ist. Ob die Besatzung eines Schiffes von den englischen Priscnge richten aus den in jeder Flottenliste zu findenden Angaben über di: Höh: der Bemannung oder auf audere Weise fest, gestellt wird, ist für di: Beurteilung völlig belanglos, di: man in T:utfchkand dem System der Prisengelder angcdeihen läßt. Wogegen sich das deutsche Em pfindcn auflehnt, ist die Tatsache, daß auch heute noch in England das aus den Zeiten des Mittelalteis und der Kaperei überkommene Snstem der Prisengelder besteht, daß eS also dem Engländer nicht genügt, ein feindliches Schiff unschädlich gemacht, also seinem Vaierlande genutzt zu haben, sondern daß er hierfür noch einen klingenden Lohn fordert. Wenn nun überhaupt eine Tat, für die nach deutschem Empfinden das Gefühl dcr getanen Pflicht Lohnes genug fein sollte, mit barer Münz: bezahlt werden muß. ss würde eS immer nach deutschem ' Empfinden näher liegen, diese Veloh nung nicht nach dem ein siir ollemal feststehenden Satz von f Pfund Sterling pro Kopf der Besatzung deS vernichteten deutschen Schisses auszumessen, sondern nach dem Gesechtswert des versenkten, gegnerischen Schisses und hauptsächlich nach dem Maß der hierbei bewiesenen Tapferkeit und Geschicklichkeit. Daß letztere überhaupt keine Rolle spielt, daß die Prämie vielmehr die gleiche bleibt ohne Rücksicht auf das Maß der geleisteten Arbeit, beweist gerade der In der Erklärung der englischen Ge sandtschaft selbst angeführte Fall des Hilfskreuzers .Meteor". Nachdem die fcs Schiff in erfolgreicher Weise Minen gelegt und Handelskrieg geführt, auch den iikerlegencn englischen Hilfskreuzer ,Th: Ramsah' im Kampf vernichtet hatte, wurde ihm von mehreren eng ' lischen kleinen Kreuzern, von denen je der dem deutschen Schiff überlegen war, der Rückweg verlegt. Dcr .Metcor' brachte die eigene Besatzung und die Ge fangenen des .Ramsay' in Sicherheit und wurde dann von der eigenen Be fatzung gesprengt, bevor das englische Geschwader einen Schuß auf den Me teor' abgegeben hatte. Das englifche" Prisengericht billigte trotzdem dem eng Iisch:n Geschwader das Prisengeld zu und stellte somit die Selbstvernichtung des Schiffes der Vernichtung im Kampf gleich. Im übrigen ist es vom englischen Standpunkt aus durchaus erklärlich, daß das .Prisengeld' nach der gesamten, Bc satzung und nicht etwa nur nach der Zahl der geloteten oder gefangenen Mann schaften berechnet wird, den im letzte. ren Falle würde sich da? Prifengeld um einen erheblichen Betrag vermindern. wodurch der englisch Geschäftssinn nicht auf seine Kosten kommen würde. - Wer eine Glatze hat. braucht für den Kamm nicht zu sorgen. Mit dem Hute in der Hand der dirbt man leicht den Rand. auf Regimenter, auf Divisionen zu. Gc ncral Brussilow spielt mit dcn 5üenschen. Er liebt den Totentanz der Massen, tt weiß, daß die Menschenmauer, gegen die er seine Truppen mit allen ihm z Ge böte siehenden Mitteln rücksichtÄoZ vor treiben laßt, nicht wankt, und trotzdem hofft er, trotzdem sucht er den Sieg im iiichvruch !mnr wieder zu gewinnen. Die- Menschenmauer . . . Nur wer in Ihr stand, weiß, was sie bedeutet! !