Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 06, 1917, Image 2

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m MMMiiJOLP Iblsi LILst
Fon "Iredeal nach Fzilga.
Von
Armeeoberkommands Falkenhayn,
11. Novbr.
Mt Einnahme Predka Bebeutet mehr
alt die Besetzung der ersten rumänischen
Stadt. Sie bedeutet die Niedeningung
der ersten rumänischen Cpcrrlinie im
,omo er Pak und lualeick den Anaris
aus den zweiten Pafzriegel, der bei der
Eroberung Predeals noch unverändert
o ewm vom fcuden her überhöhte.
Der Angriff gegen Predeal war von
vornherein ?o angelegt, da d e Oöera,
tionen organisch in die Niederzwingung
er oreuopsigen E.lavucelustellung zw.
Ichen Predeal und Azug übergehen
mugien
, D sogenannte Clabucetustcllung
(Clabucew ist ein Sammelname für
Berg. Gipfey fällt dem von Predeal süd.
wan ciiaenoen eovachicr psort als
eine natürliche Paßsperre auf. Drei
' durchschnittlich 1500 Meter hohe Berg
kuppen stehen in ziemlich gerader West
Ostlinie mit etwa gleichen Zwischenent
fernungen nebeneinander. Zwischen den
beiden westlichen, dem Baiului und dem
Taurului bricht der Prahovafluß mit
Eisenbahn und Straße hindurch. Ein
Berg schützt den andern. Die drei be.
herrschen absolut die Straße. Links und
rechts werden sie flankiert von über
2090 Meter hohen Felsmafsiven, im
Westen dem BucseS. im Osten dem Nu
zului. (Der oftgcnannte Bucscs ist also
der Hochgebirgskamm westlich von
Azuga Buftcni. D. Red.) Die beiden
östlichen werden iiberdieZ durch den sie
im rechten Winkel umschließenden Para
zazuga-Bach im Süden und Osten abge
schloffen. '
Seit Herbst 1314 hatten die Ruma.
nen diese zweite VerteidigungNinie
hinter der die dritte um Busteni grup
pierte folgt mit all ihrer bescheidenen
Technik, aber nach den uf allen KriegZ
schauplätzen eifrig gesammelten Ersah
rungen fleißig ausgebaut. Wenn man
heute, mch der Bezwingung dieser Linie
auf der Straße von Predeal nach Azuga
marschiert, so zeigt sich hier dasselbe
Bild, wie in dem kürzlich hier beschrie
denen Törzburger Paß: Auf allen stra
trgisch irgendwie beachtenswerten Höhen
eine Unzahl don Grabenstellungen, Un
tersiänden, Wolfsgrubenfeldern, Draht,
Hindernissen. Allem sieht man an, daß
sie mit diel Ruhe, ja gewissermaßen mit
Liebe gebaut sind. Häuschen, kleine Gär
ten, saubere Holztreppen und Geländer!
Manches erinnert an die schon ausgc
bauten Stellungen unserer HaupikriegZ
schauplätze. Oft stößt man auf Namens-
bezcichnungen. So ist eine Hauptstellung
am imlen Ufer der Prahova, halbwegs
zwischen Predeal und Azuga nach der
rumänischen Königin genannt. ,Trumcl
Prinzipez.za Maria" steht auf einem be.
malten hölzernen Wegweiser vor der
Stellung, die zu betreten, längst vor der
Kriegserklärung natürlich, jedermann
verboten war. Wenn man diese Fülle der
rumänischen Befestigungen heute genauer
betrachtet, so kann man die einzelnen
Bauschichten genau erkennen: Die ersten,
jetzt veralteten, rein auf Theorie onge
legten, leichten, engen Gräben mit den
Traht'-Hinderniss-" dann
die fi6r hohen aufgesetzten Pa
7cerowerke, die ein Schuß unserer Ar
tillerie zusammengefegt hatte endlich
das moderne Grabenfystem mit Flan
kierungZ und Aufnahmestellungen, von
denen man kaum etwaS sieht, modernen
Drahthindernissen von 4 Meter Tiefe
und geschickten Deckungen für Batterien.
Und wie auf der Törzburger, so waren
auch auf der Azuga Straße mehrere
5cm. Kanonen-Panzertürme aufgestellt.
Die leeren Türme stehen noch heute auf
jenem Berge, der den Eingang in die
Königin-Mariastellung deckt. Die Kano
nen sind in unsere Hand gefallen. End
lich sind erwähnenswert die relativ guten
Sperrwege, die der Gegner zur schnellen
Truppenverschiebung zwischen den drei
im Frieden kaum begangenen Gipfeln
gebaut hatte. Als Mitte Oktober der erste
Schnee fiel, konnte man an der großen
Zahl der dunklen Streifen auf den
Bergen die Vielvcrzweigtheit dieses Weg
smS zum ersten Mal deutlich erken
nen. Dt Operationen, denen die Clabu-cew-Stellung
zum Opfer fiel, reichten
unmittelbar auf diejenigen zurück, die
Predeal zu Fall brachten. Jene östlich
umfassende Bewegung deutscher Jnfan,
teristen und Honveds, die der wichtigste
Teil unseres unwiderstehlichen Flanken
druckcZ auf Predeal war. wurde zugleich
der erste Schritt zur Annäherung an
den am weitesten nach Osten aussprin
enden Gipfel der Trcikopfstellung (Cla-bucetu-Azugii).
Noch war die zur Er
stürmung der ersten Linie unbedingt not
wendige nächste östliche Höhe, der Su
sagn, nicht in unserer Hand, als schon
starke Vorhuten von uns gegen den Cla-bucetu-Azugii
in Bewegung waren.
Diese UmfassungsSewegung. die diel
weiter ausholte als die lokal bedrenzie
M Predeal. erreichte sehr schnell vom
FinanzwachthauZ 1430 auS den Gipfel
deS südlich gelegenen Elevator und ge
wann darauf im Limbarelustale all
mählich Raum. Der LimbareluS ist e?n
nördlicher Nebenfluß des Parazuga und
schneidet von jenem Eebirgsauadrat, das
der Parazuga bildet, von Norden und
Süden mitten zwischen Taurului und
Azugii hindurchfließend, die Track für
eine Jndustrieholzbabn ab. die von
Azuga aus nordwestlich in die Berge
gebaut ist. TaS Vorrücken dieser Um
fzffungstruppen ward durch den Fall
n Predeal am 23. Oktober bedeutend
".schleunigt. Der Angriff gegen die ge
ftiuie C'aouceiu-Stellung begann natur
'wag mir einem
V'fff
5.f
UmfassungZloloiinm gegen die
Adolf Köster.
Reiben ostlichen Gipfel. Zunächst ward
am 2. Oktober der 1523 Meier hohe
Taurului durch HonvcdS gestürmt.
Dieser schwer ersteigbare Berg war or
tillcnstlsch befestigt und bot eine glän.
zende Beobachtung über das ganze Tal
und unsere Angriffslinien. Mit ihm war
der dreiköpfigen Stellung da SKittelstück
ausgcbrochcn. Nun kam der Azugii an
die Reihe. Gegen diesen östlichsten der
drei Gipfel hatten feit einigen Tagen cr
folgreich von Norden her deutsche Trup
pen operiert. Aus der Stelle, wo die
Drahtseilbahn den vom Norden auf den
Gipfel führenden Saumpfad schneidet.
arbeiteten sie sich langsam an ihn heran.
Nach gutem von Taurului geleiteten Ar,
tillerievorbereitungsfcuer traten sie am
27. Oktober, 10 Uhr morgens zum
Sturme auf den letzten Teil des Gipfels
an. Bald darauf war er in unserer
Hand. ! In rascher Ausnlltzung dieser
beiden Erfolge stießen die verbündeten
Truppen sofort südlich nach und erreich
ten auf dem ganzen Teilabschnitt das
Tal der Parazuga von ihrem Ein-
sluß in die Peahov,: ob bis zum Knie,
an dem sie nach Norden bieg?. Damit
war den Rumanen auch der Besig ton
Stadt und Bahnhos Azugz tatsächlich
entrissen.
Nachdem so die beiden Wesigipfel dc:
Clabucetu-Stsllung gefallen waren, hing
unser rechter Flügel naturgemäß zurück.
Unsere Front lief damals vom Fuße der
Corica-Höbe gegenüber Azuga aus in
stark nordöstlicher Richtung über die
Borberge des Bajului bis westlich Pre
deal. Die Zalstraße selbst war bis Azuga
restlos in unseren Händen, wenn auch
ihr letzter Teil durch die rumänischen
Geschütze der südlichen und südwestlichen '
Hohen ständig unier Feuer gehalten war.
Um ihre Säuberung haben sich wiederum
deutsche Truppen verdient gemacht. ?ach
dem sich die Häusertämpfe von Pred?al
zum Teil noch in den weiter südlich des
Ortes hinziehenden Sicdelungen fortg?
setzt hatten, waren die oben beschriebene??
starken Stellungen in wuchtigen l-tößen
nacheinander überrannt worden. Tabki
hatten die Rumänen neben Panzerkano
nen eine Menge neuesten Befestigugs
Materials eingebüßt.
Schwerer als die Säuberung der
Straße ward 'die Niederzwingung des
westlichen, auf dem rechten Prahova
User liegenden Baiului-Gipiels. Nach
dem wir schon früher westlich von Pre
deal zunächst das Badetal genommen
hatten, ward der feindliche Widerstand
auf diesem Abschnitte immer hartnäcki
ger. Umgchungsbkwegungen waren hier
ausgeschlossen, da die starke Fel-nnd
des Bucfes dem Feinde die linke Flanke
ideal schützt. Bon Osten war der Berg
unangreifbar, da er hier fast senkrecht
aufsteigt. So blieb nichts übrig, als sich
in dem kuppenreichen Bergwalö südlich
deS Klosters von Predeal langsam vor
zuarbeiten und dann den Berg mit seinen
Nebenkuppen, die an den Bucfes ziehen,
frontal zu stürmen. Teutsche und Un
garn arbeiteten in gemischten Verbänden
zusammen. Vom 26. bis zum 31. Okto
ber wurden gegen wachsenden Wider
stand die Vorstellungen niedergerungen.
Am 31. Oktober siel der etagenfärmig
stark besetzte Hauptgipfel. Dabei wurden
auf dem Berg allein 8 Geschütze und
n Maschinengewehre erstere zum Teil
schon durch unsere Artillerie zertrümmert
von uns erbeutet. Vom Haupigipfel
drängten wir in täglichen Etappen den
Feind nacheinander auf den Porcului,
die Capotnia. schließlich auf den Vrsu
Baiului, der schon direkt an die Fels
wand des Bucfes anstößt. Dem Feinde
blieb jetzt zwischen BucseS und Baiului
nur noch die schmale Schlucht lerbului
zum südlichen Rückzug. Unter dem Feuer
unserer schon früher am Nordwcstrande
dieser Schlucht in Stellung gebrachten
deutschen Maschinengewehre erlitt der
Feind schwere Verluste.
Mit der Vertreibung deS Gegner? auS
der Cerbului-Schlucht am 4. November
war die ganze Baiului-Stellung und
damit die gesamte zweite Sperrlinie im
Raume am Predeal-Paß von uns ge
nommen. Was sich seitdem hier abge
spielt hat, gehört schon zum Kampf um
die südlich von Azug? beginnende dritte
Verteidigungslinie. Die strategische Be- ,
deutung dieser schwierigen Gebirgs-
kämpfe südlich Predeal im G'samtrah
men unserer Angriffe gegen Rumänien
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zu erörtern, ist rexch nicht Zeit. Wohl
ober ist abschließend bn diesem Sieg
noch einmal der Leistungen unserer
Truppen zu gedenken. Sie haben nicht
immer ohne Verluste, aber immer mit
unwiderstehlichem Draufgängertum ge
kämpft. Sie haben im Kampfe nicht nur
einem tapferen Gegner, sondern auch
mit Eis und Hunger, Abspannung und
schlechten Verbindungen gelegen. AuS
dieser großen Gesamtleistung ist für
einen Augenblick daS thüringisch-sächsische
Regiment 188 hervorgetreten. Aber
neben ihm verdienen alle Bataillone und
Batterien, die diesen zweiten schweren
Riegel brachen und heute schon südlich
don ihm kämpfen, den gleichen Tank des
Vaterlandes.
Im wkstrumänilcken Urwald.
Von Eugen Lennhosf.
Standort
einer Honved-Tivision
im
Trotustal,
7. November.
Auf der schönen, breiten Bergstraße,
die, dem Tatros folgend, über GhimeS
nach Rumänien führt, marschiert ein un
garische Bataillon über die Grenze.
Das zerbröckelnde Gemäuer einer alten
Rakoczy-Burg, die weithin in! Land
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KARTS., von,. HUHAY fV,f
des GegenerS sckut, grüßt die Solda
ten; dann öffnet sich vor ihnen in einem
bunt angestrichenen Bretterzaun ein Tor.
und schon stehen sie auf rumänischem
Boden. Ein paar Schritte weiter über
setzt der Paß auf mächtiger Eiscnbrücke
den Fluß. Diese ist eine seltene Er
scheinung im Kampfraum völlig un
versehn. Die Rumänen sprengten bei den
Rückzugskämpfen die Brücken im Tro
tustal nicht. Etwa 10 Kilometer hinter
der Grenze riegeln jenseits der Ein
Mündung der Sulta in den TrotuS
niedere Hügel das Tal. Sie bildeten,
bevor sie von der hier operierenden un
garifchen Division fast kampflos genom
men wurden, eine zu starker Verteidi
gung eingerichtete rumänische Spcrrlinie.
Die Befestigungen zeugen davon, daß
sie in intensiver Arbeit lange vor Kriegs
beginn entstanden sind. Die Höhenrücken
sind ein einziges System von Gräben.
Unterständen, Flankierungen, Stollen,
Hindeinisaulagen. Außerordentlich lange,
weitverzweigte Gänge führen durch die
Hügel. Die Traversen und Maschinen
gewehrstände sind sauber mit Zweig
geflechten verkleidet. DaS Tenain ist
tre'fflich gewählt und doch muten die
Anlagen veraltet an. Sie sind allzu
sehr nach dem Schema konstruiert, daS
die MilitariZchen Lehrbücher vor dem
-"ff "miBs rft ! au Mi
Wclikrieg für permanente Feldbefesti
gungen vorsahen. Die Erfahrungen von
ziveicinhalb Kciegsjahren scheinen hier
nicht in besonders weitgehendem Maße
befolgt worden zu fein. DaS zeigt sich
namentlich auch bei den Hindernissen.
Mit unendlicher Mühe wurden ganze
Felder von dicht nebeneinander cinge
pflöckten, zugespitzten Pfählen angelegt.
Wolfsgrube reiht sich an Wolfsgrube.
Alle möglichen Einrichtungen finden sich
hier, die in den Herbsttagen des Jahre
1014 Anwendung fanden, aber seither
längst fallen gelassen wurden: zum Bei
spiel auch schwere, unpraktische Schrap
nellschirme, die dem Soldaten daS Ge
fühl der Isoliertheit geben und darum
moralisch ungünstig auf ihn einwirken.
ES mag hier erwähnt sein, daß auch
in manch anderer Beziehung die ruma
Nische Kriegssührung sich viele Kriegs
rfahrungen bisher nicht oder doch nur
allmählich zunutze gemacht hat, obwohl
der Generalstab jedem Offizier ein zwei
bändige Werk mitgab, daS unter dem
Titel Die Erfahrungen deS Weltkrieges
auf allen Kriegsschauplätzen' eine Fülle
don Material, Beobachtungen der Mili
iärattachöS, Aufsätze von Entente-Gene
rälen usw. enthält. Da mag vielleicht
darauf zurückzuführen fein, daß eS trotz
aller Anleitungen doch an der Vorstel
lungSkraft für die -Erscheinungen ,u
fehlen scheint, solange diese nicht selbst
an d Truppen herantreten.
Die Rumänen hatten In die Infan
terie.Bcfestigungen tm Trotuktal auch
mobile Panzerungen für kleine Geschütze
eingebaut. Letztere konnte sie auf dem
Rückzug retten, die Panzer mit ihren
Nuppeln mußten sie, trotzdem sie auf
verhältnismäßig leicht beweglichen La
fetten ruhten, zurücklassen. Die Ge
schütze, die hier zusammen mit der In
fantericverteidigung dem Anmarsch
wehren sollten, waren kleinkalibrige 5,3
Zentimeter-Nanonen. die vermutlich au
der befestigten Cereth-Linie genommen
und als Tandemziige auf zwei Rädern
transportabel gemacht wurden.
Jetzt ist diese Ctcllungskctte in den
Händen der Honvedtruppen eine Korps,
die die Rumänen in der Richtung des
Ausgangs aus dem engen Trotustal
kräftig zurückgedrängt haben. Beider
feits des Tales klettern die Gräben zu
den Bergrücken empor, die sich in einer
Höhe von durchschnittlich 14X) Metern
hinziehen. Der GebirgSkrieg zeigt hier
ganz eigenartige Formen, denn dichter
Urwald bedeckt die Häng, der die
Kampfhandlungen äußerst schwierig
macbt und an die Truppen gewaltige
Ansorderungen stellt. Der Wald ist so
dicht, daß ein Vorwärtskommen stellen
weise sast unmöglich erscheint. Stürme
XUCKZVdTRAH Je7lHAHM an. nOUH!
haben zahllose Urwaldriesen umgestürzt,
und das Unterholz ich derart unwegsam,
daß Tragtiertolonnen sich nur mit An
spannung äußerster 5? ras t durchzuarbei
ten vermögen. Die, Rücken steigen weit
steiler und schmaler als die Karpathen
an. und stets sind, die Leute, die hier
Stellungen beziehen, in Gefahr, abzu
rutschen.
Rasch haben sich aber die hier kämp
senden Ungarn an das schmierige Gelände
gewöhnt, und trotzdem die Rumänen,
die in diesem. Umg'hungsakiionen be
günstigenden Gebiet jeden Steig kennen.
Fenizclos in ikalicnilcbcr
Beleuclitung.
Der athenische Korrespondent des
Geniere della Sera" fcknckt seinem
Blatte einen interessanten Artikel, von
dem die Neue Zürcher Zeitung" folgen
den Auszug gibt: Der Korrespondent
dementiert zunächst nochmals eingehend
die in den französischen und englischen
Blättern derbre"et. und durch Tele
gramme aus Athen genährte Meinung,
als ob die venizelisüsche Bewegung im
griechischen Volke einen Rückhalt besitze.
Da gerade Gegenteil sei der Fall. Nach
wie vor habe der König, der i'.: Neu
tralität unter allen Umständen seWt un
ier den schwersten Demütigungen aus
recht erhalten wolle, die überwiegende
Mehrheit des Volkes hinter sich. Frei
lich, niemand fei darüber im unklaren:
Sl'örng Konstantin sei entschieden deutsch
ittundlich. Er gehöre zu den Anhängern
der Zentralmächte, so wie Venizelos zu
den Anhängern des Vierverbandki ge
höre. Aber wahrscheinlich hak-e d..i deut
schen Kaiser die Freundschaft Konstan
tins weniger gekostet als den Vierverband
die Freundschaft Venizelos' gekostet habe.
Seinerzeit, als BenizeloS die Jn!,rven
tion Griechenland! durchzusetzen versuchte
und infolgedessen vom König desavouiert
wurde, habe es in den Ländern des Vier
Verbundes nur eine Stimme der Ent
rllstung gegen den selbherrischen Monar
chen gegeben, der den Willen seines der
ontwoitlichen Ministe und dem Willen
seines Volkes zu trotzen wagte. Aber
heute zeige ei sich immer mehr, daß Kö
nig Konstantin damals nicht andere tat,
als daß er den Willen seines Volkes er
füllte, eines Volkes, das heute wie zu
vor den Frieden wolle und nicht den
Krieg.
Der Beweis dafür werde durch die Er
eignisse sebst erbracht. Hätte König
Konstantin gegen den Wille.. deS VolkeS
gehandelt, dann hätte sich S Volk gegen
ihn gewendet. Jene, denen dsl G'gen
teil zu boren angenehmer erschien, ver
trauten dagegen auf die wenigen Jnter
vcntionisten und deren Führer Tenize
loS, die den Mangel an Anhang mit
großem Geschrei ersetzten. Heute könne
kein Zweifel mehr darüber bestehen, d.
h,. es brauche einer großem Dosis guten
Glauben, um nichr einzusehen, da, die
venizelistische Bewegung einem wahren
Falliment gleichkomme. Venizelos sei
zweifellos ein ziemlich geriebener Mensch.
Im Laufe der beiden Balkankriege habe
er e verstanden, sich einen Namen zu
verschaffen, aber er habe seine Erfolge
zum großea Teil günstig, Umständen
nicht! unversucht lassen, um sie auS dem
Urwald und auS dem Land wieder her
auSzudrängen, scheiterten alle diese Be
mühungen. Die letzte bedeutende
Schlappe war daS große Gefecht bei
Acassu am 17. Oktober. An diesem Tag
spie der Urwald plötzlich im Rücken der
Im TrotuS'Tal frontal aufl heftigste
Mgriffenen Ungarn zehn rumänische
Kompagnien auS, die in dreißigstündi
gem Marsch auf Cchlcichpfaden durch
den damals noch dünnen Bertcidigungs
schlcier nördlich deS FlusseS gekommen
waren. Aber diese an sich gewiß bravou
röse Tat wurde für den Gegner zur
Niederlage. In schwerem Ringen wurden
die Leute des Brigadier Obersten Hojan
zusammengehauen; dieser selbst mit 15
Offizieren gefangengenommen.
Der Widerstand der Rumänen in die
sem Raume ist, seitdem er der Vcrtei
digung der eigenen Gemarkung gilt, nicht
nur energischer geworden, fondern der
Vcrteidigiingsgürtcl wird stetig dichter.
Der Armee Arz steht die rumänische
Nordarmee gegenüber, die nfänglich
vom General Presam befehligt wurde.
Bei den Anfangskämpfcn hatte diese Ar
mee eine große Ausdehnung: sie reichte
etwa vom Ajtoz'Gebiet bis zum Toel
gycs.Paß. Jetzt schiebt sie sich immer
dichter nach Süden im ÜztalTroi'
Gebiet zusammen. Die russische Hilfe ist
ollem Anschein nach für die Rumänen
7V&-PASS
um so nötiger, als nach den schweren
Kraftanstrenguügen der bisherigen
Kämpfe der Menschenersatz den Rumä
nen nicht geringe Schwierigkeiten berei
ten dürste. Die ganze Art ihre Ein
triüs in den Krieg läßt darauf schließen,
daß sie mit einer raschen FeldzugsEnt
scheidung rechneten und deshalb eine
Organisation trafen, die nur für der
hältniZmäßig kurze Zeit berechnet war.
Es war daher nur logisch, gleich auf den
ersten Anhieb die ganze Kraft in Feuer
zu werfen. Da die Absicht aber mißlang,
fallen jetzt die Ersähe schwer.
zu verdanken. Daß er ein Mensch mit
guftt Kombinationsgabe, aber nicht ein
eigentlicher politischer Schöpfer sci, be
weise die geringe Einsicht in den Willen
des Volks, dessen Vertreter er zu sein
wähnte. Sein Fias,o sei oksenbar, denn
trotz aller Unterstützung, di: ihm der
Bierverband gewahrte, habe er mit lnap
per Not ein Heer von 2000 Mann ,u,
fammengcbracht.
Der Korrespondent erklärt, er wisse
nicht, wie ti ". jer Enttäuschung Ve
nizclos' aussehe, aber die Enttäuschung
derer, die das Vertrauen in ihn setzten,
sei groß. Die 2000 Mann deS Herrn
Venizelos hätten, og.schen vcn dem,
was noch folgen werde, den Biervcrlxind
10 Millionen gekostet. Es se! einfach
nicht wahr, waS Venizelos über sein
Heer und die Aussichten feiner Vermeh
runz durch die französische Agentur Ra
dw bekannt g be. ES sei nicht wahr, daß
die Rekrutierung die besten Resultate zei
tige, daß 50,000 Jtl en l.. Anerika
darauf warteten, zu den Waf'en "'i grei
fcn, daß auf lreta eine Division bereit
stehe, und daß Samos 20(10 Mann stelle.
Die Wahrheit laute ganz anders. In
nerhalb zweier Monate feien nicht wen!
ger denn 30,0000 Griechen uach Amerika
ausgewandert, um auf diese Art dem
Krieg zu entgehen. Bei jeder Abfahrt
don Schiffen im Hafen von PiräuZ könne
man sehen, wie die Gendarmen versuch
ten, die Emigranten zurückzuhalten. In
Saloniki widersetze sich daS jüdische Eli
ment entschieden der Rekrutierung, nd
England habe auf eine Anfrage Venize
loS', ob e die Anwerbung von Freiwilli
gen auf Zypern gestatte, gar nicht ge
antwortet. Die Macht der Provisor!
schen Regierung in Saloniki sei derart
schwach, daß sie die Hilfe de Vierver
bände anrufen ...usse, nur um die Bei
Haftungen der Widerspenstigen zu voll
ziehen. Der Franzose habe ein treff
liche Sprichwort, dak sich auf den Fall
anwenden lasse: .Der Spaß lo .et mehr
als n wert ist." Die ZLgcrung der En
tente, die Regierung' dek Herrn Bcni
zelo! förmlich anzuerkennen, wird urch
die Aeußerungen deS führenden italieni
schen Blatte reichlich erklärt.
Mit großen und schönen Bor
sellungen sollen wir gerüstet sein; denn
überall umgibt unS daS Gemeine wie
eine Atmosphäre, sofort bereit, in jede
Lücke hineinzudringen.
Wa gekommen ist, wird such wie
der gehen, und waS sich festgesetzt bat. t
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um uuit iui v i) viuu i. U1;
setze schon dem Absterben hingegeben,
fein Geschlecht anzeigend.
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