Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 15, 1916, Page 4, Image 4

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Seite 4 Tägliche Omaha Tribüne-Freitag, den 16. Dezember 1916.
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ägliche Omaha Tribüne
TEIßÜNE PUBLISHING CO., VAL. J. PETER, Pnüimt
1311 Howard Str. Telephon! TYLER 343 Omaha, Nbreska
Dea Moii.es, la Branch Oßice: 407 th Ar.
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'Wt, per Jahr $5.00; einzelne Nummern 2c Preis des Wscheudlat:
bei strikter Vorausbezahlung, per Jahr $1.50.
Entered as second-class matter March 14, 1912, at the postoffic cf
Omaha, Nebraska, nnder the act of Congresa, March 3, 1879.
Omaha, Nebr., den 13. Dezember 1916.
Der Sieger wirbt um Frieden.
Tcutschland und seine Bundesgenossen konnten ihren feinden den
Frieden anbieten, weil sie siegreich und heute verhältnismässig stärker
sind IS je zuvor seit Ausbnich des Krieges; weil sie die Mittel und
(elegenheitm haben, in der nächsten Zukunft neue schwerste und härteste
Schläge gegen die Feinde zu führen, 9hir wer sehr stark ist und sich
sicker fühlt in feiner Kraft, kann Friedensangebote machen. Der Schwache
bittet um Frieden.
Teutschland ist stark und hat seine und seiner Bundesgenossen Stärke
durch den siegreichen rumänischen Feldzug soeben wieder seinen Feinden
und der neutralen Welt deutlich klargcinackt. Zum Ueberflufz hat es
sein Friedensangebot so abgefaßt, das; i? ihm neben dem Friedenswunsch
nur starkes Selbst, und Siegcsgefühl zum Ausdruck kommt, und kein
vernünftiger Mensch sa etwas wie Schwäche oder Sorge daraus heraus,
lesen oder hineindeuten kann. v
Teutschland und seine Verbündeten haben schon viele grosse Siege
errungen seit jenem verhängnisvollen 1. August 1914 mit dem Frie
densangebot errangen Sie den größten. Wenn Deutschlands Staats,
lunst Fehler machte sie wurden wett gemacht durch diesen Sieg.
Tas deutsche Friedensangebot bedeutet einen Sieg Deutschlands über
sich selbst; oder einen Sieg des maßvollen, weitausschauenden, klugen
Deutschlands über das begehrliche, zornmütige, stürmischere Deutschland.
Teutschland, daS Teutschland, dessen Waffen so gut wie immer und überall
siegreich waren, das an allen Fronten iin Kanrpfe stand und am meisten
tat zur Eroberung der großen feindlichen Gebiete und Länder, die heute
von seinen und seiner Verbündeten Truppen besetzt gehalten werden
das siegreiche Deutschland fordert nichts für sich selbst. Kein Land, leine
Geldmtschädigung. Es erklärt sich zufrieden mit seinem alten Besitz
will nur den Völkern der von ihm eroberten Gebiete die Freiheit geben,
und seine und seiner Bundesgenossen Zukunft und rechtmäßigen Besitz
sicher gestellt wissen. Es straft Lügen alle diejenigen, die behaupteten.
eS habe den Krieg gewollt, Eroberungen zu machen, denn es hat große
Länder erobert, und erklärt sich in der Fülle seiner Siege und seiner
Kraft bereit, sie zurückzugeben, oder denen zu geben, denen sie von rechts j
wegen gehören. Tas sichert dem deutschen Reiche und Volke den größten
Sieg, den sie bis jetzt noch errangen.
Die Alliierten mögen auf das Friedensangebot nicht eingeben. Sie
mogm e3 zurückweisen und den Kampf weiterführen wollen. Ein großer,
Deutschlands größter Sieg, bleibt es darum doch. Teutschland hat sich
damit die Imponderabilien, die unwägbaren Werte gesichert, von denen ;
Biömarck so sehr viel hielt, und die es sich in den ersten stürmischen Tagen
des Krieges durch zornmutige Worte und unvermeidliche Handlungen beim
Auslande verscherzt hatte. Es hat wenn der Krieg fortdauert '.
die Verantwortlichkeit auf die Feinde gewälzt und sich frei gemacht auch
für die schärfste Kriegführung. Es wird bereit sein, im Falle der Ab
lehnung seines Angebots, im Verein mit seinen Bundesgenossen, neue,
schnelle und schärfste Schläge zu führen und wenn dann in den Ländern
der Feinde die Folgen der Zurückweisung der Friedenshand ruchbar wer
den und sich zeigen und schwer fühlbar machen, dann werden die getäuschten
und schwer getroffenen Völker nur ihre eigenen Herren verantwortlich
machen können und auch machen. j
Die Hoffnung auf Annahme der Friedensangebote und auf baldigen
Frieden beruht darauf, daß man das in Lonöon, Paris, Petrograd und
Rom erkennt, und auf die kräftige Unterstützung, die Deutschland und
seine Verbündeten in ihren Friedensbemühungen bei den Neutralen, im
Besonderen in Washington zweifellos finden werden.
Prohibition als Helfer in der Not.
England hat sich ein neues Ministerium und in der Person von
David Lloyd George einen Diktator zugelegt, die die verschiedenen Schar
ten, die Englands Kriegsruhm in diesem Kriege erlitten, hat, auswetzen
ssllen.
Und dieses will man zum Teil dadurch erreichen, daß man darr
TLmon Alkohol dm Krieg erklärt, denn nach Neujahr soll die Abstinenz
im ganzen Königreich eingeführt und Alkohol nur noch zu medizinischen
Zwecken verkauft werden. Irgend ein Sündenbock muß für die bisherigen
Mißerfolge gefunden werden, und da ist es sehr bequem, den Suff für!
alle Prügel verantwortlich zu machen.
Populär wird der Krieg durch die Prohibition in England sicher
nicht werden, auch wird England im Zeichen des Wasserglases ebenso
wenig siegen, wie bisher. Der Zweck der neuen Verordnung ist auch wohl
ein mehr finanzieller als moralischer. Wahrscheinlich will man die be
deutenden Summen, die die Engländer und Engländerinnen in alkoholi
schert Getränken anlegen, künftig in der einen oder der anderen Form
dem Staatsschatze zuwenden.
Durch diesen AbftinmzErlaß bricht England übrigens auch ivieder
mit einer seiner glorreichen und geheiligten Traditionen. Die Leute,
die Englands Flotten auf den Meeren und Englands Heere auf dem Lande
m vergangenen Tagen zum Siege führten, ein Nelson, ein Collingwood
und Wellington waren sämtlich dafür bekannt, daß sie dem Dämon Alko
hol in ziemlich lebhafter Weise fröhnten, und von den Mannschaften des
Heeres und der Flotte war es sprichwörtlich geworden, daß sie in einem
gediegenm Rausch die höchste irdische Seligkeit erblickten. Trotzdem haben
r? nichts von ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Mut eingebüßt und die
glänzendsten Ruhmestaten hat Englands Wehrinacht zu verzeichnen ge
halt, cüs feine Offiziere, Soldaten und Matrosen, gewohnheitsmäßig
alkoholische Getränke in ziemlich reichlichen Quantitäten konsumierten.
Auch die russische Armee kriegt keine geistigen Getränke oder soll
wenigstens keine mehr erhalten, ebenso wenig, wie das russische Volk. Man
kann nun gerade nicht behaupten, das; die Kriegstüchtigkeit der Russen
durch das Alkoholverbot gesteigert wäre, denn bisher ist die russische
Armee stets der verlierende Teil gewesen, und zwar einem Gegner gegen,
uocr, der von seiner bisherigen Gewohnheit des mäßigen Trinkens auch
im Kriege nicht abgewichen war. Weder in Deutschland noch in Ocster
n'i34lngant hat man es für nötig befunden, die Soldaten auf Wasser
rationen zu setzen, damit sie sich besser schlagen. Im Gegenteil, den
Truppen werden in den Schützengräben und Unterständen sogar geistige
Ertränke geliefert oder doch wenigstens zugänglich gemacht.
Und tarn soll auch in Frankreich die Prohibition eingeführt
werden. r
Der plötzliche Umschwung in den anglofrcmzösischcn Anschauungen
v.tzz den Alkoholgenuß ist um so radikaler, als man in dem Schnaps bis
vor kurzem noch ein Anfeuerungsmittcl für die Tommies und Franz
männer sah, vermittelst oessen man sie in das dickste Feuer treiben konnte,
verschiedentlich fielen bei den Angriffen, die die Engländer an der Somnie
uilternahinen, Gefangene, die stark bezecht waren, in die Hände der
tausche::. Tie Leute waren unter dem Einflüsse des Alkohols aus der
I'.ckung in das mörderischste Feuer getrieben und natürlich zu Tausenden
?.tdergemacht worden. Auch Todesfälle infolge des Alkoholgenusses, für
aber weniger der Tamon Alkohol als die Gewiß mlostgkelt der eng
l'.-chm Kommandeure verantwortlich war, kamen vor.
Ob die Tommies und Franzosen sich nun besser schlagen werden, wenn
' ' seinen Rum, Gin oder Wein mehr kriegen, wenn ihnen selbst das
.:-.-r, entzogen wird, ist immerhin fraglich. Tie Wassersimpelei wird
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ib ciut) nicht retten, wenn es feine geplante größere Machtentfaltimg
;;rch nichts Anderes ins Werk setzen kann.
Wasfer allein tut's sicher nicht.
it es nicht vergessen wird, fei
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Ein Amerikaner ist von VillistaZ
venmrtet und bann gehängt worden.
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Deutsche Oekoen und
deutsche Tugend!
Von Dr. Schnitzle?.
Wenn wir Deutschen es verbergen
könnten, daß wir im jetzigen Kriege
leiden, dann dürften und wollten
wir es doch nimmer tun. Keine
Selbsttäuschung vor uns und kein
Verheimlichen vor anderen kann
uns von Nutzen fein, sondern klaren
Blicke) wollen wir das Kreuz an
schauen und in bewußter Liebe es
umfassen, um in seinem. Zeichen zu
siegen. Aber ist denn nicht das
große Leid wie ein blutiger Strom
dahergerausckit über die ganze Erde?
Sind wir nicht alle unter der Zucht
rute GotteS gebeugt, Freunde, Fein
de und Neutrale? Gewiß, und den
noch trägt das deutsche Volk viel
leicht viel schwerer als die meisten
anderen, die auch dem Kriege ihren
Zoll an Blut und Gut entrichten.
Tas soll die Welt wissen, damit sie
diesem Volke gerecht wird. Wenn
sie ihre Kinder lehren will, was
Heldentum ist und wie man alles
hingibt für seine Ideale, dann mag
sie auf dieses Volk hinweisen. Tas
sprechen wir ohne Stolz und Ueber
Hebung aus, voll Tank gegen Gott.
Wüßten wir nicht, daß unsere Sa
die die der gerechten und notroen
digen Verteidigung ist, wir konnten
es nur verniefsen und frevelhaft.
aber aus aussichtslos nennen, einem
Volke solche Opfer zuzumuten.
Deutschland kämpft um sein Dasein
gegen die Ueöermacht der Menschen
zahl, gegen das rote Gold der
reichsten Nationen, gegen die Fein
heiten einer rafinicrten Diplomatie
und gegen die Wildheit farbiger
Hilsstruppen, gegen die Geschoß
fabriken der halben Welt und nicht
minder gegen giftige Lüaenpfeilc,
gegen Raub und Hunger. Das alles
zerstört unsere Siegeszuversicht nicht.
denn die 5lratt des Rechtes bemißt
sich nicht nach Menschenslärkcn und
Erdenwerken, sondern nach dem Wil
len der Vorsehung.
Aber tmc wisien daß wir den Sieg
teuer erkaufen müssen. Auf hun
derttausende von Gräbern fließen
die Tränen, das Los der Krüppel
und der Kranken schneidet in unsere
Seelen, in die feindliche und oft so
feindliche Fremde gehen unsere
wchmutvollen Grüße zu den Gcfan
genen. Bei uns im Lande verlor
das Leben so vieles, was sonst dem
Menschen unentbehrlich erschien.
Manche Mutter kann ihren Kindern
wohl das zum Leben Notwendige
reichen, aber nicht das, was früher
Liebe und Freude hinzulegte. Tie
Tage kommen und gehen in Arbeit.
in Hoffen und Fürchten, und wenn
die Strahlen der Morgenröte auf
unser Heim fallen, wissen wir nicht,
ob es abends zum Traucrhausc ge
worden ist. Wozu also leugnen, daß
das Leid Einkehr bei uns hielt, daß
die Hand des Herrn schwer auf uns
lastet!
Und doch gehen wir erhobenen
Hauptes. Wir richten cs um so zu
versichtlicher nnpor, je länger der
Krieg dauert und je mehr wir inne
werden, welchen Tribut die Vor
sehung von uns fordert. Ms der
furchtbare Völkerbrand aufloderte.
da fühlten wir alle die Pflicht re
ligiöser Erneuerung. War sie schon
vollzogen, als die Kirchen nicht mehr
leer wurden: als der gute Hirte im
Vußgericht und am Gnadentische
seine Schaflein zahlreich versammelt
sah. wie nie zuvor; als das Glöck
lein des Gebetes wieder in Herzen
erklang, die Jahre lang entweihte
Tcnrpel Gottes gewesen waren?
Nein. Soll das deutsche Volk tief
und nachhaltig die Umkehr zu seinem
Herrgott durchführen, dann muß es
in den Tiefen eines Wesens ge
läutert werden, in einem Gemüts
leben. Von Hause aus dem Un
glauben abgeneigt, aber allem leicht
zugänglich, was sich als Ernst und
Denkarbeit anläßt, zum Gottesglcm
ben veranlagt wie nur irgend ein
Volk, zugleich aber grüblerisch und
nicht selten dem prüfenden Zweifel
über Gebühr ergeben, so haben Tel,
le unserer Nation sich den gottnt,
fremdeten Geist der Zeit mehr auf
schwätzen lasseil, als ihn aus sich er
zeugt. Tas Theater der Gottlosig
keit hatte auch bei uns seine Zuschau
er gefunden. Ta klang wie ein Ton
ncrschlag die Stimme der Wahrheit
und Wirklichkeit in daS Treiben
lzinein, die Stimme des Herrn, vor
dessen Angesicht der Tod einhcrgeht".
Es begann die große Erzieherarbeit
der Vorsehung an der Menschheit.
Was sie für unS Teutsche bedeutet,
das wissen wir allgemach: Eine
vollständige Umbildung des Charak
tcrs zu neuem Ernst und neuer In
nerlichkeit bei Allen, die ihre Her
zen der Gnade Gottes geöffnet ha
ben.
Hätte I'emcnld uns vor drei Iah'
ren noch gesagt, daß bald ein solches
Web über die Welt und auch über
uns hereinbrechen werde, Leid ohne
Maß und jetzt nach zwei Jahren
ohne ersichtliches Ende, wir würden
vielleicht an unsrer eigenen Kraft
zum Ertragen gezweifelt haben.
Dock in den -iwei Jahren sind wir
über uns selbst hinausgewachsen.
Mau spricht nicht so sehr von mi
notwendigen Vnrbeyrunge, als da.
von, daß andere eS noch schlimmer
haben.. Man nimmt die Unannchm
lichkeiten des täglichen Lebens in dm
Kauf und gedenkt der Krieger an der
Front, die llngleich Schwererers
erdulden. Mail wird erschüttert
durch die Todcsbotschaften und be
kennt sich dennoch zum Rechte des
Vaterlandes.
Der Teutsche besitzt nicht das cr
regbare Temperament des Romane.
Weder' die Begeisterung noch die
Niedergeschlagenheit gewinnen so
rasch über ihn Macht wie über die
heißblütigen Stäimne des Südens
und Westens. Er bildet sich sein
Urteil über die Tinge. meist sogar
mit einem starken Einschlag von
Kritik und Unzufriedenheit. Von
der einmal gefaßten Ansicht geht er
nicht leicht ab. der Sonnenschein
oder das Gewitter des Augenblickes
dringt nur langsam in die Tiefe sei
er Seele. WaS aber bis dorthin
gelangt. daS verarbeitet cr gründlich
und finnig, davon nährt und freut
cr sich, daran trägt und leidet er.
So ist das gewaltige Ereignis des
Krieges erst allmählich in den
Grund seiner Seele hinabgestiegen,
obschon man es in den Augusttagen
1011 anders gemeint hatte. Tie
Erscheinungen jener Tage klopften
nur an die Tore unseres Jnnenle
bcns, brachten nur die Oberfläche
des Gcmütslebens in Wallung.
Zwar kam da auch schon manches
Gute und Große zum Vorschein,
Tugenden, denen die, Welt ihre Be
wunderring nicht versagte. Als
aber dieser erste Frühling vorüber
war, da schieden sich im Garten un
seres Volkes die Wildlinge vom
Edclwuchs. Die Einen gingen hin
und sanken zurück in die Gewöhn
heiten des Alltages. Nur mit dem
Unterschiede, daß jetzt zum Nerbre
chen an der Zeit und zum Acrgcrnis
am Volke wurde, was früher als
Leichtsinn gelten konnte. Tie An
deren wurden nachdenklich, immer
mächtiger erfaßte der Ruf des Him
mels ihr ganzes Wesen, aus der
verrauschenden Stimmung ward eine
reife Erkenntnis und ein festes Wol
len, das Gemütslcben paßte sich den
in ihrer Bedeutung verstandenen
Wcltcreignisscn langsam, aber un
wicdernislich an. die größere Zeit
brachte allmählich auch die größeren
Menschen hervor. Nun wandeln
ihrer viele durch Tcutschland, sie
drängen sich N'cht auf die Straßen,
aber die tragen die bessere Zukunft
dee Vaterlandes in sich. Ob sie
aus den Schützengräben heimkehren
oder od sie öei den Kämpfen' hinter
der Front gestanden: wenn die Wei
hcstunde des Friedens schlägt, dann
werden sie die Lehr,neistcr sein.
Tonn wird die Schlacke beiseite ge
werfen; mit dem geläutertem Golde
aber bezahlen wir die Hoffnung auf
ein schöneres Tcutschland.
Begreift ihr es nun. ihr licbcn
Freunde im Ausland, daß uns selbst
das Traurige nicht ganz traurig, das
Schmerzlichste nicht ganz ohne Trost
ist? Schaut auf die Blumen an
einem Hcrbstmorgen hin. Tautro
pfcn hangen an ihnen, als ob sie
Tränen der Wehmut und Sehnsucht
geweint hätten in der kühlen, son
nenlosen Nacht. Aber diese Tau.
tropfen waren ihnen auch erquicken
de Nahrung, und wenn die Sonne
über den Horizont steigt, dann
spiegelt sie ihre ersten Strahlen in
diesen Perlen von Tau. Nur wenn
der Frost über die Tropfen seine Er
starrung haucht, werden sie den
Blumen gefährlich. Ist das nicht
immer sich wiederholendes Menschen
geschick im Bilde der Natur? In
die Tranen deS frcudearmen. des
sonnenlosen Lebens leuchtet am lieb,
stcn daS Licht übernatürlicher Erneu
erung hinein. Viel Wertvolles er
blüht unter solchen Tränen, solange
nicht der Frost der Verbitterung und
des Vorsehmigshaders darüber
streicht. Tarum schauen wir wohl
mit Tank und Ehrfurcht auf unsere
todesmutigen Soldaten, aber mit
nicht geringerer Ehrerbietung und
Dankbarkeit aur den gebleichten
Scheitel der Mutter und Gattin, die
ihre Liebstes dahingab und im Ver
lieren zur Heldin ward.' Frohen
Mutes begrüßen wir jede frohe
Nachricht aus dem Felde. Wenn
ober die Sterne der Freude hinter
den Wolken des Schmerzes zu er
löschen scheinen, dann durchschauert
uns die Bewunderung vor einem
Volke, das so groß ist im Opfer und
in der Weihe dieses Opfergeistes
über feine eigene Vergangenheit sich
erhebt. Und ein Vorsatz reift in
uns für die Zeit nach all dem Elend:
Kein Feind und kein Verführer soll
je die Hand nach den Schätzen der
Seele ausstrecken dürfen, die uns
in den Tagen der Not die Besten
unter uns erwarben.
cobesbriefe.
Perham, Minn.. 12. Dez.
Wcrte Herren!
Senden Sie bitte die Tägliche
Omaha Tribüne auf ein weiteres
halbes Jahr und finden Sie einlie
gend $2,50. Ta Ihr Blatt uns
stets mit den Tagesfragen aufs Be
sie bedient, möchten wir nicht gerne
ohne dasselbe sein.
Hochachtungsvoll
Ernst Rieper.
Carston. Nebr.. 11. Tcz. 191
Werter Herr Peter!
Einliegend sende ich Ihnen $5
in Vorausbezahlung auf die Täg
liche Omaha Tribüne.
Wohl ist Ihr geschätztes Blatt
um einen Dollar im Preis gesiie
gen, aber hier im westlichen Nebras.
ka nimmt cs kaum drei Bushel
Kartoffel, um die Zeitung zu be
zahle. Achtungsvoll
A. I. Tschacher.
McCook. Nebr.. 4. Dez. 1916.
Werte Herren I
Einliegend schicke ich Ihnen $5,
für Bezahlung meiner Zeitung. Ich
kann die Zeit kaum abivarten, ehe
die Post kommt.
Ich wünsche Ihnen Glück und Hof.
fe, daß wir bald vom Frieden ho
ren . Es sind hier sehr Wenige, die
deutsch lesen können, und die cs
können, haben die Zeitung. Es
wäre gut. wenn eine Zeitung heraus
geben würde, wie die Ihrige, in
Englisch.
Adolph Nieschick.
Fairfar. S. D.. 1. Tcz. 1916.
Omaha tägliche Trwune,
Omaha. Nebr.
Ich bin jetzt 78 Jahre alt und ge
siehe, daß die Omaha Tribüne die
beste Zeitung von der Welt ist.
Mit Gruß
K. Wcidncr.
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in Eschwegc.
Joskowitz, Elsa, früher in New
Iork wohnhaft gewesen, jetzt angeb
lich in Chicago aufhaltlich.
Koch, Christlian, geboren in Groß,
almcrode. Kreis Witzcnhausen.
Kuhuke. Edmund, Bergarbeiter.
3 Jahre alt.
Lcfieivitz. Josef, geb. am 3. Ja
nnar 1881 zu Grabow, Kreis
Schildberg.
Reinhardt. August Hermann, am
17. August 181? in der Nähe von
Erfurt geboren, Farmer in Milwau
kee oder Michigan.
Schcllborn. Edmund, in Tetroit.
Soll in einem dortigen großen
Puppen- und Spielwarengeschäft an
gestellt sein.
Wagner. Johann, am 2. Februar
1873 zu Lämmersrcut bei Wolfflcin
geboren; 1 808 in Milwaukee.
Warschnwöki. Leo. Letzte bekannte
Adresse: Bei Strauß. Hirschberg &
Co.. Joungstown, Ohio. Jetzt in
Tetroit?
Ziclinski. Johann, aus Graudcnz,
Letzte Adresse: Milwaukee?
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Den internationalen Krieg führen
die Russen. Die Soldaten stellt Vä
terchen selbst, die Führung stellt
Frankreich, England liefert das
Geld, Amerika die Munition und
Deutschland besorgt die Hiebe.
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