Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 14, 1916, Image 1

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U gespresse, indem Ihr zu
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33. Jahrgang.
Omaha, Ncbr., Donnerstag,' 14. Dezember 1916.
1. Ausgabe-8 Sciten.-No. 237.
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Alliierte werden
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Lord Northcliffe will allerlei verriickte Beobach
tungen gemacht haben; weitere
deutsche PrehKommentare.
Abschriften der Aste in Washington eingetroffen.
Berlin, 14. Dez,. (Von Karl weiter nichts, als ein gemeiner
Ackermann, Korrespondent der Täg deutscher Trick" sei.
lichm Omaha Tribüne.) Trotz Aus der Handlungsweise des
der deutschen Friedensvorschläge
bleibt Feldinarschall v. Hindcnburgs
Erklärung, , das; der Feldzng mit
größter Energie fortge etzt werden.
wird, bestehen. Eine militärische
Autorität wiederholte heilte mir gc
gcniiber diese Worte des Feldmar
Ichallö vci Krvrtcrilng oes oeulschcn
ffricdensvorichlags, den die deutsche
Regierung vor Bekanntmachung
wohl erwogen hatte, wissend, dai;
England keinen Frieden haben will,
weil die Alliierten bei Beginn des
Frühjahres eine weitere grosse Offen
sivc zu eröffnen beabsichtigen.
Weitere Zcitungskommentare.
Zahlreiche Menschenniassen umla
gcrten gestern bis tief in die Siacht
hinein die Zeitungsgcbäude in der
Erwartung, etwas über die Stel
lmigsnahme der Alliierten zu dem
Friedensvorschlag zu vernehmen.
Die Berliner Presse ist nicht sehr
zubersichtlich, dafz der Vorschlag von
den Alliierten angenommen werden
wird,. ' Die Morgcnpost sagt in gro
tm, Mrf. .5,1
zum Frieden! Sehet, da ist das Licht
v v- . .
iin der Dunkelheit! Der Lichtstrahl
Znoer ist schwach und flackert im Re-
fflL.J, ..s x,; x,,
um, .uwn. hw.wihu yt" uiiu , t.
MslivS W smn iZirnM firf, iurl
(U'liu luiivrni. si-mv um.1 o-fc
deller , Flannne entwickeln, um die
Welt, zu erleuchten und die Mensch
heit zu warnen?
Heute wissen wir dieses noch nicht,
doch können wir auf einen Sieg des
Lichts über die Dunkelheit hoffen.
Lasset uns hoffen, daß beim Na
hen der Feiertage die Menschheit aus
den Krallen der Finsternis erlöset
wird." '
Der Vorwärts" verlangt in den
Friedensbcdingungen für Teutsch
land : Ehrenvoller Friede, 33c
Ziehen des Reiches, Freiheit der na
tionalen Entivickclung." v.
Das Tageblatt und die Vossische
Zeitung besprechen Deutschlands
Stärke und heben dabei hervor, daß
der von Deutschland ausgegangene
Friedensvorschlag kein Zeichen deut
. scher Schwäche ist, wie manche Feinde
sich vorreden, sondern das Gegenteil
der Fall.
Redakteur Bernhard von der
Vossischen Zeitung" sagt, trotz
des KabincttLwechsels in Frankreich
und England und deren Absicht, den
Krieg fortzusetzen, können die Re
gierungen jener neiden Lander den.
noch nicht umhin, Dciitschlands Frio
dcnsbedingungen zu vernehmen
Die Kreuzzeitung befürchtet, das;
ein Friede nur dann geschlossen wer.
den kann, wenn sich die Alliierten
als absolut für besiegt erklären,
denn sonst wäre derselbe weiter
nichts als ein Waffenstillstand, der
Deutschland später gefährlich werden
könne.
Die Pizst ertlart, dasz man schwer
lich auf eine rasche Beantwortung
der deutschen Note rechnen könne,
u, d die Tägliche Nundschcm meint,
. i das; die Alliierten unerfüllbare C55c-
i aenfordcrnngcn stellen werden.
Wollen Note studicrrn.
London, 11 Dez. Ter War.
s i-.ungsnif ..Gebt Acht! Passt auf!"
den der französische Ministerpräsi.
deut Briand in feiner gestrigen Re.
de in der Teputiertenkammer er
(schallen lies;, wird auch von der
britischen Regierung bei Besprechung
der deutschen z)rledensvorschlage be
hcrzigt werden. Nachdem man sich
( von der ersten ueoerraschnng, die
dieser Vorschlag in ganz England
I l .... : 4, z, r,....f.: .
niTDurnn, vuuu uciuijiui yai uno
man von dcnl anfänglichen Plan,
denselben kurzer Hand obzniveiscn,
. abgekommen ist, scheint man in Re
gicrnngsürcisen entschlossen, diesen
Vorschlag unter die Lupe zu nehmen i
nd gemeinsam mit den Verbündeten (
. Englands zu handeln. Unter sei-
nen Umständen aber wird man auf
Bedingungen, wie jic DwNchland über die Bedingungen wissen mufz,
wünscht, eingehen. Sowohl die Presrdo er irgend . weiche Schritte zur
7 k als auch das Publikum sind sich Herstellung des Friedens unterneh
, rin eins, daß der ganze Vorschlag ! nien loird.
!i v,-: . - -
riedcnsnote
eifrigst studieren!
! deutschen Reichskanzlers geht her
vor. bah sich Deutschland die Stirn.
pathie der neutralen Mächte sichern
, will. Auch wird damit von Deutsch.
, land der Versuch gemacht, unter den
Alliierten Uneinigkeit hervorzurufen,
und schließlich soll dem deutschen
! Volke die Meinung beigebracht wer
den, dasz Deutschland in diesem
Kriege angegriffen wurde und sich
gegen die Feinde verteidigte, die
, Deutschland den Krica aukwanam
Man nimmt in England an, dafz in
Deutschland wegen Knappheit der
Nahrungsmittel und der ungeheuren
Menschcnvcrlu,tc tiefer Unmut Herr-
sche und die deutsche Regierung das
Volk durch die an den Tag gelegte
Friedensliebe beschivichtigcn will
(Ouatschköppe, dumme!)
Deshalb werden England und des.
sen Verbündeten die Vorschläge zu
Fncdensverhandlungcn einfach ab
weisen, ehe dieses aber geschieht,
wird man die Siebe des deutschen
Reichskanzlers genau studieren und
versuchen, ob hinter diesen oder je.
"n Redewendungen nicht eine bet-
I h nr Sintmtt tn A.it t-
steckte Meinung zu finden ist,
Der französische Ministerpräsident
Briand sagte in seiner gestrigen Re-
, . M, . . r
Vv? CN AbgCOrbltCtClt, daß NINN
, t , fif;iu v C . i-
?or dem .tt.ft das der deutsche
Vorschlag enthalte, in Acht nehmen
müsse, und diese Worte werden die
Alliierten beherzigen.
Der smarte" Lord Northcliffe,
Einer der schlimmsten Feinde
Deutschlands ist der mehrfache . $n
tungsherausgeber Lord Northcliffe.
und -dieser hat einen: Vertreter der
United Preß Association gegenüber
feinen Gefühlen über den. deutschen
Friedensvorschlag in folgenden Wor
tcn Luft gemacht:
Offenbar ist es. den Korresponden
ten in Berlin nicht gestattet worden,
über die wahre Lage der Dinge
in Deutschland zu berichten, denn
während der jüngsten Zeit hat sich
bei der deutschen Bevölkerung tiefer
Unmut geltend geniacht. Dieser ist
auf die Knappheit der Lebensrnittel
und die Schrcckcnregicrung, die über
all in Deiüschland herrscht, zurück,
zuführen.
Ferner find die Beziehungen zwi
schen Deutschland, Oesterreich.Un
garn und der Türkei gegenwärtig
gespannt. Auch hat die preußische
Regierung in Erfahrung gebracht,
dafz das britische Kaiserreich gegen
wärtig so gewaltige Rüstungen vor
niinmt, dak es die Frühiakrsoffen
five mit überlegenen Strcitkrästen
eröffnen wird, ja an Geschütz allein
wird Grojzbritannien dreimal so
stark sein, als Deutschland.
Der Friedensvorschlag wird hier
mit Verachtung angesehen.
Wir sind höchst erfreut, dasz amc
rikanischcr Sinn für Humor und Ge
rechtigkeit diesen Bluff" sofort
durchschaut hat. Frankreich, Ruh.
land, Italien und das kleine Bel
gien stehen so fest, wie der Ply
niantl) Felsen. (Das ist ein (e
schrei eines Esels, der sich in eine
Löweiihaut gehüllt hat.) '
Note in Washington eingetroffen.
Washington, 14. Dez. Die
deutsche Friröensvorschlagsnote' traf
vergangene Nacht hier ein. Mit der
Note hatte Legationssekrctär (Vretv
ein Memorandum an das Staatsde.
partcment gesandt, das die nötigen
Erklärungen derselben enthielt. Der
Friedensvorschlag wurde heute vor
mittag in Ucbercinstiminung mit
den Wünschen der deutschen Regie
ning an die Hauptstädte der Feinde
Teutschlands gesandt. Präsident
Wilson hat eine Abschrift der Note
zugestellt erhalten.
Dieser hat sich über den Friedens.
Vorschlag noch mit keinem Worte ge.
Sichert. Sicher aber scheint, daß der
Präsident vorerst etwas Bestimmtes
Frankreichs Premier
prahlt noch immer!
Warnt dor Deutschlands Hcimtülke;
Lage im Osten noch nicht
abgeschlossen.
Paris, 14. Dez. Fn der gestri.
gen Sitzuzig der ftanzösischcn Depu
ticrtcnkammer besprach Prcmicrmini.
stcr Briand den' Friedensvorschlag
des Deutschen Reichskanzlers. Er
warnte das Land, sich vor Frank
rcichs Feinden in Acht zu nehmen,
und fügte hinzu, Frankreich würde
in dieser Sache nicht anders handeln
als die übrigm Mitglieder der Al
liierten.
Ich habe die Pflicht, mein Land
gegen eine mögliche Vergiftung zu
schützen," erklärte der Premiermini,
ster unter Applaus. Wenn sich ein
Land bis an die Zahne bewaffnet,
wenn es allerorten Männer entgegen
den Bestimmungen des internatioa.
len Gesetzes festnimmt und sie zur
Arbeit zwingt, würde ich eine Schuld
begehen, wenn ich meinem Lande
nicht zuriefe: Pas; auf, sieh Dich vorl
Ich habe in erster Linie das Recht,
unseren Feinden zum hundertsten
Male zu sagen: Das Blut klebt an
Euren Händen, nicht an unseren.
Nicht das; ich die klare Einsicht mei
nes Landes bcziveiflc, aber angc
fichts dieser Versuche, unter den Al
liierten Zwietracht zu säen, rufe ich
aus: Die französische Republik wird
nicht weniger tun als die Übrigen
Alliierten."
Niemand kann behaupten, dasz ich
je ohne Recht optimistisch war, heute
jedoch müssen vir mehr als je zuvor
die Ueberzeugung haben, das; der
Sieg sicher ist. (Meint Briand den
Sieg der Zentralmächte?) Nirgends
sind die Erfolge der Deutschen ent
scheidend gewesen. Es ist wahr, daß
die tapferen Rumänen zum Nachge
ben gezwungen wurden, und dies ist
eine traurige Tatsache, aber ihre Ar
mce, unterstützt von der russischen,
wird das wieder gutmachen. (Bald
gibt's keine rumänische Armee mehr.)
Was die Frage im Ostm anbetrifft,
so ist dieselbe weit davon entfernt,
erledigt zu sein, und morgen wird
wieder eine neue Front erstehen, wel.
che die Streitkräfte der Feinde un
wirksam machen wird."'
Italiener von
Albanesen geschlagen!
Berlin, 14. Dez. (Funkenbericht.)
Eine von Sofia hier cingetroffe.
ne Depesche meldet, daß eine aus
6000 Albanesen bestehende Streit
niacht die Italiener bei Pasnei
na, Epinls, angegriffen und in die
Flucht geschlagen hat. Die Ver
luste der Italiener waren groß.
Zwanzig Bergleute
kommen ums Oeben!
Weir City. Kas.. 14. Dezember.
In der zwölf Meilen westlich von
hier gelegenen Kohlengrube der Rec
dy 8z Ryan Co. fand gestern nach
mittag eine Erplosion statt, der 20
Kohlengräber, meist Ausländer, zum
Opfer fielen. Sieben Bergleute
ivurdcn verletzt, während 33 unver
letzt entkamen. Es ist dies mit einer
einzigen Ausnahme das größte Kohlenbergwerk-Unglück
im Staate Kan
fas.
Von Pittsbnrgh. Kans., wurden
sofort Rettuiigsniannschaften abge.
sandt, welche stundenlang heldenmü.
tig arbeiteten, um womöglich die
Eingeschlossenen zu retten. Die we
nigen am Leben Befindlichen warm
durch Brandivnndcn furchtbar ver
letzt. Eine Frau hatte ihren Mann und
zwei Söhne verloren, und zwei an
derc Väter kamen znsanimcn mit ih
ren Söhnen in der Grube um. Im
Ganzen sind vierzig Kinder zu Wai
sen geworden.
' Sämtliche Kohlengruben werden
bis zur Beerdigung der Opfer der
furchtbaren Katastrophe geschlossen
bleiben. Eine behördliche Unterfu
chung der Ursachen der Explosion
wird sofort beginnen.
Erzherzog UarlStephan
Regent von Polen!
Warschau, 14. Dez,, über Lon.
don. Erzherzog Karl Stephan von
Oesterreich ist zum Regenten von
Polen auserschcn worden uiiö dürfte
später zum lön,g ausgerufen wer
den. Der polnische Staatsrat wird
noch vor Weihnachten zusainnientre
ten. Deutschland wird in dieser
Sitzung durch den bayerischen
taatsminister Graf Lerchenfeld ver
treten sein. Ter Regent Polens ist
ein Ncfie des ventorbcnen Kaisers
Franz Joseph unö SS Jahrc alt.
Oesterreichs
- Uabinett resigniert!
Alexander TpitzmüUcr ist mit der
Ncnbildnng des Ministeriums
betraut worden.
Amsterdam. 14. Dez. Aus
Wien hier eingetroffene Depeschen
besagen, daß daö österreichische Mini
sterium zurückgetreten ist. Herr Ale.
rander Spitznmllcr ist mit der Neu.
bildung des Ministeriums betraut
worden.
Sollte diese Nachricht auf Wahr,
heit beruhen, dann hat das Kvbi.
nett, welches von Dr. Ernst Kör.
ber am 1. November nach der Er.
mordung des österreichischen Mini
sterpräsidenten Stürgkh, gebildet
wurde, nur kurzen Bestand gehabt.
TUrkische Fortschritte
am Noten Meer!
Landnngsversuch der Alliierten wird
von den Osmanen erfolg
reich abgeschlagen.
Berlin, 1,4. Dez. (Funkendepesche.)
Die türkischen Operationen an
der Oslküste des Roten Meeres ge
winnen immer mehr an Umfang.
Einen Versuch des Feindes, in der
Akaba-Biicht (südwestlich der Halb,
insel Sinai) Truppen zu landen, ha
ben osnianischc Streitkräfte vereitelt.
Bei Remle cn der arabischen Kü
ste," sagt ein Bericht der türkischen
Obersten Heeresleitung,, haben u.
scre Abwehrgeschütze ein britisches
Flugzeug heruntergebracht. Ter Füh.
rer der Maschine und der Beobachter
Wurden gefangen genommen.
Bei Akaba haben Wir einen Lan
dungsuersuch des Feindes abgewie
sen. An der Küste von Akaba haben
wir ein fraiizösilches Barkschiff auf.
gebracht.
Unser Vormarsch von Jendu in
der Richtung auf Hcdscha niacht
Fortschritt."
Weihnachtsferien
öes Kongresses!
Kitchin wünscht, daß. sich derselbe
vom 22. Dezember bis zum
2. Januar vertagt.
Washington, 14. Dezember. Re
präsentant Kitchin, der Leiter der
demokratischen Mehrheit im Hause,
gab bekannt, daß er binnen wenigen
Tagen eine Resolution einbringen
würde, den Kongreß der Weihnacht?,
feiertage wegen vom 22. Dezember
bis zum 2. Januar zu vertagen,
und daß er bis zu den Ferien die
Erledigung der Bewilligungsbills so
viel wie möglich beschleunigen wer
de. Sprecher Clark, der bisher für
eine kürzere Vertagung war, vcrwei.
gerte jede Auskunft bis aus die Be
merkung, daß man wohl ein Korn
promiß finden werde."
Im Hause wurde heute die J'n
dianer-Beivilligiingsbill zur Hälfte
erledigt und wird wahrscheinlich
morgen ailgenommen werden.
Gnkel Sams neues
Flottenhospitalschisf!
Washington, 14. Dez. General.
Armeearzt Braisted sagt in feinen,
Pnblizierteil Jahresbericht, das ge
plante neue Hospitalschiff für die
Marine, dessen Bau genehmigt ist,
werde ein Muster seiner Art werden,
wie keine andere Nation ein solches
bis jetzt besitze. Es werde olle nioder
nen Einrichtungen erhalten, die bis
jetzt Hospitäler am Land haben, in
Friedenszeiten 300, in Kriegszeiten
400 Patienten aufnehmen können,
mit Laboratorien für wundärztliche
und ärztliche Arbeit versehen wer.
den, somit auch mit einem Röntgen
Strahleuapparat und cnlßerdein für
olle Fälle mit einer vollständigen
Landhospital.Einrichwng samt i!lrn
bulanzen.
Aus dem Bericht ist eine Zunahme
von Fällen der Aufnahme von Pa
tienten der Marine und der Todes,
fälle für das Jahr in Marine-Ho
spltälern ersichtlich.
England will weitere
Million Soldaten!
London. 14. Dez. Das Kriegs,
cnnt hat an die Regierung das Än
sinneil gestellt, im Laufe des imtt
stcn Jahres eine weitere Million
Man zu den Fahnen einzuberufen.
Es heißt, daß mit dieser Zahl 5,
000,000 Briten seit Beginn des
Krieges einberuscil worden find.
(Wo die Bande nur überall stecken
mag?)
Deutsche Note über
belg. Verschickungen!
Dieselbe erklärt klar die Notwendig
kcit dieser ökonomischen
Maßregel.
Berlin. 14. Dez. (Funkenbericht.)
Deutschlands Antwort an die
Vcr. Staaten betreffs der Versen,
dung der Belgier nach Deutschland
ist gestern in der Norddeutsche All.
gemeine Zeitung" veröffentlicht wor.
den. Derselben eiitnchmen wir die
folgenden Stellen:
Die deutsche Regierung glaubt,
daß die Regierung der Ver. Staaten
betreffs der Ursachen und der Durch,
führung der Maßregel nicht genau
informiert worden ist und hält es
daher für angezeigt, die Tatsachen
im Einzelnen auseinanderzusetzen.
Die Arbeitslosigkeit der belgischen
Arbeiter ist eine Folge der englischen
Politik der Isolierung Belgiens,
wodurch die belgische Industrie von
der Einfuhr von Rohmaterial und
der Ausfuhr von hergestellten Wa
ren abgeschnitten wurde, und der
größere Teil der belgischen . Fabri
kcn , eingehen mußte.
Hierdurch wurde fast die Hälfte
der belgischen Fabrikarbeiter, in
runder Zahl 1,200,00, der Mög
lichkeit, ihren Lebensunterhalt zu
verdienen, beraubt. - und über eine
halbe Million Belgier, die sich früher
durch Fabrikarbeit ernährten, wur
den ans die öffentliche Unterstützung
angewiesen. Hierzu kommen noch
die Mitglieder ihrer Familien, etwa
1,500.000 Frauen und Kinder.
Vom Standpunkt des ökonomi
schen Rechtes Belgiens, welchen! dic
se Unbeschäftigten eine schwere Last
aufbürdeten, sowie vom Standpunkt
der öffentlichen Ordnung und Mo
ral, welche durch eine dauernde Be
schäftigungslosigkeit und deren Fol
gen arg bedroht werden, war es
höchst notwendig, daß Maßregeln er.
griffen wurden, welche eine Wen.
dung zum Besseren einführten. ,
Diese Notwendigkeit ist auch don
den redlich denkenden Belgiern seit
geraumer Zeit eingesehen worden.
Unter diesen Umständen hat der
Gcneralgouverneur von Brüssel am
13. Mai 1016 einen Befehl erlassen,
laut welchem alle, von der offentli
chen Unterstützung abhängige Per
soncn, welche sich weigern, ihren
Fähigkeiten angemessene Arbeiten
zu übernehmen,' Zit Haft oder
zwangsweiser Arbeit verurteilt wer
den. .
Da die belgische Industrie sich in
einer se.hr bedruckten Lage befand,
war es unmöglich, für sänftliche
Stellungslose Arbeit in Belgien
selbst zu finden. Der einzige Aus
weg war daher, ihnen in Deutsch
land Arbeit zu geben, wo eine An
zahl belgischer Arbeiter bereits frii
her freiwillig Arbeit gcnomnien hat
te, gut ernährt wurde, gute Löhne
verdiente und sich weitgehendster
Bewegungsfreiheit erfreute.
Diejenigen Arbeiter jedoch, die
nicht freiwillig arbeiten wollten,
wurden zur zwangswciscn ' Arbeit
herangezogen. Dies ist völlig in
Uebereinstimmung mit dem intcr
nationalcll Gesetz, denn laut der
Haager Konvention bezüglich des
Landkrieges (Paragraph 43) ist die
besitzergreifcndc Macht verpflichtet,
die öffentliche Ordnung und das
öffentliche Leben in den besetzten
Distrikten aufrecht zu erhalten, und
zu diesem Zwecke, soweit die Landes,
gcsetze sich als unzulänglich erweisen,
nach Zusatzgcsetzen zu handeln.
Die Aufrechterhaltung der öffent.
lichen Ordnung fordert, daß gesunde
Leute, soweit wie möglich, nicht der
öffentlichen Unterstützung zur Last
fallen und durch ihre Arbcitslosig.
keit nicht eine öffentliche Kalamität
bilden, sondern zur Arbeit heran
gezogen werden.
Ter obige Befehl wurde mit aller
möglichen Rücksicht und ohne Härte
durchgeführt. Falls Irrtümer in
der Auswahl der nach Deutschland
gesandten Personen vorgekommen
sind; liegt dies daran, daß sich die
belgischen Vchördeil oft weigerteil,
eine Liste der Arbeitslosen aufzu.
stellen, oder falsche Berichte abgaben.
Es ist Sorge getragen, daß der
artige Irrtümer so schnell wie mög.
lich gut gemacht werden. Tcnn es
wird darauf bestanden werden, daß
nur solche Personen nach Teutsch,
land verschickt werden, welche öffent
liche Unterstützung erhalten, keine
Arbeit in Belgien finden und ihnen
in Teutschland angebotene Arbeit
nicht annehmen.
Rote in Washington eingetroffen.
Washington. 14. Dez. Die
deutsche Antwort auf Amerikas Pro
lest betreffs Verschickung belgischer
Zivilisten ist beute im Staatsamt
eingetroffen. ' Der Inhalt deckt sich
tit dem obigen.
Die große Walachei
ist jetzt erobert!
Trotz der fürchterlichen Witterung setzen öie
Truppen Mackensens ihren Sieges
zug im Sturm fort.
750,000 Alann erpropter
Berlin. 14. Dez. (Funkenbericht.)
Trotzdem auf dem rumänischen
Kriegsschauplatz entsetzliches Wetter
herrscht und die Wege infolge des
unaufhörlichen Regens aufgeweicht
sind, inachen die Truppen der deut
schen Verbündeten dennoch gute
Fortschritte. So meldet heute das
deutsche Kriegsamt. Die ganze
I Große Walachei, südlich der Bahn
von Bukarest bis nach Cernavoda ist
jetzt vom Feinde gesäubert worden.
In dem GvergheGebirge und in
Teilen des Argestales setzen die
Russen ihre Angriffe fort, doch brin.
gen ihnen dieselben weiter nichts als
schwere Verluste ein. - Die schweren
Artillcriekämpfe dauern an.
Die Eroberung der Großen Wala
chei hat 750.000 Mann kanipfer
probter deutscher Truppen frei ge
macht, so daß dieselben nun auf
anderen Kriegsschauplätzen verwen
det werden köniien. Die ungeheure
Beute umfaßt 3.000,000 sonnen
Brodstoffe und zahllose riefige Hr.
den voll Rindvieh, Schafen und
Schweinen. Die Donau war mit
Kalmen und Flößen bedeckt, welche
das Getreide und Vieh aus dem Be
reiche der Eroberer bringen sollten,
aber alle Fahrzeuge wurden erbeu
tct.
Krieg kann Jahre fortgesetzt werden.
Ein amerikanischer Kriegsbericht,
erstatter, der sich im Hmiptquartier
des Feldmarsckalls v. Mackensen be
findet, schreibt über den Sieg in
Rumänien: Versteht die neutrale
Welt den ungeheuren Triumph, den
dieser Sieg ber Deutschen und deren
Verbündeten bedeutet?.
Das reichste Wcizcnland der Er
de, ein Gebiet, das viermal so groß
ist als Massachusetts und Nein
Jersey, befindet sich mit den uner
schöpflichcn Petroleumquellen des
Königreiches im Besitz der Zentral,
mächte. Die Oelqucllen allein sind
die Kosten des Feldzuges viclmal
wert. Viele Petroleumwagen be
den sich bereits auf dem Wege nach
Berlin und Wien und es wird in
Zukunft in Teutschland und Oester
reich kein Oelmangcl mehr herrschen,
denn die Oclaucllen werden in kur
zer Zeit wieder im Betrieb fein.!
Die Eroberung von Rumänien
mit feinen unermeßlichen Schätzen an
Lebensmitteln lind Brennmaterial
setzt die Zentralmächte in den Stand,
den Krieg viele Jahre fortzusetzen.
Das Königreich war in den letzten
Jahren enorm reich geworden, und
in Bukarest machte sich ein unbe
schrciblicher Lurus breit. Alle diese
Reichtümer befinden sich nun in den
Händen der Eroberer.
Deutschland steht heute stärker da,
als zu irgend einer Zeit seit dem
Beginn des Krieges, denn außer den
750,000 Mann Truppen, die durch
die Eroberung von Rumänien frei
geworden sind, kommen weitere 1,
500,000 Soldaten, welche infolge
der im Reichstag begeistert und fast
einstimmig erfolgten Passierung der
Heimarmee-Vorlnge ins Feld gestellt
werden können.
Brite liest Schrift an der Wand.
In England scheint man wenig,
stciis teilweise zu erkennen, welche
Folgen die Eroberung Rumäniens
durch die Zentralmächte für die Al
liierten haben wird. In der heute
hier eingctroffenen letzten Nummer
der Londoner Wochcnsrift John
Bull" schreibt der Parlaments-Abge.
ordnete B. G. Hales:
Das Resultat der rumänischen
Katastrophe läßt sich kurz zusammen
fassen: Die Hoffnung auf die Aus
hungerung Deutschlands ist dahin
und mit ihr wahrscheinlich auch der
Trauin von der .militärischen Ver
nichtung des Reiches. Wir müssen
den Tatsachen ins Gesicht blicken und
dieselben so nehmen, wie sie sind.
Rumänien war der Schlüssel zum
Siege, aber wir haben denselben ge
braucht wie Verrückte. Die Deut
schen erkannten die Wichtigkeit des
Königreichs und schlugen drein, wäh
rend unsere Minister Reden über die
Eroberung Deutschlands hielten. Die
Initiative befinde sich abermals voll
ständig in den Händen drr Zentral,
iächte. Was müZjen nin die Neu
Truppen frei geworben
traten von uns deiiken? Es ist nur
natürlich, wenn die neutralen Läii
, der sich auf die Seite der Mächte
stellen, die handeln und nicht bloß
Rhetorik verzapfen."
N-Boot versenkt großes
Munitionsschiff!
Viele Kohlcnschiffe ans dem Wege
von England nach , Frank
reich versenkt.
Amsterdam. 14. Dez. Eine De
pesche aus Berlin besagt, daß ein
deutsches Tauchboot einen britischen
Munitionsdampfer, der sich auf den:
Wege von' New Jork nach London
befand, torpediert und versenkt hat.
An Bord des Dampfers befanden
sich 6000 Tonnen Munition und
sonstiges Kriegsmaterial.
Das Schiff wurde unweit der
französischen Küste zerstört.
In der Depesche heißt es weiter,
daß zwischen dem 28. November und
8. Dezember Britenschiffe mit 17..'
000 Tonnen Kohlen an Bord ver.
senkt worden find. Diese Schiffe
befanden sich auf dem Wege von
England nach Frankreich.
Russen lassen ihre
Rekruten hungern!
Berlin. 14.' Dez. (Funkendepesche.)
Ueber die in den russischen Re
kimtierungs.Depots in Sibirien und
Kasan herrschenden Zustände sind
dem Hamburger Fremdenblatt" aus
St. Petersburg folgende Mitteilun
gen zugegangen;,
' Seit Wochen haben, diese Depots
Brot und Mehl in so kleinen Ouan
titäten erhalten, daß schr viele Sol
daten erkrankt sind. Oftmals hat es
sich ereignet, daß überhaupt kein Te
pot eintraf. In solchen Fällen wa
ren die Kommandanten gezwungen,
Lebensmittel der Zwilbevöllerung
zu beschlagnahmen.
Auch mit der Ausrüstung für die
Rekruten ist es schlimm bestellt. Nir
gends ist warme Kleidung aufzutrei
ben, da alle Vorräte an solcher im
Oktober nach der Front abgeschickt
worden sind. In mehreren Depots
sind überhaupt keine Uniformen vor
Handen. An eine vorschriftsmäßige
Ausbildung ist nicht zu denken, da
es an Kleinwaffen und Geschützen
fehlt. In Bugurulun hat ein Brand
die einzigen zwei vorhandenen mo
dernen Kanonen zerstört.
. . : -&;
Insuboromatlon
im russischen tzeer!
Berlin, 14. Dez. (Funkendepe
sche.) Eine Tcpesche aus Stock
Holm an die Uebcrsee Nachrichten,
gentnr meldet den Erlaß eines Be
fehls vom Militärgouverneur von
Bessarabien, dessen Zweck ist, der
Insubordination in russischen Lagern
ein Ende zu machen, die sich ein
istellt, je mehr die Känipfe sich bes
sarabischcin Gebiet nähern. Die
Verfügung erwähnt 7000 Fälle von
Insubordination unter den russi
scheu Truppen gegenüber Vorgesetz
tcn in einer einzigen Woche, darunter
Fälle, in denen sich KoinpagnieOf
fizicre den Mannschaften in ihre:
Widerstand gegen Befehle anschlos
sen. In Zukunft sollen Kriegsge
richte in Fällen von Insubordination,
die Schuldigen zum Tode vcrurtei
len.
Saulsbury, Senats
, Präsident pro temp.!
Washington, 14. Tcz. Senator
Saulsbury von Dclaware wurde auf
dem gestrigen demokratischen Caucus
einstimmig zum Präsidenten pro
temp. des Bnndessenats als 5!achfn
ger des verstorbenen Senators Clarks
tjon Arkansas nominiert. Seine
Wahl ist damit so gut wie gesichert.
Cheyeime, Wyo 14. Tez. Die
Ortschaft Chugwater, welche 50 Mei.
len nördlich von hier gelegen ist,
wurde gestern durch ein Feuer fast
völlig zerstört. Ehugwater hnt q&w
400 Einwobu.
J
I
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