Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 13, 1916, Image 1
' : SAA.A f f. O ff . Cl Leset iimS ifafW "?Tittt rtii H f"ÄEES ua-iülüiH;;F. WIHiHiK SS1E J V fl j Deutsche, fördert Eure tot $ - t I j 1 j. itjii sriä.it t I p den Klassifizierten Anzeigen I 1 i I gespresse, indem Ihr zu P . der Tribüne"! l t:1 j k rBcrsrjsss, '.i? xkzku!ua .ua 11 1 lrct brcitung beitragt! !i ÜV Pur Cv- v i MW ?,, Ms ,.,., ! t 33. Jahrgang. Omaha, Ncbr., Mittlvoch, 13. Dezember ,1916. 1. Ausgabe-8 Seitcn.-No. 23. ?zff,sm?-Tw ' W s? (i nini i rfD O wv vvyi I v f f ttZ -fVfl 1(1C W ir ff , u- Ai K ) r 1 X h '.1 3. Dml vtf" lllö Die Northrliss Presse in England dagegen nennt sie einen loeiteren deutschen Trick" und fordert noch immer Zerschmetterung des preußl schen Militarismus ! iwashingtsn meint, öie Zllliierten sollten die Vorschläge unter sich beraten. Deutschland wird, sollte der Vorschlag nicht angenommen werden, Kei nen weiteren machen, sondern bis zum letzten Bluts- tropsen Kämpfen. Berlin. 13. Dtt. Won Karl Ackennann, Korrespondent der Tag. liehen Omaha Tribüne.) Deutsch, land hat die neutralen Mächte kei neöwegs ersucht, FriedenSverhand lungm in Fluh zu bringen. Wie es die amerikanisch Botschaft verstellt, find die neutralen Mächte nur er. sucht worden, die Alliierten in Kenntnis zu setzen, daß die Zentral, machte und deren Verbündeten tml lens sind. Friedensvorschläge in Er. loägung zu ziehen. Dabei wird es den Alliierten überlassen, diesen Vor. schlag anzunehmen oder abzulehnen. Das hiesige diplomatische Corps der auswärtigen Votschaften und Ge. .sandtschaften betrachtet den von Teutschland gemachten Vorschlag als einen meisterhaftnl Schachzug. Herr Grew, Lcgationssckretär der amerikanischen Botschaft, überletzte den Inhalt der Note eigenhändig; er hatte zwei Kopien davon erhalten, eine in deutscher, die andere in fr an zöftscher Sprache. Der amerikani. jche Legationssekretär wurde ersucht, den Inhalt der Note der britischen, russischen, französischen und rumäni schen Regierung mitzuteilen; der spanische Botschafter wurde ersucht, Belgien und Portugal mit dem Jn halt der Note bekannt zu machen, während die Schweiz der italieni. schen Regierung eine Abschrift der Note zukommen lassen wird. Das Tageblatt schreibt: Jeder, mann sollte diesem Schritt der deut, schen Regierung alle Unterstützung zukommen lassen, da derselbe ein Schritt zum Frieden sei. Die Vossische Zeitung erklärt, daß die neutralen Mächte nicht als Ver! mittler fungieren sollen, sondern ein. fach als Ueberbrmger des Vorschlags. Alliierte sollten Vorschläge beraten. Washington. 13. Dez. Die Haltung, die die Ver. Staaten ge genüber den Friedensvorschlägen Teutschtands einnehmen wird, ist noch unbestimmt. Folgende Ansich ten wurden jedoch in offiziellen jirei. sen geäußert: England und seine Verbündeten sollten wenigstens die Offerte in Beratung ziehen; daß ir. gend ein Friede, der in gegenwär. tiger Stimmung Deutschlands ringe gangen 'werden würde, durch eine Weltfriedengarantie gestützt werden uissc; dah die Ver. Staaten in die Friedensverhandkmgen nicht hinein gczerrt werden würden. Vorläufig werden die Ver. Staa ten nur als Bote Deutschlands han dein trnb die Offerte unterbreiten. Präsident Wilson ist unentschlof. sen; er hat seinun Kabinett seine Ansicht nicht mitgeteilt. Aber seine Anhänger sagen, die Nation sollte erst wissen, was die Alliierten toon der Sache denken, bevor wir irgend eine Haltung einnehmen. Während die Administration der Ansicht ist, daß England die deutsche Friedensoffcrts noch nicht annehmen mird. so glaubt sie doch, daß sie als Keil angesehen werden kann, der zum Frieden oder Friedensverhand, lungen führen wird. Ein Beamter im Staatsdeparte ment meinte, was immer auch passte rat möge, der Ball sei ins Rollen gekommen und man könne schließlich doch eine Basis für eine Einigung finden, Colonel Hause, der intime Bera d?S .Präsidenten, ist -heute bei ihm und nmn nimmt an, daß seine eine große Stelle bei der Eiüv ornateii memMN KJ m memerlimell m scheidung des Präsidenten spielen wird. Andere dem Präsidenten naheste hende Persönlichkeiten wünschen, daß er einen starken Standpunkt für Frieden einnimmt nicht wegen des deutschen Vorschlags, sondern. um die entsetzliche Metzele: zu been digen. Diese Idee wurde dem Prä sidentcn öfters urüerbreitet, er ist aber bis jetzt nie weiter als zu ihrer Beratung gelangt. Bis heute marken war der Tert des deutsche Frieoensvorschlages in Washington noch nicht eingetroffen, Wortlaut der Note. Berlin, 13. Dez. Der Wort. laut der don der deutschen Regie rung an dw feindlichen Machte ge richteten Note ist folgender: ' Der schrecklichste Krieg, dm die Weltgeschichte je aufzwoeism gehabt hat, -tobt jetzt bereits zwei Jahre lang über dem größten ' Teil der Erde eine Katastrophe, welche eine tausendzahrlge gemeinsame Zivilisa tion nicht zu verhindern imstande war und welche die kostbarsten Er zeugnisse der Menschlichkeit schädigt. Es ist nicht unser Ziel, unsere Fein de zu zerstören oder zu vernichten, trotzdem wir von unserer militari, schen und wirtschaftlickzen Stärke überzeugt und in der Lage sind, den Krieg (der uns aufgezwungen wur de) bis zum bitteren Ende fortzu. setzen, sollte dieses nötig fein. Gleich, zeitig aber von dem Wunsche be seelt, weiteres Bliltvergießen zu der hüten und den Schrecknissen des Krieges ein Ende zu bereiten, erklä. ren sich die vier Verbündeten Mächte bereit, sich sofort auf Friedensver. Handlungen einzulassen. Die Vorschläge, welche sie für diese Unterhandlungen machen, und die eine Garantie ihrer Existenz, Ehre und Freiheit der nationalen En! Wickelung bilden, find ihrer festen Ueberzeugung nach eine geeignete Basis für die Gewähr eines dauern den Friedens. Die vier verbündeten Mächte wa ren gezwungen, die Waffen zu er. greifen, um Gerechtigkeit und die Freiheit der nationalen Entivickelung, zu verteidigen. Die ruhmreichen Ta ten unserer Armem haben uns in unserem Vornehmen nur noch be stärkt Stets haben wir dem festen Glauben gehnlöigt, daß wir bei Auf. rechterhalwng unserer eigenen Rechte und berechtigten Forderungen keines, rccijs die Rechte anderer Nationen schmälern oder kontrollieren wollen. Der geistige und materielle Fortschritt, der zu Anfang des 20. Jahrhundert der Stolz Europas war, ist mit Vernichtung bedroht. Deutschland und dessen Verbündeten, OesterreichUngarn, Bulgarien und die Türkei, haben in diesem Kampf den Beweis geliefert, daß sie unbe siegbar sind. Sie haben riefige Vorteile über ihre Gegner erzielt, die ihnen an Zahl und Kriegsmate, rial weit überlegen waren. Unsere lknmpflinien stehen unerfchüttert ge. gen die Angriffe ganzer Armeen. Der letzte Angriff im " Balkan wurde schnell und siegreich iibettvun. den. Die neuestm. Ereignisse haben bewiesen, daß, es Miseren Feinden bei weiterer Fortsetzung des Krieges i nicht gelingen kam, und wirb, den Widerstand .unserer Truppe,! zu bre chen; die gegenwärtige Lage gibt uns' y Hand lmlll das Recht zur Aimahme, daß wir auch fernerhin erfolgreich sein wcr den." Nach Verlesung der 5!otc sagte der Reichskanzler: Meine Herren! Im August 1914 wollten unsere Feinde durch Waffen gemalt die Vorherrschaft in der Welt an sich reißen; heute werfen wir die Friedensfrage auf, die eine Frage der Menschlichkeit ist. Wir erwarten die Antwort unserer Feinde mit je. ner Gemütsruhe, die durch unsere innere und äußere Stärke sowie un ser reines Gewissen hervorgerufen wird. Sollten unsere Feinde sich wei gern, den Krieg zu enden, salls sie wünschen, die schwere Verantwort lichkeit aller zlriegöschrecken, die noch folgen werden, aus sich zu nehmen dann wird m dem Herzen eines ye den Deutschen ein heiliger Zorn ge gen die Feinde entbrennen, die nicht willens sind, dem schrecklichen Blut vergießen- Einhalt zu tun, nur um ihren Eroberungsplanen und ihrem Zerstorungswahnsiiin sroynen zu können. In einer schicksalsschweren Stunde kommen wir zu dieser schicksalsschwe ren Eiitscheidung. Gott wird der Richter seiii. Wir können unseres Weges ohne Furcht und unbeschämt weiter wandeln. Wir smd fertig zum Kampfe und fertig für Frie den." Die Königsloge war mit Fürsten und Prinzen angefüllt und alle Di, plomaten auswärtiger Länder höt ten die denkwürdige Kanzlerrede an. Volk nd Regierung sind eins. Berlin, 13. Dez. Sollten die Ententemächte die ihnen von Deutsch land und dessen Verbündeten darge botene Hand zum Frieden abweisen, dann wird von ihnen nie wieder der Versuch gemacht werden, den Krieg zu beenden. Das deutsche Volk er, klärt sich mit der Haltung der Re gieruiig vollständig eiiwerstanden Sollten die Feinde Deutschlands nicht auf den von dem Reichskanzler ge machtm Vorschlag eingehen, so ist das ein Beweis, daß dieselben die Abficht haben, das Vaterland unter sich aufzuteilen. Dieser Glaube hat bei dem deutschen Volke den unbeug samcn Entschluß hervorgerufen, bis zum bitteren Ende an kämpfen. Berliner Zeitungen zollen dem von dem Reichskanzler getanen Schritt Beifall, glauben ober nicht, daß die Ententemächte die dargebote nc Hand annehmen werden. Bezeich, nend ist der Kommentar des Redak teurs Wolsf im Tageblatt. Dieser schreibt: Sollten die feindlichen Regierungen den Vorschlag zum Frieden ablehnen, denselben mögli chcrweise als ein Zeichen der Schwa che und Leiden, welchen wir ausge jetzt sind, ansehen, dann wird sich das Volk nochmals fragen, ob es nicht sinnlos nnd ohne irgend welche Berechtigung in den Krieg getrieben wird und weitere Blutopfer bringen muß. - Das deutsche Volk, sollten seine Gegner das Friedensangebot ableh nen, wird klar und deutlich sehen, daß es seine Pflicht ist, die schwere oder noch schwerere Kriegslast zu tragen, so lange eine Wglichkeit, sich anf vernünftige Friedenöbedin gungen einzulassen, ausgeschlossen ist."- "-. - .'"..'- .) Die Post warnt die Ententemächte wie folgt: Wird DcutfchlandA &and Uaiser Karl sagt, der Sieg ist sicher! Teilt seinen Keldenmiitigka Heere den Anschluß an die Frie dkiZsbestrcbnngeu mit. Amsterdam, 13. Tk,?. Der schlicijiichc Sieg ist nicht länger im Zweiter, sagt Maisfi Mari von Oe stcrrcich'Ungarn in seiner Proklama tion an das Heer, worin er ihm die Mitteilung davon, macht, daß Ocstcr reich'Ungar sich dcm Friedensange bot angeschlossen habe. Mit Gottes gnädiger Hilfe und der Tapferkeit nnd Ausdauer der k. k. Truppen, fjflk,i wir eine Lage ge schaffen, wodurch der endgiltige Sieg nicht länger im Zweifel ist. In ei nem Versuche, dcm Volke den Segen des Friedens wieder zu geben, haben ich nud meine erhabcukn Verbündeten einen Versuch gemacht, einen ehren haften Frieden herbeizuführen. Ich bete, das, der Allmachtige diesem Schritte seinen Segen ver leihen möge, ich bin aber auch über zeugt, daß Ihr den stampf mit dem a.lcichen Heldenmut fortsetzen werdet, den Ihr in der Vergangenheit ge zeigt habt, bis der Friede geschlos sen, oder der Feind vernichtend ge schlagen ist." abgewiesen, dann werden sie die deutsche Faust mit vermehrter Kraft zu kosten bekommen." England setzt sich anfs hohe Roß! London, 13. Dez. Ganz Eng land sieht mit Spannung der Sitz ung des britischen Unterhauses ent gegen, in welcher Äinisterpräsideiit Lloyd-George seine Insicht über die von Teutschland und dessen Ver bimdeten gemachten Fricdensvor schlage äußern wird. Bis zu jener Zeit hat die englische Bevölkerung nur ein Ziel im Auge, nämlich, den Krieg bis zu seinem siegreichen Ende fortzusetzen. Der neue Minifterprä. sident. hat neulich' erklärt, daß der Krieg bis zur Abfuhr (Kuock.Ont") geführt werden wird, nnd sollte der Kommentar Londoner Zeitungen als Madstab dienen, dann ist der vom deutschen Neichskgnzler gemachte Vorschlag. Friedeiis Verhandlungen einzuleiten, weiter nichts als ein weiterer deutscher Trick". Der Dailu Ehronicle schreibt: Um die , fünf Niederlagen im Westen, Italien und in Mßland wett machen zu können, mußte Deutschland ir gmdwo einen militärischen Erfolg diesmal in Rumänien- erringen und setzt diesem Siege noch die Krone anf, indem es mn der Forderung vor die Welt tritt, die Feindicna keiten einzustellen und sich auf Frie- densverhandlungen einzulassen. Da mit gibt es sich den Anschein der Großmut. Deutschland hat einen feinen bu plomanfchen Geniestreich geführt, Die Note erwähnt mit keinem Worte, unter welchen Bedingungen Dttitfch land Frieden machen will, sondern in derselben heißt es nur, dasz Deutschland willens ist, sich auf Frie. densbedinaungeii einznlasscn. Die Alliierten werden Deutschland und dessen Verbündeten sagen, unter wel chen Bedingungen man Frieden er langen kann. Die ..Times" schreibt: Der Weg. den die Alliierten einschlagen müssen, nm dieser Taktik zu begegnen, ist klar. Sie müssen die Fricdensvor. schlüge unbedingt ablehnen, so lange die Basis zum Frieden zum Motto hat: Gewalt geht vor Recht!" Von einem Waffenstillstand kann keine Rede sein, f lange feindliche Trup prn auf dem von ihnen eroberten Gebiet stehen. Für uns gilt As. quiths Rede, die er vor mehreren Monaten in Guild Hall hielt und in welcher er. sagte, daß der 'preußische Militarismus vernichtet werden müsse, zur Richtschnur. Der Krieg darf nicht unentschieden bleiben, son dern für uns ein siegreiches Ende nehmen. Weder die englische Presse noch das englische Volk find von der wah ren Lage der Dinge auf den verschie. denen Kriegsschauplätzen unterrich tet, sonst würden sie schnell von dem hohen Gaul herabsteigm und die Re. gierung zwingen, die dargebotene Friedenshand zu ergreifen.) Franzosen nenne ks plump: Fasst" Paris. 13. Dez. Die heutigen Morgenzeitungen nennen den von dem deutschen Reichskanzler gemach ten Friedensvorschkag eine plumpe Falle". Das Petit Journal schreibt: Die Zeit des Versrcllens ist jetzt vorüber. Kanzler v. Hollweg hat nicht den Reichstag zusainmenaerU' fen. nm feine Rede zu hören, sondern ihn mit einer Handlungsweise sie kaum zu machen. - Mir wissen nicht. ob e iii Berlin Leute gibt, die nam Ukvette, Frankreichs neuer Generalissimus! Wird Joffres Nachfolger? Briand stellt fein nenes Kabinett zusammen. Paris. 13. Dez. General Ni velle, Kommandant der französischen Truppen bei Berdnn ist znm Ober, kommandierenden der Armeen des Nordens und Nordostcns anstelle voit General Joffce ernannt worden. Die offizielle Ankündigung der Er Nennung besagt, daß dieselbe der erste Schritt znr Reorganisierung des höheren Konimandos ist. Tas neue Kabinett. Daö von dein bisherigen Pre mierminister Aristide Briand neuge bildete Kabinett setzt sich folgender maßen zusammen: Premierminister uud Minister des Auswärtigen, Aristide Briand; Fi nanzminisker, Alexandre Ribot; Kriegsminister General Hubert L. Aautey; Marineininister Konterad miral Lacase; Minister für nationa les , Fabrikmesen, Munition und Transportation Albert Thomas. Die obigen sechs Minister bilden den Rat für nationale Verteidigung. Außer obigen Ministern gehören laut unoffizieller Liste noch folgende Herren dem Kabinett an: Lonis I. Maiv. Minister des Inneren; Eti enne Elenrentel, Handels und Land, wirtschaftsminister: M. Herriot. Ar beitsniinister; Gaston Doumergue Kolonien-Ministcr; Rene Viviani Jnstizminister; M. Lonichevre Unter staatssekretär für Munition und AI bert Elavelle Untcrstaatssekretär für Transportation. Joffre wird Mitglied des Kriegs rats. General Joffre ist neben den zu erst genannten sechs Ministern ein schliesslich Briands zum Mitglied des Kricgsrats oder der nationalen Verteidigungs Behörde ernannt worden. Die Mitglieder des neuen Kabi netts hatten gestern abend eine Kon ferenz mit dem Präsidentm Poin care. die bis Mitternacht währte. Heute vormittag stellte sich das neue Kabinett der Deputiertenkammer vor. Die Wahl der Kollegen Bri-' ands wird als eine sehr glückliche bezeichnet. Admiral Du Fouruet abgesetzt.' Paris. 13. Dez. Es wurde heute offiziell angekündigt, daß Vi zeadmiral Dn Fouruet. der Kom Mandant der Flotte der Alliierten rn den griechischen Gewässern feines Postens enthoben worden ist. Seiii Nachfolger ist Admiral Gaucher. Amer.-mex. Uonferenz beginnt wieder! Washington. 13. Dez. Die ainerikanisch-llierikanische Kommissi on tritt mn nächsten Montag wieder in Philadelphia zusammen, um den Bericht des mexikanischen Delcga ten Alberto I, Pani zil vernehmen, welcher ans Mexiko zurückgekehrt ist, nachdem er General Carranza das von der Kommission angenommene Protokoll unterbreitet hatte. Von dem Bericht wird das weitere Be stehen der Konferenz abhängen. Wie aus der Stadt Chihuahua über El Paso. Ter., gemeldet wird. hat General Gonzales, der proviso rische Gouverneur der Stadt, nach der Wiedereinnahme derselben durch die Regicrungstruppen, in seiner er sten Proklamation an die BeVolke nmg erklärt, er hoffe bald bereit zu sein, sich init Carranza zu emi gen. um eine Zurückziehung der amerikanische Straferpedition zu ermöglichen. Eine gedruckte Ab schrift der Proklamation, welche vom Q. Dezember datiert ist. wurde von einem Flüchtling nach El Paso ge. bracht. genug siild, zu glauben, daß die AI liierten diesen tölpelhaften Köder verschlucken werden, auch nicht ange sichts der Ereignisse, die sich in Rn mänieu abspielen. Hmdenbnrg selbst gibt sich dieserhalb keinen Illusionen hin, dieses geht ans seinen jüngsten Aeußerungen hervor. Sicher ist, daß dieser hinterlistige deutsche Zug auf ganz etwas anderes abzielt, als einen wahren Frieden. Er ist auf Effekthascherei in Deutsch land nnd in anderen Ländern berech, net. Den Deutschen wird die Idee beigebracht, daß die Regierung für weiteres Blutvergießen nicht ver antivortlich gehalten - werden darf; den neutralen Mächten wird glan ben gemacht, daß die Alliierten auf Eroberungen ausgehen. Deutsch land weiß, das; es den Krieg nicht acttrü&cn kann," Nllllliillcll iniii Nussm m Monlitll-Nuß bcsicgt! Ueber 4000 Mann geraten in Gefangenschaft; der geschlagene Feind zieht sich in nord östlicher Richtung zurück. Alliierte wollten bis Weihnachten durchbrechen. Berlin. 13. Dez. (Funkenbericht.) Das deiltsche Kriegsamt meldete heute nachmittag, daß sich die seind lichen Strcitkrafte. welche an den Ufern des Aalomita Flusses be festigte Stellungen bezogen hatten, in voller Flucht befinden. Die Rumänen hatten russische Vcrstär kungen, namentlich Kavallerie, er halten, vermochten, jedoch dem An stürm unserer Streitkräfte r "it zu widerstehen mid flohen m nvedoft. lichcr Richtung. Auf unserem Vormarsch nach Bue zeu eroberten wir ein weites Ge biet und nahmm über 4000 Mann gefangen. Von der Westfront. Berlin. 13. Dez. (Funkeirbericht.) Von der Westfront wird offiziell gemeldet, daß an der Somme und Verdnn Front das Artillcriefeuer zeitweise lebhafter wird. Im Laufe der letzten Nacht kam es zu Jnfan terie Scharmützeln, die indessen be langlos waren. Ein Korrespondent der Norddeut schen Allgemeinen Zeiwng. welcher Oesterreich über die Frieöensvorschläge! London, 13. Dez. Eine gestern nachmittag erlassene offizielle Be kanntmachung der österreichisch.unga rischen Regierung betreffs der Frie densvorschläge hat folgenden Wort laut: Als im Sommer 1914 die Ge duld Oesterreich-Ungarn durch eine ?!eihe systematisch fortgesetzter und an Heftigkeit stets zunehmender Herausforderungen und Drohungen erschöpft war. . und die Monarchie nach fast fünfzig Jahren ununter brochenen Friedens sich . selbst ge zwungen sah, das Schwert zu ziehen, geschah diese gewichtige Entscheidung weder ans aggressiven Gründen noch aus Eroberungslmt. sondern nur ans der bitteren Notwendigkeit der Selbstverteidigung, um ihre Existenz zu verteidigen und sich für die Zu kunft gegen ähnliche hinterlistige Komplotte feindlicher Nachbarn zu schützen. Dies war der Zweck und die Ab sieht der Monarchie in dem gegen wärtigen Kriege. In Verbindung mit ihren Verbündeten, die sich in treuer Waffenkameradschaft wohl be währt haben, haben die österreichisch ungarische Armee und Flotte, kämp send, blutend, aber auch angreifend und erobernd, derartige Erfolge er rungen, daß sie die Absichten der Feinde zunichte gemacht haben. Die Vierbnndes?lllianz hat nicht nur ei ne riesige Reihe Siege erfochten, sondern hält in ihrem Besitz ausge dehntes feindliches Gebiet. Unge brachen sind wir an Stärke, wie un ser letzter verräterischer Feind gerade erst erfahren hat. Zur Bekämpfung der Papiernot! Washington. 13. Dez. Bei dem Schluß ihres Verhörs vor der Re gienmgs.Handelskommission mach ten die Fabrikanten von Zeitnngs papier oen Bormimg, nur einem Komitee der Zeiwiigsheraüsgeber eine Versammlung abzuhalten, um einen Plan für eine gleichmäßige Verteilung oes Druckpapiers auszu arbeiten. Vorsitzer Hnrley von der Handels kommission forderte die Zeitnngs Herausgeber, Fabrikanten und Groß. Händler auf. am Freitag in fepara ten Sitzungen ihre Vorschläge aus zuarbeiten, um dieselben dann in einer gemeinsamen Sitzung am Samstag zu besprechen.' Brasilien kaust nicht deutsche Dampfer! Washington, 13. Dez. Der hiesige brasilianische Gesandte Da Gama hat von der brasilianischen Regierung die Nachricht erhalten, daß an den Gerüchten, daß Brasili en beabsichtige, die in brasilianischen Häfen, internierten deutschen Tam pser anzukaufen, kein wahres Wort f sich bei der deutschen Armee in Frankreich aufhält, berichtet nach ei ner Mitteilung der UeberseeNach richtenagentur. daß ein neuer Durch, bruchsversuch durch die deutschen Li nien erwartet werden müsse. Britische Offiziere, die gefangen genommen wurden, so meldete der Korrespondent, erklären einstinunig, daß die oberste Heeresleitung der Alliierten ihre Angriffe cm der West front so lange fortsetzen würden, bis die deutschen Linien durchbrochen sind. Die gefangenen Offiziere er klären, ihnen fei die Eroberung der sich von Arras über Baupaume nach Peronne erstreckenden feindlichm Li nie vor Weihnachtm versprochen war den, und die Verwirklichung dieses Versprechens sei für Gmeral Joffre Ehrenpflicht gewesen." weitere Preisstürze an der Getreidebörse! Chicago, 13. Dez. Die Eetrei. debörse wurde heute noch immer un ter dem Eindruck der deutschen Frie densvorschläge stehend, eröffnet. Dr zember.Weizen fiel 2 Cents; bei dem gestrigen Börsenschluß brachte er noch $1.35. Mai.Weizen siel c und brachte $1.65; Juli-Weizen fiel 2c. und brachte ?1.47i?. Im Vergleich zu gestrigen Preisnotie rungen war bei Schluß der heutigen Börse Dezember-Weizen c, ,Mi. Weizen c und Juli-Weizen um iygc gefallen. Denver. 13. Dez. Weizen bringt heute $4 per hundert Pfund, im Grvfzverkauf. Ein Fallen des Prei ses von 20 Cents. Die Börse Beginnt sich zu erholen. - New York 13. Dez. Die Bör se zeigte bei Eröffnung den Ein fluß der Unsicherheit infolge der Friedensvorschläge, aber viele der gestrigen Rückschlüge wurden heute wieder teilweise ausgewetzt. In ei nigen Fällen toaren Steigerungen von 1 bis 3 Punkte zu verzeichnen. United States Steel stieg 1, Utah Kupfer ist ein Punkt gefallen; Colo roda Fnel und American Lokomotive fielen mehrere Punkte. Henry Ford entzuckt über Friedensvorschlage Detroit, Mich., 13. Dezember. Deutschlands Handlung sollte dm Beifall der ganzen Welt findm," sagte Henry Ford, das Oberhaupt der Kopenhagen Friedenskonferenz, in feinem Kommentar über des Reichskanzlers Friedensvorschläge. Dies ist die logische Zeit für die Friedensbewegung. Es . ist keine Aussicht vorhanden für irgend eine Seite, den Krieg zu gewinnen, wcs halb dann die schrecklichen Leiden, die er im Gefolge hat, verlängern? Ich hoffe nur, daß Deutschland, Vorschläge eine günstige Anftmhni findm." Freizügigkeit amerik. Bürger! Washington, 13. Dez. Die tür kische Regierung ist durch unserm Botschafter in Konstairtinopel auf Weifung von hier nochmals ersucht worden, den Hafen zu nennen, über den amerikanische Bürger und An gehörige von Bewerbern um. das amerikanische Bürgerrecht, die . sich zurzeit in Syrien befinden, das Lmid auf dem Kreuzer Des Moines" ver lassm können. Herr Elkus hat au ßerdem Weisung erhalten, die Hohe Pforte auf den Ernst der Lage zu verweisen, der durch die bisherige Weigerung geschaffen wordm ist. Sollte man in Konstantinopel nicht binnen kurzem den amerikanischen Wünschen nachgeben, dürfte eine än ßerst scharfe Note abgesandt werden, möglicherweife ein Quasi Ultimatum. In amtlichen Kreisen erivartet mm jedoch nicht, dasz es dazu kommt und ist überzeugt, das; die türkische Re gierung auf die erneuten Vorstelln!,, gen hin die verlangte Erlaubnis ci k icllcu wird. X