Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 07, 1916, Image 1

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Deutsche, fördert Eure Cs-
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der Tribüne!
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33. Jahrgang.
Omaha, Nebr., Donnerstag, 7. Dezember 1916.
-8 Seiten No. 231'.
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Bukarest, ploctfcfy,
Campina u. Sxxxaca
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Die Numänen-lZeere vernichtend geschlagen und befinden sich in voller
Flucht; über 9000 ZZumänen gefangen genommen; riesige
Beute in Getreide und Uriegsmaterial.
Die vritenpreffe jammert iiber das furchtbare rumänische Debaele.
Berlin. 7. Dez. sFunkenbericht.)
Das ttrirgSamt meldete heute nach
mittag, daß cnifjer Bukarest auch
(Samsnna und Sinaca erobert wur
den. Der geschlagene Feind zieht
sich auf 5er ganzen Front zurück.
Der größte Teil des offizicllm
Berichts ergeht sich in Lobeserhebun
gen über die Tapferkeit, Gcschicklich
i leit und Schnelligkeit der östcrrei.
fchisch-ungarischeii. deutschen, bulgari
schen und türkischen Truppen, die
wie der Sturmwind durch Rumänien
fegten und die rumänisch.russischen
Srreitkräfte schlugen, woimnrcr sie
dieselben fanden.
Die neunte deutsche Armee bcrich.
tet. daß sie 10 Offiziere und 9,100
Mann gestern gefangen genommen
Berichts ergeht sich in Lobeerhebun
Weise weiter verfolgt.
Russische Truppen deckten die linke
Flanke der sich von Bukarest zurück
ziehenden Rumänen. Die Stadt
wurde gestern gegen Mittag ge
räumt. Die russischen Abteilungen
befinden sich ebenfalls auf dem Rück
im-
Berlin, 7. Dez. Es wurde
gestern abend offiziell bekannt gcge
freu, dab Bukarest, die Haupstadt
Rumäniens, von den Truppen der
deutschen Verbündeten besetzt wurde.
Ploeschti, ein strategisch wichtiger
Bahnknotenpunkt 30 Meilen nord
westlich von Bukarest befindet sich
ebenfalls in feindlichem Besitz. Da
durch ist den vor Bukarest stehenden
Rumänen die Flucht nachdem Nord
Westen abgeschnitten. Ueber 50,000
Ouadratmcilcn Rumäniens befinden
sich jetzt in Händen der Feinde, das
ist die Hälfte des ganzen König,
rcichs, und diese Eroberung wurde
in genau 100 Tagen bewerkstelligt.
Einzelheiten über dieses große Kes
scltteiben fehlen noch, auch weife
man heute Vormittag noch nicht,
wie viele Gefangene gemacht wurden,
unoffizicllen Nachrichten zufolge
aber sollen sich vier rumänische Di
Visionen in gefährlicher Lage be.
finden. Bier teindliche Hauptstäd
te sind bis seht von den Zentral
mächten und ihren Verbündeten ero
t . k ...i , v.. " i: i. vn..na
j Den worurn, lumuuj juiuim,
Brüssel, Belgrad und Cettinje.
Eine kurze Uebersicht über die
Schwierigkeiten, welche die öfter
reichisch'deutschen Tnipben beim
Vormarsch auf das östliche Ufer
des Arges.Flusscs nach dem glän
zcnden Sieg über die Rumänen am
3. Dezember zu überwinden hatten.
ist in einem amtlichen Bericht eni
halten, der von der dciüschen Hee
rcsleitung in Berlin veröffentlicht
wurde: er lautet:
Der Fluh Arges, cm dessen Ufer
die Schlacht vom 3. Dezember aus
gefochten wurde, ist ein (YebirgS
ström, der von Titeschti bis süd
westlich von Titu 200 bis 300 Me
ter breit ist. An vielen Stellen ist
der Fluß 20 Meter tief. Weiter
slukabwärts wird das Flußbett cn
ger. In diesem Abschnitt bildete
j&cr einem reißenden Strom gleißen
ftc Fluß ein absolut unüberwindli
I chcö Hindernis, ausgenommen an
r den Stellen, wo Brücken geschlagen
sind, die eine Länge von bis zu
300 Metern haben. Wenn es unö
nicht gelungen wäre, den Feind so
schnell zu verfolgen, wie wir es
getan haben, um ihn dadurch daran
zu hindern die Brücken zu zerstören.
' und wenn wir nicht die Besetzung
4 vollständig ausgebauter Stellungen
I auf dem anderen Flußufcr systema
' tisch betrieben hätten, dann wäre ei
f ne lange Verzögerung vor einem
stark befestigten Frontabschnitt un
vcrmcidlich gewesen."
Bukarest wenig beschädigt,
Amsterdam, 7. Dez. über London.
Heute hier eingetroffcne Depe
y sehen besagen, das; Bukarest durch
f feindliche Geschosse nur wenig bc
F schädigt wurde. Ferner hcifzt cs,
' daß, als die Stadt von den Deut
, schon erobert wurde, dieselbe fast
' inenschenleer gewesen ist. (Die Nach'
I richt kommt über London und ist
mit Vorsicht aufzunehmen.) .
von Deutschen besetzt!
Paris. 7. Dez. Offiziell wird
hier heiüe nachmittag gemeldet, das;
die rumänischen Truppen Bukarest
in Ordnung verliehen und sich in
Sicherheit brachlcn. Die rumänische
Nachhut, welch,: den Rückzug der
Hauptarmee deckte, hatte schwere
Kämpfe zu bestehen. (Hiermit wird
also französischerscits die Eroberung
Bukarests zugegeben.)
London sieht sich den Schaden an.
London. 7. Dez. Der Fall von
Bukarest und Ploeschti, wie von
Berlin gemeldet, wird von Paris
und Petrograd noch nicht bestätigt,
aber aus früheren nissischen Berich.
tcn ging hervor, daß sich Bukarest
nicht lange halten könne. Die
Schnelligkeit des Vormarsches der
Truppen der Zcntralmächte und de
rer Verbündeten lassen erkennen,
daß die Rumänen es mit der Vcr
teidigmig , ? ihrer Landeshauptstadt
nicht sehr ernst meinten. (Dummes
Zeug!) Der Fall von Ploeschti
ist allem Anschein nach von größc
rer Bcdciltung. als der Verlust
von Bukarest. Ploeschti ist ein Ei
scnbahnknotenpunkt und bildet das
Zentrum des großen Oeldistriktes
im Prahova Tale. Falls es den
Rumänen nicht gelungen ist, die
Oelqucllen oder doch die Anlagen
derselben zu zerstören, dann dürften
diese den , Deutschen in die Hände
fallen, was für sie von unberechen
barem Gewinn sein würde.
Die Anti.Negicrungsblättcr grci
fen die Negierrmg wegen der Er
oberung Bukarests durch die Trup
pen der deutschen Verbündeten
scharf an und erklären, daß der
Fall der Festung bei jedem Eng.
länder ein Gefühl der Scham und
Trauer wachrufen müsse. Die kolos.
salen Dummheiten, die von dem Mi
nister des Auswärtigen, Sir Grey,
genmcht wurden, haben daS Unglück
verursacht.
Andere Blätter sagen, daß der
Fall von Bukarest dem Ansehen der
Alliierten einen schweren Schlag der
sctt habe. Die Mail nimmt an,
daß der Weizen, den die Briten für
50,000.000 Pfund Sterling in Ru
mänien angekauft haben, nun von
den deutschen Verbündeten erobert
ist. Was ober ist aus dem Gelde
geworden?
Verblüffende Schnelligkeit.
Mit der deutschen Armee vor
Bukarest, L Dez. Per Eilbote nach
Hcrmannsstadt, von dort nach Ber
lin und dann Funkcnbericht nach
Sayhille. Die Armeen des Feld
marschalls v. Mackensen und des Ge
ncrals v. Falkenhayn, deren rasches
Vordringen in Rumänien in der
Weltgeschichte ohne gleichen dasteht,
haben mehr als das halbe Rumänien
überschwcmnrt, den rumänischen Wi
derstand an einem starken Punkt
nach dem anderen niedergerungen
und sind seht, nachdem sie die ru
manischen Streitkräfte in nördlicher
und südlicher Richtung zit beiden
Seiten Bukarests vertrieben haben,
von drei verschiedenen Punkten aus
in die Landeshauptstadt cingcdrun
gen. Die Deutschen, unterstützt von
östcrrcich.ungarischen, bulgarischen
und türkischen Truppen, haben ihren
Weg durch die schier uneinnehinba.
rcn Gebirgspässe und künstliche Be
festigungswerke gehämmert, die ru
mimische Armee, aus Hunderttausen
den bestehend, in die Flucht geschla
gen, ja selbst als uneinnehmbar ge
goltene Flußbefestigungen an der
Alt und am Arges vermochten den
Sturmlauf der Teutschen und deren
Verbündeten riur wenige Stunden
zum Stehen zu bringen. Die Bc
fcstigungslinie am Arges, eines
reißenden 300 Zlards und mich mehr
breiten Flusses, schien so stark zu
sein, daß die Deutsch selbst glaub
ten, ein Überschreiten des Flusses
würde längere Zeit in Anspruch nch
men. Aber der Fluß wurde nörd
lich und südlich von Bukarest gleich
zeitig gekreuzt und zwar so schnell,
iaß den Rumänen nicht einmal Zeit
Franz. Kanonenboot
von N-voot versenkt!
Auch zwei Kanffahrcr müssen daran
glauben; engl. Äreuzcr warnt
vor Tauchbooten.
London, 7. Dez. Wie auS Lissa
bon berichtet wird, ist das sranzösi
sche Kanonenboot Surprisc" bei
Funchal auf der Insel Madeira von
einem deutschen Tauckchoot torpediert
und versenkt ist. (Für den Sur
Prise" wirklich ein Surprise,) Von
der Besatzung dcö untergegangenen
Kriegsschiffes find ZI Mann ertrun
ken.
Aus derselben Quelle verlautet,
daß verschiedene Portugiesen mit den
Dampfern Kanguroo" und Da
cia", welche ebenfalls die Opfer eines
deutschen Unterseebootes geworden
waren, untergegangen und ertrunken
sind.
Teutsche U-Boote nahe der amerika
nischea Stufte?
New Fork, 7. Dez. Ein vierzig
Meilen von Sandn Hook liegender
britischer 5!reuzcr hat heute in allr
Frühe allen in amerikanischen Häfen
ankernden Handclsdampfern auf
drahtlosem Wege eine Warnung vor
deutschen Tauchbooten zugehen las.
fen. Die Dresche lautet:
Deutsche Tauchboote mögen ir
gcndwo im Atlantischen Ozean ange
troffen werden, besonders westlich
vom 60 Grad West. Halten Sie gu
ten Ausschau, zeigen Sie keine un
nötigen Lichter und vermeiden Sie
alle regelmäßigen Handelsfahchra
ßm. Ucberfall auf Postkutsche.
Spokane, Wash., 7. Dez. Die
zwischen Rogcrson, Jda., und Jar
bridge, Ncv., verkehrende Postkut
sche wurde unterwegs von Straßen
räubern überfallen. Der Kutscher
wurde von den Banditen getötet
und die Passagiere geplündert. Ei
ner der Letzteren trieb den Wagen
mit der Leiche des ermordeten Man
nes nach Jaröridge.
gegeben wurde, die nördlich von Bu
karcst über den Strom führenden
Brücken zu zerstören.
Die Deutsch,' marschieren mit er
staunlicher Schnelligkeit, in der Tat
ging der Vormarsch derselben so
schnell von statten, daß der General
stab sein Quartier jeden anderen
Tag verlegen mußte und kaum
Zeit fand, Angriffspläne auszuar
besten. , Von den siegreichen Trup
Pen wurden täglich 20 und mehr
Meilen zurückgelegt. Dieses schnei
le Vorgehen ist auf zwei Ursachen
zurückzuführen, erstens waren die
rumänischen Truppen infolge schlcch.
ter Führung entumtigt, so daß von
kleineren deutschen liavallericabtei
lungen ein ganzer Divisionsstab und
zahlreiche Truppenverbände gcfan
gen genommen wurden: zweitens
ivarcn die Gegenvorstößc der deut,
schen und verbündeten Trrchpcii
so wuchtig, daß die Runiäncn den.
selben nicht Stand zu halten ver
mochten.
Heilloser Wirrwarr.
Pitcschti, Rumänien, Samstag 2.
Dez. über Berlin. Funkcnbericht. 7.
Dez. In dem Glaubeil bei Per
teidigung der Landeshauptstadt ei
neu Geniestreich zu machen, beging
die rumänische Heeresleitung eine
unbeschreibliche Dummheit. Eine
Verteidigungsarmce, die Truppen
gegenüber stand, ivclche vom Süd
Westen und Westen gegen Bukarest
vordrang, machte plötzlich gegen die
Tonauarmce. die von Süden heran
rückte. Front, sich damit einem ver
dcrblichen Flm,kcnangriff aussetzend.
Jene rumänische Arincc. die sich vom
Nordwcstcn zurückzog, hielt plötzlich
in ihrem Rückzug inne und erwarte
tc den von Norden vordringenden
Feind, wurde jedoch plötzlich int Rw
cken angegriffen. Die rumänischen
Strcitkräfte befanden sich somit in
einer Sackgasse, aus welcher sie sich
unmöglich befreien konnten, , ,
Streikverhiitungs
Vorlage macht Sorgen!
Präsident befürchtet, das, dieselbe
verworfen werde wag; Riesen
ansgabca für Heer und Flotte;
Suffragetten bauen auf Sieg; Re
Vision der Postporto-'1iatcn; John
Bulls Hinterlist.
(Eigene Korrespondenz,)
Washington, 7. Dez. Wie aus
des Präsidenten Botschaft an den
Kongreß hervorgeht, scheint er in Be
zug auf seinm Vorschlag, welcher sich
auf Verhütung von Streiks oder
Aussperrungen im Eisenbahnbetrieb
bezieht, setncr Sache nicht sicher zu
sein. Er hebt besonders hervor, daß
ein Gesetz, welches ; einen Arbeiter
daran verhindern oder ihm verbieten
wurde, ohne Zustimmung der Gesell
schaft seine Aesckmftigilng nicderzu
legen, ein neues Prinzip in unser
Rechtswesm einfuhren würde, zu des
fen Etablierung wir nicht bereit wä
rcn, aber beim Eisenbahnbetriebe
liege die Sache anders. Es dürfe
nicht gestattet werden, daß durch ge
meinsames Vorgehen mächtiger Kör
perschaftm die ganze Jiidustrie der
Nation brach gelegt werde. Das
wäre nur dann zulässig, nachdem die
Nation eine Gelegenheit gehabt hat
te, die zwischen Arbeitern und Ar
beitgebern schwebende Streitfrage
unparteiisch zu prüfen und alle Aus
gleichs- und Versöhnuiigömittel, die
angewandt werden könnten, in Er
wägung zu ziehen. Er könne darin
nichts sehen, als die gerechtfertigte
Sicherstellung notwendiger Funktio
nen des nationalen Lebens. Das in
volviere nichts Parteiisches und Un
gerechtes, außer es würde in partei
ischer und ungerechter Weise getan.
Es könne und solle geschehen mit
voller und gewissenhafter Berücksich
tigung der Interessen und Freiheiten
nicht allein aller, dig dabei unniittel
bar in Frage kommen, sonöern auch
der dauernden Jnkressen der Ge
sellschaft als solches
Heer und Flotte verschlingen
Riesensnmmen.
Der Kongreß wird siir das Fiskal
jähr, welches am 1. uli 1917 be
ginnt, für Armee und Flotte noch
größere Bewilligungen machen müs
sen. wie für das laufende. Für die
Flotte sind $3 17,000,000 bewilligt
worden, der Voranschlag für das
nächste Fiskaljahr sieht $379,000,
000 vor, da drei Super-Tread-noughts",
ein Schlachtkreuzer und
eine Anzahl kleinerer Fahrzeuge auf
Kiel gelegt werden sollen. Das Bud
get für die Armee für das nächste
Fiskaljahr ist noch nicht festgesetzt
worden, da die Bewachung der Gren
ze bedeutende Ausgaben erfordert,
deren Ende noch nicht abzusehen ist.
Die Ausgestaltung der Verhält
nisse in unserer NachbarsRepublik,
in welcher der vielgeschinähte Ban
diten-Häuptling" Pancho Villa wie
der zil einem Macht-Faktor ersten
Ranges geworden ist, läßt eine wei
tere Verstärkung der an der Grenze
liegenden Armee geboten erscheinen.
Es dürfte übrigens nicht überra
schen, wenn General Pershing be
reits in allernächster Zeit Befehl er
hält, seine Straf-Erpedition" gegen
Villa wieder aus Mexiko herauszu
führen. Die Neugestaltung der Poli
tischen und militärisch Lage in Me
xiko macht ein längeres Vemeilen
amerikanischer Truppen daselbst zu
einer ernsten Gefahr für den Frieden
unseres Landes. Je eher sie heraus
gezogen werden, desto besser. Bei
der Greiizbewachung sind sie für uns
von größerem Wert als in Mexiko,
zumal da sie die Verfolgung Vis.
las" schon seit Monaten, als aus
sichtslose Sache aufgegeben haben.
Frauenstimmrecht siegesgewisz.
Die Führerinnen der Suffraget
ten, welche in der Bundeshauptstadt
sich zahlreich eingestellt haben, um
die Annahnre einer Resolution durch
zusetzen, durch welche ein Frauen
stiminrechts-Amendenient zur Bun
desuerfassiing den Legislaturen der
EinzelStaaten zur Bestätigimg un
terbreitet werden soll, behaupten mit
voller Bestimmtheit, daß es ihnen
möglich sein werde, gleich nach Weih
nachten ihr Ziel zu erreichen.
Senator Sutherland von Utah ist
im Senat, Repräsentant Mondell
von Wyoming im Haufe ihr Stimm
sichrer. Senatoren und Nepräsen
tauten werden von den unermüdlickM
Verfechterinnen des Frauenstimm
rechts nach allen Regeln bet Lob
by".Kunst bearbeitet.
Der Präsident befürwortet Zuer
kennung des Stinimrechts an
Frauen, will aber den Einzelstaatcn
die Einführung desselben überlassen.
Die Suffragetten find jedoch der An
sicht, daß ihre Sache mehr gefördert
werden wird, wenn von Bundes wc
gen die Anregung zur Pasftcrung
Uohlenknappheit soll
auch untersucht werden!
Washington, 7. Dez. Nicht
nur die Ursachen über die Lebens
mittcltcucrung werden von der Re
gierung untersucht, sondern auch die
jcnigcn über die 5lohlcnknapphcit
sollen ausfindig gemacht werden.
Die Beamten des JuftizamtcS hielten
gestern in dieser Beziehung eine Be
sprcchung mit den Mitgliedern der
Bundcsandclskommission ab.
Tuell in TumaKreiscn.
London, 7. Dez. Michael Rod
zianko. der bisherige Präsident der
russischen Duma, der vor Kurzem
zurücktrat, als er von dem, Führer
der äußersten Rechten, Markoff be
leidigt wurde, hat Letzteren zum
Duell aufgefordert, wie aus Petro
grad gemeldet wird. Markoff hat
te in einer Sitzung der Duma Rod
zianko einen geschwätzigen Schurken
genannt und hinzugesetzt, daß cs
seine Absicht sei, in der Person des
Präsidenten die ganze Duma zu be
schimpfen.
nationalen Frauenstimmrechts gcge
bcn wird.
Hervorragende Führerinnen der
Bewegung sind, wie die Prohibitio
nisten, überzeugt davon, daß sie bis
zum, Lahre 1920 einen Sieg auf der
ganzen' Linie davongetragen haben
werden. Mit Prohibition und
Frauenstimmrecht in Kraft, dürfte
naK.'dcm Jahre 1920 der männliche
Teil der Bevölkerung der Vereinig
ten Staaten sich nach einem anderen
Lande umsehen müssen, um dahin
auszuwandern, wenn er auf Man
ncswürde und Selbstbestimmung
noch envas hält und sie sich nicht
entreißen lassen will.
Sobald unser Land vollständig
trocken gelegt worden ist, soll gegen
den Tabak zu Felde gezogen wer
den. Derselbe ist, wie eine Suffra-gettm-Führerin
behauptet, dafür
verantwortlich, daß so viele Männer
in den Vereinigten Staaten an chro
nischem Katarrh leiden. Das soll
aufhören, und deshalb der bereits
angekündigte Krieg gegen den Tabak.
Ter Triumph der FrauenEman
cipation bedeutet den Niedergang der
Vorherrschaft des Mannes, Nassen
selbstmord im größten Maßstabe und
eine Nation von Weibern unö Wei
berkncchten, die im Konkurrenzkampf
der Zukunft elend zugrunde gehen
muß.
Ermäßigung des Briefportos.
Bestrebungen sind im Gange, um
die PostPortoSätze einer gründ
lichcn Revision seitens des Kongresses
zu uiitcrzichen. Wie Senator Pen
rose von Pennsylvania, ein Mitglied
des Post-Ausschiisscs des Senats,
mitteilte, dürfte eine Herabsetzung
des Brief-Portos innerhalb des Auf
gabe-PostamtsTistrikts auf einen
Cent sich durchführen lassen. Damit
soll der Anstoß zu einer allgemeinen
Herabsetzung des Briefportos auf
einen Cent für das ganze Gebiet der
Vereinigten Staaten gegeben wer
den, Er hofft, eine solche noch zu
erleben; er war am 1. November
56 Jahre alt.
Erhöht werden dürfte das Porto
von Magazinen uiid Zeitschriften, die
vor- den Tageszeitungen im Vorteil
sind. Möglicherweise wird sur sie
wie bei dem Paketporto das Zonen,
fizstein eingeführt werden, das heißt,
die Beförderungskosten steigen mit
der zunehmenden Entfernung vom
Aufgabeorte. Auch Repräsentant
Gricst von Pennsylvaiiia, der Mit
glied des Hauö-Postausschusses ist, ist
für Herabsetzung des Stadtpost
Briefportos auf einen Cent.
Wieder ein englischer Trick".
Kürzlich wurde in einer dieser
Korrespondenzen hervorgehoben, öaß
unsere Marine-Verwaltung es schwic
rig finde, Bauaufträge für Kriegs
schiffe auf unseren Privat-Schiffs
Werften zu plazieren, weil dieselben
mit Aufträgen für norwegische Rhe
dercicn überyäuft feien. Ehristophcr
Hammczig, ein Mitglied der norme
gischen Rycderei-Firnlll Hammezig &
Johnson, der in letzter Woche in den
Ver. Staaten anlangte, hat das be
stätigt. Er erklärte, daß für norme
gische Rechnung zur Zeit auf amcri
komischen und norwegischen Wersten
200 Ozeandampfer im Bau begriffen
seien. Norwegen wolle sich einen
hervorragenden Anteil an dem'
Schiffsverkehr der Welt sichern. Es
war früher schon die Bcfürckitung
ausgesprochen worden, daß bei den
BaU'Aufträgen Norwegen nur von
England vorgeschoben worden ist,
dem daran gelegen ist, eine Entwicke
lung der amerikanischen Handelsflot
te nach Kräften zu hintertreiben.
, Hcinrici.
Lloyd-Grorge als
Ministcr-Priisident!
Der kleine wattiser soll den verfahrenen Narren
englischer Uriegspolitik nunmehr aus
dem Sumpf ziehen.
valfollr und Grey dürften ebenfalls gehen.
London, 7. Dez. (Von Ed. L.
Kccn, Korrespondent der United
Preß.) Hier legt sich heute jeder
die Frage vor, ob es Lloyd.Gcorge
gelingen wird, ein neues Kabinett
zu bilden. Freunde der alten Re
gicrung, denen Ministcrposten an
getragen worden' find, haben erklärt,
daß sie den Posten nur unter der
Bedingung annehmen, wenn Andrew
Bonar Law aus dem Ministerium
entfernt bleibt. Dieses aber scheint
nicht gut möglich, da Bonar Law
ein Busenfreund LlondGeorgcs und
ein strammer Befürworter seiner
Ideen ist.
Diejenigen aber, welche den Mut,
die Entschlossenheit, den Magnetis
mus und das bisherige Glück Llond
Georges kennen, sind der Ueber
zcugung, daß es diesem gelingen
wird, alle sich ihin entgegenstellende
Schwierigkeiten zu überwinden. Je
denfalls wird er an alle Partcifüh
rer einen Appell richten, allen Hader
fallen zu lassen und dem Lande nach
Kräften zu dienen. LloydGeorge
steht gutes Material zur Verfügung,
aus welchem er ein Ministerium bil
den kann: die Hauptschwicrigkeit
aber besteht dann, ob er un Unter
hause genug Stärke entwickeln kann,
um seine Politik über Wasser zu
halten. Das Unterhaus setzt sich
gegenwärtig aus 287 Unionistcn,
260 Liberalen, 37 Arbeitern, 35
Jrisch.Nationalisten, ö O'Bryaniten
und 2 Unabhängigen zusammen.
Man glaubt, daß die Arbeiter
Partei Lloyd-George unterstützen
wird, da er derselben Zugeständnisse
gemacht hat. Bisher aber war
LloydGeorge der Arbeiterpartei im
mcr feindlich gesinnt.
LlohdGcorge als Diktator.
Allem Anschein nach wird Lloyd
George wieder ein Koalitionskabinctt
zusainmciibringen. aber in einer
Weise, daß er selbst unbeschrankte
Gewalt ausübt, und die übrigen
Mitglieder einfach zu Vorstehern
der verschiedenen Abteilungen macht.
Die Lloyd-George-Prcsse besteht da
rauf, daß Asquith, Balfour, Grey
und Landsdowne dem neuen Ka
binctt nicht angehören dürfen. Lord
Northcliffe wird allem Anschein nach
Mitglied des Kabinetts werden.
.Heute vormittag sprach der Ar
bciterführer Arthur Henderson, Pen
sionsininistcr, bei Lloyd-Gcorge vor
und hielt mit diesem eine längere
Konferenz.
Ansichten der Presse.
Die Londoner Morgenzeitungcn
verhalten sich über die Ernennung
Lloyd-Georges zum Ministcrpräsi
dentcn ziemlich zugeknöpft. Der
Daily Chronicle, Organ der Libero
len, schreibt: Sollte cs Lloyd
George gelingen, ein Kabinett zu
bilden, dann wird dasselbe nicht
inchr als ein halbes Dutzend Mit
glicder haben, die sich als Kriegs
kabinett und Kricgsrat koiistituticrcn
werden. Taraus geht LloydGeorge
hinaus. Leicht aber wird dem
neuen Ministerpräsidenten die Neu
bildnng des Kabinetts' nicht gemacht
werden.
Anisterdani, über London. 7. Dez.
Die Kölnische Zeitung schreibt:
Die Resignation des Ministerpräsi
deuten Asquith klärt die Lage. Die
letzten Reserven der Feinde werden
jetzt ins Feld gestellt werden, und
wenn auch diese, wie die vorherge
gangcnen, sich umsonst gegen die
deutsche Stärke und Macht geworfen
haben, dann werden wir England
bereit finden, sich auf Friedensver
Handlungen einzulassen.
Die Kölnische Volkszcitung sagt:
Der stärkste Mann des mächtigsten
aller uns feindlichen Länder, gibt
durch seinen Rücktritt zu, daß die
bisher bon ihm befolgte Kriegspoli
tik verkehrt war. Es würde uns
freuen, wenn jetzt wieder ein recht
starker Mann an die Spitze der bri
tischen Regierung berufen würde, da
wir dann sicher sind, daß die Ent
scheidnng bald fallen wird.
Rom, 7. Dez. Die Zeitung
Giornalc d'Jtalia äußert sich über
Ascmiths Sturz wie folgt: Dcm
Asquith Kabinett mangelte es an
Festigkeit, es ist für den griechischen
Kudddrnuddcl und die Niederlage
der Rumänen direkt verantwortlich
zu halten. Es ist zu erwarten, daß
das nächste Ministerium Politisch und
militärisch stärker 'ein wird. .
Französ. Kolonie
verläßt Athen!
Die !n Athen ansässigen Franzosen
sind sämtlich nach Piräuö
geflüchtet.
Paris, 7. Dez. Eine Havas
Depesche aus Athen besagt, daß die
ganze französische Kolonie Athen der
lassen hat. Die Hotels in Pimus
sind mit Flüchtlingen aus der Haupt,
stadt überfüllt, und viele haben sich
bereits auf den Dampfern im Hafen
hausuch eingerichtet.
Athen ist anscheinend ruhig, heißt
es weiter in dem Telegramm, aber
die Bevölkerung ist über den Auszug
der Fremden höchst erregt und be
findet sich in einem Zustand großer
Angst. Verhaftungen von Anha'n
gern des früheren Premiers Venize
los dauern an, und die Venizelisti
schen Zeitungen haben aufgehört zu
erscheinen.
Unter den bisher Verhafteten be
findet sich General Corakas. der ein
Rekrutierungsbureau für Venizelos
geleitet hat und beschuldigt ist, in
Athen den Guerillakrieg angestiftet
und zugelassen zu haben, daß von
seinem Hotelzimmer aus auf Bürger
und Soldaten gefeuert wurde. Er
wird wahrscheinlich wegen Landes
Verrates prozessiert werden.
Außerdem wurde der Redakteur
Boulajanis des VenizelosBlattes
Astyr" gleichfalls in Haft genom
men. auch dem zur Venizelos.Partei
gehörigen Polizeileutnant Maroudas
blühte dasselbe Schicksal. Im Be
sitz des Ersteren fand man 51,000
Drachmen und bei dem Letzteren 20,.
000 Drachmen, welche zur Anwer
büng von Soldaten für Venizelos
dienen sollten.
Asquith ist ein
gebrochener Mann!
London, 7. Dez. Personen, die
heute den gestürzten Ministerpräsi
denten beim Verlassen des Palastes
beobachteten, sagen, daß er ein ge
brochener Mann sei. Jede Geste,
jedes Wort, das er äußerte, ließen
erkennen, daß die jüngsten Ereignisse
auf den verschiedenen Kriegsschau
Plätzen ihn körperlich und geistig
stark mitgenommen haben.
Unterhaus tagt und
vertagt sich wieder!
London, 7. Dez. Das britische
Unterhaus trat heute vormfttag in
Sitzung zusammen, vertagte sich dbet
sofort bis nächsten Dienstag. Des
Regierungswechsels wurde mit sei
nem. Worte Erwähnung getan, "
Villa preßt 4009
Carranzisten in Dienst!
El Paso, Ter., 7. Dez. Mexi
kaner, die gestern auf einem mit
Erzen beladenen Zug aus der Stadt
Chihuahua hier eintrafen, berichte
ten. daß zivischen Villisten und Re
gierungstruppen nahe dem 13 Mei
len westlich von Chihuahua befind
lichem Fresno eine Schlacht im
Gange war, als sie abreisten.
Dieselben Mexikaner behaupten,
daß, Villa, aus der Stadt Chihuahua
volle 4000 Rekruten in den Dienst
gepreßt habe, die Hälfte davon Re
gierungstnlppen, die von ihren Of
fizieren im Stich gelassen worden
waren. ' Sie weigerten sich denn
auch nicht, in Villas Dienste zu 4re
ten. da eine Weigerung den Ver
lust beider Ohren bedeutet hätte.
Präsident empfangt GlückwünsF.
Washington. D. C.. 7. Dez.
Etwa hunöert Mitglieder des Se
nats wie des Repräsentantenhausos
fanden sich gestern nachniittag im
Weißen Hause ein, um, Präsident
Wilson zu inner Wiedererwahnmg
ihre Glückwünsche darzubringen.