Tägliche Omaha Tribüne n cm i IDs dfer S- :r-f rr rff?111 (P vtiitLl WW X?2Blk. PP- Ä?k Ui fr t v W; I' i ' H . , ' 1 ine interessante Form der Be schäftigungsspiele hat Fräu lein Marie (SrVrt, eine ich tige deutsche Erzieherin, er und damit In manche Kinder, funden Pube, in der die Langeweile beständig u Gast war. Sonnenschein gebracht. Es handelt sich um daS längst bekannte Cy stem, durch Falten von Papierbogen allerlei Gegenstände nachzubilden, nur daß den bisher bekannten .Kniffen' nie Grenze gesetzt war, während Fräulein EbertZ .Weberschisfchen', welchen Na. riien sie seiner Form , halber ihrem Spielzeug gegeben hat. wundervolle Ber LndcrungSmo'gllchkeiten bietet. Da el nicht nur unterhaltend ist, sondern auch großen erzieherischen Wert hat. haben ti diele pädagogische Institute in den Be schäftigungsunterricht für die Kleinen eingeführt. Kürzlich war ti Fräulein Ebert vergönnt, bor dem Forum der Kindcrgartenstudentinnen an der Co lumbia Universität zu demonstrieren. Das Pratt.Jnsiitut in Brooklyn bevor zugt da Weberschifschen" als Lchrmit. tel für die kleinen Frvbelschüler, und in dielen Privatschulcn ist Fräulein Ebert als Demonstrator geschäht. Eine solche Unterrichtsstunde ist ein erquickender Jungborn und zaubert uns die freund lichsten Bilder auS längst vergangenen Jugendtagen vor. Wie sie selbst erzählt, hat ihr einst ein Cchiffskoch im Hause eines hochge stellten deutschen Diplomaten, bei dem sie als Erzieherin diente, die Idee zu Drem Weberschiffchen gegeben. Ihrem tilgen, lebhaften Geiste gelang es, daS kleine gefaltete Kästchen zu einem in geniösen Spielzeug zu erweitern, das nun berufen scheint, in KRiderstubcn und Nckonvalcsccntcn-Hcimen der beste Zeitvertreib zu werden. 1 So still, um eine Stecknadel fallen zu hören", war es nicht, als ich eintrat; um einer Schulstunde beizuwohnen, dafür war ich aber auch in eine Werk statte der Welt aus Nichts' gekommen, wo das Weberschiffchen gehandhabt wird, welchem man doch stets ein wenig ' Geräusch nachsehen sollte. Leuchtende Augen begrüßten mich und fleißige Hände waren bemüht, etwas Fertiges aufzustellen. Jedoch, da ich gekommen war, den Gang des Dinges, das man .Wkberschisschen" nennt, zu beobachten, so ließ Fräulein Ebert die Kinder ihre Sachen vorläufig weglcgm, um in Ord nung an einem Quadrat von buntem Papier das Entstehen des Kästchens zu sißta. Es machte den Kleinen sichtlich cgnügen, an dem zuerst dreiteilig ge fi'teten Stück mit den Augen zu messen, ob die Überzuschlagende weiße Seite mil der bunten im Ebenmaß stimmte, so dann die Farben überhaupt z verbergen und wieder erscheinen zu lassen, indem sie beide sogenannte Läden zu und auf klappten. Nun folgte die Behandlung der Ecken, desjenigen Teils des Faltens. welcher hernach die so beliebten Ta schen" ergibt, und dann wurde das Käst . chen aufgestellt. Ich niß sagen, man konnte in dieser Art kaum etwaS Niedlicheres sehen, als die Fingerchen mit dem hübschen, far bigen Kästchen. Wie vorsichtig Daumen uns Zeigefinger über die Falten des Bo denS dahin glitten, um daS Kästchen ge nau rechtwinklig aufzustellen. Wie so wohl vier als dreieckige Taschen In ihren Farben mit dem weißen Dreieck in Abwechslung wirkten. Wie daS Käst chen sich niederfallen ließ unter dem sanften Druck der kleinen Finger. alS sei'S Buchbinder oder MaschinenArbeit Die Kulinr w icht nur an der Sprache kann man mit Sicherheit den Gebildeten vom Ungebilde ten unterscheiden, sondern -tf por allen Dingen am Lachen. Und eS 1 dürfte deshalb gar nicht uninteressant S sein, einmal diese bekannteste und häufig j. vorkommende Ausdrucksbewegung des il Menschen näher zu beleuchten. - DaS Lachen ist tiicht nur allen V'öl kern, allen Rassen gemein. Im Gegenteil. ei ist klar erwiesen, daß viele Naturvöl jker ein eigentliches Lachen oder gar ein Lächeln überhaupt nicht kennen. Aber i" ohne Zweifel kennen eS alle Kulturvölker, und je höher die Kultur, desto vielseitiger , 'ist diese schönste aller Ausdrucksbewe Agunge. Aber leider macht sich diese S I .zelseltigielt nicht nur nach der ange i'Smcn, sondern auch nach der unange i.nmen eiie mn oemenoar. im (rA! 4 IUUH wlv f ' rachsüchtiger, unedler Naturen, wer ist i.Mi i.ff sina fnn, nnnniirn tnmrt iX', nif)t schon durch tjas häßliche Lachen der Schadenfreude, des Spotte in ieinem tiefsten Gefühlen verletzt worden? Wie :if abstoßend wirkt solch ein unharmonisches Aachen auk jeden feinempsindenden Wen Y wi - Es ist merkwürdig, daß man unsere ' Kinder fo viele Dinge lehrt, ihre Köpfe f'iniit sg manchem unnötigen WissenSbal h last beschwert, wiihrend man Anderes. Wichtiges darüber vollsländig vernach !äsiigt. als ob man dächte daß s,ch diese sdon selbst lernte. Aber leider lehrt die i Erfahrung, daß diese durch Tradition geheiligte Vernachlässigung scheinbarer Alltäglichkeiten sich später, bitter rächt, f 'benso wie die Sprache, so müßte auch X ) is Lachen schon in der Kinderstube ge 1 slegt werden. Man denke nur einmal daran, wie sehr die Art des Lachens den . Eindruck beernslussen kann, den ein Mensch n den verschiedensten Lebens j '(igci hervorrufen kann. Ein augeneh sympathisches Lachen nimmt sofort '' .r die betreffende Person ein. .auch h 'NN sie sonst vielleicht gar keinen blen Eindruck n.ücht. Manche Fraue .,. und als sei da nie eine Gefahr des Ber schieben oder gar des Zerdrücken. Auf ein ergebenes Jcichcn sprangen die Kinder auf. stellten die Kästchen auf die flache Hctnd, formten Reihen und marschierten einmal herum, an Fräulein Cbert und mir vorbei, nicht unterlassend, mir einige der schönsten zu schenken. Beim Wiederhcrvorholen der ersten Arbeiten kamen nun erst die kleinen Wunder zutage. Die Stäbchen hatten Bcttchcn und Wiegen, welche durch Ein schieben von buntem Karton oder Post karten in die schon erwähnten Taschen hergestellt wurden. Die Knaben mußten selbstverständlich Wagen und Schlitten bauen. Bett und Wiegensüße. Näder und Deichseln schnitten die Kinder ent weder aus freier Hand oder legten Mu ster dazu auf. Reizvoll war eS auch, hier zu beobachten, waS alle! sich mit Hilfe der Taschen vollführen ließ. Ich begriff bald: daß in ihnen das Geheim nis des Weberschiffchens besieht und in ihnen die Krast liegt, in der Welt aus Nichts' olme Kleister zu schassen. Ich gab dem Gedanken Ausdruck, die größere Einfachheit nd Reinlichkeit lobend, worauf Fräultin Ebert erlviderte, daß 1. Friinlcin Marie Ebert. 2. Flcisiige Zchüleriniicn. , 3. (sine kleine Baumristcri. 4. Origineller Soüfviil aus Weber schisfchkn". so wertvoll auf dieser Stufe das Um gehen dieses nützlichen Faktors auch sei, in Anbetracht gesparter Zeit und Mühe, verbannter Keime u. f. w., ihr dies doch bei weitem nicht als der größere Borteil erschiene. .Ist ein Stück Papier einmal angelleb!.' sagte sie. .so ist es vorbei des Aachens. verdanken ihre Erfolge In der Gesell schaft mitunter weniger einem schönen Aeußeren als einem süßen, bestrickenden Lachen, das sich mit einem weichen, sil berhellen, oder mit einem tiefen Timbre in alle Herzen hineinschmeichelt. Man muß vor allen Dingen die Kin der darauf aufmerksam machen, daß ell zu lautes Lachen unpassend ist. Darum braucht man ihre gffunde, natürliche Fröhlichkeit absolut nicht einzudäMiien und sie zu Duckmäusern zu erziehen. Nein, davor wollen wir sie ja gerade be wahren, wir wollen versuchen, ihnen ihr schönes, frisches Kinderlachen zu erhal ten, aber das ins Uebermäßige ausar tende laute Lachen sowie das bei Mäd chcn so oft vorkommende und so albern wirkende Kichern aus der Kinderstube verbannen. Gewiß. eS ist nicht leicht, hier die richtig Grenze zu finden, aber eine kluge, taktvolle Mutter, die selbst mit gutem Beispiel vorangeht, und fröh lich mit den Kleinen mitlacht, wird hier leicht den richtigen Weg einschlagen. Im mer muß man natürlich bedenken, aß draußen, Im Freien eher mal Über die Stränge geschlagen werden darf, und wenn bei einem Äusilug über Land, auf Vergeshöhe oder im kühlen Walde. Kna ben nd Mädchen im glücklichen Ueber mt ihrer sinnlosen Jugendzeit in -nes jubelnde Lachen und Jauchzen ausbrechen das ein Vorrecht der kurzen frönen Kin derzeit ist. so darf man ihnen nalürl'h in einem solchen Moment nicht mit Mo ralpredigten kommen und sie so um ihre Freude bringen. - . Wenn mancher Erwachsene wüßte, wie disharmonisch, wie wenig wohltuend sein Lachen für daS empfindliche Ohr klingt, er wiir.e sich vielleicht doch etwas Mühe geben, um es zu verbessern. Denn da zu ist eS nie zu spät. Allerdings ist Vorauzsetzunq. daß man den Mangel einsiebt und ihn mit Willensstärke und Energie zu heben sucht, lan braucht sich doch dieser Einsicht ebensowenig wie jeder anderen zu schämen, und der Er folg ist doch wirklich ein schöner Lohn 1 l !S4. . f I T "li.. .. m.mmU . . y . .J. um im-, i ,. ! s$?WitiMa1t uries:zJk I :t& fym?P8W&HR -fc .?:tyP r . A . gMs)vp -xs ' vTTjn "4'"' " ?r&tt "' - L- - hh ;! - ' I '.- ii; ' " ,, F A-S l - "-.,vt.'rf,wr?srJ ':., , i.:'.-:' ," , ' 1 ' Xf 81 ) , '.5-1.. f Xxftrwf'iH l i v - . k t . X I '' , h WxJ ' H , - i ws AX- 1 T f r tJS yjr ;4vsJmV- ttr3 ' : X ' C n . tiK w sU , " ' J . . : -k'4 CI , i ' w4l;'' , '--k, . , w . '.N Jj I 'i' -pym-- . '''yS t : ' , ' I'Ä. " ?"i, " ,,..,, ,,,,. , a luuji v . i - . j; f-ri i ' - : ' . , n . " . i x a- LMi 1 - " : " ' " ' . JJ$W 4 Pr'"w- A rfm ii ' VV'a . Vi' I fi hil CV-(H 4'' l: ' 'ifs? yp .H , - i ?7cM! lM . : v fi i ssl ... v.-.f 4p. 'JP:,K;:- -sf iL .55 A , i . , ; tl ti -tV-- -r." 'V5- - - - ;? r fNßrl , i-- v- i 4 I- i II 1 I gs?ä y i-v 1 V'"""s ? c-r' 4 t i- f - ttV) i . y. f r w- . L- I tJ - - , l -öA 'i p-p" V .iv i v- jr-A ju j ' i- . v fy, ;. v Xa.- 1 X ? J "- ' l -Jih- - - -xTh r'l V ! -v1. l-TIä ' ' 1 ' ' I l -äl . ! ji s! -;;! , ' . .u, - - - II lii 11 I" f ." vfj f ?- .Ä,,r--'-- V '71-, V) ' , ,&HU ""M K. .! h , J txrf r ..v- V rA .v. ; -t i - I - ?! v - '"1 ri wiViV1 VCXs ?V ' r, .. u . . - ' '., hn' v - AtSMj V - H 4 ' ,.v. . ; .;. ... ... , ... ;, "Ii .1 '-3 . I ' ' 4 ' .: . . ' V !: i Ä. L.ii: V ";,;:.(;;," 'M'" ' 1 . ' . Z' i ' )W ' ' ''s - - -v $tv ;5f 1 -'wi Ä .rv I Mir-h . - t-- ,Hv v ' - -v 5 ' . -t ?v M wK -, . - ' - k?A'? 1 ' 8 ' ' ' 1 -- mm 1 StmimtmMitimiamaiiwi-M''--' ' '.., ! , t I 1 -v r us : x vrrk? 1 sQZifop?., j-4 ' - -- ---.fC4 ' ri wf .rv 4 : (j ,, , 1MV$ ! '' W 1 j I 1" z i x 's I I . .: .. . t Vwww- : x'-.V aVv 'm w . t .. u y y;w&.' ttf1" . Jk j l ' . ":Vl'KU ' W r'. - , w - . x x - x : r - - : j. N -. . '.l' - ' v : ' , -itßH . l V 1 f " i i , ' I P a s I" "h fr ''Zr : l '' . ; v. . .,' ' : t;.i,i;.:i3,' , I r . i t ,i t ' Ls'l i V ' il - . ' i , :A . ' - La , , 'V 1 vJL. 'Xs- l iisi . .5 :A.J- ' 4 . M- 11 IV- sT- ;..:: -ff f ,1111 8. i :.'!":;.' V:. 'X; -; rt ( : -:. : . v& 4 ti. i: v V S, - 5 .' V (v&1 -.- fl " v 11 ' Lfr& ' " A r 'w,--' -4 ' Ä- v ' ?$r- XtrWS , (! K rr v , lv lMv MS AM 1 eV-V 'Vi ,i v -'s) w7r- 5v. M i , i ( 1 4 .1 h't,r . itpu v i 1 TPZ cft : t ; 'V v ' t I ..rj-c -Jj , , ., 'i i a j u tmrr JTx-'J V.i I - -.ft VL flfH ' v) cv. x 1 1 A.?'i.i , . . . . -rr r v r ',k& mit dem Versuchen. Das Machwerk ist und bleibt fertig und steht da für den Staub. Unser Kästchen dagegen erlaubt mit seinen Taschen dem kleinen Fabri kanten eine Möglichkeit nach der ande ren. Da wirö eingefchoben und gepaßt und wieder anders probiert, wobei die für das bißchen Ausdauer. Es gehört natürlich viel - Selbstbeherrschung dazu und wohl auch etwas musitalisches Em pfinden, da man sonst für die mehr oder minder edle Klangwirkung des Lachens gar nicht das sichere Gefühl haben kann, das doch Vorbedingung ist. Wer über solch ein mißtönendes Lachen verfügt, daß jede Selbsterziehung scheitert, und überhaupt keine Besserung zu erzielen ist. der bemühe sich, das laute Aeußern fei ner Fröhlichkeit überhaupt zu unter drücken und begnüge sich mit einem Lä cheln,. das ja auf jeden Fall einen ebenso hohen Grad der Freude ausdrücken knn. Bei älteren Menschen berührt eö doch immer sympathischer, wenn sie auf starke AusdruckLbewegungen verzichten und sich mit der feineren und edleren Form des Lächelns begnügen. Wenn hier von einer Kultur des La chens die Rede ist. so soll damit aber nicht gesagt sein, daß man auS Eitel keitsgründen, nur um andern zu gefallen, täglich, Stunden lang Studien auf die, fem Gebiete machen soll, das verbietet sich ja für gebildete Menschen von selbst. Nur zum Nachdenken sollen diese Be trachtungen anregen, und manchem viel leicht zum Bewußtsein bringe, daß er besser daran täte, nicht allzu oft und nicht allzu laut zu lachen, wenn er seinen Mitmenschen nicht unnötigerweise auf die Nerven fallen will. Das Lachen ist eben eine Kunst, wie so vieles andere auch, und jede Kuft, wenn sie nicht zu fällig angeboren ist, muß erlernt werden, aber es gibt auch hier solche, die dazu berufen sind, und andere, denen ks sehr schwer fällt. A' sie alle sollten beden ken, daß die Kultur des Lachens auch zur Kultur der S?ele gehört, und die Harmonie und Schönheit, die wir hier erreichen, sich auch unserm übrigen See lenl:ben mitteilt. Frnuek an der Tierarzneischule. In Berlin sind an der Tierärztlichen Schule zur Zeit 184 weibliche Studie rende eingeschrieben. Außerdem besuchen zwei Hospitantinnen die Vorlesungen. Große Eigenschaften kleine Eigenheiten. entschuldigen ssr. Xyt ruA , S7&y?4 v Erfindungsgabe nach eigenem Belieben walten darf. Wundervoll ist das Um bauen" (ja nicht zu verwechseln mit Zer stören). Aus Veilchen weiden Wagen, aus Wiegen Schlitten oder Boote, aus der Puppenstube ein Pferdestall, aus der Brücke ein Leuchtturm. Und wie auf- Wandlungen unsres Innenlebens. Alles wahre geistige Leben ist Fluß und Strömung, Bewegung und Wand lung. Jedes Beharren fuhrt zum E. siarren. Wer innerlich wachsen will und immer vollkommener werden, der darf nicht dem geistig n Ringen aus dem Wege gehen; der darf sich nicht scheuen vor dem Kämpft, durch den jeder Menschenseele allein neue Offenbarungen kommen können. Jedes st'.rke, bewegte geistige Leben, mag es noch so kraftvoll aus der Eigenart entströme, wird von der Mitwelt beeinflußt; auch der? ur sprünglichste Leben trägt die Prägung seiner Zeit. Und je gewaltiger und um gestaltender die Zeit ist, um so größer sind auch die Wandlungen, die sich im geistigen Leben der Zeitgenossen voll ziehen. Darum ist in unsrer gewa!,,gen Ge genwart, deren starke Strömung soviel forlgerissen hat von Althergebrachtem und Ueberliefertem, um auf der ande'N Seite soviel wieder heranfzufllhren, s versunken in der Tiefe lag. und soviel Neues und Großes von fern aufleuchten zu lassen, das noch als lockendes Ziel in der Zukunft liegt, darum i, ... unsrer Gegenwart der einzelnen Menschen inne res Leben so mächtigen Wandlungen unterworfen. Es ist heute w'iiger als je ein Lob, wenn man von jemand sagen kann, er sei sich gleich g' lieben, er fei noch der alte Mensch, der er Mmer ge d'fen. Wer sich nicht vor der großen Zeit läutern -'tio umwandeln ließ, u:r nicht in ihr und durch sie gewachsen ist, der ist ihrer nicht wert. Alle Laßeren Einflüsse .mtzen freilich dem Menschm nichts, dessen Eigenleben nicht stark nug sie, sie aufzunehmen und in sich zu verarbeiten, fo daß ihm Fremdes - Eignem wird. Auf diesem Durch drungenwerden von allen Erkenntnissen und Offenbarungen wie von ollen For-, derungen unsrer großen Zeit beruht das Wachstum des neuen Menschen in uns, der nichts mehr wissen will von dem Jreale deS .modernen Menschen' von inst, sondern darüber hinausstrebt. Um a i fc-- m " 'h-JÄA I vx.r "jjzjfrTii. , , , , , ,,s gebaut, so kann auch alle wieder weg, gelegt werden.' .Niemals.' fuhr Fräulein Eberi fort, .kam Ich in eine Klasse zum zweiten Mal, da nicht mehrere der Kinder mir voll Freuden eigene kleine Erfindungen mitgebracht hätten; manchmal so nicd licher Art, daß sie mir zu neuen Mu pern Anlaß gaben.' Da einige der Kinder weiter fortge schritten waren alS die meisten der Klasse und Fräulein Ebert von dem Grundsatz ausgeht daß da! Weberschiffchen nicht Alle auf gleicher Stufe zu hallen .braucht', fondern deir-fähigeren Kin dein erlaubt, nach eigenem Gefallen wei ter zu arbeiten; so konnte ich noch Ber schiedenes in Augenschein nehmen. Da waren Zelte. Boote, eine Windmühle, ein Bahnhof, ein allerliebster kleiner Zug, Omnibus und Automobil, welche letztere auf Garnspulen liefen, um mit der Elektrizität zu wetteifern. Einige Kinder, welche in Fräulein EbnIS klei nem Schauspiel: Das Weberschiffchen, eine Welt aus Nichts' mitgewirkt hatten, setzten ganz originelle Hüte auf. alle aus der Form des Weberschiffchens gemacht, die jeder in seiner Art schön und färben prächtig waren. Zuletzt durfte ein lie ewig alten und ewig jungen Leitbil.e reinen, starken und schlichten Menschen tums zu. Das ist die größte und durch greifendste Wcndlung unsres inneren Lebens in diesen Tagen! Und mancher wird dabei gewahren, wie wunderbar eS ist, daß diese Wand lung, die ihn innerlich vorwärts bringt, ihn zugleich zurückführt in ein besseres, schlichteres Leben von einst, daS er längst als abgetan belächelt hat, und dessen Edelgehalt ihm doch die aus der Zeit neu gewonnene Erkenntnis erst recht offenbart. Altes Gold leuchtet auf in neuem Glänze. Wir brauchen nur daran zu denken, wie unendlich viele Menschen jetzt in Stürmen und Wettern den Weg zurückgefunden haben in das Paradies ihres Kindelglaubens, aus dem sie lange zuvor ein zu starke Jchbewußtsein oder zu roße Weltliebe vertrieben hatten. Wer diese großen inneren Wandlungen durchlebt, für den verstehen sich die kleinen Wandlungen des äußeren Lebens ganz von selbst. . Das neue Menschen tum muß sich neue Daseinsformen schaffen, und öffentliches wie häusliches Leben werden sie zum Segen für unser Volk zu finden wissen. Bildungsstreben bei den Zigeunern. Die Zeit dtr Romantik ist unwider leglich dahin, ein Stück nach oem andern fällt dem Moloch Civilisation zum Opfer, waL übrig bleibt ist Dampf, Elektrizität, Benzin Reinlichkeit. Kommt da vor einiger Zeit eine Zigeu nerbande in Salina an nicht auf dem bekannten, von klappernden Pferdchen gezogenen Wagen, nicht mit halbnackten, in Lumpen gehüllten Kindern, von denen fast jedes einzelne ein malerisches Auge entzückte, nicht mit den dito bekleideten Weibern, die sich auf jeden Fremden stürzten, um ihm aus der Hand fein Schicksal zu künden, da? ja nach der Menge der Silberlinge mehr oder weni, ger günstig war alles nicht, was früher zum Zigeuner gehörte, wie daS Amen zur Predigt: Nein: im Auto ka ter Junge micht .lehren", wie man da Kästchen herunterfallet, damit ich meine Schätze ohne Schaden in meinem Buche nach Hause tragen könne. Auf meine Bitte um .etwa! Musik' führten die Mädchen ein Spielchen aus nach der Melodie von Graf Pocci zu Goethe'ö: Wir singen und sagen vom Grafen so gern. Singend zeigten sie jedes Ding, das sie nannten, wobei natürlich daS Weberschiffchen alS .Bett chen' Parade machte. Das Verschen lautete: Hier da' ich ein Veit und et Indchen darin, Ich hade an zwei Zeckm, Nun deck' ich e ju. Nun deck' ich ti zu. Und morg?n will ich' wecken. Don wasch 'ich' und kkimm' ich'? und Neid' Wi so schön. Dann darf sich tai Pllppchen Im Spiegel auch seh'n. Da Frübsilick ist seriia. da Weiler M schon! Nun ivoll'n wir da Ciwvchen probieren, Tann ach'n wir im Garten spazieren. Beim Begegnen der Püppchen im Garten" unter heiterem Guten Mor gen!" dauerhaft Rufen, fingen plötzlich die Knaben zu pfeifen und zwitschern an wie echte Vögelein. So niedlich mach ten sie's, daß ich überrascht aufhorchte; mir aber riefen alle die Kinderchen herz men sie an, die. Kinder der Landstraße, wohlgekleidet und blank gewaschen, und eine richtiggehende Prinzessin hatten sie mitgebracht, die direkt von ihrem König abstammt: Prinzessin Mary Matrine war in Begleitung von Eltern, und Ge, schwistern auf dem Wege nach N. F. und nichts Geringeres hat sie im Sinn, als sich nach Paris einzuschiffen und trotz des Krieges .Bildung" zu studieren. Jetzt schon beherrscht sie dank der Er ziehung ihrer Eltern drei Sprachen, bald wird sie alles das gelernt haben, waö eine amerikanische Lady' zur vollende ten Dame macht, Singen und Piano spielen, konversieren und flirten, wobei Natur sie durch feurige Augen, Pracht volle Zähne und einen samtweichen, olivfarbenen Teint liebevoll unterstützt. Auf ungesatteltem Pferde zu retten braucht sie nicht erst zu reiten lernen und Hindernisse nimmt eine Zigeunerprin zessin spielend, wie sie auch die Klippen der Civilisation spielend zu überwinden gedenkt. Als Kind ist sie Wohl mit dem alten Zigeunerwagen gefahren, hat viel, leicht auch ihr braunes Händchen schnell nach einer Kupfermünze begehrlich auS gestreckt, doch das sind längst vergessene Dinge, deren sich eine Prinzessin später nicht 5U erinnern braucht. Wir wün schen ihr alles Gute, wer kann sagen, an welcher exponierten Stelle wir später die fertige Dame noch zu bewundern Gele gmheit haben werden! Tie Frauen an den deutschen Universitäten zur Kriegszeit. Im verflossenen vierten Krieg! semester waren die Universitäten deS Deutschen Reichs von 546 Studentin nen besucht, WaS gegenüber der Frie denszeit eine Vermehrung um 1300 oder um fast ein Dritte! bedeutet. Davon sind etwa 200 als im Sanitätsdienst tätig beurlaubt, und 200 Ausländerin nen, die fast- ausschließlich au! der Schweiz. Oesterreich-Ungarn und Ame rika stammen. , Der starke 2ä'Jsi Ku lich nach: Komm bald wieder? Mit Dankgefühl bin ich gegangen unc mit der befriedigenden Ueberzeugung, daß hier etwas Gutes geschaffen ist etwa! das die Freude am harmlosen Spiel bewahrt bei wirklicher A r b e i t , daS Begriffe von Form unl Maße in sich trägt. Fingcrkraft et wickelt und den Sinn für da! Schönc pflegt. Was Ich sonst noch zu sagen wünsche, ist wohl am besten ausgedrllct! in den Worten, welche Fräulein Ebert als Motto ihrer Arbeit beigefügt hat: .Kindchen's Leid war bald gestillt, Da sein Händchen du gefüllt. Sieh, es lacht wieder! Doch gar bald ist Zuckerbrot verzehrt und Augenblickstrost weggeworfen. Lege denn in kleine Hände, was ihnen bleibt, ein Ding, daran sie bauen in unschuldiger Schaffensfreude und steigendem Vergnügen. Dann schau von fern, wie volle und leere Händchen einander begegnen, Glied um Glied fügend zu der wunderbaren Kette,, die aus Geben und Neh men geschlungen, nimmer endend, weil von Engeln gehalten und: Freue dich deines Glücks.' Frau zu den höheren Studien ist dem nach durch den Krieg nicht gehemmt worden. Von 100 eingeschriebenen Uni versitätsstudenten aren vor Kriegs ausbruch 6,7 Weibliften Geschlechts, die sen Sommer warn es bereits 10,5 Prozent. Berechnet man den derzeitigen Frauenanteil auS der Zahl der in den Universitätsstädten anwesenden Stu dierenden, fo ergibt sich, daß auf 100 männliche Universitätsstudenten 42,3 Frauen treffen. Darnach ist die Stu dentin im Wissenschaftsbetriebe der deutschen Universitäten in wenige Iah ren eine ganz bedeutende Größe gewor den. Im einzelnen studieren derzeit: PHIlo logie und Geschichte "684 Frauen gegen 2000 im Vorjahr, Mathematik und Naturwissenschaften 1011 gegen 691, Medizin 1394 gegen 944, Zahnheilkunde 58 gegen 66, Staatswissenschaften und Landwirtschaft 213 gegen 123. Rechts Wissenschaft 93 gegen 62, Pharmazie 22 gegen 16 und evangelische Theologie 14 gegen 12. Der Zufluß zum Lehramt und zur Medizin geht demnach unver mind't weiter. Der verhältnismäßige Anteil der in der philosophischen Fakul tät kiereinigten Studienfächer ist zwar seit Herbst 1912 von 76.81 auf 72,6 Prozent gesunken, der der medizinischen Fakultät aber von 21.85 auf 25, ge stiegen, und die übrigen Studienfächer umfassen heute 2 gegen 1.80 Prozent. An hl. fc.(Cir&.n ' 1Tn!tiAC- l)ui vii uii uiu v umBmWW' umuiiji? täten eingeschriebenen 3508 Studentin nen ergeben sich für Philosophie 78 und für Medizin 20 Prozent, woraus deut lich der Einfluß der Oberlyzeen auf die Berufswahl ersichtlich ist. Die Untersuchung des StudienoitZ der Frauen ergibt gegenüber dem Vor. jähr eine starke Zunahme des BduaV der preußischen und bayrischen Universt täten. Die einzelnen Universitäten wai von Frauen folgendermaßen t&;-: Berlin 1133, München 694, Bonn Heidelberg 358, Marburg 352, MMn gen 283, Münster 272, Leipzig !& Bnslau 247, Frankfurt 214, Kiel 17t . Jena, 163, Königsberg. 157. Freibur., 144, Halle 139. Tübingen 93. MwU Wald 77. Etraßburg 67, Würzburg 5' , l&tegjUt Erlange N. Gießen 5ö.