T5M. Cinaft TrMk Die Fervlamjchung der Keickr Lochjchlle. Von 3t. Cchowaltcr. Sktblatiifd..T ifl keirr schönes Wort: kZ ist aber daS Gegenteil von Vermal, schung und hat darum einen guten Klairg für e! deutsche Ohr. Wem .SlamspeTuna," .der ,B?amifizZcrung b'sscr gefällt, der mag Pch mit d.efcr Wortbildung anfreunde nach dem Mu stet von Anglisicrung. Französierung oder Nussifizierung? die Sache" IIHW dikftlbe. Und die Sache -ist gut; soweit sie die Gcnter Hochschule betrifft. 'der erste große öffentliche Eifrig unserer Vlamcnpolitik. Ter Erfolg liec darin, daß zum ersten Tlnlt die deutsche Ver waliung und die Flamen großr dla mische Verbände, Für ,.uö den der fchome großen völkischen Parteien offen zusammenarbeiten zu? Errci chunz eines nationalen Zieles. ' Am 3. Wl'&ti hat der Generakgouver mt angckündt, daß der neue Etat Wtel schaffen würde ? Wicdereröff nung der Gcnter Hochschule, daß aber diese Hochschule hinfort eine vlamischcn Eharakier tragen urd na; Vorlesungen , '' - " : . ' , , f ' -yi r t , J :-!!' II :f a '' I' 3 .' i i 1 "lt, - " rt 1 . '' 5 , ' Gebäude der Gkmer Hochschule. dkmisckzer Sprache hallen werde. Im GefeJ und Verordnungsblatt' vom 25. Äärz sind dang auch die entspre chcndez amtlichen BerZfsel.tt'lchungen ge folgt. Seitdem ftritte.t die Vlamen unter sich. welt Haltung sie diesem Plsne geFenübct von, nationalen Stande punkte aus, einzmehmen hatten. Die v'amifche Hochschule war ein jahrzchnte lsnger Traum der Vlamen; sie sollte einst d': Krönung ihrer Arbeiten zur in ielicktuellen und moralischen Wiederauf richtung ihreS Volkstums bilden. Nichts konnte sie in ihrer Forderung irre ma chen. Man bot ihnen eine zweite Hoch, ult im vl'michen Lande, eine dla mische HochschuZt i eine- anderen Stadt neben der französifchen m önt er: aber gerade die ftmzöstfche Hock schule im vlamifche Gebiet: war ihnen ein Pfahl im Fleische, der mußte h, eus. PetiiionMrine brausten übe? die Rczierung her, nd eine unerwüdkiche PiZLSgandci arbeitete in clkZver sammkunZM. Die vlamische Hochschule in Gent war zu einer naiions'? ftor derung geworden; such für die, die kaum jemals Berühiunc, mit eine; Hechschule hatten vder zu haben hoffen konnten.. Endlich achte denn auch die f'. jierung, de-n Parlament eine Vorlage, die den Wünschen der Vlamen entgegcnZam, und die vlamischs Hochschule war b. eits In der KommissionZberarung gmehmigt, da brach der Krieg aus. bi.un vollendete die deutsche Verwaltung. waH dck vlä mische Volk begonnen hatte. Wie sollten sich die Vlamen dau siel lenZ Sie konnte nicht gegen ihr eigenes Werk fein; aber durften sie in dieser Form und jetzt dafür sein? Dursten sie irrt Kriege, ei Geschenk des Erobe rers annehme. ? Erwea en sie to.mil nicht den Anfiel als hälfe;; sie das s,5k5k von ihm erbeten sie, die ohnehin schon oft des stillen Ei.ber ftändnisses mit dem .Feind' verdächtigt wurden? Viele waren bestürzt ..? rat fc. Einige verweigerten die tJiiia seit, andere erklärten sich ur.ter eine, rcer votio mentalis dazu feere,! , ein kkinck Häufkw jubelte iifcer den 6-V. Tie Vs!likritunsis-M M Eröffnung der Hochschule gwgkn dabei &?siti für Schritt weiter, die Eröffnung fzlbs: ist für OZwber gesichert; ober mogltelang kämkstcn die Vlamen unter ?) den Kamps um tkki klare Stellungnahme v . v.'jn k.'d!,ch Hai die frühere t'-i. 're 40.lu(fcmmfr3t sich all 'J f 'Ist ,jcifchuli.urt cu gebildet tjr-h die Kuzr'mdunq burw em Sßoni 1 ua' t i-'N Vj fi'ioxner. 7 s.S rca.fl i"en Ife.-ftetk t n r ! fwii, w'zrd.g und r U I 5 t das in bet i ; '! i i C-l ti -j"la: 'tu 2?e v n, .' ' i t'i t-n r-t mit bet . ' . d ß r e Jl tSirnMt bet t 1 ' J n C ; ' ' son dein ein Rechtsanspruch ',: l mischen Volkes ist: wir haben sie immer erstrebt, sie war Uns bereits zugesagt als unser Recht, sie war der Vero.rilichung nahe. Wer darf dem Eroberer unlautene Be weggründe unterschied.., wenn er un! unser Recht' werden läßt Wer d,ns uns einen Vorwarf machen, wenn wir unser Recht hinnehmen? Durch Artikel 42 und'4ä der Anlage zur Haoae, Kon venticm vom 13. Oktober l'M ist der Eroberer eines Landes,, wenn die geletz mäßige,, Gewalt tatsächlich in seine Hände übergegangen ist, verpflichtet, das öffentliche Leben unter Beochiung der Landcsgesetze wiederherzustellcn. Diese Konvention ist von Belgien angc nommen worden und, wie bereits von dem höchsten Landesgcricht bei einem an deren Falle in diesem Kriege aierkannt ist, ohne Einschr ,nkllncr gültig. Wo gäbe es aber ein öffentliches Leben ohne Schulen? Und gerade die Vlamen ha den eine nationale höchste Schule immer als eine Grundforderung zur Hebung - n I ? " -' . I'tfj' 'V f i i'i 4 l Uilt t 'S ' ''' I f"' ' 'J- " - v 'i tn fcJ V ii- - k j ' ' 9 . s ;' ) t " ' I; - ' V1 ; . -:ii!K i'rW- V tUh'!' ' ' i I t 4 ' 1 üfi t i l ',i l! I , '- et t.'7 t j,..'? ' v i S.-ii ... . vi !' !',-T ' Als ' lr '..r.-. 'S- : .. 4 . yt' , i- . .. f t J i ;i - 4 i-w JT. .V " A -a ' ut -t ' , rxzz ' .p " f '.5Ji .i 1-4, . - des öffentlichen Lebens erklärt. Wie könnten sie also widersprechen, wen- dtt Eroberer sein gesetzliches Recht und seine oefetzlichen Pflichten ausübt in einer dem Volkswillen entsprechenden Richtung? Ein Gesetz wird zudem richt geändert Denn gesetzlich sind beide Sprachen im Lande gleichberechtigt, daS Französische als Unterrichtssprache ist nur durch ine königliche Verordnung in Gent eilige fühlt- worden und kann jederzei' durch eine andere königliche oder ihr tatsächlich gleichstehende Verordnung wieder abge schafft werden. Und tatsächlich steht augenblicklich eine Verordnung des Ge neralgouberneurs im Land einer könig lichen Verordnung gleich; daS ist ollge mein anerkannt. Rechts bedenke sind also nicht vorhanden. Und was wäre die soziole Wirkung einer Ablehnung? Aller Unterricht 'von unten an ist unter der Okkupation wei iergegangen, nur die Hochschule, der Abschluß aller Bildung, steht siill seit 22 Monaten, und ein dritter Jahrgang wartet von Oktober vn bereits us die Möglichkeit, seine Studien zu ollenden. Muß das nicht zu einem Herabsinke des Bildungsniveaus, zu geistiger Ver armung und mvralifcher - Entmrvung führen? Und zwar gerade für die Treuen im Land, da für die Ausgewan derten im Ausland Ersatz geschaffen ist! W könnte das von denen, die über iyr Volk zu wachen berufen sind, verantwor ten? Gerade die Hochschullehrer, die immer die KuÜurbedeutung der Hoch schule betont haben, sind, die ersten, dte zur Mitarbeit verpflichtet sind, die vla mifch gesinnten on der Spitze. So werden den' Professoren, Sw denken und VollZgemeinschast aufgeru ftn, zu tun, was sie können, um die la mische Hochschule, die im Oktober ins Leben tritt, zu fordern und auszubauen. .Wir handeln", so schließt das Manifest, geleitet von dem Gedanken, dah unsere Brüder im Felde und in den Laufgrcl ln mit ihrem Blut den Anspruch deL vlamische Stammes auf Wiederherstel lung seiner Rechte besiegelt haben und daß das Ideal, das sie beseelt, das Recht der kleinen Völker, in ihrem Geist untrennbar verbunden ist mit ' dem Wunsch unb Willen zur Aufrichtung ihres e!g?nen vlamischen VolkStums; wir handeln im klaren Gefühle unserer Verantwortlichkeit und in steter Bereit schaft zur Verantwortung gegen Volk, Land und Fürst Es ist rein v!amisches Empfinden, fcaj aus diesem Aufruf spricht, ohne einen allgemein germanischen oder gar deutschen Beiklang. Aber wir Deut skeg.sind groZ und hoffnungsstark ge nug, um' in jedem Erstarken und Zeder Stärkung eines germanische Stammes doch eine Festigung der. crmanischen Au?uN ZU sehen. Ccrmsnifchk Art wird tlf.fi 'rfisk, vt'A tul gfstchem Iritpr arm silent kfrea. Während deS Krieges schweigen die Gesetze. Es scheint, als ob auch die Gesetze, welche die Wirksamkeit des gesunden Diensten Verstandes kegeln, in diesem Weltkriege aufgehoben worden. Ter Krieg bildet seine eigene Rechtsanschauung aus, und die Besehe, in deren Schutz das Kultur leben blüht, verstummen im Waffcnge tose. Es ist aber auch viel anderes was verstummt. Stimmen, die vormals ge gcn die, finstren Mächte der Reaktion und der Gewalt' in heiliger Wut donnerten, erlöschen plötzlich; Männer, die den Ideen der Freiheit. Gleichheit und Brü derschaft ihr Leben geweiht haben, treten jetzt für die gefährlichsten Feinde dieser Ideen ein. Wir erleben wahrhaftig eine furchtbare Umwertung, aller Werte! ,T!e Menschheit schreitet immer fort, und dek A!ensch bleibt immer derselbe,-, sagt Goethe. Der Mensch ist auf einmal der größte Vorkämpfer einer Idee und das größte Hindernis für ihren Sieg. Toch, man gewöhnt ßch an llcs, aber es wundert uns gleichwohl, dag die Menschen so schlecht mit Idee umgehen. 3 ist m der Geschichte schon lange, haß Ideen mit einander kämpften. Jetzt aber will man geltend machen, daß der grofze Krieg ein Kampf rst um und sur Ideen. Von englischer Seite dringt man besonders darauf, dafz eö zwei verschie dene Kulturen sind, die gegen einander kämpfen: d westeuropäische, anglo romanische und die deutsche, kurz und fressend mit einem Cchlagwort aus- drückt: culture contra Kultur. Die tu fte ist von englischem Gesichtspunkt aus von höherem Wert als die letztere und zwar die bestmögliche Form von Kultur für den europaijchen Teil der Wenlch heit. Die doppelte Orthographie des WorteZ Kultur Zoll denn zwei ihrem ganzen Wchn nach grundverschiedene Formen menschlicher Cultur symbolisie ren. Diese Vorstellungsweise deS We senslmtkrschiedts der zwei kämpfenden Kulturformen ist m verschiedenen Ad siufungea von allen Völkern der Entente anerkannt worden. Nach der belgische Katastrophe wurde der Krieg der West machte sofort ein Kamps sur die Rechte und Freiheiten nicht nur kleiner Natto nen, sondern auch deS Menschenge chlechts, und dieser Feld ruf steckt auch n der Formel eulture contra Kultur.' In der .Times" las, man seinerzeit, daß auch Italien sein Schwert für die Frei heit Europas gezückt habe, und aller Wahrscheinlichkeit nach haben auch die Senezalneger und andere Naturvölker sich zur Verfügung dieser hohen Ideen gestellt. Selbst Rußland, dem sonst Menschlichkeit fremd ist. hat den Mut gehabt zu behaupten, daß eS auch dafür streitet. Daß nun diejenige Form von Kultur, du auf.russlZchem, Boden gewach sen ist, such de: deutsche Kultur über leqen fei. fällt Wohl keinem gescheiten Menschen ein zu behaupten; daß .man aber eine Tendenz in dieser Richtung in, der englischen polemische Kriegsliteratur oft spuren kann, zeigt, dS es kaum Grenzen gibt der intellektuellen und mo ralischen Geistesverwurung. die der Krieg n so vielen sonst hellen Kopsen hervor gerufen hat. Es scheint wirklich, als ob sowohl die Logik als such die Moral in diesem Kriege zu vollständiger Neutra lität sich entschlossen haben. Die eben erwähnten Antithese cul tun contr Kultur" setzt die kämpfenden Völker Europas in ei vollständig sal scheZ Licht. Da man ideale Werte gleich ansangs in den Vordergrund stellte, und da man von Anfang an behauptete, der Kampf gehe auf Lebe oder Tod dieser Werte, so häuften sich mehr und mehr Gegensätze vnd Widersprüche an. die sich auf Tatsachen keineswegs ftüHen können. Kombinationen und Motive verschärfen sich 'm einen unbeschreiblichen Wust ver worrener Phrasen, die sich oft dem Ko mischen nähern. Doch, folch Geschäfte mit Tatsachen und Vorstellungen, welch unaufhörlich besonders in der Kriegs litcratur der Entente vorkommen, gchö ren glücklicherweise zu einer Art Geistes tätigkeit, die der Menschenverstand nuk ausnahmsweise treibt. ES dürste aber höchste Zeit sein, diese Schwindelei nd Heuchelei auf Ihren wahren Wert zurück 'zuführen. Die Geschichtsforschung der Zukunft wird diese vergiftete Kriegsuh rung mit Worten und Begriffen scho nungsloser und besser untersuchen und beurteilen können als wir, die wir mit te im Gelöse der Schlachte und im Taumel der furchtbaren - Begebenheiten leben. Denn die Ereignisse der Welt geschichte erfordern wie ein Schlacht gemalds eine ewiffk Entfernung um be urteilt und überblickt werden zu können. Der Schleier, den die Zeit über den Werdegang der menschlichen Kultur zieht, verdunkelt nicht, sondern erklärt. Schon jetzt aber möchte man die zukünftige Auseinandersetzung über diese Frage vor wegnehmen, indem man gewisse Grund irrtümer feststellt, die so ausfallend sind, daß sie nicht verschwiegen werden können. In England hat .man durch dieses falsche und irreführende Aufstellen dct Problems, dessen letzte gangbare Redens art rultu contra Kultur' ifl, lange schon . diejenigen Grenzen überschritten, die unter anständigen vnd zivilisi?rten .Menschen kür unübersteigbar gelten. Ter allgemeine Haß gegen Tcutschland hat in England wie in Frankreich viele klare Köpfe umnebelt.. Einer sucht den an deren an Verleumdung und Rohheit zu übertrumpfen. Nicht nur unter den lei tenden Staatsmännern, sondern auch in der wissenschaftlichen Welt hat sich diese VeariffÄerwirrunq verbreitet. Gleich im Anfang sagte Enzland. daß es wegen Vesgiens teilnehme, und um den preußi Blut entsprösse und in gleicher Gssin nung sich im Kampf mit dem Welschtum verfestigt hat Darum Zegrüßzg wir die vlamitche Hoch!ch!üe aus mm auger manische vabin Flandern, oi eine Kampftzensssin für Recht, Freiheit und Wahrheit in der 21!. Culture contra Kultur. von Dr. phil. Sven Ussett, Svalöf, Schweden. fchcn Militarismus zu zcrtiilaimrrn. Diese Beweisführung lebt zwar uuge schwächt, aber England ist dennoch im merfort aus der Jagv noch neuen tdecl lcn Gründen, deren gemeinsame Kenn zeichen das mehr oder weniger ungc schickte und Ängstliche Verbergen des Kcrni der Sache ist. Der gemeine Ge dankeninhalt dieser Begründungen ist immer derselbe: die deutsche Kultur muß vernichtet und zwar durch die englisch und französische ,ckture" ersctzt wer den. Man macht sich auch kein Ge wissen daraus zu behaupten, die rus sische Kultur sei der deutschen gewisser' maßen überlege. Ei angesehener For scher wie ,. B. I. B. Bury. Professor der Geschichte an der Universität Cam bridge. macht in vollem Ernst gellend (in einer kleinen Flugschrift Teutsch land und die slawische Zidilifalion"), daß Polen größere Aussicht auf Selbst ftändigkeit und Selbstverwaltung unter russischer als unter deutscher Herrschaft habe. Er tritt auch dafür ein, daß so wol England als Frankreich wegen der liberalen Umwandlungen geistiger und sozialer Art. di. seit einigen Jahren im Zarenreiche stattfinden, geistige Eympa thien für Rußland hegen. England und Frankreich bilden sich wohl gar ein. daß sie Rußland dabei helfen sollen sich zu zivilisieren! Man möcht nur gern wis sen, waö die Russe selbst dazu sagen würden, wenn fremde Mächte in ihre inneren Angelegenheiten sich einmischten. Es kann natürlich nicht nur die gewöhn liche englische Unkenntnis der Kulturen fremder" Volk sein, die solche Beweise liefert. Jedenfalls kann man solch eine Unwissenheit, , bei einem Professor der Geschichte, nicht voraussetzen. Es ist dem englischen Professor und all den ge bildeten Engländern, die jetzt sur Ruß landS Sache eintreten, wohl kaum un bekannt, daß die russische Duma, welche nach englisch-parlamentarischem Muster diese liberalen Umwandlungen wohl zn nächst in Gang bringen würde, ine reine Entstellung einer ÄoltZvertretung und ganz ohnmächtig gegen den Zarismus ist. Es möchte wohl auch in England be kennt sein, daß dieser Umwandlung! Prozeß zu stocken geneigt ist. sobald das berrschende, System von seinen zusällig?n Mißerfolgs sich erholt hat. Wollte England den Sieg weftenropäischer Kul turideak in Rußland fördern, sollte es also den Zarismus bekämpfen und nicht, wie jetzt, unterstützen. Ach nein! , Diese geschä tige Schnüffelei nach den guten Eigenschaften des. großen Bundesbruders im Olen ist wohl nichts anders als der Ausfluß eines unangniehmen Gefühls, in schlechter Gesellschaft zu sein, welcher eS gilt so diele gute Eigenschaften wie mög sich zu geben, selbst weun diese in der Tat gar nicht vorhanden sind.'' Oder sind vielleicht England und Rußland zwei schone Geistcöserwadtk, di einander endlich gesunden haben? In England ist auch früher eine andere Seite des Kul tmZampses hervorgehoben worden: man behauptet, auch die westeuropäische Staatsform kämpfe gegen diejenige Deutschlands. Das politische Ideal und die politischen Einrichtungen der West mächte unterscheiden sich von denjenigen sowohl Deutschlands als Rußlands, sagt Professor Bury. und es sei als von die sem Gesichtspunkt auZ gleichgültig, wenn England und Frankreich Rußland gegen Deutschland beistehtti oder umgekehrt. Es verlohnt sich kaum der Mühe, einen solchen Grund zu widerlegen. Jeder ge bildete Mensch weiß, daß die Verschie dcnheiten deutschen und - russischen Staatsleben! größer sind als die Gleich heilen. Kann ein kluger Mensch und dazu noch ein Professor der Geschichte wirklich in vollem Ernft behaupten, daß die politischen Einrichtungen Rußlands grundsätzlich denzenigen Englands und . Frankreich, mehr entsprechen als diejeni een Deutschlands? Was geht übrigens England und Frankreich Deutschlands Staatöversassung on? Hat die Staats Verfassung Deutschlands die kulturelle Entwickelung der Nation irgendwie ge hindert? Oder hat sie das Wachstum anderer Nationen in irgendeiner Weis gestört? Hat die politische Einrichtung Rußlands Kultur und Geistesleben mehr gefördert 13 diejenige Deutsch lands? Können das .freie' England und das republikanische Frankreich mit ihren demokratischen Staatsformen einen größere kulturelle Buffchwung weise als Teutschland mit seinem Monarchis rnuS und seiner patriarchalische Re gierung'? Diese schwerwiegenden Fra gen. müssen beantwortet werden, wenn man über diese? Problem überhaupt wird sprechen können. ES ist ein Irr tum. wenn jemand glaubt, daß ein je wisse nach einem bestimmte Wuster ein gerichtete Verfassung an sich immer und allerwörts ein höhere Kultur hervor bringt. Di neuere Geschichte Frank reichs ist an Beispielen dieser Art außer ordentlich reich. Diese politische Olga nisation deS englischen Staates mag für dasjniige Volk geeignet fein, aus dessen geschichtlichem Leben sie hervorgewachfen ist, aber daraus folgt nicht, weder daß sie die beste überhaupt ist. noch daß an dere Völker in ihren Formen gedeihen können. Daß die Wepmächle zu fammen mit Rußland! sllr eine höhere Form der Kultur oder für Kultur über Haupt geqen Deutschland, das der Feind der Zivilisation und der Menschheit sein soll, kämpfen, das ist doch die plumpste oller geschichtlichen Lügen, die schon seit den ersten Tagen dieses Krieges von We sten gekommen sind. . Die Rede von Englands besonderer Liebe zu den kleine Völker ist beut zutage wie vormalö ei Lieblinastyemil jenseits in England. Diese Stecken pserd muß wohl jetzt nach dem entsetz lichen Reiten etwas rnüde sein, und ML sollte ihm doch ein wenig Ruhe gönnen. Dennoch darf doch diese Redensart in keiner englischen Flugschrift fehlen. Pro fessor Bury sagt, Rußland sei vulleicht mehr als iraendwelch nbe Nation sük ,ii Sache der kleinktt LLlkn .ingejt&a. (Auch mehr als Enaland?) Für rr bi,n und Bulgarien z. B.! Warum fügt Professor Bury nicht hinzu: Für Fmn land -und Pole? ein. Herr Proscssor. das reimt sich mit der Veweissllhrung nicht recht zusammen! Man muß doch sehr vorsichtig mit der Wahrheit sein. Es gibt gewisse unbehagliche Tatsachen, mit denen man sehr vorsichtig umgehen muß. .Rußlands Beschützung einer tlci e Nation stimmt mit dem politischen und sittlichen Streben der westturopäi schen Zivilisation überein', setzt er fort. Ein großartiger Beweis, besonder wmn er von einem Geschichtsforscher benutzt wird, welche den Vorteil hat. keiner Entgegnung zu bedürfen! Es wäre je doch sehr interessant zu wissen, welch Antwort dieser englische Gelehrte us die folgende Frage fände: mit welchen zivi lisatorischen. sittlichen und politischen Bestrebungen stimmt Rußland Politik gegen Finnland überein? 'ES scheint aber, als ob man in Eng land sehr leicht vergeben und vergessen könne. Tie Zeit liegt doch nicht so weit zurück, wo man in der gelehrten W:lt Englands eine ganz andere Auffassung von Rußlands Verhalten zu den kleinen Völkern, besonders zu Finnland, hatte. Im Frühjahr 1899 begann in London ine periodisch Zeitschrift zu rscheine unter dem Titel "Finnland, tu Eng lish journnl de?otd to the cauoe vk the Finnüli poopla", mit dem Wap den Finnland geziert.. In dieser Zeit schrift schlagen die führenden. Geister Englands einen ganz anderen Ton gegen Rußland an als jetzt. War die Lage Finnlands damals oerzweiftUer all heut zutage? Der Volkscharakter eine! Volke! be kündet sich unter andere Dingen auch durch die Art und Weise, in welcher sie für ihre eigene Kultur gegen diejenige anderer Völker Propaganda macht. Be sonder? zur Kriegszeit wird hierbei die leS offenbar, was sonst verborgen bleibt. Schon von Ansang des Krieges an ist eine förmliche Ueberflutung von Kriegsflugfchriften. Witzblättern und Schundliteratur aus den kriegführenden Ländern zu uns Neutralen gedmmen. Wer bei uns unparteiisch und sachlich ur teilen will. muh. wen man Vergleiche anstellt, ohne weiteres zugebe, daß die Erzeugnisse dieser Art. die aus den Län der der Entente stammen, durch ihre Roheit -und Verwilderung im Gegensatz zu denjenigen stehen, die auö Deutsch land kommen. . Hier zeigt sich wirklich ein ganz wesentlicher und nachmeisiarer Unterschied zwischen .cnltur' und Kul tur. Die gröbsten Fäschungen in Wort und Bild werden in der Hetze gegen Teutschland gebraucht. In England und Frankreich feiert diese Spotlsucht wahre Orgien. Eine .calture', die solche Früchte tragt, hat kein Recht sich zu überheben und im Namen der Mensch heit aus Oderherrschaft zu dringen. Alle menschlichen Laster, auch die nie drigsten, sind in diesem Kriege losge lassen. Sie spiegeln sich in der Schund und VerleumdungSliteratur. welche ei der vielen Besonderheiten dieses Krieges ist. In Frankreich hat diese Literatur jeden Rekord geschlagen. Die Schmäh sucht ist in diesem Lande krankhafter Art. Man betrachtet überhaupt die Frage .culture contra Kultur' unter dem selbe Gesichtswinkel w in England. Auch hier ifl ein Entente cordial' vorhanden, die kaum herrlicher sein kau. Denjenigen, der einen Zug des romagi schen Bolkscharakier kennt, den man als eine Neigung zur Grausamkeit bezeichnen mag, kann es gar nicht Wunder nehmen, daß die französisch Schundliteratur in so hohem Maße voll Aeußerungen die ses Charakteizugs ist. Kaiser Wilhelm ist hier wie in England das Hauptopser. Neulich hat Pierre Loli m seinem soeben erschienenen Buch mit dem für den krankhaften Geisteszustand deS Bersaffers so bezeichnenden Titel "Lit hy&ne enragW eine Kraftprobe der Befchim pfungskunst gkgeben. Derartige Er Zeugnisse französisch culture' findet man massenhaft. Es ist unmöglich, alle Beschimpfungen in einer anständigen Zeitschrift wiederzugeben. Mas möchte glauben, solche Cchmntzigkeiten, die do einer seltenen Roheit und Barbarei zeu gen, seien undenkbar in einem Lande, das von jeher sür ! Muster der Le bensart und Gesittung gegolten. Toch ist sie eigentlich nicht neu in der Ge schichte der französischen Kultur. Man denke nur an die Gewalttaten, die wäh rend der französischen Revolution verübt wurden. Es gibt hier allzuviel Ver gleichspunlte zwischen einst und jetzt. Der französische Verfasser G. Lenütr beschrieb neulich in seinem Luche "Fäm rSvolationaire" (28. Auflage) sehr ausführlich ine Menge solcher trankhaf ter Gewalttaten, die in andere zivilisier ten Ländern unmöglich sind jeden falls kann man nichts derartiges in der Geschichte Deutschlands antreffe. Mb erkennt gleich den Ton und Geist der Kriegsliteratur, wenn man in Lenötns Buch die folgenden Worte liest: Man zeigte sich am Fuße der Terrasse deZ Flüßufers den Leichnam eine! Heiducken (ungarischen Fußsoldaten), den man vor dem hinter dem Wagen der Königin be wundert hatte. Er war feiner Kleider beraubt, und fürchterliche Weiber miß handelten den Körper.' Dies gefchah im Jahre 1792. Aber sind es nicht Kinder desselben Geistes, die heutzutage betreffs Kaiser Wilhelms freilich n in ffigi' ähnlich handeln? Wenn die Franzosen der Revolution solche Schand taten gegen Ihre eigenen Landsleute ver übten, wie hatten sie dann .KS boches' behandelt, wenn sie jetzt gelebt hätte? Jedes Gerede von deutschen Schandtaten in Belgien oder anderswo ist Unsinn, insofern man meint, Grausamkeit sei ein typischer Bestandteil deutscher Kultur im Gegensatz zu englischer und französischer .culture'. Man ist eher geneigt, das Umgekehrte zu behaupten. Derartige Ausdrücke der Grausmkeit der romani schen tiislirt, Bit i B. H?h7.en. u.-.d Die Stützpunkte der englijchen Weerljerrjchajt. Won LegallonSrat c. Alftc) ZlAMttmann. Zcitungsmeldunge zufolg soll Eng land eine Festsetzung aus Island und Befestigung von Lissabon beabsichtigen! Dieselben neutralen Blätter, die noch heute nicht Wort genug finden können, um Deutschland zu schmähe, weil kS sich gen clgien Verrat selbst geschlitzt und dort die wohlvorberritete Pläne seiner Feinde durchkreuzt hat, nehmen die Vergewaltigung Dänemarks ruhig h!n vnd verlieren kein Wort über die Enthüllung der Absicht Englands, nun. mehr auch der Westküste der Pyre naenhalbinfcl offen feste Fuß ,u fas sen! Vor ollem auS den vereinigte Staaten, deren Stellung im Atlantischen. Ozcan durch diese neuen Pläne Eng land doch recht bedenklich iedtoht wird, verlautet weder von EntrUstungsgkfchrei noch von Widerspruch das geringste. Tit Aufgabe, für den Schuh der kleine Staaten einzutreten, die Mr. WIlfon so laut und nachdrücklich als Pflicht der Vereinigten Staaten verkündet hat, er lischt offenbar immer, wenn eS sich da rum handeln müßte, sie England gegen über durchzuführen! . E! ist nicht unmöglich, daß die neuen Plan Englands durch da rasche Auf steigen der Macht der Vereinigten Staa te und deren Absicht, die dänischen Insel in Weftindien zu erwerben, zur Reif gebracht worden sind. Eine Fest fctzung an der Westküste der Pyrenäen Halbinsel hat man ja in England schon seit langem beabsichtigt und bekannter maße Jahre hindurch alle möglich versucht, um la der riesige Bai von Vigo, dem besten Naturhasen jene, Ge enden, festen Fuß fasse zu können. Ta die Spanier keine Miene machten, den Wünschen Englands ei,tgegenzukom men, und die Zeiten nicht dazu angetan waren, gegen sie zur Gewalt zu greifen, benüht jetzt England den günstige Augenblick, wo fein bezahlten Kreaturen in dem unglücklichen Portugal dollkom men die Oberhand haben, um sich in Lissabon festzusetzen. Vielleicht dauert S dann, sobald S sein Absicht ausge führt hat, nicht lange, und eS entstehen befestigte englische Stationen auch In Madeira, aus den Kanarischen Inseln und den Kapverden oder Azoren, wo scho jetzt die Engländer sich vollständig als Herrm ausspielen. England be herrscht dann die Meeresstroßen nach Nord und Südamerika, zumal wenn e auch Island in der Hand bat. so voll ständig wie den Weg durch Mittelmeer nach Indien und nach dem ap der guten Hoffnung. In drn ersten Zeile der englische Kolomalpolitik war der Eriverb einzel ner günstiger Kostenpunkte und Inseln, die man möglichst beftstiate, der leitende Gesichtspunkt der ' britische Staats männer. Ueberalk, wo in der Welt ttwaS zu habe war, sucht England günstig gelegene Inseln und Häfea i leine Besitz zu bringen. Der Erwerb Bombays. Tanger!, St. Helenas. Ja moikaS und vor allem Gibraltars scho im 17. und zu Ansang deS 18. Jahr Hunderts sind deutliche Beweise für diese Politik. Im weiteren Verlauf de 13. Jahrhunderts und i der Folgezeit fetzte Ctiergefecht, noch, schlimmern Sachen zu geschweige, stehen germanischer Kul tur und Volksart ganz fremd. Angesichts solcher Kampfmethoden, die ein Ausfluß der Kultur dcrcr, di sich ihrer bedienen, sein müssen, kommt man in Versuchung, zu ftagen: wollen die Engländer und Franzosen das deutsche Volk und di Menschheit auch mit sol chen Kulturerscheinungea beglücke? Aber gibt eS denn irgendein fuarendeS Prm zip in dieser vergiftete Kriegführung mit Worte und Begriffen hinter den Fronten? Es bedarf nicht großen Scharfsinnes, um ein solches zu finden. Alle Mesfche aller Zeiten haben cl ge. braucht; 8 wird nimmer ganz und gar verschwinden, es ist die alte Geschichte vom Splitter im sremde und vom Bal le im eigenen Auge, und der heilige Grundsatz lautet folgendermaßen: man schreibt dem Gegner Fehler zu. die man gleichermaßen oder in höherem Grad selbst hat. Man kämpft für Ideale, die mag selbst nter Vit Füße tritt. Auf die Antithese eultur contra Kultur' angewandt, bekommt da! Prinzip die folgende Verschärfung, welche seine Sinnlosigkeit noch deutlicher ntblößi: .Culture' soll Kultur ersetzen, weil alle bösen Eigenschaften der letzteren auch die erste kennzeichnet. ES ist auch dafür gesorgt, daß dies . gmialt logische Schöpfung aZloromsnischer Geistes tätigkeit erläuternd Abbildungen nicht entbehre soll, die sie besser veranschau lichen. EineS dieser zahlreiche Ver leumdungsbildn, und zwar tineS der harmlosesten, stellt ein Schlachtfeld, w Gefallenen bedeckt, vor. Ueber diesem einsachen Bilde sieht: Wo deutsche Kultur gehäuft." Ebenso wahr oder bknsg falsch ist dieses sinnlos Bild, wen im Teile di, Wort, .deutsch Kultur i .englisch culture' verändert werden und man sich denkt, daß di To ten Deutsche oder Bure seien. .Culture kontra Kultur' t Worte. Wort. Worte! Die Antithese .culture contra Kultur' auf dies Weise ver wendet, ist nur in leere Phrase ode, ein Bluff. Diejenigen, die sie für diese 3mrf rf.inbfit. müssen an di kolaenden Worte deS englischen Verfassers ThomaS de QuinceyS Zedacht haben: .Der Ver .stand ist die geringste eistessähigkeit de Menschen, und zwar v!en,ge. 4tij v maa sich am wenigste verlasse soll Wir Neutralen, die wir noch nicht a dem große Kamps teilnehmen, müsse unS in acht vehmk. die Besinnung zu verliere und vor derartige Geiste? dukten auf unserer Hut sein. Sonst könnten wir leicht in den gesährlichea .trömunqen hineins'sieln, wo a Be nffe, England diese Maßnahmen planmäßig sort. ES hat sich damit vollständige Etappknstraßen nach allen Teilen der Erd geschossen, wo ei seine Herrschaft übt. Gibraltar. Malta. Syrien, Aegyp ten. Aden. Colombo sicher seine Ver bindungen mit Indien. Singapo und Hongkong die mit Ostasien und Austra lien. Die Wege England nach Amerika sind geschützt durch die Befestigungen in Wefiindiea und die Falklandinfeln..die nach Südafrika durch die Stationen in SUcension und St. Helena, die von Kap nach dem Osten durch Mauritius. Zan zibar und die Seychellen. Durch die Festsetzung in Island und Lissabon er fahren Englands Etappcnstrcißen im Weltmeer eine neue, sehr beachtenswert Verstärkung. Die Briten, die schon seit zweihundert Jahren in allen Haupt fachen der Welt ihren Willen aufzwin gen konnten, gewinnen nach diesem und dem schon vorher im Mittelmeer erreich te MachtzuwachS die Möglichkeit, ihn Zwecke fast ohn irgendwelche Weiler Rücksichtnahme zu verfolqen! Als England den Weg der Politik der befestigte Stützpunkte im Weltmeer wayrcnv oei it. anryiinoeri zutin; betrat, befaß ei ernster der Nordamerika Nischen Küste nirgends eigentlich Sied. lungskolonie. Sein befestigten Nieder lassunaen waren daher damals such fein wichtigster überseeischer Besitz. Sie al. lein verbürgten seinem Wellhandel die Sicherheit. Seitdem hat England Ka. nada und Indien den Franzosen ent rissen. Südafrika den Holländern und Portugiesen, Australien besiedelt und die einstmals größte Kolonialmacht. Spa nie seines ÄcsitzeS beraubt. Es herrscht jetzt in überseeischen Ländern über Hu derte von Millionen Menschen. Seine befestigten Stützpunkte in des verschied ven Meeren sichern diesem Besitze di Verbindung mit dem Mutterlande und schützen ihn vor fremden Angriffen, wie sie di unbedingte Herrschaft des Mut terlandeS in den entlegenen Kolonien verbürgen. Der Feind, der gegen Eng landS "Kolonialreich vorgehe wollte, müßte erst die stark befestigte, überall in der Welt verteilten Stützpunkt der englischen Seemacht niederkämpfen, deren Bedeutung sich im heutige Krieg . sa unangenehm fühlbar macht. Es ist ein Beweis für die Stetigkeit und die treffliche alten Ueberlieferungen der englischen Staatskunst, daß die Lon doner Machthaber, welcher Partei sie auch angehörten, die Politik d?r überseeischen Stützpunkte durch die Jahrhunderte un entivegt und petS zielbewußt durchge führt haben."' Ihr entsprechend haben sie eS verstanden. Deutschland den Er werd solcher 'Stationen auf dem Wege nach Afrika unmöglich zu machen. Nur in Ostasien und in der Süds habe sie dem Deutschen Reiche schweren Her zeS gestattet, einige Plätze für seinen Handel und feine Schisfahrt zu erwer den. Sie haben S allerdings nur im Gefühl der Sicherheit geitn, daß sie .beim rstea feindlichen Zusammenstoß Teutschland dieses Lcsitzes berauben konnten. Nach allem, was der Welt krieg bewiesen hat. unterliegt eS sucb kaum inem Zweifel, daß England sich wohl auch nur, unter demselben Gesichts Punkt mit den deutschen Fes'setzungen i Afrika abgefunden hil. Man ist i England seit mehr als hundert Jahre, gewöhnt, alle überseeischen Gebiete all Englands gutem Willen unterworsen zu betrachten. Ist doch Frankreich seit kan gem nicyi meyr ai ein Xiaau Eng landS und könnt gegen dessen rnst Iich'- Willen kein Stück seines über seeischen Besitzes aus die Länge behaup ten. Sind dach Holland, Belgien und Portugal noch viel mehr in seiner Hand. Man ist in London offenbar von Anfang an entschlossen gewesen, auch Deutsch land in keine andere Lage komme zn lassen. Dazu war eS aber nötig, ihm ein dauernde militärische Behauptung feiner Kolonien unmöglich zu machen. DieS Ziel würd rreicht. indem man S hinderte, sich sichere Ewppenstraßen nach Afrika zu schaffen. ' , Daß England, dal seine Seemachtstel lung im Weltkriege noch fo bedeutend verbessert hat, im Frieden an seinen srü hne bewußten Gesichtspunkte erst recht festhalte wird, liegt demnach auf der Hand. Solange nicht die Staaten sich auf ihren wahren Vorteil besinnen und endgültig von England Bormund schaft sich befreien, ist an in End der nglifchen Weltherrschaft nicht z.: den ken. Die einzige Möglichkeit, mit Eng land? Meertyrannei fertig zu werden, besteht in einer Verbindung der wichtig sie darunter kidende Staaten! Wenn Deutschland in dem ihm aufgenötigte Weltkriege siegt und sein Stützpunkte in überseeischen Gebiete zurückgewinnt, dient eö ebenso dem Wohl der neutralen Staaten tote seinem igenen. Alle Staa ten. die nicht völlig in Englands Gewalt geraten wollen, müßten daher in ihrem tgenste Jnterefs Deutschland bei sei nem Ringe unterstützen. Wie eil ach russischer Ansicht i Berti aussieht. Nowoje Wremja" weiß zu erzählen: Während in Peters bürg di Straße von Männer und Studenten wimmeln, sieht man in Bei lin keinen Studenten, selbst Gymnasia fte nur von 1213 Jahren, da die an deren aushilfsweise arbeiten. Masse revoltierender Weiber sind eine gewöhn liche Erscheinung. Schni ach Brot und nach dem Ernährn ebenso. Tal Aus kinanderjage der Fmucn durch Militär und Anwendung von Waffen ist in häufig. Tatsache. Ez ist zweimal der sucht worden, da Kaiserlich Schloß in Brand zu schen. Da Leben In Berlin ist alpdruckartig.' Ob da die No woje. Wremja'.- Berlin mit Veter!burz vNVkeLI ' - '