Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 15, 1916, Image 2

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    ttjsiiHe Lmsha Tribüne
yr.
SVönNSSWSS b&V sh-MNSN.
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Ilzn
W
Mc's dahem einst war. . . .
' Als ich zu? Schule gln? . . so höri
man fflnchkK Alten erzählen, das Pfcif
etai im Mund, mit Liebenswürdigkeit
fiÜiVn" um die Augen. Tann lau
scheu iroM die Jungen, wie es in Groß
?u!er Tchulstube zuging, wie sich die
TorsbuKn und Mädels aus dem Helm
N'cg rauften nnd auf den Landstraßen
der alten deutschen Heimat die schönsten
ZrvbeiniZunftstücZchm demonstrierten,
die tag! zuvor von in durchziehenden
Schautruppe geleistet wurden. Manche!
Loch hat der Großvater im Kopf gehabt
und manchen blauen Flecken davon ge
trafen.
Man hört die dien Geschichten so
ej;r, man kann sogar immer wieder die
seien höre, und wenn ti draußen so
r U regnerisch und kalt ist. die Scheite
im Kamin ihren slaekcrnde Schein auf
Mi'bü und den Fußboden werfen, bittet
fesl Kirschmündchen vom Enkelchen so
lieblich: Großväterchen. bitte, erzähl
doch trödet davon, als der Lehrer Dich
mal zur Strafe auf inen Stuhl gestellt
ffi Du mußtest Deine Holzschuhe
nuZzicheg und auf einmal sahst Tu. daß
Tu ei Loch im Strumpf hattest . .
Und das silberhelle Lachen de kleine
Schelm'S klingt durch die Dämmerung.
E:oßat aber beginnt, die immer ou
dies: traulichen Nachmittagen mit sei
ni KindeZkindern: .AU ich och zur
Schule ging, da gab eS noch kein elcktri
lcheZ Licht. Ju unserer Schulstube
brannte an Winternachmittage eine
pjße Petroleumlampe die in der Mitte
d Schulstube unter der Decke befestigt
wurde. Manchmal hing sie auch an einer
'Hätt, an der man sie hinauflassen und
herunterziehen konnte.
, Der große Kachelofen in der einen
lllt des Klassenzimmers strahlte die
schönste Wärme aus. Dann habe wir
i der Veographiestunde mit unserem
Lehrer die herrlichsten Reisen gemacht,
roch Australien, Aftika und sogar nach
d.m l-ohen Korden, dem Land der Mit
bris htsonne. Auch nach Amerika, und
seitdem unser Lehrer Krvll uns so schön
von ComrnbuZ und seiner Tapferkeit, mit
troffen Freunden über das große Welt
! .: c zu fahren, erzählt hotte, konnte ich
i-n Wunsch nimmer , vergessen: Ich
mr'.t Amerika sehen."
ÖT0i;öater, habt ihr den keine
lian'slzüzung Schabt und km Sommer
ht cl.!trischen .Fans"?'
, !. bewahre, mein Kind, damals war
tu Technik noch nicht auf der Höhe wie
heute. Auch Straßenbahneu gab es in
-:it Jugend noch nicht. Da mußten
tut j'deü morgen mehr als eine Stunde
xtt dkuücke Arbcitsmarkt.
Zon Dr. Richard Freund,
i r-iijtuuc v Lalksis,ckkNgs.Z.
!. t 'httUn, in Im krban mkk Ar.
b!Kchwise st eteiie steht.
13 r in den ersten Wochen nach Aus
Ixn-!) des Krieges Gelegenheit hatte, das
y.l-r. und Treibe im Berliner Zentral
ukutnachmeiö zu beobachten, der konnte
". en Begriff von der großen Bedeutung
e.s' organisierten Arveitsmarkts in M
t,s h'ix Zeiten erhalte.
Tel Riestubsg von männlichen und
w:!chen Arbeitslosen bis zum Dach
sj', xi'Jlt, in den geräumigen Höfen die
"..r t Kopf an Kopf gedrängt; die Be
c.t; 3 fitberhaft tätig ein Bild, das
c;rn Leiter der Anstalt, schwere
CY'N bereiten mußte. Aber nicht
lzi',k. sa änderte sich das Bild. Die
!:s:ul,aften Einberufungen zum Mili
-r, d e Umgruppierung der gesamte
n"..l!rie für die Zwecke deS Kriegsbe
d'?-z. die große Nachfrage nach Fe
- sttciiftn lichtete bald die Reihe
t rüscher.dkn. Wo früher Ueber
da trat Mangel a Arveits
... . g ein.
uN l eins aber die noch schwerere
"."be d s Arbeitsnachweises: Herbei
' der benot'gten Arbeitskräfte,
1 ' ich von, Angebot und Nachftage
, ' k l:i cire Mich und Ersatz von
Kiri.'Uch 3 durch weidliche ArbeitÄräste.
Tz Orqanifatiea d Lffentlichen Nach
. U ar bei AllZbruch des Krieges kei
. -I ö'siiLIi5'Ten. Unausgesetzt hatte
". iv',rNd d'r lcht.n 25 Jahre, unter
, ! tnn zahlreiche angesehene So
' ., ' '-in. auf die Bedeutung der
' " ! i i", h'nge wiesen und die ener
Turckfhrunej der Organisatioa
x i f-nze N"ch verlangt, ohne ober
- i -t Pri'rftutztmg zu finde. Eine
t r"en ng erhielte unsere Be
-1 d.'rch den jetzigen Reichskanz
v -n vwmx damaligen Stellung als
" ' r des Innern nd durch
' 1 1 , ' L!:!r.ner Oberbürgermeister,
i l ' c ! q n Unterstaats sekretär des
's t i Inner.
1 i," 'i, i'ltitn Be mühung: fcfä
' ' X.' köanöes ist es gelungen,
ö d S .r,.e!Z die Organisation
, ;u dringen: Das ganze
. j 1 1 nunmehr lückenlos mit
. e d i o'"'ntlichen Arbeitönach-
0 n z,', spannt, die wiederum
- i,.t ArbeZtZnachmeist
' tr'n sind.
ii' cf-r erst htx feste solide
aC ff n, innerhalb dessen der
4 k.-fr'n MAß. Die wich
t ' tellkornmene Oraani
l.ch...1 rb:Ztsncb!vtiskS
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' A.
ZU Fuß laufen, bis wir in die Schult
kamen. Wir hatten e nicht so bequem
we ihr kWnen Rangen het,tkze. Uhr
gesund und groß und stark sind wir alle
dabei geworden. Deine Mutter und ich
liefen dc anderen immer voran und ka
men stets einige Minuten ehe, tn de?
Schule an als die anderen. Aber wir
liefen auch ebenso sifmcfl nach Hause, wo
schon die Honiqsstullcn für uns zurecht
gelegt arm. Eine Hunger hatten wir
immer! Tann schmeckte der einfachste
Haferbrei nS wie euch da? herrlichste
Jce Cream".
Einmal hatte Großmutter ihre Schie
fertafel unterwegs verloren. Ich lief mit
ihr den ganzen Weg zurück und wir
fanden die Tafel im Gras am Wegrand
liegen, wo wir uns nach schnellem, Lau
fcn ein wenig verschnaufen wollten. Als
wir heimkamen, hatten uns die JungenS
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Zwei Lunge Tomen auf dem
nnd Müdclö olle Honigstullen aufgcgcs
sea. Sie eckten uns auch noch oben
drein: Wcr nicht kommt heim zur rech
ten Zett der mutz essen, was übrig
bleibt, . , Aber es war nichts übrigge
blieben, und wir mußten uns bescheiden.
Großmutter hat do da ab immer gut
So hat denn kürzlich der Bundesrat
durch eine sehr bedeutende Verordnung
eingegriffen, welche geeignet ist, die Ent
Wicklungen zu einem gedeihlichen Ab
schlich zu bringen. Hiernach kann, falls
die Verhandlungen mit den Kommunal
verbänden zu keinem Ziele führen, die
Einrichtung von öffentlichen ArbeitS
nachweifen zwangsmeift ersolgen.
Der Verband deutscher Arbeitsnach
weise hat im Hinblick auf diese Bundes
ratsverordnung die dringende Bitte an
den Reichskanzler gerichtet: durch Bereit
ftellung größerer Mittel die Aktion zu
unterstützen.
fl?a ftff All klfi Ml V (Chiil
v 'M w y Mit ui. "ügl
des Reicksamts bei innern ein Keror-R
ragender Volkswirt steht und daß der
jetzige Reichsfchatzsekretär als früherer
Oberpräsident der Provinz Brandenburg
und Berlin Gelegenheit hatte, sich mit
der Frage der Errichtung öffentlicher Ar
beitsnachweise sehr .eingehend zu beschäf
tigen und ihr das wärmste Interesse ent
gegenzubringen. Daß sich im deutsche
Reichstag auch nicht eine Stimme gegen
eine noch so hohe Summe erheben würde,
welche von der Reichsleitung für die
Durchführung einer ss wichtigen volks
wirtschaftlichen Maßnahme verlangt
würde, scheint mir nicht zweifelhaft.
Die Militärverwaltung hat vom Pc
ginn des Krieges an mit klarem Blick
die große Bedeutung des osfcntlichea
Arbeitsnachweises für Kriegszwecke er
kannt: Die Beschaffung von Armie
rungsarbeitern, , die Versorgung der
Kriegsindustrie mit Arbeitern, die Be
gutachtung der Reklamationen und. der
Beschäftigung von Kriegsgefangenen so
wie die großen Ausgabe der öffentliche
Arbeitsnachweise nach dn Demobilisier
rung, waren für die Militärverwaltung
genügend Grund, m sich eingehend mit
der Organisation zu beschäftigen.
Nebe den öffentlichen Arbcitsnach
Weifc find bekanntlich die von den In
keressenten eingerichteten Arbeitönac!
weise sehr rege tätig. ES soll hier nicht
über den Wert und die Berechtigung die
ser Arbeitsnachweise gesprochen werden.
Jedenfalls sind eine große Anzahl sol
eher Arbeitsnachweise vorhanden, von
denen viele eine umfangreiche Tätigkeit
tfalten.
Zur Vermeidung einer Zersplitterung
auf dem Gebiete kr Arbeitsvermittlung
und zur Erziclung einer möglichst ge
nauen Uebersicht über den ArbeitsmarZi
wodurch natürlich die Ausgleichs
Möglichkeit bedeuierd erksht wird tu
scheint kin möglichst rngeZ nnd der
kramnssolles Zusammenarbeiten dieser
Arbensnachweise mit den öffentlichen
ArkitZnachmeifen erforderlich.
ls iit deSbalb bereits vor längerer
5Ze?t in einer rom Staatssekretär det
re-n e u r f r n rsan n.Ijnq ron
V'r'rtnbn i'ctf f di N i
"f it r i , 'ras lK'i kl k 't U u t 1
4, . r r n f v ifi stemmt
aufgepaßt, daß sie , nicht wieder ihre
Schiltsachcn verlor und wir wieder zu
rücklaufn imitiert."
Mit roten Wangen und leuchtenden
Augen lauschen die stieme dein Groß
Vater, leben sich direkt hinein In die
KindhntLerinncrungen des Alten. Sie
scheinen instinktiv die ganze Frische
und die rührende Schlichtheit zu em
Pfinden, der über der Jugend von da
mals lag. Man hört Leute so oft fra.
gen: Gibt es denn keine Kinder mehr?
Man muß eingcstchen, daß es der Heu
tigen Schuljugend am Poesie fehlt. las
Eroßftadtkind ist schon sehr früh kein
Kind mehr und doch hat es Lcrlan
gen nach Großvaters Erzählungen aus
seiner Jugend und Schulzeit. Da ent
stehen tausend Fragen zugleich in den
kleinen Köpfchen. Soviel Reiz wie vor
Jahre bietet da! heutige Schulleben
Heimwege von der Schule.
nicht mehr, auch nicht auf dem Lande.
Die trauliche Hängelanche hat dem h:l
len elektrischen Lit Platz gemacht. Ein
großer, grüner Kachelofen ziert auch
nicht mehr die Klassenzimmer unserer
moderne Schulen. Das 2cs gehört der
Vergangenheit an man rührt nur
Arbeiisnachweisorganisationen vertreten
sind, zugestimmt worden. Diese Maß
nähme soll jetzt mit Unterstützung der
Militärverwaltung zur restlosen Durch
führung gebracht werden, nachdem be
reits aus Anregung deö Reichsamts des
Innern gute Ansätze geschafft worden
find.
Wenn auch alle diese Maßnahmen als
Kriegsmaßnahmen gedacht sind, so ist
doch an ihrem dauernden Bestehen, wenn
auch vielleicht in veränderter Form,
nicht zu zweifeln. Sind erst einmal die
Einrichtungen vorhanden, so werden sie
selbst ibre Lebensnotwendigkeit und Un
entbchrlichkeit beweisen. So wird
denn der Krieg einen bedeutenden und
nachhaltigen Einfluß auf die Entwick
lung einer der wichtigste Volkswirt
schastlichen Einrichtungen gewinnen.
Das wirtschaftliche Turchhaltc ist
uns gelungen mit Hilfe der weibliche
Arbeiterschaft. Man kann sich kaum eine
Vorstellung davon machen, in welchem
Umfange weibliche Arbeitskräfte an
Stelle der männlichen getreten sind. In
Arbeitsstellen, in welche man im Frie
den an die Möglichkeit der Beschäftigung
weiblicher Kräfte nie gedacht hätte, sind
jetzt weibliche Personen tätig. Am besten
illustrier! wird diese . Umgruppierung
durch die Tatsache, da im Stadtbezirk
Berli das Beschäftigungsverhältnis
von männlichen und weiblichen Arbeit
frästen sich völlig umgekehrt bat. ' Wäh
rend früher ans 109 Beschäftigte 59
.Männer und 41 Frauen kamen, kommen
jetzt auf 100 Beschäftigte 59 Frauen und
41 Männer. Die Erfahrungen, die mit
dem Ersatz gemacht worden sindsiud
fast durchweg die besten. Der Chef eines
der größten industriellen Berliner Un
iernehmens erklärte mir, daß eine ganze
Abteilung, die früher ausschließlich mit
Männern besetzt war. jetzt ausschließlich
mit Frauen besetzt ist, und daß hie ge
machten Erfahrung! fx..cui seien, daß
die Beibehaltung im Frieden beabsichtigt
sei. -
Tarin liegt aber eine große Gefahr.
Der Verband deutscher Arbeitsnachweise
bat sich bereits mit dieser schwierigen
Fräse befaßt und zum Ausdruck ge
bracht, daß n mit aller Energie darauf
hinarbeiten wolle, daß die aus dem
Felde Heimkehrenden in ihren früheren
Beschäftigungen Arbeit finden, daß er
aber andererseits bestrebt sein werde, die
arbeitslos gewordenen Frauen in geeig
nete Beschäftigung zu bringen.
Trotz der großen Inanspruchnahme
weiblickzer Arbeitökasie i der weiblich
ArbeitsmarZt Lberfüllt. Ts hat seinen
Grund darin, daß namentlich infolge der
Steigerung der Lebensmittelpreisc große
Massen weiblicher Personen, welche frü
bcr an die Annakme von Arbeitsl'ellkn
nicht gedacht hakn, jetzt Arbeit suchen,
um dem elterlichen Heusbalt Mittel ,,
zfbr. El handelt sich 5,,-rres
IikAMßlich um lernte Hasdarkei'
, ,'-'ys,V'
1
'W
terinnen. Dagegen könnten noch viele
Stellen in kaufmännischen und behörd
lichen Betrieben mit vorgebildeten, in
telligenten Frauen besetzt werden.
Ich möchte meine Darlegungen schlie
ßen mit der Mahnung: Frauen an
die Arbeitsfront!
Das Zob der dculZchcn jia.
Mehr als einmal ist in den verflossenen
achtzehn Kriegsmonaten der deutsch,'
Arau und ihrem vielseitigen Kriegswir
ken von berufener Stelle hohes Lob
zollt worden. Unsere Fürsten, unsere
Staatsmänner, unsere Heerführer, sie
alle baben es mit Tank gegen die deut
sehe Frauenwelt ausgesprochen, daß sie in
diesen ernsten Zeiten das leistete, was
man von ihr erwartete, ja daß i!re
Kriegsarbeit auf den verschiedenste Ge
bieten alle Erwartungen übertreffe. Und
der preußische Finanzminister Tr. Lenhe
sagte in feiner großen Rede im Abgeord
netenhause mit Bezug auf die Kriegstä
tigkeit der deutschen Frauen:
.An zahllosen Stellen sind unsere
Frauen und Töchter an die Stelle der
Männer getreten und huben dern Arbeit
übernommen. Unsere deutschen grauen
haben gezeigt, daß sie in der Stande da
Not auch vorha.'.den sind und tarier in
die Bresche treten, wenn es tatkräftig z.i
handeln nd zu helfe gilt. Boll Stolz
und voll Tankbarkkit erkennen int dieses
an, sie haben sich der großem Zei: nach
jeder Richtung hin wiirvig und gewach,
sen gezek.
Wir Frauen ' alle, die wir in h
Berufs oder in der soziale Arzit oder
auch im Häuslichen Lebe auf Hartem
Posten Ziehen, wir ioiffen, daß diejkS
Lob ehrlich verdient ist.
Aber nicht nur innulzalb unterer
Grenzen, auch aus neutralem (üiii'S un"
Nicht zuletzt aus Feindesland scheut man
ik.üler und erkennt das Schasse uad
Wirkn der deutschen Frau, wenn diel
kicht auch widerwillig, an. Herzliche!
Lob haben wir sogar dan uns man
auch von uns wohlgesinnten neutrale
Lippen gehört. So brachte in letzter Ze:t
die holländische Wochenschrift tt Toe
körnst" einen längeren Artikel, der sich
mit den Kriegslcistungeg der deutsche
F?e,n beschäftigte und voll des 23
war. Der Verfasser schrieb unter andk
m:
Die deutsche Frau hak England seine
stärkste Waffe aus der Hand geslage.'
und ferner: Dctitjchland könn stolz sei
auf feine Frauen, .die mutig und kundig
eine ubermenschüche Last do Lc'd 'in?
Arbeit tragen, zum Wohle ihrs Vgl
kes.' Solche Worte darf und soll die deut,
sche Frau mit fteudig?m Stolz und nit
lennk.tni!ff anhören sie werd' sie
start,' üd ihre tSiitfch!i; und illt,-
rr.i . ' tt r .- -
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li;-4 Ite-'
Beim Verlasse
daran, wenn man den Vnkelchen davon ;
erzählt und die eigene Jugend wieder ;
aufstehen läßt. j
" Früher verstand sich so manches von !
selbst, was jetzt den Kindern mühsam
beigebracht werden muß. Die Zeiten
ändern sich halt' ... Ja. so ist es auch. '
die Zeiten andern sich. Unsere Kinder
beseelt naturgemäß ein ganz anderer '
Geist. Nur in einem gleichen sie den
Kindern aus Großvaters Jugend auf's
Haar: Einige gehen gern zur Schule ',u!
für die andere ist sie der Jnbegn?f
all.-s Zwangs u,.d aücs Unfreien.
Die modemez Einrichtingen, di '
neuen, sanitären Baut' uns große
Fen?ter. die Auszüge und die weitei
Auditorien haben der Schule von heute '
sehr viel von dem Zauber genommen,
der die selige Schulzeit unserer Urahnen
umwob.
Da sieht man die kleinen und großen
Plappermäulchen aus dem großen Ein
gangstor stürmen, die Bücher unterm'
Arm leider ist die von Frau Mordi
tai hier eingeführte deutsche Schultusche
doch nicht sehr verbreitet.
Die Hütchen keck auf den hellen und
dunklen Locken und Zöpfchen wichtig
plaudernd, schlendern die Kinder von
heute durch die belebten Straßen der
elterlichen Wohnung zu. Keine ganze
Stunde Wegs, auch keim duftenden
Wiesen linls und rechts, auf denen die
bunten Kühe und stattlichen Pferde sich
ergehen. Hier in der Grdßstadt raffelt
in diesem Ringen auZzuharre, wie un
sere Mznner draußen und ozh:m. sesti
gen. Aber diese Worte soll: auch noch
mehr tu. Wir wissen, dfz noch duft
oder jene unter uns ist. oie (cs gibt ia
nichts Vollkommenes auf ttt Wli), sie
eigentlich nicht so ganz ver?!eil, die tu:
wer noch nicht den Ernst und die
Schwere der Zeit voll zu erfasse ver
mochte, sei es. daß ihr Haus und 11,
bisher vom Leid des KrieL verschont
geblieben fei, sei es, daß sie leicht und
schnell vergißt und den Ernlt des Lebe,,
steht. Da mögen diese Worte zur Rück
kel'i.'d zur Sclbstbestnnu mahien,
.v.öqen iyre Augen und Gedanken lenken
auf die schwere' Bürde, die so viele ihrer
Mitmenschen geduldig tragen, und den
heißm unbezwingbaren Willm in ibr er
wecken, wenn nicht früher, so doch von
nun an alles zu tun, was sie im Dienste
der Nächstenliebe und des Vaterlandes
tun kapn, um nicht hinter den Schwe
stern vnd den feldgrauen Brüdern zu
rückzublciben, um des hohe Lobes, das
der deutsche Frauenwelt gezollt wucde,
nun auch würdig zu sein. Dann schlic
fzm sich die Reihen der Heimkämpser, die
wie unsere Helden vor dem Feinde auf
so viel verschiedenen Schlachtfeldern deu
Gegner bekämpfen und schlagen müssen,
immer dichter und fester, die' sichere, Ge
währ bietend, daß der Sieg unser ist.
, M. Maitite.
Lindermund.
Kurt," sagt die Musiklehierin zu
dem Kleinen, der nicht üben mag, wenn
alle Kinder so wenig übten wie Du,
dan würde es ja schließlich gar keine
Muftk mehr geben, und wir te'iii da auf
der Welt!'
Schön still war'S da!' sntwortett
Kurt nach einigem Nachdenken tief iiber
zeugt.
Der kleine Hans, dessen Papa, seit er
ih kennt, eine Glatze hat. sieht im Al
kum die Photographie mes Herr mit
üppigem Hsarwuck)S. Die Mama sagt
auf seine Frage, wer daS sei: X
Papa!' Erstaunt betrachtet der Kleine
das Bild und sagt: Also an einem
Tage hat der Papa doch Haare gehabt.
Gut, daß er sich da schnell Photograph
xn. ließ'.'
.
Mama, der Lehrer hat gesagt, Gott
beii die Welt geschaffen und alleS. waS
darinnen ist. Sie ist doch aber noch gar
nicht fertig?'
Wiefo denn. Liebling?' .
Da drüben wird doch noch ein Haus
gebaut.'
Lehrer: .Wer weiß von Euch, was
Seetang ist? , Fr;? Fritz:
Äm 2. September ist Skdn."
'irsffl VV.Wr
',
k.im ri-f-,
J-! -7"l
v.
der Schule.
die ,L" über ihnen, die .Elektrische'
neben und die .Subivay' unter ihnen.
Der Lärm ißt ihnen die Worte nur
so vom M,',:id und bestaubt und müde
kommen die deinen Gäste heim.
Allzu begeistert sind sie wohl alle
nicht mit wenigen Ausnahmen, die
von Mutter Natur mit einer ausnahmö
weise große Portion SchuUiebe ausge
stattet wurden. Nach dem Spiel und
den Schularbeiten setzt sich wohl ein klci
nes bwndcS Mädclchcn auf Großvaters
Knie, der Junge zu seinen Füßen auf
den Tcppich, den es zu Großvaters
Jugendzeit auch noch nicht in so
vielen Häusern gab, wie heute
und beide lauschen mit roten Wangen
und leuchtenden Augen den Erzählun
gen, die imme- wieder anfangen: Ali
ich och zur Schule ging, . . .'
Und wenn die Kleinen einmal Groß
viiter und Großmütter geworden sind,
werden sie höchstwahrscheinlich den En
kelcheu auch zählen, wie es heute ihr
Großvater tut. Woran liegt eö nur. daß
uns das, was so unwiderbringiich der
fernen Vergangenheit angehört, so
anheimelt? Erscheint unS das, waS
Eroßmiitte: trng als Mädchen nicht ent
zückend? Heute werden die Kinderchen es
.nicht wisse- erst später, wenn sie selbst
beginne werden: Als ich noch zur
Schule ging . . dann werden sie ihre
selige sorglose Schuljahre so recht zu
schätzen wissen.
Muttcrgluck.
Wie kommt e! nur. v saget an.
Daß ich nicht satt mich sehen kann
An meinem Kindchen süß und hold,
An seiner blonden Locken Gold,
Den Augen, wie der Himmel blau,
Und leuchted klar wie Maienthau,
Am ganzen Antlitz, lieblich rein,
So lachend hell wie Sonnenschein!
Ob'S fröhlich jauchzt, sich an mich
, schmiegt.
Ob'S wie ei Engel schlummernd liegt,
Ich kann nicht satt mich Schauen!
Wie kommt eS nur, 0 saget an.
Daß ich nicht satt mich hören kann.
Wenn um mich her mein Kindleia singt.
Auf seine Weise tanzt und springt;
Der kleinen Füße leichter Schritt
Tönt wie Musik im Herze mit.
Wenn'S Plaudermäulchk immer
schweigt
Und hundert Dinge fragt und zeigt,
Wenn'S nach der Mutter laut verlangt
und zärtlich bittet oder dankt.
Ich kun nicht satt mich lausche!
Wie kommt eS nur, 0 saget an,
Daß ich nicht satt mich küsse kann
An meines KindeS Purpurmund,
An seiner Wangen zartem Rund,
Dem Händchen, das nach Allem greift
Und kosend mir daS Antlitz streift,
Den Gliedern oll' so rosig weich.
Der duftig frischen Blüte gleich;
Wenn nach dem Bad eS schneeig rein
DaS weiße Hemdehen schmückt allein,
Ich tan nicht satt mich küssen!
Wie kommt es nur?! - O spottet nicht,
Tech eine Mutter solche spricht!
Fragt jede, die ihr Kindlei lbt.
Ob sie nicht gleiche Antwort gibt:
Ts nicht genug sie'S schauen an,
Genug nicht hören, küsse kam.
Fürwahr in remfter Seligkeit
Schwillt ihr daS Herz so warm und Veit,
Sie tauscht mit keiner Königin,
Nichts scheint ihr höherer Gewinn,
Als ihre Kindes Lächeln!
Mn ,ttdr.
, Msde.
WaS ist Mode?
Nanheit ohne Methode!
Und ferner, nach den neueftm Quellen,
Die Kunst, sich kleidsam z entstelle.
! Vriednum.
AuS dek Schult,
Ich will euck da! Wlen deZ Trsai
tfu
chen a einem Beispiel erklären, gi
uhrmonn laßt sich m tiuer Kneipe am
Weg einen bittern Schnaps geben. Er
stürzt ihn hinunter, schüttelt sich schau
dcrnd: .Brrrl' nnd sagt: .Gebt mir
noch einen!' Ss ist ei mit der Tragik.
Wie schaudern, aber wir verZangen noch
wehr, weil nse Nerv neeeeehm auf
4 v il. werd?.'
Frucndirnlt
Geistig'kvrperliche Disziplin ist Not.
wendigleit für ein Deutschland, das ve
ffriln wahren will. Im im uio'ichen
Weltkamps nicht dal verlieren wi.'l, oJ
c im Kriege errungen. Dir gilt für
die Frau so gut wie für den Mann;
bereite und geschulte Frauen für Innere
Organisation, für kluge Wirtschaft Im
kleinen und große, Kraft, um Doppel
arbeit z letstrn, nn't Umständen den
Mann zu ersetzen,, rast, um Sorgen
zu trotzen, gehören mit zum Rüstzeug,
das unsere Gegner in Schach hält ud,
wen nötig, schlag.
In diesem Sinne die Erziehung der
Fra planmäßig zu erweitern, soll,
Zweck sein deö weibliche Diciistjahres,
Beim so beschriebenen Zweck des
weiblichen TienstjahreS scheint allerdings
ver Nachorua ganz ans dem Vorteil der
Gemeinschaft zu liegen, und doch wird
die Erziehung zur Erreichung dieses
Ziels dem Einzelwesen nicht minder zu
kommen; denn die Erziehung bestellt in
haukwirtschaftlichcr Schulung, Schu
lung im Krantendienst, Kinderhorten,
landwirtschaftlichen Bctrieben und a!rn
lichen Anstalten, olles Hand in Hand
gehend mit einer entsprechenden IVoie
tischen Unterweisung. Wir wollen dami
nicht i den Fehler älterer Institute der
Mädchenerziehiiiig versallen, von ollem
ein bißchen zu lehren, sondern Weniges
und das gründlich. Bor altem sollen die
Mädchen lernen, wa! Krundlichk.it. Ge
naigkeit heißt lnichl Pedanterie). Dies
kann nur dadurch geschehen, daß nicht
alle Mädchen in alle aug g denen Jä
chern unterrichtet werden, sondern daß
jede einem Fach zugeteilt wird, wobei
soweit als möglich persönliche Wünsche
zu rücksichtige sind. Hallshaltiiuss
arbeit müssen allerdings alle mitmachen.
Haushaltungsarbeit muß zu gelernt,!
Arbeit werden. Wieviele Kinder und
Frauen werden jetzt unterernährt, abge
sehen von Preistreibereien und der
Knappheit an Mitteln, einfach deshalb,
weil ei großer Teil der Frauen in der
beste Absicht verkehrt wirtschaften; nicht
willen, welche billigen Speisen nahrhaft
sind, und was ohne Schaden für die Ge
fundh.'it weggelassen werden tonn. Ein
Halbjahr des FrauendiensteS ist daher
für Haushaltunesarbeit zu benutzen.
Einerlei ob die Mädchen reich oder arm
sind, einerlei in was für einem Betrieb
die Mädchen ihr Tienstjahr abdienen, sie
müssen die Hälfte ihrer Dienstzeit in der
Hauswirtschaft unt.rwiesen werden. Es
gibt eine Reihe von Anstalten, wie flin
vergärten, in denen die Erlernung einer
umfassenden Hauswirtschaft nicht mög
lich ist. Halbjährig Dienst in der
Hauswirtschaft eines anderen Betriebs
ist Erfordernis für die betreffenden
Mädchen.
Wir können die Anstalten für weid
liehe Dienstpflicht einteilen in Dienst.
Heime, die wieder in öffentliche und pri
Lite zerfallen, in landwirtschaftlich
Dienstplätze und Dienststellen.
- Die öffentlichen Diensthcime sind siaat
liche oder städtische Wohlfahrts.Ei'lrich
tungen. wie Krankenhäuser. Kinder
krippen, Genesungsheime und öbnliche
Anstalten. Die Hülste der in ihnen ein
gestellten Mädche haben kein Lehrg?ld
zu bezahlen, die andere Hälfte hat ei
Lehrgeld von 40 bis 0 Mark zu ent,
richten und hat dafür die Vergünstigung,
statt in einem Cchlafsaa! zu schlafen,
ein Schlafzimmer mit nur einem ande
rcn Mädchen zu teilen.
. Die privaten Tienstheime sind Mäd, ;
chenpcnsionakc. Tochterheime, landwirt
schaftliche Franenschulen und ähnliche
Anstalten, die in ihre Betrieb den Vor
schriften deS Frauendienstes anpassen,
so daß die Mädchen eine stresse Er
Ziehung halten, wie sie aus den Regel
des Frauendienstes' hervorgeht. Ter
Dienst in diesen Anstalten ist in gewisser '
Hinsicht ein Vorrecht, etwa dem Ein
jährig-Freiwilligen vergleichbar.. Diese
Mädchen müssen aber auch daS Vorrecht
als Pflicht kennen lernen durch einen j
weiter ausgebildeten Reservedienst, als'
er von den andern verlangt wird.
Von besonderer Wichtigkeit sind d!
landwirtschaftlichen Dienstplätze. Tiefe
sind - landwirtschaftliche Betriebe mit
Klemiierzucht, Gemüsebau. Molkereien.
Die Mädchen müssen unter landwirt
schastlichen Lehrerinnen und Gärtnerin
nen arbeiten. In den ersten Jahren dek
Bestehens haben hier die. Mädchen ein
Lehrgeld zu bezahlen, bis das Anlage
kapital amortisiert ist. Dann muß der
Dienstplatz zum mindesten imstande sein,
sich selbst zu erhalten. Die Erzeugnisse ',
des Platzes werden verkauft, soweit sie
nicht zum Unterhalt der Mädchen nötig '
sind. Die Bedeutung dieser Plätze liegt
darin, dem Land neue Kräfte zuzusüh
ren. eine besonders gute Schulung der
Zähigkeit, de steten Aushsrrens. deS
LorsorgenS zu sein, sowie den Körper
heblich zu kräftigen.
Als Uebergangseinrichtung sind noch '
die städtischen i?d ländliche Dienst
stelle zu nennen; Haushaltungen, dne
Vorsteherin sich verpflichtet, ein oder,
mehrere Mädche entsprechend den"
Satzunge der Dienstjahre auszubildend
Alle diese Betriebe müssen so linge i
richtet, fein, daß die Mädchen zweimal
wöchentlich einem theoretischen Unterricht
der Dienst schule beiwohnen können, ,u
der auch jeweils eine Turnstunde gehört.
Tienstschule wie Betriebe stehe unter
der Uebermachung einer Reichs, Staats
der Stadtbehördk.
Der hier wicdergl'gevene Teil de Pla
e um .Frauendicnst' Ist al Ueber
gangsprogramm zu einer Tauereinrich
tung gedacht. Er soll einige Jahre mit
freiwillig Diensttuenden und freiwillig
sich erbietenden Lehrstellen ausprobiert
nd verbessert werden, um dann die
Grundlage zu einem in große Linien
ntworsene ntgiiltiqen Plan abzuge
den. Die groß Mffe der Frauen darf
ich! fent .ukä'lle der Cetfai?erfT
4 uLgchht werde. ' "