Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 13, 1916, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    y&ezr&as&smwwi
I
"t'
Das weifze Siminev jj
Roman von
(4. Fortsetzung.)
.Ich glaube, mein Schwager brach
tt sehr wenig oder gar kein Geld tnl
Geschäft. Meine Schwester Julia
fctfcfi aber Vermögen. Sie gab Geld
her. damit mein Bruder Walter Fei
lei ins Geschäft nahm. Wenn Sie
noch mehr zu wissen wünschen, müs
sen Sie meinen Schwager selbst fra
gen." Zai werde ich auch tun. Wollen
Sie mir seine Adresse geben?"
Laura nannte dieselbe und Terrick
Dotierte sie. Ich werde ihm telegra
Thieren. Die gerichtliche Untersuchung
smdet msrgen statt: er muß dabei zu
gegen sein. WaS ich noch fragen
'-ollte kennen Sie einen jungen,
r'cmken Herrn mit einem Cpitzbart?
zZok..mt er zu Besuch m die Villa?
Nicht daß ich wüßte," versetzte
Laura. Ich kenne niemanden, auf
den diese Beschreibung paszt im
einem Cpitzbart, meine ich
.Und doch kam gestern ein solcher
junger Mann hier aus dem Hause
und sprach längere Zeit mit dem die
Wache habenden Polizisten, während
sei Komplize die ffrau ermordete.
.So waren eö zwei Männer?"
.Ich glaube." versehe Ternck zö.
ernd. .Ich nehme an, Fräulein Ilse
jon. daß Sie nach der Abreise Ihrer
Schwester wieder in dem Hause ge
tresen sind?"
.Nein, ich war nicht drinnen."
' Nein? Da Sie doch so nahe Icct
nen?"
Trotzdem bin ich nicht hier gewe
ftn." , ,
.Sie wohnen doch aber aber sonst
hier?"
.Ja. bei meiner Schwester."
.Ihre Sachen sind also hier im
Saue?"
Laura sah den Inspektor scharf an.
als wolle se in seinen Gedanken le
sen. .Ich habe alles Zotige mitge
nom'men, wie wenn ich auf eine län
gere Reise ginge, Herr Inspektor.
Seit zwei Wochen wohne ich bei Frau
Baldioin und bin seitdem nicht in der
Achilles-Allee gewesen."
.Sind Sie nicht an dem Hause
vorbeigekommen?
Ich sagte soeben, ich sei nicht wie
der in der Achilles-ÄIlee gewesen!"
So wissen Sie also nichts." be
merkte Deines, eintauscht über die
Zesultatloje Unterredung.
(br nichts."
Der Inspektor ,irich sich nachdenk,
lieh das Kinn. Herr Feller war der
Besitzer der Villa Ajaz. er allein
konnte vielleicht erllären. wie die liu
mordete in sein Haus gekommen war.
Vielleicht sand sich in seinem ver
gangenen Leben die Urjache zu dem
grausamen Tode dieser unglücklichen
Frau. Was war Herr Feller, bevor
er in die Firma eintrat?" fragte
t Terrick.
.Er ist diel in der Welt herumge
' reist, so viel ich weiß, Meine Schwe
l iiha.v..t. ilin Im f U... .4 f I
uuniiuii lyii, iu uns ;u,ui
meines Bruders einzutreten, was er
auch nach seiner Heirat tat."
.Hm," machte der Jnpeklor, dem
diese Mitteilung nach lernet Dichtung
hin einen Anhalt gab. Dann ließ
er seine Augen in dem Zimmer um
hermandern. Eine merkwürdige Ein
richtung, diese hier. Fräulein Maon.
. I Ist es die Idee Ihrer Frau Schwe
istei?";.'
'mm. mein cdwaaer oat es ein
gerichtet. .Das ganze Haus war fix.
uns fertig möbliert, ehe meine Schwe
ster heiratete."
Aber doch wohl für das Ehepaar
Feller?"
.Nein. Mein Schwager wohnte
sechs Monate als Junggeselle hier."
Dann waren beide wohl lange
verlobt?"
Nein, sie kannten sich erst drei
Monate, als sie heirateten. Herr Fel
ler hat das Haus nach seinem eigenen
Eechmack eingerichtet."
.Ich danke Ihnen herzlich, Fräu
lein Mason," sagte Derrick, daß Sie
mir so offen geantwortet haben.
Wenn ich etwas zu neugierig gewe'en
bin, so müssen mir die außergewöhn
riiLjtn , Verhältnisse als Entschuldi
'gung l nen. Jetzt wollen wir zu tu
Lnche gehen".
Laura erbleichte jäh, erhob jedoch
keinen Einwand. Schweigend folgte
sie dem Inspektor. Ali sie vor der
v. . , . , i . . 1
( vc immrr aniangicn, in wei
chem die Ermordete lag, wich bal
junge Mädchen zurück,
i Sie haben die Leiche in mein Zim
wer getragen!" stieß sie entfetzt her
vor. .
O, daS tut mir aber leid erwi
derte der Inspektor, die Tür öffnend.
.Ich hatte natürlich keine Ahnung,
wessen Zimmer es war."
' Ich werde nie. nie wieder hier
drinnen schlafen können," murmelte
Laura und schritt durch die Tür, die
fund für vif offen hielt.
. Aus Zartgesühl für die junge
L Tlme trat der Inspektor nicht mit
1 ein, sondern blieb draußen und dachte
,über das foeben Gehörte nach. Sei,
, i;cr Ansicht nach hatte Feller ziemlich
r schnell geheiratet, er hatte feine Frau
: fc-,.r. ff!!? .r;;,- v,; !, f
41111 VIMH JM.yvi, V IV tif M.
- "LitUS
t4
tttiUf Hnmi.
sie eingerichtet worden war. Für ei,
nen Junggesellen war das HauS viel
zu groß; es schien von Ansang an
ur wer bestimmt aewe en zu sein.
Wenn nun ftIlr mit ttnrt iinhrn
Dame verlobt am,in tont iinh siix
diese daS Haus eingerichtet hiilte?
Wenn diese Aerlobuna rüctaängia ae
macht worden wäre und er dann
Fräulein ulia Mason überraickeni,
iä'nell kkeirat'l? War das dr
,,, w , w -r
uuiin ivar oa mtiEt Jiminrr,
das durchaus nicht Nach Frau Fellers
durchaus nicht Nach Frau Fellers
Veschmack, für den Geschmack einer
anderen möbliert worden. Und oikl
leicht war diese andere die Unglück
liche, die ermordet hier lag? Nur
Feller besaß einen Hausschlüssel, nur
Feller konnte sie eingelassen haben
und dann wieder schüttelte Der
ricr ven ops. Er wollte nicht zu
weit in seinen Vermutungen gehen
Erst mußte er Feller kennen lernen
uno sehen, was für ein Mann er
war, bevor er sich eine Theorie bil
dete.
In diesem Moment trat Laura
bleich, ober ziemlich gefaßt auZ dem
Jimmer,
.Ich kenne die Frau nicht." sagte
sie.
.Sind Sie dessen ganz sicher?"
'Ganz sicher. Ich habe sie nie im
Leben gesehen. Es ist eine sehr hüb
sche Frau," fügte das junge Mädchen
traurig hinzu, sie hat ein so kind!i
ches Gesicht. Ich möchte nur wissen,
warum sie hierherkam."
.Ja. daS möchte ich auch wissen
und wer sie ermordet hat." sagte Der
nck.
Es ist ein schreckliches Geheimnis.
seufzte Laura und wandte sich zum
Gehen.
Es wird nicht lange ein Ge
heimnis bleiben. Da nur Herr Feller
einen Hausschlüssel zu der Villa be
saß, muß er sie kennen.
.Eigentlich ja. Nur hat er
Laura brach plötzlich ob und streifte
den Inspektor mit einem forschenden
Blick. Wollen Sie damit sagen,
daß mein Schwager über dieses Ver
brechen etwas weiß?
Wenn er allein einen Hausschlü!
sel besitzt '
Sie sagten doch, der mnge Mann
mit dem Spitzbart, den Ihr Unt?r
gebener traf, habe auch einen Haus
schlussel gehabt?"
.Ja. .ragl err geller einen
Bart?"
Nein, er ist glatt rasiert."
.Vielleicht hatte er einen falschen
Bart angelegt?"
Wie dunen Sie so etwas saaen?'
lies Laura entrüstet. Ich bin über
zeugt, daß Herr Fell nicht das ge
ringste weiß.
gste weiß. Gestern abend lag er
Mstkliffkrank u Bett. Ich tann
"en Telegramm zeigen. wel.
in
hnen
chem meine Schwester, die wußte, daß
ich heute ebenfalls hinfahren wollte
mir telegraphierte, ich solle llever
nicht kommen, da Walter krank sei
und zu Bette liege.
.0!" r.ef der In vektor überrascht
Können Sie mir daS Telegramm
zeigen?
Ich werde es Ihnen nachher chit
ken. Wenn Sie Herrn Feller sehen
werden Sie ihn nicht einen Aug?nblicl
lang beargwohnen. ES gibt keimn
gutmütigeren Menschen als ihn. Wie
die arme Frau auch in das Haus ge
kommen und auf welche Weise und
von wem sie ermordet worden sein
mag mein Schwager weiß jeden
falls nichts davon. Auf welche Weise
:ri r. . v-i . ri
Hi , vciiii ciuiwiii uiuiocui
rr . w ..x. i. v , i
wuiu? uni iu imie
.fi. w,Xf.,.S
wi,.. BNwuytll, ,uVv
IUII Z. I
nf.. v r.. r-,ij rs:. i
.. . - l
uuumiu ii uiiu mjk muui
sang? In einem fremden Hause?"
Sie ang: Heimat, fuße Heimat."
im.i A.-n r- ,.- - v
steinet aivc ier .irvtinaslieo!
ner uuro unwunwii,
c c, i - I
vk Iiagie ferner in ifflanem
c i. m !M . r t I
. r"J-'?S mn l1" ll auch
in uiipmui
Wollen Sie vielleicht auch meine
cuwe,ier vc ivuioigen, iragie aura
entrüstet. .
.Ich beschuldige niemanden," ver
leer meiner, .izm ume nur uoerau
naaz Anoarrspunrien. um mir ine
Theorie zu bilden.
.uarum uqen rncci lieber
nach Schuldbeweisen?"
W,e meinen Sie daZ .Fraulem
Mson?" s
;hüxi, 3 muß oocy eine Äjasfe La
sein, mit der die Aermste ermordet
wurde."
Wir haben überall gesucht, aber
nichts gefunden. Wahrscheinlich hat
der Mörder die Mordwaffe mitge
nommen. Der Arzt meinte nach Be-
sichtiaung der Wunde, sie rühre von
einer schmalen, langen Waffe her -
vielleicht einem Stilett,
Wie Ausländer sie benutzen lour
den." meinte Laura unwillkürlich.
.Wie meinen Sie?" fragte Derrick
rasch.
.Ich habe einmal gehört, daß AuS
länder Stiletts bei sich zu tragen
pflegen."
.Das stimmt allerdings. Aber e!
ist nicht ausgeschlossen, daß auch eine
Frau eine solche Waffe benutzt. mi
wissen ja noch nicht, ob der Mord
von einem Mann begangen wurde
oder von einer Frau."
.Haben Sie einen bestimmten Der
dacht?" fragte Laura.
Derrick sah nachdenklich vor sich
am. .ZH weis; nicht, was ich sagen
soll. Wehrnen wir in, die Frau
schloß selber das HauS auf. Wie sie
zu den, Schlüssel kam, weiß man
nicht. Sie wollte vielleicht jemanden
hier treffen vielleicht zwei er
fönen und diese ermordeten sie."
,wei Personen unterbrach ,yn
Laura hastig
w -Da ist erstens der junge Mann,
be.m mit Miller plauderte, um ihn öer
'" fernzuhalten, und der andere,
der sie ermordete. Nehmen wir an.
die Frau habe beide getrvfsen. AlSlrnnte und wie die schönen Spiele
I nisln linm stfniW miS hn !!rtliiif(n
i " " vg,,
seivaizrie, veriieg dummer eins das
Haus, um Miller wegzulocken. 'Al
lem atmeten imi Wummer zwei,
IM ich oie rau ans Piano. Auf
dein Notenständer liegt daS Noten
blatt: beiinat. süke öeimat.' Sie
kennt das Lied und sinnt es. Der
Mörder steht hinter ihr und ersticht
sie. Dann ergeift er die Flucht."
ir orrgceii, vag oas xita ge
!". lö Nummer eins uch
'cht unt Miller gesprochen hatte!"
hj. juiu Dri)" iuui;UjtiHUuq
sofort zu singen, nachdem Nummer
eins gegangen war,
Berycr." warf Laura ein. .Der
Polizist horte doch schon an der
Äartcntür dein besang zu, während
Nummer eins noch im Hause war.
Miller ist doch Ui Gesanges wegen
geblieben um zuzuhören."
Terrick zog die Stirn in Falten.
ES ist eine rcitselhastc Geschichte,"
erwiderte er. Ich tappe üoecall im
Dunteln. Ich kann vorläufia nichts
vciler tun, deor ich nicht Herrn
tZcllcr gesprochen hale Er muß doch
wissen, wie die Frau "
Nichts meist et!" siel .Laura unae-
stürn ein. Er rann nickts wissen.
Er liegt krank in Wcstlliff und "
Jeoensallz warte ich ab, was er
zu Zagen hat. unterbrach der In-
fpektor kurz das junge Mädchen.
Er erhob sich, wie um anzudeuten.
daß er die llntccrcdunq als beendet
betrachte. AIS i die Tür öffnete,
trat Tracer, hastig herein.
Mein Auto i,t gründen!' rief er
astig.
Wo?" fragten Lal'ra und Derrick
wie aus einem Munde.
Bor dem Eyaring Eroß Bahn-
Hof!"
Ich mache Sie darauf aufmerk-
lam,' wandte sich Laura rasch an den
Inspektor, daß man vom Eharing-.
Eroß-Bahiihof aus nicht nach West,
kliff fahren kann."
Ich wbt ja Herrn Feiler auch
noch nicht beschuldig!," gab der In
spektor schroff zurück.
5. Kapit.i.
Es gab natürlich eine ungeheure
Aufregung über oas weiße Zimmer"
wie es iez! allenthalben genannt
iilleii Gegend etwas so Sa,ieckliches
zugetragen hatt. Dn Itille Ort war
letzt wie ein aufgeregter Ameisen
yaufen. Reporrer, Telcltivs, Poli.
zisten. Neugierige und allerhand un
nützes Volk schwirrten durcheinander
Herr und Frau Feller ließen ihr ttind
in Weitn, tf zurück und kamen wch
Hause, um dem Lolaltermiiie beizu
ibvhnen. der in einem Gasthaus ab
gehalten wurde. Feller lestand o
rauf, daß die Leiche scfort aus der
Villa Ajax geschafft wurde.
Das hatte doch sofort geschehen
rnuijen, erklärte er. Ich kenne die
Frau nicht, meine Frau kennt sie
auch nicht und ich begreife nicht, wie
siz m mein Haus kam.
Hat außer Ihnen noch lemand
!n,n ftsluafAUJR,! ,,,r NNI 9f!r"
-i . im
fr.. o,fv,0,,. u.. '.
0IF"V""'r ivuyiuiu
F.li scharf beobachtete.
m . .
'ipmnnn miuer nur nnt mi
- --u - v"'
ftm,afjti;:rr.r ....
aZUrS
kk, c r.v..- e;. t.iun 7c.
"1'"B' -'" -4- -"V uv i. u.1
.:. , ,.
OuiS luiiuui, wuiuim I
fla hfT ?.,s., morn..f T.ilt s,n
non m mtt ,fnkin KAI ffl mir
'
zeigte. Die beiden Schlüssel sahen
einander zum Verwechseln ähnlich.
.Sie leben." laate Derrick. dak ein
Dv ikat eru iert:
.Woher haben Sie den Schlüssel?"
.Der iunae Mann, der Miller von,
Lau e ortlockte, verlor Kn.
Merkwürdig." jagte Feller der
wundert. DaS verstehe ich einfach
n cht. 5cb kann dock nicht annebmen
dak der Schlosser, der meinen Scklüs.
sel machte, einen zweiten anfertigte
umso mehr, als ich es ihm aus
drucklich untersagt habe."
Können Sie mir seine Adresse
nennen?"
Ja, gewiß. Ich habe sie in mei
nein Bureau in der Stadt. Aber ich
bin fest überzeugt, der Mann ist toi
trauenswürdig, er ist ein sehr acht
h,, .cs,hmrf.r
öa& Derrick zurück. Ncl, das
Kinn streichend, .achtbare Handwerker
tun manchmal auch was für Eelo
was sie nicht . dürsten."
Aber warum ist dieie Frau in
mein Haus gekommen? Warum ist
sie hier ermordet worden?"
Ich weiß es nicht. Sie kennen die
Frau wirklich nicht?" fragte Derrick
in zweifelndem Tone.
v (Fortsetzung folgt.)
l. rh " 4' hZ, ;; r 2 mnato 6i
S'Z SZtLXnmrm
tZ ZZ? & SiZ fi : birge
Am Spieltisch.
Ekizze lon Max Leutter.
Willy von Schöning galt im Hu
sarenregiinent als eine unverbesferli
che Jeuratte.
Wo immer bei besonderen Anläs
sen, Liebesmahlen und so weiter, im
tkasino oder in verschwiegenen Leut
nantöbuden ein Spielchen entriert
wurde, war er unfehlbar der Spiri
tus regens des Unternehmens.
Willy war niemals einseitig gewe
sen. Er kannte die Technik aller
Spiele aus dem Effeff und spielte
mit gleicher Uncrichrockenhcit Elat.
Poker, Lustige Sieben. Rauh, Elf,
Schafskopf, Noulette, Trente et qua
I nll s,!kn Ko! tt! .
, .,,p,,,, v, ,,, jU ÖV
winnen oder auch zu verlieren ist,
Nun hatte dieser verteufelte Willy
Lilly von Hohensee geheiratet. Aber
dieses elegante Mädchen hatte sich zu
vor heilig von ihm versprechen lassen,
daß er als Ehemann nie mehr eine
Karte biegen, einen Würfel berühren
oder Geld der Noulettekuael anrer
trauen wolle.
Das hatte Willy auch mit heiligem
Eid beteuert und Lilly versichert, daß
er überhaupt nie zu feinem Vergnü
gen gespielt habe, sondern stets der
Not gehrcheno. nur um lerne trau
rige Lage auszubessern. Sein Mo
natswechjel sei immer so minimal
gewesen, daß er damit absolut nicht
yave auskommen onnen.
Lilly hatte es ihm beinahe ge
glaubt und ihn sogar noch bedauert.
Na. das lag ja jetzt alles weit hin
ter ihm, denn Lilly von Hohensee
war eine recht gute Partie, sowohl
ideell als auch besonders materiell.
Ter alte Hohensee hatte Willy
zweitausend Mark für die Hochzeits
reise ausgehändigt und feinem lie
den Kinde beim Abschied heimlich
noch ebensoviel in ihr Taschchen ge
steckt. Lilly beschloß nach reiflicher
Erwägung, ihrem Willy mit diesem
Gelde bei der Heimkehr in die Gar
nison eine Freude zu machen. Sie
wollte ihm ein Pferd kaufen, einen
Gldfuchswallach mit langer Blesse
und weißen Strümpfen, in den er
ganz vernarrt war. Eö sollte eme
Ueberraschung werden. Daher hatte
sie ihm den Besitz des Geldes der
schwiegen. Die Hochzeitsreise des Paares war
nach Palermo geplant, mit eincm
kurzen Abstecher über die Riviero.
Daß dabei drei Tage auf Monte
Earlo gerechnet waren,, daran irar
eigentlich der alte Hohensee schuld,
der das junge Paar mit seinem Pa
iiegyrikus über diesen Ort dazu be
stimmt Haie.
Monte Carlo' hatte er ' gesagt,
wäre das Paradies der Erde ohne
dieses korrumpierte Kasino, diese ab
scheuliche Spielhölle, diesen Schand
fleck der Menschheit. Die Natur hat
diesen Ort in ihrer verschwenderisch
sten Laune geschaffen. Die Halbinsel
Monako bildet mit ihrem unter See
pursten ein trotziges
von jähen Felsabstürzen,
deren Fuß von dem Gischt der schau-
inenden Brandung gepeitscht wird.
Darüber wölbt sich in Meieorenschö
ne der ewig blaue Himmel. AuSge
dehnte Olivenwälder bieten Hoch
zeitsreisenden herrliche Spaziergänge
und lauschige Schmollwinkel.
Hoch oben von der Terrasse
auf der ich auch mit deiner lieben
Mutter während meiner Hochzeits
reise verweilte erblickt man das
unermeßliche Meer, das sich in den
prächtigsten Farbenspielen vor dem
entzückten Auge entfaltet..."
Hör auf, hör auf. Schwiegerpa
pa!" hatte Willy ängstlich unterbro
chen, sonst sigst du am Ende noch
Spickaal!" Und dcinn hatte er zu
Hause im Bädeker nachgeschlagen
und konstatiert, daß der Schwiegerva
ter seinen poetischen Erguß aus die
sem Reisehandbuch schlecht aus
wendig gelernt hatte.
Ja, so war es gekommen, und nun
saßen Willy und Lilly hier auf vem
Balkon des Hotel de la Condamine
in Monako. Sie blickten durch die
rosa Wasserschleier" auf die Kiele
pfeilschneller Schiffe" und landwärts
auf die wahnwitzigen Orchideen".
Lilly war ganz beseligt, aber
Willy war sichtlich nervös. Er befand
sich in einer schrecklichen Gemlltsver
fassung. Da drüben lag das Kasino,
kaum fünf Minuten entfernt, und
in den Sälen rollte das rote Gold.
Ihm wurde schwindlig, wenn er dar
an dachte.
Nein, wie borniert, daß er Lilly
geschworen hatte, das Kasino nicht
zu betreten! Sie hätte ihm sein Ver
sprechen auch nie zurückgegeben, wenn
er sie darum gebeten hätte. Aber viel
leicht fand sich doch noch eine Gele
genheit. heimlich auf eine Stunde
durchzubrennen. Abwarten! Abwar
ten! Am Ende fand er noch den An
schluß.
Und er fand ihn wirklich.
Lilly ging nämlich an den
fi-rtnh 70 VnsiTTl tn Yrn rm o siX-
wt v V VIV fc'VUVV v tt tuuviuo W(
bad nehmen. Willy redete natürlich
zu.
Das war der Augenblick! Zehn
Minuten später saß er eben am grü
nen Tisch der Trente et quarante und
ließ die Goldstücke rollen.
Anfangs gewann er aroßartia!
Dann ging es ekelhaft hin und her,
und schließlich verlor er empfindlich.
Fortuna schien ycute sehr schlechter
Laune zu sein. Aber Willy besaß
kaltes Blut. Nun er im Verlust war,
konnte er doch unmöglich aufhören
Nein, nein! Er mußte nur zähe
ourchhalten, mußte die Dame zw:n
gen. Das Beispiel hatte er unrniul
bar vor Augen. Da drüben saß cii
kurzem der gräßliche Doktor aus sei
nein Hotel, der an der Table d'hote
LillyS Tischnachbar war. Dieser
Mensch gewann in einem fort, ge
mann märchenhaft. War Willy im
Verlust, so zog er ganz sicher eine
Stange Gold ein. Und Willys Bar
schaft schmolz immer mehr zusam
men. Es war zum Auswachsen.
Dann dachte Willy an Lilly! Nein,
er wollte jetzt nicht an Lilly denken
Er wollte gewinnen, die Scharte
auswetzen. Dem Kühnen hilft ja oas
Gluck!
So ' tat er denn das Törichtste,
was man beim Spiel tun kann: er
doublierte, doublierte, doublierte im
merzu. Endlich mußte Fortuna doch
ein Einsehen haben. Endlich mußten
die Karten doch einmal zu leinen
Gunsten schlagen!
Aber er mußte erkennen, daß es
nicht gut tut, die Göttin herauszu
fordern. Sie versagte ihm immer
aufs neue ihre Gunst. Und auf ein
mal war er mit seinem Gelde fertig.
Er hatte alles verspielt, alles bis
auf den letzten Louis. Sogar das
Reisegeld war fort. Fortuna war
entschieden verrückt geworden!
Was sollte nun werden! Lilly!
,e Hochzeitsreise! Der Schwiegev
alte, der diesen Ort einen Schand
fleck der Menschheit genannt halte.
Sie tanzten alle vor seinen Augen
,ango. und dann erhob er sich bock-
steif von seinem Stuhl, um ins Ho
tel zu gehen.
Aber als er sich umwandte
narrte ihn seine Phantasie oder war
es Wirklichkeit? da stand Lilly
hinter seinem Stuhl, und es war
ihm, als gäbe sie dem Doktor dni
ben ein Aeichen.
Also Lilly hatte ihn beobachtet,
wayrenö er spielte!
Ihm stockte der Atem. Er hätte in
die Erde sinken mögen vor Scham.
Er wollte flüchten, an ihr vorbeihn
fchen, aber sie hatte ihn schon beim
Nockknopf und hielt ihn fest.
Nun. hast du gewonnen?" fragte
sie kühl. u hast doch gewonnen,
nicht wahr?"
Warum sie nur fragte! Sein der
flörtes Gesicht mußte ihr doch alles
sagen. Und die Leute beobachteten
ihn. Sie hatten die Frage gehört.
Lilly!" stöhnte, er jetzt. Denke
dir nur, ich habe alles verspielt, so
gar das Reisegeld, dos mir dein
Vater gab. Es ist wahrhaft entsetz
lich!". . ' ...
Das Reisegeld auch? Ja. das
ist schlimm. Wie werden wir nun
nach Palermo kommen?"
Von Palermo ist nicht mehr die
Rede. Härten wir nur das Billrtt
nach Hause! Ich habe nicht mehr
fünf Franken in der Tasche!"
Also eine vollkommene Pleite!
Na. dafür habe ich jetzt um so mehr
Geld." lächelte Lilly. Ich habe näm
lich auch gespielt und gewonnen."
Willy traute seinen Ohren nicht.
Er sperrte nur den Mund auf md
faßte nach seiner Stirn, auf der kal
ter Schweiß perlte.
Ja. glaube es nur. Ich habe ei
nen ganzen Haufen Gold gewonnen,
mindestens soviel als du verloren
hast."
Aber das ist ja grandios! Wo
hast du denn den Mammon?
In diesem Augenblick erschien der
gräßliche Doktor" auf der Bild
fläche. Gnädige Frau," rief er freude
strahlend schon von weitem, wir ha
ben ihn ordentlich herausgehauen,
nicht wahr? Hier sind zunächst die
zweitausend Mark, die Sie mir an
vertrauten." Er händigte Lilly zwei
Banknoten, je zu tausend Franken,
und eine zu fünfhundert aus. So
und jetzt kommt der Gewinn: es
sind dreitausend Franken, sogar noch
etwas mehr, glaube ich. Bedanken
Sie sich bei Ihrer Gattin. Herr von
Schoning. Sie haben eine tapfere
Frau mayrhastig!"
Aber ich verstehe nicht." stammelte
Willy.
Das ist auch vorläufig nicht nö
tig," lachte Lilly und verstaute die
Banknoten in ihr Täschchen. Haben
Sie tausend Dank, lieber Doktor, sür
den Freundesdienst. So! Und nun
lade ich beide Herren zu einem opu
lenten Frühstück ins Cafs de Paris."
Lilly hakte ihren kleinen Finger in
den des Gatten. So zog sie ihn aus
dem Spielsaal hinüber inS Caf6 de
Paris.
Bei der Languste und köstlichem
Ehablis erzählte der Doktor dann
Willy den Zusammenhang.
Er hatte Frau von Schöning ge
troffen, als sie vom Baden kam, und
hatte ihr nichtsahncnd erzählt, daß
er ihren Gatten ins Kasino habe ein
treten sehen. Sie sei scheinbar sehr
betreten gewesen, habe wohl befürch
tet, daß er verlieren würde.
Nach einem Moment der lleberle
gung hatte sie ihn gebeten mit ihr
inS Kasino zu fahren und mit zwei
tausend Mark, die sie ihm gegeben,
gegen ihren Gatten zu setzen, das
heißt, immer entgegengesetzt. Wenn
Schöning aus Rouge setzte, habe er
einen ähnlichen Betrag auf Noir
schieben müssen und umgekehrt. So
hab er Willy, Verluste beständig
ausgeglichen, ja sogar noch etwas
mehr gewonnen, als dieser verloren
hatte.
Willy hörte der ' nüsanten Ge
schichte mit äußerst gemischten ! Ge
fühlen zu. Einerseits fühlte er sich'" 1L ' . 3;
ftnr ki. ftiff.T.ift,.,, k,,!k,n nnn
ZZrZ s
verdroß
VHJtv V V l UM VV V ? V ,
es ihn stark dak LM mi Frankreich, so sind auch in Eng.
ZJZ mLS land die Lebensmittel in Fülle vor.
ht iLnTuMSl ?. Handen; jedoch ist alles im Preis be.
mn tm u,end gestiegen. Trotz der Tatsache,
;iLwZlTÄn T.
I 7 , "
a Ä,r nrn(. .'daß für England die Weltmeere ,rei
tüTSwLbt Zufuhr also in vollem Wa.
upW e ätte sei Ge?',, ist. würde sich ein. ge
Hauptsache: e: hatte s,
der, und sie tonnten nun nach Pa
lermo. Ich schlage vor, daß wir sobald
als möglich diesen Prachtort verlas
sen," sagte Willy e-. Abend, als bei
de. Willy n' Lilly, sich eben zur
Ruhe gelegt hatten. Das Erlebnis
von heute morgen ist mir in die Kno
chen gefahren."
Auch für mich war dieser Tag
ein iLrlebnis, eutiegnete Lillu.
denn ich babe dich heute von einer
ganz neuen Seite kennen gelernt.
Aha! Jetzt kriegte er seine Gar
dinenprediqt!
Ja. sieht du" versuchte Willy
scherzend abzuwehren, seit ich dich
esitze, habe ich eben zu viel Glück in
der Liebe. Daraus erklart sich allein
mein ausgesprochenes Pech im Jeu."
Hute dich. Willy, daß es nicht
wieder umgekehrt wird," sagte Lilly
in einem eigentümlich warnenden
Ton, den er noch nie bei ihr gehört
hatte. Diesmal vergebe ich dir der-
nen Frevel, aber nun keine Sünde
mehr wider den heiligen Geist unsrer
Gemeinschaft! Denn sonst müßte ich
dich für inen charakterlosen Mann
halten, und ein charakterloser Mann
na, das ist für mich überhaupt
kein Mann. Jedenfalls könnte der nie
im Leben mein Mann bleiben!"
illy glaubte nicht -echt zu hören,
aber sie hatte die Worte wirklich ge-
prochen. Und letzt löschte sie die
Flamme, drehte sich auf die Abkehr
eue und war im Handumdrehen ein-
geschlafen.
Willy lag total verblüfft in sei-
nen Kissen. Er machte ein verboten
törichtes Gesicht. Zum Glück konnte
man es im Dunkeln n'cht fehen.
Die Tentoburger Schlacht.
Als die Römer frech geworden, zo
gen sie , wie es in oem oerannien
Liede hieß, nach Deutschlands Nor-
den . Natürlich konnten sie dies nich
tun, ohne einen General dabei zu
haben, und darum gab der Kaiser
AuquituS ihnen den Varus Mit, der
bereits den Mmtarmenstorden besaß
Als nun Arinüiius eines Tages in
der Zeitung las, daß drei Legionen
behufs größerer Uebungen im Ge
lande" nach dem Rheine zogen, da
prang er mit einem ahnungsvollen
Aha!" auf und eilte zu seinen
Freunden, die gerade auf ihren Ba
rensellen lagen und ihm lustig ihre
Humpen enrgegenjchmangen.
Komm, Brudei, trink mit! ne-
sen sie ihm zu, doch Arminius versetz
te: Nichts da, jetzt ist keine Zeit
zum Trinun. Laßt uns erst die Ro
mer aus dem Lande zagen, sonst tön
nen wir kein Maß mehr in Ruhe tun
ken". Mit einem heftigen Donnerwet
ter!" sprang die ganze Gesellschaft
auf. Dann hoben sie ihre Humpen
in die Höhe und riefen: Arminius
soll leben! Hurrah!" und tranken
aus. Hurtig eilten sie davon von
Stamm zu Stamm, überall rufend:
Die Römer kommen! ünd überall
klang ihnen die Antwort: Werft';
'naus!"
In kurzer Zeit war die deutsche
Landwehr einberusen; bald stand der
deutsche Heerbann in guten Berstecken
im Tentoburger Walde. Auch die
Roiner ließen nicht lange auf sich war
tm. und nun handelte es sich um
die bekannte Frage: .Wer bat dick.
du schöner Wald?" - Aber die Ger.
manen machten wenig Umstände; sie
langen: sie sollen ihn nicht haben!"
und warfen Steine. Pfeile und Wurf-
speere flogen von oben herab auf die
Nomer. die m dem vom Regen auf
geweichten Waldboden ihren ganzen
Drill verloren.
Als die Germanen genug geworfen
hatten, erscholl das Kommando:
.Fällt das Gewehr, marsch, marsch !'
Und mit betäubendem Hurrah!"
rannten die Haufen de? Arminius in
die gelichteten Legionen, die gerne
ausgerissen wären, wenn eS nur in
dem Walde recht gegangen wäre?
Varus sah dem Ding nicht lange
zu; denn pensioniert wäre er doch
geivorden. Futsch sind wir einmal",
sagte er blasiert, .also Schluß!" rief
er laut und stürzte sich in lein
Schwert.
Die Sieger aber säuberten den
Wald, und während in Rom die
Kammer stürmische Sitzungen hielt
über Neubildung von Legionen,
schwangen die Germanen in ihren
Wäldern unter dem fröhlichen Gesang
der .Wacht am Rhein" und dS Heil
Dir im Siegerkranz' ihre vollen
Humpm; die einen bestimmten den
Platz für das spätere Hermannsdenk
mal, andere gründeten einen Krieger
verein, und einer, der von den Rö
mern einige lateinische Brocken aufge
schnappt hatte, meinte: Ergs biba Köter sofort d'kübex weg' gefprun
w" W". .
Nicht srhr ermutigend.
Ile LcbenS
und Lberhkltnisse I
Sngkand.
t. ... rC!.l.'!,4.. .5,,.? OA.V.frtM.
"""" uu" Ili, uuu, ,a-
land entnehmen wir folgendes: W
jedoch ist alles im Preis be.
deutend gestiegen. Trotz de, Tatsache,
wisse allgemeine Teuerung durch die
Kriegsverhältnlsse leicht erklären las
sen; aber diese anormal Erhöhung
gewisser Lebensmittelpreise bedarf
eines genaueren Studiums. England
kann sich so wenig wie andere Lan
der aus seinen eigenen Landespro
dukten ernähren. Da nun aber die
Kriegsflotte und die Armee der etwa
8000 Schiffe zählenden Handelsma
rine beinahe zwei Drittel der Fahr
zeuge entzog, entstand ein Mangel
an Hanoelöschissen für die Verprooi-
antierung der Zivilbevölkerung und
folglich auch eine Frachterhöhung.
Durch den Unterseebootskrieg wurde
die Versicherungsprämie beträchtlich
erhöht. Ferner ist durch die Schaf
fung des Riesenheeres besonders in
der Landwirtschaft und im Trans
Port ein Arbeitermangel entstände
und dadurch naturgemäß eine Erhö
hung der Löhne, die selbstverständlich
einen, entsprechenden Einfluß aus die
Lebensmittelprcise ausübten. Eine
weitere Erhöhung erfuhren die Le
bensmittelpreise durch die Lebens
Mittelwucherer. Bei den Fleischpreisen
ist ebenfalls die erhöhte Konsumation
in Betracht zu ziehen. In England
genießt die Landbevölkerung verhalt
nismäßig wenig Fleisch. In der
Millionenarmee wird aber täglich
mindestens einmal Fleisch verabreicht,
so daß eine große Anzahl Männer
in der Woche mindestens siebenmal
Fleisch genießen, anstatt vielleicht
nur zweimal. Dann erlaubt sich auch
ein Teil der Zivilbevölkerung, die sich
durch den Kriegszustand besserer
Lohnverhältnisse erfreut, in erhöhtem
Umfange den Genuß von Fleisch.
Einen andern Fall bilden die Preise
der Kartoffeln. Zu normalen Zei
ten wurden diese meistens aus
Deutschland und Rußland ernge
fuhrt. Die Einfuhr aus Rußland ist
nun mit großen Schwierigkeiten ver-,
bunden und deshalb unzuoerläsjia.
Die gegenwärtige Einfuhr von 5tan
toffeln geschieht daher aus Holland,
Amerika und englischen Kolonien,
aber zu anormal höheren Preisen.
Die Arbeitslöhne im allgemeinen
haben infolge des Krieges große
Schwankungen erfahren. Es entstand
in England durch den Krieg eine Sei
nahe panikartige Stockung im Ge,
fchäftsleben. Der spekulative Unier
nehmungsgeist erlosch, 'die Arbeitslo
sigkeit nahm riesige Dimensionen an,
besonders unter den weiblichen Ar
beitern. Bald erholte sich aber Sie
Geschäftswelt von den ersten Schret
ken. Es trat wieder normal Aktiv!
tät ein, und mit dem Wachsen der
Armee verwandelte sich der Zustand
derart, daß der Arbeitsmangel sich
in Arbeitermangel gestaltete. Jndu
striezweige. die durch den Krieg ihre
normale Existenz verloren, übernah
men Aufträge für die Armee;
Schneider machen jetzt Uniformen,
Maschinenfabriken fabrizieren Mu
nition usw. Allen Arbeitszwei,,en
wurden einesteils Männer entzogen
für die Armee und andernteilS für
oie Erstellung von Kriegsmaterial.
Um die Lücken auszufüllen, wurden
Frauen herangezogen, für alle Bran
chen, wo nicht physische Kraft oder
besondere technische Kenntnisse diesen
Ersatz unmöglich machen. In kurzer
Zeit verschwand die Arbeitslosigkeit
auch unter der weiblichen Bevölke
rupg und ihre Arbeitslöhne sprangen
luxiv in oie Pvye.
Es ist klar, daß die Lohnerböhuna
mit der Teuerung der LebenZmiitel
nicht Schritt hielt, sondern seit
Kriegsausbruch bis September 1916
die Kosten des Unterhaltes sich um
27 Prozent erhöhten, während der
Arbeitslohn nur um 18 Prozent
stieg.
Richtigstellung. Gattin.
DaS Telephon :st doch eine großar
tige Erfindung. Jetzt tann ein Mann
auf 100, Meilen Entfernung mir sei
ner Frau sprechen".
Gatte: .Na, ,agen wir lieber, ihr
zuhören!"
Vchlaukovf. HanS (m sei
ner Schwester, die hon, der Tante ei
nen Apfel erhielt): .Wollen, wir
nicht Adam und Eva spielen. liebe
Grete?"
Grete: .Wie macht man' das?"
Hans: Du mußt mich mit dein
Apfel versuchen, dann esse ich ihn".
VerdienteStrafe. Haus
herr (an der Türe): .Nichts da!
Hier werden keine Almosen ausge
teilt! Ich muß auch arbeiten!"
Vagabund: Geschieht Ihnen arm
recht! Warum haben Sie wag ge
lernt?" Bewährt. Wie hat sich
denn Ihr Hund bet dein Ueberkall
bewährt?"
O. er hat seiner Dressur alle Ehre
gemacht. AIS der Strolch mit seinem -
Knükdll auk mirs, fn8nin ist !