Seite 6-Tägliche Omaha Tribüne-Sanistag, den 11. November 1916
5-
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z : Das weifte
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vioman von
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(3. Fortichung).
.Ich fühlte mich ganz wohl. Frau
fflalöipin," antwortete sie, .ich habt
nur die flacht schlecht geschlafen.'
.Traume! Träume! Ich sage ek
jcil" rief Frau Baldwin. .ich habe
en!scd?iches Zeug von Ihnen ge
träumt. Ich sah Sie Bananen essen,
Tas bedeutet stet etwas Schlechtei.
Wenn man von Ananaö träumt, daS
ist noch schlimmer!"
.Wachen Sie mir nicht Angst. Jxh
glaube nicht an Träume!'
Frau Baldwin langt ein cicfel
Luch unter hm Sosatissen hervor.
.Hier, lesen Sie mal. was ei bede
tet. wenn Sperlinge Katzen tot
hzcke!'
ch glaube, eher fresse l flal
;ti die Sperlinge auf.'
.Im Traume nicht! Im Traume
ist alle unigeZehrt. Einen Tag, be
int Rudolf Baldwin durchbrannle.
träumte ich, er käme mit aszebrei,
tcte Armen auf mich zu und hätte
die Hände voller, Blumen. Hat Jh.
nen der Spaziergang gestern Abend
eicht gut getont
JUva," versetzte Laura kurz und
fugte zögernd hinzu: .Ich war nur
ine hall Stunde fort.'
Ssohrn sind Sie gegangen?'
.Ueber die Felder.'
.Und haben dabei au Herrn Cal
Hit gedacht,' nctte Frau Baldwin.
Das junge Mädchen errötet. .Ja.
ich hab an ihn gedacht,' gestand sie.
.Ein netter, junger Mann, obgleich
er Schauspieler ist.'
.Obgleich? Warum soll kein
Schauspieler sein?' fragte Laura ar
sich.
.Nein, nichts für ungut,' lenkte
Frau Baldwin ein. Die Liebe macht
ja alles gleich.'
.Arnold Ealvnt ist ein tnile
Ihr Schwester denkt ander. Sie
ist sehr böse darüber, daß dieser Herr
Ihnen den Hof macht."
.Julia soll sich um ihre eigenen
Zlngelegmheiten bekümmern,' rief
Laura ärgerlich. .Sie hat mit Fei'
ler auch teme guie Partie gemacht!"
.Da haben Sie Recht. Aber Ihre
Schwester hatte Geld,"
.Und ich habe auch Geld! Genug
für mich und Arnold, um sie
brach plötzlich ab, denn es fiel ihr
ein. daß sie doch gar nicht nötig hatte.
Frau Baldwin in ihre Privatangele
genhciten einzuweihen. Aber wes daS
erz voll ist, des fließt der Mund
über. Zum Glück für sie ging über
ihre Äöpfen wieder der Spcttate!
los und Jwu Baldwin stöhnte ver
jchicdenemal laut auf.
Mein Gott, was geht nur da wie
der vor," jammerte sie, .Ach, liebes
Fräulein, sehen Sie doch mal nach."
Laura war froh, das Zimmer ver
lassen zu können; sie sah noch, wie
Frau Baldwin wieder ein Stück Kon
jett in den Mund schob, und eilte
die Treppe hinauf. Hier fand sie
ein heilloses Durchnnarder. Toll?
und Richard die bösen Zwillinge
genannt und zehn Jahre alt schlu
gen auf Bernhard und Nelly ein
die guten Zwillinge, zwölf Jahre alt
und Harro und Emmy sahen dem
Aufruhr gelassen zu. Laura sprang
mitten zwischen die Kämpsendcn un
trennte sie.
j&an. Emmy! Ihr solltet euch
schämen, ruhig mitanzusehcn, wie sich
die Kinder schlagen! Tu mit Dei
neu vierzehn Jahren. Harry! Und
Tu, Emmy, mit Deinen siebzehn!
jiönnt Ihr Euch nicht anständig
de tragen?"
.Wir betragen unk anständig."
enkgegncte Emmy. ein Liädchen mit
sehr langen Gliedern, ober kurze
Böcken und tinienbeklezten Fingern.
.Wir haben doch nichts Bös es getan,
sondern bloß ruhig zugeseyen. Bei
dem Spettate! kann ich doch nicht
Französisch lernen!"
.Und ich kann meine mathemati
schen Aufgaben auch nicht machen,"
rief Harry.
.Sonntags brauch! Ihr auch nicht,
zu lernen."
Warum nickt? Gerda arbeitet ja
auch Sonntags!"
Es ist nicht wahr! Sie ist nur
zu Herrn Tracey gegangen, um zu
regen, ob er sein Auto wiederbekom
mtn hat."
.Ha, das Auto! ES ist ihm schon
kkcht. daß es gemaust worden ist!"
schrie Harry triumphierend. Marum
hat er 'mich gestern nicht drin fitzen
lassen!"
.Da bat er nur recht getan." warf
Smm ein, die nachdenklich ein Lcch
in ihren Strumpf bohrte. .Taö letzte
Kai hast Tu es durchgehen lassen!"
.Und uns hättest Du beinahe über
fahren!" sagte einer der Zwillinge.
.Schade, daß ers nickt getan hat!"
rieft 'die böse Zwillinge wie aus
einem Wunde. .Kommen Sie, Frau
lein, spielen Sie mit uniV
ch habe keine Zeit. Gerda muß
bald zurückkommen. Nun. seid hübsch
trtiq, Binder, und stört Eure Mutter
ich?. Sie hat Kopfschmerzen."
,4 i'tt hat immer was," sagte
h.irr wegmersend.
u;4 tt!lic ihs citn einen
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Zimmer ;
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Hume.
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weis geben.
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Elise im Zimmer
erschien,
.Kommt, waschen!" rief das Mäv
chen. Ein lauteö, Hallo, ein allge
meines Balge und Ausrechen et
stand, welchen Wirrwarr Laura be
nutzte, um zu entschlüpfen.
Sie ging in den Karten, der schr
groß, aber edensalls so unordentlich
gehalten war, wie die Wohnung. An
der Gartenpforte blieb sie stehen,
stützte sich auf den Zaun und sah die
Straße hinab. fcs war ein schöner
' , 1 1 . . wl. i,... C s . unW K..
XiBTQtn, BIC .Ul liulUIlilU uim WCl
Himmel herrlich blau. Aber das
schöne Wetler verscheuchte nicht den
düstern Ausdruck von Lauras Gesicht.
Mit zusammengepreßten Lippen sah
sie sich um. dann zog sie einen Brief
aus der Tasche und las ihn. Jnfol
gedessen demettte sie nicht, daß von
der anderen Seite her ein grobes,
chlankes Mädchen mit erhitztem l&
icht und in grcßer Aufregung auf
ic zugeeilt kam.
,O. - Laura," rief die Näherkvm
inende, .Laura, welche entsetzliche
Zeuigkeit!"
Fräulein Mason zuckte erschrocken
zusammen und wurde bleich. Hastig
den Brief in die Tajche schiebend, sah
sie die Freundin an. J&ai ist. Ger
da? Arnold ist doch nichts zuzesto
fcin?"
.Nein, nein." erwidtrie Gerda, in
den Garten tretend. Ich war so
eben mit Ludwig zusammen. Er hat
fein Auto noch immer nicht gesunden.
Ader r erzählte mir. daß in Eurem
Hause ein Tlcto begangen worden
sei!"
.Ein Mord!" Laura packte Eer
das Arm. .Doch nicht Arnold?"
.Nein eine Frau!"
.Wer ist sie?"
.Man weitz es nicht. Sie kg im
beigen Zimmer durch den Rücken
gestochen tot. Sie soll sehr hübsch
sein und ganz jung. Ludwig meint,
der Mörder fei mit seinem Auto ge
stehen. Ludwig kommt nachher, um
mit Dir zu sprechen."
.Mit mir!" stieß Laura hevor.
.Was will er denn von mir? Ich
weiß doch nichts!"
Laura sprach in sehr scharfem Ton;
ihr Gesicht war duntelrot und sie zit
terte vor Erregung. .Wie kam denn
die Frau ins Haus? Und wer ist
sie?"
.Ich sagie Dir doch schon, daß
man es nicht weiß," rief Gerda im
geduldig. .Du wirft alles von Lud
wig erfahren, wenn er kommt. Ader
bitte, sage Mama nichts. Sie stöhnt
und jammert uns sonst die Ohren
voll. Ludwig meint, es sei besser,
über alles zu schweigen, bis Dein
Schwager da ist. Die Polizei hat
ihm schon telegraphiert."
.Die Polizei? Oh Gerda, hat die
Polizei die Sache in die Hand ge
nommen?"
.Aber natürlich!
deck! den Word."
.Wie kam der
Ein Polizist ent
Polizist in das
Haus?" frag:e Laura.
.Es ist doch
verschlossen!-
.Ja. ich weiß e nicht. Ludwig
wollte mir nicht alles sagen". Hier
blickte. Gerda die Freundin forschend
an. .Laura, ich dachte, Tu wärest
gestern in Euer Haus gegangen?"
.Nein," erwiderte Laura nach ei
nigem Zögern. Ich wollte Arnold
aenern Irenen, u weii, vag wir
vas heimlich tun, weil .. Julia so
aeaen unseren Verkehr ist."
.Haft Tu ihn gestern getrosten i
.Nein. Ich ging über die Felder
und wartete bis ein Viertel vor zehn.
AK,? ysxnnlk, f. im Nlckt.
.Hat! er es denn versprochen?"
.Bestimmt versprochen nicht. Er
sagte, wenn einer seiner Hcllegen seine
Rolle übernähme, könne er v,euqt
kommen."
Wahrscheinlich konnte er nicht
fort." meinte Gerda. Wie gräßlich
so ein Mord t! ; mochte nur
wissen, wer die Frau ist und warum
sie ermordet wurde."
.Gerda, hast Du Deinem Verlob
te aeiaat. daß ich gestern abend
draukm war?" fragte Laura plötzUcn
.Nein, wir haben nur von dem.
Mord gesprochen."
.Sage ihm nichts. Ich hätte sonst
Aerger und Bcrdrud nnt Jutta.
4. K a v i t e l.
Als Tracey gelommen war und
mit Gerda im Garten stand, vctließ
Fräulein Wasoa das Haus. Xai
Gerücht von dem Mord hatte sich be.
reits in dem Borort Troja verbreitet
und aus vielen Kennern schauten
neugierige Gesichter. Aber nirgends
war ein Polizist zu sehen. Inspektor
Tcrrick hielt seine Leute in der Bi'.Ia
Ajax fest, weil er ganz rlchttg an
nahm, daß der Anblick eines Poli
zisten im Gurten oder vor der Villa
Neugierige anlocken wurde, er jedoch
l zur Ankunft des Herrn Fel'er
die Sacke so geheim wie möglich u
halten zu sehen wünfchie, , Die Leiche
der Ermordeten war in eines der
Schlafzimmer getragen worden, vor
dessen Tür ein Polizist Wache hielt.
In d,'.s weiße Zimmer hatte sich
v Jnspettö! emzuarttc
.Wenn eine junge Dame hierher,
kommt und mich zu sprechen wünscht,
so führen Sie sie gleich herein, besah!
Terrick seinem Untergebenen Miller,
.Sonst wird niemand vorgelassen!'
.Herr Tracey auch nicht. Herr Jn
spettor?" wandte Miller ein.
.Oh ja. der auch. Ich erwarte ihn
sogar sonst aber niemanden."
.Wie ist es mit dem Tekgramm
an Herrn Feiler?"
.Ich schicke es ab. sobald ich von
der jungen Dame die Adresse habe.
Ah", ries er. als es klingelte, .da
kommt sie!"
Gleich darauf betrat Laura, blaß
und innerlich erregt, wie Terrick so.
fort benierkte. das Zimmer. Es war
ja nur natürlich, daß in so junges
Mädchen eychutiert sein mufett in
olae der im Hau e ihrer i-chweiler
tattaksundenen Tragödie. Aber Der
rick hatte im Boraus ein gewisses
Mißtrauen gegen jede Mitglied der
Familie Feller. Er schob Laura kl
nen Stuhl hin rmd bat sie. Platz zu
nehmen.
.sie weiden verzeihen, Fräulein
Mason." begann er höflich, wen ich
mir erlaube, einige prägen a ik
zu riazlen. yorie von .y1
Zracey, daß grau ijelini
5ckwener sind, und bat ihn, Sie mir
u schicken. Ist er mitgekommen?"
.Nein, ich zog es vor, allein zu
ommen," versetz! Laura.
.Können Sie uns vielleicht sagen,
wer die Ermordete ist?
.Nach der Beschreibung, du Her,
Tracey mir gab, glaube ich das
kaum."
Terrick sah das junge Mädchen
charf an. Ihre Augen begegneten
offen feinem Blick und sie zuckte nicht
mit der Wimper. Aber ihre Brvfl
hob und senkte sich unter schwere
Atemzügen und ihr Gesicht sah sehr
rot aus alles Zeichen heftiger Er
reguna. .Wenn diese junge Dame
etwaö weiß," dacht der Inspektor.
dann wnd es schwer halten, es her
üllSzubekommen, denn sie scheint ei
nen festen Willen zu haben. Terrick
erkannte da? an der Art und Weise,
wie sie manchmal die Lippen ausein-
anderpreßte. .Haben Sie irgend et
was zu verheimlichen? fragte er
jetzt unvermittelt.
Laura errötete noch tiefer und sah
hn zornig an. .Wie können Sie so
zu mir sprechen'" sagte sie. .Haben
&xt mich vielleicht im Berdacht?
.Nein, wakrhasüg nicht. Aber der
?all ist sehr rätselhaft. Fräulein
Mason."
,Ja, ,ch horte Z schon von Herrn
Tracey."
,Ta ist ein Haus, das verzchlonen
und in dem nicht ein Dienstbote zu
rückgkblicben ist " , ' .
Dos war doch auch nicht .nötig,
tel Laura ein. .Außerdem stnr
meine Verwandten nur sur drei Wo
chen verreist."
Wann kehrt Ihre Famme -zu
rück?"
.In sechs Tagen."
.Und Sie blieben allein hier?"
.Meine Schwester und ich stehen
nicht auf besonders quiem Fuße."
gestand Laura, deshalb zog ich e?
vor. bei meiner Freundin, Fräulein
Baldwin, zu bleiben.
.Es ist rätselhaft, wie diese Frau
in das verschlossene Haus gelangte
i ijt onnabend hergekommen
um welche Zeit. daS wissen wir noch
nicht. Wir wissen auch nicht, ob sie
allein oder in Begleitung gekommen
st., W'.e mag sie nun m das ver
chlofsene Haus gekommen sein?"
.Das ist mir ebenso rätselhaft, wik
Ihnen. Wenn Sie mir die Leiche
zeigen, kann ich Ihnen sagen, cb ti
eine Bekannte von uns ist."
Dazu ist später noch Zeit," ver
ctzte der Inspektor. .Borläufig
möchte ich noch einige Fragen an Sie
richten. Selbst wenn die Ermordete
Ihnen keine Fremde war, konnte sie
da m das Haus gelangen?
.Nein. Soviel ich weiß, besitzt
nur mein Schwaoer einen Haus
schlüssel."
.Gibt es nicht einen zweiten, dei
im Besitz eines jungen Mannes ist?'
Laura blickte zum Fenner hznou,
während sie leise antwortete: .Nicht,
daß ich wüßte."
Derrick schien dieie Antwort zu
befriedigen. Er schrieb einige Not?
zen in sein Taschenbuch. .Wer ist
Herr Feller, bitte?" fragte er dann.
.Mein Schwaaer. Er ist Tkilha
ber der Reederei Mason & Sohn.'
.Warum ist fein Name nicht in dn
Firma?"
.Das Geschäft ist sehr alt.- er
klärte Laura. .Es gehört meinem
Bruder und Walter Feller. Als
mein Vater starb, hieß die Firma
schon Mason & ohn und rnetn
Bruder wollte sie nicht ändern, all
er meinen Schwager als Teilhab
aufnahm.
.Wann wurde Herr Feller Teilha.
ber der Firma?"
.Bor drei Jahren, als er meine
Schwester heiratete."
' .Brachte Herr Feller Velo im Ge
schäft?" fragte der Inspektor. Als
er sah. daß Laura verwundert auf
blickte, fügte er rasch hinzu: .Bei
zeihen Sie, Fräiilein Mason,-meine
Fragen mögen Ihnen indiskret er'
scheinen ade: ich muß alles genau
wissen."
M'orlfctzuttL' jolgt.)' .
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34 bei 4...
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6.50 7.16
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11.58
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asucht.
0.60
11.15
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