Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 10, 1916, Image 7

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Von Wilhelm Forgo.
Warum bkvvr',iigkn reifende Amerikaner europäische Ncssvrts?
Hohe Tenlperaturcn, Niesenentfcrnnngrn und Unzulänglichkeiten an
vielen der interessantesten Punkte in Amerika. Tas Hotclwesen in
der alten und neuen Welt.
''ciu, jemand sich heule mit
der Absicht trögt, mit
j0 siliern der ersten auslau
senden deutschen Schisse,
bei Beginn der Friedens
Verhandlungen, nach Europa z fahren,
daiin wird kr sich zu beeilen haben. Vor
Monaten waren bereits Hunderte vor
s qcmertt, die alle die erste Gelegenheit
benutzen wollen, wenn sie wieder unter
deutscher flagge werde segeln tonnen.
Der größere Komfort, du: glänzende
Aelösligiing, die Ziworlommenhcit und
röszcre Acrläblichkeit der Mannschasien
sind Anziehungen, die mit politischen
lind internationalen Erwägungen nichts!
geniei:. haben.
Viele dieser, das Stichwort zur Reise
erwartenden Vorgemertlen, wollen die
Ersten sein, dcrenMteugicrde befriedigt
werden kann, wie wohl das westliche
Europa nach Einstellung der Feindselige
leiten aussehen mag. Andere wollen
' ihren Angehörigen, die so lange und fo
schwer gelitten, und die noch viel zu
leiden haben werden, ihre Teilnahme
persönlich ausdrücken und, wo es not
tut, wcrkiälig beweisen. Wenn jedoch die
Neugierigen befriedigt sind, die ' Teil
nehmenden ihre Tränen getrocknet ha
den, werden sie sich dem Strome der
Taufende anschließen, die ihre Erholung
wiederum in Europa suchen und fin
den, nachdem sie sie so lang: entbehrt.
Amerika, ist überreich an Naturschö
heilen, an Naturwundern, die Europas
berühmteste Szenerien an Wucht und
Schönheit weit überrage. Tie Noyal
ttorge in Colorado, die Olympus in
Washington, der 'lellowstone wie der
ttlacier National Park bieten mehr zu
sehen und zu bewundern als irgendeine
Gegend auf der auderen nördlichen
Seite des großen Teiche. Tie Baum
' giganten in California und Oregon,
deren Alter nach Tausenden von Jahren
zählt, die Wälder von Minnesota
Europa hat nichts Ähnliches. Die Nie
senstrome. der Mississippi, die Wasser-
. fülle des Hudson, die sich zwischen ent
zückenden Ufern hinwalzt, der szenisch
nd kommerziell hochbcdeutcnde Colum
bia 91 im, der Et. Lawrence mit sei
nem (csolge von überraschenden und oft
lieblichen Ilfcrbildern, den Thonsand
..Islands", sie nd andere Gewässer die,
ien weit mehr alS die Donau, der Rhein)
die Elbe, die Loire, die Seine.' '
Bewunderer von. Denkmälern, die sich
die zerstörenden Nalurkräste selbst er
richtet, haben im Grand Canyon in
Arizona und in den versteinerten Wäl
dein auf dem Wege dahin, des Jntcres
santcn genug, und die anhaltende Bau
tätigkeit geheimnisvoller Wasserkräfte ist
in den Stalactitcn und Stalagmiten der
Mammut.Höhte in Kentucly und der
Luray-H'ohle in Virginia weit mäch-
tiger entfaltet als in der Aveisvergcr
und in ihr verwandten kleineren Grotten.
D'r ganze Osten der Vereinigten
Staaten ist reich an historischen Punk
teil, bedeutend und hervorragend als
Stätten und Denkmäler wichtiger und
nlfchcidendcr Geschehnisse in unserer
eigenen Geschichte, der Süden und
Westen hat zum Teile ausgezeichnet er
haltene Bauten aus der Zeit der spa
ischen Herrschaft und der Einführung
christlicher Kultur in Amerika. Sollte
das für Amerikaner nicht ebenso intercs
sant sein als die Denkmäler europäischer
Geschichte ?
Warum also dieser alljährliche Aus
ug der Anierikaner, der voraussichtlich
nach dem 5iri'ge ebenso oder noch stär
ker fein wird als vor demselben? Warum
tragen die Bürger dieses herrlichen
Landes, die sonst so gute Rechner sind,
Millionen, und im Laufe eines Jahr
zehntes, Milliarden ihrer schönen Dol
lars nach Europa? Ist es nicht etwa
ein ähnlicher Grund, wie der. den die
Irländische Sage als den rund an
gibt, warum ihr heiliger ffirendcm nach
einem Jahr im Paradiese dasselbe wie
der derlick? Ihm schien das Paradies
wie ein versteinertes Land, ohne Musik,
vhne Gesellschaft, ohne Vergnügen, ohne
Ale. ein Gefängnis für verlorene See
Ien."
Verschiedene Faktoren sind dabei in
Betracht zu ziehen: Das Klima, die
Entfernungen, die Neiscgelegcnheiten,
der Charakter der Besuchspläjjc, die Ho.
ieii, die Kosten und nicht zuletzt Kunst
und Unterhaltungen.
Vielleicht hätten diese Ursachen über.
Haupt in anderer Reihenfolge aufgeführt
werden sollen, doch ist die Wichtigkeit
jedeö einzelnen dieser Punkte nicht für
alle Europareisende gleich, und waZ der
Eine, gerne entbehren würde, ist dem
Anderen vielleicht von verlockender 58c
deutung. '
ES ist anerkannt, dcch das Klima in
Europa verläßlicher und gleichmäßiger
ist als in uuserem Lande, das südliche
California ausgenommen, das allein die
Niviera ersetzen kann. Das Land ist dem
Polaren Klima im Norden ossen und
die breiten Territorien zwischen den von
Nord nach Süd laufende,! Bergketten,
sowohl wie die Hudson Boy lassen die
eisigen Luftströme biL in das crj fc?3
amerikanischen Kontinent gelangen.
Die Kältewellen flute? s weit füdlich.
das; sie oft die Orangen und Bananen
Pflanznvgen vernichten, und Eisbildun
gen nächst New Orleans sind nickt fei
ten. Genau so offen liegt aber Nord
amerika auch gegen die Tropen und den
Acquator, Die Hitzwellk plissieren
aUichjallä imgcrindcrt und da Kairos
I fcld dieser beiden Luftströmungen ist
daS ganze Nordamerika. Diese Weiter
lampse yaiien auch an. va die riesigen
Bergziige der Rocky Mouutain. der
Sierra Nevada und auch die kleineren
Berge der Allcghenics ein seitliches Ent
weichen der sich bctänipfendcn Strömun
gen ausschließen.
In Europa ist das ander, die hoch
stcn Berge sind in der kleinen Schweiz
und in Savoyen und stehen von Ost
nach West. An ihnen bricht sich der
warme Südwind wie der Luftstrom
vom Norden. Das fälschlich so genannte
Niesen"-Gcb!rgc und die viel mäßigeren
Karpathen leisten denselben Dienst in
der östlichen Hälfte Europas. Aus
nahmszustiinde abgerechnet, ist man sich
bei einer Reise in Europa ziemlich klar
darüber, was für Temperaturen man in
den verschiedenen Gegenden zu den der
schiedcncn Jahreszeiten erwarten kann.
Tas ist dann ein Unterschied zugunsten
des allen Kontinents, in dem man. in
folge der für Amerikaner Verhältnis
mäßig verschwindenden Entfernungen
eventuellen Temveratur-Ueberraschungen
leicht aus dem Wege gehen kann.
Wem der Nebel in London unange
nehm wird, ist in acht Stunden im
meist angenehmen Paris, wer es hier
am Abeno schlecht trifft, ist am nächsten
Morgen im ewig. sonnigen Lausanne in
der Schweiz, oder nach einer wenig' län
gcren Fahrt am Gestade des immer
azurenc Mittelländischen Meeres, oder
in Ct. Moritz oder in den Beiner Alpen,
wo man im Sonnenglanze sich den
nervenstählenden Wintcrsporten widmen
kann.
Tasselbe ist bei Besuchern von Berlin
der Fall, die Entfernungen von hier
nach dem Süden sind nicht viel größer,
wenn nian nach Tirol und an den wet
tergeschlltzten Garda-See geben will,
und es erfordert eine etwa weitere acht
stundige Fahrt bis zur Niviera am Mit
tclländischcn Meer. So ists von Wien
für Freunde des Wintersports, die in
nur zwei Stunden in Mürzzuschlag sein
können, wo Bobsleigh. Skics und
Schlittschuhe die Herrschaft führen. Tie
gleichen kurzen Entfernungen locken im
Sommer die Bclvohner Roms nach dem
Norden. Die weitesten Entfernungen
sind die etwa zweitägige Fahrt von
Paris nach Konstantinopcl und etwa
ebenso lange nach Petrograd, aber nur
wenige Amerikaner machen diese Fahr
ten. Wie die Entfernungen hier beschaf
fen sind, wenn ein Tourist daö Klima
wechseln will, braucht man Amerikanern
nicht zu sagen. Sie sind in den meisten
Fällen einfach prohibiiiv vhne aber,
wenn die tagelangen Fahrten beendet
sind, einen fo günstigen Klimawechsel zu
sichern, wie man auf einen solchen in
Europa rechnen kann.
Und nun kommen die Ncisegclegen
heiten in Betracht.
Die amerikanische Einrichtung der
einzigen Fabrklasse hat wenig Vorteile,
neben dem einen Vorzüge, daß sie dcmo
kratisch ist. Aber diese '.Reise-Demokra-tie"
kann nirgends so unangenehm wer
den als eben in Amerika, wo man im
Eisenbahnwagen nur eine Rücksicht
kennt, die für die Frau, und gar keine
Zurückhaltung männlichen Mitreisenden
gegenüber beobachtet. Freilich kann man
durch Auszahlung in eine sogenannte
Parier Car" gelangen, aber erstens
sind diese bequemen Wagen, die gegen
30 Sitze haben, in der Reisezeit gewöhn
lich vorbestellt und besetzt, und dann
sind die Preise in denselben ziemli
hoch. Der FahrvreiZ ist hier an und für
sich höher als in Europa in der zweiten
Klasse, und drüben kann man auf vielen
Strecken sehr gut in der weit billigeren
dritten Klasse reisen, wo man nicht sel
ten, namentlich in England, Deutsch
land und Oesterreich reiche "Leute als
Reisegefährten hat. Allerdings em
pfiehlt es ich dafür i n den eisen
bahntechnisch zurückgebliebenen Län
dern, wie Italien, Rußland und selbst
Frankreich, erster Klasse zu reisen, ober
dies kommt nicht teurer als das Reisen
in unseren Parlor CarS und viel bil
liger als In den minder komfortablen
abgeschlossenen Abteilungen der Pull
mans. Die Speisewagen sind allen drei
Klassen zugängig, weit billiger und
meist auch besser hinsichtlich der Quali
tät der Mahlzeiten; für Reisende der
ersten und zweiten Klasse den ganzen
Tag über zugängig, die dort bei einander
und um Tischen sitzen, als ob sie in ihren
Klubs wären, rauchend und ein Glas
Bier oder Wein oder Kaffee im Bereiche
ihres Armes. Bei den langen Fahrten
in Amerika mag es vorkommen, daß
man noch mit der Suppe ein GlaS Bier
bekommen kann, aber mit dem Fleische
nicht mehr, weil der Zug inzwischen' in
eine trockenen" Staat eingefahren ist.
Fahrten in Europa werden ober auch
billiger und bequemer durch die zu allen
Jahreszeiten nach allen Richtungen und
Stationen erhältlichen, meist auch bil
ligercn Rundreisebillets. In Amerika
hat man ähnliche Fahrscheine nur bei
einigen wenigen besonders langen
Slkectm' in von' den Eisenbahnen ohne
Konsumierung Ver Reffenden bestimm
ten Richtungen. Fahrtunterbrechungen
sind aber in Europa nicht nur mit den
Rundreiscbilletcn.. wie in Amerika, fon
dern auch auf allen Fahrscheinen gestat?
tet.
Wir kommen nun zum Hauptunter
schiede zwischen Reisen hüben und drü
bcn, der in der Befchas-fenheit fc 3iic
ziele und der Hatcls liegt, in der Auf
ahme der Gaste, in deren Stellung
zum Hanfe usw.
Es ist lange her. seit die Dyde'iZ
Hotels" in New Aork florierten. Da!
London fielet" am Vark Now, Ca er
sprach Dyde dem Publikum in 1806,
ouie in riqiiger engilicher Weift ge
llhrt werden, nach den Brinnvien der
Reinlichkeit, Höflichkeit. Komfort und
gooo cyeer . ver enlwever hat Dhoe
seine Prinzipien nicht aufrecht erhalten,
oder hatten die alten New Yorker nicht
den richtigen Sinn für Reinlichkeit,
Höflichkeit. Komfort und ,good cheer".
schon in 1808 verließ Dyde Park Row
uud eröffnete ein Hotel in einem Land
gcbände des Obersten William SIephens
Smith, am East Rivcr, ungefähr dort,
wo heute die Hamburg.Amerika-Linic
ihre Piers hat. für die südlichen Fahr
ten; man nannte das spottweise
Smith's Jolly". weil sein Bau so kost
spiclig gewesen. Ob Dyde hier an seinen
übrigen Prinzipien festgehalten, erzählt
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die Hotelgeschichte nicht, aber er verließ
das Haus bald nachdem General Mor
ton dort am Evacuation Day ein Fest
csscn gab, das so ungenießbar war. daß
die Gäste sich weigerten, dafür z be
zahlen. In 1811 eröffnete er am Fuße
der Cortlandt Ctr. in dem damals
Westminster Hall" genannten .Gebäude
das Steamboat Hotel, das noch heute
besteht und damals als das Höchste in
Luxus galt.
Die von Dyde neu verkündeten
Prinzipien" waren zu jener Zeit schon
seit Jahrhunderten in Europa befolgt
worden, doch das moderne Hotelwesen
setzte viel später ein und entwickelte sich
verschieden in den beiden Hemisphären.
Tas amerikanische Hotel entwickelte sich
nicht ganz aus den von Dyde vcrkünoig
ten und wohl kaum befolgten Prinzipien.
Es konnte dies auch kaum. Aelte New
Forker werden sich noch des vor etwa
40 Jahren zu den allerbesten gezählten
Prescott House erinnern. Es stand am
unteren Broadway. In der Mitte der
Lobby stand ein Ofen und rund um
ihn herum faßen Leute, meist nicht im
Hotel wohnhast, auS großen Pfeifen
rauchend oder kauend; Tabaksaft bedeckte
den Fußboden ringS herum. So war es
'rall hier und so war es im ganzen
.ande. yjiit der spateren Ausbreitung
der Stadt, mit der Verlegung der erst
klassigen Hotels in die Nähe der Wohn
bezirke änderte sich das. Doch im Gan
zen hielten sich alle Veränderungen, und
daS ist meist noch der Fall, innerhalb
der Wünsche des reisenden amerika
Nischen Publikums, wie eS ja auch sein
soll, aber zu Beginn dieser neuen Aera
wußte dieses Publikum noch weniger
wie heute, waZ es eigentlich wollte. Der
smarte" Hotelbesitzer modelte dann jene,
den Wünschenden selbst unklaren For
derungen in daS um, was er fü rsich und
sein Geschäft als das Zweckmäßigste er
kannte. In Europa hat eine viel längere
Tradition die Reisenden zur Erkenntnis
des Guten und Wünschenswerten im
Hotelwesen erzogen, und der Hotelier
sieht ein, daß das allein Zweckmäßige
ist, jener Erkenntnis voll Rechnung zu
tragen.
Die wirklich guten Hotels in Europa
sind in der Regel gerade so teuer wie die
wirklich guten Hotels in Amerika. Aller
dings ist auch hier ein Unterschied, des
im Mindestpreise liegt. Dos vorzugliche
Hotel in Amerika berechnet in der Regel,
für ein Zimmer vhne Bad, für eine
einzelne Person, mindestens drei Dollars
per Tag. Für dieselbe Leistung verlangt
man im ,gleich vorzüglichen Hotel in
Europa, London ausgenommen, gegen
zwei Dollar. Die Gleichheit der Tene
rung beginnt mit den mehr luzuriösen
Zimmern.
Für den DurchschnittZreisenden liegt
der Vorteil Und die Annehmlichkeit bei
der Europcrreise auch in der besseren
Qualität und den rncißigena Preisen
der Hotel? weiten und dritten Ranze!,
verglichen mit Qualität und Preisen in
den amerikanischen Hotels der gleichen
Klasse. In allen Hotels der alten Welt
aber ist die Bedienung als Regel, besser,
susmerksamer als in fast allen Hotels
in Amerika. Man sage nicht, daß damit
die T?g!der vl i tun haben. NZm
gibt in Amerika reichere Tips" als
drüben, und 'öfter. Leider haben gerade
Amerikaner das Tr'rnkgeldwesen in Eu
ropa bedeutend verschlechtert.
Ehe die Massenreisen der Amerikaner
begannen, kannte man e nicht, daß
man dem Manne, der das Handgepäck
in Zimmer dringt, ein Trinkgeld geben
sollte. Man kennt es noch heute nicht
drüben, daß man dem Hotelbedicnsteten,
der einen Gast zum Telephon ruft, oder
ihm eine Depesche gibt, .tippt". Viel
beschäftigte Hotelbcsucher aus und in
"merika lassen bei solchen Gelegenheiten
die Dimei" nur so fliegen. In
Europa gibt man Tips bei der Abreise
und meist nur denen, die uns wirklich
persönliche Dienste geleistet, und im
Verhältnis, wie man diese Dienste in
Anspruch genommen. Eine Ausnahme
zugunsten Amerikas liegt in dem Ober
oder Rechnungskellner. Es ist eine grobe
Unsitte in Europa, daß man diesem
Manne, den man möglicherweise beim
Zahlen der Rechnung zum ersten Male
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sieht, ein großes Trinkgeld geben muß.
Wir sagen muß", denn das ist unaus
weichlich. In Amerika zahlt man am
Kassenschalter und dieser Tip" fällt
hier fort. Dagegen haben wir hier in
Amerika, namentlich in den besten
Restaurants, eine Tip"Spezialität. die
lästiger und kostspieliger ist als alle
Tips rn Europa zusammengenommen:
die Dollars und höheren Tips an die
Headwaiters". Wer gut bedient werden
oder in ein vornehmes Lokal wiederkam
wen will, muß diesen Herren gegenüber
mehr als liberal sein. Dann ist die Be
dienung aber auch mehr als aufmerksam,
sie wird zur aufdringlichen Servilität.
In Europa haben die Trinkgelder,
was man auch sonst dagegen sagen mag,
ihre Berechtigung. Im Strand Palace
Hotel tn London hat man alle Tips
abgeschafft, Die Angestellten scheinen
dort auch gut genug bezahlt zu werden,
aber die Bedienung ist unintelligent,
maschinenmäßig, der Gast fühlt sich nie
heimisch. Der Direktor sagt auch selbst:
Persönliche Aufmerksamkeit kann kein
Gast hier erwarten".
Eine andere hier unbekannte Einrich
tung ist In Europa die der Portiers.
Sie werden nur durch Trinkgelder ent
lohnt. Diese gewandten Leute möchte
niemand in Europa vermissen. Man
vergleiche den amerikanischen Head
Porter" mit dem europäischen Portier.
Dieser weiß alleö, jener nichts; dieser
hat Manieren wie ein Gentleman, jener
hat gwöhnlich ganz andere Manieren.
Bei der Ankunft im europäischen Hotel
begrüßt unS ein Ches de reception",
gewöhnlich ein liebenswürdiger, freund
lichcr Herr, zuweilen der Direktor selbst,
der uns persönlich InS Zimmer führt,
oder uns ersucht, unter verschiedenen
Zimmern zu wählen. Der Clerk" hier
läßt unS sofort fühlen, daß wir von
Ihm nichts wie die Nummer zu erwarten
haben.
Ein ganz anderes Kapitel bilden die
Sommerfrischen. Winterzerstreuungen,
Heilquellen. Wie schon früher bemerkt,
die Natur hat hierin für Amerika weit
mehr getan als für Europa, und anstatt
daß wir hinüberfahren, sollte man zu
unS herüberkommen, wenn man für
Ncrturfchönheiten schwärmt. Diese sind
hier, aber das reichste Land der Erde
tut am allerwenigsten, den Naturgenuß
zu fördern. Man kann in Amerika Ka
pital für alles haben, am wenigsten für
Hotels und Kurorte, ausgenommen erst
klassige Hotels in großen Städten. Wir
dachten und hofften, daß die riesig ge
Steigerte Frequenz der betreffenden Res
orts seit Kriegsausbruch darin Wandel
chaffen würde, aber es ist kaum das
Geringste geschehen. Diese zwei Jahre
erinnern uns an die Art, wie amerika
ische Farmer früher ihren Boden behan
delten. Sie säten mit Eifer, ern
teten gründlich l,nd düngten gar.
Mcht, Ruubdau mte mvt VSZ.
Raubbau trieben auch die ameri
kanischen Ressorts. Sie zogen in
diesen zwei Jahren Gäste heran, nah
men ihnen ab. waZ. sie konnten, derbes
serten aber nichts, da sie der Meinung
sind und waren, daß man die Amerika
ner nach dem Kriege, doch nicht wird
MkMrönnDi4lt Furcht, di i
Im ersten Jahre nicht durchaus begrün
det war. haben sie so selbst der Wirk
lichleit näher geführte. Oder istes etwa
anders, wenn die lebendigen, unternch
wenden .WelternerS', In threr schönsten
Gegend, um die herrliche Rcdondo Brach
herum, nächst Portland, Oregon, die den
Besuch ganz Amerika verdient, nicht
imstande sind, ein großes, luzuriöscs
Hotel aufzuführen, und Besucher sich in
Boardinghäusern herumdrücken müssen,
20 Personen, wo nur für 10 Raum ist?
Am Pugct Sund, der nirgends In der
Welt seinesgleichen hat, sind in seiner
Uferlänge von einigen Tausend Meilen
ein bis zwei wirklich gute Hotels. In
Point Pleafant in New Jersey, wo der
Wellenschlag stark, der Ufersand samt
artig weich ist, hat daS einzige Hotel,
es ist sonst wirklich gut geführt, das auf
gut zahlende Gäste eingerichtet ist, e'ck
irisches Licht in den unteren öffentlichen
Räumen und nur schlechtes Gaslicht in
den Wohnzimmern. Der Vergleich mit
Wcsterland auf Sylt liegt hier nahe,
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TWIN FALLS. SNAKE
hinsichtlich des starken Wellenschlages
als auch, weil sich die großen Sand
Hügel meilenweit dem Meere entlang er
strecken. Do wie ganz anders hat .nan
es in dem deutschen Seebade. Ungenü
gende Frequenz kann nicht als Grund
der Vernachlässigung angegeben werden.
Der Strand war immer übersüllt, als
noch mehr Hotels hier standen, ober bei
einer Feuersbrunst waren die andern
Häuser vernichtet worden und kein un
tcrnehmender Hotelmann ist zu finden,
der sich mit deren Wiederaufbau bcschäf
tigcn würde.
Ein anderes Beispiel. Das herrliche
Glenwood Springs in Colorado hat ein
erstklassiges Hotel, das im Sommer
überfüllt ist. Es hat aber eine Um
gebung, die es zu einem der anziehend
sten Winterkurorte machen könnte, so u.
a. eine heiße, heilkräftige Quelle, die in
ein ungeheures freies Bassin geleitet
wurde. In diesem Wasser kann man im
Winter im Freien baden, da die auf
steigenden Dämpfe die Luft vier bis
fünf Fuß über dem Wasserniveau er
wärmen, der Zugang zum Bassin ist
völlig gedeckt und geschützt. DaS Hotel
schließt aber doch im September, ob
gleich Hunderte den Winter über dort
verbringen wollen. An dem Coeur
d'Alene-See in Jdaho, den man am
besten mit der stillen Schönheit des ,
Como-Sees vergleichen kann, und wo
jeder, der den See je gesehen, gerne ver
weilen möchte, ist kein einziges gutes
Hotel, so an den uns unvergeßlichen
Twin Falls im ganz originellen Snake
River in Oregon. Mackinac Island in
Michigan, am nördlichen Ende des Lake
Michigan, ist schön gelegen, und Viele
werden dahingelockt, die aber selten wie
der kommen. Man bildet sich nämlich
ein, und es wird einem gesagt, daß es
hier im verhältnismäßig hohen Norden
kühler sei als im Süden. Bei den letzten
großen Hitzewellen war es in Mackinac
Island immer heißer als in Detroit,
und nur in kalten Sommern ist es dort
kühl. Seit Jahren hat man wegen der
Kälte im See nicht baden können, und
jetzt, da es einmal heiß geworden, konnte
man nicht baden, wegen des schlechten,
kiescligen, felsigen Strandes. Die Insel,
ist schön, doch dürfen keine Automobile
sie befahren, unv die Kutscher rechnen
für eine kaum inständige Omnibus
fahrt einen Dollar per Person. Dem
entsprechend sind auch die Hotels.
Betrachten wir min die älteren, län
ger entwickelten Sommerfrischen im
Mittelasien. Newport News kommt hier
nicht in Betracht. Die dortige Gesell
fchast will unter sich bleiben, so in
Lenor, so in Narraaansett Pier. Es ist
nicht ganz so, aber ähnlich wie in Lake
fforest nächst Chicago, wo gar kein Hotel
für Besucher oder Durchreisende ezistiert.
Die amerikanischen Millionäre vorhin
dein womöglich deren Errichtung, sie
wollen nienrukidtN um sich sehen, der
nicht zn ihnen gehört. Simmekorte die
ser Art hat man in Europa garnicht
und will sie nicht haben. Und auch das
kommt allen Reisenden zugute. Ein
Reffort wie da wundervolle Jckyl
Island, nächst Savannah, ist drüben
einfach undenkbar. Der Jckyl Island
Wub" dn sich die Insel i'gettzmt,
oder, wie man sagt, dem die Administra
tion stillschwelgend die Erlaubnis gibt,
sich als Eigentümer zu dünken, gestattet
nur anerkannten Multimillionären den
Zutritt zur Insel.
Ideale Winteraufenthaltsorte sind
das bereits erwähnte, Coronado Beach.
dann Moniercy. Santa Barbara in
California, die Orte in Florida. Diese
sind immer gut besucht worden.
Theater und Musik scheinen die Ame
rikancr nicht in Ihren Sommerfrischen
zu vermissen, und Kunst, von der die
allerwenigsten eine Ahnung haben,
kommt, scheint es. für sie nur in Be
tracht, wenn sie ihre Produkte in ihren
Privatbibliothcken uud Salons für
andere ausstellen können. Wie anders
wäre es zu erklären, daß sie bcifpicls
weise in dem Winterkurort Aiken, in
dem die Astors, die Harrimans, die
Pierces und Hunderte anderer Gesell
schafts"Leuchtcn mit unbegrenzten
Geldmitteln, überwintern, kein Theater
haben? Keine Opernaufsührungen, sel
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ien ein Konzert und ein oder zwei
Movies". Nebenbei bemerkt, so schlechtes
Pflaster, mit Löchern in der Straßen
mitte. Unredlichkeit überall, wie in
Aiken und in anderen ähnlichen, von
der hervorragendsten Geldaristokratie
dieses Landes patronisierten Winter
Plätzen, wäre in Europa unmöglich, die'
Besucher mit den bescheidensten Mitteln
würden dagegen revoltieren. Keine künst
lerischcn Genüsse irgend welcher Art in
Palm Beach in Florida, in Santa Bar
bara in Californien, wie in all,n den
allervornchmsten Winter-Rcssorts in
Amerika. Man vergleiche damit Nizza,
Mentone, San Remo, St. Rafael,
Abbazia! Monte Carlo soll in dieser
Verbindung garnicht genannt werden,
um nicht den Verdacht zu erwecken, daß
uns das Hazardspiel als ein Vorzug er
scheint, aber im Vertrauen gesagt, das
Total der Verluste mag im Fürstentum
Monacco größer sein, aber die täglichen
individuellen Verluste durch Gambeln"
In den amerikanischen Ressorts, mögen
die individuellen Vcrmögensverschiebun
gen dort leicht übertreffen. Man weiß,
weshalb Put in Bay im Erie-See nun
mausetot ist, seine HotelS ohne Pächter
sind. Man weiß, was die größte An
ziehungskraft in Frcnch Lick Springs
in Jndiana ausgeübt.
Die Mittelklasse in Amerika, inner
lich und äußerlich gesünder, weil Rassen
vermifchunzen entstammend, empfindet In
Europa das Erwachen der guten ererb
ten Instinkte für Kunst und Musik, die
in Amerika und unter den Kindern der
Pilgrims und der Mayflower-Ankömm
linge, trob allen erheuchelten Interesses,
trotz der Ccheingoldrahmen, in denen sie
erscheinen, doch nur eine Parasiten
Existenz führen, und diese edlen In
stinkte in der rechten Atmosphäre weiter
zu entwickeln, geht diese Klasse wieder
und wieder nach dem alten Kontinente.
Die Winter-Ressorts werden in der
ganzen Welt nur von den Wohlhabend
sten aufgesucht, von Leuten, die Geld
und Zeit haben, und von den Sports
leuten, die die Winterfreuden vollauf
genießen wollen. Die Klimatischen Win
ter-RessortZ haben wir schon teilweise
erwähnt. Natur und Hotels haben
Europa mit Gelegenheiten zum Winter
sport reichlich versehen. Da! Gegenteil
ist in Amerika der Fall. St. Moritz,
Caux. Gstaad. Adclboden in der
Schweiz, der Semmering nächst Wien,
der badische Schwcrrzwald, Cchmeckj in
Ungarn. Schicrcke im Harz, sie sind die
Ziel und Treffpunkte für die Freunde
des Wintersports in der ganzen Welt.
Solche Plätze müssen noch mehr Kom
fort, mehr Vergnügungen bieten, als
Sommerorte, weil man nach Niedergehen
der Sonne auf die inneren Räume der
Hotels angewiesen ist, und die Winter
besuch sind stctZ gerne bereit, höhere
Preise zu zahlen. WaZ nun können
Freunde des Wintersports to Amerika
erwarten? Wir haben hier viele Gegen
den mit tiefem Schnee, andere mit end
losen Eisstrecken ,aber nur sehr, sehr
wenige, wo diese beiden Erscheinungen
sich vereinen und von mehr oder minder
ständigem Sonnenschein überglänzt sind.
Für Winterspsrts ober ist dse Dreiheit
nstw'edtg.'Eine dikfk.siSeneu'GkMde '
i'' nun TrncZce, nächst dem Tahoe Lake,
im nordöstlichen Californien. Toch kein
nennenswerte Hokel ist da, kein, daö für
bemittelte Winterbesuchcr geeignet wäre.
Wenn solche den Lockungen von Schnee,
EiS und Sonne doch nicht widerstehen
können, so mieten sie einen Pullman
und einen Speisewagen, die dem Eisen
vahnzuge angeschlossen und oben, 5780
Fuß über der Weercsfläche abgekoppelt
werden. Dort essen die Sportsleute
und verbringen ihre Muße, wahrend
sie tagsüber sich am Sport erfreuen.
Nicht ander ist e für viele Jagdlicb
Haber in Montana und Wyoming. In
Europa nehmen uns in solchem Falle
Jagdschlösser. Kastelle. MansionS gastlich
auf, hier müssen es wieder Pullmans
und Speisewagen sein. EZ ist ja auch
komfortabel, aber wie wenige können es
tun, und wie viel müssen sie dafür aus
geben!
Amerika hat übergenug Heilquellen
und einige davon sind als heilkräftig an
erkannt. Verschiedene hat man das
amerikanische Carlsbad" genannt. Ob
mit Rccht'oder Unrecht, das zu sagen ist
nicht Aufgabe diese? Artikels. , Nehmen
wir an, French Lick Springs, das be
denkendste diese Bade und Trinkortt.
hab: gleich gute Quellen wie Carlsbad.
In dem Jndiana Orte ist ein riesiges
luzuriöses Hotel, daZ nur wirklich reich?
Leute bewohnen können. Keine andere
nennenswerte Wohngelegenheit, während
die vielen tauscnde Besucher des östcr
reichifchen Badeortes, entsprechend ihren
Mitteln, aber immer gut untergebracht
werden, und Alle hören die besten Kon
zertc, haben gute Theater, Restauratio
nen u. f. w.
Wir haben bis jetzt nicht gehört, daß
man in Amerika beanspruch! Moorbä
der zu haben, wie in Pocstyen, im' Lu
kasbad in Ungarn, in Franzensbad in
Böhmen u. s. w. Diejenigen Amerika
ner, die diese Bäder gebrauchen, haben
also keine andere Wahl. Aber wir haben
bi. Quellen, weit mehr und weit stär
kcr als Europa. Hot SpringS in Vir
ginia ist ein solches, das bcstbekannte;
aber hier finden wir so ziemlich dieselben
Verhältnisse wie In French Lick Springs.
Wir haben allerdings Hot Springs in
ArkansaS, wo für die Unterötingung
der Besucher in den verschiedensten Ver
wögenslagen vorgesorgt scheint. Die
Reservation" ist ausgezeichnet erhalten,
eine prachtvolle Badeanstalt, hinsichtlich
der ärztlichen Hülfe, der Reinlichkeit ist
aus dem Teile Hot Springs, der auf
den von der Bundesregierung reservier
ten Stadtteile steht, sehr gut öorgesorgt,
aber der größere andere Teil ist lange
nicht so gehalten wie die gleichartigen
Bäder Baden in der Schweiz, Baden bei
Wien, oder gar das liebliche Wiesbaden,
das paradiesische Aix-les-ams. Ni 'Is
von dem Leben in BadenBaden u. s w.
Man bemüht sich ja auch hier, den '
forderungen der Ruhe liebende Eä'le
nachzukommen, Arrowhead Springs in
Californien hat heißere Quellen als !r
t gendwo in Europa zu finden' sind uid
eine einzige Umgebung, Byron ' Hot
SpringS im mittleren Californien ahn
lich so, aber die Amerikaner des Otns
ziehen die etwas längere Seefahrt der
vier- bis fünftägigen Landreise vor.
Welche Hoffnungen immer von den
betreffenden interessierten Kreisen für die
Zukunft gehegt worden sein mochten, sie
werden zunächst kaum erfüllt weiden.
Mit dem Wunsche allein, die Dollars
der amerikanischen Reisenden im Lande
zu behalten, ist es nicht getan. Man
wird für die Amerikaner in Amerika
mehr leisten müssen. Wo allcS sonst
r':t mörnhafter Schnelligkeit zu ge
fchehen pflegt, Hai man fchneckenhafte,
Langsamkeit dort walten lassen, wo
rasche Entschlüsse und Opferwilligkeit
am Platze gewesen wären. Die Anieri
kaner, die in den letzten zwei Jahren ge
zwungen waren, im Lande zu bleiben,
haben nie aufgehört, ihr Verbleiben hier
als Zwang zu empfinden, dem sie nur
widerwillig folgten. Man hat sie die
Tage in Europa nicht vergessen lassen
und sie werden so schnell wieder dahni
gehen, als die Umstände eS erlaubkli
werden.
Ficste eineS röinischen Theaters in
Mainz. Schon bei Anlage bei
Bahnhofes Mainz-Süd (füdöstli her Teil
der Stadt) wurden ltrömische Mauer
rcste angetroffen, deren Zweckbcstiwmung
man sich vorerst nicht zu erklären vr
nochie. Spätere Grabungen bei Kanal
bai'ten in der Nähe führten wieder auf
solche Mauerrcste. Neuere Grabung!'!
des Altcrtumsmuseums ergaben die Rich
tigkeit der Vermutungen, daß dort cii
römisches Theater mit sehr großen Aus
maßen gestanden hat. ein Bühnen?theai:r.,
also nicht ein An,, hitheatcr nach Zirkus
art. Der Zuschauerraum hatte einen
Durchmesser von 123 Metern,, die Or
chestra, der Breite der Bühne enispre
chend, einen solchen von 41 Metern.
Selbst für ein Provinztbeater sind das
stattliche Verhältnisse. Im römischen
Theater zu Orange in SüdfiKnkrezch,
mit dem das Mainzer in seinem Grund
riß im wesentlichen übereinstimmt, 5
trägt der Durchmess nur IM
und fast dieselben Maße hat das römi
sche Theater zu Arles.
Z den Beutestücken, die in bet
Ruhmeöhallc und im Lichihofe des Kg!.
Zeughauses in Berlin ausgestellt siiiz.
ist jetzt der Schlüssel der Festung M.i
beuae binzuaekommkn, , 'f-.tr KiffiifM
ist aus einem Blatt Kartonvadier niu
Mi Wrndsaden, der mit dem Siegel d,r
aiieri. Muk,cyen Kommandaniu:
Maubeuge versehen ist. befestigt. Der
.crnuna gkyori zur Pone de Mv.is.
durch die, nach einem beigefügten Schrei
den des Generals v. Zmehl, am 8. Sep
tember 1914 die kriegsgefangene Be
fatzung in der .Stärk don4Z.lM.Ma!'T
kbzoz. " " ' .
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