Tägliche Omaha Tr!be V FslKssimmung in Fußland. Von Dr. AIS ich cc etwa einem halben Jahr den damalige Stand der ruffischkn Krisis schilderte, sprach ich ,Z , bnf) die Stimmung des russischen Volke! 'u verlüffig und ai. Ausruhr nicht zu denkn sei. Ich kann mich jetzt nicht mehr mit gleicher Bestimmtheit zu derselben An ficht bekennen. iAt revolutionäre und anarchistische Propaganda schlaft fit Rußland nie und private Nachrichten, die Vertrauen der, dienen, besagen, das, sie jetzt eifriger am Werke ist. denn je. Die ist auch 'keines, weg! verwunderlich. Ganz allgemein, auch silr die westkiiropäischen Staaten gilt Z. dah dieser Krieg durch seine lan ge Dauer, durch den bedingungslosen und unbegrenzten Lieg des staatlichen Prinzips über das individualistische, durch die bisher unerhörten Opfer, die er dem ganzen Volke und federn einzelnen auferlegt, geeignet ist, als Gegenwirkung anarchistischen Tendenzen Vorschub zu Kisten. In Rußland aber kommt hinzu, daß die Gründe, die .den russischen Lide, ralismuS und einen Tci. der Sozial demokratie zu bedingungslosem i.rieejS willen bestimmen, viel ii kompliziert sind, um den infamen Massen einzu leuchten. Diesen fehlt daher das posi tive Moment, das ihnen Widerstands kraft gegen zerfetzende Einsliisse verleihen könnte. Und es liegt auf der Hand, das) Zustände, wie die geschilderter,, eine wahre Brutstätte siir revolutionäre und anarchistische Strömungen bilden mscn. Zwar die sogennnitn. 'ussisckie Jntelli gcnz", die an der Revolution vor elf Jahren einen hervorragenden Anteil hatte, ist jetzt nur für Evolution und Segen alles, ,oa! di; kriegerische K.aft es Staates schwächen könnte. Aber in den breiten Massen des Volkes beginnt ls stärker und stärker zu gähren. Her Ezialdemokrat Äurjanow sagte schon in der Dumasitzung vom 13. Juni: Der - wirtschaftliche Versall. der im Lande wütet, verstärkt sich mit jedem Tage. Die Verarmung der breiten Massen schreitet mit schnellen Schritten vorwärts und die Unzufriedenheit wächst." De: Sozial demokrat Skobclew, der es ebenfalls wissen muß. erklärte in der Duma am 18. Juni: Die Streikbewegung der Ar dciter beginnt in breiter Welle über ganz Rußland hinzurollen." ' Aber es ist nicht nötig, sick, auf private Nachrichten und die Aeußerungen sozia listischer Abgeordne!,: z berufen. Ob gleich die Zensur natürlich streng darüber zu wachen sucht, daß nichts de gcS in die Zeitungen drinat, findet doch, wer die russische Presse ausmerksam verfolgt, in den letzten Monaten so , viele deutliche Anzeichen der wachsenden Unzufrieden hat, dasz nu. ein geringer . eil davon hier angeführt werden kann. Nachrichten über die Streikbewegung werden natürlich unterdrückt. Aber selbst wenn in der Tuma nicht davon die Nlde gewesen wäre, müßte man ihr bedroh jicheS Anwachsen aus der besonderen lglichkeit schlisün, mit dem das 'Zentrale Kriegöindus!rieKon-itee" jetzt die Begründung von Einigungskammern zwischen Arbeitern und Unternehmern betreibt. Dies Komitee ist keine amt liche, sondern eine soziale Organisation von größter Bedeutung, die sich jetzt schon über ganz Rußland erstreckt und zur Förderung der kriegerischen Aufgaben des Reichs ins Leben gerufen wurde. TaZ Komitee hat natürlich Vertrauen zur Organisation der sozialen Kräfte, also auch der Arbeiter, und fordert die EiniguMkammern IS ein Mittel, die Streikbewegung einzuschränken. Aber diese Einrichtung kann weder im Wege der Verwaltung, noch der Gesetzgebung ins Leben gerufen werden. Denn die 3!cj ung weigert sich, weil sie weit pelj 'scher in bezug auf die Arbeiter scha,. ..als das Komitee. Die 31 f gierutz fi schon bisher die Rolle, die den A, jergruppen im Kriegsindustrie somit ifä'flt, mit dem größten Miß traue oUichtd, sieht in ihnen eine Art revol inärer Zentralstellen und fürchtet offen t, die Gefahr noch zu vermehren, wen ,,e den Arbeitern in Norm der Eirfl'' zgskammern eine neue Organisa tik.Sbt. Dagegen hat sich die Mos kauer Abteilung des Komitees, Uu die Rjetsch" berichtet, noch am 10. August auf den Standpunkt gestellt, daß im Interesse der Ruhe die Eiliigungskam mein -hre Tätigkeit unverzüglich begin nen und. jfcabri hauptsächlick, auf die öffentliche Meinung stützen müssen, in dem sie.. '..Beruhigung in die Arbei tkimassen hineintragen." Aber das Mißtrauen d.. Regierung richtet sich keineswegs nur gegen die Ar btitergruppen. sondern In ihrem ganzen Umfange gegen die drei gewaltigen so zialen Organisationen, die während des Krieges in Rußland entstanden sind: den allgcmeil.m landschaftlichen Verband, den allgemeinen städtischen Verba.id und das Kriegsindustriekomitee. Jwor ficr kennt die Regierung keineswegs die große Tragweite der Unterstützung, die sie auf allen Gebieten der Rüstung, Verpflegung und Kricgshilfe von diesen Verbänden nhaltm hat. Demwch hemmt sie deren kgamfatorischk Tätigkeit, wo dies nur angängig ist, verbietet ihnen die Einberii' fung von Kongressen, und so fort. Die ' Gründe dafür lagen auf 'r Hand, sie wurde aber vollends aufgedeckt, als vor iniger Zeit, wie telegraphisch richtet, in der Presse Nachrichten Über eine Denk ,christ erschienen, die, aus der nächsten Umgebung Stürmer stammend, sich inkt den sozialen Organisatiinien befaßte. Tust wurde w der Der.lsdnif ohne Umschweife siaatkgefuh.lichkr Sefiicj'it beschulöfgtt sie Uitlm t sich WM Aele , gesetzt, tk .höchKes. MttdeS enttiKl" zu biiden, das di: sozialen Kräfte des Landes auf Grund .einer gewissen Ein! gung und Disziplin dirigiere' mit dem konspirativen" Zweck, eine t!sn . wa'szung herbeizusühren," Besonders interessant war ein Passus - über die Lerpflegungsorganijatio der Hsvk Borst. genannten Verbände. Die llUilxiide, hieß k da (ich referiere dies aus dem ft'bh'chtni), tottkn erkannt, b-i da so litische Programm des sortsairittlichen Blocks kxt den Ziolkömassen nicht genil $tn') Zugkraft besitze, und daß die Un Zufriedenheit des Volkes daher den ge nannten Organisationen über den Kopf zu wachsen und einen allgemeinen Um stürz vorzubereiten drohe, d. auch die sozialen Organisationen verschlingen könnte. Diese hatten daher ihre ganze Aufmerksamkeit der Verpflegung der B völkerung zugewandt, um durch ihr Lei stlingcn auf diesem Gebiet ihr Ansehen beim Proletariat zu befestigen. Si sei deshalb erforderlich, daß die Regierung ihrerseits als Gcnmaßregkl die Ver pflcgungsfrage energisch in die Had nehme, um das Proletariat zu gewinnen und die Verbäüde Ihre Nimbus zu ent kleiden. Dies ist nun freilich leichter gesagt als getan. Daß aber o'.e Denkschrift kci nesmcgS nur durch ZeitungStritsch den Anschein der Wichtigkeit erhalten hat. sondern tatsächlich im allgemeinen die Ansichten er höchsten Regierungsstellen widcrgibt. erseht man aus vielen Tat fachen der Regierung den Verbänden ge ger.über. Nur ein Beispiel dafür, wie weit daS geht: 5)as Kli.gsindstriekomi tce hat biehcr einen außerordentlich gro ßen Teil der gesammten Leercslieferun gen übernommen und ihre Ausfüb'ung dadurch überhaupt erst ermöglicht. üjen noch beabsichtigt aS Kriegsmiiik'erium jent. dem Komitee, um eS zu sch.cächen, die Aufträge, so weit als irgendmöglich, zu entziehen, obgleich die Landesverteidi gung dadurch gewiß eine empfindliche Einbuße erleiden wird. Die von der Regierung subventionierte, konservative Semschtschina" geht sogar noch beträchtlich weiter und bezichtigt die gesamte Majorität der Dum . revolutio närer Absichten. Das Blatt schrieb An fang Juli mit Bezug auf greifst Be ftimmungen des Baucrngesetzes: Nickt die Sorge um die Bauern hat die ' ,ma geleitet, sondern der Wunsch, die Branv, ftifter, Pferdediebe und Schankwirte in den Dörfern zu belassen, als die zuver lässigsten Agitatoren für den Fall neuer Wirren." Alle diese Ansichten sind zweifellos schief und übertrieben. Der fortschritt, liche Block und die großen Verbände sind von revolutionären Zielen weit entfernt. Gewiß ist e! richtig, daß eine mächtige und weitverzweigte Organisation, wenn sie einmal besteht, auch zu einer Macht probe benutzt werden kann. Aber jetzt Wcht die Gefahr nicht von hier, nicht von der Intelligenz, die h'.er d'. Füh rung hat, sonder von unten her. Die erwähnten Zeugnisse sind deshalb na mentlich inso'crn wicbtig, daß sie bewei scn, wie unsicher sich die herrschenden Kreise fühlen rd mit welcher Besorgnis sie auch die Stimmung des Proleta ials beobachten. Es gibt dafür noch eine Reihe anderer sicherer Anzeichen. Die Furcht, die Be völkerung noch mehr zu erregen, waltet offtnkundicz in allen Maßregeln Vor einiger Zeit wurde in der PdetfHrgti Stadtverwaltung, !n Anbetracht der all gemeinen Knappl)eit, über die Einfüh, rung von Lebensmittelkarten beraten. Nach den möglichst diplomatisch gefaßten Berichten war diese: Plan mit folgender Begründung abgelehnt worden: Da man nicht dafür garantieren kann, daß die Vor rate derartiger Produkte, wie fflcisch und Zucker, stets in genügender Min,,, vor Handen sein werden, so ist die Einfüh rung des, Kartensystems unmöglich, ohne die Erregung von Unzufriedenheit in der Bevölkerung befürchten zu müssen." Wie der Vogclstraußpolitik. Denn daß die betreffenden Waren in völlig unzurci chendcr Menge vorhanden waren und sind, mußte die ganze Bevölkerung ja täglich biter fühlen. Aber man furch tcte sich, durch die Einführung der Kar tcn dokumentarisch darzutun, wie gering die Mengen jwd, die auf den einzelnen Einwohner entfallen. Das wäre neuer Agitationsstosf gewesen. Genau das selbe hat sich auch in anderen ' tä'dten eignet. Scheint tl nicht oft, als wenn gerade die Anekdote, die Affäre", der russischen Politik der Gegenwart ihr unheilvolles Gepräge gibt, wie der französischen in der Zeit vor der großen Revolution, in der Zeit der Haisbandgeschichten? Ich erinnere nur an den RschewskiSkandal, die Afsären Schuchom'.inom und Raspu tin-Kagliostro. die sämtlich i die höchste Politik des Staats hincinspielen und an Abenteuerlichkeit von keinem Roman des älteren Dumas iibertrosfen werden. Doch dies ist ein besonderes Kapitel. Inzwischen erscheinen Erlasse, die in Rußland ungewöhnlich sind und auch nichts Gutes bedeuten. Der Moskauer Stadlhauptmann hat seiner Polizei be foMen, doppelte Aufmerksamkeit auf höfliche und korrekte Behandlung de, Publikums zu verwenden." Hin von soll jetzt sogar die Karriere der Beamten ab hange, zu der doch sonst mehr Schneid IS Höflichkeit gehörte. Vor Tische las mons eben anders. Auch in der Armee scheint nicht alles mehr in Ordnung zu sein. Die 'Militär gesängnisse sind ossenbar überfüllt, durn Ende Mai wurde die Bestimmung er lassen, daß eine ganze Anzahl von Ka tegorien der Militärsträflinge auch in Zivilgcsängnisscn untergebracht werden dürfen. Die militäsIjN Moglühkellei, zu be urteilen, nruß Ich deck Spialiste. über lassen. Wenn abtt durch das Walai, iin NÄiklaiidI 'und w Alluthn vtö vin tVöfn dMie w rookn, auf ttti EiscböpfungSkrieg ankommt, so rnag das russische Reich sich vorsehen! Freilich bin ich überzeugt, daß auch die schwerste. Katastrophe, die Rußland während dieses Krieges ereilen könnte, den Fortschritt diese zukunsisreichen Stuatci und Lolkit nur aushalten, nicht Die amtlichen Berichte der deutschen obersten Heeresleitung sind weltgeschicht llchc Urkunden, die in Gegenwart und Vergangenheit ihresgleichen suchen. Nach Form und Inhalt am nächsten kommt dem deutschen Tagesbericht, wie der ab gekürzte Name lautet, sein österreichisch ungarischer Zmillingöbrudcr. In wei term Abstand folgen die gegnerischen Berichte. Auch sie suchen sich nach ihm zu formen, aber mit weniger Glück, weil ilmen die Grundbedingung schlichter Sachlichkeit, und Wahrhaftigkeit mangelt. Durch diese Eigenschaften hat. sich der amtliche deutsche Bericht im Nachrich tenkricg, der auf der Gegenseite vielfach in so widerwärtigen und abstoßenden formen geführt wird, als eine ebenso blanke wie wirksame Waffe In der Hano der Deutschen erwiesen. Nicht nur als Mittel dieser neuen Methode der Kriegs sührung, sondern überhaupt in der Ge, stalt, die er nach mancherlei 'Wandlun gen seit Ausbruch des Krieges angcnom inen hat, wie auch die Berichte der übri gen Kriegführenden eine Neuerscheinung des an Neuerungen fruchtbaren Welt kriegcs. bildet er als etwas geschichtlich Gewordenes den Schlußstein einer Ent Wicklung, die sich bis auf die Anfänge einer geregelten Kriegsführung zurück verfolgen läßt. Das klassische Vorbild des deutschen Tagesberichts sind die Berichte des Gro ßen Hauptquartiers aus dem deutsch französischen Kriege. Die Kriege zwi schcn 187 bis 1914 haben mit der Ver. mchrung und Verfeinerung der Nach richtenmittel deren Bedeutung für das Kriegswesen verlieft, deren Nutzen und Gefährlichkeit richtig schätzen gelehrt und den Grund zu der heutigen Monopol stellung der amtlichen Berichterstattung gelegt. Die Zeit von 187 bis Napoleon I. rückwärts erwies sich trotz der Ein sührung der Eisenbahnen und Telegra phcn wenig fruchtbar und anregend. Die Bulletins" Napoleons ragen als ein weithin sichtbarer Höhepunkt hervor. Ruhmredig, phrasenhaft und zuletzt, wie das berühmte Bulletin aus Smorgan nach dem Untergang der großen Armee in Rußland 1812: S. M. der Kaiser hat sich nie besser befunden!" nicht mehr frei von Spuren des Cäsarenwahns, sing die politischen und stilistischen Kunst werke, wie denn ihr Autor den Bulle tiuismus" zu einer politischen Kunst er hoben hat. die er in den Dienst der Stimmungsmache, des ,,Gloire"Bedürs isscs stellte. Wie manche möchten ihm heute das wieder nachmachen! Der Zeit der Kabinettskriege des 13. Jahrhun derts und weiter zurück lagen solche Ab sichten fern. Die Kriegsberichte streifen den amtlichen Charakter mehr und mehr ab. verlieren sich ins Formlose, Zusäl lige. Ungeordnete, und erst im römischen Weltreich schcn wir sie wieder bestimm ten Regeln und, dem Wesen des Mi litär und JuristcnstaatcS entsprechend, strenger Gesetzmäßigkeit unterworfen. In den hellenischen und hellenistisch: Staatengebilden zeigt die Entwicklung im Gegensatz zu Rom ungebundene Frei heit und Mannigfaltigkeit der Formen. Am Anfang der Reihe stehen als Vor läuscr die monumentalen bildlichen Dar stellungcn, in denen die Despoten des Orients ihre Kriegstaten verewigten. Die äußern Bedingungen der militä, rischen Berichterstattung, die von dem Urproblem der Ueberwindung von Raum und Zeit beherrscht werden, haben sich im Lause der Zeiten stark verändert und verschoben. Von den drei Phasen, in die äußerlich die Tätigkeit zerfällt: Ab safsung des Berichtes im Felde, Ueber scndung in die Heimat und Verbreitung unter der Bevölkerung, erledigt sich die dritte automatisch durch die Tagcspresse mit ihren hochentwickelten Hilfsmitteln. Doch haben sich nebenher einzelne ältere Formen der Verbreitung noch erhalten, wie öffentlicher Anschlag an belebten Plätzen und fliegende Blatter (Extra blätter), Kanonenschüsse und Glocken geläute bei Siegesmeldungen, sogar die älteste und ursprüngliche Form der mündlichen Verkündigung vor dersam meltem Volke. So hat noch 1870 der deutsche Botschafter in Wien der Volks menge von den Stufen eines Portals herab die Meldung von Sedan durch Zuruf mitgeteilt. Durch die Auswüchse der Kriegspsychose im, ersten Stadium des Weltkrieges ist jedoch dieses Versah ren um den Kredit gekommen. Im ganzen genommen hat die dritte Phase gegen früher die geringsten Verandcrun gen erfahren, um so starker die zweite und erste, die obendrein, was die Schwle rigkeitcn der Ausführung betrifft, Ihre Rollen getauscht haben. Die Beförderung des Berichtes aus dem Felde in die Heimat beansprucht heute selbst auf weiteste Entfernung kaum einige Minuten. Früher ersorderie dieser Akt je nach der Größe der Ent sernung Tage, Wochen, ja Monate. Und das ist noch gar nicht so lange hu. D Depeschenbcfördcrung war bis gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts aus die feit den ältesten Zeiten üblichen Organe, Eilboten (Kuriere) zu Fuß, zu Pferd (Stafetten) oder zu Wagen angewiesen. Und uns erscheint der simple Telegraph heute schon als veraltetes Besörderungs Mittel! Aber, höre ich fragen, telegra phiert denn nicht schon Agamcmnon bei Acschylus den Bericht vom Falle Tro jas an Klnth'mnkstia? Nein! Er telc graphicrt ihn nicht, sondern signalisiert ihn von hn Dardanellen nach Mykenä wrch verabrevele 'Fk,uvz?zchen Ea-nale). Außerdem Xsisht die MW KrM. boM 'SchjjlNkilng Ml" TMUzö huH vernichten könnte. Gerade während des gegenwärtigen Völkcrkampfcs sind in Rußland in reichem Maße positive Kräsä und Resultate hervorgetreten, die dem Lande neue glanzeie Möglichkeiten eröffnen, sobald es ihm gelingt, aus der S?zsnvsrIi2k.N Krisis hcroorzuIchtn. -. Fus der Heschichle der amilichen Kriegsberichte. AeschhluS in den Einzelheiten (Abstand der Stationen u. a.) keine technische Nachprüfung. Immerhin war zu Acschu Ins' Zeiten und lange vorher die Ueber mittlung von Nachrichten auf kürzere oder längere Entfernungen durch Feuec zeichen bei Nacht. Rauchsignale bei Tag unter den meisten Völkern gebräuchlich, ei konnten dadurch aber nur voraus gesehene und verabredete Mitteilungen einfachster Art ausgetauscht werden. Aber auch die Telegraphie ist eine Er findung des Altertums. Polybius kennt und beschreibt um 150 v. Chr. eine voll kommen durchgebildete Methode der Ferniibertragung alphabetischer Lautzci che durch Fackclsignale, und von dem telegraphischen Polnbius-Alphabet zum wcltbehcrrschenden Morse Alphabet ist nur ei Schritt, allein es bedürfte zweier Jahrtausende, ihn zu machen, und ehe das geschah, ist praktisch nicht telegra phiert worden. Einzelne besondere Mittel, wie die ebensalts schon dem Al tektum bekannten Brieftauben, die bei den Persern. Galliern u. a. gebrauch liche Ruspoft kamen ebensowenig in Be tracht wie die seit der französischen Re Volution bekannten optischen Telegraphen nach dem System Chappe. Der Kurier blieb der so gut wie ausschließliche Zrä ger beschleunigter Meldungen (Depe sehen). Die alte und neuere Literatur führt vereinzelte Fälle an, daß zu Pferd oder Wagen unter günstigsten Verhältnissen bei äußerster Kraftanstrengung bis zu .4 Meilen (300 Kilometer) an einem Tage zurückgelegt wurden. Lassen wir diese leidlich verbürgten Angaben auch gelten, so können sie doch bei weitem nicht als Maßstab für die Tagesleistuu gen der Kuriere dienen. Diese erreich ten, wenn es hoch kam, 200 Kilometer, aber nur unter der Voraussetzung gutcr Straßen und ständiger, jederzeit verfüg barer Einrichtungen sür Pferde-, Rci ter oder Wagenwechscl in nicht zu gro ßen Abständen auf allen Hauptstraßen. Beides finden wir unter den alten Per serkönigcn und ihren hellenistischen Er den, im römischen Reiche seit Augustus (ur8us pudliu) und dann erst wieder unter Napoleon I. Die Taxispost hat in ihren besten Zeiten den römischen eursu publicus uns de Rclais-Ku rierdienst Napoleons nicht erreicht. Die ser brachte es auf 200 bis 250 Kilo meter täglich, so daß Napoleon in Paris auf seine Depeschen Antwort aus Mai land beispielsweise am L., aus Neapel am 12. Tage haben konnte. Vor ver Einführung des cur puklie brachte der alte Caw eine Siegesdepcsche von den Termopylen in 9 Tagen nach Rom, die Siegesmeldung von Pydna (aus der Gegen von Salonil) brauchte nach Rom 12 Tage. Freilich liefen Ge rllchte davon schon am 4. Tage um, al lein wir wissen heute nur zu genau, wie solche Gerüchte entstehen. Mit Hilse des eursus publiou brachte der frei gelassene Jcelus die Botschaft vom To?e Neros in sieben Tagen an Galba nach Clunia (Spanien). Das galt als eine erstaunliche Schnelligkeit, ebenso wie der Ritt des Kuriers, der mit der Meldung vom Tode des Kaisers Mazimin bei der Belagerung von Aquilcja am vierten Tage in Rom eintraf (täglich 25 bis '60 Meilen). In feiner heute noch lesens werten Schrift Das Berkchrswcscn im Altertum" setzt der nachmalige Reichs Postmeister" Stephan die Depeschen gcschwindigkcit im römischen Kaiserreich etwas schematich gleich der doppelten Reisegeschwindigkeit und nimmt sür De peschen von Rom nach Konstantinopel einen Zeitoerbrauch von sechs, von Kon stantinopel nach Antiochia drei bis vier, von Rom nach Köln fünf Tage an. Diese Gcschwindigkcit hält W. Riepl für zu hoch gegriffen. An der Hand fest stehender geschichtilchcr Termini ante u:ft Post bei Tacitus und Plutarch errechnet er einen Zeitverbrauch von sieben bis acht Tagen für die Depeschen, die in der er sien Januarhälfie 6g n. Chr. über den Abfall der rheinischen Legionen und die Schilderhebung des Vitellius zwischen Köln und Rom (über Reims-Lyon) hin und herliefen. Die Entfernungen im römischen Kai fcrreich decken sich ungefähr mit den Ab Messungen des heutigen Hauptkriegs theatcrs (Ostende Bagdad. Wilna Sues). Für die vornapoleonische Zeit kamen solche Entfernungen auf dem Kontinent kaum in Betracht. Von den böhmisch-fchlcsischen Schlachtfeldern des Siebenjährigen Krieges gelangten Depe sehen durchschnittlich am 3., spätestens am 4. Tage nach Berlin wie nach Wien. Von dem Sieg bei Minden am 1. Au gust erhält Friedrich der Große bei Ku nersdorf (nicht weit von Frankfurt an der Oder) die Meldung am 6. August. Von dem gewaltsamen Thronwechsel in Petersburg in der Nacht vom 8. auf den !). Juli ,1762 erhält der russische General Tscherniischew bei Burkrrdorf am 20. Juli Nachricht. Am 21. nützt der König die zutreffende Voraussetzung, daß man im österreichischen Lager davon noch keine Kenntnis haben könne, die bloße Anwesenheit der Russen noch zu einem erfolgreichen Angriff aus. Auf die kurze Entfernung von Brüssel nach London (etwa 300 Kilometer) braucht die Meld ung von Watcrloo drei Tage. Ein Eil böte soll vom Schlachtfeld weg unter äußerster Anstrcgung und Gefahr in zwei Tagen London tlieicht und seine iuMim vmn Siege Natt Rvtschild ?i i.sfL fi:... t'.r rn-t-j.i kcir' Uniet- solchen VerMtni-sseki fdtk der Gedanke, selbst auf geringere Sntfer nungen schon noch 24 oder gar 12 Etun den einen amtlichen Bericht über kriege rifche Ereignisse zu erhalten, utopisch er scheinen müssen, aber auch, und das ist. wie wir och sehen werden, eine seqr wesentlich SsLc.die-Gefahr, . durch MIMttUI UUIKM, tf PXVt, Zkyr tarn, sgi ig DZ!,ll, Mft dyy. aßäW klckZcrtrdliKk ffuitffjiiikf ber. G solche Berichte dem Gegner brauchbare AnhaltSpunkte für die Anlage feiner mi litärischen Operationen zu liefern. Auf ganz kurze Entfernungen, wie sie für die Kriege oder vielmehr Fehden unter der deutschen oder italienischen Klein staaterei, in der Jugendzeit der römische Republik, unter den ollgricchifchcn Stadtstaaten in Betracht kamen, wurde ein amtlicher Bericht durch Zufallöbotcn. Flüchtlinge, Versprengte und dergleichen leicht überholt. Hat die Uebcrsendung des Berichtes ans dem Felde nach Hause heute auf gehört ein Problem zu sein, das sie lange gewesen ist, so ist die erste Bedingung der Berichterstattung, nämlich die Ge, winnung einer genauen Kenntnis von den Ereignissen an Ort und Stelle, die einst in der Zeit des Fcldhcrrnhügels" überhaupt kein Problem, sondern eine leichte und einfache Ausgabe war. in un screr Zeit der Millionenheere mit Fron tenausdchnuugcn auf Hunderte und tau sende von Kilometern, der Verlegung des Hauptquartiers mehrere Tagereisen hin ter die Front und Wochen, ja monate langer Dauer takitschcr Entschcioungcn ein Problem für den Feldherrn gewor den, und dazu noch ein überaus schwic riges, das mit den Hilfsmitteln der Zeit Moltkcs oder gar Napoleons schlechthin unlösbar wäre. Der Fernsprecher, in großem Stil erstmals Im russischjapa nischen Kriege angewandt, hat in Gc stalt eines dichten, bis in die vordersten Graben verästelten Leitungsnetzes in Verbindung mit einem wohldurchdachten System zweckmäßiger Arbeitsteilung der Führung die fortlaufende Uebersicht über alle Vorgänge und Verhältnisse an den einzelnen Frontabschnitten und bei allen Truppenkörpern ermöglicht. Dieser kunsi volle Präzisionsapparat, der, dem Ner vensystcm dcS menschlichen Körpers ver gleichbar. von allen Gliedern des ge wältigen Hecrcsorganismus unaushör lich die Meldungen nach dem Gchiri, dem Großen Hauptquartier, leitet, von wo sie, in Entschlüsse, Weisungen und Befehle umgesetzt, auf demselben Wege zurückgcleitel werden, dient selbstver ständlich in erster Linie der Leitung der Operationen und Führung der Trup pen. Erst In zweiter Linie, sozusagen als Ueberschußleistung, stellt er seine Tä tigkeit als Berichterstattung nach außen zur Verfügung. Es bedarf dann nur eines einfachen Hebeldruckes, um ihn auf diese andere Tätigkeit umzustellen, unv das geschieht täglich zu bestimmter und gewohnter Stunde. Dann lausen von der Kompagnie Im Schützengraben uns weiterhin von Bataillon, Regiment, Bri gade. Division, Korps, Armee und Hee resgruppe die Einzelmeldungen als Un tcrlage. für den Bericht mit, der Pünlt lichkeit eines Uhrwerls im Großen Hauptquartier zusammen, wobei von Stufe zu Stufe auswärts immer mehr Einzelheiten fallen gelassen werden, bis zuletzt, nach siebenfacher Durchsiebung nur ein knappes Inhaltsverzeichnis übrigbleibt. Die sallen gelassenen Ein zclhciten sie würden täglich ein star kcs Buch und seit Ausbruch des Kriegcs schon eine ansehnliche Bibliothek fül lcn gchin übrigens nicht verloren; sie werden einst für die Geschichte des Krieges neben den von den Tagebüchern dcS Großen Hauptquartiers gelieferten schweren Bausteinen das kleine Bau Material liefern. Mit der geschilderten Präzision, von vorübergehenden Teilstörungcn abgefe hen, arbeitet der Apparat' nur im Stcl lungskrieg, in dem übrigens dem Fern spreche! trotz seiner vielfachen Vorzüge wegen gewisser Nachteile (Mithören durch Unbefugte, Mangel an bleibenden Belegen) neuestens das Feld von vcrbes scrten Formen des Telegraphen schon wieder streitig gemacht wird. Den An forderungen des Bewegungskriegs ver mag er nicht mit gleicher Präzision nach zukommen. Diese Feststellung verdanken mir schon dem amtlichen Bericht über die erste große Fcldschlacht zwischen M:tz und den Vogcsen am 20. und 21. Au gust 1914, der nur eine Rohbilanz des Ergebnisses zieht und die aus der Weit räumlichkeit des Schauplatzes entsprin genden Schwierigkeiten sehr klar durch einen Vergleich mit den Kämpfen um Gravelottc hervorhebt. Nebenbei bemerkt, übersah man am Abend des 18. August 187 im Großen Hauptquartier auch noch nicht die entscheidende Wendung auf dem linken Flügel bei St. Privat. Mit dem Anwachsen der Heercsmasscn hnticn sich eben die Schwierigkeiten der Ueber ficht schon früher in verstärktem Maße geltend gemacht. Aehnlich verhielt eS sich in der Entscheidungsschlacht zwischen Re publik und Monarchie im alten Rom bei Philipps, wo ebenfalls Masscnheere mit einander kämpften. Auch sonst sind die Fälle nicht selten, wo man am Abschluß des Kampfes über dessen Ergebnis noch im Zweifel war, fei eS wegen frühzaiti gen Anbruchs der Nacht (Preußisch-Ey lau, 1807), wegen Unübersichtlichkit des Geländes (Torgau, 1760) oder sonstiger Umstände , (Pulverdampf oder dergici chen). Die Leere des Schlachtfeldes' ist eben auch eine neue Erscheinung. Die vollkomcne Organisation des Meldedienstes, die Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit, mit der er, einmal auf ein bestimmtes Ziel eingestellt, von selbst ar beitet, legte an'sich schon den Gedanken nahe, täglich zu bestimmter Stunde einen Berick,t auszugeben, wozu sich unsere Hrenlc,i!ung noch im 1. Vierteljahr des KricLeF entschloß. DaM kammk, daß in 5Mk,nr $kk2? jcr ziemlich an aller 265 iajjcn bei Jalff,esckämps ixd, und daß auf beiden Seiten das gcmze'wehr fähige Volk unter Waffen steht. Die Franzosen berichten sogar täglich zwei mal. Andere, wie die Bulgaren, halten noch an dem alten Braucke fest, nur von Fall zu Fall über wichtige Vor kommnisse zu berichten. Wie das noch vor ea-Jayreri'die Regel kr.kslhtAm!5stcllen, an die Verbündeten u. . Fonvegen im Wellkriege. E h r i st i a n I a. 28. September. Ein hoher norwegischer aktiver Diplo. mat gewährte mir eine einstiindige Un lerredung. Im Hinblick auf die Stel lung dieses Staatsmannes ist eS unzu lässig, seinen Namen der Öffentlichkeit pl iezugeven. Mit dieser Einschränkung wurde mir erlaubt, die nachfolgenden Aeußerungen deS Diplomaten der deut, fchen Oeffentlichkeit zu übergeben. Von der Ministerberatung In Ehri stiania ausgehend, äußerte sich der Staatsmann: Es dürfte aller W.'lt klar sein, daß die letzte offizielle Kundgebung der skan dinavische Minister an Ausführlichkeit und Gewichtigkeit die Kundgebungen, die den beiden ersten Konferenzen folgten, bei weitem übertrifft. Worauf es an, kommt, ist der unerschütterliche Wille Skandinaviens, nach allen Seiten hin loyale, unparteiische Ncuralität auf rechtzuerhalten. Gewiß gibt eS rein schwedische, wie rein dänische Fragen; eine solche ist zum Beispiel der Noten. Wechsel zwischen Schweden und den En tcntemächten über die Kogrund-Rinnc; aber es ist klar, daß Spezialfragcn eines skandinavischen Staates bei ihrer Lösung skandinavische Fragen werden können. Die skandinavischen Regierungen arbeiten in allen Angelegenheiten, die im fain. mcnhange mit dcr SIcbcrheit Skandina viens nach außen hin stehen oder stehen können, einheitlich zusammen. Diese! immer engere Zusammenarbeiten hat sicb rlich die Stellung der drei skandina vischcn Staaten in dcr Welt wesentlich gestärkt. Wir sind übcrzeugt, daß die. ses Zusammenarbeiten sich immer enger gestalten und daß unsere Stellung Immer stärker werden wird. Wie die jüngste offizielle Kundgebung besagt, beschäftigten sich die skandinavi schen Minister auch eingehend mit den Fragen, die erst nach dem Kricgsende Wirklichkeit erlangen dürften, mit Jra cn handelspolitischer Natur. Es st der cstc Wille dcr drei skandinavischen Re gikiungen, rn allen Dinacn nach außen hin auch nach dem Kriege absolut freie Hände zu behalten. Wir wollen uns nach keiner Richtung hin festlegen. Das Gegenteil würde die skandinavischen In teresscn schädigen. Was insbcsondcre Norwegens Verhält nis zu Deutschland bctrisft, so gibt es zwischen den beiden Ländern keine Rei bungspunkte. Die Unklarheiten, die sich Ihrer Ansicht nach anläßlich gewisser norwegischer Aussuhlverbote in unse i ren handelspolitischen Beziehungen mit Deutschland gezeigt haben, werden, so ' hoffe ich, geklärt werden können. Nor wegen befindet sich in keiner leichten Stellung. Von einem bösen Willen Nor, wcgens gegenüber Deutschland kann keine Rede sein. Was die Stelle in der offiziellen Kundgebung betrifft die von der Ver nichtung oder Zurückhaltung neutraler Schiffe und Ladungen handelt, so be steht, wie Sie richtig betont haben, dcr Artikel des norwegiscken offiziösen Blat tes Jntelligcnsscdlcr" zu Recht, in dem dieses Blatt kurz vor Zusammentritt dcr Ministerkonscrcnz in ciner Polemik gegen ein anderes normcgisches Blatt energisch dagegen Einspruch erhob, daß man nor wegischerseits die Versenkung norwegi scher Schiffe mit Bannwaren durch deutsche Tauchboote als feindliche Hand, lung betrachte. Denn man weih hier, daß die Versenkungen deutscherseits nur vorgenommen werden, um die Bann warcnzufuhr zu den Gcgnern Deutsch lands zu verhindern. Die norwcgiseye Regierung teilt den Standpunk' der Jntelligensscdlcr". Niemand hat das Neckt, Teutschland wegen derartiger Ver fenkungen einer feindlichen Handlung gegen Norwegen zu beschuldigen. Es wird Ihnen in Deutschland verständlich fein, daß diese Versenkungen das nor wegische Volk schmerzlich berühren müs sen. Das Leben norwegischer Seeleute man am besten aus der heute fast archa: stisch anmutenden Frage: Hat eine Schlacht stattgefunden?", die Kaiser Franz Josef dem ablehnenden Bescheid auf Bencdeks dringende Vorstellungen, in Nordböhmcn keine Entscheidung an zunehmen, am Schlüsse beifügte. Sonst wird auch das ältere Verfahren, in gro ßern Zeitabständen, nach Abschluß einer Reihe von zusammenhängenden Opera tionen, oder anet) wohl eines ganzen Feldzuges zusammensassend zu berich ten, als Ergänzung zu den Tagesberich tcn, noch beibehalten. Dcr deutschen Heeresleitung verdanken wir schon eine Reihe solcher zusammenfassender Dar stellungcn. Wo diese Sammclberichte an die Stelle der Tagesberichte treten, wie bei den Kämpfen in den Kolonien, geschieht es aus besondern zwingenden Gründen. Eine weitere Folge der geschilderten Organisation des Meldedien stcs besteht darin, daß jeder Bericht über die Er eignisse an der Gesamtfront oder auch langer Dauer taktischer Entscheidungen zwangsläufig aus den einen und einzigen Weg. über das Große Hauptquartier, erwiesen ist. Es ist daher auch nicht reckt denkbar, daß d amtliche Bericht durch irgendeinen andern überholt wer den könnte. Die wenigen Fälle, wo die ses scheinbar doch geschah, als z. B. nach der entscheidenden Wendung am Duna setz lange vor Ausgabe des amtlichen Bc richts sich in Berlin die Häuser beslagg tcn, oder die Wiedereinnähme von Prze mysl aus München früher gemeldet wurde als durch den Tagesbericht, sind darauf zurückzuführen, dah aus den be ltö doiliegenden amilichm Berlchteg etwclZ bekannt wmde, ehe die öffmtlichk Ausgabe der Berichte erfolgte. Das HMPiquSrtick liefet ntimlich nicht bloß die für die Ocffentlichkcit bestimmten Berichte, mit denen allein wir uns hier dcfchaftigcn, sondern noch verschiedene andere, fast durchweg vertrauliche Be richte an den Herrscher, in Deutschland auch an die Bundcsfiirften. an bestimmte wird dabei großen Gefahren oukgescht; ihr Angehörigen schweben manchmal Tage und Wochen lang in Todesangst um ihre Väter, Brüder und Söhne auf dem Meere. Daß, wenn auch nicht mehr in letzter Zeit, Norweger durch C:rfen kuiigm um Z Jau fltkji.ii). eil such, K,issc.i Sie ebenfalls. Die Meldung von einem versenkten Schisse muh dahcr viel tiefe ren Eindruck auf das norwegische Volt machen, als die Zurückhaltung norwegi. scher Einfuhrwaren selbst von vielen Millionen Werten und die Behinderung des norwegischen Uebersce-Jmportes. In Wirklichkeit erkennt die norwegische Negierung also an, daß deutsche U Boote bei der Versenkung neutraler Schiffe, die sich In Bannwarensahrt be finden, in Uebereinstimmung mit dem Völkerrecht handeln. Allerdings hat man deutscherseits die Ausnahm zur Regel gemacht, denn nach dem Haag Uebereinkommen war wohl die Vernicht tun ausgebrachter Prisen als Aus nahmefall anzusehen. An ,U"Vootc dachte man damals eben nicht. Ich sehe ein. daß dieser ,U"-Bootkrieg für dic Deutschen eine ''liebt härtester Nolmen diqkeit sein muß. Ihre Ansicht, daß die in Norwegen herrschende Teuen'ng ihre eigentliche Ur, fache nicht in der norwegischen Aussuhr nach Deutschland habe, ist richtig. WaS in Norwegen zu der Teuerung in erster Linie geführt hat, ist die maßlose Prei--steigerung für Mehl, Korn, Kolonialw, ren, Kohle, Koks und ähnliches, also Dinge, die wir überhaupt nichf ach Deutschland senden, sowie die hohen Schisfsfrachten. Aeußerungen, wie sie der Odelsihing Präsident Castberg anläßlich seines Be suches in Frankreich getan haben soll, muß natürlich jedes verantwortliche Mit glied der normegisckcn Regierung ent schieden zurückweisen, was ja auch mit aller Deutlichkeit in dem heutigen Leitz artikel der Jntelligensscdlcr" (stehe unten) ausgesprochen ist. Solche ein kcitige parteiische Aeußerungen stehen im schärfsten Gegensatz zu der Auffassung der norwegischcn Rcgicrung, die alles in allem nur ein Ziel kennt: mit den beiden anderen skandinavischen Staaten zufam, menzustchen und unverbrüchlich eine ehr liche. loyale, unparteiische Neutralitäts Politik zu beobachten zum Nutzen und zur Stärkung ganz Skandinaviens. Dieser unser gemeinsamer Wille wird von ganz Europa, davon sind wir über zeugt, in immer höherem Maße respck tiert. Dieser Krieg um uns hat ein einigeI Skandinavien geschaffen. Einigkeit Hot immer stark und stärker gemacht, und ds einige Skandinavien läßt sich nicht :s der Neutralität hinausdrängen. Diese Erkenntnis muß sich jedem aufzwingen, der die gemeinsame Kundgebung der lep ten nordischen Minifterkonsercnz so ver standen hat, wie sie verstanden sein will." Nitls Hoher. C h r i st l a n i a, 27. September. Die der Regierung nahestehende Z i tung Jntelligensscdler" tadelt in einer offiziösen Auslassung aufs schärfste dZö neutralitätswidrige Auftreten des Ode!: thing-Präsidenten Castberg in Frankreich und seine skandalösen Aeußerungen im Temps". Das Blatt stellt sest. daß Castbergs Auftreten mit Recht' Aufsehen und Bedauern hervorgerufen hat. Er sei allerdings als Privatperson nach Frank reich gereist .aber es sei nicht zu um gehen gewesen, daß er gemäß seiner Stel lung und feinem Auftreten in Frankreich durchaus nicht als Privatmann cmgese hcn werden würde, was er selbst gewußt haben müßte und auch wußte. Castberg hätte deshalb die Pslicht gehabt, seinem Lande gegenüber Rücksicht und Diskre tion zu üben. Er selbst habe um eine Audienz beim französischen Präsidenten und beim Ministerpräsidenten nachgc sucht und auch erhalten. Stimme das Telegramm des Temps" über seine drn : gemachten Aeußerungen, so müsse s.'iii Auftreten in Norwegen lebhaft bedauert werden, denn Norwegens äußere Politik während des Krieges fei -loyal, unpar iciifch und neutral, und solle es bleiben. Die Gerechtigkeit verlange jedoch, daß erst die Nichtigkeit des Telegramms geprüft und Castberg nach seiner Rückkehr an gehört werde, bevor in endgültiges Ur, teil über fein Auftreten gefällt werde Zoyann Keß, der ZZreskauer Reformator. Seit längerem schon wurde in BreS lau die Errichtung eines Denkmals für Johann Hcß, den ersten evangelische Geistlichen in Schlesien, beabsichtigt. Ür sprünglich war dafür die 400. Wieder kehr des Reformationsfestcs im Jahre 1917 in Aussicht genommen. Es sollte an der Breslauer Maria-Magdalenen-kirche, an welcher Johann Hcß seit 132: als Prediger der Reformation'wirktc, tia Standbild errichtet werden. Nunmehr aber hat man sich rtfchwssen, von der Aufstellung einer Statue. Abstand zu nehmen. Statt dessen soll ein Relief hergestellt werden, das dem Bresla,'!' Bildhauer Paul Schulz zur Ausführ,,,!,i übertragen worden ist. Es wird an kr östlichen Außenseite der Maria-Maga lencnkirchc angebracht werden. Johann Hcß, der 1490 in Nürnbera gcborcn wurhe, weilte schon als Dreiund-. zwanzigjähriger bei dem Bischof Johann Turgo als Sckntär in Breslau. Cpü tcr wirkte er als Hofprediger deS Her zog? von Oels im evangelischen Gnste. Seit feinem Amtsantritt in Breslau tilä Predig (1523) gewann die Resorma fm m Breslau immer mehr an Boden. Er schloß sich aus! Engste an Lu7gcr nnö Mclanchthon an. In Breslau machte sich Hcß vor allem um das Schul- und Bildungswesen, sowie die Unterstütz!!!!? dcr Armen und Kranken verdient. Sein? Schöpfung ist das heute nvch bestehend'.' Allerheiligen, Hospital in Breslau. ' tf; starb im Jahre 1Z47.