Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 31, 1916, Image 7
ltvlIMf nI IMSi llaiff MS IIP Fa NMLSUÄ iffllfi lübS illcIplIiiiliiiiP m LMM 'inbcfknS cbenfoviel Sorg satt wie die aus empfind lichcn Geweben bcstchcn den DamenluHctlen be aussuchen die Herren ü.iäüge, heuern sie fnst immer on5 birfi-n, dauerhaften Glossen hergestellt s,O Hauptsächlich kommt e hierbei auf die Erhaltung der korrekten Form und auf peinlichst Sauberkeit an; Bedin gungen, die manchmal bei allem guten Willen recht schwer zu erfüllen sind; denn der Herr deZ HauscZ verlangt zwar, daß seine Sachen elegant wirken, gibt sich ober oftmals keine Muhe, dazu beizutragen, wenn seine Bequemliclcit darunter leidet. Unbekümmert um die Wiederherstellung zerdrückt er die Nvck schöpf, laust im ärgsten Regen ohne Schirm umher und ist obendrein em Port, wenn seine Garderobe dann jede Form verloren hat. Zum Glück verfügt die Hausfrau Tiher Bürsten und Klopfer, und wenn nichts von diesen HauSmit teln mehr hitst. bleibt noch immer das alles heilende Bügeln. Aber auf die Dauer ist es ein recht kostspieliger Luxus, die Kleider alle paar Tage auf bügeln zu lassen, und um dies selbst zu besorgen, bedarf es großer Uebung, Oe duld und Kraft, in Ersatz ist jedoch die Presse, zwischen deren zwei Teile die in die alten Bügelfalte der Länge nach iikiercinandcrgclcgten Hosenbeine gc spannt werden. Die beiden Bretter wer den dann fest zusammengeschraubt und vcrvlewen t) uvcr 'jfslaj,. am nacniien Morgen ist das Beinkleid frisch und svltenloJ. Krawatten kann man aus die J leicht einfache Art glätten. Im 'chrauke sollte die Hose niemals oh? Spanner hängen, in den man die über kinaudergelegten Beinenden schiebt. Es ist darauf zu achten, dah der Bügel an den beiden innereMeiten mit Fries fleckchen qepolstcrt ist, damit die gefalz ten Stoss stellen später keine Truclslcckcn ausweisen. DaS einfache Uebcrhängcn über, den Qmrstock des TchulterbiigclS verdirbt die Fasson. Besondere Schwie rigkciten verursachte bisher immer der Sitz der Nockrcvcrse, die auf dem ein rächen Schulterbllgel nicht genügend Halt fanden. Ein neu nschienencr Re verSbügel, dessen Handhabung äußerst einfach ist. hilft diesem Ucbclstande ab. Durch verstellbare Schnüre, die beider- Vinr hn llOnrf nffnütitt liKtdtn. hebt man die Reverse an. die nun in der gegebenen Lage verbleibt. Ein solcher Bügel ist übrigens auch für Damen jackctts sehr gut verwendbar. .Ynler erwöhntt Lieblinge der Göt- k! tcr! Das ist Amerika und das amerikanische Volk im ' mer gewesen und ist es heute mehr als je. Was Europa in anderthalb Jahrtausenden des Kämpsens und Ringens, des Stre bcns und Forschzns, des Studiums und Fleißes an hohen und höchsten Gütern der Menschheit erworben und geschaffen, das hat es dem neuen Lande, da? den 5iindern des übervölkerten Muttcrlau des die gastlichen Pforten össucte, hcr übergcschickt. Wahrlich, ein vollwcrtigcr Austausch! Mit diesen arbeilgcwohntcn Einwanderern, und auf dem Fundament, das die obigen importierten Giitrr bil detcn, baute sich dank der unerschöpf lichen Hülssquellen dicscs Landes eine neue Kultur auf, deren heute eine Ra tion sich erfreut, die die harten Kämpfe jener IM Jahre nicht kennen gelernt hat. Und nun bictct sich in kleinerem Maße wieder die Gelegenheit, sich die Lehren anzueignen, deren Vorteile wir ohne alle Opfer und Kosten genießen dürfen, während Europa mit dem Blute der Bc sie seiner Söhne dafür bezahlen muß. "Wenn wir hier nur wollen, so können wir feine Ernte halten au der Saat, die jene Lander unter tiefsten Schmerzen und Leiden, unter unerhörten Opfern, die auf Jahrzehnte hinaus nachwirken werden, ausgesäet haben. Wie sind wir schon aufgerüttelt worden, wie manches haben wir uns schon gemerkt, wie so manches Streiflicht ist schon auf einzelne Zweige hiesigen Lebens gefalle, daZ wir früher nicht beachtet hätten. Wir sind wach geworden. Die Selbstzufriedenheit des amerikanischen Volkes reicht ja bis in die Wolken, aber so manchen Riß hat daS Gestein doch schon bekommen, wenn und da Männer von Einsicht und Vaterlandsliebe erkannten: Mit der him melsilicmenden Vollkommenheit stimmt eS nicht so ganz! Scheinwerfer Ij! Ins Innere geleuchtet! Sich selbst erkcnnen gelernt und dann auf neuer Bahn wei ter! . Ich habe neulich erwähnt, welchen vorgefaßten deutschen Meinungen über Amerikas Volk ich energisch entgegen gc treten bin, ich darf mir also auch erlau In, Z!l beleuchten, 100 w i r umlernen müssen! Und zwar wünsche ich dies hauptsächlich den Frauen und Müttern snS Herz zu legen, denn sie sind e4, die den Geist im Hause Pflegen müssen, der den Kindern dereinst in die Welt hiiaus folgt. Ein Land ist zu beneiden, und muß groß werden, dessen Kindern von klein auf der echte Patriotismus, die wahre, im Ernstfall sich bewährende Va tcrlandslicbe eingkpräg! wird. Wie viel haben wir in diesem Punkte um zuler nen! CZ mag ja für manche Sorte Amen kaner schmerzlich sein, ist aber nichts destoweniger unumstößliche Wahrheit, daß man für alle die Einzelheiten, aus denen sich der wahrt Patriotismus ent wickelt, also für die Züge echtester Pre parcdnesz", hinüber . nach Deutschland W Für die vielen Kleinigkeiten, die zur Vervollständigung der täglichen Toilette gehören, ist e! äußerst bequem, einen Schrank praktisch einzuteilen. Das lästige Suchen nach Kragenknöpfcn, die im geeigneten Moment nie zu finden sind, daS Hervorkramen von einem Dutzend Krawatien, ehe die passende Farbe gewählt ist, das Durchwühlen sämtlicher Kragensormen diese ganze zeitraubende und launeverderbende Tä tigkeit erübrigt stch, und ein Blick, ein Griff genügen, um die richtige Auswahl zu treffen. Eine sorgfältige Behandlung der langt der nlindcrhut. Aeuszerst emp findlich gegen Staub- und Nässeein Wirkung, "kann man ihm mit sehr ein fachen ' Mitteln seinen ursprünglichen Glanz zurückgeben. Das Aufbügeln allerdings sollte auch hier nur von fach kundiger .Hand vorgenommen werden, oft genügt aber scharfes Ausbürsten, dem 'ein 'sanftes Glätten dem Striche nach mit einem Samtlisscn folgen muß. Zur feierlichen' Grandcz', des ?.nlin ders gehören unweigerlich die .Hand schuhe. Ucbercinandcrgkzogcn hält man sie zwar ordentlich beisammen, verdirbt aber damit ihre hübsche, knappe Form, Um sie vor dem hästlichcn Ausweiten zu schützen, legt man sie nach dem Tra gen mit dcni Rücken slach (ins den Tisch und streicht sie der Länge nach, jeden Finger einzeln, glatt. Der Tau- i nie n wird zur Handfläche gebogen und das zniammengesugte Paar in einer i Scidcnpapicrhüile verwahrt. Zum Rci- uigen. das mit Benzin oder Putzgummi , vorgenommen wiro, Benutzt mau die Waschhand, bereu bewegliche Finger eine gründliche allseitige Säuberung zu lassen, ohne die Form zu beeiutrach tigeu. Am meisten von der Witterung mitgenommen werden zweifellos die Schuhe, die zur Verstärkung ihrer Taueihastiglcit einer ganz besonderen Pflege bcdürscn. Reinigungsmittel, so wohl' Creme wie Putzwasscr, sollen niemals direkt und nur in geringen Mengen aufgetragen werden, um das Brllchigwerden des Leders zu verhüten. Schuhe sollten stets auf Leisten gezogen werden. Besonders zweckdienlich ist der in verschicdcne Größen verstellbare Mc-tallcifte.- Eine solche Ordnung wird manches Gute zeitigen. Die Hallbarlcit der Garderobe wird erhöht; selbst viel Getragenes bewahrt ein gutes Aussehen, und etwa Unerwartetes zeigt sich bald als Rcbcnwirlulig daS Phänomen des zufriedenen Ehemannes. Lnteil an Peparedne. schauen muß. Das deutsche Kind wird s, erzogen, Laß Gehorsam, Disziplin, absolutes Hintanstellen eigener Wünsche gegenüber den Geboten von Ellern und Vorgesetzten ihm als ganz felbstverständ lich erscheinen und daß den Anforderun gen des Vaterlandes allcs sich untcrord nen muß. Dieser Geist ist der deutschen Jugend so selbstvcrständlichdaß es des Zwanges", wie man ihn hier sich vor stellt, nicht bedarf. Der Teutsche weiht sich seinem Vatcrlandc mit einer hin gebenden Liebe, sür deren Bciäiiguug er keine Grenzen kennt. Und alles die in Ruh . ohne die entwürdigenden Kämpfe, die man in England erlebt hat, als es hieß, sich dem Lande zur Verfügung zu stellen, aber auch ohne den Lärm, den man Kimulande mit dem Patriotismus vollführt. Eine Amerikanerin beschrieb einmal in der Times ihre Eindruclc, als in einem französischen Seebade, wo sie weilte, die Mobilmachnngsorder kam, Sie sei aufs tiefste erschüttert gewesen, wie selbstverständlich Hotelwirt und Kellner, Reich und Arm augenblicklich abgereist seien. Ja. in Frankreich wirkt so etwas erschütternd auf die Amerika ner, in Teutschland ist's verdammungs wiirdigcr Militarismus, Tyrannei der Militärkaftc, des Junkertums" usw. Am 1. August, abends 7 Uhr. traf von Berlin der die Mobilmachnngsorder ein in der Fcstungsstadt, in der ich weilte, und ging von da durch die Provinz, wo die Landbevölkerung mitten in der Ernte stand. (,n diese Zeit ist's in Teutsch land bis Uhr hell). Um 't10 schritten durch alle nach dem Gouvernements-Ge-bände führenden Straßen in nunker brochenen Zügen von den Bahnhöfen her die Reservisten zur Anmeldung, sie kamen aus allen Teilen der Provinz, und strömten die ganze Nacht hindurch hcr bei. Ich stand da. unaushaltsam flössen mir die Tränen über das Gesicht. Und es war alles so ernst, so still, so würdig und so entschlossen zum äußersten. DaS nötigt Achtung und Ehrfurcht b, nicht Absehen, wie ihn h!cr die Arilcn blättcr ihren Lesern suggeriert haben. Wir dürfe getrost dorthin blickn, wenn wir Beispiele suchen. Aber das wLre Landesverrat, wenn man es eingestände. Und doch soll jemals etwas Rechtes ans unserer Preparedneß" (und vielen anderen Dingu) werden, so heißt es, eingestandei-, oder nicht: umlernen! mit einem Blick dorthin. Wer kennt nicht jenes Wort: ein fun ger Mensch bcn 20 30 Jahren weiß alles, kann alle?, und kein anderer weiß oder kann etwas; zwischen !!0 40 kommt Ihm erst der Aedanke, daß viel leicht doch auch ndere etwas wissen; zwischen 40 M sängt er an, sich ge legentlich den Rat eines erfahrenen Greises zu erbitten und stock) später sieht er ein, wie wenig doch der Mensch je malS fertig" ist, wie diel ihm fehlt zur Vollkommenheit. Die Febler, die unserer Ration an haften, sind die. der Jugend. Amerika hat noch nichts durchgemacht, es befindet Hx v- " j i i ! ' ( .-rf'. I '.-' :' " . ' ,s j.wfcj"1'' , - i i r ... I A , .,4, ' "S'-!' ,X ' V" ' . ,. y,--. i f r ., .. V l v. A , tr t" , ? I 1 ' 11 v ' t , ' -r i f ' . . - , " ,i ; , rr-'S - - - - . . , , ! ' )""" in r'l"' ' t 1 ' i y( ' " , , r i i , A" ' - , ' '. t. , ; - ' . -a" - - ... - . - ' . r- ! . 4 V $ " . ' ' ' ' yl t , i - ? , " i t j, ' . . , . ' ' ( ' " i t " , - ' v'.; ; ti ' Prp; i r -' - ' rt- " 6y ' . x -MM M ,w fi IMi x " -: v H?rül Mimiii rc sich och in jenem ersten glücklichen Stadium der eben geschilderten Stufen leiter. Aber wir Leiben jetzt Gelegenheit, uns die Weisheit eines Jahrhiindcrts au zueignen, wenn wir uns nur nicht scheuen, Selbsterkenntnis zu üben inO uns so zu sehen, wie wir sind. Betrachte wir uns einmal dicse Fehler gcjttni. Ta ist zuer,'! die M a ß l o s i ? k e i t. da? Ucbertrciben einer Sache, die man sich vorgenommen! Diese Preparedneß" Paraden! Ernsthafte Männer mit Fähnchen in der Hand wie müssen sie wehmütig a die langst vcrfllisseueii SchulpietuickS und Sonntagssänilfejle gedacht haben! Und holde Weiblich keit im iige! Und Ladies Military Eamps. was hat alles das mit Rüstungs vorbcrcitnngen z tun! Und die Joce, Schulkinder militärisch auszubilden! Will mau Deutschland, das viclgcschmähic ausmilitarismcn"? Denn dort geliörten zwar schon vor CO Jahren Turn stunden zni Stundenplan, aber auf dicse hicsia.cn Vcrrcnllingcn würde man in Deutschland nur mit Staunen blicken, Dafür aber lernt man sonst allerlei draußen, was hier dringend nötig ist: man lernt in der Schule fremde Länder, ihre Einrichtungen und ihre Rcgierungs form kennen, selbst in der Torsschule, die vor 50 Jahren meine Alma matec war. Und wieviel Unwissenheit ist hier ans Tageslicht gclommcn, seit der Krieg ausbrach! Wieviele Amerikaner haben bis ins höchste Amt hinein etwas von Deutschlands inneren Einrichtungen gewußt? Welches Unheil hat das ange stiftet! Ja, wenn wir" vollberechtigt im Rate der Rationen stehen wolle, dann müssen wir nns auch herablassen, sie zii studieren, müssen brechen mit dem Wahn: Das haben wir nicht nötig! Und mit der Lehrmethode, die den Kindern die Vor stellnng gibt, die Welt, die siir sie über hanpt tn Betracht kommt, liegt zwischen dem atlantischen und pacifischcn Ozcan, und die Weltgeschichte beginnt mit der Gründung unserer Republik. Im Herbste 10.14 schrieb ich hierher: Sagt den Ainerilancr, sie sollen sich nicht allzusehr entrüsten über den deut schen Militarismus". Die Zeit wird kommen, wcnn auch erst in Jahrzehnten, wo sie froh wäre, wenn sie ihn hätten, denn wie schon jetzt sür England, so Wird auch sür Amerika die Zeit der splendid isolation" vorbei sein. Einst weilen sollen sie sich hinsetzen und lernen, denn die Unwissenheit, soweit da Aus land in Betracht kommt, schreit zum Himmel. Man kann nur gerecht bcur teilt u, was man kennt. Und die Unkennt nis auf diesem Gebiete hak die ehrliche Gerechtigkeit, die alte american sairneß" getötet. Wer Dinge kennt, läßt sich nicht verhetzen." Jahrzehnte! hatte ich geschrieben und nach kaum iri Mona ten war hier die Preparedneß" ausge Krochen auf landesübliche Art. Was soll der Lärm, di: Paraden und alles sonstige, wenn nachher eine Sache, so w!e diese Mobilisierung! herauskommt! Lei den unermeßlichen Hilfsmitteln die 7 . 5, v ) 'W scö reichen Landes! Man stelle sich nur wx, was das im Ernstfälle gcwzrtzen wäre! Ich kenne ein Dutzend Beispiele, wo von zehnjährigen Jungen bis zu Mjöhrigen Männern die Ueberzeugung unerschütterlich ist: wir hauen jede Nation der Welt in den Staub in einem Monat! Menschen oder Nationen, die mit Prahlsucht. Ucberhebnng und Voll kominenheitsglaubeii. behaftct sind, tön nen niemals vorwäris schreiten, denn sie glauben nicht nötig z.i haben, da.',u zu lernen und erkennen ihre Fehler nicht, um sie verbessern zu lönnen. Und noch etwas möchte ich, daß unse ren Kindcrn aus Herz gelegt wird: Tic Hciligballung der nationale Flagge! Ja, ja! Worte und Gcschr.i, Reden n.id crercises" genug, allzuviel wird der schwendet. Aber sehen wir nnS um, cm welchen Orten sie weht! Sic wlrti zur Reklame wie zum Kindcrspicl erniedrigt, Hier schaufelt ein Junge Staub i sein Fähnlein, dort wctit sic ans des Lm pcnsaninilcrs Wagen. Dic Flagge sollte uns das Emblem höchster nationaler Ideale verkörpern, wie das Kruzifiz die religiösen. Ohne Veranlassung nnd ohne daß ein erhebender nationalcö Gedanke ausgedrückt werden soll, sollte von der allgemeinen Masse des Volkes das Em blci nicht in den Alltag hineingczcrrt werde. Wie ist es sonst möglich, bei ihrem Anblick jene echten, erhebenden vaterländischen Gefühle oufznbringen, die alle Schiebten dcs Volkes durchbcbcn sollten, wcnn sie über den Häupten des Volkes stolz im Winde flattert! Umsonst ist in Deutschland zu Ansbruch de? Krieges nicht verfügt worden: Die Flagge dars ich! ohne ernste oder freu dige Veranlassung aufgezogen werde, und dann nur vorn Morgen bis Abend, oder 24 Stunde n aus daß s i e nicht entwertet werde"! 2o aber erfüllt ein nationales Hochgefühl einen icden bei tyrcm Anblick, dieses Gefühl sollte ictit abgestumpft werden. Es ist so wundervoll, so unendlich wert voll und erhebend. Zrgessener Strnnü. Im Eiscnbahncottpc. Spätsommer draus. Duft von Levloykii, Phlox und roteu Kressen Lenkt meinen Blick. Im Rctzc licgt ein Strauß, Von eik'gen Reisenden in Hast bergessen. Ein lieber Strauß! Vcrswcnderisch gc- f"gi , In farbigem Gedränge Blü! an Blüte. So scheint die Liebe, die sich nie genügt, So gibt ei gebeseliges Acmüte. Und dich vergaß man! Ob Verlust sie kränkt. Die dick, gedankenlos zuriickelicßcn? Vielleicht! Doch an ein altes Lied gedenkt Mein Herz nb macht das Auge über fließen. Das alt? leid'ge Lied: Der eine gibt . Den Strauß, der andre legt ihn kühl beiseite. Und wo ei Herz mit allen Fasern liebt, Sehnt sich ein andres von ihm sort ins Weite. H. v. ZZeaulieu. ' ' '' - i- ' ' ' ' , ' V ..-i...v ' v JÜX : , ' '( . .Q v 'vA't i ( , s:; 11 r f4-4V j s ' , i . ' -1 L, ; . x f I - -. .v . ; V ' l. A - " ' -1' 7 5 i ' ' V ') l 1 ' i )v y . v - , ' 1 r l -'. A ii l J l. sl : -,,:' X.A I r v i ' ,v . -, ...... -. . t '' - T ,? F, , . . W ' M I ' f ' ' -m - v ; ' ' t -"A 'V ;-: ' " -A.ivt. ',c . t o V nl ): I - ' l i f I ' ', -!.- - ( ! I 1 b ' U v' l -- -V Ä ' I .'. :- ;r.)Liy- , , - ß . . 1 i i I 1 - '. '. V ' s I ,-.- ! -'- .,: - .V.! LA- "" - ' ' ife. J 1 f I ' , V - X I ' ' I ... , X : - ' .- : ' 1 ! , .. - ) . : V::i..:;. :' V 7." . ' k " 'v . . ' - ' : V. ' " . . i , tnän - ... W.. ' .. . . , I " ' ' i . 5? - ' : - K, : y(L,0rm-. jüvrTT-.J. : : .VA y. l ' . I , - . i V: . i t r ' 1 " 1 I .,t . , m .? '-'fy j - l h " 7 & '' ' ' , ' 3 I 1 is 1 i d k , v ' m -r" i 1 1 tj j , F ' 4 l '' v , , t " - fmüsJ f- i tnropn'S Kinderstube, Europa blickt verzweifelt Zur Kinderstub' hinein, Und spricht: Ihr bösen Kinder, Was fällt Euch wieder ein! Wozu müßt Ihr Euch schlagen Die Köpfe braun und blau, Sobald ich elivas rede M'it einer Rachbarsfrcii,. Ich sagte: Wohlerzogen Sind meine Kinder all." Sie sprach: Räch Mütter Meinung Ist immer das der Fall." Da hörte ich Euch balgen Und fragte mich beschämt, Woher bei der Erziehung Ihr wohl die Unart nehmt!" Die großen draus erklärten: Das kleine hier fing an, Es gab ein großes Kämpfen, Eh' man stch recht besann," Europa sprach: Vor allem Wird Friede jetzt gemacht, El,' in der Kinderstube Roch alles ist zcrkracht." Der Hauswirt aber steigert Die Miete das ist klar; Der armen Frau Europa Und ihrer Kinderschar. C a r l a W ä ch i e r. Mcertrniim. Am Strand, wo die Wellen wallen, schau ich den Eilenden zu Sonnenglanz spielt über allen, und der- klärt im Glanz bist du. . . Holdselig, auserkoren, schwebst du bor mir im Raum, ' Ans Mccr und Himmel geboren, lcuch- lend, ein lieblicher Traum. Deine Stimme klingt so innig, und du singst ein wllndcrsam Lied Von einem fianunrotcn Phönir, der sicg haft zur Sonne zieht, Von Silberbächen, die gleiten über gli tzernde Temantsand, Von goldenen Wunderslädten in einem Märchenland. Das Traumbild ist entschwunden . . . dic Wellen wallen und zieh' Roch töncn von jenem Liede verklingende Melodien . . . Sie weben nnd winden im Schwinden eine Klangperlcnkranz, Und ein Schimmer weilt, wo d wärest, kwn unsterblicher Liebe Glanz. Nachklang. Die Wellen, die wallen nnd eilen Im lichiglanzglitzernden Spiel, Als wollten sie nirgends weilen, Sie finden zuletzt doch ihr Zicl. Ich habe dich wiedergefunden, Deine Seele' kam zu mir zurück, Und ewig mit dir verbunden Fand endlich mein Hcrz sein Glück. Wilhelm BcnignuS. Cbcii links: Handliche Presse für Beinkleider. Die in die Bügelfalte ge legte Hose wird zwischen die Zpnnb-.ctler eingeschraubt. Oben rechts: 'liichtigcö Aufhänge,, des Rockes mittels eines Ncurrcihaliers mit verstell bnren Tchnürcn. Oben (Mitte): Schlecht anfgchiiiigter N,',g, wobei dk' Rock die gute Form verliert und die Hosen sich nicht ni,öl,ägcn können.. Unten links: Tclbstgcfcrtigtcr Hofenstrecker. Zwei Kravattcnklnnimeril find mit kleine Nägeln an eine,,, gewöhnlichen Kleiderbügel befestigt. U,e,i (Miste): ZZnsnmmciilcc, barer Stiefel spanner. Unten recht-?: Prnttischrr Hosenspanner mit Schnltcrbügcl. Sdjfc nnd unechte Jarben. Seim ? cim Einkauf von Klciderstof- f cn ovcr fertigen Kleidern r: tundicicn sich sowohl die 1 Heuen als auch die Ta-! mcn fast regelmäßig danach, ob die Far-1 s?n frii'tt s?itii TCr.in,- hii der Vffs taufet gewöhnlich mit allerlei Vorbchal tcn in der für seine Gcschästszwccke vor tcilhastcsten Weise zu beantworten sucht. v.. v; .,,,v Dabei gehen dic Ansichten über die Echr fielt und llnechthcit der tzaroen meistens i gezahlt. Trotzdem kann aber avch et ocr sehr wcit auseinander. Rur insofern j Salpetersäure gegenüber nicht stendha! herrscht gewöhnlich Uebereinstimmung, , n. als man alle Farben, die nach kürzerer j Ein nicht minder kräftiges Lcrsti'. Zcit vcrblassen oder gar gänzlich vcr-' rngsmittcl für Farbstoffe wie die Stil schwinden, als unecht, die in ihrem Far- j petersäute ist das Sonnenlicht. Wirkt bcnton dagegen beständigen als echt be- j cg glich nicht so plötzlich, so kann doch ciunici. ,o,gcricniig oic,e unteriajci - ... ...i..ir..A :n sein mag, unbedingt zutreffend ist .zdem nickt. Die Dauer einer Farbe keineswegs allein von dem bci c Zubereitung benutzten Farbstosfab, sondern in viel weitcrem Maße von einer Reihe anderer Umstände: Von der Art der Austragung, von der Beschaffenheit der gesalbten Stoffe und vor allem von den Einwirkungen von Luft und. Licht, denen die gefärbten Stoffe ausgesetzt werden. Noch weit weniger stichhaltig ist aber dic vielfach hcrvortretcnde An sieht, daß die Echtheit der Farben von il?rcn Ursprünge abhängig sci. Richt selten hört man eine grundsätzliche Bcr urleilung aller künstlichen Farbstofse als unechte, wohingegen die im Pflanzen-, Tier- und Aüncralreich fertig vorlom wenden sog, natürlichen Farbstoffe eben so unbesehen für eckt erklärt werden. Nichts ist falscher als gerade dieses. Im werktätigen Lbcn sönnen wir uns fast täglich davon überzeugen, wie schnell manche natürliche,. Farbe verbleiche, während künstliche bedeutend länger standhalten. Auch brauchen wir uns nur in der Ratnr umzusehen, um zu finden, welch raschen Aenderungen die von der Ratnr fertiggebildeten pflanzlichen nnd tierischen Farbstoffe unterworfen sind. Das satte Grün der Gräser und Pflan ?en, sowie die klaren und glänzcndcn Farbcnlöne unserer Blumen verblassen schon wenige Stunden nach der Abtren niing von der sie ernährenden Pflanze. Achnlich rasche Farbandcrungen sehen mir bei absterbenden Tieren oder Teilen von solchen. Hieraus ist zur Genüge er sichtlich, auf wie schwachen stirnndlagen die allgemein üblichen Unterscheidungen beruhen. Alle Farbstoffe bilden Glieder einer Vcrbiüdungsgruppe, deren Mitglieder im allgemeinen den gleichen Gesetzen unter worfcn sind, wobei es ganz nebensächlich ist, ob sie von der Natur oder auf künst Iichern Wege gebildet wurden. Das be kanntest? Beispiel dieser Art zeigt uns der Indigo, den man früher einzig aus den Indigo- und Waidpflanzen gewann, der heute dagegen fast nur noch ans Sieinlohlktttcer erzeugt wird. Derselbe Farbstoff zeigt in beiden Fällen genau dasselbe Verhalten, sowohl bezuglich der Farbentönc als auch der Beständigkeit. Das gleiche beobachten wir W len Alizarin- und anderen Farbstoffen, wäh rcnd sie hcnte aus dem schmutzig: Teer gewonnen wird. Wir müssen uns also nach anderen Merkmalen umsehen, wenn wir unbedingt einen Unterschied wisch: kchlcn und unechten Farbstoffen haben wollen. In Wirklichkeit gibt es einen solchen überhaupt nicht, höchstens könnte ein Unterschied nach der mehr oder min der großen Beständigkeit der Farbstoffe gegenüber gewissen sie angreifenden Kräften gemacht werden. Bringen wir gefärbte Stoffe mit Säuren In nmit telbare Bkiiihrung. so wird die Farbe angegriffen, sie verblaßt oder ändert sieh in ihrem Ton. Derartige Aenderungen sind fast stets dauernd, d. h. die ur sprüngliche Färbung ist durch keinerlei Hilfsmittel wieder herzustellen. S:lbst ein mit echtem Indigo gcfärbtes Kleid verliert beim Besprenge mitLalpeicr. säure seinen schönen Glanz und w,rd gelb gefleckt. Xie rührt vaycr, vag vie Saure den arv trnr in leine c lano teile zerlegt, ihn alo gcwiMmanen zers stört. Allerdings bedarf es zur Zcrstö I ninn fcfr ndinnhprsiitlhlina besonders . ""N .j,v., ... 7, scharfer Angriffsmittcl. Schwache Bei zen vermögenchier keine Wirkung hervor zubringen: Indigo wird deshalb auch den echten, d. h, beständigen Farben zn- . aut Dauer keine Farbe einer unmü 1 w , UlUULCil JLLlUtyluIiy luiutilifc.su) iv sich das ja bei unsern Fenstervorhängen und Möbelbczügen nur zu oft zeigt, wen wir sie nicht vor dem strahlenden Licht der Sonne schützen. Aber auch das verteilte gewöhnliche Tageslicht greift die Farbstoffe an und bleicht sie. Der Grad dieser Bleichung in Verbin dung mit der dazu, erforderlichen Zeit bildet die Grundlage zur Beurteilung der Fatben. Wenn eine solche bei dau ernder Belichtung nach längeren Jahren schließlich etwas verblaßt, so kann ihr das nicht als besondere Schwäche ange rechnet werden; denn jede noch so bcstän dicjL Vcrbinduilg wird auf die Dauer durch dic Einwirkung des Lichtes zerlegt. Anders dagegen ist es, wcnn schon nach wenigen Wochen, Tagen oder gar Sinn den die Farbe verblaßt. Sie kann dann mit vollcm Recht als unbeständig oder unecht angcsprochen werden. ' Wie hici aus hervorgeht, besteht ein Unterschied zwischen echten und unechten Farben nur insoweit, als die einen weniger, die an- - SUn..TiT,. Vni0iifWslrf. -mK . deren mehr und in kürzerer Zeit verblas sc. Ob eine Farbe früher oder spater den Einwirkungen des Lichtes öderen an deren Eingriffen erliegt, hängt in erster Linie von der Art ihres Aufbans nnd der dadurch bedingten Beständigkeit, ihrer. Verbindung ab. Daneben kommen aller dings bci der praktischen Verwendung zum Färben noch verschiedene andere Umstände in Betracht. So sind manche Farbstoffe nur für gewisse Faserstoffe lichtecht, während sie in Beibindunc, mit anderen bald verblassen. Bei anderen Farben hängt ihr Datier von der Art der mit ihnen zusammengebrachten Bei zen und sonstigen Umstände ab. Alle diese Verhältnisse hat der Färber bei der Ausübung filier Tätigkeit zu bcrücksich tigcn, um die siir den jeweiligen Zweck günstigsten Ergebnisse zu erzielen. Wie die Einwirkung dcs Lichtes e.us die Beständigkeit der Farben zu erkläre ist, darüber war, noch keine Klarheit zu schaffen. Während man von einer 2dtc die farbenzerstörende Tätigkeit des Lich tes zersetzenden, von anderer Seite vtt mindernden Wirkungen zuschreibt, liegt, wie s oft, die Wahrheit wohl in der Mitte, indem bald das eine, bald das andere zutreffend sein wird. Es ijt kaum anzunehmen, daß bei bet; ungeme! großen Zahl von Jarbstofsen, die bezü' lich ihre inneren Aufbaues alle me'. r oder weniger von einander abweichn, das Licht allen gegenüber, gleichartig Wirkungen auslösen sollte. Jedenfalls werden neben den eigentlichen Licht strahlen auch die nicht leuchtende Wärme- und chemischen Sonnensträn!,-! an der Zersetzung wen auch nicht alle?, so doch einzelner Farbstofse beteilig! sein, vielleicht soqar in noch ' bös-fr in Grade als die Lichtstrahlen selbst. Diese Annahme ist schon deshalb n'uht ohne weiteres zurückzuweisen, weil gerade di? uiimiitclbare SonnenbestraKluna.. bei welcher die ultraroten und, ultravioletten Strahlen am meisten zur Geltung ge langen, der größte Feind alle Farbe ist nnd von allen Farbcnlicbhabcin gc fc:$!et--t?u$.