TZM Omaha Tribun, m - i t r l Der Charlie. ffiii Vkrrtclftündchen beim Barbier. Mikchtcr Cditerl sayk hab ich immer drauf rielciht, dah der Mann von 31),, ihrer Affih. wo einer von meine Kostüme ih un t gulcS Ding kennt, wenn et' ficht, mei KonnwerfähschenS an ,! tn w m- .0''" luijfumi, u I I dah Sie se in' Pä. per pulte kenne. Ich V jAj Weiß, Sie sinn froh. wenn Sie so gute Ahitickels kriege als wie ich se wach, die kahz weil Sie doch des Päpcr filk misse. " Ich kann nit komplähne, Jhne ihr Mann, mei Kosiümcr hat allrciht zu ''scim Bisscnesz flctcut't, aber mir misse fier t Teir tn Schähnsch mache. Un da if; e Niesen: ich werd sicr Wirk! nit in nietn Cchapp gehe kenne ich bin stet davon. Nit so wie wer als sagt .sicken teicrt", sondern riellich sick, ganz richtig fi . , . . ich hab e Kalt gctätjcht un mich dom Cchapp wegstehe. EZ 's) Pähnvoll. aber die einzigste Zkonnsolähschcn wo ich hab, 'jj bei gute alte Sähing: Unlraut vergeht nit. Wisse Sie, Mischter Editer. weil ich letz nit in den Sck)app gehe kann, will ich änniehau schuhr mache, daß deZ Paper nit mitauS meine AhrtickclZ tun muß un dcssentwege fib ich fe Jhne beireit. 'Hoffentlich werde sie zwische mcim Heim un Ihrer Asfifz nit von de Jnglisch kon slskälct. M'r kann nie sage, was bei unserer strikte S!uhtrallitieh alles och HUppene kann. Eins kann ich Jhne sage, sick sein isz allreii, so lang'S ein nit selber asfckte tut bei Andere tut mcr'S schuhr nit ineinde. wenigsten! nit so diel wie bei sich selbst. Ich meecht iewen sage, das es davon depende tut, was es sicr e Sick neh ifj un wie sie sich dkwellopt; samm tcirns iß es ganz gesund sick zu fein f:cr Instanz wenn eim der Doktor was ftins z esse un zu trinke ordert un Plen tieh Eckserscis in der ohpen Ehr, wie z. B. auf dem Bahsballgraund. Aber kährfoll mutz wer sein, daß die Gicknefj nit in t rechte Krankheit törnt dann kann'S zu leicht sirius werde. Ich sprech von Eöspierienz un Sie kenne wich mcinde . ... von mir aus kenne Sie mich auch nit meiude, Ei dohnt kehr; aber dnn dierfe Sie nit mich blamiere, wenn Sie an eme feine Tage auf der NaS liege oder aus dem Gegenteil, sell ig dann Jhne ihr Fohlt. Well ich hab mei DohS gehabt . . . . Tisse.ntcrrieh wenn Sie wisse, was es iß, dann !erde Sie simmpeteise mit mir, v ; wenn Sie nit wisse, was es iß, dann sollt Sie froh sein, daß Sie's nit wisse. FZ isz Lbaut so wie wenn m'r siehsick isz, nor sechzig bis siközig Per'znt? wors. Wenn wer siehsick isj, nacher hat wer nor dcn eine Wunsch: sterbe des ih alle: nix weiter, garnir weiter als wie sterbt. Aber bei der Disscntcrrieh iß kZ disfcrcnt, da fiehlt m'r nit nach sterbe, V da denkt mer, daß m'r überhaupt schon tot ih .... un des isz kei scheenes Jie ling, bcliehf mich. Ich will nit in Die ..131)13 gehe, aber es iß c ganz gemeine - Sickneß. Un wenn mit nor wißt, woher wer's bat; aber scll isz ede eine von dcne miß schiefes Sicknisses: mer kriegt se u, mer hat fe un nachher kann mer sehen, wie mcr se los werd. Sehe Sie ich war am Tag bevor noch ganz allreiht es war e lerribel Hiet. alle Leit babe komm plähni. aber ich war Ohkeh. nor en Durst hab ich gehabt .... noch mehr wie sonst. Aber der Appetcit war fein: , drei Paunds Stehk hab ich gegesse mit sinf Jhrs Korn un Gurkcnsalad; e halbe Wasscrmellen mit Eiskriem n vier Glässes Bier, drei Glässes Eiskasfich un zwei Glässes Vuttermilch .... un am neckste Tag hab ich sick gesichlt. Jetz sage Sie mir nor. wie e Mensch sc was kriege kann? Bei mcim Appetcit un bei dem wo ich genösse hab. kenne Sie ja schodsche, daß ich ganz allreiht war Einer wo sick fiehlt, kennt des nit störn wecke. Wie ich Jhne schon gesagt hab. es gebt Sicknesses wo nit so diöagrieäbcl sinn; sell depend't enteierlich an dem Doktor un scim Trictment. Ei häht den Dok lor; je weniger ich'n seh. 'esto b'sser gleich ich 'n. Scll kann ich Jhne sage: Ich bin nit partikeller, ich etz und trink einiges; es kann mir Niemand nachsage, dafz ich hart zu pliehse bin, aber einZ kann ich Jhne sage: mit Zlallemell un mit Kasteroil kann mer sich mit mir nit gut FrendS mache; sell ih der Limmii. Es war mein un mcim Doktor sei Lock, dah er des Trietment geschähnscht hat; Ich glaub mir hätte alle zwei nit lang gelahst. Daddelduh fier tudäh; im neckste mehr. Der Charlie. Vor m Jahren. Waljrheit und Dichtung in offiziellen ASiiertenbrrichten. Im Evening Tclegram, dein schäm roten Liigenblatt, feuern die Forts von Lüttich noch immer. Am 21. August 1914 meldete eS: .Die Forts von CiiU tich leisten immer noch Widerstand' "und seitdem ist offiziell via Paris, Brüssel, London, keine Meldung mehr über Lüttich erfolgt. War auch nicht gut zu erwarten, denn am 7. August hatten die Deutschen Lüttich genommen; am 15. August war alS letzte ffort Loucin in deutsche Hände gesaunt. Die Belgier, Franzosen, Engländer haben sich damals waS zusammengelo gen man muh zugeben, dah sie sich in den zwei Jahren gebessert, bedcu jend gebessert haben. Während damals 93 Prozent der osfizkllen Berichte er - "?sa;n, sind heut: immerhin schon fünf I3 zehn Prozente Wahrheit, woraus der """Lejrt entnehmen kann, wieviel Glauben maa den Londoner und Pariser Bcrich, ten (die Petrograder und Römischen nicht zu vcr,csseii) schenken soll. Ja damals in den ersten KeiezZwo chcn! Am 9. August hat Poincarö der Stadt Lüttich sür ihre Tapscrkeit da Zireuz der Ehrenlegion verliehen am 7. Anglist war Lüttich von General Emmich lEhre seinem Audenkcn!) er obcrt worden. Am 9. August meldete Brüssel via Paris und London: Die Nachricht, dah ein General gcfan gen und 24 Kanonen'erdeutet wurden, bestätigt sich." Und die Meldung stimmte und war richtig: nur dah der gefangne General der belgische le ncral Lcman und dah die Zahl der er beuteten belgischen llanonen weit gröber gewesen. Und am 13. August, da Brüssel, Paris, London es längst besser wußten, da sie die ganze Wahrheit erfahren hat ten, meldeten sie kühl und frech: .Die Nachrichin, von Lüttich und Umgegeich sind gut." Waren sie auch für die Teutschen, die am 1?. August schon auf dem Marsch nach Brüssel waren. Am 15. August: Der (französische) Generalstab läßt bekannt machen, daß die ttcrüchie, die Forts von Lüttich hat, teil sich ergeben, tendenziös und falsch sind." Am selben Tag fiel das letzte Fort. Sie haben damals recht plump und ungeschickt gelogen; sie haben das später vorsichtiger und geschickter gemacht machen's heute noch. Und die deutsche Heeresleitung hat sich in den zwei Iah rcn nur zweier oder dreier Ungenauiglei ten schuldig gemacht, auch dieser uube wuft. Alliierten aufzählen, wir beabsichtigen lUcht eine Chronik der offiziellen Pariser und Londoner Berichte herauszugeben. Nur einige der gröbsten aus den ersten KriegSwochen seien aufgefrischt. Am 2). August. Französische Mel dung: .Die Lage ist heute dieselbe wie gestern. Die deutschen Truppen schei neu ihren Marsch verlangsamt zu ha ben." Teutsche Meldung: .Manon villers. das stärkste französische Sp:rr fort, in deutschem, Besid." Am 27. August beginnt der Angriff auf Maubeuge, die am 7. September kapituliert; 40,000 Mann, vier Ucneral und 400 Geschütze fallen den Deutschen in die Hände; der 5!ommandcur der Je stung beging Selbstmord, als der Fall Maubeugcs unvermeidlich w',r. Die französischen Berichte: 4. Sep lembcr. Maubeuge. heftig beschossen, widersteht mit Nachdruck. 6. September. - Die Beschickung dauert mit Heftigkeit fort, die Festung leistet weiter Widerstand troh Zerstörung von drei Forts. 7. September. Maubeuge seht sei nen heldenhaften Widerstand fort, Der Kriegsministee hat den heroischen Verteidigern von Maubeuge seine tiefe Bewunderung und feine Ueberzeugung ausgesprochen, dah sie den Widerstand bis ' zu der hoffentlich nahen Stunde ihrer Befreiung fortsetzen werden. (Seit dem 7. September keine Mel dun? mehr über Maubeuge!) Und die Russen verstanden und vcr stehen das Lügen nickt minder gut als ihre Verbündeten. Hier sind die osfi ziellcn Berichte aus Petrograd: 19. Auausr. Russischer Sieg bei Siallupönen; 8 Kanonen, 2 Maschinen gewehre erbeutet 27. August. Die deutschen Trup pen haben Masurenland" geräumt. Die Nüssen sind ohne jeden Aufenthalt in dieses sehr schwierige Gelände ringe rückt, dessen westliche Ausgänge sie gk stcrn besetzt haben. 20. August. Die deutschen Truppen sehen ihre Rüc?zug?bewegung auf Kö niasbcrg und Allcnstein fort. Die russische Armee hat Königsberg völlig eingeschlossen und Allenstein be seht; die deutschen Truppen sind auf dem Rückzüge. Am 20. Äugust wurden bei Gumbin nen 8000 Russen gefangen genommen; am 27. bis 20. August schlug Hinden bürg die Russen bei Tannenberg und martfe 510,000 Gefangene. Sie lügen nscht mehr ganz so unver schämt wie damals, die Hcrren Alliier ten, aber sie lügen noch immer und wer den lügen bis zum Tage des Friedens schlusses gerade so wie die Franzosen anno 1871. Nkulralc Sonntagsprcdkgt. Unser Herrgott nnd der Schweizer; ein stolzbcschridrn Grfchichtlein." Auch die Neutralität hat ihre Schwie rigkeiten und vor allem ihre moralischen Probleme, denen die Kriegführenden, mit ihren eigenenarofzen Aufgaben ganz beschäftigt, nur schwer gerecht werden können. Ein liebenswürdiges und noch denklichcs Büchlein darüber hat Hcin rich ffederer. der weitbekannte Schweizer Autor, herausgegeben (Unser Herrgott und der Schweizer; ein ftolzbescheidencs Geschichtlein-). Er läßt die Vertreter der Nationen, die im Kriege liegen, alle zusammen vor GoiteS Thron ecichttnen. um den Schweizer wegen seines neu tralen Wesens, daZ ihnen allen als lä stcrliche Lauheit erscheint, zu verklagen. Mit der Tabakpfeife im Mund, die Hände in den Hosentaschen, hört der Schweizer zu. Gott Valcr aber hält ihm folgende Slandrcde: Höre, mein lieber Sohn der Alpen: wenn es um dich herum schreit von Heldentum und Marter und Tod, wenn die Erde und das Meer aufseufzen von allem Menfchcnstolz und Menschenweh, das sie erleben, und Ivenn ring um dein kleine? HauZ die Not wie ein graner Ne bel aufsteigt und mit blutigm Griniaf sen dir inö Fenster schaut ... wie kannst du da so behaglich und selbstbewußt deine Pfeife rauchen? Neutral sein ist nicht genug. Sollst du nicht traurig sein, wenn deine Brüder traurig sind? Tu mußt mit allen, die streiten und lei den, mit dem gleichen warmen Puls mitfühlen, nicht mit den armen Belgiern allein, auch mit den Teutschen und den Russen, mit den Franzosen, Serben und Österreichern, mit den Engländern, Zucken und Japanern, denn alle, alle habe ich als deine Bruder aus dem glei chen Fleisch und Bein wie dich erschas fcn, und sie alle sind, wie auch die Blut schuld auf ihre Oberhäupter verteilt sein mag. so wahrhast unschuldig an diesem Weltucrbrechen wie du. Darum sollst du allen gleich gern hclsen. Das tust du auch, so gut du kannst, ich weih es. Aber tue es nicht mit der Tabakspfeife im Mund! Ich meine die Tabakpfeise des Phlegmas, indem man linls und rechts so grausam tätig ist. Ich meine die Ta bakpfeife des BcsscrscinwollenS, des PharisäcrdimZ, h.'ute, wo du, klein?? Schweizer, allein nicht, wie deine Brü der da, auf Herz und Nieren geprüft wirst. Demütig sollst du fein und wil lig dem süßen Nachtisch des Lebens ent sagen, wo viele kaum ihre Suppe ha bcu. Zeig' nicht den andern in ihrer bitteren Not einen dicken hochmütigen Frieden, sondern schütte bescheiden die ganze Liebe des Schweizerhcrzens den Brüdern aus, feien sie gelb oder weiß oder schtvarz! Das wollte ich dir sa gen." Dann aber wendet sich der Herrgott an seine Coldatenlinder" und erinnert sie an Noabs Arche, die iibcr der Sint fliit friedlich schwamm wie die schön--gezimmerte Arche des schweizerischen Staates: Mitten im Weltkrieg schwimmt diese h'lvetische NcutralitätsA.rche über Was scr voll Blut und Schwefel und trägt den Frieden mit sich und fischt auf, was bei ibr Schirm und Trost sucht. Kinder aller Nationen haben sich in diese Arche geflüchtet und mit ihnen auch die unzer siörbare Hcffaung auf einen 'guten, o vielleicht auf einen ewigen Bölkasrieden. Soll nun die Welt nickt froh um so eine neutrale Arche sein? Ich sage neutrale Arche, wenn man auch in den zweiund zwanzig Kammern nach altbewährter freier Bruderart hinter jeder Tür ein bihchen anders die Brille über die Nase rückt und sich sogar einmal recht gesund und herzhaft auszankt. WaS hat das zu sagen! Ist das nicht Schweizers Stuben und Stübleinsache, die nie mand etwas angeht? Die Arche aber, die alles nach außen und innen fest zu sammcnhält, und der Schmeizernoah. der das Schisf beseelt und lenkt, das ist 'd bleibt neutral. So sremt Euch denn, dah hier das Schnceglöcklcin Friede noch blüht und daß, wenn die Zeit des Blutes um ist, eine Taube oder meinet wegen auch ein ganz gewöhnlicher Schmeizcrspatz mit so kimr Friedens dlume im Scbnabel in die zerstampfte und öde Welt hinausfliegen kann, neuen Schnkkglöcklcinsamen der Bruderliebe auszustreuen. Der Schweizernoah fürch tet sich ja freilich nicht und wird; wenn es sein muß, den Hosenlupf nach rechts und links mit alter Glorie ausschwiu gen. Aber wer sollte so dumm sein und dieses einzige Plätzchen, wo man sich noch mit unblutigen Händen grüßen kann, auch noch in den allgemeinen Sudel und Sturm ziehen wollen? Las sei also den Schweizer! Und glaubt mir: EZ braucht nicht bloß Mut. Sturm zu sein; es braucht auch Mut. eine In sei im Sturm zu sein." Wie die himmlische Audienz, in deren Beilauf alle Beteiligten mit leisem Hu mor geschildert werden, zum harmoni schen Abschluß kommt, sodah man da raus fast die hoffnungsvollen Zukunfts glocken erklingen hört, die der Dichter endlich tönen läßt, das muh man in Federers Büchlein selber nachlesen. 0as flörri'che Kälb. Eine Geschichte, die Londoner Blätter erzähle. , Es handelt sich das sei im Boraus bemerkt um eine ganz blöde Nctlame, so dumm wie sie nur in England ge macht wird, weil diese Art Reklame nur in England Glauben findet jedes Land hat die Reklame, die seinen Gei stcsverhälinissen entspricht. England hat eine blöde und dumme Reklame. Wir wiederholen das den Londoner Blättern entnommene Rcklamebeispiel umso bereitwilliger, als der Held dessel bin (das störrische Kalb oder der Biolin frihc?) kaum hierher kommen werden sie sind nicht von der Art, an der wir hier Geschmack finden. Machen wir die Sache kurz; hier ist die Geschickte, wie sie Londoner Blätter erzählen: Ein Kalb war mutwillig in einen Teich gesprungen, und trotzdem es nur mit dem Kopf aus dem Wasser herausragte, ließ cö sich weder durch Zu ruf noch durch Schläge bewegen, wieder an Land zu kommen. Die Aufregung des Besitzers, der fürchtete, dah das Kalb ertrinken würde, lockte zahlreiche Leute herbei, und unter ihnen erschien schlich lich auch der englische Violinvirtuose und Rcklamesanke John Tunn. Da alle Versuche fruchtlos blieben, kam der Musiker auf den Gedanken, den Einfluß der Musik auf die Tiere in diesem Fall praktisch zu erproben. Er lief fort, um gleich darauf mit seiner Geige wiederzu kehren. Beim Klang der Tone wurde da! störrische Kalb sichtlich zahm, cs wandte den Kopf dem Geiger zu. machte dann Kehrt und suchte sich der Mus,! zu nähern, bis es auf dicse Söcise glück lich wieder an Land geklettert war. So mag der Borwurf des geringe,, Musik Verständnisses, der oft gegen die Eng länder gerichtet wurde, wenigstens den englischen Kälbern gegenüber ' zurückge n.ommen werden. Warum haben die Engländer die Macht der Tunn'schcn Kunst nicht bei der Werbiina; auf die jungen Jobn Bullen-KSlber versucht? Ob die dann auch weniger störrisch gewesen wären? Menschenkenntnis. .Wie geht eS eigentlich unserem Freund Lembke, prahlt er noch so ent setzl'ch?' Nein jcht scheint es ihm recht gut zu gehen er sängt schon an zu !la gen 1" Dcn Mäncn Calcmcnls. ;ir Nogcr, der Ritter ohne Furcht nd Tndcl. Auf feinen Denkstein schreib man Dirgils Worte: Ezoriare aligius o ftris es ossibus ultor!" .... Ein Rä cher möge aus meinen Gebeine er sieben. Der Rächer wird erstehen und die Rache wird jeden treffen, der ihr Versal len ist vom King bis hinunter z den liebedienerischen amerikanischen Kre aturen in Washington, vom Aüauith bis zu dem verächtlichen Schüd und Schleppenträger, dem Page", der als amerikanischer Botschafter England des scr dient als dem eigenen Lande. Sir Nager Casement der Tote wird England gefährlicher ' in als der Lebende je gewesen. Aöguith, Erey und Konsorten hatten seit Jahren seinen To beschlossen. . . . durch Meuchelmord, wenn's ohn: Auffallen möglich war. . . . unter dem erborgten Mantel des ReZits, da ihr in Ehristiania oukgehecktcr Mord, plan fehlgeschlagen. Dieser Casement war der englischen Regierung vor jeher unbequem; dieser Casement besaß eine Eigenschaft, die dem Engländer verhaßt ist: er stelle die Wahrheit über alles. Und ' -8 wird in England, wenn diese Wahrheit gar zu gcfälirlich ist, mit dem Tode bestraft. Casements Batcr war Offizier in der britischen Armee; er weigerte sich im Jahre 1848 gegen seine iiijchen Stam mcsgcnossen zu kainpscn und mußte den Absied nehmen. Der Sohn widmete sich dein Kousu lardicnsi und kam nach dein Kongo- staat c. entfesselte einen Sturm der Entrüstung mit seine Enthüllungen der Kougogreuek. In Wort und Bild brachte er die Beweise sür die schäm losen Bestialitäten der Belgier und England kamen diese Enthüllungen sehr aclegen. weil es einen Grund suchte, die Hand auf den Kongostaat zu legen, im ?!amen der Zivilisation, als Be schlltzer der kleinen Mächte, als Banner träz:r der Humanität. . . . diese Schlag Worte der Heuchelei sind nicht neuen Da luins und nicht amerikanischen Fa brikcts. :t junge Konsul wurde nach Süd Amerika versetzt und trat bald mit neuen Enthüllungen hervor: die Mißhandlung der indianischen Arbeiter der Putu-, mayo-Skandak. Der fand in England weniger Beifall, denn diesmal war der Tyrann, der Ausbeuter, der Sklaven treibcr, der Verbrecher England. Den Engländern find Greuel nur Greuel. Verbrechen nur Verbrechen, wenn sie andere verüben ein Eng länder kann kein Unrecht tun. De? Erfolg der Enthüllungen in Peru wa? ein doppelter: die Greuel wurden (we nigstens zeitweise) abgestellt. . . . und Rogr Casement mußte die K nsulats lausbahu aufgeben. Ein Konsul, der seinem eigenen Lande -mangenchme Wahrheiten nicht" unterdrücken wollte ein derartiger Konsul ist wenigstens in England unmöglich. Sir Roger widmete sich uMilicß' !icM irischen Sache. Der W lttricg schien ihm eine günstige Gelegenheit, aus Englands Not für Irland B..t zr ge winnen. Er kämpfte " " für sein Vaterland und darum schickte England durch seinen Gesandten geheime Mörder aus. Sir Roger Casement ist für sein Va tcrland gestorben, wie Robert Emmet sür Irland gesii :n isl Und England wiri dieses traurigen Sieges über den Patrioten nicht froh werden. Ein Rächer wird erstehen. ... incr? Hunderte und Tausende ' 2ßth dem Sieger!" Die Bluttat. die England auf dc Smaragdmsel ausgestreut, wird aus gehen. "Der Geist der Emvörung und Rache wird die irischen Herzen Ge schlecht vch Geschlecht erfüllen. Et wagt sich jetzt schon in osfenem Trotz gegen die Machthaber. Der Oberkommandicrende der eng lischen Truppen in Dublin. General Maxwell, hatte sich bei dem Bischof von Limerick, Dr. O'Dwyer, über zwei Nrie ster seiner Diözese beschwert, von denen der eine zum Eintritt in das Heer der irischen Freiwilligen aufgefordert ' und der andere die Fahne der Freiwilligen ge weiht hat. Der General verlangte von i.'in Bischof die Versetzung der beiden Priester. Tarauf antwortete der Bi schof: , Ich habe Ihre Beschuldigungen gegen die beiden Priester sorgfältig gelesen, kaun aber darin keinen Grund für ein disziplinarisches Einschreiten meinerseits entdecken. In ihrem Briefe hab . Sie sich an mich mit der Bitte gewandt. Ih nen in ihrer Arbeit als militärischer Diktator von Irland behilflich zu sein. Selbst wenn nicht jede Handlung dieser Art meine Bcsugnisse überschritte, so Würde es doch die Ereignisse der letzten Woch.n sür mich völlig unmöglich ma chen, in irgendeiner Weife an Vorgän gen teilzunehmen, die ich als ungerecht fertig' mit drückende Grausamkeit an sehe. Sie haben dafür gesorgt. dß keine Bitt' um Gnade für die innen jungen Menschen, die sich ihnen in Db lin ergaben, gehört werden kannte; die erste Nachricht, die wir von ihrem Schicksal erhielten, war die Mitteilung, daß sie kalten Blutes erschossen worden sind. Ich persönlich betrachte Ihre Handlungsweise mit Entsetzen, und ich glaube auch, daß sie das Gewissen des Landes empört hat. Weiter scheint bre Tllaßregel. Hündertc. ja Tausende 'er Kerle ohne irgendwelche Art von Ge richvcrhandlung zu deportieren, mir ein ebenso sinnloser wie willkürlicher Mißbrauch Ihre'- Macht zu sein, und im ganzen ist Ihre Herrschaft eine! d sch'mmstcn und schwärzesten Kapitel in der Geschichte der Mißregierung dieses Landes gewesen. Ich habe die Ehre zu sei , Ihr gehorsamer Diener Edward Thomas. Bischof von Limerick". Gott straft England bis über den Zlikg hinaus. Der Päpagki. isch c Neutraler... der Halunk!" In Siraßburg wahrend bei Krieges. Die elsässische Hauptstadt hat Gott seidank von den Schrecken des Krieges nicht mehr erfahren als Darmstadt, Frankfurt, Kassel, München Das unglückliche, grundlos von dem Franzofenpaek zur Geißel auserfehene Karlsruhe hat viel mehr vom Krieg und feiner Furchtbarkeit gesehen. Kurt Schede veröffentlicht in der Straßburger Post" kkine Bilder aus Siraßburg während des Kriegs. Wir entnehmen ihnen die folgende Geschichte von einem Papagei: Hoch auf dem Dach zwischen dünnen Efeuzweigen und mageren Ligusterstau den hat er seinen königlichen Wohnsitz. .Wenn man sich ganz an daö Ende des Gäßchens stellt, etwa da, wo die kleine Welt ein Ende hat und die große mit Straßenoahnklirren nnd Wagengerassel beginnt, kann mai. den grauen Burschen mit den rosenroten Flügelspitzen in sei nein Ring schaukeln sehen. In seiner Umgebung nimm! er sich wunderlich fremd und heimatlos aus. Unten im Gäßchen spielen alemannische Buben und A!ädchen, die von exotischen Dingen keine Ahnung haben. Aus den Fenstern der kleinen Häuser schaut die Armut in hundert trostlosen Dingen heraus; die Gasse selbst ist meist schattig und voller Düfte, und oben, wo das platte Dach aufhört und der graublaue Himmel ansängt, hockt der seltsame in dische Vogel und wirft von Zeit zu Zeit einen gellenden Schrei in die Gasse. Beim ersten Schrei, den ich hörte, er schrak ich nicht wenig. Es klang, als ginge es inen, Menschen ans Leben, so durchdringend, kreischend stürzte der Ruf vom Dachqarten herab. Allmählich gewöhnte man sich daran, und Hans" oder Koko" war bald der Freund aller Großen und Kleinen. Einmal ich weiß nicht mehr, wann es war, doch der Früksting hatte schon seinen ersten dicken Maiblumenstrauh in das Fenster der armen Witwe gestellt war Koko gesprächig geworden. Die 5iiuder behaupteten, er rede wie ein Mensch; sie hätten deutlich Worte ver standen. Welche Worte es waren, konnte nicht festgestellt werden. Die einen meinten, er babe Koko gerufen, die andern woll ten Schafkopp gehört haben, den dritten, vierten und fünften hatte eS wie Herr gott kikklungen. Wir standen nun alle in dem Gäßchen und starrten zu Koko hinauf. Oben sah er, den 5lopf ein wenig nach vor ge streckt und wippte in seinem Messingreif auf und ab. Ob er wohl wieder schrie? Wir riefen, lackten und pfiffen. Die Kinder klatschten vergnügt in die schmutzigen Hände und suchten alle Kose worte zusammen, die sie zum Dachgar ten hinaussprudelten. , Plötzlich ein kurzer, krächzender Laut, wie wenn Holz gesagt würde, dann ein entsetzlicher Schrei, der uns alle ver stummen machte, und dann kam es klar und vernehmlich aus dem gekrümmten Sckmabel: Franzosenkopp Franzosen köpp Wir waren starr vor Staunen. Wo her diefe Weisbeit? Hatte Koko sich mit elsässischer Politik beschäftigt? War er ein Deutscher oder ein Welscher. Es fehlte nur noch. . . . Es fehlte gar nichts. Denn während wir alle noch lachten und seinen Fran zoscnkopp lustig zurückgaben, rief er in drolliaem Uebermut so viel seine Kehle lergad . . . Schwob, . . . Schwob, . . . S'blnob. . . . Wirklich, so rief er. Und seine Stimme prasselte so hell und feurig in die Gakie. dah die Fenster klirrten und ein vaar .unde Reißaus nahmen. Der Kleinhändler nenan aber meinte gelassen: .'Z isch e Neutraler, der Halunk . . ." . vcutlchc Mtcrlichkkit. Wie dir Flieger den besiegten Gegner ehren. Wenn's der Gegner sagt, dann wird's wohl so sein. Es handelt sich zwar nicht um einen offenen Gegner, aber un ser Gewährsmann ist ein amerika n i s ch e r Berichterstatter auf Seiten der Alliierten, also können wir ihn ge tröst zu den Gegnern der Deutschen rech nen. Alexander Powell hat in einem längeren Artikel über die verschiedenen Flieger seine an der Front gesammelten Erfahrungen zum Besten gegeben, und man kann seinem Artikel Eines nicht versagen: er versucht, allen Fliegern der verschiedenen Nationen möglichst ge recht zu werden, sogar den deutschen, wa' für einen Amerikaner immerhin schon etwas höchst Anerkennenswertes ist. Am Schlüsse seines Artikels schreibt er speziell übe. die deutschen Flieget, und hebt dabei die Ritterlichkeit der Deutschen ganz besonders hervor. Nicht als ob die anderen Fliege: weniger Ka valier seien, aber die Deutschen besleihi gen sich jener Ritterlichkeit, die Wir an den deutschen Helden des Miiielaltcrs bewundern; sie befleißigen sich jener Ritterlichkeit, die eben tnviich deutsch ist. Er schlecht: Es ist zu unzähligen Malen behauptet worden, dah der alte Geist der Ritterlichkeit in diesem Kriege zu ex.,.., rcn ausgehört habe, as. soweit es die Kämpfe zu Lande angeht, viel leicht bis zu einem gewissen Grade zu treffen mag. In den Luftkämpfen je doch, die sich tagich an der Westfront ab spielen, gibt es noch Ritterlichkeit. Wird, zum Beispiel, ein französischer Flieger gezwungen, innerhalb der deut schen Linien Bederzugehen, so wird 'es garnicht lange dauern, bis ein deutscher Flieger aussteigt und über 'iie französi scheu Linien hinsallst, über denen er ein Ledersäckchen abwirft, das den Namen des Fliegers und die Nummer seiner Maschine enihäl., samt einer kurzen Mitteiluna, ob der Pilot tot oder ver wundct ist. An diesem .Postsack" sind lange, rote Bänder befestigt, wodurch man ihn besser fallen sieht und ih auch leichter einbringen kann. Er wird dann dem nächsten Offizier gebracht, der den Bescheid telephonisch an das Flieger Hauptquartier weitergibt, so daß das Schicksal dek Flieger oft schon nach wenigen Stunden, nachdem er den Flug platz verlassen hat. dort bekannt ist. Das schönste Beispiel von Ritterlich keit, da mir i: diesem Kriege bekannt geworden ist, gab ein deutscher Flieger seinerzeit beim Tode von Adolph Pgoud. den er auf einem Erkundungs flug bei Petite Croir im Elsaß abge schössen hatte. Tags darauf erschien über Chavanuez, der elsüssischeit Land, stadi an der alten Grenze, wo Pgoud begraben wurde, hoch in den Wolken ein deutsches Flugzeug, kreuzte eine Weile über der Stadt und warf dann einen prächtigen Kranz ab, der auf einem Bande die Inschrift trug: Auf das Grab P.gouds, der als Held zu sterben wußte. Sein Gegner." Wagner in England. Nach dreiuudzwaiizig Monaten sind die Engländer vernünftig geworden. Bei Auöbruch des Krieges wurde in England alles in Acht und Bann getan, was zu Deutschland in irgendwelcher Beziehung stand. Auch die deutsche Kunst war verfehmt. und Wagner's Opern wurden von allen Programmen gestrichen oder unter falschem Namen aufgeführt. In den zwei Kriegsjahren sind die Engländer nun unvernünftiger und vernünftiger geworden; unverniinf tiger insofern, als sie die berüchtigte schwarze Liste erlassen haben; vernünf tiger insoweit, als sie wenigstens gegen die deutsche Kunst nicht mehr so un barmherzig sind. Die deutsche Kunst hatte allerdings den Haß der Engländer ertragen, da sie weit weniger dabei zu verlieren hatte, als die Engländer selbst. Immerhin ist es um des lieben Friedens willen erfreulich, daß dcr Engländer mildere Saiten aufzieht. Daily News" verzeichnen das Er eignis, daß nun seit 23 Monaten deS Krieges Mitte Juni zum ersten Male eine Wagner-Oper in London aufgesllhrt worden ist: Tristau und Isolde" wurde im Aldwych-Thcatcr gegeben. Viele Zu Hörer waren in Khali-Uniform er schienen. Die Begeisterung war, wie die Daily News" berichten, sehr groß. Es wird wohl Leute geben," meint das Blatt, .die dies bedauern und als ei Zeichen des nationalen Verfalles auffassen. Die Majorität des vernünftiger denkenden Publikums wird jedoch darin ein be grüßenswertcs Zeichen sehen. Die Auf fllhrung hat jedes Lob verdient, und es ist zweifelhaft, ob Sir Thomas Beecham etwas Verdienstvolleres hätte unternch wen können. Das Haus war bis aus den letzten Platz ausöerkaust." Der kluge Konig Karo!. I ; Rumäne kannte seine Pappen hcimer. Die Einkrcisungspolitik König Eduards scheint keinem so durchsichtig gewesen zu sein, wie dem König Ksrol von Rumä nien. Der englische Gesandte Mr. Wright in Bukarest hatte seinem hohen Herrn gründlich vorgearbeitet, ohne in dessen, wie die Tatsachen später erwiesen, irgend welche Erfolge zu erzielen. Im Gegenteil. Rumänien ist bis auf den heutigen Tag für die Entente die größte Enttäuschung gewesen und dürfte es auch in Zukunft bleiben. Eines ist sicher, dah König Carol die Absichten des dicken Eddq durchschaute und als treuer Bundesgenosse ohne Vertrag sich nicht dazu hergab. Oester reich und damit Deutschland einznkrei scn und zu verraten. Wie er im Jahre 1009 seine Minister und sein Volk vor England warnte, so hat er noch auf sei nem Sterbebette seinem Erben geraten, sich nicht der Entente, anzuschließen, wenn er schon nicht auf Seiten der Mit telmächie treten wolle. Einen kleinen Beitrag zu den vielen, die jetzt zur Kennzeichnung der zum Kriege treibenden Politik Englands der letzten Jahre beigebracht werden, liefert der Schriftsteller Paul Lindenberg in der .Täglichen Rundschau" auf Grund eines Gespräches, das er im Herbst 1903 mit dem König Karol von Rumänien als dessen Gast hatte. Kurz vorher war König Eduard in Berlin gewesen; man sprach von der Feindschaft Englands gegen Deutschland und der König sagte: Es ist bei einem sonst so vernünftigen Volke nicht zu verstehen, dah es von einer derart törichten Manie befallen ist, aber sie wird von oben her genährt; die eng lische Politik sucht im Trüben zu fischen. Als wir nach dem türkischen Kriege den scharfen Konflikt mit Ruhland hatten, wo es auf deS Messer! Schneide stand, da lieh uns England sagen, wir möchten nur losschlagen, würde sofort seine Flotte tit die Dardanellen einlaufen lassen. Meine Minister glaubten daran, namentlich Rosetti, der an eine Eng ländcrin verheiratet war. Auch hatte England eine sehr geschickten Gesandten bei uns. einen Mr. Wright. Ich aber traute den Zusagen nicht und sagte es offen. Wir wären auch jämmerlich im Stich gelassen worden! und so wäre es auch jedenfalls jetzt gekommen beim letzten Konflikt zwischen Serbien und Oester reich. Nicht Rußland hat Serbien zu sewem Widerstande ermutigt, sondern England, indem es sagte: .Ihr seid nicht allein! Fangt nur an!" Ich habe, glaube ich, guten Einfluh auf Serbien, und diesmal lieh ich die Ser ben benachrichtigen: Hütet Euch! Ruh land schickt Euch nicht einen Soldaten, ich weih es aus bester Quelle. Und Deutschland steht fest zu Oesterreich! Ihr werdet ganz allein sein, zieht die Konsequenzen." Des fuxltxi Gnade. I dc Alliierten Presse ist nichts davon zu lesen, Wcnn'I was zu hetzen gibt, ist keimt eifriger als die probritische Hetzpresse und wenn das Recht noch so klar aus Seiten Deutschlands ist. Sie entstellen und verleumde und betrüge... was vollkommen verständlich ist, denn sie wer den dafür bezahlt via London ... Marconiakticn, alliierte Kricgsanleihe oder Bargeld. Wenn aber eine solche bewußte und absichtliche Hetze zu berichtigen wäre, wenn sie eine Tat berichten müßten, die den Deutschen Freunde wachen würde, dann wird die natürlich verschwiegen. Die Presse von Provioence bis Herald Square ist auf die Lüge verpflichtet, nicht auf die Wahrheit. Erinnern Sie sich an den Lonsdale Fall? Ein in Döberitz gefangener Sol dat. William Lonsdale, ein notorischer Rowdy war wegen tätlicher Beleidigung eines Vorgesetzten vor da Kriegsgericht gebracht worden. Das Kriegsgericht ver urteilte ihn zu zehn Jahren Gefängnis. Darob große Entrüstung in der engli schen Presse, auch die amerikanischen Kö ter kläsfien mit. In Deutschland war man mit de:.i Urteil gleichfalls unzi.frie den und appellierte an das OberkriegS gericht. Das machte kurzen Prozeß: tät licher Angriff wird mit dem Todt be straft. Lonsdale wurde zum To ' ver urteilt und nun geriet die englisch? Presse nebst amerikanisckem Troß in einen Paroxysmus der Wut. Als aus der Insel Man und in Gibraltar deut, säie Gefangene erschossen, als In Dublin irische Patrioten ermordet wurden, sän, dcn dicse Ehrenmänner zweifelhafter Güte kein Wort der Entrüstung. Lonsdale las Rauvoein war u,r iqcio gleich und gleich... die Krähe, die die andere nicht verletzt. Im 12. Juni hat der deutsche Kaiser den besagten Lonsdale begnadigt Haben Sie ein Wort davon in der alli iertcn Presse gelesen? Nicht eine Silbe! Wozu auch, es wäre ihnen lieber gcwe sin, wenn dcr Londoner Rowdy hinge-, lichtet worden Ware ein Taugenick't weniger oder mehr, das merkt man in London nicht und es hätte so gute Gc legenheit für Hetzartikel gegeben. Der tote Lonsdale war ihnen wertvoll, der lc bende interessiert sie nicht. Der GaUZcr Enkel. Die lateinischcn Schwestern blut vcrschwistcrt in feindlichem Blut. Mauriee Moniegut will von der ita llen'uch ' französischen Verwandtschaft nichts wissen wer könnte es dem Dickter verübeln? Keiner, der das verächtliche Geschlecht der Katzlmacher, der Treubrüchigen und Verräter kennt. .Dreimal lügt der italienische Bette! ' mann!" Der Dichter beschönigt! Nur dreimal? Wann lügt er nicht der Accattone? Es gibt der Franzosen mehr, gibt ihrer viele, die von dem plumpen Sckwindel der sranko-iialienischen Kul- turgemeinschaft nichts wissen wollen. Gerade das Gedicht des Maurice Montßgut zeigt deutlich, wie wenig schwesterlich Frankreichs Liebe zu Ita- lien einst war und in brci ten Schichten noch heute ist: Wer wagt zu sagen, wir seien Lateiner, Wir, die Gallier, aus Galliens Stamm, Wir mit den lilienfarbigen Zügen, Und mit den Ahnen in blondem Gelock? Als er gleich Pyramiden erstellte Gegen den rosigen Osten gewandt, Hohe Menhirs zu Ebren der Sonne, War er Lateiner, unser Druid? Oder die Franken mit blauen Augen, Jagend auf sattellosem Roß: Waren's Lateiner? Und die Normannen, Die da brüllten in rotem Bart Sänge an Odin, Thor und die Götter Rauhen Nordens, hammerbewehri? Sind uns Lateiner aus Tyr gekommen Oder aus Phoeien oder Karthago? All' die des Landes Zauber gefesselt, Himmel und Sprache nehmen von uns? Eines Tages kam Rom. kam Cäsar, Cäsar, der Feldherr, Cäsar der Herr; ' Band den Gallier an seinen Wagen, Schleppte den Sklaven in fernes Land. Lang war der Kampf; und wahrlich damals Hat unser Blut sich zusammen gemischt. Abek vermischt nur in furchtbarem Ringen, Widerstrebend auf gleichem Gefild. So nur seid ihr lateinische Schwester,,, Blutverschwistert: in feindlichem Blut, Frankreich. Italien, Schwestern voll Grausen Und als Nachbarn erfüllt von Haß! Dreimal, heißt's, lüge . lüge dreimal. Dcr italienische Bettelmann, Und er soll sterben am Judaskusse, Frankreich, wenn du dies jemals vergißt. Wike vom Tage. Einwurf. Richter: Sie hab-, Ihre Frau böswillig verlassen?" Änge klagter: .Nein, gutwillig." Protest. Amtmann: .Das ist dock ein Skandal Sie sollen mit dem Ar restanten unterwegs in ein Wirtkha!! eingekehrt fein, und sich sogar von id'i haben traktieren lassen?" Polizist .Das ist nicht wahr, Herr Amtmann die zwei Glas Bier haben wir ausg: spielt, und die hat der verloren!" Deutlich. .Ihr hab! ja eine, Dichter im Unterstande, der trägt euc! wohl manchmal feint Gedichte vor?" Jetzt nimmer, wir haben ihn einmo 'ausgeschmiffen." . . :'