Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 28, 1916, Image 2

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i?i!"AV-4
I Bunte Krieas--CbrONiK aus deutscben Randen
i
ZsgNchk Ctnti TriSSai
Schil'dcruttg eines (Lasangriljs.
Tie giftige Wcllcommt. Graphische Beschreibung dcö k. u. M.
Lcuiuauts Lugeu ctuiari hon der dcsjarabischc hircuzc.
Tie Tuicjt ist slcüicnklar und nicht
pechschwarz, wie in den trüben Januar
lasen, sondern seltsam, gespenstisch tun
Idttlau, und die Schatten die sic wirst,
sind lang, verzogen, bizarr und citt
zückend. Unruhig ist s:e, tiefe lauwarme
'Jad)t. Helle Wißt der Lcuchtrakcteu
zerreißen ihre dunkelblaue Gamlaardiiu
und kaum ha! ,.ch das grell: Alis.Iicht
flelrgt. kaum haben stille, unsichtbare
tjiaupen die Gardine zusainmengenilst,
da kriecht der Knchteiwe Finger eines
Scheinwerfers langsam tastend dur) die
blaue Nacht. Gewehre knattern und die
5lanoncn brüllen vom Osten her. Seit
aller Herrgottssrülxc danncrn die Ge
schütze vom Norden her. und das träge
Poltern des fernen Trommelfeuers
dringt schwerfällig durch die Bäume des
zerschossenen Waldes. Jetzt Kaden sie
hier auch begonnen. Schwere Granaten
krqcken , mit ohrenbetäubendem Geheul
ziiiichen die Baume, getroffene Zweig:
fallen langsam krachend herunter, Ge
ekrkugcln kommen gepfiffen, schlagen
klatschend an die Blätter. Meine zehn
Telephone summen und tuten wie be
sesien. Aber meine Batterien schweigen.
Wir schießen nicht umsonst in die Luft,
Jetzt steigt eine Nalcte auf. Hoch,
sehr hoch und wirft ihre farbigen Stern.:
in prasselndem Regen berunter. Ta...
noch eine , . . eine dritte . . . und daS
CScschügfeuer wird noch heftigst, wie irr
sinnig krachen dc Schrapnellagen, und
Granate nach Granate saust in beulen
dem Bogen heran, uin krachend cuifzu
schlagen . . . Wir kennen es alle, das
Zeichen, da! eben aegebcn wurde . . .
Und kurz, hart, zischend surrt durch die
Telephone: .vaZangrisf . .
Tie giftige Welle kommt . . . wir sind
ciewappiict. Gasmasken vor! In einem
Augenblick haben wir uns in vermummte
Näuber verwandelt und warten neugie
riet, gespannt auf den Kampf mit der
unbekannten Waffe gegen den unsichiba
ren, schleichenden und uns bisher ouefj
unbekannten Feind. Wie mag es sein,
das Ea? und beinahe sehnsüchtig
erwarten wir die nmittelbarc Welle.
Kommt sie denn überhaupt l
Sie kommt. Es kriecht mir etroas in
die Augen und ick schnalle mir die
Maske ,wkder um. Ta ist cr also, der
sthkich?nk Feind, die giftige Welle, die
tmn n'cht umbringen kann, der Gegner
n.tt vet Larniappc. tte wogt zetzi uoer
uns. überschüttet ans, wir sind in seiner
Äacht und unser Leben ist der 5lali
Patrone anvertraut, die uns Luft gibt.
Wir sieben inmitten seiner vervesteten
Lust und sein Trachcnodem spielt mir
Jeuliche und stanzößlche Justiz.
We gerechte deutsche Zwangsmaßregel von den Sran
zoseu falch gedeutet werden.
T!e Narkdeuische Allgemeine Zei,
tung", schreibt unter der llckerschrift
.Teursche und französische Justiz":
Zwei in Deutschland kriegsgifangene
französische Offizier?. Leutnant Tclcassü
und Leutnant Herdö. wurden vor iur
zem ' wegen Gehorsamsverweigerung
'ricgLKerichtlich zu einem und anderthalb
Jahren Festungsgefängnis verurteilt.
Sie hatten sich geweigert, dem Befehl,
Zum Appell einzutreten. Folge zu leisten,
indem sie Zkrankheit vorschützten. 'Tem
deutschen Vorgesetzten, der sie zum Ap
pzg abholen sollte, leistetm sie tätlichen
2Zidcrstand, Leutnant Heros ließ sich
außndem z Schimpfworien hinreißen.
TaS Nrteil wurde durch das Kriegöge
riSit gesprochen und nach eingelegter Bc
rufung durch das Oberkriegsgericht bc
stätigt. Trotzdem es sich hier also um ein
rechtsgültiges gerichtliches Urteil han
Mit, ließ die französiscbe Negierung,
ohne daß sie den Versuch machte, die
!ttech:!?7ast bei Urteils zu prüfen, oder
irgendwie anzufechten, als Bergeltungs
maßrege! zwei kriegsgefangene deutsch:
Offiziere in Jesiungstzaft überführen.
Die deutsche Regierung ist durch diese
französische Willtüi Maßregel zu einer
legknmaßnahme gezwungen worden.
Für jeden der beiden deutschen Offi
ziere wurden drei französische Offiziere
in ein deutsches Festungsgefangnis über-
, gssührt, in dem sie so lange verbleiben
werde, bis die beiden deutschen Offi
zi? ins OZsizierszefangenenlager zu
rückgckhrt sino. -
Lleickzznt hat die deutsche Regierung
!in nicht zil rechtfertigendes Urteil, das
gegen den in Frankreich krieg-gefange
nea Leutnant der Reftrvz Erler ergan
gen .ist, mit Bergeltungsmaßregeltt bc
antwortet.
Leutnant Erker zündete beim Vor
marsch auf Paris uf Befehl seines
,Vorzesetz!kg ein Haus an, sus rkm
Zivilisten Fr?ischrlcr) auf deutsche
Soldaten gesch?ssen hatten. Fiic diese
voll g gr:chtstrt!gte Maßregel trug nach
militärischen ,Gcse nicht er die Ler
ank:vsrwrg. sondern eüZsllie'liS , der
"Scrr-HK 't't den L?fthl erteilt h,itle.
In stimm Tag'buche erwähnte Leut
rant Erler die Anzündung des Hauses.
Er fiel ldt darauf schwer verwundet
in französische Gefaugenfchaft. Tcr Ber
merk !m Tagebuch führte ,;u einem Ge
rickUdersabren wegen Brandstiftung.
tsl mit der Verurteilung Erlers zur-j
unsern, Kleidern. Welch ein fürJikr
licher und doch armscligrr Feind, In
seinem Bannkreis knattern die Gcwcl'ce
weiter und va.4 llrri! lIrri!"Lr:illen
des stürmenden Feindes erstickt im t;.
f'uden Knattern der Älaschinciiciewehie.
Sie brauchen keine Mails und die ic
nonen auch nickt, die jetzt aus der der
borsiknen Tnfe des Waldes inin kunder:
falten Tod speien, brüllend und beulend,
wie ewig treue eherne Hunde, 2x sind
gewappnet gegen das Ga, den sie brau
ei;?n keine Luft und ibre bronzenen Lei
bcr rerfni sich im rasenden Feuer, Ivie
sie auf den Vorholfchicneu bin und zu
riicllausen. Welch armselige Waste,
welch armseliger Feind, dieser unsichi
bare Gegner, daz Ga . . .
Ich spüre eine seltsame Schwere. auf
meiner Brust. Tie Luft, die ich atme,
ist sifiroet und Kart, ich inufz sie bei
dein Äicmzug schlugen. k Mäste li,.',t
mir wie Blei auf dem' Steps und die
großen G'.eiscr schmerzen unsagbar meine
Augen. Ich fühle mich, als stand? ich
im bleiernen Taucberanzug auf dem
Meeresgrund unter dem Truck des aan
3'n Ozean. Lust muß ich haben, Luft,
und lockere die 'Kiemen meiner Masle,
aber ein fürchterliches Stechen krallt sich
um meine Schlafe uud insiinttw ziei
ich die Kiemen fest. Tas Ttlcpfton in
der Hand, mit der bleiernen Schwere
Kl Maile auf dem Kopfe, halb unbe
wußt rufe ich Kommandos in? Telephon,
Die großen Glasaugen, mit denen ich
jetzt febe, bohren sich ftumps in die briil
lende, knatternde, eusbZitzendk, grell citf
zuel.'nde Nacht, in die !l!ae!!, die vor
einer Stunde noch eine stille klaue
Samigzrdine war und jeyi zu einem i
senden, Gist und Tod speienden Unge
heuer geworden war. Ich will zum Fern
röhr und trete auf etwas Weich, ich
bücke mich, eine tote Mauz. Sie
hatte leine Maske . . . Welch ein fur
barer Gegner, dieser schleifende, unsicht
bare Feind ....
Ick halt? cs nicht mehr aus; in mei
nen Schläfen Kümmert es wie besessen
und ich fühle, wie niein Blut rasend in
meinen Adern kreist. Ich reiße die Rir
nun der Maske auseinander, und
atme reine, frische, gute Lust. Ein:
lcichlc Brise kommt Kon Süden her, sie
bat die gisiig'n Wellen forigesoült . . .
Xni Gexecht flaut ab; das Knattern be
ginnt leise zu ersterben und die Kanonen
werden immer stiller. Tie blinenden
Lichter, die die Wacht zerrissen, löschen
au?. Ss wird ruhiger, ich atme, atme
ticscr. während sich über uns die dunktzl
blaue Samtgardine der Nackt laugsau:
und leise wieder zusammenschließt.'
Degradation und 20 Iahren Zuchihaus
endete. Trotzdem die deutsche Negieeuug
ein umfassendes Entlastungsmatirial
für Erler, seine Schuldlosigkcit
außer Zweiftl stellte, nach Frankreich
sandte, lehnte die französische Regierung
die Wiederaufnahme des Verfahrens ab,
weil das Entlastungsmaterial keine
neuen Tatsachen enthielte. Leutnant
Erler befindet sich im Militiirzuchthaus
zu Avignon und wird als gemeiner
Sträfling behandelt. Er liegt in dem
selben Schlafsaal mit den andern Zucht
häuslern und hat täglich zehn Stunden
lang Matten uud Körbe zu flechten.
Geistige Beschäftigung ist ihm nicht g?
stattet.
Tie deutsch; Heeresoermaltuug hzt
dafür zehn französische Offiziere in Mi
litärstrafanstalien überführt, in denen
sic unter gleicher Behandlung, wie sic
dem Leutnant der Reserve Erler zuteil
wird, verbleiben, bis dieser Offizier in
ein Offiziersgefangenenlager , verbracht
ist.
Ta DeutsÄaud etwa die dreifache
Anzahl an irieg-gcfangenen französi
scheu Offizieren hat wie umgekehrt
Frankreich, kann man hier etwaigen wei
teren französischen RcprcssuIIen ruhigen
Blutes entgegensehen.
Schlamperei auf den russischen Bah
ii cn.
Die Nowoje Wremja" meldet: Auf
dem zweiten allrussischen landwirtschaft
lichen Kongreß in Petersburg' erstattete
K. P. Samtzom. der Vertreter des Bör
feukomitees in Tjuinen (Sibirien), fol
genden Berickt:
Auf den sibirischen Eisenbahnstatio
nen von Omsk bis Tschcljabinsk versau
lcn vier Millionen Pud Getreide. Eisen
bahrnvagen sind vorhanden, sie werden
aber nicht richtig aulgenutzt. Sibirien
hat an allem Uebersluß. Es konnte nicht
nur Rußland, sondern auch alle seine
Bundesgenossen ernähren. Das Ge
treibe, überwinterk' auf Kähnen. Tie
Waerstra'en und Eisenbahnen sind
L-rstcpft. 'EZ ist unbedingt nötig, die
TransportsahigZeit . der Eisenbahn von
Tjumen nach Per gu steigern. Baum
wolle, Felle, Haute. Wolle, Talg. But
ler, Getreide, alles Zonutc in feh: großen
Mengen geliefert weroen, wenn nur das
Börftntomiiee in Tiumen die Möglich
keit hätte, laglich 3ft Waggons zube
fördek.
Aculsche Flieger in der Türliei.
2lilglisf.' auf den önez-Ranal. Deutsche .lttze'uze von
V:ii iiKr Kenjrantinope! ach Kuiuui.
011 Bleeck -
Bomben iius 'lUrt Said und die
euglis.ize Zri'e'.nlaqer um lauo"
konnte der türkisebe HcercÄ'erüt't kürzlich
melden. Tie Titiache, daß dieser schwie
rtci Angriff jenfeits dek Suezkanal
nicht abg weyrt Melden kannte, Il'.az d.n
Ei'giänd.ru :'t Recht IS Wti Omen
erschiene sein. Bon tv: tUeliseten Feld
f!iegeraaer iu der Wüste des Siuni
iil'er weite streik,,,, hinweg haben lornti
tiac Topoeideeter Hinderte ivii Kilo
gramm Sprigitcfk kinweggeiragen.
Tie Li'.stuua wurde vou Maschin'u
vollbracht, die Tauscn.' vou ttilouiettr'i
N'kit ycrkame.i, von den d'redeüen, lr,if
io,in le'a.t'joinn'eu der inuvlel
Taube". Daß e? auch deutsche i'uti
!:u:s!cr, tnujiiic Wassenbriider waren,
die wie an den Dardanellen, im Kau
kas ud in Mesepoiamikii so auch
hier den brav.u türkischen Flieger vo?
ougingk. ist erklärlich. Tos industric
arme Oemanenrcich bat wohl Millionen
s.inr prachtvollen Landtrippen aus
stellen und sie zu großen Suaen führen
tonnen, doch die Lust in ihnen alo
Karnpsgebiet noch neu. Tcr Türke 'st
alles ai'dcr? als ein gedoreuer Techniker
und Mechaniler, und nur wenige Au
envähltr. wie der leiser bereits gesall,ük
Leutnant Kjcmal Bei sowie Feilst Bei
waren so eins iuit nrnr Maschine, daß
sic duräz ljervorrageud: Leistungen auch
Ausland' belanut wurden.
Leutnants Kjcmal und Fetbi waren
die ersten Flieger, die es V.)Va unternah
ii',, n, in '.ehrercn lbiapve ' und nach
Ueberwindung die kr Widerwärtig iten
vou Konstaiitinovel nach Kairo zu f',ic
gen. Eine wayrbast nationale Zot als
der Ausdruck gebeimcr Wünsche des
Tii'.keUvoilZ. siir die dem tebd vcreut
glückten Zetbi-Bei am Goldenen Horn
ein Denkmal g. setzt wurr:.
Tu- Sehnsucht der Wenvöllcr ach
dem Orient bot sich anderseits in den
verschiedensten Versuchen der franzosi
sebkn Flieger geäußert, durch die Luft
von Paris nach Konstantin! zu (je
leimen. Es in ihnen dies trotz Auswen
düng alle: ibrer technisch? Mitt'cl nicht
gelungen. ?eicht Paris sollte den
Teiuuivy haben, als erste , Weltbaupt
stadi mit der Sultanstart aus dem Lust
weg? Verbund: zu weiden, sondern des
Deutschen Rciiiis Hauptliadt. Ein Deut
scher der Mi!ärs!ieger Gustav Basscr
konnte mit Dr. Elias als Beobachter
im krieaZdrohenden Juli 101 4 als Erster
den Fing Berlin AsnstantNkvk au?
! k
führen und nicht etwa auf einem eigenS
sur eine spielerische Rekordleistung qi
bc.r.t'n Arvarat. sondern auf einem der
fl.Mknlichkkk Rumpler - Militär - Top.
pe')cker, die damals bereitsiauden.
Heute, da das Programm Berlin
Bagdad zur Tatsache geworden ist, in
dieler schnellebigen Zeit groszen Ge
schiheiie, bat 'man die EiuzelkeiteN
dieses Erstslugcs schon fast vergessen.
Jer Sieger von St. Hnentin.
rncrulfclömarschall von ?ülow wurde am 22. Juni dcr Abschied
bewilligt.
Wie W. T. B. mitteilt, ist General
feldmarschall v. Bülom durch kaiserliche
5labinet:sorder vom 22. Juni in Bettn!
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h Genera? J3 ÜLOW
ligung seines Abschiedsgesuches in das
Berhältnis der zur Tieposition stehen
den Offiziere übergetreten. Generalfcld
marschall o. Bülow. dem der Kaiser
gleich zu Beginn des Krieges eine hervor
ragende Stelle in der Armee übertragen
hatte, ftebk im 71. Lebensjahre. Er
wurde bei Kriegsausbruch zunächst zum
Oberbefehlshaber der Zweiten Armee, die
den Angriff uf Lllttich durchführte, er
nannt, nachdem der erste Handstreich auf
die Festung keinen vollen Erfolg gehabt
hatte. Tann siel ihm als OberbeschlS.
uader der ersten und zweiten Armee die
Aufgabe beS schnellen , Turchmachhk
durch Belgien zu. Es kam zur Belage,
rung Namurs, zu den Kämpfen an der
, Sambre, und ln dn Tagen vom 21. bis
i 24. August zur Schlacht bei Namur, wo
, er die von Franzosen eilig dorthin ge
t worfenen Kraft; schlug. Auf der Ber
Zchiombacli.
Jener epochcmachkndc Flug wurce
scltsameriveise gerade am 14. Juli, dem
lctzien auatorze juillet joe,,x'. dem letz
ten freudigen französischen Nationalscsl
tage, von Bcrlin','ol!annii,Ihal caufletre
ten. Das deutsche Flugzeug kam in ti
Stunden nach Budapest und iu weiteren
0 Stunden über die Zrausnlvani'chen
Alpen (also im gan,cn 14 Kilometer
mit nur einer Zwischenlandung) ach
Bulgariens Hauptstadt. Bon Sofia ging
es über den Baltan in llCOO Meter Höhe
in '''h Stunden noch Bularesti die levten
Kilometer nach Konsiantuwpel wur
den i einem prachivollen .Finish" gar
in weniger als l!j Ttunden Zurüctge
bgt. Insgesamt also noch nicht volle
V Stunden für die (mit dem Umweg)
21M Kilometer betragende Strecke, für
welche der modernste Balkan-Ezprefz
jetzt noch mehr als die dreifache Zeit
braucht. Eine solche vor zwei Jabren
geschasscne Präzisionsleistung berechtigt
zu der Erwartung, das, nach den zu
voller Hochspannung aller Kräfte ge
steigerten Zkriegsjahren ein Ropid-Flug-dienst
solcher Maschinen entstehen wird,
die nicht nur zwei, sondern bald zwan
zig Passagiere auf einmal zu befördern
imstande sind. Um so mehr, als ja
bei Ausschaltung besonderer militari
scher Zwecke schon die jetzigen Maschi
nen mit den zuverlässigen Mercedes und
BcuzJlugmotoren längere Jlugprobcn
glänzend bestanden haben.
Tasz aber diese modernsten Maschinen
mit Bomben uud mit Maschinengewed
ren auch gegen Infanterie glänzendes
lciüen, gebt aus den letzten amtlichen
Berichten des türkischen Hauptguar
tiers hervor. Am 5. Juni wird gemel
det: Untere Flugzeuge führten einen
Angriff gegen ein feindliches Lager bc!
Ruuani am Suezkaual aus und derur
sachten dort durch Bomben- und Ma
sckincngewchre ernsten Schaden an
Leuten und Tieren.'. Die kühnen tür
kischen und deutschen Flieger, welche im
vollen Vertrauen aus ihr Flugzeug es
wagten, in geringster Höbe den Kampf
mit Landtruppen aufzunebm.cn, werden
wohl bald so bekannt weiden, w.' der
mit dem Pour lc niöriie ausgezeichnete
Hauptmann Buddceke.
Wtr Augenzeuge des gewaltigen An
sturmZ der feindlichen Flotten aus die
Tardankllcnsorts war, bat häusig Ge
lcacnbeit gehabt, die deutschen Flieger im
schwing'ngcschiiiückten Kalxak in Aktion
zu sehen. Ter nimmer rastende junge
Haupimann Serno sowohl wie I bcr
leutuant Frank Seidlcr beunruhigten
oftmals die feindlich: FlottenbaliS auf
LemnoS und schlugen immer wieder die
Austlärungsslieger' über Gallipoli euer
gifch zurück. Und Haupimann körner
hat sich an anderen türkischen Fronten
seinen Eisernen Halbmond 1. Klasse"
bei so manchem Angrifssflug verdient.
folgung drangen seine Armeekörper bis
zur Marne vor. Vom 28. bis 30. August
wurde bei St. Ouentin gckämpft und
im Anschlug daran konnten die Festun
gen La Före, Laon und Teile von Reims
besetzt werden. Da er an der Marne be
sonders mit dem linken Flügel seiner
Armee und den angrenzenden sächsischen
Truppen erfolgreich operierte, konnte er
gemeinschaftlich mit der Armee v. Klucks
den Abmarsch an die Aisne decken. An
der Aisncsront befehligte Bülow zunächst
beiderseits ?!cimk und leitete als Ober
befehlshaber über die Heeresgruppe des
rechten Flügels dis-Abmehr französisch
englischer Angrifft gegen dir Aisne
Peilung. Seit Mitte Oktober 11)14 war
er als Oberbefehlshaber der neueingc
teilten zweiten Armee auf die Vcrteidi
gung dieser Armeefront angewiesen.
Bülow gehört bereit! fast Ü2 Jahre
der preußischen Armee an. Am 12 De
zember 18ß4 trat er in ds 2. Garde
regiment ein, machte IM die Schlacht
bei Königgratz mit und wurde im G?
fecht beioor leichtverwundet. 18707.!
finden wir ihn bei den Belagerung!
iruvpen vor Paris und in der Schlacht
am Mont Balerien. Nach dem Krieg
kam er in den Qkneralstab und bald da
rauf ins Kriegsministerium. IM
wurde er mit der Führung des dritten
Armeekorps betraut, und 1912 wurde er
unter Beförderung zum Generalobersten
Generalinspckteur einer Armecinspektion.
Am 27. Januar 1915 ernannte ihn der
Kaiser zum Gcneralseldmarschall, aber
schon am 4. April 191? wurde er wegen
Krankheit zu den Offizieren von der
Armee versetzt unter Verleihung bei
Ordens p,,,, 1 mC-rile. Beim nun
mehrigeii ZuZfcheiden aus dem aktiven
Dienst zrichnite ihn der Kaiser durch
Verleihung deS Kreuze! der Grofz
komwre de königlichen HauZordenk von
Hohenzollern mit Schwertern. au!Z.
Bülow bleibt Chef des Grenadier.Regi
ments 12 und ö. In miite des 4. Garde
regimenls zu Fuß, dessen Kommandeur
cr von WU bis 1897 war; er wird in
der Tienstaltersliste der Gerierale weiter
g'sühr!. .,
I
?cr Um
pc Lkkiiiciiitc.
Humanitäre Taten des Bundcörats
i ,irirg?jahren in Ansprache deö
schivrizcr Konsuls gciviirdigt,
Als eines der schönsten Momente in
der oieschichte der Schweiz bezeichnet der
schweizerische Konsul LouiS H. Junod
in seiner gelegentlich der schweizerische
Nationaiseier in 'iblos Garden. Brolix.
gehaltenen Ansprache die hiiianilären
Taten des Schweizer Bundesrates zum
Beilen der iämpscnben Nationen, indem
auf verschiedene Weise sowohl den Ver
wundeten als auch de Nichtlombattan
ten geholfen wuroc. Konsul Junod
sagte u. .:
Siebe Landsleute'
Gestatten Sie znir, dem Komitee des
Schweizer Mäuuerchors voran und den
übrigen schweizerischen Gesellschaften
von New ?!ort den vaterländischen Tank
ouszusprcchen für die erfolgreiche Or
ganisaiion dieser Feier. Dlit besonderem
Vergnügen sehe ich hier die französisch',
italienisch und dcutschsprechenden Mit
eidizenossen in grofzer Zahl und sricd
licher Eintracht versammelt, m den
623. Jahrestag der Gründung unseres
hehren Vaterlandes zu feiern.
.3-Jillet F!twreton!
u um der i'f, nb uti4 Ms 4frar (Aeiotn
!! jctif ioll (i I ii r ftiti Irllifi reai.rl
(ins mir e i n c cloimiic boit und 4Miti6
vd eine He,ma, : e aai tct mir zogen.'
Seid alle herzlich willkommen! Eure
Anhänglichkeit und Liebe zum Mutter
lande. Euer Stolz auf seine Geschichte
sind mir kuer und heilig. Euer Stolz
auf die Geschichte der Schweiz ist berech
tigt: von den Siegen bei Morgarten,
Sempach. Naesels. Boeoelissegg. Stosz.
St. Jakob an der Airs, Grandson.
Murten. Nancy, Tornach bis zum Frie
denswcrk des l'j. und 20. Jahrhunderts
uud den Taten der Schweiz als fest be
loaffnete Fricdenslnsel wabrend der lctz
ten zwei ttriegsjabren, die schwersten die
Europa je erlebt hat!
Ter allgemeine Ruf der Schweiz, und
die Geschichte bezeugt es, ist derjenige
eines wasscnliebcuden. kriegerischen
Balte. Eine mächtige Nation wie die
jenige der Bereinigten Staaten, unser
Adopliv.'Valcrland, hat Zeit geraumer
Zeit auf die schweizerische Militäror
ganisaiion als ein Muster wirksamer
Landesvcrieidigung hingewiesen. Tie
Schweiz steht gerüstet da.
Das uncrmefzliche Elend, die Massen
hafte Vernichtung von Leben uud Gut
des gegenwärtigen europäischen Böller
kampscs führt uns all die Schiecllichkeit
eines Krieges vor Augen, sodaß der Ruf
eines wasfenlicbenden, zum Kriege ge
rüsteten Landes sast als verabsckzeuungs
würdig erscheinen könnte. Das Gegen
teil gilt für die Schweiz. Worin liegt
das?" In dem Geist, in welchem unser
Baterland vor W Jahren gegründet
wurde, in dem Geist, dem unsere Wassen
gedient haben und in welchem unser
Land grofj geworden ist. nicht grosz an
Flächeninhalt, ober groh an Idealen.
Wir kaben die'en Voten rntfi ttfiini
lurdi unten .fröitdc !5!b, den ollfti Sjolb,
in lunft der eHäreii wilde Wodnema Kar,
K.i fiiifni SW- tut 'MiciUAin um(i:Tiinril:
3n baden rol ncllireniii, übst den ?IdrM
f'm 4i'oiiWrtwnii bm jidifrn (Elffl fflcitil;
llriift i'i durch tiiiifnibinittiiwn
Lr Boden und bet fternne errmtncrfit
Zvll fornmen biinm uiio at ivükii lajunrnfi!
lld
nnluii nul üfittet fifineu Utdcr
Zum
I e k I e n !vl i t t 1 1, wenn
kein
an nies mcoi
Acrsanncn will Hl im
das
: w c r I g e g k v k .
Tee üter hSchlie b fi r 1 e n wie
cteib'arn
e g e n (9 e m o 1 1. Sei i k I, k d n I ü k
ler Land,
Wir stehn für untre selber,
iiji 1 1 e A t n 1 1 x"
Unveräußerliche Rechte, unsere Weiber
und ..nsere Kinder, das höchste Gut
das ist's, wosür die Eidgenossen ihre
siegreichen Massen geführt haben, und
dieselben Güter sind es. zu deren Bei
teidigung heute unsere Kanonen daheim
bereit stehen.
Tie Schweizergeschichte hat auch ihre
dunkeln Seiten. Indem wir dieselben
verschweigen, will dies nicht heißen, das;
wir sie vergessen; wir halten sie als
ernste Belehrung in unserm Innern ver
borgen. Aber ohne der Geschichte der
Schweiz in ihren Fundamenten und
ihrem Zusammenhang irgendwie Unrecht
zu tun, dursen wir mit Stolz sagen, daß
unsere Waffen in der Vergangenheit für
die höchsten Güter und für Ideale ge
kämpft haben. Und daß unsere heutigen
militärischen Rüstungen keinem andern
Zwecke dienen, illustriert die bewiesene
Hilssbercilschaft der Schweiz süe, die
Opfer des Völkerkrieges in Europa.
Der Glaube an die siegende Kraft deS
Humanitätsgedankens, der durch unser
Vaterland seit zwei Jahren so sehr wach
rufen und gefordert wurde, steht in
einem prächtigen Kontrast zu unserer sc I
wobl gerüsteten Armee und geirossenen
Landesverteidigungs Maßnahme und
offenbart deren, wahren Charakter und
Zweck: Friede und Recht.
Es seien hier nur einige humanitären
Taten des Bundesrates erwähnt, welche
sich an die schönsten Seiten der Schwei
zergeschichte anreihen dürfen:
. 1) Der Austausch schwer Verwun
betet zwischen Deutschland und Frank
reich. , " . ' . .'
2) Die Jnternierung krankn Eo!
dotxn und Offiien in der Schweiz.
S) Tie Heimchaffung dvn Zivilin.
ternierten und Evakuierten (vom 24.
Oktober 1914 bis 21. März 191 über
111,000 Personen). '
4) Der Rücktransport des TanitiUS
Personals, das entgegen den Grundsätzen
ter Genfer Konvention von den krieg
Die dcillslhcn
.
Trr Milttarsachvcrstöndige Kapt. L. Pcrsius tibrr die Fahrt l(
Teutschland" und Bremen".
Im Bcrl. Tagebl. vom 11. Juli
schreibt Kapt. L. Persiu: .Tie glücklich
verlaufene Reise eines deutschen Han
dclsunterseebootks von einem unserer
Nordseeuäfen Nach Baltimore bedeutet
ein Zeichen einer neuen Zeit und neuer
Metboden. Sie besiegclt einen Fort
schritt im Schiffbau von ungrahnter
Giöf-.e und stellt zugleich auch wenn
es etwa optimistisch klingen mag
eine Schritt weiter auf dem Wege zur
Freiheit der Mecre" in Kriegszeiten
dar. Teutsche Schiffbaumcister und
deutsche Maschinenbauingenieure waren
es, die daö Wunder vollbrachten, ein
Unterseeboot herzustellen, das die fast
4000 Seemeilen betragende Strecke
scheinbar ohne jede Hemmnisse technischer
Art zurücklegte, und deutsche Seeleute
leiteten das .Schiff' denn es ist wohl
richtiger, beute nicht mcbr von einem
Boot" zu sprechen sicher zwischen
feindlichen Postenketten und anderen
Fallstricken hindurch über den Ozean
hinüber nd führten es mit seiner kost
baren Ladung bis an seinen Bestim
mungsort.
Während des Krieges wurden auf
technischem Gebiet Leistungen vollbracht,
wie man sie in Friedenszeiten nie für
ausführbar gehalten hätte, in Friedens
Zeiten, da die Initiative, durch allerlei
Hemmnisse in Fesseln geschlagen, selten
zur vollen Entfaltung zu gelangen vcr
mag. Als eine der bedeutendsten Lei
stungcn bewundern wir die Fortbildung
des deutschen Unterseebootes. Zu Be
ginn des Krieges waren unsere U-Boote
In der Nordsee tätig. Als wir im Ja
nuar 1015 hörten, daß U 21" in der
Irischen See verschiedene englische Kauf
fabrteidampfcr torpediert hatte, begrüh
ten wir diesen Fortschritt mit bohcr Be
sriedigung. Tann, am 27. Mai. traf
jenes Telegramm aus .Koiistantinopcl
ein, das die gesamte Welt aukborchen
machte. Es lautete: .Tas englische Li
nienschiff .Majestic" ist heute früh vor
Scd-ül-Bahr durch ein deutsches Unter
seeboot in den Grund gebohrt worden."
Tamals bicsz es an dieser Stelle: Die
Tat unserer U-Boote erküllt uns mit de
rechligtcm Stolz. Sie ist von weit,
tragender Bedeutung, in Unterseeboot
brachte es fertig, auf eigenem Kiel die
mehrere Tausend Meilen betragend:
Reise von der Nordsee nach den Tarda
ncllen unversehrt zurückzulegen. In der
Zukunft wird die Welt dem Uuterneh
mungsgeist deutscher Unterseeboots
besatzungen und der auf nie geahnter
Höbe stehenden deutschen Schiffbau- und
Maschinenbaut'chnik die höchste Anerben
nung nicht versagen können, und wir
wissen, das, von ihnen auch das schein
bar Unmögliche möglich gemacht wird."
In einem am 28. Mai im .Berliner
Tageblatt" an die bemerkenswerte Tat
anknüpfenden Artikel wurde gesagt:
.Diese Fahrt ist gar nicht hoch genug zu j
bewerten. Sie zeigt für die Untersee- !
bovtswafse Zukunftsmogl'.chkeitcn. die
unabsehbar, unabschätzbar sind. Und für
die deutsche Unterscebootsmaffe sagt sie
uns. dast unsere Besatzungen von einem
Unternehmungsgeist und Wagemut be
seelt sind, die auch die höchst gespannten
Erwartungen noch übertrafen werden.
Unserer Schiffbau und Maschinenbau
tkchnik stellt die Fahrt ein Zeugnis aus.
das in seiner Erstklossigkcit kaum Über
bot'n werden laiin." Nun ist die da
malige Leistung überboten worden.
führenden Staaten zurückbehalten wor
den war.
5) Der Versuch der Verproviantie
rung der durch die deutschen Armeen
okkupierten französischen Gebiete durch
Vermittlung der Schweiz.
6) Die Mchlsendungen an das Groß
Herzogtum Luxemburg und die Lieferung
von Cercalien an das neutrale Fürsten
tum Lichtensseiii, wodurch den beiden
genannten Staaten über schmierige Vcr
provianticrungsverhaltnisse hinweggehol
fen wurde.
Es wäre irrtümlich zu glauben, daß
es sich hier um leichte Ausgaben gchan
delt hat. Tie schweizerische Regierung
konnte ihre Humanitären Projekte nur
nach ernsten Anstrengungen nd mit
großen Schwierigkeiten verwirklichen.
Es könnten hier auch die Hilfswerke
auf dem Gebiete der Gesangknenfürsorgt
seitens des internationalen Komitees
vom Roten Kreuz und die vielseitige
humanitäre Tätigkeit zahlreicher gemein
nütziger Organisationen und Privater
erwähnt werden.
Je mehr wir auf Einzelheiten , ein
gehen, desto mehr wird unö bewußt, daß
sich unser Mutterland tapfer halt und
daß sichkseink Söhne ihrer Vorfahren
würdig zu zeigen bestrebt sind. Und
wir Eidgenossen in der Fremde, beson
ders in den Bereinigten Staaten, wo
alles prosperiert. seien wir unsern Brü
dern zu Hause dankbar, helfen wir ihnen
in der Erfüllung ihrer Schweizerpslich
ten, die auch die unsrigen sind, und zei
ge mix unk ibr würdig!"
' Unruhe ta Marokko.
Nach Meldungen, dir dem .Temp!"
aus Tanger zugingen, sind in der Ge
gend von Fes und Taza unter der Lei
tung des Rebellen Sidi Rabo neue Un
ruken ausgebrochen. Tie Aufständischen
leisteten in dem schwierigen Gelände leb
U - Handelsbootc.
, ,
Durch die Welt wird abermals ein Eä,
staunen gehen, und die Engländer wer
den ihre Ansichten über Seeherrschal',
von neuem revidieren müssen! De,'
Manchester Gundian" schrieb vor ku,
zem, das heilst nach der Schlacht W
dem S'og rrak: .Wir haben stets Rul
Britannia" gesungen, und jetzt erkenne
wir, dasz das nicht mehr der Fall ii
Das vermeintliche Wogcnbkherrschk'i e,
Britanniens verhindert nicht, dafz Unter
sceboote uns auf dem Weg zu unseres ,
amerikanischen Bettern versäufen. Die
einfache Tatsache ist, dafz es mit unserer
Seemacht, wie wir sie bisher verstanden
haben, vorüber ist, und daß es kaum ,
einen Ausdruck im herrschenden Cprach
schitz von .Seemacht" gibt, den wir in
folge dieses Krieges nicht korrigieren
mir ten."
r:v. r i v:. .,,.N. o,!f)imn
JU3 I"1 ii UiL illUtll .ItflWUtt ,
eines deutschen Handelsunterseeboots in V
technischer und anderer Beziehung,'. Die !
Entfernung von dcr Nordsee bis nari) v
Konstantinopcl beträgt Z4',0 Seemcilen.e,
die von der Nordsee bis Baltimore auf V
dircktcm Wege 3850 Seemeilen. Der l
Unterschied ist also nicht sehr erheblich.
Immerhin, leuchtet ein. dasz die Bemer
tung der Reisen verschieden ausfallen
musz. Tie Unternehmung nach dem öst
lichen Mittclmecr stellt jedensalls in mil!
tärischer Hinsicht gröfiere Anfordcrun-
gen. denn die Fahrt durch die Strafe
von Gibraltar und die durch das torr-f
A irr r. Mi turft trt',, '"
aussen auer an veicvie Miiieimeer
wird durch mancherlei Jährnisse bedroht.
Tie Reise hinüber nach Baltimore hat,
bei der Ausreise durch die Nordsee mit
den gleichen Hindernissen zu rechnen wie
die nach dem Mittelländischen Meer,
dann aber dürste sie sich auf dem freien
Ozean, wo die Route sernerab vom all
gemeine Berlehr gewählt werden kann, .
wesentlich einfacher gestalten. Selbstver
standlich bleibt eine 'Echwierig'cit be
stehen, die Annäherung und das Ein '
steuern in den neutralen Hafen. B
einigen Tagn hörten wir von der glück
lichen Heimkehr des deutschen Untersee
bootcs U 35" Kommandant Kap!
täuleutnant v. Arnauld de la Peru'rc
aus Cartagena. Es wurde berichtet,
wie sicher das Be'ot in den Hafen geleitet
sei und mit welcher gleichen Sicherheit
es dann wieder Eartagena verlief',, ob
gleich eine Reihe feindlicher Kreuzer und
Torpedoboote brausten auf der Lauer
, . . . - r i -" m .. ! r i r '
lagen, oie oaoen u uiaji tain s
v. w-- er.f.- ...r.k.e : w:.
l'reu luiuicii, lill .tuj u.iei,i,u in eic
Heimat zu finden. Man erkennt, daszz
ein geschickter Kommandant wohl im
stände ist, trotz aller Bemühungen des
Feinde sein Boot weit unter der Ausser
oberslache hinaus in die freie See zu
steuern, wo es dann austauchen kann.
Tie Reise unseres Handelsuntersce
boolZ nun über den Atlantischen Ozean
hat sich naiurgemä!; sast dauernd in aus
getauchtem Zustand vollzogen. Nur
wenn feindliche Streitlrästc in Sicht
kommen, oder wenn man Handelsschis
fen begMet, denen man keine Kunde
von seiner Anwesenheit geben mag, wird
dcr Fiibrer sein Boot in die Tiese lenken.
Der Aktionsradius des den Atlantischen
Ozean querenden VootS über Wasser
muß mindestens F00 Seemeilen be
tragen, denn es braucht kaum darauf
hingewiesen zu werden, das die Fahrt
nicht auf gradem Kurs? ausgzsiihrt wer
den kann, daß g'r o't weite Umw'g.
ausg'sichrt werden müssen."
haften Widerstand. Die Stellung von '
Tarzout im Abschnitt von Guigon
wurdeangcgrisfen und mutzle energisch
verteidigt werden, wozu Truppen aus
Meines herangezogen wurden. Auch
zwischen 'Mogador nd Agadir mußten
die französischen Truppen Strcifzüge
unternehmen.
' . ' )
Seidenraupenzucht in Kreselö.
,',n dcr Webcfchule zu 5ttefeld tvckden
zur-eit wieder Ziichtungsvcrsuche mit
Seidenraupen gemacht. Die, Eier der
Bombyr-Mozi sind aus einer ungari.
schen Seidenzuchtanstalt beschälst wor
den. Tie jungen Raupen werden hier
zum Teil mit Maulbcerblättern aus dem
Garten der Webeschule, zum Teil mit
' ' i w r j . ? , i
iiuimi vrl e!iveiiivurr von oer
selben Stelle gefültcrt. Die Raupen
haben die Blätter der Schwarzwurzel
ohne weiteres angenommen.
. '
Ei Hcim für Äricgerwitwe.
Einen beachtenswerien Beschluß saß
ten die Gemeindckörperschastcn in Wei (
k. f -. tt.li . - , r 1 1 rt . A ' ?
F,tiicc ein wuivk oecni0jtkn, ein ve f
ür Kricgerwitwen einzurichten und zue
diesem Zweck daö Haus Trarbacher Str.
14 in nni'frn Ri h ftftilnrttirn it
- fl" w V W . M f lkM,JW I.V-
den Äricaerwitwen mit Kindern bevor
zugt. Tas Haus' enthält 44 Zimmer.
Eier und Farbenherflcllvng.
Eine Bekanntmachung des Bundesrats
vom 14. Juni verbietet die Verwendung
von Eier aller Art kolso nickt etwa nur
Hühnereiern, sondern bcisxulweife auch
Eiern von Wildgeslüg.l) und von Eier
konseiven zur Herstellung von Farben.
Ter Reichskanzler kann das Verbot auch
auf die Verwendung zu anderen tech
Nischen Zwecken ausdehnen: er kaun
Ausnahmen zulassen. ZuwiduhanMun
gen sind mit Geld und Gefängnisstrase
bedroht. , ' (
l
V