r wfff mm mmmmri3rimmniJs?: mwir ?$ZstA EsLOa I I .Die würdige Nachfolgerin einer Lilli Chmami ui.b Tcrnina" tcl ist der Ausspruch derer, die Mclanle Kurt, die sirosze dramatische Sopranistin v: Me tropolitan Opernhaufc, gehört haben. Nrau Kurt, die nun schon den zweiten Zkrikgssommkk hier in Norfolk, Conn., verbringt, wird in der kommenden Sal son ihre Freund in einer neuen Rolle Überaschen, sie gedenkt, auf der Konzert, bühiie ihr Tebut zu machen, nachdem sie srchz Jahre lang an der Berliner lönigl. Oper und zwei Jahre am Metropolitan OpcrnhauS in New Fort führende Rol len gesungen hat. Es sei hier aber gleich betont, daß ihr neue WagniZ in keiner Weise ihre Tätigkeit an der Metropoli tan Oper beeinträchtigen wird. Bisher hat man Frau Kurt nur in der Verkörperung der herrlichen Frauen gestalten unserer großen Tonmeister len . ncn geleint, und ihre Darstellung ist maßgebend gewesen neben anderen be deutenden Jnterprelinnen solcher Rollen. -Nun, zum ersten Mal. wird da Publi. kum Gelegenheit haben, die Primadonna eil eigene Persönlichkeit zu hören und zu feixn, und dicjenig n, die Frau Kurt kennen, wissen, welche Werte die Zuhö rerschaft eintauschen wird. Im No,,ert gesang kann die Künstlerin sich selbst ge. den. kann den ganzen Reichtum ihrer herrlichen Stimme nach Belieben entsal ten und die Seele des Liede nach eige nem Empfinden beschwingen. Die som. merliche Erholungszcit i Norfolk hat Frau Kurt keineswegs müßig verbracht. Arbeit und sportliche Unterhaltung fül len die Tage, die letzte ist für eine Künstlerin, die so angestrengt tötig war wie unsere liebenswerte Sängerin, eier. so notwendig wie erstere. Die Studien zu Ihrem ersten Konzert erscheinen nehmen einen großen Teil des Tages in Anspruch. Frau Kurt hat für ihre Zuhörer die schönen deutschen Volkslieder in Vorbereitung, mit deren Wiedergabe fit sich drüben eine begeisterte Gemeinde erworben hat und außerdem übt sie fleißig, um auch die Perlen des knalilkben LiedorschakeS zu bemeistcrn. Ueber ihren Sommeraufenthalt unter dem Banner der Sterne und streiten befragt, erwiderte die Künstlerin: .Mein Aufenthalt in Norfolk läßt nichts za Pünschen übrig, wenn auch die Hoff sums aus baldiae Beendigung, des Krie s und damit die ersehnte Heimreise FarVenütum in Kedwlg tobm, ichkdrl JVriiiier Echristttellkrin, bat rtmn Siilifel gslidrieben. ,i( 3.0(4! im Hnu!e der Muiur'. ifa greill S,!!rgane dpi, Euiiner. in bet Mrcd, kchrMIWUcriimen DeuIIch lanH. ta& Boil a!i Erwiderung: er Artikel ist quasi eine Berte! 4 digung der modernen Er Ziehung gegenüber der so Vw häufig erhobenen Anklage ihrer Schuld an der E n t f r t rn dung der Tochter vom Eltern hau und der Mutter. Hedwig TohmS Meinung zufolge ist sie als Selbstver. ständlichleit hinzunehmen, wo die Toch tcr einem Berufe nachgeht oder, noch besser, eine eigene EListenz gegründet hat. Ohne widersprechen zu wollen, möchte ich nur konstatieren, daß Wohl jedem von unS Fälle bekannt sind, wo gerade im Berufsleben stehende Töchter im allcrinnigsten Freundschaftsverhältnis zur Mutter stehen und nicht daran den ken, das Haus der Mutter zu verlassen. ES vollzieht sich hier vielmehr der rei zendeigcntümliche Vorgang, daß im Laufe der Iah, ganz facht, ganz still, die Tochter zur Mutter zur Be schützerin , die Mutter zur Tochter zur Beschützten wird. Aber von diesen veredelten Früchten, die der Baum der modernen Erziehung abwirft, möchte ich nicht weiter reden eö wäre eine neue Verteidigung! rede , sondern von den wilden, die übermächtig inS Kraut schießen. ES gibt Fälle allzu viele! , wo die Entfremdung und da! Einschätzen des Elternhauses als eine Art Absteigquak tier und SpeisehauS durch keinen Beruf, geschweige denn durch eine selbständig ausgebaute Ezistenz begründet sind, sondern durch , es ist vielleicht ange bracht, diesen Gedankenstrich offen zu lassen Angesichts dieser Fälle drängt sich ge bieterisch die Frage auf. ob denn die Entfremdung , diese Zustände, eine un abwendbare Folge moderner Erziehung sind oder vielleicht nur eine Begleiter scheinung deS UebergangsstadiumS, der ethischen Unreife, die sich gleichermaßen auf die Erziehungsmethode wie die Mütter erstreckt, ob eS sich nicht nur um eine Art von Parvenlltum in der Er ziihung handelt. dsS übertreibt, von einem Extrem inS andere gerät, und In feiner Art ebenso abgeschmackt ist wie starrer Konservatismus. Denn daß eS in der Erziehung , die sich bik zu einem gewissen Grade mit den jeweiligen Eit len und Gepflogenheiten deckt. Parvenü turn, SnobbiSmuS und übertriebene Modernität gibt ebenso wie da Gegenteil da 'ist über jeden Zweifel erhaben. Die Mütter, die dank ihrer Vor bildung der Aufgabe der Erziehung ge wachsen sind, sind noch allzu gering an Faul. Wo normale Verhältnisse und tffcawnert in Frage stehen, tragsn sie ich glaube sie und nicht die Prix 0 A liMüZ m BMV la MüWLäZSZA.del.MLt. Msksr.!t sich oll schmerzliche Enttäuschung er wie!. Nun vksbrina? ich schon den zwei te Sommer hier. Land und Leute tre ten mir immer naher die Erinnerun gen an da liebe Thüringen, die in mir wachgerufen wurden, als ich Norfalk zum ersten Male sah, hatten mich bewo gen, meinen Sommeraufenthalt dort zu wählen, wo Ich glaubte, am wenigsten Heimweh empfinden zu müssen. Statt dessen scheint S oft, als wären gerade diese Erinnerungen dazu angetan, meine Sehnsucht zu einem Punkte zu steigern, wo sie kaum mehr zu bekämpfen ist. Dann aber stellen sich auch regelmäßig wieder zwei ausgleichende Faktoren ein, die Arbeit und das Interesse, dat meine lieben Freunde an mir nehmen. Die Na tur trägt da ihrige dazu bei denn wie gut läßt fich'S hier arbeiten ich sitze dann am Klavier, vor mir die AuS züge aus den ' neu vorzubereitenden Opern, daneben zur Abwechslung ein gute? Buch, da scheint wirklich, als wäre ich aller Welt entrückt, und ein Friede kehrt bei mir ein, den nur die Ar feit bringen kann, Arbeit in solcher Um ,ebung. Nie vorher hatte ich Selegenhiit, o losgelöst von alllin zu arbeiten, denn n der alten Heimat war der Ruf der AI pen zu stark und nur zu gerne gab ich meine Arbeit auf, um mich ganz in der Natur zu verlieren. Und wie kamen Sie grad auf Norfolk, gnädige Frau? JtlA da war schnell gefunden; all im Frühjahr vorigen Jahre die 33er Hältnisse sich durch den Krieg so gestalte ten. daß eine Reise nach Europa als nicht rotsam betrachtet werden konnte wer mochte sich auch gern einer so rigo roscn Untersuchung unterziehen, wie sie die Engländer mit jedem Passagier be treiben da ging ich mit meinen Freunden auf die Suche nach einem gk eigneten Sommerplatz, und wir entfchic den uns nach verschiedenen Bcsichtignn gen von Wald und Strandorten für Norfolk, wo ich diese Cottage auf Sun sei Hill mietete. Die Ruhe hat mich i erster Linie dazu bestimmt, aber auch die Gegend. Wie Sie sehen, haben wir eine hervorrageiide Lage und genießen die schönsten Sonnenuntergänge. In ganz Deutschland könnte man nichts Schöne reS finden." Die Licblingshündchen der Diva ka der zipien der modernen Erziehung schuld an dem, worüber sie selber Klage führen. Oft genug sät die Mutter selber, solange da Kind noch in den ersten Kinderschuhen steckt, daS Unkraut der Entfremdung, Vergnügungssucht, ungebuhrenden TonS u. a. m. Sie läßt eS zehn und mehr Jahre unbchin dert wachsen und ist dann eineS schönes TagcS hochvermundert. es zu unausrott barem Gestrüpp verdichtet zu sehen. Aber daS nicht, weil sie die Gebote der modernen Erziehung genau befolgte, sondern weil sie sich ihre eigene, ihr be queme Modernität zurechtmachte. Zwischen den Lebensgepflogenheiten auf dem Lande und in de Großstädten liegt eine diel zu weite Fluft. als daß beide gleichzeitig beleuchtet werden könnten, ober da eS sich ja, bei den ins Auge gefaßten Erscheinungen. Haupt fächlich um die letzteren handelt, so sei nur auf sie ein hochillusirativeS Streif licht geworfen. Ungeachtet der Tatsache, daß da? engere Stadtviertel. In dem ich wohne, ausschließlich gebildete Bevöl kerung beherbergt, sind die schönen, baumbewachsenen Straßen , Tummel Plätze zahlloser Kinder, deren Gebaren die schönen Grundstücke geradezu entwer tet.. Während kurzer Tagesstunden ist die Aufsicht über diese Kinder auf die Schule abgewälzt, wahrend der andern, bis auf die Mahlzeiten sind sie offen bar unbeaufsichtigt. Ihr Benehmen ist, wen man sie untereinander beobachtet, ft geradezu abstoßend. Wenn es. um die Jugend zu ihrem Recht kommen zu lassen, um gesunde, tüchtige Menschen aufzuziehen, erforderlich wäre, sich der maßen ungebundener Freiheit zu er freuen, dermaßen zu toben, zu schreien und gemeine Worte über Straßen und Plätze zu schreien, dann müßten sinnt licht Kinder u fürstlichen Häusern elende, verkümmerte Geschöpfe fein, sind sie doch nie ohne Aufsicht, und beizeiten gezwungen. Selbstbeherrschung ,u lernen. Diese Kinder, die von feiten der be lästigten Passanten manches beleidigende Wort einstecken müssen daS allein ist verderblich, denn es zieht das gewisse .ich kehr' mich nicht dran" groß . fcie abend im Galoppschritt nach Hause rennen,' abgehetzt, mit wirren Haar stranen, über und über mit Staub be deckt, dollgesogen von der ganM Un kultur einer Schar unbeaufsichtigter, tun ger Menschenkinder, nehmen, wenn fie lieb u Tllcd seden. eine Makke um. Fast als Fremde sitzen sie am elter lichcn Tisch, um oft genug, mit dem letzten Bissen in der Hand, abirmals die Straße unsicher zu machen. Wo sind die Mütter all dieser Kin der zwischen sechs und sechzehn Jahren? . . . Wer ausginge, sie zu suchen, der würde ein gut Teil in den Waren Häusern und den immer zahlreicher wer dcnden KliibZ mid-Vcrcinen finden; kaum, daß dort ein Apfel zur Erde fal. Lmehung. ' II M Ä r. A II 4fk I W V'Wmi mimm. . JT UMMil VM MMfWf I t ?iC F 1 , :, Iv i 1. Frau Mclanie Kurt. 2. Frau Karl Braun, Frau Johannes Zem bach und Frau Kurt tcr den Ria garnfällen. .1. Fra fturt mit zwei ihrer Spanials. ' 4. Frau Kurt und Artur Bodanofu in Norfolk. len kann. Und -aus der Menge sollte er weder die ganz schlichten heraussu chen, noch die ganz eleganten; jene sind keine ,Hab!tuGs7 diese lassen wenig stenS Fräulein" zur Aufsicht zurück, sondern das Mittelding, bei denen es nicht für das Fräulem", wohl aber für das persönliche Plaisicr reicht. Jr gendmie .... So sucht sich also die Tochter von klein auf ihr eigenes Plaisier wird ja angehalten, es zu tun. Was Wun der, wenn dabei auch Geschmack. Nci gungen usw. eigene Bahnen' einschlagen, was Wunder, wenn sie auf die alltäglich heruntergeleierten, ficreotypen Ermah nungen, die! zu tun und jenes zu lassen, gar nicht mehr hinhört; weiß sie doch, daß keinerlei Kontrolle erfolgt. Und was nun Blanche vom sechsten Jahre tat. das. sollte sie mit sechzehn lassen? Ja, warum denn In aller Welt? Mit ihr zugleich wuchsen ihre Ansprüche an Freiheit. Selbständigkeit und Ber gnügen , weder sie noch die moderne Erziehungsmethode sind also die Schul digen, .sondern die Mutter, die sehr häufig selber zu unerzogen, zu unreif ist. um die Freiheit, die man ihr gibt, rich tig anzuwenden. Sie ist in ihrer Art ein Parvcnü. außerstande, daZ Gleich gewicht zu halten zwischen Bakel und Fessel und Zügellosigkeit. sich selbst überlassen sein. Toben auf Straßen und Plätzen. Wandern und Ausflüge ma chen, oft unbekannten Ziele immer un tcr Altersgenossen, denen gegenüber kein Zwang besteht, denen die Kultur , der Jahre fehlt. ' Ja. die modere Erziehung, ist in der Theorie vortrefflich, nur leider, daß daS Lenken mit schlaffen Zügeln einer viel weieberen, aufmerksameren Hand be darf als jenes mit straff angezogener Leine. Hier spannt der Bildung? parvenü die Zügel einfach ein wenig zu straff an , dabei kann nicht so leicht etwaS passieren, e tut nur ein bißchen weh! . dort aber läßt er sie schleifen, und dabei gehen die Johlen durch. Im richtigen Lenken die Zügel immer schön locker, aber unter wachsamen Auge doch fest in der Hand , unter, richtet die Kultur von Herz und Ber stand. Keinrich Lansjakoöf Heinrich HanSjakob, der streitbare ba bische Pfarrer und kraftvolle BollS fchriftstkller. ist im 79. Lebensjahre ge storbcn. Er war ein kernhaster Mann, der mit knorriger Hartnäckigkeit für sein? Uebcrzeugimg .'intrat und in seinem Haß gegen alles moderne Wesen oft vorbei hieb: aber im Innersten seines Wesens deutsch, von aufrichtiger Ehrlichkeit deS HkkzenZ, gläubig, doch unabhiineiig. ein .freier Frommer", wie ei einmal sich selbst genannt hat. mcn hereinspaziert, kleine zottige, höchst , . u . wertvolle .Eocker Spaniels', die Frau - " " j Kurt aus ihren Wegen, selbst per Auto . ' ,7 SJZLSZZ. . - . r0r ode? Boot zu begleiten pflegen. Sie sind --w. ihr Stolz und werden mit viel Zärtlich rf.: - ' keit behandelt. In der Villa sieht man häufig und gern viele Gäste, und dann V . werden gemeinsam Autoparticn arran ' - s ( giert, Tenni! gespielt und auf jede Weise I , ' V j des Leben Bürde so leicht wie möglich 1 ' , ' ' tv- ! genommen. Für geistige Genüsse sorgen I '. . V i j - "JlM die Gäste selbst, für die materiellen die l ' ' 'j W) bewährte, oftpreuszisch Haushälterin, s' ' if' ' II 11 deren einzige Beschwerde die teuren Le V ' " , fA ' "i 't; ' Als bcnsmittelprcise im neutralen Amerika ' ' fh " ' ' ' r ' ''" i ' - ''pßty, sind. rn . 1 'j'i yy & -dhmv Während ihrer .Kriegsgefangenshaft'' rt ' ; . ; ' ISWJV hier hat Frau Kurt in hilfsbereiter V ' . ii l$Jr &r?mJ h Weise alle Unternehmungen zum Besten v . ..i .' : " H 'AvyW fSCJ " der deutschen Kricgssürsorge unterstützt JJf ," ; .'.. j" lidjjts Das letzte Konzert, an dem sie teilnahm, uslsx l ; ' 's ÜVTCsSvK war in Carnegie Hall zum Besten der jnjgy i K . jsei) ISSi hL Thüringer, deren Wohl ihr am meisten ' lJZr , . 7 8w , -i i .ni- - im im x ' , f1? . i Skv 1Va ' rJ',jry r -( "U-- i M M ' i " '.-.A i ' w7- "Siiu 4 '. ' " ' 1 I JPV lI llK1"1''''" ' i -Z.' s ' ' ilPi lv3 i ' t ' i j ' Im 1 I xjl y 1 i ; iv j vj z . 5 ! vxi- l , ' ! 'I ', Ki 7 1 it ) i Mz : -I , ! I '--ni 1 -. MI . z, , . i. 9 t- - 1 1 v k - '1 ' jy m"iä II 1 X !,-.,, ' i 1 1 v- :: J . , h- f . ' Z l i rlM r ' - '!. - s f : i i vffi'nf ' -; t ' ' si - " V X t . l WI ' '..; VA ! Ijd ' ' h 1 T I " : - ,irK r-v v " - - - 1 I 7 1 ( K $ l , . 11 z" ....wwj: )i ... 'I r- j. ! - :' ..w ' Tl : ..''.'.::,'.." V , , h ' '& ffS M ' v, r -' ,y A i -1 5 i ßi Iv y y ry ä ijJ w -y-:: jrt fy 4" :'-v - ' y ; v : - - ! - CJj - ' ' , n , I W7 ! 7 - t-'jjn Ayy,htl ' T , j e iH - -?7 i ' - :4 -e.Vx- zSsJ a 7. Irj.-.'i'-v' ::. .., ym. y , -Viv - ,-,..,,,,.. , ,, i t , ; -1 I ' :'.. l-7& yA-, rv i ? 7 v' t . - ?n w w 'j Ti ' 6 tir ' V.; . j Kvit-i t . '. : 1 1. j. Ti ' ' -, 4 , V u t ' ' '4fi.i7 fV-r f v fii'TtX'. Von der Art. wie er ZnZ Leben sah und Gestalten für seine Erzählungen suchte, gibt die Reise in Elsaß, die er vor einem Jahrzehnt unternahm, ein gutcS Bild. In der Zeit der Eisenbah nen schirrte er die Rosse vor den eigenen Wagen und fuhr van Freibur auS auf da rechten Rheinseite landavwarts, durch ganz Baden und Hessen, dann auf dem linken Ufer durch die Pfalz in! Elsaß hinein. . Mit Borliebt suchte er die a' gelegenen Ortschaften auf. wo die Men fchen noch nicht von den üblen Lockun gen der Kultur wußten. So war ?r schon früher durch Württemberg und Bayern bis inS ferne Böhmerland gefah ren und hatte die Käuze, die er in den Hütten am Wege fand, für seine Dich tung eingefangen. Mit frischer Kraft, ohne besondere Kunst erzähl er dann Von dielen Menschen und von der Natur, die ihm fast ebenso hoch stand wie der Glaube, dem er diente. Hans Jacob war nicht so literarisch wie Auerbach und kein zarte! DichtcrgemLt wie Roscg, ger, in deren Nähe ihn die Literaturge schichte einmal stellen wird, aber er war wohl eine stärkere und menschlich fteien Natur wie diese beiden. Schon 'eine Kampffreudigkeit beweist das. die weder vor der Regierung, noch vor den kirch lichm Vorgesetzten zurückwich und von Kompromissen nichts wissen wollte. Wie dnholt wurde er in politischen Kämpfen mi: Festungshaft bestraft, .aber immer wieder fagte er in saftigen Broschüren den badischen Ministern seine Meinung. 1827 zu HaSlach im Kinzigtal als Sohn eines Bauern nnd BäckcrS gebo ren. besuchte Heinrich Hqnöjakob erst die LZolkZfchulc. dann daS Gymnasium in 7 , " . A 4' v. - ' . 's ' i ' " ' . V , 4 , . , . ' Y ( - - j" -"V ' i i . Y "X-'' : ' t ' i i ! . 7 , 7 ,!7 j , 3 -': . - I ' ' ? ' - ' ''s ' - " ! - I ' " ; ! 1 ' -7 ; - . i .V I n -v s ' s inriitfifiwiMiii ifisttjfeiii-iiin 1 ; ' 6 - - Rastat. 1959' trat er in da geist7.che Konvikt in Freiburg ein und studierte an der dortigen Universität Theologie und PhIlosophi.136S wurde er zm Priester gemeih!7l864 inachte er feinen Doktor und schlug dann zuerst die Lauf bahn des Lehrers ein. Als er durch seine Teilnahme an den politischen Käm pfcn "ch miWebiq gemacht hatte, .'.,. er 1869 seines Dienstes entlassen, bald darauf aber zum Pfarrer in Hagenau "m Bodensee ernannt. Bon 1871 bis 1881 gehörte er als Abgeordneter der zweiten badischen Kammer an. seit 1884 war er Stadtpfarrer in Freiburg i. B. Seine eigenen Erinnerungen hat er in den Büchern Im Gefängnis", .Auf de Festung", Au der Jugendzeit". .Aus der ItndicnzeZt". Aus dem Le ben eineS Vielgeprüften" beschrieben, Bon seinen dichterischen Schöpfung n sind .Schneeballen". .Waldleute", Erz dauern" und .Wild Kirschen' am be kanntesten geworden. Seine gesckmmel t.n Sch'isien wurden herausgegeben. Darwin und Wassace. Eim wertvolle Veröffentlichung zur Geschichte der Naturwissenschastca im neimzehnten Jahrhundert ist soeben i England in Gestalt eines Buches er schienen, daS über Entstehung und Snt Wicklung der Lehre Darwins an der Hand der besten Quellen berichtet, die hierfür überhaupt in Frage kommen, nämlich der autobiographischen Auf Zeichnungen und Briefe von Walla und Tarvin. James Marchant hat unter dem Titel .Alfred Nuffell Wal tf , ;r"i ä ' . ..-"r " ' . t k . - j x f.' ' i" '' T ' j i -' i ' JVV'i i,...Z' 1 . r" ... " - i 1 Peber Lettsieber, feine Feöen erscheinungen und Behandlung ur Zeit der Getreide und Gra serblüte. entsteht bei vielen ll I Pcisonen eine charakteristische (y Gruppe von KrankheitSerschei nungen, die nach drei bis achtmöchent lichem Bestehen allmählich wieder ver schwinden. Diese Krankheitserscheinun gen äußern sich in einem sehr heftigen und anhallendcn Schnupfen, verbunden mit unerträglichem Juckreiz und Licht empfiiidlichkeit. Dazu kommen Anfälle von Atemnot. Kopfschmerzen, Kitzel im Hals. Trockenheit deS SchlundeS. allge meine körperliche und geistige Erschlaf fung. AllcS in allem daS Krankhcitö bild de! Heuficbers. Die Bezeichnung Heuficber ist nicht ganz richtig. Das Heusieber hat weder mit dem Heu noch mit dem Fieber etwa! zu tun. Lange ncchmen die Aerzte und auch die leidenden Personen an, irrtüm , " . ' . J "P, ' M v W ' I I , 3 ii l tL y ! l . tS tm 1 V '7.. : l' , , f , - t - ' " 'i y ; p, , (t w -y -' i ' ' !T 1 lich beeinflußt durch die Eigentümlichkeit des periodischen Auftretens während, der Heurcife, daß dicsc unangenehmen An fälle hiermit zusammenhingen. Ebenso wenig ist auch Fieber vorhanden; einige Kranke klagen allerdings über heißen Kopf und heiße Hände und Füße, wie auch über eine vorübergehende .Hitzwclle im Oberkörper, doch vergehen diese Er scheinungen nach wenigen Minute wieder. Ein englischer Arzt, Boflock. der selbst an Heufieber liit. erwähnte 1829 zum erstenmal in einer von ihm veröffentlich ten Schrift die eigentümliche Krankheit und gab als Grund die Sommerhitze an; man bezeichnete deshalb dk rschcinun gen als Bostockscher Katarrh. Später wurde die Krankheit als Folgeerschei nung von verschiedenen andern Krank heiten, wie Gicht. Rheumatismus, ncuro patische Anlage. Rcflek-Neurosc, über Haupt .als nervöse Veranlagung" be z.ichnet. Ganz geklärt sind auch heute noch nicht die Ursachen des Heufieberö. dessen BehandlungZweise deshalb eine ebenso verschiedenartige ist. Darüber aber, daß das Heufiebcr keine Erkäl tungskranlheit ist, sind sich Aerzte und Patienten einig. Die Symptome des Heuficbers, wie Augenjucken, Niesen, Asthma, die sich durchweg anfaUsweise mit einer Dauer von Vxx2 Stunde 5e merkbar machen, würden sich von einem heftigen Schnupfen nicht unterscheiden, wenn sich nicht diese Unannehmlichkeiten in jedem Jahre um dieselbe Zeit. Ende Mai bis Anfang Juni und August wiederholten. Gar bald merkt man, daß d' Erreger dieser Krankheit im Zusam menhang mit de' be' '.nenden Gräser und Getreideblüte stehen müssen. So hat sich denn in den letzten zwei Jahrzehnten di Heusicbertheorie entwickelt, die sich mit dem heufiebcrerregcnden GrLserteil, den an spinnwebdllnnen Fädk-.n herab hängenden Blüte . den sogen. Pollen, beschäftigt. Interessierte Gelehrte hab' als heufIebererrek,.ndeS Mo.nent ein Gift von eiweißartigcm Charakter, wel cheS den Stärkekörnchen der Polen an lau; Briefe und Erinnerungen" ein zweibändige Werk verfaßt, in dem p. wenn auch Wallace der Hauptgeg'nstand seiner Darstellung ist. die beiden un trennbar zusammengehörigen großer Forscher stets parallel behandelt, soweit dieS möglich war. Rein biographisch hat er natürlich nicht! wesentlich neuS, beibringen können, denn er war auf die 1!)05 erschienene Selbstbiographie von Wallace angewiesen. Den wertvollsten Teil seine Buche bildet daher die Ver ösfentlichung deS außerordentlich um fangreichen Briefwechsels, den Wallace mit zahlreichen zeitgenössischen Gelehr ten geführt hat. DsS anziehendste vier in dürfte die Korrespondenz zwischen Wallace und Darwin sein, die Solle zwei Dritte! eine Umfangreichen Bande füllt, denn aus ihr werden die wert vollsten Ergänzungen zur Geschichte deS Darwinismus zu entnehmen fein. Es versteht sich von selbst, daß in dem Briefwechsel zwischen Darwin und Wal lace auch der Piiontätsstreit um die Absiammurigslehre eine Rolle spielt. Freilich ar von einem Streite zwischen hkste.. wissenschaftlich nachgewiesen. Es it' ihnen auch gelungen, diese eusie ber!st üüS dc.i Pollen c!5 .Heus?''"" dlagnostikum' herzustellen, und dicsc! Mittel ruft, auf die Schleimhäute der Augen und der Nase gcbl'cht. die !r schcinungen des Heusieber hervor, iff.it diesem Hilssmlücl ist es dem Arzt ein leicht,, da ' Heufieber von ähnlichen KrankheitSerscheinungen, wie z. üi. er vöser Schnupfen, zu unterscheiden und i' Behandlung hiernach einzurichten. I . Ermangelung ein Statistik .äßt sich über die Ausbreitung des HeusieberS nichts Bestimmte sagen. Doch soll nach Ermittlungen des HcufiebcrbundeS von Helgoland" Nordamerika am meisten vom Heuficber heimgesucht werden; dann folgen England, Deutschland, OeserreichUngarn und d?e Schweiz, Selbst in Afrila auf einer Jagdepidl y ( t m: ' ' . r 11 vjr-y h u'i ''llls i t. ; t J-7 .- 5 ' -H. " fßg..tm'y-i- ' .! , ' - n ' !W,--. ., W'"' r" ' ' ' " t ' ' ; li-st hat ein Mitglied des,BundcS die Krankheitserfcheinunge oes HeufiebccZ bei sich und seinen schwarzen Begleitern konstatieren können. . Hinsichtlich des Lebensaliers ist festge stellt worden, daß die größte Anzahl -er Kranken sich in den sogen. Entwicklung jähren (1621 Jahre). Jenseits des 23. Lebensjahres nimmt die Zahl der Heu fieberkranken langsam ab; über daS 50.-60. Lebensjahr hinaus finden, sich nur ganz vereinzelte Fäu, Wie schützt man sich nun gegen deiö Heusieber? In erster Linie dadurch, daß sich die Kranken einige Wochen vor der Blütezeit der Gräser n Orte bc geben, wo diese nicht blühen oder schon geblüht haben, z. B. an die See oder ns Hochgebirge. Ab nicht alle Kranken haben Zeit und Geld, um in Dieser Zeit auf 48 Wochen derartig bevorzugte Orte aufzusuchen. Was tun nun diese weniger bemittelten Kranken? Schon einige Wochen vor der Wiederkehr dcr, kritischen Zeit begint der Kranke mit Nasen und Rachenspülungen, um 1 i Schleimhäute abzuhärteu. Zu diesem Zwecke: Gurgeln mit Zitronenwasscr und Nasenspülungen. Alkohol und Uabakgenuß sind einzustellen, obgleich auch die größte Absti. : z nicht vor ein durch Wind oft meilenweit getragenen Pollenstaub schützt. Am Tage kühle Hand und Fußbäder; des Abends wa fchen der Augen mit verdünnter essig saurer Tonerde (ein Teelöffel aus U Quart Wasscr). außerdem tagsüber Tragen einer Brille mit rauchgraueu Gläsern. Möglichster Aufenthalt im Zimmer. Nach 46 Wochen werden die Anfälle täglich seltener; die Augen sind morgenZ hnna jnncffcfit hi J?nf( Zuckt sffir. tisl 5 Allgemeinbefinden hebt sich, m:i merkt deutlich, die Krankheit verschwind. , Während daS Heuficber an heiteren -Tagen sich üner' Lgl'ch fühlbar macht, so verringern sich die Symptome n Regentagen. Der dccgcrr ist der beste , Freund des Heufieberkranken. weil r , deu herumflieg.i.dcn Blutenstaub der ! Pollen auf den Erdboden niederschlägt. beiden Forschern nie die Rede, und hier für mag aus dem Marchantschen Buche eine Stelle au einem Briefe Darwins angeführt werden: .Ich hoffe, für Sie ist e eine Befriedigung (in meinem Le ben waren wenige Dinge für mich be fricdigender), sich vorzustellen, daß wir nie eifersüchtig gegeneinander waren, obwohl wir in gewissem Sinne ?!cbcn buhler sind. Ich glaube, von mir kann ich da wahrheitsgemäß sagen, und kl bin vollkommen sicher, daß die au". von Ihnen gilt." Sinnspruch. Vcrstandenwerden! DaS ist daS Höckste.- das schönste Gefühl auf Erdens Da ist eS, waS jeder tiefangeLat Mensch anstrebt, ohne eS zu wissen. Liebe! ist das nicht der Drang, vcr standen zu werden und selbst zu v-'r- stehen? Großbritannien hat vor dem Kriege jahrlich au! der Kolonie Neuseeland , etwa 100,000 Pfund Honig einzeführt.