Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 22, 1916, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    rri c.-c!i srat
vgl
tivtji
r ,..1.., ,,,..,, .............. ,,.,.,.,., ,..v....t,.p. .4..,.. ,..,,..,
'""""" ".'.-.".'.., tiis..f,iMIBI,,,il;();,;,H'(i;,;;,;;,,1;MIBl,l(1('n",;;l;Yil,-MY)
4ilMkIfil ? $
' 4 .(tt.:M..liMin t (
d -, i v jr ' f ' w
"fV.""MAV-V-iV-,i,,,,vw,'''V,4' 1
VMtMM)&fM)0V
fr?
' 1
f V--
zronm aus
jL
3NSLN
?Vc
J (HW(tlHiHliUI ....,..., ....1M1.. ... .,,.4....... ..,..,..,. .' ' '
:K
sT 5 . v
1
A A .i 0 ..
deutseben
m
i!Hl&
tjir
Ilö Kämpfe ill Wolöpttictt.
Schilderung der deutschen 5rühsom,nerGffensive.
Von Half Arandt,
Vskwkz-, 1, Jnns.
Im Breiten Keil, dessen Spitze gnen
?ü!adittk.Wolynsl zeigt, sind die ifiuf.
j;i li!-?r fiiJ hinaus in die Wolbniuschk
Freut cin.bwchen; dek eine Schenkel
nei Dreiecks ging von Kolli (am Stiit)
aus. daz trotz mehrfacher schwerer An
?iis?e dir le isen in den Handen der
Okstzrreicher blieb, der andere Schenkel
führte südlich Tvdno vorbei.
-3 cwi.cn Massen flutete die russische
::iiv.;;sne zunächst ungestüm vorwärts.
Reiterei war angesetzt. Die ersten deut,
faen Truppen werden in den Kampf ge
fcorfen. Lbgerüd beginn'n die russischen
Spitzen weiterzutasten. finden bald Halt
an hetanrollenden stärkeren deutschen
Shär.cn, suck.en schon nicht mehr die Cf
scusive auszubauen, fondern nur nech
den Erfolg zu halten. Stärker setz!, der
deutsche Gegendruck ein. die Rollen tau,
schen sich, die Russen sind die Angrgrif.
senen, die in schweren Kämpfen ziüüZ.
gemorfen werden und sich nur noch in
verzweifelten Degenstößen Luft zu ma
chcn suchen. Tie deutsche Infanterie
naiijcrt. aus den unsagbar schlechten
!&8ta gegen die Kolonnen und Troins.
wie Teile einer Waschine, die begonnen
tat. zu arbeiten, weiter. Tie deutsche
MI"1' Fi1 ein.
t?3"ftrrn fl'norrrn:;n in den
alten Stclluaen hat sich die Artillerie
beodachtting eingenistet. A.an sieht weit
in'S Land. Drei Kilometer vorwärts
der Straße liegt Twerdun. TaS griine
men ver nuqt glänzt heraus.
U,n 8 Uhr beginnt die Artillerie,
ssinzelschusz. Das Feuer wird starker.
Salven rollen. Spärlich antworten die
Rüssen. Das Fcuee s.iiici!t zum em;i
gen großen Hammerschlag, Tie Schlacht
yal Begonnen.
.S ich den Lshnhof von Z::zd im
cöruar zum letzten Maie fab. -war
: eben der Schnellzug nach Bref!Liiowsk
zum erken Male gefahren. Jetzt fähr!
kein Schnellzuq, denn KoKel ift wieder
vom Militär mit Beschlag belegt. Nach
den L uet au 'gegeben, spielt es als Bahn
knotenpuntt naturgemäß eine bedeutend:
." Rolle.
Jeder Fleck in Kswel ist belegt, so
sqkift ich im 2. Klasse-Wagen, der auf
ein 'Äikngekise gezogen ist.
Aus dem Fenster eines vorbeifahren
den Zuges sehen deutsche Truppen. Wo
hin? Woher? Aus dem Krieg, in den
!.:lrg. EZ ist inükig. zu fragen, mükia.
zu antworten. Sie tun ihre Pflicht an
vn Steile. ;ich Habe sie nickt singen
boren, wie wohl sonst oft? die Kämpfe
im wuiüpzgevick. ? warten, sind kein
?iidcr'v:et, aber ich tzgb? diese bartea.
s.! ... ..:.v...v...ir . r
, tu;uuv;!.iHil, u.'.vrimii: men Mnozm
'mit in den unruhigen Schlaf inmitten
der fahrenden Inge genommen. ES aib!
j c'?'?n al'en Kmdnvers. den die laggsam
i nmnm zwt zpreche sollen: Wir
. Zchz?M s noch! Wir schafftn's noch
.ir scyaen'S noch . . . Alle die e wort-
kargen Lippen sprechen ti nach: Wir
schafftn's noch, wir schaffen'S noch. . .
In dem großen Kasino in Kowel
duschten sich bald die deutschen Unisor
nen mit den österreichischen. Die deutsche
?.n!dbi!chhandlung. die vor kurzem noch
abbauen wollte, hat genug zu tun. Star.
ter pnlst jetzt das militärische Leben in
der lanMdehnten Hauptstraße, und die
Händler und Juden haben gute Zeiten.
ci klappt olles. Aber am Bahnhof habe
; ich eine SaniliMtoMpagme gcschen, die
r.an bald drei Stunde darauf wartete,
einen Vecher heißen Tee zu bekommen.
e.!ldi. Es ist ja ftüistversländlich.
Ich dachte an manche ungeduldige War
ie R.its. w.k... i . . , r v
in in v" uttcn iuatitn ia Ivoui
.ich ZcinesweaZ immer leicht und er,
s-eulich ist. Wer . .'.
Makowicze. den 20. Jun!.
Um 9 Uhr morgens ift die Zlrtillerie
vorbercitune, zum Trommelfeuer ge
wachsen. Feldhaublen, Kanonen, die
schwere Artillerie, es geht, was die Roh
ren herg:dcn. Ter Einzelschuß, ist nicht
mehr zu unterscheiden. Ich ftcye auf der
KW W. Unis cer Lcindstrab?. die von
TurysZt (an der Bahn Kowcl Wladi
mir.Wolynök) nach Kisclin siihrt und
von Isorj als Landweg siif die große
rrane nam Luzk weitergeht. Zu ffu
tzcii der Höhe liegt das große Dock
.werbyn. im sumpfigen Tal. da man
wl übersieht, etroa drei Kilometer ge
raoeaug nach Südoften liegt Höhe 229,
die weithin beherrscht; die russische
Hauptstellttng in diesem Abschnitt, die
Stellung, um die feit gestern gerungen
iviro.
Die Entwicklung, die w diesem ersten
schweren Kampf an diesem Frontteil
führte, hat sich mit großer Schnelligkeit
in den letzten Tagen völligen. Nach
dem Zuriickdrückz? der Lsterreichischiun
garischcn Truppen galt t Mächst, den
russischen Truppm die niit zunehmendem
Siez auch an Selbsibewußtsein Zuneb
men, einen R:eg:l vorzuschieben. Tie
deu:sch:n Kräfte wurden deshalb in
dünittu Linien vorwartsgeworfen und
die fechtend zurückaebenden unaarücken
Nachhuten von den deutschen aufgenom
men. Die Operation des Turchschie,
bcns vnd die anschließenden Marsch, j
Operationen wurden von den österrei-
chisch-ungirischen Verbänden in großer
Krönung uns kckinellia nt ,durcke.
siihrt. Die Linie Äakowicze Lezacdow
wurde so in kurzer, Zeit mit den ersten
Gefechtsstaffeln kircicbt. Tas auf den
Abschnitt folgende Waldgelande kon!r
ohne wesentliche Kämpfe fcbnell dured.
stoßen werden, da die Russen nur Ka.
uueriemanen m nt.'i!c!)er Nichtung
vorgeworfen hatten. Ihre Hauptträfte
waren nach Nordnordwest ngefetzt, um
den Styrabfchnitt, den sie frontal bei
Kolli vergeblich einzudrücken suchten,
von Süden zu umfassen. So kam es.
daß unsere Vorhuten zunächst, nur auf
Kolalenpatrouillen und dann auf Ka
vallcrieabteilungen stießen. Tie Russen
waren überrascht genug, als sie plötzlich
au? Pickelhauben trafen. Diese in einer
gewissen Unentfchlossenheii sich äußernde
Ucberraschung mußte ausgenutzt werden
I Gewaltmärschen wurde unsere In
fanterie herangezogen und mit groß!
Entschiedenheit nach vorwärts gedrückt.
Dir erste russische Infanterie, mit der
man zuzammentraf. war eine Radfabr
abteiluna. die oufaericben wurde. Tie
Vorhuten erbkuteten dabei 1ÖO steil
räder. die die Russen auf den von dem
: Ter Weg von Kowe! zur kämpfenden
Tppe war vor ein paar Tagen ein
Sumpf, der mit ein paar behei smahi.
... mnt.r t.... , K
h! hinein zu cern Ällzem einer träne
ausgebaut war. Starker Wind kkrae,
pu, Ssnne, die scharf brannte, ließen
wze ireaen ves Wcges wieder so
ia'i.cu austrocknen, dad die Mader den
!.c en Sand schwer machten. Die Wer
bmdlMF von Canddüne und. Sumpf-
T.ittk in i:: n.r.s e-i.i.'tM ,
n .v ... j. .U!iifiytüKl IM
Ttyr-Bogen bezeichnend. ;.
Langsam gehen die Pansepferde. Der
vsterreichische Kutscher. Italiener aus
t.-.:n uneriösien Gebiet, treibt sie schläfrig
au: .Aöanti! Oh la la! Avanti!" Den
. größer! Teil bei Weges gebt man ne
den dem Waae her. Kolonnen und im
me? wieder Kolonnen ziehen den Weg.
Wieder ist das schwer atmende Keuchen
i-i Kriegs auf den Straßen, wieder
t.'.tn tie, langsam und schwer stspftn
den Pfcrdebeiue den Krieg der Menschen
wit.' : :
Sommerwotten. wunderschöne weiße
Rusendöl, überflatter langsam, das
Land. Xt wilde Wohn, der so' diel
Zeit ffchabt hat. sich zu säen, weil die
Mischen das Korn nickt säten. Prunkt
in ganzen Fcldeibreiten rot auf. gelber
H:ich keuchtet sanst dazwischen. Es
-ft, als ob das Land sich freute, aus der
re:::n ;;d dc! Bauern entronnen zu
'ein, als ob ci sich aus eine bunte Ju
Undzcit besänne und mutwillig wäre,
nicht arbeiten zu brauche.
Eege Makowiezz zu wird die Straße
kff. Wir traben leicht an. 0 la. la!
Ksanii! Aoanti!" Rauchsäulen heben
ih auS dem srsnblaucn Horizont. Der
ZZind sieht sieg? die Front, trotzdem
'&rd b uns' zu der Schall nnzelmr
zrre herüber. ' ... - .
In in Scknmr' Regen dir, wilde
fet. T Nachttvind tastet durch
??tte?ri,?z ANS Wer dlt Gesickttt
V. lMitr.u.. .Del " (Stroh knistert.
Muse scheinen das Brot im Äof
chicn. 'S:? si.u die laute ff. -n
e der Scheune. Z. teilen ein Schuß,
e Yuzt. Zuweisen ein Schuß.
.t
Kl
i! i:"t ft'fj; ich nnf dk
S '.l.'ck-ts, bc!,'?rrscht
Hüw'k.
plötzlich emietzenden Regen ungangbar
gemachten Wegen nicht zurückbringen
konnten. Zwölf Man wurden gefangen
genommen, feie waren ausgezeichnet
mu neuen isaebm eingekleidet: bezeichn
end ist.. daß die amnikanischen Liefe-
ramen einbar den ruitiieden mükm
schnitt nicht recht getroffen galten und
eme mnvrdige, gar nicht echt rufst
fche" Kopfbekleiduna geliefert batikt.
Bald kam. man auf die rusfiicken Vor
stellungen. .die in heftigen Gefechten ge
nommen wurden. Russische Gegenstöße
wurden jäglich abgewiesen. Auch Höhe
zsz izatlen die Russen zu verteidigen g?
sucht, ihre Hauptanstrenaun aber au
die starke Höhenstellung zwischen Twer.
vnn uns isteiin gewandt. Am 17.
hatten sich die glänzend dort fechtenden
Regimenter in zweimaligen Vorstößen
näher gearbeit. Heute, am 18., sollte
o:r Dauptflol. lein.
.Rollsalve, : Batterie feueris' De,
Hauptmann dir Kanonenbatterik steht
am Scherenfernrohr. .Schuß!" hört
man nebenan bei der Feldartillerie. Die
gelben Aufschlage spritzen drüben auf
den Hügeln in ununterbrochener Folge
?o. m oo Hunderte von Liiesenmaul
würfen dort in der Erde arbeiteten.
Man kann auf Kilometer jede Gelände.
kalte, ikden Buich erkennen. Eine fast
stechend: Sonne liegt auf dem Gelände.
Schräg, südwestlich vorwärts siebt man
die Gebäude des Vorwerks Leonowka.
Davon, hell sich abhebend, die russischen
Stellungen, die das kleine Gut zu inem
besonders starken Stützpunkt machen,
einen Kilometer weiter nach Siidosten
ragt die baumlose flache Kuppe der Höhe
2W, das weiße Band dsr russischen
Haiivtstellung zieht sich oben aus dem
Hisgekkamm, auf halber Höhe ist eine
ru'"sche Vorstellung deutlich zu erkennen.
?(ach 9 Vht k.ot der Artikenelärzn Zu
KwGaNch Stärk ab. AuZ den Siel,
lungen dickt hinter Äwerdyn springt die
Jniantnie zum Sturmlauf vor. .Sie
knn fronial weder Vorwerk noch Höhe
saffen, sondern muß sich auf schmalem
Z.i)eg ür den dre-ien Sumpf hinter
dem Torf vorwärts schieben und sich'
dann s5wn auf steiZidem Gelände nach
Norden und Suden auüSniie. . .. i
Thätlich kennt man.' wie die Linie j W?
sich 'Z?e!l-.,i,'!?er ziekt, iieKt manchen der Der
Len wohnt im Au. Die dunklen
!,1aup,iiien brennender Sttiöste wachsen
uocrau am Horizont hoch. Born flammt
Twerdyn auf. in da? russische schwere
Artillerie hineinlangt, wie sie vorhin die
oye . beschoß. Vorwerk Leonowka
sangt ffeucr. Kisielin brennt Immer
noch springt die dünne, schwarze Linie.
Regelmäßig hämmert die Artillerie.
" Ü Leuchitugeln sieigen von der
Jnsantcrie hoch. Die Sturmkvlonncn
liegen i,Kt. die Späten arbeiten. Die
Artillerie ändert die Entfcrüungcn.
Wieder sitzt da Hämmern ein. Auf
dem Hiigelabbang springen sie weiter.
Ss deutlich, deutlich siebt man ieden
Mann. Die Sonne sticht über die Ebene.
Aie rutschen Maschincnnkwkhre rau
schcn auf. Rasend schwillt daZ Gewehr,
feuer an. .Rollsalve!' saat der Ab.
artillcriebauptinann. Sckuß um Schuß
feuern die Schweren. Jedt biegt die
schwarze Linie um die Häuser des Vor
Werks. Feuer weiter legen!" sagt der
riiukrikyaupimann. , leonowka ist ge
nommen.' gibt der Mann am Telephon
iveiiei.
Regelmäßig hämmert die Artillerie.
Tie Linien schieben sich auf den grii
ncn Feldern dort an den F'LKen vneitn
i ,i .... '
mi gei um Die russischen Tla.
se'-inengtwebn arbeiten unausoesekt
Trotzdem .die grauschwarze Welle kommt
weiter. Nein. Ein Hornsignal klingt
von iinrs yeruder. Ganz deutlich. Ist
man dort nicht genug vor? Nur die
Augen wissen. Man suhl: Unten ar.
K,ct wieder der Spaten.
Wie eine toi. Blullackie sieb! fi ,1
oKiies Mvnnteis ver der Sckwarmlinik.
Uiegelmugig hämmert die Artillerie.
Plötzlich kommt wder Beweann.i in
die Linie. Schwarze Strlebe flirrn
über das rote Feld, fliegen schnell über
die Vlutlachk an dem Hiiaelrand und
verschwir''.'!, j dm weißen Streife.
orneuung aus ist enom
r.M" n)?- . .
w.vi vvt jjLuy.ii um jfifDncn
weiter.
Wieder springt die Linie. Es möaen
kdt noch zweihundert Meter von der
Kuppe sein. Da lösen sich dichte Grup.
P von dem Kamm. Was ist dort?
WaZ geschieht da? Lausen die Russen
über) Das Gewebrscucr wird rasend.
Die schwarzen Gruppen werden dichter.
'n Kommandierende, der. das Glas
vor den Augen, die Schlackt seit einiaer
veocaaüei, wendet sich zurück:
vsouic vas Mgensto ..."
Man schwankt im Beurteilen. Dann
lost sich das Bild des Gegenstoßes deut.
t:j - ftf..f ..
uuj us. lls oii ermuceicn Mannichas
icn geizen zwei frische russische Kom
pagnien. , Ter Angriff fjekt. Sieb,
eine halbe Siunde, eine Stunde, ich weiß
(5 nicht. Ich sehe nr die weißen russt-
,a,en azrapneuwolken ltr unserer jetzt
Iiaz eingravenoen lurmiin.
.cicivkn....: gior ver z.'iann m
Telephon einen Befebk weiter. Ein.
dunkle, geschlossene Linie zieht sich euö
dem Wald, löst sich auf. Da! Die
Sturmlinie springt empor. Vor ihr
s.uaz.en 'o,5 wen kuMchen Ziompag
r.ien, die sich auf halber Höbe ihr ceanr
über emgegiaben hatten. Wieder schwillt
a, nsanieriefeuer en. Wie eine n
geheure Sense mäht ek in den zurück
laufenden Russen. Die Schlacht frißt,
ihre riesigen Kiefern mahlen. In
Schwärmen stößt die deutsche Infanterie
iveiicr. Am mano: Hinüber: Die Ee
stalten verschwinden! .Feuer derkeaen?
Höhe 229 ist soeben genommen!' gibt
im üiann am .eiepyon weiter.
Regelmäßig hämmert die Artillerie,
Groß
lldmilll
! don Kl
i
la ftricht.
Die Aufgaben der deutschen Marine im jetzigen Arieg.
Wir entnehmen der .sliranknirtcr ?,d.
tung :
Ter Gemüsebau
im Kriege.
Aus Berlin wird geschrieben: Den
Kriegsgemüsebau betrifft ein Erlaß des
Ministers Dr. von Breitenbach. der
nachdrücklichst auf die Neubesetzung cbge
ernteter Flächen mit geeigneten Feld
und Gartenfruchteu hinweist. Dieser
zur eiompsung vek feindlichen AuS
hungerungsplancs unbedinak erforder
lichen Ausnutzung des BodenZ müsse eine
genaue Aeberlegung der zu wählenden
Fruchtfolge bei der Besamung, und eine
,i,ugijc v""juaii er zu ivamen
den Pflanzen vorangehen.
Im vergangenen Jahre." so heißt es
in dem Erlasse, .ist diese Mahnung nicht
in aucn gauen vewigt worden. Es wnr
den insbesondere viele mit Frühkartof
feln besetzte Flächen im Herbst nicht wei
ter ausgenut?t, obwohl sie vielfach' ganz
gut mit Grünkohl und dergk. bepflanzt
oder mit Stoppelrübm Üveiken Rübenl.
Spinat u. s, w. hätten besät werden !Ln
nen. Der Grund liegt wahrscheinlich m
der .außerordentlich ungünstigen Witte,
rung des vergangenen Jahres, die bei
dem vielfachen Fehlschlag der ersten Be.
setzung. namentlich bei den FriihZartof
sein, der Lust an nochmaliger Aearbet
tung und Besetzung abträglich war.
In diesem Jahre hat sich die Witte.
rung bisher sehr günstig entwickelt. An
dererscits läßt der große Gemüsemangel
der ersten Monate dieses Jahres geb?
ten erscheinen, olle Kräfte anzuspannen.
daß demnächst Wintckgemiife reichlich:!
zur Verfügung steht. Hierfür müssen
jetzt schon die Vorberciiiingengetkssftn
weiden."
Im wien gibt der Miuisiek ?me
gungen Zur die Aussät von Srünkohl,
Rüben is. a. rn. und fprlchZ den Wunsch
pu, daß btZM rlegögemuftbau nicht!
nur an den eigenen Bedarf gedacht, fort i
betn auch eine möglist groß ''iZ.'fge
von Erz'gnissen zj. mäßigen Preis
aus d?n 'Äarkt g:rnl.t ioerde.
Der Deuiscke Fsciieuverein trat am
1s. Juni In Berlin zu seiner 15. or.
dentlicke Hauptversammlung zusam
men. Es handelte ilf, bei dieser ersten
Tagung wayrenv der Kricakzeit um eine
rein geschäftsmäßige Sitzung. Im
Mittelpunkt der Verhandlungen stand
ei Bortrag des Großadmirals v. Kö
str. drS Vorsitzenden des Deutschen
FlottknvcreinS. Der Nidner gedachte
zunächst beT Ausscheiden! de! Großad.
miralö v. Tirpitz oui dem Reichsma
nmamt. der als Orqanisator der deut,
scheu Flotte m der Weltgeschichte wei.
terlcben werd und den der Flotten,
' n Anerkennung seiner ho'ie- Ber
vienzie zum Ehrenmitglied ernannt hat.
Weiter gedachte Herr von Küster der im
amxie sur vas Aakerwiid gefallenen
Ceehclden. in erster Reihe des Grasen
pee uno lemcr cifute und N nn
kchafien vom deutschen Kreuzergeschwa
der. de Kpitänleutnantz Weddingen
und der wackere Untersubootleute. im
ker ihnen auch der durch die .Bara.
long'Mörder grausam Hingemeuchel,
ten, die alle mit kühner Tat u d sieroi
schern Sinn dem Feinde Verluste bei.
bracht haben. Auch den verstorbenen
Flottenchef. Admiral d. Pobl. erwähnte
der Redner. Admiral v.. PohIZ bren
nender Wunsch, sich mit dein Feinde in
der Seeschlacht zu messen, sei nlckit in
Erfüllung gegangen, aber was ibm ,u
erreichen nicht mehr beschieden war. habe
in glänzender ehrenvoller Tat fein Siach
folge?. Admiral Scheer. zur Auskübruna
gevraa)!.
Großadmiral v. Köster beriebtete ser
nek liber verschiedene interne Toaunaen
des Flottenvereins. die zu der Erkennt
nis gesühri hätten, daß die einzig zweck
uiurnge krieioiguna ver ttoenen Ru um
uns des Handels ,n einer Okiensive be
stehe, durch die die deutsche Ecemltung
fi.'h?rntfttflt tnKrn ,, , T.., .
,ukv m.v Vltll JULKl
suyrung eine ftarte Flotte erforderlich fei.
vvunn ging er !,cconer aus die
Ausgaie der deutschen Marine im
gtgenmSrtinen Krieg
ein. Die jetzt unserer Marine zugefal
lenen Ausgaben, so führte er aus. las
se sich in vier Gruppen einteilen:
1. Das eigene Land vor einem Ein
fall zu schützen;
2. die HochftthJndelsstraße offen zu
halten zum Schutze bei eigenen Hc.it
belS;
3. Störung deZ feindlichen Hände'S;
4. den Feind, der sich die Lernich
tung und Aushungerung unseres Volkes
Zum Ziele gesetzt hat. unter Einsetzung
der uns zur Versügunq stehenden fhof
mitte! ach Möglichkeit zu sckädiaen.
: Die erste Aufgabe hat Teutschlands
Flotte in vollstem Maße erfüllt. Sie
bar schwer unsere Flotte unter diesen
Verhältnissen gelitten hat. vermag nur
derjenige zu beurteilen, der ihr näher
steht, ihren Offensivgeist kennt, der sie
seit jeher beherrscht hat; denn unbeflic
digii Kampfeslust beinahe zwei Jahre
In der Brust zu tragen, ist eine härtere
Anforderung an die Disziplin und
Kampfesfteudigkkit. als im Kampfgc
menge das eigene Leben einsetze zu lön
ncn. Wohl erscheint daher die unser!
Vaterland durchmogcnde mächtige Bc
geiiterung begreislich. die daZ ganze
Avik ergristen hat. o!S wir vor 14 Ta.
gen die Kunde von der
ersten große Seeschlacht
dks Weltkrieges am Skagerrak erhielten.
Hier wurden der ersten Seemacht der
Welt dank der Entschlossenheit der Füb
rung, der glänzenden Tapferkeit der Be
satzung und der Vorzuglichkcit de?
Schissömatcrialz se empfindliche 1er
l. ste zugefügt, daß ti trotz der zahlen
mäßigen Uebermacht doch eine empsind
liche Schwächung dcS Feindes bed utet.
Hier bat sich gezeigt, was hervorragende
taktische Durchbildung, einheitliches
ran in ver Führer, ein harmonisches
Zusammenarbeiten der einzelnen Bei
bände und eine tadellose Ausnutzung
der artilleristischen und Torpcdo-Wasfe
auch gegen einen erstklassigen Feind zu
leisten vermögen. Anschließend gedachte
der Redner der treuen Waffenbrüder
schast mit der tapferen österreichisch
ungarischen Marine, wandte sich dann
zu dem zweiten Punkt, zu der Frage der
Offcnhaltung der Hochseehandelftraße
zum Schutze des eigenen Handels.
Leider ist unseren Feinden." ss führte
er aus. ..gestützt auf die so außcrordmt
lich günstige Lage unserer Küste, die sich
in der Nordsee auf das nasse Dreieck be
schränkt, unsere Absperrung vom Hau
delsöerkehr voll gegluckt. Es fehlte ns
an genügend stark ausgebauten Stutz
punkten, an denen unsere Gegner so reich
sind. Wir -mußten irgend eines Bun
dkZgenosse en den ouZgkdehnicn Küsten
dkk Ozeane entbehren. Hur Wandel zu
Ichazfen, wird eine Ausgabe sein, der wir
uns für die Zukunft nicht entziehen ton
nen, wenn anders wir eine Weltmacht
bleiben wollen.. Wir vermögen hierin
da! einzige Mittel zu erblicken, den
Feind mit Erfolg zu bekämpfen und ihn,
der von der Zufuhr wesentlich abhängi-
ger ist als wir. wirtschaftlich zu schädi
gen. Bedingt unsere wirtschaftliche
Stellung eine Weltmachipoliiik. worüber
ich mir keinen Augenblick im Zweifel
bin. so brauchen wir neben einer uner
schutierlichen Weltmacht zu Lande eine
starke Flotte auf und unter dem Wasser.
Wenn da! durch den engen Zusam
menschluß mit Oesteireich.Ungarn und
dem Balkan entstandene Interessen und
nn:,?..!., .!... .!....
;uiuujuiByruiei Quai eine oeoeuienoe
Redner sagte dazu: Als die Verband!,
mächte den von der Regierung der Acr,
Staaten gemachten Vorschlag, alle Hau
delidampfer zu entwaffnen, imückaewie
c., n. Lirexiü r . . . . ' ST... . 2
I'" "", lull" ic Illiiacqun, Uii,ercn soriazung ver seinoiiqzn Schisfsvcrluite
llntcrseeboot.Kommandanten die Mög in den Uebersichten der Kölnischen Zei
sie umfassen 871 Nummern englischer,
französischer, russischer und sonstig!-?
feindlich Handelöschisfe. Die Frau.
Zofen. Russen. Italiener, Japaner. Bei
gier . s. w. dürfen nämlich ruhig vom
englische, Standpunkt aus betrachtet
werden. Denn einmal müssen alle diese
Herrschaften nach der englischen Dudel
saSpseife tonzen. Dann, und d.-s ist
die Hauptsache, kommt jeder SchiffSoer
lust der verbündeten oder auch nur be
freundeten, vielleicht auch nicht einmal
befreundeten neutralen Völker in letzter
Linie nur England zugute. Die Durch,
lichkcit. die ihnen in ihrer ritterlichen Ge
nnnung sympathische Schonung der
Mannschasten der zu torpedierenden
Schiffe zur Durchführung zu bringen,
da jn der Feststellung der Bewnsfnnna
da! Scfahrmoment für da Unterseeboot
ucgi, erechierweise muß dedlzalb Eng
land und feinen Bundesgenossen die
urniu tue Das, was jetzt geschehen muß,
va yeitU vle Gefährdung von Menschen
leben, zugeschrieben weiden.
Nachdem der Großadmiral eine Rech
zahlenmäßiger Angaben über die Han
ociLkMie unserer Gegner gemacht kalte,
fuhr er fort: Sollen wir der Kette
britischer Berlekungen machtlos aeaen
iiberstckkn? Solle wir tS zugeben, daß
unser Volk unier englischer Brutalität
lcivelk Wir müssen die unS zur Verkü
gung stehenden Wasfen ausnutzen.
Wen unsere Feinde sich der Minen
und Flugzeuge gegen unS zu Wasser und
zu Lande IS Kampfmittel bedienen,
wenn im ten die grokten nur deniba.
ren Grausamkeiten b.-gangen sind und
wenn der Vorkämpfer für Humanität
und Gerechtigkeit. Herr Wilson. die
Durchführung des KricgcZ einzig und
auein ourq v,e Lieferung von Munition
an unsere Feinde ermöglicht hat, warum
louen wir nicht diese neueste für un er
folgreichste Waffe zur Anwendung lrin
gen. die inbezug auf Menschlichkeit
sicherlich nicht gegen die vorgenannten
Maßnahmen zurlickstcht. Ziclbcwukt und
energisch miiiien wir, wenn irgend mög
lich. vorgehen, auch wenn die Reaieruna
der Bcr. Staaten die heiligen und unbe
streitbaren Gesetze de internationalen
RechieS und der allgemein anerkannten
Gebote der Menschlichkeit für noch so ge
fährdci erachtet. Hier muß der Hebel
alsa mit voller Kraft angefetzt werden,
besonders da die Waffen in so einsichtZ
voller, überlegter und entsckilossener
Weise von unseren unvergleichlichen Un
terseeboot-Lcuten. die Gott in seinen
Schutz nehmen möge, geführt werden,
tung und der Vergleich mit den bekannt,
gewordenen feindlichen Kriezsschisfoer,
lüften und den neutralen Schifssver
liisten ergibt nun mit der Sicherheit der
berühmten Kleinfchen Wetterregel die
folgende englifcbe Schiffsoerluflregel:
Ein Kriegsschiff gehl immer nur auf
ein, Mine, ein Handelsschiff wird im
wer nur torpediert." Natürlich iß ein
englisches Handelsschiff immer bewaff
net. Die englische Admiralität hat zwar
für olle englischen, also auch für die
französischen, russischen, italienischen,
japanischen, belgischen und ondern Han
delsschiffe den unzweideutigen Befebl
susgegeden, Geschütze und militärisch
ausgebildete Kanoniere zu führen. Aber
einmal werden sowohl Geschütze, wie
Kanoniere sorgfältig versteckt, bis da5
harmlose U-Boot zur Untersuchung auf
Treffweite herangekommen ist. dann aber
ist der Befehl der englischen Admirali
tät nur durch einen bedauerlichen Irr
tum, nicht etwa amtlich bekannt gewox
den; er muß also amtlich abgeleugnet
werden, ist darum nicht vorbanden. Tie
Regel erleidet somit keine Einschränkung.
Die Regel ließe sich nun an der langen
und täglich länger werdenden Reihe der
englischen Schiffsverluste alännd be
weisen; aber dazu müßten wir ein form
licheS Buch schreiben, wozu wir einmal
keine Lust haben, und das zum andern
kein Mensch lesen würde. Da beschäf
tigen wir uns besser mit den Motiven
der Schisfsserlustregel. Motive nennt
man bekanntlich bei jedem Gesetz die
Beweggründe, die den Gesetzgeber bei der
Abfassung seiner Arbeit leiteten. Die
Motive sind durchweg sehr ehrenwert, be
sonders M den Engländern, die ja von
Hause aus als Gesetzgeber ehrenwert,
englisch: .honorable". sind. Und wie
die Leute, so die BeKcqgrllnde. Als:
Der Beweggrund, daß die Kricgzschiife
alle rein zufällig auf eine Mine gerate,
ist die englische Seetüchtigkeit, die ei
nicht zulaßt, daß ein englisches Krieg?
worden ist und daß unsere Wissens tie
Leistungsfähigkeit der Waffe nach Zabl
unv elchafsenheit m dauerndem Er,
hat uns vor feindlichen Landung-n an Kraft darstellt, so wnden wl T er rffifi rtfa daß
uns?? ff. kfinnhrt . i .! ' !i,..r.!s tl. arM.LtZ.a, .' . U1 'tltn 0CB
unserer Küste bewahrt, denn nicht ein überseeischen Kolonial- und WiktsckaliS
einziger Feind hat bis jetzt seinen Fuß 'Politik nicht entbehren können, wenn an
von einem Schiff auf deutschen Boden der! wir uns die notwendige Selbnän
setzen können. Nicht ein einziges Ge digkcit wahren wollen." Im Zusam,
schütz hat in unseren Küstenforts lost menhang mit diesen Ausführungen er
werden können, obgleich unsere braven wäbnte der Redner die ShiTnmMtn Ytr
Küstenartilleristen darauf brennen zu'.Göbm' und .Breslai," und unserer
Er kfl' xr:nz'nd: taumeln, sauen. . Lllsj t
re yraii im
Mann bei
tmki
'i - -
2f,B
der
tHfttiftl sitzt.
Arbeit dcrxelt
Zeigen, was sie können. Die Marine
konnte sogar den Küstenschutz 'es v.m
ihr miteroöerten flandrischen Gebietes
übernehmen. Auch ift eS sicherli nicht
zweifelhaft, daß das Verhalten der nor
bischen neutralen Mächte durch das Vor-
Handensein dieser unserer Flotte we
seitlich beeinflußt worden ist. Wenn im
Mittelmcer die Landung starker Trup,
pent ile auf Gallipoli durch die Hilfe der
feindlichen Flotte ermöglicht wurde, so
erwies sich diese doch als nicht stark ge
nug. um ihre Landungstruppen ; zu
chützen. so daß diese unter schweren
Verlusten der Flotte zurückgezogen wer
den mußten ein Erfolg der Türken
unter der kaum zu entbehrenden Mit
Wirkung deutscher Kräfte. Allerdings i
tandcn den Berbandsmachim für diese
Unternehmung vorwiegend nur altere
Schiffe zur Verfügung, die neueren. -
gen Angrisse unter See sehr viel wider
standssahiaeren hat England zur Sicher-
bcit der eigenen Küste nicht aus den
HeimatSgewässern zurückziehen können.
L)ie Hossnung. die wir See-Offizien
ur unsere, vo tatkräftigem, kricgeri
chem Geist beseelte Flotte hegten, daß
sich schon mit Auebnich des Krieges
mit Der stärksten Seemacht der Welt
würde messen können, hat leider nicht in
die Tat umgesetzt werden können, da die
Masse der großen englischen Flotte, die
Herr Balfour. der Nachfolger des Herrn
Thurchill. als eine internationale St
cherheit bezeichnet, von der die Freiheit
der ganzen Welt abhingk, sich wohl ge
hütet . hat, die Linie Skagen-Edin
bourgh wenigstens auf längere Zeit zu
überschreiten. Die durch die Engliinedr
geschassene KriegLlage machte uns - ein
charsks Vorgehen zur Unmöglichkeit.
Wenn auch Teile iinserer Flotte zu ver
tchievenen Kennt unter den ZchwuncMn
Vrhä!w'ksskn gegen die englische Kusse
dorgezangea waren und feindliche KÄ
enfons iswtien hatten, um die n
en aus den schützenden Hafen lzerauZzu
holen, so blieb dies vwi Erfolg. . Und
dcch ist uniere F'otie eine viel zu werk ,
ode !3:.:ff, als daß man sie dem ern
fetärke mindestens dovpelt Lberkgenen
Feinde gegenüber on el'er dem Gegner
lehmen c-telle hätte einsehe und da
t vielleicht hätte pftrn können. Das
Kreuzer .Karlsruhe", .Königsberg" und
Emden", sowie der .Ayesha". der
.Möwe", des .Meteor" und des .Greif".
Bei der dritten Frage. Störung des
feindlichen Handels, erörterte der Groß
admirnl in erster Linie daö Wirke der
Unterseeboote und erinnerte dabei an
dm englischen , Admiral Sir Vercd
Scott, der in der .Times' sine Fgita
tio für die Vergrößerung der englischen
Unterseeboot'Flotte eingeleitet hat. Den
Kernpunkt . dieser Artikel bildete die
Frage einer Blockade durch Herstellung
einer Kriegszone für die Unterseeboote in
einem künftigen Krieg. Scott ging da
von aus, daß die Unterseeboote eine Um
wälzung deä Seekrieges bedeuten und
bemerkte ausdrücklich, daß die Erklärung
einer solchen Kriegszone in der Absicht,
ein feindliches Land von seiner Nah
rungsmittelzufuhr abzuschneiden, mit
dem Grundsatz der modernen Kriegfüh
nmg in Einklang siebe. Er sab eine
völlige Veränderung der Methode eines
muk(ic9 voraus.
Als die deutschen Unterseeboote, so
fuhr Großadmiral . Köster fort, ihre
.aiigieii autnaymen, rsoigte vas eng.
irime Boik die kache zunächst vom
sportlichen Standpunkt aus. Man sab
im Torpedieren eines Schiffes nicht viel
mcyr als eine beabsichtigte Einschüchte
rung des Gegners. Als aber der Man
gel an Schiffsraum sich immer mehr
geltend machte, als die Frachten des ar
gentmi chen Weizens von 1 auf IM
Mk. stiegen und selbst die für nordame
titanischen vervierfacht und die für die
Waliftr Kohle . teilweise verachifacht
wurden, da sah man den strategiscken
und politischen Zweck dieser Waffe ein.
Selbst Engländer behaupteten, ..daß sie
in stetiger Annahme eine Krankheit be
deute, die England zum Tode führen
mui,e. ' ... . ... .
Der Redner erwähnte dann die Maß.
nahmen, die während des Krieg?? von
England geirofsen worden sind, um das
deutsche Volk auszuhungern. Diese
Maßnahmen gipfelten in der Haupt
saebe darin, daß die Macht d.'r Eewobn
keit das frühere Piratenrolk veranlaßt
hätte, auss nene s.'ie Raudnatr zu de
tätigen und jede Rücksicht auch g'gen i
die N?utr?5n außer acht ,it lassen, was '
Wenti eme Einschränkung trn Gebrauch fzhrzcug. ein Teil der von Et! WoZ
des Unterseebootes als notwendig erach tcn englischen Weltberrschast. von d'n
tet wird, so lug!n hiersür ? sicherlich . nichtsnutzige und so herzlich unbedeu
schwerwiegende politische und vielleicht tenden Germans. die doch nur Hun,
auch wirtschaftliche Gründe vor. die sich sind, torpediert werden könnte. Der B
unseyr Beurteilung entziehen. Wir fü ! weggrund. daß umgekehrt alle Handels,
gen uns ihnen. Tun das aber in dem, schifft, die ja als solch: immer unbe.
Bewußtem daß damit die Manne cm waffnet sind.' immer von eben diesen
großes Opfer bringt, schweren Herzens. HunS iorpediett werden, ist der gU'e
besonders wenn wir berücksichtigen, das? ßitiVurf w.iMr.
V i w i w- L " ' w rfuttuuiiu. xill tu
n eJ6c5,Irif9 ?l 5" km: starker. Verlust geratener neutraler Sttdamvftr
Zurückhaltung von unserer Seite geführt ist grundsätzlich immer von einem deut.
tiakj ck .s v . c. u r... tvr tr . u a - i . . . ' .
ichen U-Boot torpediert worden, und
wenn er om Kap Hokn oder in Kamt
tschatka verlorengegangen wäre, was
Gott sei Dank noch nicht vorgekommen
ist. Daß englische Handelsdampfer von
U Booten torpedkrt werden, leugnen die
Hunnen ja selbst nicht. Also! Und wie
bei den gottverfluckten Kevdelinnzr
fen immer nur ein Greis, eine eben ss
alte Frau oder ein am besten noch gar
nicht geborener Säugling seinen Tod
findet, militärischer Schaden aber nn
Küstenbatterien. Eisenbahnen. Geschoß,
fabriken u. detgl. grundsätzlich nie an
gerichtet wird, so findet auch bei Zeder
Todesfahrt (bitte: Torpedicrung durch
ein deutsches U.Boot!) eines natürlich
unbewaffneten Handelsdampsers wenig,
stms ein. aber besser noch eine ganze
Anzahl harmloser Schutzamerikaner dn
Tod. Bei Munitionödampscrn ist ein
solcher Tod zur spätern größeren Siche
rung englischer Munitionsladungen g.
radezu unerläßlich.
e ein Wahnsinn rwesen, den ran mt d Benitiming des ArtikeZk Z d.'r
iurJ ii 4t zumulm ttnnU. Eiit nfaj 'Lcr.tesu Tc!le,!'en rttiu T
wir
bei rücksichtslosem Gebrauch der N
terserbout'Wasfe
den Feind in derhältniZmähig kurzer
Zeit ins Herz zu treffen in der Lage
wäre. . ",.
Zu dem Vierten Punkt, der möalick
sten Ausnutzung unserer Kampfmittel
g'gk oen ktcino, einer Ausgabe, die in
Gemeinschaft mit dem Heere zu erledigen
wäre, verwies der Großgdmiral befon
oerz aus r,e Lustichisse, die sich -.18 ein
erfolgreiches Mittel zur Schädigung un,
screr Feinde erwiesen. Der Redner sagte:
Wir wollen es unserem greisen Grafen
Zeppelin wünschen, daß es ihm gelingen
mocyic. et visykrigen kiocy weitere Was.
sen anzureihen. Hier sehen wir. wie
zähe Ausdauer, und unermüdliche Tat
kraft ,m Verein mit Kühnheit und
Schncidigkeit der Führer und Besatzung
zu gemanigen, nie gcaynien rsoigen ge
fuhrt haben. Wir geben unS mit Zu
versicht der Hoffnung hin. batz cs den
Feinden nicht gelinge wird, die ge
plante Angrifsspolitik gegen unsere
Luftschiffseinrichwngen zur Ausführung
zu bringen. "
Zum Schluß gedachte der Großadmi
ral noch der Leistungen des flandrischen
Mari'korps und erwähnte die Wohl
fahrtZkinrichtungen, die der Flottenver
ein während des Krieges geschaffen habe.
Unter lebhaftem Beifall brachte er aus
unser siegreiches Heer nb unsere todek. .
mutige Maritit eia dreifaches Hnrr,
aus. . , - ' ; . : ;
Völker oßne Mrot.
Die englische .
Schiffsverkttstregek.
Die Wissenschaft leitet auZ der Füll;
der Einzelerscheinungen das allgemein
gültige Gesetz ab. Je größer jene, um
so sicherer dieses. ; Bon de englischen
Schiffsverlusten werden nun Zxileibe
nicht olle bekannt; denn die englische Re
gierung deröffentlicht nur die. die auch
ohne sie ruchbar würden. - Rund die
Hülste muh sie aber doch Kost bekannt
f-Un. Uns t& mm mit 51 Prozent
sogar in einer englischen Limited die
Ätthkyett. also auch den leitenden Vor,
stand hak, kann man aus das bekanntge
woidene enzlischk Material gut begrün
bete, oiffenschss!.'iche Schlüsse aufbaue.
oufba
Die Verluste, der ZeindÜrbc Sandels
flotten, werken in ubnsichtliKen Grup.
p:n von Zeit zu Zeit in der Kölnischen
'itunq bcZe!!.!N g'-'t'i. Die leert
U'-bessikl't (in r;70) ficht bis uti
l'J.
Daß eZ Völker aibt. die nhn,
Brot leben, wird tan nicht für möglich '
halten oder doch vielleicht glauben, daß
solche Völker in Afrika oder Asien lie
gen. Aber schon wenige Meilen von -Wien
entfernt, in dm Bergen der Ober
ftelermark kennt man in vielen ländlichen
Haushaltungen das Brot nickt. Au
dem Mehl des Heiden sg nennt man
dort den Buchwew bereitet mn
d Ctzrz, eine Art Brei, der. bald fe
per, finld weicher bereitet, mit Fleisch,
brühe oder Milch, km Winter mil heißer.
un Mriifl mit ,aurer Aiiich genossen
wirb oder auch mit geröstetem' Speck.
Natürlich findet der Besuch jener Ge
Senden in den Gasthoses Brot, aber '
Tausende von Landlewten in den Alpen '
iern ver stttermark, Kroin. Karn '
kni und In einem Tale Tirols behelfen
sich völlig ohne Brot . und kennen es
kaum: noch weniger bedürfen sie dessen
k dem kräftigen Sterz. ,
n Änlich ift die au, Maismehl huge
stellte Poknt d Italiener, von der
selbst in dt Großstädten Italien, die
VölZskr,,se ausschließlich leben, ohne des
Brotes zu bedürfen. Diese Polenta
üb vielfach eradezu alö Zuspeise wie
Brot genossen, wenn sie erkaltet I, und
stlbß m dorneZMere Häusern wird sie
nicht verschmäht, nur daß ma eine be
sonder gute Quantität Msismebl tsm
mm ud die Aubtteitiing entspreend
besser ist. Ein ähnliche! Gericht. tbr
wua ug 'ismem be!tet, dsS d.r
Landb.!!lkeru,, Rumäni'k'i das -
rs'.tzt. ist die Mamaliaa. eine ku-'itia, '
fcä kk ttjch, K.- d iÄ $vz,rU W- ü&Zt V
t