Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 18, 1916, Second Edition, Image 1

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Mhlichc Wink für's HM.
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Kajrnjfllerjir eine Nche.
Montag : NciSsuppe, Hammekragout.
riine Erbsen. Salzkartosftln, Bur
kensalat, Kirschkompott.
Dienktag : Selleriksuppe, Veef fc la
Mode. Grünkohl, Bratkartoffeln, grü
m Salat. Citronen Cröme.
, r! i t t w o ch : el!hmr5rUht mit JWH.
chen, Sirloin Steak, Mail, roh gebra
tcne Kartoffeln, Bohnensalat, Johan
Nilbeerkompott,
lb o n n e r t a g : Rumfordsuppe, Bou
' leiten au Fleischresten, spanische
Zwiebeln in Creamsauce. Salkarlof.
fein. ReMgsalat. Rhabarbarchie.
.Zreitag: Geröstete Mehlsuppe, ge.
baelcni Flundern, ariossein, zr,,?
Stew, Kresse, Brombeerkompott
mUAhttrh&
Samktag: Fleischsuppe mit Eier
stich. Rindfleisch mit Caidellensauce.
Petersilienkartofseln, neue Dillgurken,
gezuckerte Pfirsiche.
Sonntag: Weinkalischale mit Ma
krönen, Taubenfrikassee, Kartoffel
purec. Filetbraten, gestillte Tomaten.
Romaine Salat, Pslaumentorle mit
Schlagsahne. (
i
Mohrrüben Saft. Schöne
saftige Karotten werden zerrieben oder
gemahlen, doch darf kein Saft verloren
gehen. Die Masse wird In einer Obst,
presse stark ausgepreßt, dann läßt man
den Saft stehen, damit er sich setzt. Die
klare Flüssigkeit wird mit oder ohne
Zucker ,u dickem Syrup eingekocht, den
man. in Gläsern gut verschlossen, auf
bewahrt.
Miene, Schnihel. Man zerteilt
2 Pfund Kalbfleisch von einer mürben
großen Keule zu Schnibeln. klopst sie
flach, bestreut sie mit Salz und Pfeffer,
wendet sie in Mehl um, taucht sie in
zeiquiiltcs Ei. dann in Brotkrumen und
backt fit fünf Minuten aus jeder Seite
in heißer Butter hellbraun, richtet sie
auf heißer Schüssel an. garniert sie mit
Petersilie, belegt sie mit Zitronenschei.
den und Kapern und fjibtje zu Gemii
sen und Kartoffeln.
Johanniibeer. Gelee kann
man gekocht und roh. zubereiten, an
bei erstere Art: Die Beeren wer.
den von den Stielen gelöst und im
Wcisscrbade zum Platzen gebracht. Der
sich bildende Saft muh, damit er nicht
zu kochen anfängt, von Zeit zu Zeit ob
gegossen werden. Zuletzt schüttet man
die Beeren in ein Tuch und läßt den
Rest deS Saftes durch dasselbe abtro
pfen. aber ohne einen Druck auf die Bee
ren auszuüben. Auf ein Teil Saft
nimmt man 1 Teil Ander. Der Zucker
wird auf dem Feuer unter beständigem
Umrühren glühend heitz gemacqr. ann
gibt man den Saft hinzu, der nur bis
mm ,, flotfitn trinkt .wirkn darf und
dann abgenommen -wird. ' Die weißen
Häute, die sich auf der Oberfläche bil.
den. werden entfernt, so lange, bis neue
nicht mehr entstehen. Hierauf wird der
Saft in vorher warm ausgewaschene
Gläser gefüllt, am Tage darauf mit in
Rum getauchtem Löschpapiet belegt und
die Gläser mit Blase zugebunden.
Rohfeident Stoffe waschen
sich om besten nur in gekochtem, heißem
Seifenschaum. Sie werden mit weichem
Wasser gut nachgespült, zuletzt durch
Wasser gezogen, worin man ein Glaj
Spiritus gegossen hat. Bei chinesischer
roher Seide ist nur dann die alte Frische
und Weichheit zu erzielen, wenn der
Stoff ganz gleichmäßig trocken ist. Beim
Bügeln ist eö ein großer Fehler, die
Sachen ebenso wie sonstige Stosse feucht
tu bügeln. Gerade hierdurch büßt Bast
leide ihr schönes Ansehen ein, sie muh
stets ohne jegliche Feuchtigkeit gebügelt
werden.
Rohstldene Bastkletder
wasche man in lauwarmem Seifenwasser
von Gallseife, vermeide so diel als mög
lich daS direkte Reiben, suche die Reini
gung vielmehr möglichst durch tauchen
und schwemme herbeizuführen. Hier
auf wird in lauwarmem Wasser gespült
und der Stoff behus! Apreiur durch
ganz dünnes Gelatinwasser gezogen,
leicht ausgerungen, getrocknet und ge.
bügelt. ' ' '
Wie bügelt man rohseidene Kleider,
Blusen usw.? So einfach die Wasche
verschiedener Stosse ist. so wenig ent
spricht häufig das Aussehen deS gewa
schenk KleidungstückeS unserer Erwar
hing. DieS liegt Hauptsächlich in der
Art. wie der Stoff beim Bügeln be
Handelt wurde; entgegen dem fönst
üblichen Verfahren, die zu bügelnden
Gegenstände gut anzufeuchten, muß rohe
, Seide, um wie neu zu erscheinen, ohne
jede Feuchtigkeit gebügelt werden.
Man nehme einen 3 Gallonen Demijohn,
fülle denselben beinahe voll reifer wilder
Knschcn. fülle dann völlig auf mit
.French Spirit". den man in EngroS
gefchäften bekommt. Sstellt man ihn
zwei Monate in die Sonne oder an einen
warmen, trockenen Ort. Der Brannt
wein wird dann abgegossen, die Kirschen
, werken herausgenommen, in eine Schüs
sei getan und biS zum Uebersicht mit
kochendem Wasser übergössen. So blei
den sie über Nacht stehen, dann gießt
man da Wasser ab, gibt so viel Zucker
hinein, bah man daraus einen guten
Cyrup kochen kann, und gießt dann die
fen zu dem vorher gwonnencn Brannt
wein. Dazu kommen noch zwei Gallo.
nen frischen Spiritus Und eine Flasche
Rotwein. DaS Ganze wird schließlich
filtriert, mit einer Unze Essence of
Wild ChcrrieS" vermischt und in Fla.
schen gefüllt. Die Kirschen dürfen nicht
ausgedrückt werden, sonst wird der Saft
nickit" klar. Einsender bereitet seinen
Likör schon seit 13 Jahren und hat im
,mrr ein prächtiges Getränt im Haufe.
Likör au wilden Kirschen.
Pfund schwarze und drei Pfund rote
Kirschen, zerquetscht sie mit der Hand
und ilfjergtefit sie mit 1 Pint Staunt
Wein. Die Mischung bleibt 24 stun
den stehen, dann preßt man die Masse
durch einen Beutel von grober Lein
wand. o lange der Gas abläuft. Man
darf da? abtt nur in kleinen Quanti
taten tun. Dem Safte wird nun je nach
Geschmack Zucker zugefügt; man läßt ei
absetzen und füllt den Likör aus Fla
schert.
Kartoffel. Nudeln mit
Käse. 1 li Pfund otiof sein wer.
den in der Schale gekocht, abgezogen, ge.
rieben oder durch einen Kartosfclquet
scher gepreßt und ein Stunde beiseit,
gestellt. Nach vollständigem Auskühlen
gilt man etwa! Salz. 12 Eier, 45
Lösfel seingcricbenen Parmcsankäse und
ttwaS Weht dazu, sodag ein haltbarer
Teig entsteht, den man auf mit Mehl be.
streutem Brett zu einer Rolle formt.
Diese wird in Streifen geschnitten, aus
denen man dünne Rudeln herstellt, die
eine Stunde, auseinandergestreut, trock.
nen mu en. icann legt man die Nudeln
(immer nur wenige auf einmal) in stark
j1 i. K . . t- t r . .
ivqcnoes ,aizn?aner, tuni ne rocyen, vis
sie obenauf schwimmen, nimmt sie mit
dem Schaumlöffel heraus, hi st sie auf
eine erwärmte Schussel, bestreut sie mit
geriebener Semmel und siillt zerlassene
oder gebraunte Butt darüber.
Trüben Wein zu klaren
DaS Klaren von trübem Wein kann au
verschiedene Art und Weise geschehen; ich
gebe Innen hier mehrere Verfahren an
1) Auf fünfzig Gallonen Wein nimmt
man 2 bis 4 Unzen Hausenblase Fish
Glue oder Ising-glaß): man bricht dies
in kleine Stückchen und weicht es drei
Tage lang in etwas von dem trüben
Weine ein. Nach dieser Zeit ist so
weich wie Gelee: nun wird ei mit dem
Schneeschläger zu Schalim geschlagen, in
das Iah gegeben, und dieses wird recht
tüchtig hin und her geschwenkt, so daß es
die ganze Flüssigkeit durchdringt: so laßt
man es eine Woche ruhen, dann wird
vorsichtig filtriert und abgefüllt. 2)
(Mit Kaltwasser). Eine halbe Unze
ungelöschter Kalk wird mit einem Pint
Wasser angerührt, 4 Stunden stehen ae
lassen, daS Wasser abgegossen, der Satz
weggeschüttet. Dann wird eine halbe
Unze Hauscnblase (stehe oben die eng
lischt Bezeichnung) in kleine Stücke ge
brachen und in diesem galkmasser qe
kocht, bis es aufaclöst ist: nach dem Ab
kühlen wird es zu Schaum geschlagen
und in die zu klärende Flüssigkeit gcgos
sen; nach acht Tagen abgeschüttet, in ein
reines Fan oder aus Flaschen gefüllt.
3) (Mit Eiweiß,) Sechs Eiweihe wer-
den mit einer Tasse Wem zu Schaun
geschlagen; dazu wird nach und nach
von dem Wein gegossen, bis es drei öai
Ionen sind; wenn das gut vermischt ist,
so wird eS in daS Faß zu dem übriger.
Wein gegossen, zugespundet und ach!
Tagt liegen gelassen; aber ja nicht lau
ger!, sonst würde daS Ei den Wein
gleich verderben. Er wird in Flaschen
abgezogen, gut verkorkt und aufbewahrt.
Zwetschenknödel. Ein Pint
Mehl. 4 Eidotter, etwas Salz.' 10 bis
12 mittelgroße Kartoffeln, in der
Schale gekocht. Die Kartoffel reibt mau
oder schlägt sie durch ein Sieb, mischt
obiacs dazu und rollt den Teig halb,
finaerdick aus. schneidet viereckige Stück-
chen und rollt in diese je eine entkernt:
Jwctsche ein. Nachdem sie alle schon
eingewickelt sind, kocht man sie in K?alz
Wasser ab. le?t sie aus eine Platte, be
streut sie mit feinen Zwicback oder
Weißbrotkrumen und Zucker und gießt
heiße Butter darüber. Oder man legt
sie schön, nebeneinander in eine breite
Pfanne, bestreut sie wie angegeben und
bräunt sie mt Butter im vsen.
Schneebällen öder Wind,
i i u t t l. In einer kleinen Email-Kas
scrole stellt man folgendes zusammen
aus Feuer: 1 Tasse kochendes Wasser,
1 Tasse Butter. 1 Vriie Salz und einen
Teelöffel Zucker. Sobald dies kocht,
siebt man unter stetem Rühren langsam
li Tasse feines Mehl hinein, dann
schlagt man die Masse über dem Feuer
mit einer Schneerute, bis alleS glatt 'und
luftig ist. Nun Nimmt man voe Psann
chen vom Feuer und schlägt langsam,
eines nacb dem andern drei Eier ganz
hinein, ohne sie erst zu zerkleppern.
Nachdem olle gut verniischt ist. setzt man
mit einem Löffel kleine Bällchen auf ein
Blech, mit 2 Zoll Zwischenzaum. Sie
werden SO Minuten gebacken und puffen
vann aus, merorn Dtauiiiiuj uuu iuu.
Unrfi im Ablüblen schneidet man sie
oben offen und füllt sie Wie folgt: drei
ffiitinti. werden neiklevvcrt. dazu kommt
Tasse Mehl und ein Pint kochende
Milch. Taft wird verruyrr, oann loinmi
dazu Tasse Zucker und int Prise
Salz. DaS wird IN ein eian ege
bett und in einer Pfanne kochenden Was
Uri f.n Minuten aekockt. dann mit B
nille gewürzt. Man kann die Puffs auch
einfach Mit Rahm, der mit Zucker und
Vanille zu Schnee geschlagen ist. füllen.
Brombetren'Branntwein
(Blackberry Brandy). Acht Quart große
tu Stamfofren ibt man in ein Gesäß
Und stampft sie zu Mus. gibt je Unze
von gestoßenem Zimt, Netten uno axus
latbliite hinzu, übergießt daS Ganze mit
riimrt Wl'nfinl. deckt fest iu und läßt
t$ 2 Wochen stehen, worauf man die
Flüssigkeit durch ein 2ua, leiyr uno ne
mit 5 Pfund Zucker vermischt, den man
zuvor in 6 Quart Wasser auflöst und
5 Minuten gekocht hat. filtriert das
Ganze durch Flanell und zieht den
Brannkwein auf Flaschen.
L B ro m beertn Branntwein
(Blackberry Brandy). Hierzu nimmt man
ein Einmachglas mit festfchließendem
Deckel, gibt 4 Quart reife Brombeeren
hinein, gibt Unze ganzen Zimt und 12
Melken hinzu, bedeckt da Ganze mit dem
besten Cognac, schraubt daS GlaS fest
zn und läßt e! S Wochen lang ruhig
fies und seiht dann alle Flüssigkeit ob.
Für ein Quart von diesem Brandy läßt
man 1 Pfund Zucker mit einer Gallone
Wasser einige Minuten kochen nd vn
mischt ei mit dem Brand, füllt jt)t
dann in Fluschen und hebt sie an einem
kühlen Orte aus.
Pflaumen.Torte, Aul 11
Pfund bkslem Weizenmehl, 1 Pfund Kar
ter, in kleinen Stückchen zu dem lvteyi
gepflückter Butter, 2 Unzen Zucker, ,t
WaS feinem Zimt, 1 Teelöffel feinstem
Rum und einem halben Weinglas kal
tem Wasser wird rasch ein guter Mürbe
teig ausgewirkt und in zwei ungleime
Teile geieilt. Der größere Teil wird
auf bemehltem Brett zu einer runden.
fingerdicken Platte aukgerollt. die
mau in ein Tortenblcch gibt und mit dem
Handrücken fest eindrückt. Inzwischen
hat man 1 Pfund schöne reise Pflaumen
gebrüht, geschält, in Hälften geschnitten,
von den Steinen befreit und mit fein
geriebenem Zucker bestreut. Damit wird
die Torte regelmäßig belegt. Dann
macht man aus dem Rest des Teiges
schmale CIreiscn, die man als Gitter
über die Pflaumen legt, und einen Rand,
der ringsum gelegt wird, und gibt die
Torte in den ziemlich heißen Ofen.
Pongee Seide wird einfach in
warmem Wasser mit Castilseise gewa
schen. Wenn sehr schmutzig, kann man
auch Quillagarinde oder Seifenwurzcl
benützen. Etwaige Flecken entfernen Sie
mit verdünntem Salmiakgeist Pongee
Seide wird nur nmcrklich a der lin
lcn Seite gebügelt.
Rohseidene Stoffe waschen
sich am besten nur in gekochtem, heißem
Seifenschaum. Sie werden mit weichem
Wasser gut nachgespült, zuletzt durch
Wasser gezogen, worin man ein Glas
Spiritus gegossen hat. Bei chinesischer
roher Seide ist nur dann die alte Irische
und Weichheit zu erzielen, wenn der
Stoss ganz gleichmäßig trocken ist. Beim
bügeln ist es ein großer Fehler, die
Sachen ebenso wie sonstige Stosse feucht
zu bügeln. Gerade hierdurch büßt Bast
seide ihr scböncs Ansehen ein; sie muß
stets ohne jegliche, Feuchtigkeit geplättet
werden.
Rohseidene B a st kleide,
wasche man in lauwarmem Seifcnwasser
von Gallseife, vermeide fo diel als mög
lich daS direkte Reiben, suche die Reini
gung vielmehr möglichst durch tauchen
und schwemmen herbeizuführen. Hierauf
wird in lauwarmem Wasser gespült und
der Stoff behufs Appretur durch ganz
dünne Zuckerwasser gezogen, leicht, aus
gerungen, getrockne! und gebügelt.
Wie bügelt man rohseidene Klei
der, Blusen usw.? So einfach die
Wäsche verschiedener Stoffe ist, so wenig
entspricht häusig das Aussehen deS ge
waschencn Kleidungsstückes unserer Er
Wartung. Dies liegt hauptsächlich an der
Art, wie der Stoss beim bügeln behan
d''t wurde. Entgegen dem sonstigen üb
lichen Berfahr:n, die zu bügelnden
Geaenslände gut anzufeuchten, muß rohe
Seide, um wie neu zu erscheinen, ohne
jede Feuchtigkeit gebügelt werden.
Fltischessenz. Pfd. Rind
fleisch, z Pfd. Kalbfleisch, z Pfd. rohen
Schinken, 4 Unzen frischen Speck schnei
det man in kleine Stücke, gibt sie in eine
Kasserolle, dazu 2j Unzen Butter, Ge
milfk. etwas Salz und Pfeffer, und laßt
es gut verdünstcn. Dann gießt man
ein Quart Suppe nd 1 Pint Maddni
darüber und läßt es 24 Stunden
langsam kochen. Durch ein Leineniuch
passiert, 'wird die Flüssigkeid-in kleinen
Fläschchen aufbewahrt. Für alle Sup
ven oder zu diversen Braten je ein Efz
löffel dieser Essenz beifügen.
-Teer. Die Flecken lassen sich aS
weißer Wäsche entfernen, wenn man den
Teer möglichst abkratzt, dann mit w
mem Wasser und Seife wäscht und gut
trocknet. Hierauf betröpfelt man die
Stelle mi; Benzin und reibt felbe mit
Loschpapier. DaS Benzin nimmt all
mählig die Ueberreste deS Teer! hinweg,
und der eigentümlich starke Geruch der
licrt sich, wenn man daS Zeug einige
Zeit an der Luft hängen läßt.
Petroleumflecke entfernt man
aus Marmor, wenn matt einen Brei aus
Magnesia und Benzin mengt, denselben
start auf die betreffenden Flecke aufträgt
und die Masse 24 Stunden unberührt
liegen läßt. DieS Verfahren wiederholt
man, wenn die Flecke nach dem erstenmal
noch nicht ganz verschwunden sind.
Braisierter Ochstnschwtif.
Der Schweif 'wird in zwei Zoll lange
Stücke geschnitten, gut gewaschen und ge
bürstet, in kochendem Wasser einige Mi
nuten stehen gelassen, dann in kaltem
Wasser abgekühlt. Tann werden die
Stücke in Butter etwas anziehen lassen,
worauf man eine in Riemchcn gschnit
tene Scheibe Schinken, eine Zwiebel,
etwa Glebbrllhc, einen Sellerictopf 1
Lorbeerblatt,, einige Pfefferkörner, 2
Nelken dazu gibt und so lange rührt, bis
die Stücke sich schön gelb färben. Nun
wird ein Kochlöffel Mehl überstäubt und
gut durcbgerührt, Yä Rotwein
dazu geschüttet und mit Fleischbrühe
oder auch Wasser nachgefüllt, bis die
Brühe über den Stücken steht. So mutz
sie bleiben, man muß immer nachfüllen,
was vcrdünstet. Die Stücke müssen
dämpfen bis sie gar, also recht weich sind.
Rote Grütze wird verschiedenartig
gemacht. Im allgemeinen ist es also
Fruchtsast mit Zucker, der mittelst eines
CerealS verdickt wurde. Die gebrauch,
lichste Frucht ist die Johannisbeere, mit
oder ohne Zusatz von Himbeeren. Zum
Verdicken kommen die verschiedensten
Dinge zur Verwendung: .Jndian" oder
Corn' Meal. Sago. Griei. Buchweizen,
grütze, Reismehl usw. Hier ein Rezept,
daß Ihnen die Mengenverhältnisse be
zeichnen mag. Sie können dann bezüg
lich dek BerdickungMaterialS Ihrem
eigenen Geschmack folgen: Also: Rote
Grütze: 2 Pfund Johannisbeeren
preßt man auS und kocht die ausgcdrück
ten Hülsen mit einem Quart Wasser
auS, siebt dies durch und kocht die Brühe
mit z Pfund Buchweizengrütze und giht
die Masse allmählich und unter stetem
Umrühren zu dem kochenden Zucker, wel,
chem man eine Prise Salz und etwas
Zimtbeifügt. Nachdem es gut durch,
gelocht ist, wird die Grütze in eine mit
Aräbxvinkcl.
Emilic," sagte der Kaufmann Robert
Schnittlauch z seiner Fra, .ist dir
etwa Nähere über die Verhältnisse deS
jungen Ehepaares Bügel bekannt?"
Emilie Schnittlauch horchte auf.
Meinst du den Papierwarenhändler
Bügel, der sich erst im vorigen Herbst
etabliert hat? Warum?'
Er ist schon seit vier Monaten 22
Mark sllr gelieferte Zigarren schuldig."
Ah! Für Zigarren? 23 Mark? Das
ist ja unerhört!"
Wieso unerhört?"
,Ta frägst du noch? Wozu braucht
ein junger Anfänger fiir 23 Mark
Zigarren zu rauchen? Wo er zu alledem
noch zwei kleine Kinder hat?!"
Zivei kleine Kinder?"
Ja. Und 'eine Frau, die nicht von
der Wirtschaft versteht!"
Sie versieht nichts on der Wirt
schaft?" ,
Wie soll sie das. da ): noch nicht
siebzehn Jahre alt war. als die beiden
geheiratet haben? Er hätte ein älteres,
erfahreneres Mädchen zur Frau ge
braucht! Jetzt natürlich -"
Du meinst, daß es schlecht um die
Leute sieht?"
Zweifelst du? Wo sie seit vier Mo
naten 23 Mark für Zigarren schuldig
bleiben?"
Hm. Ich werde sie ,hnen.
Tue das. Aber nicht zu höflich, da
sie, das junge Ding, es nicht nial der
Mühe wert findet, mich auf der Straße
zu grüßen . . . !'
Liebe Frau Selrelar, sagte am
Nachmittag des gleichen Tage7 die
Kaufmannsgattin Emilie Schnittlauch
zu der Frau Postsekretär Hulda Milde,
liebe Frau Sekretär, ein Wort ganz
unter unsl was halten Sie von Ver
Familie des Papierwaren Händlers
Bügel?"
Die Frau Postsekretär rümpfte die
Nase.
kaltem Wasser ausgespülte Porzellan,
form gegeben, die erst direkt bor dem
Servieren gestürzt wird. Man kann die
Grütze mit Vanille. Sau oder mit
Schlagrahm servieren.
Aal in Bier und Wein. Am
geeignetsten sind Aale im Gewicht von
2 bis 3 Pfund, die man, nachdem sie
getötet, gut gesäubert, mit Salz abreibt
und in etwa drei Finger breite Stücke
schneidet. Dann bedeckt man den Boden
einer großen Kasserolle mit einigen schei
big geschnittenen Zwiebeln, ganze Pfef
fertörner, Salz und etwas Salbei hin
zufügend. Die nebeneinander, darauf
gelegten Aalstücke werden mit Berliner
Weißbier übergössen, das sie bedecken
muß. auch gibt man 7 Unen Butter
und nachdem da! Bier ins .'.chen ge
kommen und geschäumt worden ist, etwas
Fleischeztrakt hinzu. Sobald der Fisch
weich geworden ist, wird er aus dem
Sud genommen, dieses durch ein Sieb
gegossen, in die Kasserolle zurückgegeben,
mit einem großen Glase Wein und Zi
tronensaft geschärft und mit einem ge.
häuften Teelöffel in Wasser zerquirliem
Kartoffelmehl nebst 2 bis 3 Eidottern
abgezogen. Man serviert den Fisch,
der ein wenig in der fertigen Sauce ge
zoan hat, mit dieser übergössen und
reicht dazu neue, in Butter und aewieg
ter Petersilie gcschmenktc Kartoffeln. In
ErmiNgelung von berliner Weißbier
kann auch etwas süßes, leichte! Bier der
wendct werden.
Anlaufen der Brillen er
hütet man durch Abreiben mit trockenem
Seifenpulver. ,
TraubenDssert bereitet man
auö den losen Beeren, die in der Obst
schale abfallen; ein Eßlöffel voll gibt
2 bis 3 guter Gläschen. Die Beeren
werden in wenig Wasser gekocht, durch,
geschlagen, die Brühe versüßt, ins Ko
chcncht, mit Eornstärke verdickt. Die
blauen Eoncord-Trauben sind stark ge
nug im Geschmack. Von anderen Trau
ben braucht man mehr.
Weiße Flecken und Ränder
aufpolierten Möbeln, seien sie
durch abtropfende Lichte oder dadurch
entstanden, daß man heiße Schüsseln
direkt auf die polierte Fläche gestellt hat.
entfernt man dadurch, daß inan ein wol
lenk! Läppchen in eint Mischung gleicher
Teile Brennöl und Spiritus taucht und
di betreffenden Stellen damit fo lange
kräftig einreibt, bis die Flecken der
fchmunden sind. Weiße Flecken, welche
dadurch entstanden sind, daß warme Ge
säße auf polierte Gegenstände gestellt
wurden, entfernt man mittelst Spiritus,
mit Lampenöl vermengt, welche Mi
schung nian mit einem Läppchen wieder
holt auf die Flecke reibt. Weiße
Flecken aus Politur, die z. Z. bei Tisch
platten durch hcihe Gegenstände hervor
gebracht sind, entfernt man mittelst
Zigarrenasche. Man streut dieselbe dick
auf, die fleckige Stelle und verreibt sie
mti einem recht glatten, in der Flamme,
angekohlten Kork. Dann wäscht ntn mti
lauwarmem Wasser die Stelle sauber,
reibt sie tüchtig mit weichem Wildleder
und stellt den Glanz durch Abreiben
mit Petroleum oder Firnis wieder her.
Flecke auf polierten Möbeln, welche
durch das Aufstellen vön heißen Gegen
ständen entstanden sind, entfernt man,
indem man die Flecke mit naßgemachter
Zigarrenasche bedeckt und diese lange
Zeit liegen läßt. Dann reibt man mit
einem Korkpfropfen, dessen Fläche ange
kohlt ist, auf der Stelle so lange hin und
her. bi! die Flecke verschwunden sind;
man reibt mit Petroleum nach.
Krautsalat. Man hobelt einen
kleinen, gut geputzten und vom Strunk
befreiten Kopf Weißkohl fein und über
brüht ihn mit kochendem Wasser. Dann
bestreut man ihn, wenn er abgetropft ist,
mit feinem Salz, deckt Schüssel zu
und schüttelt olles öfter gründlich um.
Nun gibt man reichlich gutes Speiseöl
und etwas klar ausgepreßten Zitronen
fast dazu, mischt den Salat damit und
läßt ihn gut durchziehen. Kurz vor dem
Humorceftc
Die V fagie sie.
Und dann zuckte sie vielsagend iiit
den Schultern.
Die Augen der Frau Emilie Schnitt
lauch strahlten vor Befriedigung und
Freude.
Ach, dak freut mich, daß Sie dersel
ben Ansicht sind, wie ich! Dieses hoikH
nasige Ding, das eS n,cht einmal für
nötig hält, einen auf der Straße zu
grüßen! Oh. wenn Sie wüßten, liebe
Frau Sekretär !"
, .Was?"
Aber nur ganz im Vertrauen!"
DaS versteht sich doch von selbst!"
Also stellen Sie sich vor: mein Mann
mußte die Leute, nach vielen erfolglosen
Mahnungen, heule verklagen! Seit einem
Jahr schon schulden sie unS 230 Mark!
Für gelieferte Zigarren, für Schnapse
und Weine!"
Unmöglich!"
So wahr ich Schnittlauch heiße: 230
Mark für Zigarren, Schnäpse ind
Weine!"
Da! ist ja empörend!"
' Niederträchtig ist das! Aber ich sage
Ihnen nur das eine: mit diesem jungen.
s.echen, hochnäsigen Ding nimmt S
kein gutes Ende . . .!"
Guten Abend, beste Frau Postsekre.
tär." sagte am Abend desselben Tages
die Iran verwitwete Rektor Stengel zur
Frau Postsekretär Milde, wa ibt es
denn Neues?"
Wie, Sie wissen noch nicht ?"
i- .Was?"
Daß der Papierwarenhändler Bügel
heute morgen gepfändet worden ist?"
Was Sie sagen!"
Ja. es ist ein Skandal! Wegen 2300
Mark, die diese Verschwender in Zigar
ren, Schnäpsen, deinen und Delikates
sen verpraßt haben!"
Mir steht oer Verstand still, liebe
Frau Postsekretär! Aber ich habe es im
mer gesagt: diese junge Frau "
Anrichten kann man Noch ,'nice Löffel
saure Sahne hinzufügen.
Rote Grütze. Hierzu nimmt man
2 Pfd. Himbeeren. Lj Pfd. Johannis
beeren, j Pfd. Acker. 5 Unzen Mehl,
Quart Wasser, 4 Eiweiß. Die Him
beeren und Johannisbeeren werden ge
waschen, beide Sorten FrUchte werden
dann mit dem Waffer aufs Feuer gesetzt
und langsam & Stunde gekocht, dann
durch ein feines Sieb passiert. Der Saft
muh nun reichlich l Quart betragen.
1 Quart Saft wird mit dem Zucker wie
der zum Kochen gebracht, das Speise
mchl wird in dem übrigen kalten Saft
aufgelöst, zu der kochenden Flüssigkeit
gkgossen und unter Rühren aufgekocht.
Vom Feuer genommen, wird schnell
fester Eiweißschnee unter die Masse gs
zogen und die Speise zum Erkalten in
eine mit kaltem Wasser ausgespülte
Form gefüllt. Man gibt Schlagsahne.
Banillensauce, kalif 'Milch oder Sahne
dazu.
Bayerische E r e in i mit Pum
pernickel. Eine größere Schale stellt man
auf Eis. gibt 9 Unzen geriebenen Pum
pernickcl. 9 Unzen Zucker, an dem man
die Schale einer Zitrone abrieb und den
man dann stieß, den aft y2 Zitrone,
14 Quart Malaga, ein mittelgroßes
Glas feinsten Cognac rder Maraschino,
sowie 1 Unzen Gelatine, welche man
langsam auf dem Feuer in etwas Wasser
auflöste, und 1 Prise Salz hinein, rührt
alles fo lange, bis c! anfängt steif zu
werden, und fügt nu unter Rühren 1
Quart steif geschlagenen süßen Rahm
hinzu, gibt die Czeme in 12 mit sei
ncm Oel ausgestrichene Formen und
läßt sie auf Eis erstarren. Beim Stiir
zen taucht man die Form ganz rasch in
warmes Wasser.
P f l a u m e n g e i st. Fülle eine Fla
sche dreiviertel voll frischer ungewaschc
ner und ungeknackter Pflaumensteine
und gieße sie voll mit 96prozentigen
bestem Weingeist, lorke zu unt lasse 14
Tage stehen. Dann gieße den Weingeist
ab, filtriere ihn, messe ihn und mische
zu je 1 Pint Weingeist 11 Unzen tn 1
Pint Wasser gekochten und gut abge
schäumten Zucker. Färbe Nach Belieben
mit Smaragdgrün. Ist der Pflaumen
geist nicht klar, filtriere och einmal.
Vorzüglicher Likör!
Pumpernickel. 1. (Bon einer
Leserin oft erprobt). Man bereite den
Pumpernickel auf zweimal geschrottcncm,
nicht gesiebtem Roggen, also samt der
Kleie, und mache den Teiz am abend
vorher an. Man nimmt zwei Drittel
des zum Backen bestimmten Mehles und
vermengt es mit dem Sauerteig (auf 10
Pfd. Mchl rechnet man 3 Unzen Sauer,
teig und ungefähr 2 bis 3 Quarts
Wasser, welches im Sommer 10 81
Grad Fahrenheit. im Winter 80 Grad
Wärme haben muh.) Am nächsten
Morgen knetet man das letzte Drittel
Mehl mit hinein, läßt den Teig noch
zwei Stunden an warmem Orte gehen
und sticht ihn dann zu Broten . aus.
2. Man tue Vk Psund grobes Roggen
mehl in eine tiefe Backschüssel, füge eine
Handvg' Salz uiid den sechsten Teil
ein'r iL-' Hefe hinzu, auf keinen Fall
mehr. Nun rühre man mit lauwarmem
Vasser einen steifen Teig an. Die Back
schüssel wird nu fest zugedeckt und über
Nacht stehen gelassen. Ratsam ist es.
die Schüssel warn einzuhüllen. Am
Morgen knetet Man so viel Weizenmehl,
oder, wer es sehr schwarz liebt, etwas
Roggenmehl darunter, fo viel es anneh
men will. Der Teig muß tüchtig ge
knetet werden, denn sonst läuft das Brod
auseinander und wird rissig. Alsdann
formt man das Brod und setzt eS in die
Pfanne. Ich selbst habe immer eine
tiefe Pfanne benutzt. Nachdem das
Brod 13 bis 20 Minuten in der Pfanne
geruht hat, stelle man e! in einen nicht
zu heißen Backofen, wo man es 1$
Stunde backen läßt. Ist das Brod vor.
fchriftsmäßig gemacht, so ist ein Miß
lingen gar nicht möglich.
MWV14
von Hermann lUnoncr.
vvvvvvvvwvvvvvvvvvvvv
Nicht wahr? Nicht wahr? Und dabei
findet sie eS nick't einmal -?r Mühe
wert, die Leute auf der Straße zu
grüßen!" ' ' '
Za haben Sie eS wieder: Hochmut
kommt vor dem Fall! Mir tun nur die
armen Kinder leid!"
Gewiß! Gewiß! Aber hatte der
Mann es denn nötig, diescs junge un
erfahrene Ding zu heiraten, wo es doch
gesetzte, verständige Mädchen genug gab,
die "
Freilich, freilich, das habe ich ja auch
iuimer gesagi! Diese Ehe, hübe ich
gesagt "
Am Morgen des nächsten TageS ein.
pfängt die Frau verwitwete Rektor
Stengel den Besuch der vierzigjäurigen
Handarbeitslehrerin Philomena Stops.
Guten Tag. liebe Frau Rektor!"
Guten Tag, liebes Fräulein!"
Wie ist das werte Besiuden? Was
gibt es Neues?"
Gut. daß Sie kommen, liebes Fräu
lein! Mir drückt es fast das Herz ab!
Wissen Sie schon?"
Was?"
Ah! Sie wissen noch nicht?! Nun:
über das Vermögen des Papierwaren
Händlers Bügel ist gestern der !lonkurs
verhängt worden! Der Mann ist bauke
rott! Er hat ejne Schuldenlast von
23,000 Mark!'
Von ?!"
lton 23.00 Mark!"
Mich friert. liebe Frau Rektor!"
Ja, es ist herzzerreißend, bestes
Fräulein! 23,000 Mark! Verausgabt in
wilden Gelagen, in einem völlerischen
Leben! Unsereins begreift fo etwa!
nicht! Aber die jungen Leute von heute,
nicht wahr, liebes Fräulein "
Gestatten Sie, daß ich mich erst setze!
?2,000 Mark, sagen Sie?"'
U000 Mark!"
Verausgabt in wilden Gelagen?"
Für Wein, Zigarren, SchuapZ,
Moderne Landarbeiten.
y
VW"
I
5ür den Sommcr.-ßßtisch.
i-r
Das runde Deckchen, das der heutigen
Moderichtung am besten entspricht,, ist
einfach, . aber hübsch und , ansprechend.
Allzu nüchcrne Einfachheit ist nicht wlln
schenswert, weil dies emcn wenig ent
wickelten Geschmack, verrät, schicke Ein
fachheit dagegen ist eine höchst fchätzens
werte Säche.
Beide hier im Bilde wiedergcgebencn
Deckchen können zweifellos auch von der
wenig geübten Stickerin mit Leichtigkeit
angefertigt werden. Das Deckchen rechts,
mit dem Daisy"-Mustcr und Blumen
körbchen ist aus feinem weißen Leinen
in Languetten und dichtem Atlasstich.
Es ist ungefähr 45 Zoll im Durchmesser.
Die glatten Bogen sollten dick unterlegt
und Kann , lancmettirt werden. Wenn
jcdock ein? bestimmte Farbenkomposition
ausgeführt erden soll, nachdem die
Bogen fertig sind, können diese mit der
am meisten vorherschenden Farbe um
randct werden.
Chrysanthemen sind immer schon in
Haushaltleinen, denn sie passen sich so
gut endloser Verschiedenheit der Behand
lung an. Sie sehen niemals eleganter,
als wenn ganz in Weiß gearbeitet, sind
trotzdem aber unwiderstehlich in gelb
oder Altrot. Die hier veranschaulichte
Decke ist angefertigt auS einer wunder
schönen Qualität von auhernwcißer
Leinwand, und zwar ist die Arbeit in
festem Atlas, Kettenstich und Bindloch
stickcrei ausgeführt. ' Die dreifachen Bo
Hanshsltwinke.
Eine gule Hausfrau sollte nie einen
Trichter aus Metall benutzen. Porzellan
ist besser iin Gebrauch, da Metall durch
Fruchtsäuren oft Gift ansetzt.
Nach dem Waschen eines Lampen
glascs reibe man es gut mit Salz
blank; dadurch wd das Glas glänzend
und trocken und wird nicht springen,
wenn man die Lampe anzündet.
Um da! Durchöringcn der Federn
aus Inlets zu verhindern, bestreiche
man die Innenseite derselben mit auf
gelöstem Paraffine. -
Wenn ein Strumpf sich auftiffelt",
stillte man mit einer Häkelnadel die
Masche aufnehmen und zurückhäkeln.
Oelfarbepinsel, welche mit der Farbe
hart geworden sind, stelle man 1015
Minuten in Essig und wasche sie dann
in lauwarmem Wasser.
Bevor man Gemüse in den Eis
schrank legt, wasche man es gut ob und
stecke es in einen sauberen Beutel aus
porösem, weißem Stoff.
Um Ruß von einem Tcppich zu ent
fernen, sollte man nie ein Tuch dazu
benutzen. Man streue recht viel Salz
darauf und fege es zusammen auf Dies
Verfahren ist immer sicher, keinen Flcck
in hinterlassen.
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Kleide?. Nkisen und Sonstig'S ja
wohl!" ,
Dr:, mir fällt eS wie Schuppen dsn
den Augen! Natürlich! Natürlich! Ich
hatte dos ja schon immer g'ahnt! Mt
hätte das auch mit rechten Tingen zu
gehen slloeN!"
Freilich! In der Stadt ,irkul!nt,n
ja schon längst die verschiednsten Ge
rüchte! Aber man sträubt sich doch, s,
etwas zu glauben!"
Natürlich! Wo man doch immer
nur daS Beste von feinen Mitmenschen
annimmt! Aber da eine habe ich schon
immer gesagt "
ch
Noch am gleichen Tage verbreitet f,ch
das Gerücht bau dein tiltZztfff
Bankerott und der bevorstehenden Bei
Haftung deS PapierwarenhändlerS Bügel
in der ganzen Stadt.
Nur der Betroffene selbst ist völlig
ahnungslos.
Er begibt sich om Abend zum Kauf,
mann Robert Schnittlauch, grüßt
freundlich, zieht eine Quittung ouS der
Tasibe und sagt:
Sie haben mich wegen der Zigarren
gemahnt, die ich vorige Weihnachten für
meinen Bater gekauft habe. Sie wur
den damals sofort, bezahlt! Hier ist tk
Quittung!"
Der Kaufmann wirft einen Blick aus
die Quittung und errötet. .
, Oh. verzeihen Sie . . stotterte er.
Herr Bügel lächelt harmlos und sagt,
sich verabschiedend:
So etwas kann ja vorkommen! 'tei
hat nichts zu bedeuten! Adieu!" , ,
Und er kann, als : dann übst den
Marktphatz spaziert, nur die sonderbaren
Blicke der Leute nicht begreifen! ,
O lerne früh in Erz und Skahl ' :
Die, volle Brust zu hüllen, :
Wenn du ach Hohem ringest. ,
Auch durch das Erz dringt warm der
Strahl.
Der sie mit Größe muß erfüllen,
Doch Wunden bringt nicht jeder Schlag,
Mit dem der Neid dich treffen niag,
Wenn-du empor dich schwingest.
gen müssen genügend unterlegt, werden'
! um die Schönheit des Musters hervor.
zuhebcn, und müssen dann languctticrt
werden. Die Bindlöcher in dem Muster
können auch in festem Stich gearbeitet
werden, wenn man dies vorziehen sollte,
doch gibt es nichts, das vornehmer wirkt
auf einem erstklassig polierten Tisch, als
Bindlöcher. V
Für Gebrauch zwischen den Maylzei
ten, lönnen die Deckchen. in einer tiefen
Schattierung von - cremefarbigem ode:
öcrufarbigme Leinen, - und in farbiger
Stickerei ausgeführt fein. Winzige rote
und blaue Blumen würden sich hübsch
machen sllr den Schleifmknoten, das
Körbchen .und das Daisy"-Mufter. oder
die letzteren könnten auch in Gclb mit
braunem Mittelpunkt ausgeführt wer
den, die sogenannten black-eyed"
Susans.
Braune Chrysanthemen, mögen, nur
ein botanisches Phantasiegebilde sein,
sicherlich aber sind dieselben höchst wir
kungsvoll auf matt-ecrufarbigem Hin
tcrgrund. Tie sollten gehoben werden
durch grüne Blätter und rötlich-brauue
Stengel. "" " ' "
Transfer Pattcrn No. 12,256 ist 84
Zoll, im Durchmesser., j Preis 15 Emts.,
Auf rein weißem Leine vorzezeichnet,
mit Garn $3.
Transfer - Pattern No. 12,259 ist 45
Zoll im Duremchesser. Preis 1 Cents.
Auf rein weißem Leinen vorgezeichnct
mit Garn $2.23.
Die Münchener Polizei nnd die
Frauen. '
Unser Münchener Korrespondent
schreibt uns: Nach eimm'don der Poli
zcidircktion ergangencn Erlaß hat jeder
Schutzmann das Recht, Frauen, die
nach seiner Meinung zu auffallend au
gezogen sind, nach eigenem Gutdünken
auf der Straße zu stellen und ziu
Wache zu bringen. Solch ein Fall, der
nur in Krähwinkel möglich fein so.!ltc,
hat sich jetzt hier zugetragen. Eine
Frau wurde auf dem BahnhofSPlaßc
vom Schutzmann gestellt und sehr
energisch aufgeforderti zur Wache mit
zukommen, und wurde dann von der
Wache zur Direktion gebracht. Die
Ucbeltäterin hatte kein anderes Vcr
brechen begangen, als nach dem letzten
Modcgesetz angezogen zu fein. Die
Frau wurde des Puders entkleidet und
mit einer Verwarnung entlassen.
München ist von olteishcr bcrühint
wegen seiner polizeilichen Kleiderord
nungen. So haben vor einigen Jahren
die Karnevals-Erlasse viel Staub aus
gewirbelt, die den Frauen genau dir
schrieben, wie sie sich anzuziehen habi',
und wie tief oder wie hoch der Hals
ausschnitt nur sein dürfe. Auch bainolc
gab es wiederholt recht peinliche Czc
nen. die in der Öffentlichkeit viel bc
sprochen wurden. Es ist wohl anzu
nehmen, daß die Münchener Polizei
bchörde in dieser ernsten Zeit Besseres
zn- tun haben wird, als sich um dc
Straßenanzug der Frauen zu kuin'
mern. .