Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 08, 1916, Image 7

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bis zu dem Worte .Tänzerin" um den
in der Mitte stehenden König, Jetzt fetzen
die Sliubct die Hände in die Seile (Hüften
ftsl) und tanzen vnd wiegen sich zierlich
und anmutig, während sie den Nehrreim:
?rallalla bopsoßa" singen. Beim ersten
Schluß desselben bleiben alle stehen und
rufen: Wer tanzt am besten?" Daraus
kommt der König von seinem Thron und
, . EinKiuderwili. v ,
I Der brave Hausdackel Waldi,beschnup
Pert die Schür M Dienstmädchens. Die
kleine Ilse sieht gespannt zu. dann sagt
sie zu der Mutter: .Sieh mal, Muttel.
der Waldi hat eben die Anna ange
schnauzt
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Tie Mauscr und die Fcdkrpflege der Käfigvögcl.-Trosscln in der Ge.
fangcnschaft. Mischfutter fök drosselartige Vögel. üßer Käse
quark iu der Vogelpflege. Beeren als Vogclfutter.
Unpassende Nahrung, mangelhafte
Pflege, schlechte Käfige 'sind die Ursache
vieler Gcsiedererkrankungen, zum wenigsten
begünstigen sie die Ausbreitung derselben,
v. Die Mauser dagegen, der jährliche Feder
Wechsel, ist keine Krankheit, sondern eine
Naturnotwendigkeit, Die Vögel der gemä'
ßigten Zone mausern zu Ende des Som
mers, wenn die Brutzeit vorüber ist, die
tropischen und subtropischen Vögel mau
scrn mehr od:r weniger das ganze Jahr,
d. h. bei ihnen vollzieht sich der Federwech
scl in einer mehr unauffälligen Weise '
Der F:derwechscl beansprucht, die volle
Kraft des Vogels, er bringt für das Tier
manckjerlet Unbehagen hervor und bedingt
einen äußerst gen. Stoffwechsel. . Einem
gesunden, kräftigen Vogel schadet die
Mauser in keiner Weise. Die Umstände,
unter denen die Mauser eintritt, die Zeit,
in der sie beginnt und verläuft, die Dauer,
welche sie beansprucht, können recht ver
schieden sein. Es läßt sich nicht einmal
für denselben Vogel eine unabänderliche
Mauscrzcit feststellen, denn ein und der
selbe Vogel mausert in diesem Jahre frii
her. in jenem dagegen später.
Immer wird der Vogel durch den
Federwechsel angegriffen, unter Umstän
den einzelner seiner Fähigkeiten beraubt,
selbst slugunsähig gemacht. Er fühlt sich
unbehaglich und ist deshalb still, bis zu
seinem gewissen Grade traurig, schweigt in
W Regel mit seinem Gesänge, scht viel
-'auf 'einer und derselben Stelle, sträubt
das Mfieder und nestelt fast unter
brechen in ihm herum, in der Absicht, die
Hülsen der sprossenden Federn zu z
sprengen, locker gewordene auszuziehen
nd heranwachsende gehörig einzufetten.
!ll;r den Vogel gut unt richtig hält,
fodaß die Lage des Tieres kaum der
bessern kann, hat während der Mauser
weiter nichts zu tun, als den gesteigerien
Ansp'öchen an nahrhaftes Futter nachzu
kommen; wer aber bis zum Eintritt der
Mliuser die Tiere nur mangelhaft Pflegte,
sie nun ober gut halten und füttern will,
erreicht hiermit nichts. Mit Beginn der
Mauser bedarf der Vogel nur einer der
schärften Sorgfalt; der Pfleger bringe, so
tkl als mög, I ich noch Abwechslung in vas
Futter, bereichere die Tafel nicht nur hin
s, h'iich der Menge, sondern bezüglich der
iut der Nahrung. Körners sser sollen
, u in Zeit auch ein Weichfutttr halten,
Ur'VriruTr-Trr
- ... ? ,rf-?"i ; -"'v f 1
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isur unsere
zu mir.'Hen König, mach
gin, und tanz mit mir ein
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be - sie Tänze rin.
ttal - la -1, Hop - sa - ha.
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wählt sich eine Tänzerin als seine
König! und tanzt mit ihr im Kreis:
herum, während die andern Kinder den
K'hrreim: TraüauV nochmals fingen.
Die neue Königin wählt nun aus der
Reihe einen neuen König, der in die Witte
tritt, während sie mit dem alten König sich
unter die andern Kinder des Kreise
mischt. , . ' ,, . ; : "
, Der Zugendliche Geist ist ein fruchtbarer
Äcket. wird er im Lenz des Lebens sorg
sam, bestellt, so trägt er im Sommer löst
liche Früchte, die der Besitzet im Herbst
ernten kann. Unbesäet aber verwildert
dieser Acker mit schädlichem Unkraut.
Weicksresscr eine möglichst vielseitige I
scktennahrung. Vollste Gelegenheit soll
den Tieren zum Bade geboten werden
und jede Störung vor äußeren Einflüs-
sen. besonders vor Suglun und sonnen
glut. ist von ihnen fern zu halten. Auch
das Herausgreifen und Anfassen des Vo-
gels während der Maujer ist zu umer
lassen, da sonst Gesiederverftümmelungen
verursacht werden, die den Vogel für
lange Zeit entstelle können.
Das Kahlwerden und Kahlbleioen
mancher Vögel an verschiedenen Körper
stellen kann vielfach als ein Zeichen man
gelhaften Wohlseins angesehen werden.
Die Haut zeigt sich an solchen Stellen
schinnig. Hier muß eine allgemeine rich
tige Korperpflege eingreifen, die Stellen
bcficdern sich dann bald von selbst.
DaS sie Mittel zur Gefiederpslegt ist
das Bad. Fast jeder Vogel, der freiwil
lig badet und sich das Federkleid tüchtig
durchnäßt, ist gesund. , Bei naßkalter
Witterung im Spätherbst, an trüben, küh
len Tagen, ferner im Winter im kalten
Zimmer soll kein Badewasse, gereicht wer
den. Rohes, gewaltsames Baden, wobei
der Vogel ünsäch in daS Wasser getaucht
wird, ist zu vmeiden. es schädigt nur
die Gesundheit des Tieres. Mit einem
Zerstäuber darf man die Tiere aber leicht
benässen.
Ebenso wichtig wie daS Wasserbad ist
für viele Vögel daS Sandbad. Auch hier
reinigen sich die Vögel das Gefieder, die
fes gilt besonder für Hühner, aber auch
für Papageien, in deren Gefieder sich der
Jederstaub oft in beträchtlicher' Menge
ansammelt.
Die Drosseln sind die größeren Vögel
unter den Weichsresscrn, deren Hauptver
treter bei un die Wander- und die Wald,
drossel sind, erstere bekannter unter dem
Namen .Robin". Aber auch die Spott
drossel und. der Katzenvogel gehören hier
her. ,
Als Sänger sind alle Drosseln e
schätzt. Die Tiere singen das ganze Jahr.
mit Ausschlus; der Mauser, wenn ie rich
tig verpflegt werden.
, Der DrvsseUäfig muß für die Tiere
entsprechend groß fein; eine Länge von
etwa 4 Fiiß. eine Tiefe von 2.' und eine
Höhe von etwa 2Z Fuß ist empfeiiiens'
wert. Eine grr Reinlichkeit ,n bei die
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Hum:ni'Aarr.
Es war einmal ein großer Feigling. Er
hatte Muskeln wie Eisen und eine Faust
wie Ski, aUt u iai ein Knabe, der
sich fürchtete", und einen solchen nennt
Johnnie Smith einen Feigling, darum
tue ich ihm sicher kein Unrecht, wenn ich
ihn auch einen solchen nenne.
Der Feigling, von dem ich spreche, furch
tete sich vor vielen Sachen. Erstens fünf)
tete er sich davor, ausgelacht zu werden,
und zweitens fürchtete er sich, daß die
Menschen denken könnten, er sei ein Feig
ling. Es gab allerdings Vieles, wovor dieser
Feigling sich nicht fürchtete. Er fürchtete
sich nicht, seinem Lehrer naseweise Ant
Worten zu geben oder kleine Mädchen ge
geniiber grob zu sein. Auch fürchtete er
sich nicht, die Mitkagssnppe eines andern
Knaben umzugießen nd diesen mit dem
Fuße zu stoße, wenn er Einspruch da
gegen erhob. In der Tat fürchtete er sich
nicht, viele feige und unfreundliche Hand--lungen
zu begehen. Darum hielten ihn
viele Knaben, er selbst mit einbegriffen,
für einen gan besonderen mutigen Bur
shn. ES gab eine ganze Menge kleiner Feig
linge in der Schule, in welche der große
Feigling ging.'
Eines inorgenZ kam ein kleiner Held in
die Schule. Er war ein stämmiger, klei
ner Bursche mit einenr Ausdruck von Fe
fügfeit ' in den Mund und ehrlichen
blauen Augen. Der große Feigling be
trachtete es als seine Pflicht jeden neuen
Ankömmling zu necken, um zu sehen,
wie er eS aufnehmen würde.
Denigemaß begann er damit, den Hut
des kleinen Helden zu verstecken, seinen
Suppenteller umzugießen und seinen An
zug lächerlich zu machen. Dieser war stets
zu unschuldigem "Spiel aufgelegt, aber
wenn er merkte, daß die Knaben eine Bos
heit im Sinne halten, schien er Weberin
sehen noch zu hören. Dem großen Feig
ling gefiel dieses nicht. Auch konnte er
nicht 'leiden, daß der kleine Held immer
seine Aufgaben konnte und sich weigerte
vorzusagen oder seinen Lehrer aus andere
Weise zu ärgern. ,
Eines Tages gab er dem kleinen Helden
in der Zwischenstunde einen Stoß, der ihn
beinahe zu Boden warf und stieß veracyt
lich die Worke au: Ha! Du bist ein
Tummkopf und ein Feigling obendrein!
Weiht du das? '
So sagte der kleine Held tapfer, ich
fürchte mich davor, Unrecht zu tun. Aber
weiter fürchte ich nichts."
Oh, wirklich!" höhnte der Feigling.
.Wenn ich deine Mädchcnhand so zwicke
würde, daß das Blut käme, würdest du
schon aufhören mutig zu sein." ' :
Schlag' dich mit jym," slullerl ein
sen Vögel' um so mehr angebracht, da
sie viel misten und nicht selten die Unart
annehmen, ihren eigenen Kot wieder aus
zufressen. Es ist deshalb angebracht, den
Boden täglich mit frischem Sand zu be
legen, oder wenigstens die ; Ezkremente
täglich aus dem Käfige zu entfernen.
Wird dieses versäumt, so verbreiten die
Tiere im Zimmer einen unerträglichen
Geruch, während sie selbst bei solcher Vcr
nacklassigiing sehr leiden.
Besonders bei uns als Käfigvogel ge
schätzt ist die Walddrossel, die im Gesänge
nur wenig hinter ihrer deutschen Ver
wandten, der Singdrossel, zirrücksteht, Sie
stellt sich aus ihren Brutplätzen bei uns
in den letzten Apriliagen ein und beginnt
zu Mitte. Mai mit dem Nestbau. Im
Herbst, wenn die Blätter sich bunt der
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Ihr alle kennt gewiß die hübschen Fi
guren, die man aus Klezen gewinnt, wenn
man das Papier vorsichtig faltet und die
nassen ' Stellen ausiinanderreibt. Man
kann diese Klezbilder aber auch mit den
Farben eines Tuschkastens herstellen. Ihr
seht, die. Schmetterlings sind wvhlgelun-
kleiner Feigling, der in der Nähe stand.
: Nein," sagte der kleine Held, ich mache
mir nichts aus Prügeleien, aber 'wenn
jemand von euch glaubt, daß ich mich
fürchte, mir könnte wehe getan weiden, so
versucht es doch. Zwickt mich, wenn Ihr
Lust habt. Ich werde es schon aushallen
können." Niemand außer dem großen
Feigling verspürte Lust dazu.
Er schritt aus den kleinen Helden zu
und grub ihm mit einem Fluche seine stc.?
ken Nägel in das Fleisch, bis das Blut
heruntertropfte. Der kleine Held hielt
seinen Arm steif ausgestreckt, ohne das
Gesicht zu verziehen.
Wünscht noch Jemand den Feigling zu
zwicken?" fragte er ruhig.
.Das gefällt Dir. nicht wahr?" sagte
der große Feiglinge Nun. wir wollen
sehen., ob ich dich nicht befriedigen kann,"
und er zivickte ihn wieder.
Der kleine Held rührte sich icht, ob
gleich ihm die Tränen in die Augen ka
men. , Er biß die Zähne aufeinander und
hielt seinen Arm ruhig hin. Der große
Feigling fand es nicht amüsant, eine
Knaben zu mißhandeln, der weder wütend
wurde, noch fortlief; darum gab er ihm
noch einen Stoß und ging dann seiner
Wege. Mach dich fort, du Gummi
Junge." sagte er.. Ich habe keine Zeit
für dich."
Am nächsten Tage verschwand der Hui
des kleinen Helden wieder. Die aiidern
Knaben, welche wohl 'wußten, wer den
selben versteckt halte, freute,! sich schon
daraus, daß der kleine Held geduldig da
nach suchen würde. Aber diesmal täusch
ten sie sich. Er blickte, ach dem Nagel,
wo sein Hut sich befinden sollte, und dann
nach dem Fußboden. Dann warf er sei
nen BUcherricme über die Schulter und
ging pfeifend fort. ,
Die Knaben warteten mit offenem
Munde bis er den Schulhof verlassen hatte
färben, die Becrcnernle vorüber ist, wan
dert sie nach dem wärmeren MiittmnK
rika. . '
Eingewöhnte Drosseln, die vor dem
Pfleger sich nicht mehr scheuen, schreiten
in der Gefangcnschast zur Brüt. Man
gibt ihnen als Nistgelegenhciten starke
Aeste und als Baustoffe Papierstreiscn,
Halme, Fasern, Moos, mürbes Holz und
in einem f lachen Gesäße mürben Lehm.
Die Brutzeit dauert 1 Tage.
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Drosseln sind in der. Gefangenschaft
starke Fresser, ihnen kommt es mehr auf
die Quantität als aus die Qualität des
Futters an. Ein gutes, künstliches Futter
für sie besteht aus gekochtem Rinderherz
oder magerem Fleische. Es wird gekocht,
gedörrt und dann auf einer Reibe oder
Reibemaschine fein gerieben. Dem Fleisch
mischt man dann j Semmelgries zu. Das
Gemisch wird In einem Beutel an einem
lustigen und trockenen Ort aufbewahrt.
Das tägliche Futterquantum wird mit
geriebener, frischer Mähre angefeuchtet,
sodaß es eine krümelige, aber keine breiige
Masse bildet. Man kann dem Futter auch
gekochte 5tartosfcln zumifchen. ' Ein Zu-
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gen und sehen echte zum Verwechseln
ähnlich. Die Rüssel und Fühler sind na
türlich vorsichtig hinzugezeichnet. Man
muß bei diesen Klerversuchen manchmal
etwas Phantasie besitzen, uni ein entstan
deneö Gebilde durch Hinzufügen von eint
gen kurzen Strichen zu einem schönen
Bilde zu ergänzen.
und riefen dann hinter ihm her:. Du hast
Deinen Hut vergessen, Karl; sage uns, wo
hast Du Deinen Hut?" ,Er antwortete
jedoch nicht, sondern ging ruhig pfeifend
weiter. Es war das glücklichste, gntmll
tigste Pfeifen vo der Welt, und die Jun
gen sahen einander enttäuscht an: ' Was
für ei Bursche ist dieser neue 'Junge
eigentlich? ' '.'.''
Eine halbe Stunde später erklärte der
kleine Held zu Haus, warum er ohne Hut
komme. Sie werden ihn schon zurück
bringen," sagte er. Sie wollten nur. daß
ich böse werden sollte oder danach suchte.
Ich vermute." fügte er hinzu, ihre Müt
ter haben sie nicht gelehrt, was du mich
gelehrt hast. Ich werde sie schon dazu
bringen, mich lieb zu gewinnen, das sollst
du sehen; und dabei werde ich doch mei
nen Grundsätzen treu bleiben."
Seine Mutter lächelte zufrieden ihrem
kleinen Helden zu, welcher altmodisch ge
nug war, Grundsätze zu haben, und ge
rade in diesem Augenblick klingelte es.
Gerade, was ich mir gedacht hattet"
sagte der kleine Held, als er die Tür öff
nete und seinen Hut aus den Stufen lie
gen sah. Ich will nicht vergessen, mor
gen einige Nüsse für die Knaben mitzu
bringen," fügte er sanft hinzu. -
Nun weiß ich zufällig, daß am Ende
des Semesters ein. kleiner, blauäugiger,
stämmiger Bursche der Liebling der gan
zen Schule war. Gummi-Karl" nannten
ihn seine Kameraden, den kleinett Hel
den" nannte Ihn sein Lehrer., : ' ' '
AIs ich eines Tages an der Seite seiner
Mutter in sein Schlafzimmer trat, sah
ich. was ihn zu ' einem Helden gemacht
hctte. An der Wand hingen diese Worte
eingerahmt: Ein Feigling ist ein Knabe,
d-?' sich fürchtet Gutes zu tu. Ein Held
ist ein Knabe, der sich fürchtet Böse zu
tun." .
satz von Beeren oder Wsistückchcn zum
Futter ist allen Drogeln höchst wiuwm
men und zuträglich. Nach Möglichkeit
verfüttert man Insekten, besonders Heu
schrecken und Rcgcnwürmer, letztere bilden
eine besondere Delikatesse für alle. Dros
seln, deren verlockende Reize auch frisch
gefangene Drosseln nicht widerstehen kön
nen. Im Winter reicht man Mehlwür
mer oder süßen Käseqnark.
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Dieser süße Käsequark wird von dielen
Vogelliebhabern, die insektenfressende Vö
gel pflegen, leide, in keiner Weife so ge
würdigt, wie er als Vogclfuttcr verdient.
Er kann sogar die Mehlwurmfütterung
in vielen Fällen ersetzen und ist für das
Wohlbefinden der Käfigvögel von nicht
geringem Einfluß. . .
Süßen Kasequark kann sich der Vogel
Pfleger zu jeder Zeit leicht selbst herstellen.
In ein Töpfchen mit heißer, frischer Wilch
gibt man etwas Weinsieinsäure, etwa eine
Messerspitze voll für eine Portionstasse.
Weinsteinsaure ist englisch Tartwo
Acid. Die Milch gerinnt beim Zusatz
der Weinsteinsäure sofort, wird dann
durch einen Leinwandlappen geseiht und
daS zurückbleibende Coagulum an die
Vögel in einem besonderen Fuitergefäß
verfüttert. -
' .
Von, dielen Vögeln, nicht, allein den
Drosseln, werden im Herbste Beeren mit
Vorliebe verzehrt, so z. B. Ebereschen-,
Hollunder-, Wacholder- etc. Beeren. Sie
bilden auch über Winter ein gutes Fut
ter, wenn sie kn der Reisezeit gesammelt
und an einem trockenen luftigen Ort aus
Schnüre gehängt den Winter hindurch
aufbewahrt werden. Vor dem Verfüttern
sind sie durch . Ucbergießen mit heißem
Wasser etwas aufzuquellen. ,
Anschließend an Leeren sind den Vö
gcln auch Fruchtstücke zu reichen, die für
die Tiere eine angenehme Abwechselung
in der Speisefolge bilden. Sie sollen von
einer reifen, saftigen und süßen Frucht
stammen In Ermangelung von Beeren
und Fruchtstückcn kann man auch Rosinen
reichen die. wie die getrockneten Beeren,
vor dem Verfüttern gequellt werden.
Das Leben schenkt nichts. Was es
uns I den Schoß wirst, ist größtenteils
Katzengold und zerrinnt uns unter den
Händen. Nur was wir ihm abringen i
hartem, ehrlichem Kampfe, hat bleibenden
Wert.
General Botha hat durch Vermitte
lung des Kommissars von Südafrika in
London General Joffre eine Drahiung ge
sandt, in welcher er ihn im Namen der
südafrikanischen Bevölkerung ' für den
tapferen Widerstand der französischen Ar
mce beglückwünscht. In seiner Antwort
sagte General Jossre, daß die französische
Armee stolz auf die südafrikanische Was
fcnbrlldcrschaft sei, die auf die glänzenbfle
Weise Teuisch-Südwestasrika erobert habe
und nun einen neuen reichen Erfolg in
Zcntralafrika rrungen..hb ,
bk und Jlul der Meere.
Von Proftssor
Meere und Seen der Erde, die Znsge.
samt fünf Siebentel der Panzerdeck?
unseres Planeten überfluten, ruhen nun
schon seit vielen Jahrlausenden im Gleich
gcwichte mit den Kontinenten und Inseln
der Erde, die von ihnen umspült werden.
Aber wenn auch die Ozeane nicht mehr
wie in früheren geologischen Zeitaltern
unserer Erde ihre Gestalt verlassen und
das Festland überschwemmen, so führen
sie dock, in mehr oder weniger ruhigem
Tatic regelmäßigk Schwingungen aus. die
als Steigen und Fallen des Wasser
spikgcls wohl die großartigste und auf.
fallendste Acwegungssorm der flüssigen
Hülle unserer Planeten darstellen. Diese
periodischen Schwanlungen des Meeres
spiegels nennt man Gezciten nd man
versteht unter Flut die über eine mittlere
Wasserhöhe steigende, unter Ebbe die
unter jene Mittelhöhe fallende Bewegung
der Massermossen. Die Gczeitenbewegung
findet in Form einer riesigen Flutwelle
statt, deren Scheitel als Hochwasser und
deren Tal als 'Niedrigwasser bezeichnet
wird.'
Diese Erscheinung, die wir fast alle mit
eignen Augen an der Mceresküft gesehen
haben, wiederholt sich regelmäßig Tag für
Tag; nur erkennt ein sufmertsamee Be
obachter. daß das Eintreten von Ebbe und
Flut täglich um etwa 50 Minuten sich
verspätet, und daß auch die Höhe des
Wasserspiegels im Verlause eines Monats
erheblich wechselt. Alle vierzehn Tage
nämlich erreicht der Wafferstandsunter
schied zwischen Ebbe und Flut ein Mazi
mum. es tritt Springflut ein, mährend
acht Tage vorher oder nachher ein Mini
mum im Unterschiede der. Wasscrhöhen
sich bemerkbar macht, das Nippslut oder
Nicdrigflut genannt wird. Diese eben ge
schilderten Bewegungen der Ozeane
tonnen zwar durch Windwirkungen ge
steigert werden, aber sie kommen und
gehen mit derselben Regelmäßigkeit auch
auch bei wolkenfreiem Himincl und bei
ruhiger Luft. Ja. die Gesetzmäßigkeit die
sc, nur nach Ort und Zeit verschiedenen
Bewegungen der Meeresspiegel ist so groß,
daß dieselben sich für alle Kllstenorte
unserer Planeten fast ebenso sicher , vor
ausberechnen lassen, wie in der Astrono
mie die jeweiligen Stellungen von Mond
und Sonne am Firmament. Eine so
regelmäßige Erscheinung wie die Ebbe
und Flut setzt naturgemäß auch regel
mäßig und dauernd wirkende Ursachen
voraus, die in den Anziehungskräften von
Mond und Sonne bald erkannt wurden.
Um das besonders für die Schiffahrt so
überaus wichtige Phänomen der Gezeitcn
besser zu verstehen, müssen zunächst die
vereinfachenden Voraussetzungen gemacht
werden, daß die ganze Erde mit einem
tiescn Ozean bedeckt sei, daß die anziehen
den Himmelskörper Mond und Sonne in
der Ebene des Aequators, also senkrecht
zur Erdachse, liegen und daß die, Wasser
maffen momentan ohne Verzögerung jenen
Anziehungskräften 'folgen. Dann mutz
während der Dauer einer Erdumdrehung,
also in je 24 Stunden, jeder Punkt der
Erdoberfläche zweimal in Intervallen von
etwa 12 Stunden Flut und entsprechend
nach etwa sechsstündiger Zwischenzeit
zweimal Ebbe haben, mit einer vom Erd
aquator (NSaximum der Gezeiten) bis zu
den Erdpolcn (Minimum der Gezeitcn)
abnehmende Stärke. Die so entstehende
Flutwelle würde entgegen der Erdrotation
also von Oft nach West, ununterbrochen
aus der Erdoberfläche fortschreiten, und
ihr dem Hochwasser entsprechenden Wel
lenberg würde stets da liegen, wo der ay
ziehender Himmelskörper im Meridian
steht, während das dem Niedrigwasser
entsprechende 'Wellental immer, in dazu
senkrechter Richtung, also nach Ost-West
(Ausgang des Gestirns) liegen mußte.
Theoretisch läßt sich nun die größte, vom
Mond erzeugte Fluthöhe zu 97 Zentimeter
und die entsprechende von der Sonne er
zeugte Fluthöhc zu 44 Zentimeter berechn
nen. Daher richten sich auch die Eintritts
zeiten von Hoch und Niedrigwasser in
erster Linie nach dem Monde, und die von
der Sonne erzeugten Gezeiten können die
Mondgezeiten nur verstärken oder abschwä
chen, je nachdem die von beiden Gestirnen
erregten Flutwellen in gleichem oder iit
entgegengesetztem Sinne verlaufen. Wenn
z. B. Mond und Sonne in demselben
Meridian stehen, wie bei Vollmond oder
Neumond, so verstärken sich die Gezeitcn
und wir haben alsdann Springslut. Ste-,
hen dagegen, wie beim ersten und letzten
Mondviertel, Sonne und Mond um je
0 Grad von einander ab. so schwächen
sich ihre Anziehungswirkungen auf vie
Wassermassen der Erde und wir haben
alsdann : Nipp oder Nicdrigflut. So
vollzieht sich entsprechend den im Kalender
monat verlaufenden PhasenänderungeN'
des Mondes der fortwährende Wechsel in
den Jluthöhen und Flutzcitcn. Hierzu
kommt noch eine von Tag zu Tg wech
selndc Ungleichheit der Flutwelle, weil in
Wirklichkeit Mond und Sonne nicht im!
mer im Himmelöäquator stehen, sondern!
davon nach oben wie nach unten sich ent 1
fernen. Je höher diese Gestirne über dem
Aequator stehen, um so größer wird auch
die Ungleichheit der Flutwelle.
Um nun aber die wirkliche Gezcitenbe
wegung der irdischen Meere darzustellen,
müssen wir alle oben gemachten verein
lachenden Voraussetzungen jetzt fallen las
sen. Die erste, daß Mond wie Sonne
genau im Aequator stehen sollen, ist be
rcits eben aufgehoben worden; es bleibt
nur noch übria. sich an Stelle des alllei.
iigen Ozeans die Kontinente der Erde zul
denken und auch die vorhandene Trägheit
oder Reibung der Wassermassen mit in
Betracht zu ziehen.
Erst dann bekommt man ein richtiges
Bild von den wirklich auf der Erde sich ab?
spielenden Gezeiten der Meere. Aus osfe
ncm Meere, besonders im östlichen Teile
des Stillen Ozeans, wo die etwa 9000
Meter tiefen Wassermassen zwischen Van
couwcr und den Südpolarländcrn unun
terbrochen fast über den halben meridio
nalen Erdumfang sich' erstrecken, hat die
Flutwelle den reinDn Charaktez. Si'(
Dr. Marcusc.
stellt sich als sehr flache, etwa einen ;ht
hohe Welle dar. die ein Viertel dc! E:d
umfangs in Länge umfaßt. Die sie r
zeugende Kraft wirkt bis auf d?,'i .-(x.i
toben, dessen etwa neun Kilometer betrat
gende Morimalticfe ganz unbedeutend ist
im Verhältnis zu der aus hoher See
Tausende von Kilometer betragende
Länge der Flutwelle. Dabei zeigen di:
Wasscrteilchen vielmehr eine auf- und ab.
schwingende als eine mit der Welle fort,
schreitende Le'giir!Z. so M . ih
Wasserteilchen in einem 900Ö Meter liefen
Ozean sich in sechs Stui'.den noch nicht
einen Kilometer horizontal fortbewegt.
Ganz anders gestalten sich diese Ver
Hältnisse, wenn die Flutwelle des Ozeans
in die Nähe festländischer Küsten kommt
oder wenn sie auf seichteres Wasser, in
Buchten. Flußmündungen usw. übergeht.
Tann steigert sich die horizontale Bewe
gung der Wasserteilchen ganz bedeutend,
cs treten mehr oder weniger reißende
Gezeitenströmungen auf, und die ganze
Fluterscheiimng wird durch lokale Tcr
rainwirkungen erheblich verändert. Dabei
modifizieren sich nicht nur die Höhe, son
dern auch die Eintrittszciten von Hoch ,
und Niedrigwasser ganz bedeutend. Dafür
einige Beispiele. Die Fluthöhe bei ha
Insel St. Helena beträgt 1 Meter, in
Bordeaux 4 Meter, in Bouloane fast 8
Meter und in St. Malo 11 Meter, bei
Christchurch 1 Meter, in Brighton
Meter, in Bristol sz Meier und in New
Port 11 'Meter. Auch die fogenaniüc
Hafenzeit oder die Verspätung des Hoch
Wassers nach der Kulmination beö Mm,
des, eine für die Schiffahrt sehr wichtige
und für jeden Kustenort besonders be
stimmte Größe, ist von Ort zu Ort stark
verschieden. Sie beträgt z. B. für Cur
haven 1 Stunde, für Hamburg 5, für
Helgoland sogar 11 Stunden,sür Kadix
1 und für Lissabon 4 Stunden. Man
glaubte früher, daß die Flutwelle im
Großen oder Stillen Ozean zustande
käme und sich allmählich zu den übrigen
Mecrert fortpflanze. Heute weiß man auf
Grund genauester Wasserstandsmessungen
an den modernen Präzisions-Pegelappara-ten.
daß alle Meere, selbst kleinere Binnen-
meere, wie Mittelmeer und Ostsee, ja
sogar Landsecn, wie z. B. der Michigans
bei Chicago ihre eigene Ebbe und Flut
haben, die aus direkten Anziehungswir
kungen von Mond und Sonne beruhe.
Im Mittelmeer erreichen die Fluthöhen
an der Westküste 61 Meter, an der .
Opküste 310 Meter; in der Ostsee be
tragt sie bei Kicl 7 Zentimeter, bei Arkonä
2 Zentimeter und bei Memcl nur 5 Mi!!i
metcr.
Kommen endlich die Flutwellen deZ
Meeres in enge Mcercsstraßen' oder iii
Flußmündungen, so steigert sich die Flut
welle, und es entstehen Gezcitcnströme, di: .
entsprechend dem Hoch-' und Niedrigwaffer
in einen landwärts gerichteten NiitsiWM
und in den seewärks kenternden Ebbestrom ,
zerfallen. Art der Mündung des südamc
rikanischen Amazonenstromes z. B. machen ,
sich zur Springflutzeit sogenannte Sprinq
Wellen bis zu 300 Kilonicter landeinwärts
bemerkbar, die mit 5 Mctcr Wafferhöhe ,
brausend flußaufwärts, lausen und alles
mit sich fortreißen. Auch an der Elb- und
Wcsermündungen werden, allerdings in
viel bescheidenerem Maße, die Gezeiten
ströme weit in den Fluß hinein' wahrnehm
bar, und sind mit ihrer etwa zwei Meier
in der Sekunde betragenden Wasserbewc ?
gung für die Schiffahrt, von großer Be
dcutung. So haben wir denn im Verlause dieser
kurzen Betrachtungen über Ebbe und. Flut
gesehen, daß eine der wichtigsten und für
die Schiffahrt bedeutsamsten terrestrische,!.
Erscheinungen, die der Meercsgczeitcn, in
erster Linie kosmische Ursachen hat und
auf astronomischen .Erkenntnis-Grund
lagen beruht. ' '
Das Zurückhalten" von Lebens
mittelu kam bereits vor huirdert Iah -'
ren, sogar in Gasthäusern, vor. So er
zählt Gustav Parthey in seinen Jugend
erinncrungen, herausgegeben von E. Frie-.
del, ein , luftiges Geschichtchen von der'
Steinsuppe". die zwei Reisende aus einem
Dutzend sauber gewaschene Bachkiefcl von
der Wirtin zurichten ließen, als diese hart
näckig bei der Versicherung blieb, sie habe
nichts zu essen. Ab sie wurde doch neu
gierig, ob' die Steine weich werden könn
ten, als die Reisenden . anordneten, sie '-.
müßten zunächst in Wasser gekocht werden.
Als das nichts half, 'wurde Salz und el
was Butter hinzugesetzt. Dann forder
ten die klllgen Leutchen einige Eier; ach
dem such diese eingeschlagen waren, wurde
etwas Petersilie und gehörig Brot hinein
getan. Endlich folgte etwas Mehl. Nun
begannen die Reisenden die Steinsuppe.
die nach und nach genießbar und tid)t
nahrhaft geworden war, mit großem Ap.
Petit zu verzehren. Wirt und Wirtin sahen
mit Erstaunen zu. bemerkten aber daim,
dcch die Steine übrig blieben. Als sie nun
äußerten: Aber ihr eßt ja die Steine
doch nicht!" erfolgte prompt die Antwort:
Die sind wieder hart . geworden; c,u
ihr sie aber, essen wollt, so müßt ihr sie
morgen noch einmal auskochen!"
'
Die Reisenden aller Länder lauf.?
durch die Museen 'der ihnen fremden
Städte, und sind in den Galerien ibn7
Heimat fremd. - Sie haben kein Knast.'
intcressc, sondern nur den inwiderf!,:l?,
lichen Drang.' aus und durch Reise t':
Zeit heruinzubringkn, totzuschlage. 2 :
her ist es erklärlich daß der große T'z
aller Reisenden so unsäglich schal . '
aloern ist.
.' '.
Der Gedanke, daß die Wslt ich!
wäre, wenn kein Auge sie zu sehen, kein
Objekt ohne Subjekt, diese letzte Konse
quenz des transzendentalen Idealismus
will einem nicht in den. Kops. Und bnen
besagt er nicht mehr, als daß die Sterne
nicht sind, deren Licbt nicht bis zu ui-.ä
dringt. Und hieran nimmt niemand ?ln
stoß. Was nicht vorgestellt werden kann.
MtttMk.? fr;-- -;
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