i Swei Ittßrc T) öllerrciliiscsicn Aord.ost-Iront. Von einem cßcrnaCtgcn Henerarstaöoofsizier. Wertung dcr turopäischen Fronten. Russischer Kriegsschauplatz der weitaus interessanteste. Pendel drwegnnnen der zweijährigen Operationen in Gnlizic. Ursachen für die Jiiitialfvlae der grgcnwiirtigen ruf fischen Offensive. vlangcl in der Anlage und Tnrchfiihriing der russischen Operationen. 9(lttin 11 ti hnm (Cninh fei nist k 111, " " ,,,, Wllt VIUUVMIIt VW paischcn Zentralmächte auS, unter Zu fammknfassung der großen Ercignissk der zwei KriegsjaHre, eine Wertung der vier f großen europäischen Ztricgsschaupläde versucht, so lasst sich bei Erwägung der großen Krikggziek und der militärischen Möglichkeiten an jeder der vier Fronten beiläufig folgende Fazit feststellen: Auf dem französischen und dem Balkan Kriegsschauplatz überwiegt die politische ffkldzugstkndenz, auf dem ruffischen und italienischen hingegen ist die militärische demahe ausschließlich maßgebend. Die beiden erstgenannten können, kurz ge sagt. mehr all politische Fronten, die zwei letzteren als rein militärische be zeichnet weiden. Eine Begründung die ser Ansicht wird nicht nur durch den Verlauf der Ereignisse seit 1914, son der auch durch die Vorgeschichte des europäischen Krieges geboten. Deutschlands Streben nach einem Platz an der Sonne hat der deutsche Kaiser am Treffendsten durch den Aus .' fpruch: Deutschlands Zukunft liegt auf dem Wasser' gekennzeichnet. Eine aus gedehntere Kiistenlinie, ein geographisch ungehinderter Zugang zum Ozean und Vergrößerung der Kolonialmacht sind . die praktischen Ziele dieser Zukunft. Der EntwicllungZzug Deutschlands weist nach dem Westen. Die Angrifssiendenz liegt - daher auf dem französischen Kriegsschauplatz und das politische Mo ment spielt dort eine bedeutendere Rolle als das rein militärische. Sehnlich liegen die Verhältnisse für Oesterrejch-Ungarn auf dem Balkan. Entwicklungsmöglichkciten für die Zu kunft und das Strebe nach einem Zu gang zum Mittekmeer wiesen die Top pelmonarchie seit dem Ausscheiden auö dem deutschen Bunde nach dem Silben. Daö politische KriegZziel überwiegt da her auch dort das militärische. Auf den russischen und italienischen KriegsschauPläZen sind hingegen politi sche Aggressionsziele der Mittelmächte nicht vorhanden. Hier handelte kS sich - im Großen seit jeher um eine Art Rückensicherung, teils durch Schaffung günstigerer Grenzverhältnisse in ersterem Falle, teils durch Festhaltung der be 1 reits bestehende im zweiten. Der im i Wesen defensive Charakter der beiden Fronten schiebt daher daS rein militari t sche Moment bei weitem in den Vorder K grünte ;vrw. ' i Die' geographische Stärke der öfter reichischen BcrteidigungSfront gegen Ita ' lien hat den Zug der militärischen Er eignisse in den letzten 14 Monaten infc weit wesentlich beeinflußt, als durch die sen Faktor die operative Situation bei der Parteien in dieser Periode keine ein schneidende Aenderung erfahren Hot. da her eine gewisse Eintönigkeit vorherrscht, welche dös Interesse der Welt an den dortigen Ereignissen nicht besonders an zuregen vermag. Ganz anders liegen hingegen die Der hältnifse auf dem russischen Kriegsschau platze. Nicht nur daß die Mittelmächte dort ihrem mächtigsten Gegner zu Lande gegenüberstehen und die neuerdings do kumentierie Leistungsfähigkeit Rußlands die allgemeine Aufmerksamkeit , fesselt, fondern auch die dortigen Ereignisse der zwei KriegZjahre können vom rein mi litärischcn Standpunkte alö die weitaus intereffantcften des gesamten europäi fchen Krieges bezeichnet werden. Die riesigen Raumverhalinisse des Kriegs schauplatzeL. die geographische Gestaltung und die zur Verwendung gelangten enor mcn Truppenmassen. in welcher Stärke sie bieyer nocy aus reiner ori , ' anderen Fronten aufgeboten worden sind. haben Gelegenheiten zu Ode - rationen geschaffen, wie sie hinsichtlich . des Umfange! und Genialität der An läge die Kriegsgeschichte bisher noch nicht gekannt hat. Die russische Front ist einfach gesagt die Front , der :'- unbegrenzten militärischen Möglichkeit ;. in, diesem Kriege. Die obenerwähnten spezifischen Eigentümlichkeiten dieses , Kriegsschauplatzes haben es auch mit sich gebracht, daß auf demselben Ziels die größte Bewegung herrschte und eine mi H Mansche Stagnation, wie sie seit Jahr und Tag an den beiden westlichen Fron ten existiert, dort einfach nicht aufkam men konnte. Eine Zusammenfassung der bisherigen kriegerischen Geschehnisse an der russischen Front zeigt uns ein Bild des Hin und HerwogenS der der derscitigen Linien auf Distanzen bis zu mehreren Hundert Meilen, wobei an die '. ' riimfitsttcn bet ftiifitet die böckikten An fsrderuiigen gestellt, ihnen aber anderer , ftits auch die Gelegenheit geboten wurde. lyr wenie am ocinnasjitn. zu ociveiicii. Hindenburg und Mansen, die bei ' den hervorragendsten Figuren deS Land kriegeS, hat der russische Kriegsschau platz gezeitigt. Ihnen gebührt Haupt sächlich das Verdienst, daß' der Prozeß ' hi strategischen Hin und HerwogenS ' ' ;?,TW ftetä mit einem bedeutenden Er ? , folge der Mittelmächte und einer Ver ajuuuiiy ihi iyi ituiv nuyj iwikii seinen jeweiligen Abschluß fand. , Nur die große Defensivtcndenz der zentral europäischen Kriegführung gegen Nuß land gebietet im Allgemeinen einer zu frintcn Verlegung der Cchlachtsront nach Osten hin einen Halt. ; Pknbel-Bewkgung in Galizien. Der Anteil, welchen die tapferen öster t ?h kschui'?arifchk Heere an den zwei ..... !qhxig' .Opervtioi . gegen -Rußland ' ' 'grnrrnrntn habe, ist zur. Genüge be au der kannt, um hier nochnialS hervorgehoben zu werden. TaS Hauptfeld ihrcr Tä tigkeit war, der strategischen Lage ent sprechend, seit Kriegübeginn Galizien und die Bukowina. Beide Provinzen stellen eigentlich nur politisch: Begriffe vor, da sie geographisch leine natür!: chen Grenzen gegenüber den polnischen und slldrussischen Flachländern haben, sondern eher eine Fortsetzung derselben bis zum Gebirgswall der Karpalhea bil den. Bekanntlich mußte Oesterreich-Ui. garn bald nach Kriegsbeginn infolge ' damaligen vielfachen zahlenmäßigen Ue berlegenheit der russischen Etreitträste die beiden Länder dem Gegner zeitweilig überlassen. Dem selbstverständlichen Streben, den Verlust wieder gutzuma c;en, und da! besetzte Territorium vom Feinde zu säubern, stand hierauf daö Bemühen Rußlands, daS Eroberte fest zuhalten und sich die Begrenzung durch die Karpathen zu sichern, entgegen. Diese beiderseitigen Absichten bildeten daher für die militärischen Operaticne.i deider Parteien auf diesem Kampfgebiet viel kräftigere Impulse, als z. B. die allge meinen strategischen Verhältnisse an dem nördlicheren Teile der Ostfront. DaS Fazit der daraus resultierenden Operationen während der ganzen Kricgsdauer Ist, daß die obermähnte Pcndelbewegung der Ostfront an keinem ihrer Teile fo ausgesprochene Formen angenommen hat. wie in Galizien. Eine Illustration derselben bieten die folgend angeführten Ereignisse: Nach dem Falle von Lemberg im September 1914 wurde die österrr.un garische Hauptfront in einem Zuge bis hinter den Dunajec Fluh zuriickverlegt. Die im Oktober im Anschluß an den ersten Vorstoß Hindenburgs gegen War schau durchgeführte Gegenoffensive der östcrr.'ung. Streitkräfte brachte ihre Front wieder bis an die San-Linie vor. Der Rückzug Hindenburgs Ende Ok tober 1914 und die Umgruppierung der östlichen Heere der Mittelmächte hatte eine Rücknahme der Lsterr.ung. Front bis in die Gegend von Krakau zur Folge. Während Hindenburg im De zcmbcr 1914 über Lodz bis zur Bzura vordrang, trugen die Oesterreich ihre Linien durch den Angriff im Raume von NeU'Sandez (Schlacht bei Lima nowa-Tuchla) wieder bis zum Dunajcz und zur Nida vor. ' Nach dem Falle von Przemysl und dem darauffolgenden Angriff der Russe auf die Karpathen im Frühjahr 1312 schwingt dann das Pendel infolge des erfolgreichen Durchbruches Alackenscns an der Tunajez-Front mit einem mäch tigen Ruck nach Osten und bringt weih rend des Sommers die beinahe voll ständige Säuberung Galiziens dom Feinde mit sich. Die Resultate der ruf fischen Reaktion auf diesen Schlcuz waren im Herbst 1315 äußerst gering fügig, die Versuche um die Jahreswende 13151913 schlugen gänzlich fehl, fo daß die Situation der österr.ung. Front stationär blieb. Diese drei Pcndelbewegungen gehören bereits der Geschichte an. Ihr Ender gebniS war das für Ocsterreich-Ungarn sehr erfreuliche Resultat, daß die okku pierten Provinzen bis auf einen kleinen Teil wieder zurückgewonnen und über dies noch beträchtliche Gebiete Rußlands befetzt wurden. Hervorzuheben ist die Tatsache, daß die Russen in den vier ersten Kriegsmonaten am weitesten ge gen Westen gelangten, seitdem aber stetig nach Osten zurückgedrängt wurden und das verlorene Terrain in feiner Gesamt heit zurückzunehmen nicht mehr imstande waren. Die jetzige russische Offensive. , Der Sommer deS Jahre 191S scheint dazu bestimmt zu sein, die vierte große Pentxlbewegung an der osteneichisch ungarischen Ostfront mit sich zu bringen. Eingeleitet wurde dieselbe durch die jetzt anscheinend ihrem Ende entgegengehende russische Offensive, welche am 5. Juni gegen die gesamte südliche Ostfront der Mittelmächte vom Pripet bis zur ru manischen Grenze einsetzte. Der r s sifche Antrieb in Pendels 'tu:, z ist also erfolgt und hat, soweit sich dieS jetzt beurteilen läßt, vorl".uf!g feine Grenze gegen Westen erreicht. Die öfter rcich-ungarifche Reaktion kann, wenn man die bisherigen Kriegsgeschehnisse zu Rate zieht, als bevorstehend angcnom men werden. Der Lllzensturm im alliierten Vlät terwalde, welcher im Juni die Welt jäh überraschte, ist wieder einmal auf seinen normalen Status abgeebbt. Oesterrei Ungarn ist trotz seiner im Jni via Petrograd über London vorgenommene 1 dritten Aufteilung in diesem Kriege noch immer unvctehrt und zeigt sogar laut letzten kleinlauten Meldungen deZ Reuler-Bürg's 'nicht einmal die ihm ebenso oft angedichtete Neigung zu dem (bereits berühmten) Separat-Frie den; und die österrcich-ungarifche Armee steht trotz der ihr von Petrograd zudik ticrten Gcfamtverluste von M,00 Mann noch immer intakt da und nimmt sogar in Wolhynien und in der Buko wina Ansätze zum Gcgenschlage. DaS Kabel Petrograd über London steht n scheinend vor seiner größten Blamage in der Weltgeschichte. Ein abschließendes Urteil über die jetzige riissifche Offensive ist selbstver sländlich noch nicht möglich, da sie teil weife noch im Gange ist, Afve das vor läufige militärische Ergebnis laßt sich bcniiS ftststellen, um so imhr, k's die Zerfahrenheit der russischen Operationen in den letzten Juli'Wochen einen baldi gen gänzlichen Zusammabruch dieser Offensive vorausahnen läßt. Dieses Ergebnis ist knapp folgendes: In der Richtung Rowno-Kowel haben die Russen ra. 40 Meilen Loden gegen Westen gewonnen. (Luftlinie). An der StryPaJront ca. 10 Meilen; Südlich deS Dnicfter und in der Bu loivina ca. 6070 Meilen. Durch die Besetzung der Bukowina hat ihr Angrisf-Front eine beträchtliche Verlängerung gegen Süden erfahren. Diese Resultate sind von den Russen in einer zwei Monate langen Kampagne erzielt worden. Vergleicht man damit die Konsequenzen des erfolgreichen Durchbruches Mackcnsens am Dunajez im Jahre 1917,. so ergibt sich, daß die Zentraleuropäischen Heere im Mai und Juni in Galizien ca. 1C0 Meilen bis zur Bug Zlota-'-Lipa'Linie vordran gen, und zwar an a l l k n Punkten ihrer Angriffö-Front. Jeder weitere Kam mcntar über die Stichhaltigkeit der rus sischen Behauptung, einen entscheidenden Erfolg in ihrer jetzigen Offensive' er rungen zu haben, erscheint angesichts dcr obenerwähnten Tatsache überflüssig. Einigermaßen lohnenswert ist jedoch eine Untersuchung der Ursachen, welche die Jnitialerfolge der russischen Offensive ermöglicht habend Wie erinnerlich zerbrachen sich nach dem Falle von Warschau verschiedene militärische Beobachter den Kopf, wie weit die verbündeten Heere ihren Vor marsch nach Rußland hinein fortsetzen würden. Einige rieten auf die Linie Riga Kowno Brest Litowsk Zlota Lipa bis zur rumänischen Grenze; an dere verlegten da Ende der Vorb:we gung bis an die Dniepr-Linie. Der Entschluß der verbündeten Generalstäbe, ihre Heere nur bis beiläufig zu einem Drittel deS WegeS zwischen der Bug Riemen Linie einerseits und der Dnicpr Linie andrerseits vorgesehen zu haben, wirkte damals ziemlich überraschend. Welche Beweggründe, ob politischer oder militärischer Natur, für die Wahl die see Frontlinie maßgebend waren, ist auch heute noch nicht bekannt, da sich die Heerführer und Staatsmänner Zentral europas darüber nicht geäußert haben. Die Behauptung, daß die damalige be drängte Lage der Türkei eine Eröffnung des WegeS nach Konstantinopel gebiete risch machte, ferner, daß die Aussicht, Bulgarien als Bundesgenossen zu ge winnen, für die Einstellung bei Offen sii gegen Rußland mitbestimmend war. mag vielleicht berechtigt sein, sie ist aber eben nur eine Kombination, wie viele andere. . Ein merkwürdiger Umstand dürfte vielleicht eine, mehr daS politische Gebiet streifende, plausible Erklärung , der Gründe für die damalige Wahl der öst liehen Front bieten: Diese Front deckt sich, wenn man eine Landkarte deS hifto rischen Aufbaues deS Zaun-ReicheS zur Hand mmmt. ziemlich genau mit der Wejigrcnze Rußlands nach der zweiten Teilung Polens am Ende des 13. Jahr Hunderts. DaS heute von den verbün dctcn Heeren besetzte russische Territo? rium entspricht daher dem Umfange des damaligen Königreiches Polen, nach der zweiten Teilung. . , Aeußerungen verantworilicher deut scher und österreichisch ungarischer Staatsmänner im letzten Jahre gingen nun ziemlich gleichlautend dahin, daß Polen nicht mehr unter russische Herr schaft zurückkehren werde. Diese beiden Fakten vereint legen den Schluß nahe, daß die politischen Absichten der Zen tralmiichte hinsichtlich der Zukunft Po lens vielleicht für die Festlegung der Ost front maßgebend waren. Vom militärischgeographischen Ge sichtspunkt aus beurteilt, kann die bis zum 5. Juni bestandene verbündete Frontlinie Dünaburg'Pruth-Fluß nicht als so günstig bezeichnet werden, wie z. B. die Bug-Niemen Linie oder die DnieprLinie. denn sie entbehrte eine großen geographischen Hindernisses, als Frontschutz und führte durch die Sumpf und Wald.Negion des Polesie. ie der fügte zwar über den Vorteil, dafz sie kürzer war, als die zwei anderen Linien, dieser wird jedoch durch mehrere lokale Schwächen strategischer Natur, welche dem Gegner günstige EMbruchspunkte bieten, ausgewogen. Hiezu tritt noch die Vcrbindungserschwerung durch die Pri pctRegion, welche umsomehr in Ge wicht fallt, da dik Linie als reine Defen siv-Front gedacht und beabsichtigt war. Solche, lokale Schwächen waten be sonders am südlichen Flügel vom Pripet bis zum Pruth konsiatierbar, obwohl auch das Zentrum und der nördliche Flüge! minderstarke Punkte aufmtefen. Südlich des Pripet in Wolhynien war es besonder! die Linie Ezartorysk Dubno. oder genauer gesagt, jener Teil dom Buge deS Styr bis zur Jkwa Lst lich Luzk, welche den Anforderungen einer Defcnsivstellung wenig entsprach, da kein wie immer gearteter Frontschutz vorhanden war. Dieser ungünstige Um stand wurde noch durch die Talsache der ärößert, daß der äußerst wichtige rufst sche Eisenbahn'Knotenpunkt Rowno die sem Abschnitt grade gegenüber gelegen war, die Russen daher an dieser Stelle rasch einen starken Druck auszuüben im stände waren. Eine zweite, geographisch an dcrfcl bei, Schwäche krankende Defcnsiv-Po sition bildete die österrcichisch-ungarifche Linie z',cifchen dem Pruth und Dniester s de: bcsssrabischm Grenze. Sie ent bchrte nicht nur eines natürliche,, Front schütze, sondern war auch insolge der durch den Dniestck'Laiif bis zur StrypaMüudung bedingten Frontad birgung gegen Rordwcsten einer steten Bcdrohl,ng an ihrer nördlichen Flanke ausgesetzt. Der zwischen den obgenunnten zwei Teilen des südlichen Flügels gelegene Abschnitt entlang dem Strypa.Flusse. ferner westlich von Taniopol bij zur Jkwa entsprach zwar geographisch den Ansorderungen einer Desensiv-Stellung, war aber in strategischer Hinsicht nicht so günstig situiert, da ihm auf verhält nimäßig kurze Entftrniinq die ebenso starke, wenn nicht stärkere Cereth-Ltnie gegknüberliegt. welche den Russen Gele genheit bot, größere Truppenkonzentrie rungen zu Angriffszwecken gedeckt vor zunehmen. Die Verteidigung de Strupa'Abschnittei erforderte daher stets dal Vireithalten ziemlich erheblicher Streitkräfte, welche im Bedarfsfalle nutzt gut zur Unterstützung der benach borten schwachen Frontstücke in der Bukowina, resp, in Wolhynien. obdiri giert werden konnten, ohne die Gefahr eines infolge der 'Nähe der Sereth-Linie möglichen plötzlichen russischen Angriffes zu involvieren. Am nördlichen Ende bei südlichen Flügels entlang dem Unterlaufe det Styr wählten die Russen den Uevergang bei Ezartorysk zu einem ihrer Haupt angriffs-Objekte., Geographisch waren diese Unternehmungen durch den Um stand gerechtsertigr, daß die Gegend um Ezartorysk eine für deg Uebergang grö ßerer Heereskörper und für einen wei teren Vormarsch gegen Westeii besonders geeignete Bodenerhebung in dem dor tigen sumpfigen Gelände vorstellt? stra tegisch, weil den Russen in dem Eisen bahnzentrum Sarny ein vom Flusse Goryn gedeckter der verbündeten Styr Front nahegelegener Konzentrations Punkt zur Verfügung stand. Auf keinem der groß europäischen Kriegstheater hat die Beschaffenheit de Eisenbahnnetzes, in und hinter den Operations-Räumen' im Laufe deS Krieges eine derart, einflußübende Rolle gespielt, wie aus dem russischen. Man geht auch bestimmt mit der Behauptung nicht zu weit, daß in den meisten Fällen die Operationsplöne hauptsächlich 'unter Berücksichtigung der vorhandenen Eisen bahnliiiien angelegt wurden und die Durchführung sowie der Vormarsch der Hauptstreitkräfie entlang denselben und in ihrer Direktion erfolgte. Wegen der Weitmaschigkeit deS russischen Eisen, bahnnetzeS ist diese Rücksichtnahme leicht erklärliche , . Die Bedeutung der russischen Eisen bahnen ist von den Generalstäben der Zentralmächte ' entsprechend gewürdigt worden, wie die Ereignisse deS Feld zuges gegen Ruhland 191S bewiesen ha ben. Es war daher bemerkenswert, daß die Verbündeten ihre , Osfensiv-Kam pagne im Pripet-Gebiet und südlich da von nicht soweit fortsetzten, daß sie die Knotenpunkte Luniniec, Sarny. Rowno und Tarnopol in Besitz' nehmen konnten, sondern knapp vor denselben stehen blie ben. Rowno, von dem fünf Linien ftrah lenförmig auseinandersetzen, Und Tar nopol, ' welches dos Zentrum deS , ge samten BahnshstemS Oft-Galiziens biS zum Dniester hinunter bildet, sind für jede der beiden dort kampfenden Pak teien, gleicherweise für Offensive oder Defensive von gradezu vitaler Wichtig keit. wie ei Blick auf die Karte erkennen läßt ',- Ebenso bemerkenswert ist ferner der Umstand, daß die Oesterreich die For zierung der Sereth-Lime in Oft-Gali zien. obwohl im Sommer 1915 beim er sten Versuche nicht von Erfolg gekrönt, trotzdem nicht abermals anstrebten, son dern die Strypa-Front bezogen und dem Gegner die Ausnützung deS gutgeschütz ien Konzentrierungs-RaumeS zwischen den Flüssen Sereth und Zbruez Lberlie ßen. Die Russen machten sich dies bei der Ansetzung ihrer Osfensive im Juni ISIS sehr zu Nutze, indem sie über Tarnopol bedeutende Kräfte an der SethL!nie ziemlich unbemerkt zusammenzogen und dann einesteils durch den Angriff auf die gegnerische Strypa-Stelliing die dor tigen Truppen der Verbündeten sesthiel ten. andersieils durch die Flankierungs Wirkung aus diesem Raum Wer den Dniester gegen Süden den Rückzug der Armee des Generals von Pflanzer-Bal tin erzwanzen. wodurch sie im weiteren Verlaufe instand gesetzt wurden, die Bu kowina abermals zu erobern. Ob nun militärische Gründe ode, po Mische Erwägungen die Zentralmächte' bewogen haben, von der Besitznahme der Eisenbahn LuniniRowno und von der Verschiebung deS südlichsten Teiles w riftfrrtttt f 8 an die brucz-Linie abzustehen, wird erst die Geschichte de, europaischen Kriege aurimren. unterliegt wobl keinem Zweifel, daß ikn.n hrt im Sevtember 1915 aelunaen wäre, wenn ,. B. die für den Balkan. I Feldzug bestimmten istreittras ,uer,l für den obigen Zweck vnwendet worden wären. DaS die! nicht geschah, laßt den Schluß zu. daß die dagegen ini Gewicht gefallenen Gründe sehr ein schneidender Natur gewesen sein müssen. DaS zu erhoffe Gelingen ber vor ausstchtlichen deutsch . österreichischen Gecjknoffonsive und der infolgedessen wahrscheinliche Rückzug der , russischen Heere wird als nächste Konsequenz eine Neubildung der dortigen Linie, die viel leicht in der Vorschicbung der Front bis an die Flußläufe des Goryn Und deS Zbruez bestehen wird, nach sich ziehen müssen. Mangel deS ruffische Operations . , . planeS. Beurteilt man die Anlage und de Verlauf der jetzigen russischen Offensivk biS Ende Juli unter strategischen Ge sicktspunkten, so lassen sich drei Phasen ziemlich deutlich unterscheiden: 1. Die Offensive an der Front vom Unterlauf deS Styr bis zur rumänischen Kreuze in der ersten Hälfte Juni. Die selbe bezweckte einen dreifache Durch bruch der agmrischen Front auf den Linien Rowno -Komel, Tarnopl.Lcm birg, Micfilich südlich dej Tnicstcrs. 2. Die Abwehr des Gkgen.Al,gr!ffcS LinsmzenS in Wolhynien und die Be fttziing der Bukowina in der zweiten Hälste de, Juni. 3. Wiederaufiiohnie der Osfensive in Wolhynien, Fortsetzung der Osfensive entlang des Tniesters, Versuch zur yorcierung der Karpathen Pässe in der Bukowina und Südost'Galizicn. Gleichzeitige Angrifft am nördlichen Teil der Ostfront in der Gegend von Varanomicz, ferner östlich von Wilna und in der jüngsten Zeit an der Düna front. , , Diese Operstiuni MihMa k ganzen Monat Juli. Die relativ größten Erfolge wurden bekanntlich von den Russen in der ersten Phafe erzielt. ES ist die leicht erklär lich, da die Möglichkeit von Anfangs Erfolgen bei einem gleichzeitigen An griff an mehreren Abschnitten einer 260 Meilen langen Front größer ist, als bei einem konzentrischen Angriff auf einem Punkt, weil der Gegner nicht fo rasch eine Umgruppierung seiner Kräfte vorzunehmen im stände ist, um allen bedrohten Abschnitten sofort entspre chende Verstärkungen behufs Abwehr zu kommen zu lassen. Nach diesen Initial Erfolgen traten jedoch die Schwächen des komplizierten russischen Kampazne Planes ziemlich deutlich zu Tage. Ein dreifacher Durchbruch an einer 250.Mci k langen Front erfordert für sein vollftändi'ge Gelingen ungeheuer überlegene Kräfte, da wegen der großen räumlichen Entfernung der drei An giiffspunkte von einander jeder dieser Duichbruchs-Vcrsuche unwillkürlich den Tharaktcr einer isolierten Aktion erhält, wenn nicht reichliche E i s k n b a hg Verbindungen zwischen den drei AngrisfsAruppen für rasche Kräfte Umgruppierung behufs weiterer Aus Utzung der errungenen Vorteile vor Handen sind. Den Russen standen an scheinend genügend Kräfte zur Verfü gung. aber die E i s e n b a h n , V e r bindung zwischen den' Gruppen fehlte. Wäre ihnen der Durchbruch on allen drei Punkten gelungen, dann hätte, ch dieser Nachteil nicht fühlbar gemacht, da dann die strategische Lage den Rückzug des Gegners an der Gesamtfront not wendig gemacht hätte. Tatsächlich ge lang ihnen aber nur der Durchbruch in der Bukowina, an dem seiner strategi fchen Situation nach unwichtigsten Front-Abfchnitt, während ' sie an der Strypa gar keinen Erfolg erzielen und in Wolbnnien die Front der Verbünde ten nur zurllckzubiege, nicht aber zu durchbrechen vermochten. Der Ma,,gel einer Eisenbahn-Verbindung hinter der russischen Front in der allgemeinen Richtung Süd-Nord hatte nun unmiitel bar zur Folge, daß dem In Wolhynien einsetzenden Gcgen-Angriff Linsingens nickt rasch genug ein ParoU geboten werden konnte, um die Gcfamt-Offensive ön der ganzen russischen Angriffsfront aufrecht erhalten zu können. Dieselbe nahm vielmehr den Charakter unabhän gigcr Einzel-Altionen in Wolhynien und in der Bukowina an und damit brach auch die große strategische Gesamt-Jdce der : diesjährigen russischen Sommer Kampagne zusammen- Daß in dem ruffischen Operations Plane seitdem eine erhebliche Zerfahren heit bemerkbar ist, zeigen die Ereignisse des Monates Juli. Zwar verlegen die russischen Führer noch immer das Schwergewicht deS Angriffsdruckeö auf den Frontabschnitt in Wolynicn,-um wenigstens dort der anfänglichen Durch-, bruchs-Jdee noch gerecht zu werden. Gleichzeitig wurden aber auch Angriffs Operationen größeren Umfanges gegen die Kaipathen-Pässe serner im Norden südlich Riga und entlang denl Düna Flusse eingeleitet, welche überdies von Demonstrationen großen StileS im Zen trum der Gesammtfront, östlich Wilna und bei Baranowicz, begleitet waren. Die im Juni auf dem südlichen Flügel der Ostfront beschränkte Aktivität der Russen ist also im Juli tatsächlich auf die ganze Länge der Gesammtfront aus gedehnt worden. Nachdem sie trotz ihrer Ucbermacht fchon im Juni in Galizien einen entscheidenden Erfolg nicht zu er zielen vermochten, sind die Chancen ihrer jetzigen umfangreicheren Unternehmungen alS noch geringer zu veranschlagen, da die riesigen Verluste während der Juni Offensive da momentane Angriffs Vermögen Rußlands bestimmt wesent lich beeinträchtigt haben. , Hierzu tritt noch der Umstand,' daß der äußerste südliche russische' Flügel in der Bukowina sich gegenwärtig in einer strategisch recht ungünstigen Situation befindet. Mit der, Karpathen-Maue: vor der Front und der rumänischen Grenze im Rücken, würde er in größte Gefahr geraten, wenn eine österreichisch ungarische Gegenoffensive dem Dniester entlang gegen Osten unternommen wer den und von Erfolg gekrönt sein würde. Die Pendel-Bewegung zugunsten Rußlands hat allen Anschein nach be rcitö ausgcschwungen. Liebesgaben der Gemeinde Wien. Mie im Variabre. bat die Gemeinde Wie auch Heuer einen Betrag von über wu,wj nronen zu vem Jweae gewiv met, die im Verbände deS zweiten Korps kiimvknden Wiener Truvven zu Weih nachten mit Liebesgaben zu beteilen? Sie bestehen in 1LM,0A) Stück Zigaretten, 30.000 Siöck Kuba. 30,000 Birginier. ?A (m Nnkeie Hiaaretlentabak. 6000 Pfeifen, 30,000 Feuerzeuge, 22,000 Zi garettendosen und 60,000 Pakete naics. Die Liebesgaben wurden in 409 Kisten hrtm(ft und Im Meoe des Krikasfür sorgeamteS inS Feld geschickt. Für den Transport wurde vre, er gromen EisenbaHnwaggonS in Anspruch genom Men. ' 4 v Im Laufe dieses Monats wird auf der Rar, ein Denkmal des General ebrrüm Eonrad von fioetciidoif ent hüllt werden. Das Denkmal ist ein über- ebkn?!,ross Neiietöüv ves Generals, eingelassen irr eint Fellltcffifj, " Die "Jerlujlc der englischen Ilolle. 00,000 englische jlriegsschlffstoknen auf dem Wlkcrrsgruud. . i Von. e.spers.u,, Kapitän zur See a. V. Unsere Presse brachte die Nachricht, daß durch die Schlacht vor dem Skag:r rak der Bcrlust, den England an Kriegs, schiffen zu beklagen 1,abe. auf mehr als l'JO Gefechtseinheiten mit über 600,000 Tonnen angewachsen sei. Diese Zahl dürfe nicht zu hoch gegriffen sein. Legt man die Zugeständnisse der britischen Admiralität zugrunde, so wird die Zahl allerdings nicht ganz erreicht. Aber es ist verständlich, daß die amtliche Stelle hin und' wieder aus militärischen Rück, sichten, wenn die übrige Welt zufällig nichts von dem Untergang eines Schif fes erfährt oder nicht einwandfreies Be Weismaterial für ihn erbracht werden kann, inen Verlust nicht einräumt. Die nachstehend angezogenen Quellen n strecken, sich, wenn sie die Einbuße an Tonnengehalt der englischen Flotte ' rechnen, zum Beispiel auch auf Schiffe, wie daS Linienschiff Audaciou!" und den Schlachtkreuzer Tiger", deren Acr lust von der englischen Admiralität bis, lang nicht zugegeben Korden ist. Eine erschöpfende, im großen und ganzen we nig anfechtbare namentliche Zusammen, ftellung der verlorenen Schisse unter Hinzufügen des Datum, Grunde! del Verlustes usw. bringt die Broschüre Die. deutsche Kriegsflotte und und die frem den Seemächte 1316", Verlag. E. S. Mittler u. Sohn. Berlin. Es sind die Verluste der englischen Flotte bis zum 31. Januar 191 auf 83 Gefechtsein, heiten mit 316,371 Tonnen (ohne Hilss krcuzer) angegeben. Anfang Mai brachte die .Kölnische Zeitung' eine Aufstellung, in 'der sich 105 Gefechtseinheiteit mit 454,234 Tonnen verzeichnet finden. In der Mitteilung des Admiralstabs vom 7. Juni über das Ergebnis der Schlacht vor dem Skagerrak heißt es: Bei Zu- frundelegung der von amtlicher engli cher Stelle bisher veröffentlichten Schiffsderluste ergibt sich ein Gesamt Verlust der englischen Flotte von 117. 750 Tonnen. Diese 117,750 Tonnen wären zunächst zu den obengenanntcn 454,264 Tonnen hinzuzurechnen (ist gleich 672,014). Ferner wurden zwei weitere Verluste im Mai und Juni noch nicht berücksichtigt. Am 5. Mai wurde daS englische Unterseeboot E 31" laut AdmiralstabSmcldung bei Hornsriff durch deutsche Streitkräfte vernichtet, und am 6. Juni teilte die britische Ad miralität den Untergang deS Panzer- , krcuzers .Hamshire (Kitchenn , an Bord) mit. Diese Verluste in Tonnen Ziffern ausgedrückt, d. h. 600 und 11. 020, treten noch zu obigen 572,014 Tonnen hinzu (also insgesamt 583,634). Viel an 600,000 Tonnen fehlt somit nicht! Um sich einen Begriff machen zu kön nen über den Geldwert dieser 600,000 Tonnen, dazu mögen folgende Angaben dienen: Englische Werften berechneten vor dem Kriege durchschnittlich au Her stellungskosten moderner Linicnschisfe Dreadnoughts 2000 bis 2200 Mark (deutsche Werften 2000 bis 210) für eine Tonne, Schlachtkreuzer 1800 bis 1900 Mark, geschützte Kreuzer 2000 bis 2300 Mark und Torpedoboote 3200 bis 3700 Mark. Ueber die Baukosten du Unterseeboote wurden verläßliche Anga ben nicht bekannt. Moderne Untersee boote von etwa 800 bis 1000 Tonnen Deplacement kosten 3 bis 4, Millionen Mark. Welche Ursachen führten zu den ein zelnen Verlusten? In der Hauptsache fielen die verlorengegangenen Kriegs schiffe der Wirkung der feindlichen Was, fen zum Opfer. Nur vereinzelt trugen die Schuld an der Vernichtung von Schiffen Unalücksfälle usw., wie Selbst- entzllndung von Munition, Schiffbruch infolge Auflaufens auf die Küste oder infolge Zusammenstoßes mit anderen Schiffen. Die .schwarzen Tage" für die britische Flotte, an denen die stärksten .Verluste, und zwar durch Feindeshand, zu verzeichnen waren, sind neuen vem 31. Mai 1916 der 22. September 1314 Weddinaei, versenkte drei Panzer kreuzer, Cressy", Aboukir" und Ho gue , mit zusammen 36,600 Tonnen der 1.' November 1914 Schlacht bei Coronet, in der die Panzerkreuzer, Good Hope" und Monmouth" Mit 24,250 Tonnen verloren gingen, und der 18. März 1915 vor den . Dardanellen wurden oie beiden Linienschiffe .Ocean" und .Jrresistible" mit zusammen 23.400 Tonnen eingebüßt. Den Torpedoschüs. sen von Unterseebooten fielen zum Opfer an urofzen Gefechtseinheiten die Linien mite , ormidable" (1. Jan.' 1915 .11. 24"), .Triumph'. Mai 1915) und Majestic' (27. Mai 1915) durch deutsche Unterseeboote vor den Darda nellen. ferner die Panzerkreuzer .Abou kir", .Ettssy- und .pogue' &, 5epi. 1914) durch .11 9". Von geschützien Kreuzern wurden durch Torpedos, die Unterseeboote abaeseucrt hatten, versenkt: Vatbkinder" (5. Sept. 1914 durch .11 21"), .Hawke" (15. Okt. 1914 durcl .U 9"), .Hermes" (3L Okt. 1914 durö .11 27"). und ein Kreuzer von .Aret husa'.TyP (10. Aug. 1915 durch U 27"). Die Zerstörung durch Minenezplo f,on wurde festgestellt bei den beiden Linienschiffen .King Edward" (am 10. Jan. 1316) und .Russell" (am 28. APt 19161. Die Frage, ob türkisches Ge schlltzfeuer oder Mincnerplosion an dem völligen Verlust der beiden Linienschiff; .Jrresistible" und Ocean" dor den Dar danellttt die Schuld tragen, ist bis heute nicht geklärt. Sickcr gingen aber auch noch die Panzerkreuzer .ArgYN' am 28. Okt. 1915), Naial" (am 30. Dez. 1915), .Doneaal" (Mitte Febr. 1916). nd Hamsbire" (5. Juni 1916) laut Mitteilung der britischen Admiralität am 13. "rank 1918 - infolge Auslsi" sen uns Minen verloren. Ten Ter ptdoschusscn. die ton Terpeirskm c gefeuert waren, enaqen da vunenichisi .Goliath' (am 13. Mai 1915) bk de Dardanellen, und ein geschützt Kreuze, vom .ArethUsa".Typ (am 17. August 191!V in d Nords. 5kn der Schlagt vor dem Skagerrak gaben wahrscheinlich auch Toipedoschuslk, von Äorpeoovooien versandt, verschiedenen Gefechtseinheiten den Todesstoß. Lediglich durch Geschütz ftuer wurden vernichtet die Panzertreu zer .Monmouth" und .Good Hope" (am 1. Nov. 1314) an der chilenischen PM, und der kleine geschützte Kreuzer ,Pe gasuS" (durch .Königsberg" auf der Reede von Zansibar (20. Sept. 1914). Welche Schisse in der Schlacht dor dem Skagerrak ganz allein infolge Beschie ßung durch Artillerie auf de Grund der Nordsee sanken. läßt sich zurzeit nicht sage. Infolge Selbstentzündung von Munition flog da! Linienschiff .Buk wark" am 26. Nov. 1911 in die Luft. WaS besagt der Verlust von rund 600,000 Tonnen, mit dem, wie oben aufgeführt wurde, zu rechnen ist, sük die Stärke der englischen Flotte? Laut Nauticus" 1914 amtliches Jahrbuch für Deutschlands Seeintercssen er, fügte die englische Flotte am 15. Mai 1314 an fertigem Kriegsschiffmaterial über 2,205,040 Tonnen, und an im B?u befindlichen über 533,420 Tonnen. Im einzelnen waren vorhanden 69 neuere Linienschiffe mit 1.013,840 Tonnen. 43 Schlacht bezw. Panzerkreuzer mit 604. 540, Tonnen unter beiden Klassen 23 Dreadnoughts mit 621,360 Tonne ferner über &8 geschützte Kreuzer mit 282,530, Tonnen (sowie 15 ältere mit 90,290 Tonnen), 185 große Torpedo boote mit 133.190 Tonnen und 63 Un terseeboote mit 31.170 Tonnen. Im Bau befanden sich 16 Linienschiffe, also Dreadnoughts oder Ueberdreadnoughts. mit 433,840 Tonnen. 1 Schlachtkreuzer mit 28.36 Tonnen. 21 geschützte Kieu zer mit 73.690 Tonnen, 30 Torpedo boote mit 30,930 Tonnen und 28 Unter seeboote mit rund 20,000 Tonnen. Sämtliche als im Bau befindlich" an geführten Gefechtseinheiten wurden, daS muß als sicher gelten, während des Krieges fertiggestellt Ferner erwarb England eine Reihe von großm und kleinen Schiffen, die sich für Rechnung fremder Regierungen ' auf britische Wersten beim Kriegsausbruch im Bau befanden, und endlich wurde wohl auch noch einiges Material, wie Monitore, Torpedo, und Unterseeboote usw. wäh rend des Krieges auf Kiel gelegt, fertig gestellt und srontbcreit. Bon dem uc fprllnglich anderen Staaten gehörige und von England beschlagnahmten Ma terial feien nuk erwähnt das Linien schiff .Erin" (Reschadiji", türkisch) und .Agincourt" (Rio-de-Janeiro", brasi lianisch). Zu dem vor dem KriegMis bruch vorhandenen Material, d. h. 2., 205,040 Tonnen, sind also noch zunächst 593.420 Tonnen (bei Kriegsausbruch im Bau, aber zurzeit frontbercit) hmzuzu rechnen, ergibt 2,798,460 Tonnen. Ueber die Gefechtseinheiten, die während des Krieges auf die Hellinge gelegt und mittlerweile ebenfalls fertiggestellt wuk, den. läßt sich nicht Genaue sagen. Rund 600,000 Tonnen beträgt die Ein buhe der englischen Flotte während des Krieges. Hätte England keine Verluste gehabt, so wäre der Bestand an Kriegs schiffsmaterial heute somit etwa 2,3 Millionen Tonnen an frontbereitem Schiffsmaterial. Die deutsche Flotte verfügte nach Nauticus" im Mai 1914 über 1.019. 417 Tonnen an fertigem und 325,988 Tonnen an im Bau befindlichem Ma terial (Summa 1,345.405 Tonnen). Ueber die Verluste unserer Flotte dürfen keine zusammenfassenden Betrachtungen gemacht weiden. Aber jedermann wird, wenn er die Veröffentlichungen des Ad miralstabs verfolgte. Wissen, daß utisere Verluste, auch verhältnismäßig, bei weitem nicht so schwer waren, als die der Engländer. Das zisfcimähige Stärkeverhälini der beiden Flotten hat sich also zu unseren Gunsten nicht un erheblich verschoben. Diesel Umstand läßt un die Kunde von den vernichteten 600,000 Tonnen englischen Kriegsschiffs Materials mit besonderer Genugtuung begrüßen. , ' Der Handschlag. In der gegen, wärtigen kriegerischen Zeit, wo wir für alles, was mit dem Gebrauch der Was fen zusammenhängt, ein neues, begrün dcteS Interesse fühlen, dürste es auch nicht uninteressant sein ZU hören, daß selbst unser einfacher Gruß, de wir durch Handschlag bekräftigen, kriege rischen Ursprungs ist. In alte Zeiten, als jeder einzelne Mann, der ei Anrecht auf den .Herrenstand" hatte, ein , Schwert trug, war es zur Sitte gewor den. jene die Waffenhand, d. h. die Hand, die sonst die Wasfe zum Schutz oder zur Verteidigung führte, zu reichen, welchen man augenscheinlich beweisen wollte, daß kein Verrat zu fürchten fei. Wurde sie jedoch absichtlich .rüjzehal ten. so galt dies meist als Signal zum' sofortigen Kampf. Dieser uralte Brauch wurzelte sich so tief in unser Leben ein. dafz lange,? lange Zeit, nachdem die Männer aufgehört hatten, Waffen zu tragen, die Gewohnheit blieb, dem Freunde die Hand zu reichen, sie aber dem Feinde zu verweigern. Noch bis auf unsere Tage gilt es als, Zeichen öfientlicher sscindseligkeit. wenn w:r einer Person die Hand zum Gruß der weigern. X