Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 02, 1916, Image 1

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33. Jahrgang.
Omaha, Ncbr., Mittwoch, 2. August 1910.
-8 Scitc,l.-No. 122.
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Deutschland" unter
BolldaOf dmaus!
Verttetz Dienstag abend seine Zttohle in valti
more und dampft jetzt der Miindnng
der Chesapeake vai zu.
ttapltän König wird Briten eine Aase drehen.
Baltimore. Md.. 2. Aug. Am
2. Jahrestag der KriegserNärung
Deutschlands an. Rußland liat das
deutsche Hcuidklotailchschiff Teutsch,
land" den hiesigen Hafen verlassen,
inii seine Niickrcisc nach dem ljriiiii
schcn Hasen anzutreten. Ter Be
fehlshaber des Schiffes, Kapitän Kö
nig, erklärte mit größter Zuver
ficht, das; er das lieiinische Gestade
trotz aller Fährnisse, die ihn in
Gestalt von zahlreichen feindlichen
Kricgöfchisfcn umgehen, glücklich er
reichen werde. Hut 5.10 abends
lichtete das Tauchschiff die Anker
und verlies; die Mohlc, wo sie vor
'': Tagen anlegte, um sich noch
Newport News zu begehen. Inmit.
ten des Stromes angelangt, zog der
Schlepper Timniins" das Schlepp
lau ei, und die Teutschland" fuhr
unter eigenem Tamvf. Iju einer
Seite des Tanckschiffes bewegte sich
der Schlepper Tinuninö", zur an
deren der Negierungokutter Wtna
Imkern": im Kielwasser der Teirtsch
land" fuhr ein Polizeilwot. das die
Menge Motorboote und egelschifie.
welche der Teutschland" folgten,
daran verhinderte, das; sie zu nahe
herankamen. Aus Annapolis. 30
Meilen südlich von hier, wurde ge
meldet, das; die Teutschland" dort
m 8. 15 abends in Begleitung des
Schleppers TimminS und einer
Tamvfpinasse, in welcher sich mehre
re Zeitung sberichterstatter befanden.
vorbeifuhr. TaS Wetter war dein
Tanchschiff günstig.
Kapitän König und. seine Mann
schaft wußten ganz genau, dafz zur
ett," als die Deutschland" ihre Mol)
le verliefe, ein Spion zum nächsten
Telephon eilte und Agenten der (in.
tenteiimchte in Kenntnis setzte, das;
die Teutschland" abgefahren sei.
Sie mußten, das; dieser Bursche Tag
und Nacht auf dem Pier auf der
Lauer gelegen hatte: Kapitän SVo
mg aber verlies; wohlgemut und
Abschiedsgruke wmiend. den Haien,
begleitet von dem hundertstimmigen
Hurrah vieler Freunde, die er sich
während der Zeit seines Hierseins
erworben hatte. Seine letzten Wor
te während der Anwesenheit im Ha
sen gipfelten in Lobeserhebungen
für Amerika; herzlichsten Tank sagte
er den Beamten des Zollamts für
die noble Art und Weise der Bc
Handlung, die ihm und seiner Maun
schaft zuteil (worden ist. Xem
Steuerkontrolleur Guh Steele ge
genüber öufzerte sich Kapitän König
in folgender Weise: Mit Zweifel
im Herze, wie wir hier empfangen
werden wurden, kamen wir in die
sen Hafen. Wir kehren mit der Ge
wifzheit zurück, das; zwischen Ame
rika und Teutschland das freund
schaftlichste Gefühl herrscht. Sie ma
ren uns gegeilüber mehr als zuvor
kommend und mein Vaterland wird
Ihnen dieses nicht vergessen!"
feindliche Meute ans der Lauer.
Kapitän König weis;, daß acht
feindliche Kriegsschisfe auszerhalb der
Treimeilen Grenze auf die Deutsch,
land" warten in der Absicht, sie zu
nernichten oder zu kapern. In ei
ein Halbkreis von fünf Meilen um
lagern die Kriegsschiffe den Ausgang
der Bai. Ungesehen müsse . wir
durch diesen Halbkreis durch", sagte
Kapitän König. Vorteilhaft ist die
Situation für uns gerade nicht: wä
re das Wasser dort 150 Fus; tief,
dann wäre es für uns eine Leiche
tigkeit durchzuschlüpfen, denn nur
könnten tief genug tauchen, um un
ter dem Kiel der uns umlauernden
Kriegsschiffe wegzufahren. Tort ii't
aber das Wasser keine 150 Fusj tief
und wir müssen uns deshalb durch
schlangeln." Bei diesen Worten lag
ein Zug fester Entschlossenheit auf
dem Antlitz bei Kapitäns und er
gab seiner Zuversicht Anödruck, das;
er mit seinem guten Schiff das of
fene Meer erreichen Iverdr.
Ter Abschied.
Zurzeit als die Deutschland" ab.
fuhr, befanden sich knapp hundert
Personen in der Nähe des Piers:
die Nachricht von der Abfahrt aber
verbreitete sich wie ein Lauffeuer,
und bald hatten sich Hnnderte, uns
den? Pier eingefunden, um dem Ka
rntän und der Mannschaft glückliche
Äelfe nachzurufen. Tie Hoch- und
Hurrahrufe'' der Menschenmenge ver
mischten sich mit denjenigen der Be
satzung des internierten Dampfers
Neckar", an dessen Bord die Mann
schaften des Tanchhandelsschiffes 23
Tage lang einquartiert gewesen wa
ren. Als das nieergrün nugesrriche
ne Schiff die salzige Flut durchfurch,
te, war die Sonne im Untergehen
begriffen, und die letzten Strahlen
umgaben das Werk vollendeter deut
scher Technik mit einem rosige
Schimmer. Auf der Kommando,
brücke, zu Füßen des Kapitäns,
ruhte ein riesiger Korb mit Rosen
und weifzen Blumen: es var ein
beschenk eines Baltiniorer Berehrers
des Kapitäns, dessen Namen er mög.
licherweise nie in Erfahrung brin
gen wird.
Gegen 4 Uhc nachmittags wurde
die emsige Tätigkeit aus dem Tauch
schiff, die eine kurze Spanne Zeit
ans irgend einem Anlas; unterbru
chen worden war, wieder aufgenoin
men. Bald darauf sah man den
Negierungsklitt"r Wissahickon" nach
den: inneren Basin zusteuern. Da
erschien das Polizeiboot Lannan"
längsseits des Tauchboots: diesem
folgte das Motorboot Efeo", wel
cheS das zu einem Flos; zusammen
gezimnierte lebälk aus dem ffahr
Wasser der Deutschland" fortschaffte.
Ter Schlepper ,,Tiinmis" legte sich
vor den Bug des TauchfchiffrS und
um 5.3S wurden beide Schiffe mit
einem Drahtfeil miteinander vrr
bunden. Ein kurzes Pfeifenfignnl,
der Schlepper sete sich in Bewegung,
daS i,eii straffte sich, und die Aus
fahrt hatte begonnen. . In diesem
Äugenblick liesze die auf dem Pier
befindlichen Leute sowie die Benin,
nung der Neckar" ein lautes
Hurrah ertönen, welcbes von der
Mannschaft der Teutschland" kräf
tig beantwortet wurde,
Flnsi abgesucht.
Am Vormittag wurde der Flns;
mit einem Schleppnetz abgesucht, da
man nicht mit Unrecht annehmen
konnte, daß der britische Fracht,
dainpfer. welcher unweit der
Teittschland" ankerte, gegen das
deutsche Schiff etwas int Schilde
führen konnte: man fand jedoch kein
Hindernis.
ES ist bisher nicht bekannt ge
macht worden, woraus die Ladung
der Deutschland besteht, doch heisst
es, das; dieselbe onszcr Rohgummi
und Nickel Qinh mehrere hundert
tausend Dollars in Gold hinüber
nimmt.
Nach den Kaps.
Baltimore. 2. Aug. Heute früh
um 1,'50 passierte die Deutschland"
die Tolomous Inseln und hatte eine
Fahrgeschivindigleit von etwa Itt
Knoten. Der Schlepper Timmins"
fuhr dem Sckiffe zur Seite. Jeder
7)ampfer, her dem Schiffe begegnete,
lief; als ,,)'; anhaltende Pfeife,
signale ab. Es schien, das; das
Tatichschiif feinen Weg nach den
Kaps nahm.
Norfolk, Ba 2. August. Heule
um 0 Uhr morgens nv.troe die
Teutschland" in der Nähe von
Tangier Sound gcsicktet: das Tauch
schiff fuhr unker Volldampf. Bit
gegen Mittag dürfte das Schiff bei
Cld Point, Bei., eintreffen. Natür
lich lagert über die Fahrpläne des
Schiffes dichtes Geheimnis, man
glaubt jedoch, das; es sich direkt nach
Neivport Neins begeben wird. An
derseits ober erwartet man, das; das
Tauchboot eine Bucht in der unteren
Ehesapeake Bai aussuchen und von
dort im gegebene Augenblick durch
die Reihe der seindhchen Kriegs,
schisse fahren und die Blockade bre
chen wird.
Wetterbericht.
Für Omaha und Umgegend:
PVfii'iti ficito nhi'tih inih Willi rirfu'in.
lich Donnerstag: etwas wärmer heu
te abend.
Für Nebraska : Allgemein schön
heute abend und wahrscheinlich Tom
nerstag : eliuas 'ärmer heute abend
im südlichen Teil, kübler am Ton.
nerstag im uordivestlichen Teil.
,YÜr Iowa : Allgemein schön beute
abend und Donnerstag; etwas wär
mer heute üben)
Alliierte haben
unerhörte Verluste!
Tie Offensive an der Somme kostet
die Briten und Franzosen zn ,
sammr 080,000 Mann.
Berlin, 2. Aug., über London.
Das deutsche Kriegsamt meldete
heute, dafz die Osfensive der Alliier
ten an der Somme für diese mit un
glaublich hohen Verlusten verbunden
ist. Tie Briten haben in diese
.Kämpfe 2:),000 und die Franzo
se gar o.jO.000 Mann verlöre.
Ter eroberte Geländegewinn steht in
gar keinem Vergleich zu diesen kolos
sale Opscrn, denn die Alliierten
sind in einer Weite von 28 Kilome.
ter (etwa 2: Meilen) durchschnittlich
nur vier Kilometer weit vorgedruu
gen. (Und erst gestern loge die
Engländer frech in die Welt hinein,
das; sie im Monat Juli nur 58,000
Man verloren hatten.)
Die Proklamation des
Kaisers im Wortlaut!
Machtvolle Worte waren es, die der
Monarch an Heer und Marine
richtete.
Amsterdam, 2. August, über Lon
don. Kaiser Wilhelm hat gestern
folgende Proklamation an die dent
schen Streitkräjte zu Wasser und zu
Lande erlassen:
Kameraden I Das ziiieite Jahr
des Weltkrieges ist vorübergegangen.
ES war, wie das erste, ei für
Deutschlands Waffen ruhmreiches.
Ihr habt auf allen Kriegsfchat',.
Plätzen dem Feinde neue und fchwc
re Schläge verfetzt. Ob sich der
Feind, der Macht Eurer Angriffe
weichend, zurückzog, oder ob er durch
ausländische Hilfe verstärkt wurde,
die in allen Teilen der Welt in den
Dienst geprestt wurde, um Euch die
Früchte Eurer Siege zu entreiße,
Ihr habt Euch ihm stets überlegen
erwiesen.
Selbst wo Englands Tnranue als
unantastbar galt, auf den freien
Welle des Meeres, habt Ihr sieg,
reich gegen eine gewaltige lieber-
macht gefochten, und Euch Eures
Kaisers größte Anerkennung und
Eures dankbaren Vaterlandes Be
wunderung für Eure Tatei,. nner
fchiitterliche Treue. Eure Wagemut
und unvergleichliche Tapferleit er
worben. Wie die Erinnerung an Misere tu
teil Helden, so wird auch Euer
Ruhm niemals erloschen. Die Lon
beeren, die unsere Truppen geeru
tet, sind eng verknüppt mit den Mü
hen und Arbeiten unseres Volkes in
der Heimat.
Diese Witteiisstärte in der Hei
inat hat unsere Heere im Felde im
mer von Neuem angespornt und un
sere Schwerte geichärft. Teutsche
landö Euthufiasmus ist dem Feinde
ein Schrecken, und meine Dankbar'
seit uns die des Vaterlandes gebührt
der Bevölkerung in der Heimat.
Tie Kraft und der Wille des
Feindes find jedoch noch nicht ge
brochen, und wir müssen den schwe
re iampf fortsetzen, um die Sicher
heit, Ehre und Grös;e des Vaterlan
des und Reiches zu erzwinge.
Mag der Feind den Krieg mit den
Waffen iit der Hand oder in hinter
listiger, gemeiner Weise weiterfüh
ren, wir werden ihn auch im drillen
Ialir wie bisher fortfeiien. Das
Pflichtgefühl dem Vaterland gegen,
über, und das iinerfchiitlerte Ver
traue in den Sieg beieelt unsere
Streiklräile und unsere Bevölkerung
beute ebenso, wie in den erste Ta
gen des Krieges.
,ch bin überzeugt, das; mit Got
tes Hilfe Eure Taten i der :!u
knnft sich denen in der Vergangen
heit und Gegenwart ebenbürtig aiu
reihen werden.
Rrnanrant Angestellte streiken.
Tan Franeiseo, Eal.. 2. Anguit.
Etwa 500 Köche und Gehilfen
sowie Kellner und Aufwärterinnen
sind gestern hier an den Streik
gegangen, da ihre Forderungen auf
achtstündige Arbeitszeit für die
männlichen und auf höheren Lohn
kür die weiblichen RestaurantAngc
stellten nicht bewilliat wurde. In
folgedessen waren gestern abend vie
le der größeren Restaurants völlig
geschlossen, während andere mit
knapper Not den Betrieb in klei
nerem Maßstab ausrecht erhielten,
indem sie nicht Union Leute an
stellten. !,',10.000 fiir Opfer der Fln.'e.
Washington, 2. August. Ter
Senat bewilligte gottern abend die
Summe von S3 10,000 für die von
den lleberflutnngen . in Alabama,
Florida. Georgia. Mississippi. Nord
und Süd-Earolina Betroffenen.
Deutschland ist
unbesieglich!
Kaiser Wilhelm schreibt dem Reichs
kanzlcr, das; kr davon durch,
drungcn ist.
Berlin, 2. August, über London.
Kaiser Wilhelm sandte gestern
dem Reichskanzler Dr. von Beth
mann.Hollwcg eine Botschaft, in
welcher er sagt:
Noch harte Zeiten stehe uns be
vor. Nach dem furchtbaren Sturm
eines zwei Jahre iuährenden Krie
ges macht, sich in allen menschliche
Herzen der Wunsch nach Sonnen
schein nnd JrieZeii bemerkbar, aber
der Krieg daiiert an, weil das
Tchlachtgeschrci s der feindlichen Re
gierungen immer noch die Vernich
tung Deutschlands ist. Tie Schuld
für weiteres Blutvergießen fällt nur
auf unsere Feinde.
Nie hat mich die feste Zuversicht
verlassen, das; Teutschland trotz der
überlegenen .Zahl ' unserer Feinde
unbesieglich ist, und jeder Tag be
stätigt diese Zuversicht aufs Neue.
Deutschland iveisz, daß es für sei
ne Existenz kämpft. Es keimt feine
Stärte und verläßt sich auf die Hilfe
Gottes. Darum kann nichts seinen
Entschluß und l seine Zuversicht er
schüttern. Wir werden diesen Krieg
zu einem derartigen Ende führen,
daß unser Land gegen zukünftige
Angriffe geschützt bleibt, und daß
ein freies Feld für die friedliche
Entwickelung deutschen Genies und
deutscher Arbeit gesichert ist.
Wir werden frei, sicher nnd stark
unter den Nationen der Erde leben.
Dies Recht soll oder wird niemand
uns entreißen. Ich erstickn' Sie, dies
allgemein bekannt zu geben."
Untersuchung der
hohen papierpreise!
Papirrfabrikanten werden eines gc
Heimen Einverständnisirs gezie
hen, das sie leugnen.
Washington. 2, August. Vor
der Bundes-Handelskommission sand
gestern eine ausgedehnte nnd ins
Einzelne gehende Untersuchung der
Ursachen der hohen Pnpierpreise vor
läufig ihren Abschluß,'
Frank P. Glast, Vizepräsident der
Vereinigung der amerikanischen Zei
tungsheransgeber, erklärte bei dem
gestrigen Verhör, das; er moralisch
davon überzeugt sei, das; unter den
Papierfabrikante des Landes eine
geheime Abmachung beiiehe, die Pa
pierpreise in die Höhe zu sdiniiiben,
und daß er in der Lage zn sein
hoffe, am ersten Oktober die gesetzli
chen Beweise dieser seiner Behaup
tung vorzulegen,
T. R. Dodg.', Präsident der In
ternational Paper Ho., stellte diese
Beschuldigung in Abrede nnd be
hauptete, das; die gegenwärtigen ho
Heu Papierpreiie eine Folge der
enormen Nachfrage seien, nnd daß
die Pnpierfabrikanten für ihr in den
Fabriken angelegtes Kapital keine
hinreichenden Nu!;en erzielten,
Herr Glas; erklärte, sein Verein
betrachte die Lage mit größter Be
sorgnis und habe seinen Mitgliedern
die grösste Svarsamteit im Papier
gebrauch anempfohlen, Ei Preis
ausfchlag ihm 2. bis ;." Prozent bei
Liefernngslontraiten und manchmal
bis zu 'hundert Prozent bei einzelnen
Bestellungen sei dafür verantwort
lich, daß die meine Zeitungen ohne
Gewinn, ja mit Verlust arbeiteten,
und daß viele von ihnen bereits ein
geben mußten. Eine einzige Zei
tung im Weste müsse jetzt jährlich
!250,0W mehr üir Papier ansge
beu. wie in normalen Zeiten. Es
sei ganz unmöglich sür einen Zei
tiingsheransgeber. von einem ande
ren Fabrikanten als von dem, mit
welchem er in Verbindung steht, ir
gend welche Preisofferte zii erhub
Ich, was deutlich auf ein Einver
ständnis unter den Papierfabrikan
ten hindeute.
Unter den aniierdem veniomme.
neu Zeugen befanden sich Heraus
geber der bedeutendsten Zeitungen
sowie Vertreter der - Papierfabriken.
Die Untersuchung war infolge eines
Kongreß Beschlusses unternommen
worden, und die Kommission wird
sofort mit der Ausarbeitung eines
Berichtes über ihre Untersuchung be
ginnen, der sobald als möglich dem
Kongreß eingereicht werden soll,
R. ?). Zeitungen werden kleiner.
New jork, 2. August. Infolge
der hohen Papierpreise haben die
Herausgeber der großen New Aorker
Tageszeitungen beschlossen, die Sei
tenzabl ihrer Zeitungen lMorgens-,
Abends- und Souutags-Ansgapen)
um 120 Seite per Woche einzu
schränken. . Auch werden in Zukunft
von den Händlern die unverkauften j
Eremplare nicht mehr zurückgcnom-
tuen werden.
Bericht aus der
Bundeshauptstadt;
(Sine Rede genen lfna.lands An
uinfinng: Teutsche Bodenbestel
lung und Arbeitcrerzichnng.
k'Spezial Korrespondenz.)
Washington. T. E.. 2. Aug.
Ter prinzipielle Protest des Staats
Departements gegen den Boycott
amerikanischer Firmen seitens Groß
Britanniens ist den Herren in Lom
don zugestellt worden. Er ist ini
Allgemeinen recht zahm ausgefallen.
England oird Gelegenheit gegeben,
feine Verfügung zu modifizieren.
Tie schwarze Liste ist in einem
Protest dagegen, der vom Greater
Snvannah Eommcrcial Elub eilige
reicht wurde, als eine Maßnahme
bezeichnet worden, deren Zweck ist.
den Welthandel vollständig an briti
sche Interessen auszuliefern.
Englands Anmnsinng kritisiert.
Senator James E. Martine von
New Jersey erklärte dem Senat klar
und deutlich sei Mißbehagen über
dessen Liebedienerei England gegen
über. Er sagte:
Groß Britannien scheint dem Sc
nat Bedingungen zu diktieren. Es
diktierte Bedingungen in Verbin
duiig mit dem Panamakanal : es
plündert unsere Post und verlebt
alle Prinzipien des Völkerrechts, es
setzt unsere Kaufleute und Fabrikan
teit auf die schwarze Liste, und ich
glaube, wir warten hilslos auf das,
was zunächst kommen wird."
Diese treffende Bemerkung wurde
von dem Senator während einer Te
hatte i Verbindung mit seiner Re
solution gemacht, durch welche der
Präsident ersucht werden sollte, tt-
i. ....... m.icj.u. ... .t.r. i.ii.
,emi ui aja . ,
ine anzuwenen sich ''Nichtamtlich I
liic chic uiiuuaiimimg ver uuer iri,.,r,nr stiert sin tnnrhnn slritrrii
Roger Easentent, den irischen Frei
beitshelden, verhängte Todesstrafe
zu, verwenden. Das Senats-Komitee
für auswärtige Angelegenheiten hat
inzwischen, um England nicht auf
die Hühneraugen zu treten, sich ge
weigert, den Antrag des Senators
voii New Jersey günstig einzuberich
ten. Damit nicht genug, hat eö auch
die Resolution Senator 'Phelau's
von Ealifornieit abgelehnt, welche
um Milde für die gelegentlich der
Sin Feiner -Revolution in Dublin
und Umgegend gefangen genomine
neu Irländer ersuchte. Dasselbe
Schicksal teilte die erst in letzter Wo
che eingereichte Resolution Senator
Sterling's von Süd-Dakota, die für
Selbstregierung in Irland und Mil
de für die Gefangene eingetreten
war. Das Komitee für auswär
tige Angelegenheiten und das
Staatsdepartement, unter dessen
Fuchtel es steht, haben aus reiner
Furcht, bei .England sich unbeliebt
zii machen, die Shinpathien der
,Vish Amerikaner sich gründlich ver
scherzt, die in zahllosen Petitionen
an den Kongreß dasür eingetreten
waren, daß die Regierung sich fiir
die irischen Gefangenen verwende.
Die Folgen werden bei der Präsi
dentenwahl sich fühlbar machen. Of
fenbar hatte man in Washington
von London aus den Wink erhalten,
daß ein Einmischung in die inneren
Angelegenheiten Englands Übel ver
merkt werden würde. Da das Se
ats Komitee für auswärtige Anne-j
legenbeiten sich beim Staats-Setre-
tär Rat einzuholen pflegt und sich
danach richtet, war das Schicksal der
rtl .i,-K-sV kvNV . . .4.
Martine'schen sowie der Phelan'
schen nnd der Slerling'scke Resoln
lion vorauszusehen und hat in ein
geweihten Kreisen nicht überrascht.
Bei der Debatte im Senat selbst,
welche der Verweisung der drei Re
solutionen an das genannte Komi
tee vorausging, halte Senator die General Brusilow und des'en
0wrnio.it von New i'jork erklärt, es ! Uiitergeneräle bei kolossalen Men
wäre eine geschichtlich fesis!e!!ei,de,sch(uuerlusten erlangt haben mögen.
Tatsache, das; vier Fünftel aller Be-! .... .
:.'ohner der Kolonien von englischer! .er rng,t,chc moim.
ihininnmnrn nmdm Jv.-'lTimhJ LmtdlUl, 2. Aug. iliS Ende
Hänaigkeikskrieges England treu!
blieben, während nur ein Fünftel
in den Freihcitskainpf eintrat. Die
Halste der kontinental Armee Ge
c rae van inaions iiaiie aus .rian
V-LVll -Vt'Vl ! II i 1 l VI.-i l V ' V4i(V ,V HU- ' . C J
ucni bestanden. Senator Williams ia be,chranken mußten, gehen ,ie
von Mississippi, dessen Vorfahren !yt us allen .N'onten znm Angrm
ans Wales kamen, , fang das Lob-!'r und haben die Truppen der
lied der Engländer. Er warnte. "tralmachte m die Tefenstve ge-
qjrti-f,nt.li.,f,.vWur im h.ilifi.
l'.'t .itum. il1 IliUU U lU'Ul llll l'UUU- '
,'chen Leben der Vereinigten Staate
nrslnrtr h,,,!,!!,,, li.n.f, Hrfäl
Schlimmeres passiere, als die Bil
dung politischer Parteien und Fa5
tionen, welche sich ans Rassen-Nnter-schiede
stützen, geniäß der Abstam
mung ihrer Mitglieder von den ver
schiedene Völkern .Europas In derj
W.lüannci cii ? e Miren Stre tkräften zn trem.
tmm!Xll 5C ,"NchAmcr,ka.,,, ,w rf
er ciitlw tet, w deinem rabiaten l,, b, , flcfrf)chc,t( . w -5ftcrr ,
Anglosach entum des Senators ans j-zj. .!!' .
inv ji . i . , ,
MnntltpPt Nicht weiter 'iberraschten.
(Fortsetzung auf Seite'
Deutsche Erfolge
auf zlvei
vertreiben die Briten aus dem 8oureaur-walö
und machen auf dem rechten Nfer der
Alaas eine Gebietseroberung.
General von einsingen
Offizieller deutscher Bericht.
Berlin, 2. Aug., über London.
Das deutsche Kriegsamt meldete ge
stern abend: Teutsche Truppen ha
ben die britischen Streitkräfte aus
dem Walde von Foureaux, nördlich
der Sonime, vertrieben.
Oestlicher Kriegsschauplatz: In der
Umgebung von Friedrichstadt wur
den russische Aufklärungstruppen zu
rückgetrieben. Angriffe auf unsere
Kanalstellungen westlich von Logi
schin tind nahe Nohel. am Strmuiu,
südwestlich Pinst. schlugen fehl. Die
andauernd starken Biassenvorstöße
der Russen gegen die Front der
Armee Linsingen wurden wieder
siegreich abgewiesen. Wir fügten
dem Feind abermals die denkbar
schwersten Verluste zu. Den stärksten
Druck übte der Feind irn Abschnitt
beiderseits der Eisenbahn Kovel-Sar-ini,
zwischen Witoniez und der Tur
ga südlich sowie beiderseits der Lipa
aS.
Feindliche Truppen, die nahe Za
recze, südlich Stobchwa (30 Meilen
nordöstlich Kovel) in unsere Stellun
gen eingedrungen waren, wurden
durch einen wohlvorbcreiteten Gegen-
riff z,ückgemeben. Soweit sich
..' I " 0"!
18S0 Russen, darunter neun Offi-
iere. als (befangene eingebracht.
In den Kämpfen der letzten Tage
fügten unsere Flugzeuggeschwader
dem Feind durch Angriffe aus niar
schierende und lagernde Tnrppeit
und kiudie Etappcnstraßen betracht,
lichen schaden zu.
Arnteegnlppe Graf Bothmrr: Im
Abschnitt nordwestlich und westlich
von Bnezacz fetzleil die Russen ihre
Angriffe fort. An einigen Punk
ten gelang es ihnen, unsere erste
Verteidigungslinie zu durchstoßen.
Sie wurden aber sofort wieder zu
rückgeworfen, und alle späteren An
grifre wurden siegreich abgeschlagen.
Wien, 2. Aug., über London.
Der östcrrcichisä'-ungarischc Nacktbe
richt hat folgendeii Wortlaut: Nord
westlich von Buczacz setzte der Feind
seine Angriffe mit großer Hart
näckigkeit fort. Unsere Truppen bc
baupteteu sich in allen ihren Stel
lungen. Weltlich von Brody schlu
gen mehrere festidliche Angriffe fehl.
In Wolhvnien opferte der Feind
wieder taufende von Menschen obnc
jedes Ergebnis. Südlich des Stochod
setzten sich die Russen vorübergehend
ans dem linken Flußufer fest. Sie
wurden jedoch zurückgetrieben. In
Wolhynien machten wir wieder 2000
Gefangene.
Türken in Lemberg.
Berlin. 2. Aug., über London.
Türkische Tjfiziire sind in den Stra
fen LeuibergS heutzutage keine ksel
tenheit mehr.
epeimen ans er
galizischen Hauptstadt besagen, daß!
-(streiche türkische Truppen bereits
r w , , i- . . .
aiif oem piooniimen negs,aian-
platz eingetroffen find, dach haben sie
v,s im uom :ii(i!i au veu MüimMfu,Cll(j von gelingend Material " zu
teilgenommen. Tie deutschen Hx-er-; jt.jU) uut die Schuld der Vier, welche
führer nehmen sich 0'fenbar Zeit. sich hcrcitx in Hast befinden, bcwei-
eine wirkmine iegenottenlive gegen
die Rusien einzuleiten, unbeküm
mert um die belanglosen Erfolge,
Zweiten Krwgsjahres findet di
Tnrimr.i der Alliierten in be iereu
Stellungen, als vor Iahrcsfnt
Während die Alliierten vor Jahres
frist sich auf einen Vcrteidigungs-
4'1U. umuuiiU)LU Aiu
, r v j , -
auf der Ostfront nehmen ntr
Sul nen glänzenden VcT-
laus. (Na, wartet nur, das dicke
Ende kommt noch uach.) Die hie
sigen Militärkritiker sprechen voll
Verwunderung über die Taktik, die
die Russen gegenwärtig befolgen:
dieselbe besieht offenbar darin, die
- - - " ' Z
a I c IIUNIIM ci .Iiciiiici ic. in uiu-
ralisirrt werden und zusammenbrc-
chcn müssen.
Die österrcichisch-un
roitfcni
hält die Nüssen fest.
garischen Truppen, die gegenwärtig
zwischen der Lipa und dem Dnicstcr '
stehen, stnd nach der Anficht dieser
Militärkritiker in einer Falle. 311
les, dieses, sagen die britischen Mili.
tärkritiker, die weit vom Schuß sind
und bisher noch nie das Richttge .
geraten haben.)
Was die Franzosen sagen.
Paris 2. Aug. Offiziell wird
gemeldet, daß die Franzosen unweit
des Monacu Gutslwfes den Deut
schen eine wichtige Stellung entris
sen haben. (Die Franzosen sehen,
offenbar jede Maulwurfshügel als
eine strategisch wichtige deutsche Siel
luiig au.) Auf dem rechten Ufer
der Maas, nördlich von Vcrditn, kam
es letzte Nacht zn mehreren kräftigeir
Infantericangrisfen, welche für die
Teutschen insofern günstig verliefen,
indem sie in dem Lc Ehapitre Gehölz
etwas an Gelände gewannen. (Den
Franzosen muß es somit recht schlecht
ergangen sein, denn nur in den
attersdtcnstcn Fällen geben sie deut
sche Erfolge zu,)
Geldschranksprenger
bei der Arbeit!
Erbeuten in der konservative Ta
vings & Loan Association
Fünfhundert Tollars.
Sogenannte fchivcre Jungen bra
chen letzte Nacht in die Offiec der
Eonfervative Savings & Loan
Association, ICH .Harnen Str. ein
und sprengten die Tür zum Sicher
bcitsgewöllie. . Der in demselben be
findlichc Geldschrank widerstand je.
doch allen ihren Bemühungen, ob.
gleich sie dreimal den Versuch mach,
ten, ihn ebenfalls zu sprengen,
Tie Einbrecher begnügten sich da
her damit,, die Sicherheitsschränke
der Angestellten zu erbrechen, aus
denen sie $500 Bargeld und ver
schiedene Schmuckgegcnstände erbeu
teten. Die verwegenen . Burschen
hatten auf einer Feuertreppe das
Dach erklettert, daiin das Oberlicht
zerbrochen und sich in das Gebäude
heruntergelassen. Vorläufig fehlt
jede Spur von ihnen.
vier in Haft wegen
vombenattentats!
San Franeiseo., Eal., 2. Aug.
Warren K. Billings. ein Er-Zucht
Häusler, und der frühere Arbeiter
führcr Edward D. Nolan sind in
Verbindung mit dem Boni-Heiiatten
tat bei der hiesigen 'BercitschaftS
Parade, wobei acht Personen getö
tet und vier.ua verwundet wurden.
des Mordes angeklagt.
zch gegen den Arbeiterführer
!TI,omas I. Äoonen und dessen Frait
j0nCll ähnliche Anklagen crhobeil
. ' "
, werden. Die Polizei behauptet, iin
fen zu können.
Lagerung von Munition verbuten.
Jersey Eitn. N. I.. 2. August.
Infolge der furchtbaren Erplosion
auf Black Tom Island am Samö
tag, wobei fünf Personen den Tod
fanden, hat der hiesige Stndtrat ein
städtisches Okietz erlassen, wonach mit
.1,1,11,0,1 uiiu , o,v,iv,iv,,en veill
dene Balmwagen nicht innerhalb der
Ttadtgrenzen bleiben dürfen. Ten
Bahngesellschaften wnrdc 28 Stutt
.den Zeit gegeben, ihre derartig be
ladenen Bahnwngen ans der Stadt
zn schaffen, Falls sie dieser Auf
forderung nicht nachkommen, wird
Gewalt angewandt und alle Bahn
angestellten, die das Gesetz iibertre
ten. verhaftet werden. Der Stadt
rat erließ obige? (besetz, da unter
den Staats- nnd Bnndes-Gesctzen
die Behörde i derartige Fallen
machtlos sind.
Oberrichtrr Elark leistet Amtocid.
Washington. 2. August. John
H. Elark von Eleveland, O., daS-nen
ernannte Mitglied des Bundes-Ober
gerichts legte gestern in (egebwart
des, Präsidenten des Obergerichts,
Obcrrichter.W'."te und anderer Be
mute seinen Ailüscid o' y
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