Njfl$e Cmtfi IrltuiT MnMMM i .! II ?l '? i 1 1 : ')) ' l s i i ? i 14 M i Kriegsgefmlgen auf Aeu-Seeland. Wo Rudolf Kafka, ehemaligem Kriegsgefangenen auf Motuihk Island. 'ie ein reuende unverdiente, mqm von Der yjatiit liegt ganz nahe an bet Küste Neu. (Tftiä !m 5? k wtuutim ui 'OlUWUtUC vvn uestanb die kleine Insel 'Motuihi. Den v orcsieii Lianghiloto. einen erloschenen ulkan. al westlichen Nachbar, der seine knachtiae thatre ßunn ani v,h.r. den Fluten de l.tin,n rina fM r; da liebliche Eiland mit seinen Oliven. waioajen, leinen Farnenbaumen, seinem runen Wcllenlande. da im Osten von 'Hier zackinen fE,.f;nriihti mni,r;4 r,,.. (1 l.! i U'-B-ffv iiiuu.iiuf uiyi Uft wird, bor dem Beschauer wie ein stieb licht, begnadetes Stückchen Erde. Wenn du Weihnachtszeit naherüclt. dann blüht vus Moluihi Island ein wundeischöner Zaum man nennt ihn den New Zea land Christma Ire", den Neuseeländer Weihnachiöbaum. Durch sein üppiggrü, M Blätterreich leuchten dunkelrote Bill tendolden, darüber spannt s,ch in weitem tiefblauen Bogen da Firmament, durch da die strahlende Sonne alle Mysterien des Lichtes nicderfendet! eine schier voll endete, grenzenlose Actounderung-erregende Symphonie der Farben. Und doch gibt ei In dieser ewigen Harmonie eine schrille Dissonanz: menschliche Elend, tiescö tnenschlicheö Elend. Man hat auf diesem 1 7 i I , nr..t . 1 . y . ' l: '4, . 1 4 u -.- ;.r - v. r. i; M T; a T--HfM,fwwY f iv y f t zzrsriUK i . J... "' U II TWPffWBsw ' " I L1- i Ai r i k ' rl H ,-v 1 1 ti f , , I ij j K ' && r W tfc i" ' Tr. Erich C.hultz, Gouverncur von Samoa. ibcn t?r Gtsinlifiiitn fn tifrfAwenWris . 7-ri 0 l" i-j ausgestatteten Eilande unsere deutschen und österreichischen Kriegsgefangenen un tergebracht, Menschen, die man um ihr höchste Gut, die Freiheit, gewaltsam bt raubt hat. und die Bajonette der englischen Soldaten erscheinen angesichts des Natur frieden wie ein bitterer bärmlicher Hohn. In elenden, undichten und feucr szesährlichen HolzbaralkcN hat man unsere , deutschen Gefangenen untergebracht, in .Häusern', die schon dr Jahren von örztli cher Seite als unbewohnbar erklärt worden waren und in denen man noch im Jahre 1913 die pockenverdächtigen Maori un tergebracht hatte. AI die Gefangenen zwangsweise ihre Barakken bezogen, fanden sie dieselben in einem von hygienischen Standpunkte betrachtet jeder Beschreibung spottenden Zustande. Französische und russische Reinlichkcitsbegriffe machten sich In den Rang streitig. Da Essen war schlecht, ja häufig sogar ganz ungenieh bar, die Wasserverhältnisse waren völlig unzulangend und vielfache Quälereien wa ren e, denen die Gefangenen sonst noch ausgesetzt waren. Diese nicht weniger al erfreulichen Zustände fand ich bor. als ich durch die Gewalt de Bajonett auf Moluihi Island eingeliefert wurde. Die Vorgeschichte meiner Neuscelandreise ist kurz. Als Soloviolinist sollte ich Austra lien und Neuseeland besuchen, um den Ve wohnern jener Lkvntinente Bach, Mozart. Beethoven und Max Bruch zu bringen. Mit glänzenden Versprechungen in der Tasche, die sich auf dem Papiere so schon uZnahmcn, begab ich mich am 8. Juni 3914 in Bremen an Bord de Norddeut schen LloyddampferZ .Scydlitz', um nach Australien zu reisen. Wer von meinen so sehr vergnügten Mitreisenden die Mei steil von ihnen fuhren nur bis Genua hätte e sich wohl träumen lassen, daß binnen kurzem der gräßliche europäische Krieg ausbrechen würde und bafz bleicher Haß und der Stachel de Neide nahezu die ganze Welt gegen uns aufbringen würde? Sonnig verlief die Reise b! Co lombo auf Ceylon, doch jetzt senkte sich ein schwerer Schatten auf unsere Gemüter: wir hörten von der Ermordung de öfter reichlichen Thronfolger und seiner Ge rnahlm. Passagiere, sofern . es Deutsche waren, Offiziere und Mannschaften, wa rc ausnahmslos recht bedrückt, ahnte man d.?ch t'ich gefährliche politische Verwicklun g'n. Al ich da Neuseeländer Festland tklkak, war Europa in Hellem Brande. Vier Wonc.'t war ich auf .Parole' frei, darun, ter war jedoch nur zu verstehen, das; ich mich in Auckland und in einer Umgebung von 18 Meilen .frei' bewegen durste, bis ich anfangs Dezember auf einen elenden Verrat hin von Leuten, die mir noch dazu . sehr nahe standen, in die Kriegsgesangen, schast geriet. Während jener ersten vier Monate mei tu Ausenthalts in Neuseeland konnte ich mich dein Studium der englischen Volkspsyche so recht eingehend widmen. Die in NeU'Seeland bei Kriegsausbruch anwesenden Deutschen mochten wohl in Anbetracht der politischen Lage Ausbrüche der Kkikgsbcgeifterung bei den Neusce landein erwartet, vielleicht mochten sie auch eine Gehässigkeit bis zu einem ge wissen Grade gefürchtet haben; daß aber ein Lodensatz unerhörter Roheit und Ge schmacklostgkeit au der britischen Volks seele hervorbrechen würde, darauf waren sie keineswegs gefaßt. Und doch: da Unsagbare wurde Ereign!. Um die Tnitschenhehe machten sich zunächst die beiden größten Tagesblätter Neu-See land verdient : der ew-Jealand Harald' und der Auckland Star. Nebe aijcikäntatatcn, die von niedrigster Gewsr die - Tatsache,, daß ich mit einer! beredte P.euani oblealen. fand man in diesen und zahllosen anderen Blattern unerhörteste Verleumdungen, und die von den Zeitungen gegen Deutschland ud deutsche Art betriebene Hetze fand bei dem Neuseeländer Publikum ein wilde! Echo. Dabei gebe man lich nicht der läu schung hin. daß die aus der fernen Ciid seeinscl anwesenden Deutschen nur vom Proletariat in der unverschämtesten Weise belästigt wurden, nein, grade die söge nannte gebildete blasse ließ e sich viel mehr erst recht angelegen sein, unseren Landvleuten das Leben so sauer wie nur irgend möglich zu machen. G genügte der erwachsenen Bevölkerung nicht, sich in Jöe schimpsungen gegen alle waS .deutsch' hieb zu ergehen, such in dir ttindesseele muhte das Gift niedrigen Hasse getrau fett werden. So hielt z. B. eine Dame der guten Gesellschaft' zum Besten des belgischen Nelicf-Foiid ein Kindergarten skst ab, bei welchem dieselbe ein .neue Kinderspiel in Szene sehte, welche Cchicfzt auf den Kaiser' genannt wurde. E würde nicht schwer fallen, im Hand umdrehen zahllose ähnliche Geschmacklos" leiten auszuführen. Neben empörenden Verleumdungen brachten die Neuseeländer Zeitungen aber auch manch Ergötzliche, PA H? Jt V V . V .V. ir 4; v. , ) n,vv :U V .uUtY .A ''. a . i'i 'v. , k ii ., .J ' v -nj "-s.'AÄ-r -fr AWXtär r v v . ' .,T4 V. J v 1 -. -i ' ? -JJI-J?; . f ' - ' 4 ' , ' 1 - rfs U ktr A yr? . A ' :t' ' 1 V &f f ' 1 -Ji ß . v ZS' . v c, , , j- . ,"i . ' V ' S js r t&Py m& V.' " V -4 ßt, 't. , : , 'VfA &Affi 4 f' . i r s fk n.. .- Dr. ttlantz. und da waren' die Kriegsnachrichten. Man durste als Deutscher nur die .Head lines' verschiedener Zeitungen von einer Reihe von Tagen nebeneinander zu legen, um Mühe zu haben, sich eine Lächelns zu erwehren. Am dritten Tage etwa waren die deutschen Reihen gebrochen. Am vier ten Tage behauptete ein belgischer Gene ralstabler. daß keilt deutscher Fuß durch Belgien marschieren werde, am fünften Tage war der deutsche Kreuzer .Goeben' nach einem glorreichen Siege der franzö fischen Flotte von dieser gekapert worden. Am sechsten Tage waren die Deutschen im Allgemeinen, am siebenten die Bayern im Besonderen demoralisiert und kurz darauf hatten die deutschen Waffen nach einem glorreichen Siege de Generals Pau ihre Reputation für alle Zeiten verloren. Als Lültich fiel, als Brüssel in deut schen Händen war, als Antwerpen zu Falle kam, und al schließlich die Deutschen in Frankreich einmarschierten, hatte da alles von strategischen Gesichtspunkten na türlich nicht das Mindeste zu bedeuten. Schließlich wurde sogar behauptet, daß Franzosen und Russen daS Weihnachlsfest 1914 gemeinsam in Berlin feiern würden. Oesterreich zählte überhaupt nicht mit. aber die Neuseeländer Blätter wußten ja recht wohl, was sie ihrem Publikum vor setzen dursten. Mit den wachsenden deutschen Erfolgen, von denen schließlich auch die Neuseeländer in ihren Zeitungen zwischen den Zeilen lesen konnten, wurde die Lage der Deut schen immer bedrückter. Unsägliche hatten Namentlich diejenigen Deutschen zu leiden man halte anfangs nicht alle zu Kriegsgefangenen gemacht die infolge beschränkter Mittel auf Arbeit angewiesen waren. Man hielt sie in Neu-Seeland fest, jedoch gewährte ihnen die Regierung nicht die geringsten Mittel zum Leben, und eine Arbeit irgend einer Art zu finden, war für einen Deutschen, völlig aussichtslos. Fürwahr ein grauenhaftes Menschenbild bietet der Neuseeländer, wenn er die glatte Maske vom Gesicht geworfen hat. Am 7. Dezember 1914 wurde ich auf einer Farm in Mangere, naht Auckland, auf der ich mich, durch die Verhältnisse gezwungen, seit Anfang August gleichen Jahre aufgehalten hatte, als deutscher Spion verhaftet und nach dem Militär gefänkinis auf Fort Tcvoiiport aebracht. Die Veranlagung zu meiner Verhaftung ifinnnnn ,! 4 f Ui V,H;T i'- i . ; 1 1 i , . '? 1 -MA - Iv i- v i . 1 Tr rr--.4 f i " tf&üA X V 'S- . I 1 l vS- i ifti ntiib'l 'MYsm V , i V, " m., Schroiflinie ein paar Kaninchen geschos sen hatte. Detektiv untersuchten meine Taschen und die)arin befindlichen Patro neu waren der Polizei in Beweis, daß Ich mich mit Schießübungen' beschäftigt hatte. Drei Tage verbrachte ich in einer dunklen Zelle bei nur eine, Mahlzeit tag lich. Al der Prozeß gegen mich als Spion niedergeschlagen war, wurde ich nach Mo tuilu Island gebracht. Kapitän Winthrop. der damalige Kommandant von Motuilu, stellte mich zunächst Seiner Exzellenz dem kriegsgefangenen kaiserlichen Gouverneur von Samoa, Dr. Erich Cchultz' vor, wel cher mich wiederum mit seinen Mitgefan gencn, dem VizeGouverneur Gcheimral von Tecklenburg und Gemahlin, Ober ingenieur Hirsch, Dr. Sessou, Dr. Schu beri, Dr. Glantz und anderen hohen Be amten von Samoa, bekannt machte. Auch machte ich die Bekanntschaft von elf Ka betten des Norddeutschen Lloyd, darunter die de Herrn von Goessel, Sohnes de seinerzeit beim Untergang dc Llohd Kämpfer .Elbe' ertrunkenen , Kapitäns. Diese Braven hatten bei Nacht und Nebel den im Hafen von Paao-Paao liegenden Dampfer de Norddeutschen Lloyd El saß' trotz hoher Tunung in einem Boot verlassen, um nach Apia (Deutsch-Samoa) zu segeln, wo sie sich den dort geglaubten deutschen Kriegsschiffen stellen wollten. Allein Deutfch-Samoa war schon in eng lischen Händen und so wurden sie denn gefangen genommen. Da? Elend unter den Kriegsgefange nen auf Motuihi ist groß. Die eingangs geschilderten Zustände, WohnungS lind Nahrungsverhältnisse betreffend, sind es gewiß nicht allein. lIch bei den Krieg gefangenen eine tiefe und nachhaltige Wer stimmung hervorrufen, vor allem ist e dielmehr die ertötende Monotonie de Ge sangenenlager die den Gefangenen übel mitspielt und zu deren Behebung von sei ten der Neuseeländer Behörden auch nicht da Geringste getan wird. Die spärliche Bibliothek, die in die Gefangenschaft mit zunehmen Exzellenz Schultz gestattet wurde und die der kaiserliche Gouverneur in liebenswürdigster Weise seinen Mit gefangenen zur Verfügung gestellt hat, hat nicht genügt, um andauernd belebend auf die Stimmung der Internierten zu wir ken. Wohl fünfmal hatte man jede der vorhandenen Bücher, darunter Schiller, t - F.'k k ? " J-tj . 1 2 . ' 4 v 'ibk-i-Jii': "M- Polizeimeister Pufch. Goethe, Shakespeare durchgelesen, bis man das Lesen endlich aufgab. Da Baden in der See, da jedoch der Haie wegen ziemlich gefährlich ist, sowie Fischfang mit Angeln bietet einige Abwechslung. Als das Weihnachtsfest 1914 heranrückte, be lebten sich die Minen der Kriegsgefange nen in der Erwartung einer würdigen Feier. Die Neuseeländer Regierung hatte einen großmütigen Augenblick gehabt und den Internierten gestattet, im Walde einen Weihnachksbaum zu schneiden. Die Tage ingen für die Gefangenen jetzt in rast loser Vorbereitung dahin. Der EHTaal de Hauses B sofern von einem sol chen die Rede fein konnte wurde mit Reisern auss beste geschmückt, der Ser geont-Major halte stch dazu herabgelas Iert, Einkäufe für die Gefangenen, natür ich aus deren Kosten, in Auckland zu wachen und der Weikmachtsbaum wurde geschmückt und mit Kerzen versehen. Mit der dem Deutschen eigenen Würde wurde der Weihnachtsabend begangen: einst und feierlich Aus dem Weihnacht, bäume brannten die Lichter, ein Tisch mit bescheidenen Geschenken, die die Gefange nen sich gegenseitig machten, war auf gestellt worden und die Feier nahm ihren Anfang. Die Augen des kaiserlichen Gouverneurs füllten sich mit Tranen, als da so wohl bekannte Weihnachtslied ,O Sanctissima' von einem Männerchor dreistimmig gesungen wurde. Diesem folgte in wundervollem Pianissimo .Stille Nacht, heilige Nacht'. Sodann hielt Se. Exzellenz niit vor Erregung bebender Stimme eine Ansprache. In glänzender Weise entwickelte er die Lage, betonend, daß die Kriegsgefangenen ihren heutigen Weihnachtsabend so fern von der teuren Heimat, so fern von ihren Lieben begingen, und so hingerissen war der Redner, daß ihn in der Mitte ein ohnmachtähnlicher Unfall überraschte, der jedoch bald bor überging, so daß er seine Ansprache unter großem Beifall zu Ende führen konnte. Kein bittere Wort, kein Wort des Hasse " li-""' .7' - i t : v A .: :.,th' "' r?J A r i ? 3 I r I ' ' ' "A 1 u I I V . j l i lVf: i ,STlflfk JUf'" ; !-V , AL!s . " , ,$ ' 1 I t ' ' ' , ßt 4 "(1 -t . Ahi " " " i v4 ; ' ' . 4 ?v't y,)rt:x:" S f I Ht " 1 1 I - Zt i i " ' ,' 1 M z '.'Z m ' i'st " - ' ' i " f ' 1 t ' i"" t " M i p 1 !iV 1 V ''" r I r (4t itu 1 I l X Y; 1 1 .. k 2 ? A ; t h ; tl : i ' ' ' ''". I f'.. 's1 i I Vt 'i K 1 ' , r. r -i- , .. i t - j , a. 5 .. ,, " r " 7 , ' ... , - ..,. ,.??. . .V ... .. ' i . war gefallen. Musikalisch Vorträge, würdig und tonschön interpretiert, der liehen der Feier einen besonderen Glanz. Die Lichter bei Weihnachtsbaume er loschen, doch draußen funkelten und blitz ten die ewisien Sterne, und lange noch floh der Schlaf die Augen der Krieg, gefangenen. Wal alle stürmte wohl aus ihre Seele ein? f Entschieden interessant ist t, den New Zealand Saldier" 311 studieren, der aus Motuihi'JSland der Kefangenenbewachung zugeteilt ist. Der Motuihi.Soldat lebt herrlich und in Freuden. Im Dienste überanstrengt er sich sicher nicht; den ,Ger manZ' ist er nicht gcün. aber er hat hr ausgefunden, daß er sich auf ihre Anfläi,, dlgkeit verlassen kann. Wa also könnte ihn u seiner besckMulichen Ruhe bringen? Der Krieg einmal nicht. Ich fragte ein mal einen Soldaten, warum er sich nicht zur Front niclde. worauf er mir anwor tete: E ist besser ein lebendiger Esel zu sein, al ein toter Hero". .Herrgott.' meint ich, .Sie sind aber doch ein Sol bat," worauf mir die Antwort wurde: .Aber doch nicht dazu, um mich sür .King George' erschießen zu lasn.' Hm. dachte ich, auch ein Soldatenstandpunkt. Im Lause de Gespräch machte ich ihn auf merksam. daß n sein Gewehr nicht ge putzt hatte, woraus det edle Marsjünger mir kühl erklärte, daß da nicht zu sagen habe. Auf einen fragenden Blick von mir erzählte er, daß er und seine Kameraden da Putzzeug in Wasser geworfen hätten; würde nun inspiziert werden, dann wür den sich Alle beschweren, daß sie vom Ser geant-Major auf Devonport ungenügend damit versorgt worden seien. Ich meinte, daß dann doch Wohl dem Sergeant-Major Unannehmlichkeiten entstehen könnten. .Da macht nicht," meinte der tapfere Motuihi'Soldat, .wir können den Kerl sowieso nicht leiden." Ich hatte Mühe, nicht hell aufzulachen. Der New Zealander Soldat ist im Grunde genommen gutmütig und damit bildet er einen merkwürdigen Gegensatz zu der übrigen Bevölkerung NeuSeelands. Sein Dasein recht gemütlich nehmend, flucht er sich durch da Leben. Er flucht immerzu. Jede dritte Wort ist ein Fluch. Er verflucht seinen Dienst, flucht über sein Gewehr, über seine Cigarren, über seine Streichhölzer, kurz er flucht über Alles; de Morgens fängt er an, des Abend hört er auf und ich bin überzeugt, er flucht sogar im Schlaf. Dabei fehlt es ihm auch nicht an Sclbstironie. Einmal hörte ich eine Gruppe von Soldaten das .Tipperary' singen. Wie erstaunt aber war ich, al ich vernahm: It's Ion long wny to Tipperary, it's & long ffay to Epriin." Ergötzlich geradezu ist es, Moiuihi-Sol-baten auf einem Patrouillengange 31s be dachten. Jeder Ist anders adjustiert. Der Eine ist nur mit Hose und Hemd bekleidet, der Andere geht in voller Uniform, wäh rend ein Dritter, der die Fußbekleidung zweifellos als etwas höchst Ueberflüssiges ansieht, gar barfuß einherschreitet. Es liegt mir ferne, den Motuihi-Sol datcn für die traurige Lage der deutschen und österreichischen Kriegsgefangenen der antioorllich zu machen. Die unerhörten Nachlässigkeiten und verwerflichen Maß nahmen von feiten der Neuseeländer Nc gicrung sind eS vielmehr, die den Jnter ierten das Leben zu einer schier uner träglichen Qual machen. Nahezu sechs Monate fehlte auf Mo tuihi-Jsland jegliche ärztliche Inspektion. Gesuche erkrankte Gefangener um ärzt liche Behandlung wurden einfach unberück sichtigt gelassen. Die beiden Baracken A und B, in denen die Deutschen und Oestcr reicher untergebracht sind, stehen sehr tp paniert auf einem Hügel. Turch das un dichte Bretterwcrk pfeifen die stet kalten nächtlichen Südwinde und wenn schon die an Wind und Mtter gewohnten ei,' See kadetten ganz furchtbar unter Rhcumatis mu und schmerzhaftenneuralgifchen Zu ständen ,u leiden haben, um wieviel mehr spielt der auf Neu-Seeland hrrschende große Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht den an tropische. Klima ge wöhnten Herren au Samoa n.it. Die durchaus mangelnden hygienischen Bor kchrungen 'zaben im Januar 1915 im Hause A, da vom kaiserlichen Gouverneur und den Herren von Samoa bewohnt wird, zu einer Hautkrankheit geführt, die buchstäblich von Tür zu Türe wanderte. Erkrankungen der Ohren, der Zahn und solche des Magen sind unter den Kriegs gefangenen an der Tagekordnung. Die Magenerkrankungcn resultieren ohne Zwei sei au den Nahrungsverhältnissen. Schlecht durchgebratenes Hammelfleisch bildet ohne jegliche Abwechslung die täg liehen Mahlzeiten. Da zur Aufbewahrung de Brote nur undichte Kasten Vorhände sind, so Wird dasselbe häufig von Ratten aufgesucht und dadurch meist ganz ungenießbar. Raiten, Spinnen usw. bilden überhaupt die nicht auszutilgende Mitbewohnerschaft der Ge fangenen. Man kann sich trotz größter Reinlichkeit dieses Ungeziefers nicht er Wehren. Ich frage nun: wenn man für die Sol baten so gut gesorgt hat ihre Mahl zeiten sind sehr gut, ihre Baraken liegen geschützt und sind in ausgezeichnetem Zu stände warum konnt man für die Gefangenen nicht ein Gleiche tun? Man glaube nun nicht etwa, daß der kaiserliche Gouverneur ander behandelt werde als die übrigen Kriegsgefangenen. Der kaiserliche Gouverneur wird ohne jede Rücksicht auf seinen Rang wie ein ge wöhnlicher Zivilgefangener behandelt. Seine Excellenz bewohnt einen ganz klci nen einfenstrigen Raum, der von den In terniertcn durch primitive Tischlerarbeiten erst einigermaßen ausgestattet werden mußte. Eine Blinddarmentzündung mit dar ausfolgender Operation gab mir meine Freiheit wieder. Die Neeuseelander Re gierung gestattete mir, mich nach San Francisco zu begeben. Al ich mich von meinen Mitgefangenen, die mich sehr be neideten, verabschiedet hatte, wurde ich zu nächst nach Fort Deoonport eskortiert, wo ich mich bi zum Abgange de Zuge nach Wellington einen halben Tag aufzuhalten hatte. Dort lernte ich den deutschen Re scrveoffizier Herrn Pfeil kennen, denn man in Neuseeland zu drei Jahren Zucht hau (haid labour) verurteilt, nach den ersten acht Monaten jedoch zu Militärge singni auf Deoonport für den Rest seiner Strafzeit .begnadigt' hatte. Da ganze Verbrechen Pfeil bestand darin, daß ex sich ohne behördliche Erlaubnis von dem okkupierten DeutschSamoa nach Pago Pago (amerikanisch Samoa) begeben hatte, um von dort au zu seiner Fahne zu eilen. In PagoPago wurde er jedoch vom ame rikanischen Gouverneur an die Engländer ausgeliefert, worauf seine Verurteilung erfolgte. Aehnlich Fälle von unglaub lich harten Strafen, die von den Behörden über Deutsche verhängt wurden, hatten sich ereignet. Der samoanische Pflanzer Herr Langen mt zu acht Monaten Wd labour" verurteilt worden. Langen er bat sich vom Coloncl Logan auf Apia die Erlaubn!, sich nach seiner Pflanzung auf Sawal begeben zu dürfen. Eolonel Logan gab die Erlaubn! und Langen dampfte nach Sawal. Al er zurückkam, wurde er zu seiner Ueberraschuna verhaftet. Man stellte ihn vor ein Militärgericht und der urteilte Ihn. Al Langen geltend machte, daß er doch die Genehmigung de Colonel Logan gehabt habe, erklärte man ihm, sein Einwand könne nicht berücksichtigt werden, da er Langen sich hätte die Erlaub ni schriftlich ausstellen lassen müssen. Etwa acht bis zehn Deutsche, darunter ein Herr Keller, wurden zu je acht Mona ten Zuchthau von den Neuseeländer Be hördcn verurteilt, da sie nach 9 Uhr abend vom Posten in Samoa auf der Straße gesehen worden waren. Die Herren er klärten, daß die Uhr de Wachtposten zweifellos die falsche Zeit gezeigt haben müßte, doch der Posten behielt Recht und die Herren hatten acht Monate lang im Zuchthause Mount Eden zu Auckland Grabsteine zu Schauen. Als Gesellschafter hierbei waren ihnen Mörder, Diebe und ahnlicher Abschaum der Menschheit zuge teilt worden. Englische Beschreibungen Neu-Seeland haben da Klima dn SUdsee-Jnsel häufig al mit dem Neapels vergleichbar hinge pellt. Dem ist keineswegs so. Der Neu sccländische Winter ist sehr rauh. Im Sommer brennt wohl die Sonne tagsüber auf die Erde nieder, in der Nacht jedoch tritt ein jäher Temperatursturz ein, der sich sehr unangenehm bemerkbar macht. Neu-Seeland partizipiert nicht etwa an dem verhältnismäßig warmen australi schcn Kontinente in dem gleichen Maße wie Italien an dem Klima der wesentlich näher gelegenen Sahara teil nimmt. Da Über tausend Meilen vom australischen Kontinente entfernte Neu-Seeland liegt unsieschützt w Zeichen der australischen Trift, während Italien gegen Norden hin durch die Alpenmauer von den kalten Nordwinden bewahrt wird. Vorherrchsend auf Neu-Seeland sind daher stets die kal ten Südwinde Die Kultur Neu-Seeland ist eine pri mitive. Wer jemals englische Schilderun gen Neu-Seelands gelesen hat und dann Gelegenheit hatte, das Land selbst zu be suchen, der wird sich fragen, wie eS mög lich ist, daß ein Volk die Stirne haben kann, solch ein Aufhebens zu machen von seiner Kultur, die als eine sehr unzuläng lich bezeichnet werden muß. Die Straße sind sehr schlecht. Was die wenigen Eisenbahnen betrifft, so ist Zu sagen, daß man in Neu-Seeland nur Schmalspurbahnen hat, und wer je in sei nem Leben eine sächsische Lokalbahn, eine sogenannte Bimmelbahn" gesehen hat, der darf ruhig behaupten, daß eine solche ein Meisterwerk der Technik genannt wer den kann im Vergleiche mit einer Neu Seeländer Eisenbahn. Wer dort eine län gere Strecke mit der Eisenbahn oder auf den Straßen im Automobil zurücklegen will, muß seefest sein. Das Beobachten eine Brückenbaues in Neu-Sceland gemahnt einen an Urzu stände. Die Privathäuser Auckland ha ben meist nicht einmal ein Bad, ja die So notwendige Wasserspülung in gewissen Zlätzen wird man fast stets vermissen. Auch mit der persönlichen Kultur ist es in dem sechsten Erdteil' nicht weit her. Körperpflege ist den meisten Neuseeländern ein Hindudorf. Ich habe während der ersten bier Monate mit Leuten gelebt, die bier Monate lang kein Bad genommen ha ben. Ob sie etwa nur meine Verhaftung abwarteten, um dann sofort das Ver säumte nachzuholen, darüber habe ich kein Urteil. Auch der Kapitän auf Motuihi badete nie. Auf den Farmen fängt man das Negenwasser in Tanks ab. um es u. a. auch zum Trinken zu verwenden. In diese Tanks fallen häufig Ratten und an dere Tiere, die im Wasser natürlich er trinken. Der Neu-Seeländer Farmer weiß das, trinkt aber doch das Wasser in un gekochtem Zustande und wundert sich, wenn Epidemicen ausbrcchen. Und deren gibt es sehr viele, welch letzterer Umstand eben darauf zurückzuführen ist, daß auf dem .sechsten Erdteil' das Wort Hygiene noch ein fremder Begriff ist. Wie sehr sehnen sich alle Moiuihi Gefangenen auf den Augenblick, in dem sie das .gelobte' Neuseeland für immer verlassen können. Keiner wird sich dahin zurück wünschen. Heute tragen Alle ihr Los mit der Würde von Männern die von einem unverdienten Geschicke ereilt morden sind und tausend Segenswünsche bringen sie ihren glücklichen Kameraden dar, jenen, die an der Front stehen und deren heiliger Wille es ist, für das Vater land zu siegen oder zu sterben. ngelmikd n a'iotiiiöt' Feli iie null geballt DeS gerne der hochgesSwoUen Stelin wir vSnmkchiig, teure Vaterland Au dienen dir. Unsahig. die ameraden B!it euch den hcii'gi'n Boden Erer bittern Kämpl mt unserm Mut jii hänfen; xoa 0 bcike SeaenZwllnsäe iZrsirömen euch aui unserer Seele: in beil'gi Haine rote ffeuerbränd. Sit an) Hären Ilgeweiiiler stiuren Erglüh', der Mannen treue Herenssdend, Gigantisch wie deS RuhmeZ Flammenspuren Sie niöftw leuchte euch in Herriickileit Durch Kamxs ,um Lorbeer der Unslerbllchreit. ?m nbitng dorsteliendem JlrllM dürste es intereilieren. dl, Namen der mis Motuilu J?Io,id kriegsgefangenen Teulsa',? und Oester reicher z eriahren. Ans Motuilu sind KtegS gelaiiaen: Ter ka!serl,che iHuerneur von S,lllliamoa Dr. Sri Echultz. der kaiserliche WzeKonverneur GeKeimral on Tecklenburg mit Gemahlin, der Zliigenarzt Tr. glantz nt nakli, der Gekrelär Vlaker mik Veumdiin, !we kolaende Hcrren: Pezrlsrichler Eoerling, ?r. Sdnihert, Bcrwnllkr der Eingeborenen dnqelegenheiten! der clretilr de? kaiserlich, Goümrneurt Wars, der landwirilchalllich fci Die Kriegslage. Im Wcsik. Gegen Italien . v Won Major a. Berlin, 6. Surtl Da, wie man hört, in England setzt vielgelsscne Blatt ,The Nation" schrieb vor wenigen Tagen in einer Wochenübersicht: Fast überall sind die Veränderungen, weleye die Woche gebracht hat, zu unserem Nachfci! gewesen." Ab wenn man glaubt, e sollte dieser Stoßseufzer ein Zugeben tatsächlicher Wahrheiten bedeuten, so irrt man sich, denn bald hinterher komm der bedeutungsvolle Satz: ,Die4 feindlichen Angriffe sind nur ein Zeichen für die Aengstlichkcit der Gegner und ent springen seiner Besorgnis, unserem un vermeidlichen Bordringen zuvorkommen zu müssen." Man sieht, da englisch Herz steht in der Mitte zwischen Ja und Nein, zwischen Sehen und Blindheit. Da be deutet einen kleinen Schritt vorwärts zu der Erkenntni, von welcher ich neulich schrieb, daß sie unbedingt wachsen müsse, wenn der Frieden in Sicht kommen soll. Mittlerweile wird durch unseren glänzen den Sieg am Hornsrisf England die Ein sicht bedeutend näher gebracht sein, das; die Fortsetzung de Kriege für da bri tische Imperium die Zahlung eine allzu großen Preises für einin Erfolg im Kriege verlangen würde. Unser Bordringen im Raume von'Ber dun bleibt schrittweise, aber unaufhörlich. Da veranlasst unsere englischen Gegner, in Kriegsbetrachtungen sehr düster zu wer den und schon zu prophezeien, das wahr scheinlich die französische Linie westlich der Maas bi zur Hauptstellung zurückgebo gen werden müsse. Wie weit, darüber kann der englische Kritiker sich kein rechte Bild machen. Ich glaube aber, daß er dem an gcblich vom Generalissimus Joffre gehcg ten Plane folgt, dessen Verwirklichung nach einer etwas voreiligen Mitteilung de Matin" durch den Generalstabschef, Marquis de Castclncau, verhindert wurde. So viel steht fest, daß die Bundesgenossen Frankreichs übereinstimmend anerkennen, der Höhepunkt der Kämpfe um Berdun sci erreicht. Dieser Ausdruck in der gcg nerischen Presse verrät jedesmal, wenn er gebraucht wird, das bedrückte Herz der Entente. Wir kennen ihn schon au den Kommentaren zum Durchbruch am Du najee vor einem Jahre, zur russischen Räumung von Warschau Und zu der der unglückten Hcrbstoffensive der Franzosen in der Champagne. Jedesmal sollte der Weltkrieg feinen Höhepunkt" erreicht ha ben. Wir Deutschen können nur darauf antworten: Abwarten! Und wir sind da bei der Meinung, daß der Höhepunkt" de Kampfes für uns erst kommt, wenn wir unmittelbar vor dem Endziele stehen. Betrachten wir die Ereignisse vor Bcr dun mit unseren Augen, so haben wir sol gende wichtigen taktischen Erfolge zu ver zeichnen. Die Säuberung der Umgebung des Dorfes Cumiöres hat uns unmittelbar am linken Ufer der Maas etwas mehr Ruhe für unsere Truppen verschafft. Sämtliche Angriffe des Gegners auf dem linken Maasufer konnten zu seinem Nach teil abgewiesen werden, mit Ausnahme seines Vorstoßes am 81. Mai, wo er am Südhang des Toim Mannes" 400 Me ter unseres vordersten Grabens wieder an sich riß. Oestlich der Maas gefährdet un sere Eroberung der feindlichen Gräben nordwestlich und südöstlich des Cailletie Walde die bisher von den Franzosen festgehaltene Front zwischen dem Fort Thi'aumont und dem Fort Vaux. Sehr peinlich ist den Gegnern unsere Besetzung des Dorfe Vaux geworden, und sie haben versucht, zwischen dem Cailletie-Walde und Damloup uns mit Massen von In sanierte das Erworbene wieder zu entrei ßen. Es ist ihnen nicht gelungen. Wir halten Damloup. das Dorf Vaux. den Südrand des Caillette-Waldes und die Gegend östlich Fort Thiaumont. Daß e den Feinden hier nicht gelang, uns zurück zutreiben, ist der Grund der Besorgnis in Paris, nunmehr bald zur Räumung des östlichen MaaSufcrs gezwungen zu sein. Ueber die Verluste der Franzosen bei Berdun kommen ml dem französischen Hinterland de Kampfes schlimme Nach richten. Au Dieppe haben wir erfahren, daß kaum ausgebildete Mannschaften der Eisatzdepots an die Front geworfen wer den und daß von den verantwortlichen Truppenführern der Front um Berdun hiergegen Protest eingelegt wird. Die eng lische Enilastungsofftnsive hat einen An lauf genommen durch verstärktes Ariille riefeuer au den englischen Batterien und durch den Angriff starker englischer Kräfte am 1. Juni bei Givenchy. Da Resultat war unser Sieg im Nahkampf und große Verluste des Feindes unter unserm Sperr feuer, und dann haben wir den Englän der am 2. Juni eine Lffensivr entgegen gesetzt durch Eroberung einc wichtigen Höl)nrückens bei Zillebeeke. im Fpnn Raum. Auch hier werden die besonder schweren blutigen Verluste" der Feind durch unsere Heeresleitung stark betont. Auch der Angriff am 4. Juni, welchen die Engländer im NpernRaum unternahmen, ist vollständig gescheitert. Fassen wir alle zusammen, so ist die Lage bei Ber dun für un so weit fortgeschritten, daß sie kritischer für das Festhalten der fran zösischkn Ostfront wurde. Die Auffül lung der französischen Truppenteile bei Verdun begegnet ernsten Schwierigkeiten. perle Dr. SesiouS, der (üeomeler Pseiff. der Ilnnzer Will Hagedorn, der PNanzer Willi, Borchardt, der Kaufmann Hansen, Oderinaenieur tirsch, der Erbauer der drahilosen Emlion ms amoa. Alle der gsnannlen Herren ftnd m4 nuhmiloS deutsch Reserdeossizieie. ferner ftnd folgende Herren gefangen: Polizeimeister Pasch don Eamoa, ein großer Lischlänger und Schach sptcler vor dem Herrn; der Rcgiermigsbeaim Hennig. erner adetten vom Tamds ,CTfe" de Norddeutschen Lloi'd: Kurt von Goessel ut Bremen, Heinz Fischer auS Barmen, Aurl Paulscn ans Vremerhnden, Willy Lchmann, etnrlch Kertscher, Franz Schmidt, gri? ftiflt der, Vjaller wohin, Milhelm von halorski: sen, die Herren: Griin, Telegradhisl: Ruck scduk, Wwnteur: Bernhard eller (ebemai uchlnaus Wioimt Eden, jetzt Üliolullli). uker dem befindet M unter den Gefangenen der R,irungFkella Herr , Swoolpl) 011 Kc Guinefl. Zwischen Pruth und Ctyr. D. E. Moraht, Die Englander Haien ihren BundeSg'cnos sen während de heißen Ringen um Be dun noch keinerlei Entlastung gebracht, denn sie haben un nicht dazu bewogen, unsere um Verdun ringenden Kräfte ihnen entgegenzuwelfen. - Wie e zu erwarten war. geht da österreichisch'ungarische Bordringen au Tirol nicht mehr mit der Schnelligkeit vor sich wie zu Anfang. Da ist der natürliche Verlauf dieser durch die Alpen angesetzten Offensive. Die Schwierigkeiten des Hee resversorgung verlangsamen die Bcwegun gen der vorderen Angrisfsfronr, und e zeugt nur von der Gediegenheit de An; griffzunternchmenl, daß e nicht blind den Erfolgen nachjagt, sondern über dem Sie gen nicht die organischen Grundbcdingun gen de weiteren Erfolge vergißt. Nichts, destoweniger sind Fortschritte zu verzeich nen, östlich und westlich de Asticotales. Die Eroberung der Berghöhen östlich Ar sie ist wichtig für die Beherrschung einer Verbindungsstraße im Bal Cnaglia. In nerhalb eines zur Tiefebene herabstcigen den Gebirgsraume ist jede passierbares Straße für die weite Entwicklung be Angriffs von größtem Werte. Die Ent lastungsosfcnsive, Kelche die Italiener für sich selbst und mit ihren eigenen Truppen im Küstcnlande unternommen haben, blieb ohne Erfolg. Somit hat stch die Lage' Oesterreich-Ungarn wiederum verbessert,!' und es bleibt dabei, daß der Erfolg nnsc! rer Verbündeten, wie eine englische Zei, iung schreibt, die Ergebnisse eine einsah rigen Feldzuges in kaum drei Wochen um,' geworfen hat. ! Indessen hat sich aus dem russischen, seit einigen Tagen anschwellenden Artil! leriefeucr ein breitetet Angriff entwickelt,? welcher unseren ganzen Berteidigungs' räum von Kolti bis Czernowitz betrifft. Das sind rund 400 Kilometer, und es' müßte schon ein russisches Heer von meh reren Millionen gazu gehören, die on uns j systematisch ausgebaut: sehr starke Front ernstlich zu gefährden. Nußland opfert sich; hier tatsächlich für seine Bundesgenossen. Der Schrei nach Entlastung, welcher ausz Berdun und Venetien nach Rußland hin übertönte, hat also den formellen Erfolg gehabt, die Front unserer verbündeten Heere aufs neue zu beschäftigen. Der Zu ström frischer amerikanischer und iavani scher Munition verlängert auch auf diesem ! Kriegsschauplatz den Krieg wiederum, wa weniger verhängnisvoll für uns als für! Rußland selbst erscheint. Sämtliche Haupi angriffspunkte sind uns schon aus frühe' ren Versuchen der Russen bekannt. Bicle Taufende der Feinde fielen bereits im' Raume von Tarnapol und Aleksiniec. Auch die Festung Nowno spielt wieder eine Rolle als Stützpunkt des Feindes und Ausgangspunkt einer Offensive gegen Olyka. Ebenso ist der blutgetränkte Raum von Kolli am Skyr, welchen die Armee Linsingen seit Jahr und Tag standhaft verteidigt, wiederum Gegenstand des ruf' sischen Bordrängens. Mit einem Erfolg , könnte Nußland nur rechnen, wenn unsere, verbündeten Heere ihre Heere aus anderen! Kampfräumen verstärken müßten. Da' dies aber nicht erforderlich erscheint, weil wir für die Defensive stark genug sind, so bleibt die neue Unternehmung des Zaken ' Heeres ein Rechenfehler, dessen Folgen ebenso wenig ausbleiben werden wie die größten Kalkulationsfehler, den diess Heeresführung je gemacht hat. den forige setzten Ansturm gegen die Karpathen bis zum Mai 1915. Noch vor wenigen Tagen klagte die Pariser ZeiiungFigaro", daß Rußland zwar iz Millionen unbewaffne ter Reserven besäße, daß aber deren Be Waffnung und Ausrüstung von den Buj desgenossen übernommen werden mUß?. Beruht diese Klage auf irgendwelchen Tatsachen, so dürfen wir daraus schließen, daß der neue Ansturm unserer östlichen Gegner nach verhältnismäßig kurzer Zeit lahmgelegt sein kann. Wie sie lügen. Die Mitglieder deh französischen Akademie, die nach Spanien gereist waren, um dort für die Sache Frankreichs zu werben, sind von dort nach Paris zurückgekehrt. Der Philosoph Berg son hatte dann im Kreise der Akademie über den Verlauf und das Ergebnis der Reise einen Bericht erstattet, au dem der Figaro" ihm folgende in den Mund legte: .Der König von Spanien hat den Vertretern de Instituts von Frankreich einen Empfang bereitet, der keinen Zwei sei über seine warmen Gefühle für die Sache lassen kann, welche die Verbündeten führen. Diese Behauptung des Figaro' hat Bergson aber so peinlich berührt, daß er dem Figaro" folgende Berichtigung zu gesandt hat: ' Meine Pflicht ist, zu erklären, daß ich nichts Derartiges behauptet habe. Ich habe nu, gesagt, daß König Alfon Xlll. un einen wohlwollenden Empfang bereitet hat und un don den interessantesten Sk genständen unterhalten hat." Mit andern Worten, der .Figaro' hat einfach dem Philosophen Bergson ine Unwahrheit mit der Behauptung unter schoben, daß der König dem französischen Gelehrten über seine warmen Gefühle für die Sache der Verbündeten keine Zweifel gelassen habe, und um nicht selbst vor dem König don Spanien als Lügner dazu stehen, sieht Herr Bergson sich gezwungen, dem .Figaro" diese Lüge für eigene Rech nung zu lassen. Wenn Buckle !m Jahr 1862 Meint. Lag deutsche Bolk sei hinter seiner hohen Ge lehrtenwelt unendlich weit zurückgeblieben,' so würde ihn wohl der letzte deutsch-fran zösische Krieg (18701871) ine Besse ren belehrt haben. Seitdem sagt die ganze Welt, der deutsche Schulmeister , habe' eigentlich jene Schlachten geschgen und gewonnen.- " - . . .MM