n i iiH'H MM, , J.fl. pw 4 ftlii N L 40.. My ."V .- ';. UMiWLiDi v Tfl rfi 0 tVMWMSMM G'VMWW, mpwitj Vaya Lj m Tc I v-Tif JbN l T n , f V X X 1 ! s ) Ä y ) Das Kindkr-ZNulkum in V, firtiöhlnn ' " .., v ... v. We Wer ftnnl daS niiibmiiiifcurn In Brook. Ti)n, N. ?),. och nichts Umgeben von einem schön gcpslegten Park liegt das Wuscum, früher ein vor Nkhimt HkrrschasiLhaiis, an ber Ecke der Brooklyn Äve. und Prosvat Plack. Die ,A!wmIiäIeiIrn reichen allerbina bei wci jtent nicht aus, alle die großartigen snnnuunrjcn u veykrvergkn vno man war g'jroungcn, eine groften Teil der Eschkn. die im Besitz bc2 Museum sind, Verpackt im Erdgcschoß sikhrn zu lassen. i Die Leserinnen und Leiter de l'iu seuinstabc leben schon geraume Zcit in der Hoffnung, daß ihnen das so nolwen Tfle neue Gebäude bald bewilligt wird. I XSie sehen jedenfalls mit Schrecken dem ""i rn;,,!.. v. i.fc.i . .1.,.. ktfimii. vmutiii, vil y-vm Uijt Ulllll . kiesigen Andrang in den Voriragsräumen ..,ui ..c. t.:. im...... k,:. v... iwcui, yuj vir juiumm tm j--ti iiyt wißbegierigen JTiitdet zu Zeilen nicht zu fassen vermag. In den unzähligen Vblc'ilnngkn del Museum sind Dinge, von denen man nur liest. Historische Begebenheiirn, die fünf Menschenrassen, Leben und Pflanzenwelt in den verschiedenen Erdteilen sind in loslösten in Miniaturmodellkn auöge stellt. Nicht zu vergessen ist die endlose Liste von usgcstopstcn Tieren, Hunderte von verschiedenartigsten Insekten, seltene Steine und kunstgewerbliche Produkte Vmerikai und enteret Länder. I Sogar eine drahtlose TelcgrapheN'Sta iion beherbergt dieses interessante Hauö. Frl. Lee unterrichtet die Kinder in der drahtlosen Telegraphie. Sie erzählte mir sie schien sich selbst sehr darüber zu fitt fmfi kl, O.nt. Im hi ft jtiuki p ftiftt li'M VI vu ' . t . rj . c c. cn:fv ....ti. t. .1 :t W . ncucniicqcnuc jcuu jngi, lutmit uu iyv uu Handwerk erlernt haben, die Ersten gkwe scn feien, welche per drahtlosem Telephon gesprochene Worte in Honolulu und Pa tis gehört haben. Die beiden jungen . Männer sind sehr geschickte, in ihrem Jach - Lufzerst tüchtige Ingenieure, die bereit! in ' 'wenigen Jahren die Erde bereisten. y r i Brooklyn kann es sich zur Ehre crnrech en, da einzigste Kindermuseum der Welt ' zu besitzen und ist auch nicht wenig stolz darauf. Der Museumsiab wählt die Themata für die Vortrage derart, das; sie sich dem Studium der Kinder möglichst anpassen und arbeiten fo mit den Schulen Hand in Hand. Im Laufe der Saison schicken die Broollyner Schulen klassenweise die Kinder zu diesen ebenso lehrreicben wie interessanten, durch Lichtbilder illustrier ien Vortragen. Doch nicht nur ouf Veranlassung der Schule kommen die Kinder dahin, um ihren Wissensdurst zu füllen. Sehr viele Kleine der Umgegend find täglich regelmäßige Gäste der Biblio thck der der Busy Vee", wie sich der Naum nennt, in welchem ein Bimenkaflen angebracht ist, in dem man !ie fleißigen Bienen bei der Arbeit beobachten kann und wo die Kinder ihre Steine. .Pflanzen und Insekten identifizieren lassen von der Lehrerin. Hauptfächlich halten sie sich aber in der staunenswert komplet ausge ftattktcn Bibliothek auf, wo sie sittsam an den langen Tischen sitzen und im Flüster ton die Leiterin bei Raumes fragen, wenn ihnen etloaS unverständlich ist und eä wird ihnen stets bereitwilligst und freund lichst jede kindliche Frage beantwortet. In den weiten Räumen de unteren Siockwerkcs befinden sich die großen OMasten, in denen die ausgestopften Vi kl fi in ibrem aanien wunderbaren fte derschmuck dem Beschauer präsentieren. ''i Da find olle Arten vo'. Gefiederten Ver " Wien vom stolzen Pfau mit dem Herr . lichen Riesenrad als Schwanz bis zui, be fchcidenen grauen Strafjenspatz. Die Kinder zeigen gerade n diesen sehe großes Interesse. Sie beobachten die Bögel in ihrer Nachbarschaft oder wenn sie auf's Land gehen und legen sich Listen an von olchen, die sie bereits kennen oder der .leichen ihnen unbekannte Bögel mit denen . srn Museum, denn zum größten Teil sind ? dort die einheimischen ausgestellt. Auf , I diese Weise lernen die Kleinen die Natur und ihre Geschöpfe kcnnm und lieben. I Ein zwölfjähriger Junge, der sich mir bei meinem Nundgang durch daS Museum V 'vertrauensvoll anschlok. hatte gar qlb entdeckt, daß die mein erster Besuch dort war. Er schwang sich deshalb zu meinem Führer auf und kam sich natürlich unge mein wichtig vor, wenn ich ihm Gelegen lieit gab, einige Fragen zu beantworten. Er erzählte mir, er komme täglich dorthin um zu studieren, hauptsächlich sei ihm die Botanik anS Herz gewachsen. Win Erdbeben bei den Meinzelmänncben. i " -0xXNV vjzZs r -NA -z?rs m&&z?'S-' - . .-zzz5-. ...v : --c- 1 vmry UM' ' : j-r.' ' i i y ..ocn Vi. i xjta rK. rw - - t H.t sfj -r., " -, - - -i 1 .-- i "' f , ' ii i i.Utlvt"' ifjk Frl. Lee und zwei ihrer Tchlller, die l tüchtige Ctutzen des drahtlosen Tele graphkndienstcS sind. .Ich bin Mitglied von unserem Baum klub". den die Leiterin der Bibliothek. Frl. Draper gegründet hat, Fräulein. Unser Pledge" lautet: Ich verspreche hiermit, Bäume zu studieren, zu pflanzen un'' zu befchilhen, wenn ich dazu aufgefordert werde ich will stets ehrlich, loyal und gehorsam sein und will gute Kamerad schaft fördern helfen zum Besten der Bäume. Ich will allen Ansorderungen, die man betreffs der Bäume an mich pcllt, stets geduldig und bereitwilligst gerecht werden und immer versuchen, meinem .Baumklub' nur Ehre zu machen." Der kleine Mann beförderte diese Reihe guter Borfhe mir solchem Ernst zutage, daß ich wohl mit Bestimmtheit annehmen kann, daß er icincS derselben vernzchlässt gen wird und le ausführen, so weit eS ihm seine klndüche Energie erlaubt. Ganz stolz erzählte mir der Knabe, daß er v:;i dem Gelde, welches die Mitglieder die scs Baumklubs" durch sammeln und Verkaufen von Etaniol und Papier er werben, zwei Bäume unweit feiner Schule habe pflanzen lassen. Der Laumklub hat mit der Mnhode, In den Kindern das Interesse wachzurufen, in den Straßen von Brooklyn Bäume zu pflanzen, groß artige Erfolge erzielt, wofür der Eifer der Kinder im Sammeln und Pflanzen der beste Beweis ist. AIs ich mit dem Jungen die Treppe hinunter ginz, hielt er mich am Acrmel fest, sah mich mit den großen braunen Augen ganz ernsthast an um sagte: Wis fcn Sie, Fräulein, seit wir Ferien haben, komme Ich nicht mehr täglich an den Bau men vorbei. Aber mein Vater erlaubt mir, trotzdem nach ihnen zu sehen und so gehe ,ch nun jeden morgen zu ihnen und besuche sie, grade als wenn ich zur Schule ginge. Wir ziehen nächste Woche für einige Zeit auss Land und währenddem wird ein Schullamerad nach meinen Schützlingen sehen und mir von ihnen schreiben." Die Worte de! Knaben zeigten mir deutlich, wie ernst die Kinder es mit ihrem Versprechen nehmen, da! sie bei de" Auf nähme in den Klub abgebe :. Wollte man alle ide interessanten, mit viel Verständnis ::nd großem Geschick ar rangierten Räume dieses Muster-Mu seums erklären, könnte man ein Buch da mit flen. Ein Besuch in die Mu seum ist nicht nur für Kinder, soncern auch für Erwachsene schon ein kleiner wis senschaftl'cher Kursus für sich. Für wiß begierige Kinder ist eS jedenfalls ein wei teS Feld und jede Mutter sollte ihren Kleinen, wenn irgend möglich, d'. vielen Vorteilt, w.lche ihnen das Museum bietet, nicht vorenthalten. Die Kleinen fühlen sich sehr schnell heimisch in den interessan ten, mit unzähligen Dingen gefüllten Räumen, das ihnen zuerst ein Buch mit sieben Siegeln scheint, die sie aber bei fleißigem Besuch eins nach dem anderen lösen lernen, , Margarethe. Es ist die Hauptfache im Leben, nie daö Nebensächliche außer Acht zu lassen. Die Neue ist weiblichen Geschlechts, sie kommt auch meist zu spät. Die Gewohnheit gleicht dem Rost sie zerstört die Schärfe unseres Geistes und Gefühls. I - V 1 :. - yxr-Tiiii" . - ----- r.r-ri y- ...Trz (?) O i- . " " ' ' , " 1 1 "" ".",... , y , ', v'. .' ..'. 1 ' " . '''"" ' lr ' . .. 4 , - "- . r- f f AM. l ". : , ii. ,. .,-.....'.,,., i f r 4 .. -XJrj , ' , 4- i : ..; ;:'- !. .i ..'V ' i . , : yfxd-- rr - - i sl . -i ' l))X.r r- !r--'M,..-.-!i-- r ' Vwr v ' MW i. X i - - - v "v if "vXJ -5 y4 i. 1 '! ) i 1 - TrtfJ r t' j j j 15," ; jf l ' ;j , j. je ' ? ' ),, -n' !( ' - ? I 4iyJ t7- 1 ß - i A t , v II c , .WV ? i 'i fe. i '21 ; : ' ßl:ii : . W'"' ... i- i : m - , ,. $ !. .:.,;: .. . ''mt j.-!' - .."..' , " ,, z t i " .-. 1 f f. .. -f. - - f " ' -ÄTSsW , , -. :, i. jB1' -jMitSi '. . - 1 '. -1 ' i in ! - j i i ' US " .. r - :t i , , . . :, . i , i i 1 1 . . t r . i '4 A , s . i 5 y i , - i , ' j - 1 H, i - ii l v-:-; 1 1 IZ Ä r . . . l , ; . ' A , s;t, x " . ' ' . : . (ikZ-.- : - iFbW2 nööp - ' t . :::4;yisil - ! ( ' V, - V . , . ii..' ; ,' ". : i,.;' .... V . t l ? , '.:; I - t "-N. il I , k .... ' . ' ' -- ,., ' .. t?' ' . '' rW. .. .. .44 V ( . ,l.rfV- ' " ,'5cJiV,lv3s'" " 1.;. i - ..,... V-lW--""" ' ......... ?aV";-. A , , " ' ' . , .'.. , - ' ' i R . . , -.. i Z ' ' 1 1 's :l . , ; ; 1. : " ' ' . . . .'. ! ...iw -fccu, 7 i .h-Sj.--.'. ' 4 I ir , v 4, j ' itwttMfrwMWy"""""J '' r , - . ' j . ";'r v ' v , ' S ' ' . C.'m'' '-,, - V -' . . ' , Jas Fr Humoreske von (ophright Schuldner zu sein, gehört sicherlich nicht zu den Aniiehmlichleitcn des irdischen Da scins. Ost ist ei, zwar entschieden noch besser. Schuldner als Gläubiger zu sein, denneinem dunklen Gerücht zufolge sollen letztere weit mehr von Sorgen bedrückt sein als ihre Schuldner. Aber so etwas verstehe ich nicht recht. Oder, besser ge sagt, ich verstand es nicht bis vor kurzer Zeit. Denn ein Ereignis doch ich will die Tatsachen für sich allein reden lassen, dann mag der Leser selbst urteilen. Also ich bin Künstler. Ich dichte und male auch manchmal. Damit ist natürlich auch schon gesagt, daß ich ein unverbesser licher Idealist bin, der in dem Wahn lebt, die heutige Menschheit habe noch Zeit, sich an gebundener Sprache zu ergötzen, und ziehe daS Lesen Schillerscher Perlen dem Lesen deS Kursblattes vor. Natürlich ist damit aber auch gesagt, daß ich ost nicht weiß, ob ich morgen zu essen haben werde. Aber dafür tröstet mich das Bewußtsein, daß mir nach meinem Hungertod ein glan zendes Denkmal gesetzt werden wird, dessen Kosten hundertmal größer sein werden als die Honorare, die ich während meines gan zen Lebens für meine Gedichte erhielt. Ich war Schuldner einer liebenswur digen Dame. Allerdings schuldete ich ihr kein Geld, sondern nur Dank. Aber für eine empfindsame Dichterseele ist daS eigentlich noch viel ärger. DaS Gefühl meiner Dankesschuld drückte mich, und ich sann nach, wie ich mich ihrer entledigen konnte. Ich hatte die Dame allerdings besingen können, aber das wäre doch Das Broollyner Kindermuseum. i'y-w- Epiridion Gopcevie. .Buch kür Alle'.) ebenso undankbar als yraufam gewesen. So befragte ich sie also einst unvermittelt, womit ich sie erfreuen könnte. L- Schenken Sie mir ein Armband." war ihre Antwort. Ich war glücklich. Ist eö doch fo leicht, ein Armband zu schenken! Man geht zu einem Luwelier, sucht sich ein passendes Armband aus. gibt einen Schuldschein oder Wechsel dafür oder zahlt in Rate nach Eingang der erhofften Honorare. Diesem Gedankengang folgend, machte ich mich auf, ein silbernes, aber fchön der goldeteS Armband zum Preise von etwa zwanzig Mark zu kaufen. In der Er wägung. daß der vornehmste Juwelier der Stadt am ehesten in der Lage wäre, einem Dichter zwanzig Mark zu kredi tieren, wollte ich Herrn F. aufsuchen. Aber auf dem Wege zu ihm stieß ich un vermutet auf die erwähnte Dame. .Wohin gehen Sie?" fragte sie mich. ' .Zum Juwelier, um Ihnen ein Arm band zu kaufen." .Wie. Sie glauben, daß ich mich mit cinn gelausten Armband begnügen würde?" .Nicht?" .Ich kenne nichts Abgeschmackteres, als wenn ein Herr einer Dame etwas auS einem Laden kauft. Dabei gibt er doch nicht seinen eigenen Geschmack und seine eigene Idee, sondern die des Verkäufers. DaS Armband, das ich Wunsche, soll Ihre in Metall verkörperte Idee sein. Ihren Geist atmen. Dichten, also malen oder zeichnen Sie in Armband, möano - r v r ' . - 7 r i - .'v '(!'-. . fr f ;(, ' t: fr '1 , 1 --'. I ' - ,.- ' M daS Ihre Gedanken ausdrückt, und dann kann es als in originelles Geschenk gelten." Ob mein Gesicht bei -diesen Worten geistreich aussah, weiß ich nicht, weil ich keinen Spiegel bei mir hatte. Aber das weiß ich. daß ich verblüfft stammelte: Ich begreife! Aber zu einer solchen Dichtung benötige ich eine Frist von mindestens vier Wochen." " ' Die ich Ihnen gerne zugestehe." war die tröstliche Antwort. ' Da saß Ich nun in einer schönen Ver legenheit! Mein Gefühl glich jenem, das uns beschleicht, wenn wir gegen Ende eines Dramas nicht wissen, ob die Heldin den nächsten Akt überleben wird. Ich sollte ein Armband dichten"! Diese Aufgabe lieh sich zur Not noch lösen. Aber die Dichtung ausführen lassen und dann bezahlen, das war es, was über meine Kräfte ging. Immerhin, ich mußte in mein Ver derben rennen, denn unmöglich konnte ich mich vor der Dame blamieren. Mein voreilig gegebenes Versprechen mußte ich unbedingt einlösen. Also ging ich in eine Papierhandlung, kaufte dort einige Bogen Zcichenpapier, ein Dutzend Bleistifte aller Härtenummein und einen Radiergummi und machte mich an die Arbeit. Nach Ver lauf von drei Tagen hatte ich bereits lf Bleistifte, elf Bogen Papier und den Gummi verbraucht; aber dann brachte ich auch etwas zustande, was mich in hohem Grade befriedigte. Die Zeichnung schien mir wirklich ein in Metall ausgedrucktes Gedicht zu sein. Selbstbewußt machte ich mich also auf den Weg zu dem berühmten Juwelier F. Unterwegs befah ich mir nochmals die Zeichnung. Das Armband war wirklich herrlich! Aber plötzlich überlief es mich eiskalt! An den Preis hatte ich ja gar nicht gedacht! Obwohl ich von Geschmeide 4 1 . i w ! r inder in der Bibliothek. nicht! verstand, sagte mir doch eine dunkle Ahnung, daß jener von den in Aussicht genommenen zwanzig Mark weit entfernt sein müsse! Und dabei besaß ich nur fünf Mark, die ich als Anzahlung geben konnte! Schon wollte ich umkehren, als mich ein gewisser Galgenhumor überfiel. Ob es hundert oder gar tausend Mark kostet, hat schließlich keine Bedeutung, wenn man iiberhaupt nur fünf Mark anzahlen kann und für den Ret einen Wechsel geben muß, dessen Einlösung recht unsicher ist. Und so trat ich dann stramm bei Herrn F. ein. WaS mich so stolz den Kopf heben machte, war, daß ich vorher alle Armbänder im Schaufenster prüfend betrachtet und ge funden hatte, daß kein einziges auch nur annähernd mit meinem .Gedicht" wett eifern konnte. Herr F. hörte mich ruhig an und nahm dann die. Zeichnung zur Hand. Hübsch erdacht!" rief er bewundernd. Wird Aufsehen machen! Derartiges ist noch nicht dagewesen! Aber die Aus fiihrung wird wohl drei Monate in An spruch nehmen." Ich knickte förmlich zusammen. Volle drei Monate! Das mußte ja dann viel leicht zwanzigtausend Mark kosten, wäh rend ich noch nur aus zwanzig eingerichtet war! Ich wollte reden, aber die Zunge klebte mir am Gaumen. Schließlich dachte ich mir: Mehr als eingesperrt kann ich nicht werden, und da bleibt es sich gleich, ob ich wegen Herauslockung von hundert oder zwanzigtausend Mark eingesperrt werde. Im Gegenteil, die verschiedenen Gerichtsverhandlungen, denen ich beige wohnt, hatten mir gezeigt, daß jemand,' der um Hunderttausende betrogen hatte, glimpflicher davongekommen war als einer, der aus Hunger Mundraub" begangen hatte. Und da Herr F. weder vom Preis etwas sprach noch Anzahlung verlangte, beschick ich mich und entfernte mich mit einer Berbegung. . Eine trübe Zeit brach für mich an. Diese drei Monate beuchten mich drei Jahrhunderte! Um später die Katastrophe leichter zu ertragen, beschloß ich, mich n Herrn F.s Anblick zu gewöhnen, indem ich ihn von Zeit zu Zeit aufsuchte, angeblich, um mich nach dem Fortgang der Arbeit zu erkundigen. .Meine Leute sind unausgesetzt mit dem Bau des Armbands beschäftigt." war meistens die Antwort. .Die Arbeiten schreiten rüstig vorwärts." Natürlich fetzte ich dann eine hoheits volle Miene der Zufriedenheit auf, aber in Wirklichkeit peinigte mich gräßliche Verzweiflung. Wenn derart an dem Armband gebaut" wurde, kostete eS viel leicht gar vierzigtausend Mark! Aber da es ja schließlich gleichgültig ist, ob ein Ge genstand zwantigtaufend oder vierzigtau send Mark kostet wenn man ihn doch nicht bezahlen kann, beruhigte ich mich; nur machte ich jetzt öfters Spaziergänge in die Umgebung des Kriminalgefängnis ses, um mich schon vorzeitig zu akklimati freien. Auch erkundigte ich mich nach den dortigen Verhältnissen, und als ich hörte, daß man sich auch mit fthi,iftlichen Ar bciten beschäftigen dürfe, faßte ich den Karikaturen von N. Meile Beschluß, meine ' Gefängnis.eit zum Schreiben eine gelehrten wissenschast lichen Werke zu verwenden und mit dem Honorar dafür daS Armband zu bezah len. Endlich war die Frist verstrichen, und Ich begab mich, mit Wcchselformularcn und fünf Mark für die Anzahlung in der Tasche, zu Herrn F., der micht fchr freundlich empfing. Man wird Ihnen gleich Ihr Armband bringen." sagie er. .Ich bin überzeugt, daß Sie damit ufrieden fein werde." ,. Und ich bin überzeugt daß du mit mir nicht zufrieden sein wirst." dachte ich mir,, doch hütete ich mich natürlich, den Gedanken laut werden zu lassen. Ein Kästchen wurde mir vorgelegt, ich öffnete es und stieß einen Schrei des Ent zückens au. So herrlich hätte ich es mir in der Ausführung wirklich nicht gedacht! ES war entschieden das Höchste, was menschlicher Gciß in Armbändern leisten konnte! Für einen Augenblick vergaß ich Ge fängni und wissenschaftliches Werk. Aber dann besann ich mich, griff in die Tasche, wo ich krampfhaft daS Fünfmark stuck und die äjjcchlelsormuiart umsaizie, und stammelte mit heiserer Stimme: Sie haben in der Tat meine Erwartun gen iiberlrofsen! Jetzt handelt es sich nur noch um den Preis." Der Schmuck ist bereits bezahlt!" ' Ich wurde rot und blaß. Reden konnte ich nicht vor Verblüffung. . Ihre Zeichnung ist fo unerreichbar schön," erklärte Herr F. lächelnd, .daß mit der Facon, die ?ie mir reunvuqii anvertrauten, ein Bombengeschäft m Vn werde. , Nehmen Sie also das VtmSznd als Honorar für die Erfindung. Und follten Sie gewillt sein, mir künftig ahn liüe interessante Zeichnungen und Ideen anzuvertrauen, fo würde ich Sie gerne in gleicher Weise entschädigen." Ich konnte nicht sprechen. Stumm drückte ich die Hand des braven Juwc licrs. Ja. es gibt noch selbstlose Mcn schen! Aber eines :nuß ich noch erwähnen: ich schreibe keine Gedichte mehr, auch keine wissenschaftlichen Werke, aber ich dichte seither Armbänder, Halsketten. Ringe und Broschen und stehe mich weit besser da bei als mit meinen lyrischen Gedichten. Allerdings wird man mir dafür nach meinem Tode kein Denkmal setzen. Leider ist eben nichts auf dieser Welt vollkommen! Etwas über Bügeleisen. Es klingt kaum glaublich, daß es im mer noch Frauen gibt, welche, wenn sie beim Bügeln das Eisen aus seine Hitze hin prüfen wollen, dieses nahe an ihr Ge sieht bringen. Aber leider werden die Ge wissen nicht alle. Erst neulich ist mir wiener ein solcher Fall zu Ohren gckom men, daß eine junge Fraif das Plättcifen nahe an die Wange gehalten hat. In dem Augenblick kommt ihr Kleiner gesvrungen, rauft sich mit dem Hund und fällt gegen die Mutter, die eben das Eisen in Ee sichtshöhe hält. Die glühend heiße Fläche berührte nur den Bruchteil einer Sekunde das Gesicht der Frau. Aber das genügte, um die Unglückliche für Lebenszeit zu ent stellen. Ihre rechte Gesichtshälfte ist so derbrannt, daß eine große Narbe sie stets an diese Unvorsichtigkeit erinnern wird. Das Einfachste ist, man nimmt etwas Bienenwachs, das ja die meisten Frauen zum Glätten der Eisen benutzen, stellt das . Eisen eine Weile auf einen Tropfen des selben ouf Zcitungspapier. Bräunt sich das Wachs auf dem Papier fehr schnell und brennt das Wachs, fo ist das Eisen entschieden zu heiß für die Wäsche, bräunt es sich aber nur langsam und hinterläßt keinen scharfen Qualm, ist eS gerade gut zum Bügeln. Fenster lassen sich am besten an einem trüben Tage reinigen, da sie von der Sonne beim Putzen sehr , leicht streifig werden. . , ' Wenn man Salatblättcr nach dem Spülen von allem Wasser befreien will, lege Man die Blätter in eine alte saubere Serviette, fasse die Enden zusammen und schüttele den Salat darin hin und her. Der Stoff wird alles Wasser aufsaugen. . Wenn man Frikadellen oder Hambur ger Beefsteaks längere Zeit vor dem Bra ten anrichtet und sie in den Eisschrank stellt, sollte man sie frühzeitig herausneh men, da sie nicht gut braun werden, wenn sie so eiskalt in die Pfanne kommen.