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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 24, 1916)
Cvfit IrtlSsf Aus einer Beutesammelsfelle U ' ' ' ' t ; VA , f w - ' , i A'l ik .Mf , - $;'' . , --V XfmfrSifi 1V Vrf 'lB1' i . - i ES in Franloreich. --tZrl. sf? : wU r -'ry G V Einholung und Versand der Kricgsbkute. orticrrn, Neinigen und Tcöinfijicrc. Wiederverwendung brauchbarer achen an der Front. Wahrzeichen deutschet Tüchtigkeit. Tc'zt und Vilder von KricgZmalcr Professor Georg Schööcl. eophrlgSt Leipziger Lllustrin! Leitung-. 1018. Stf ' iserne Disziplin und altptcußifche Sparsamkeit vebkrrfchcn in die sem gewaltigen Lölicrringen die deutsche Armee wie nie zuvor. Auch Im kleinsten zeigt sich nunmehr Deutschlands Größe, an leiner Stellt wird die Wachsamkeit und Sorge für den ge ringfügigsten Gegenstand vernachlässigt; man möcht sagen: kein Knopf geht in die sem Kriege unnötig verloren. Jeder Kampfplatz muh sogleich nach be endet Aktion aufgeräumt werden Da gibt ei Gefallene zu rekognoszieren, Set mundete zu bergen, verstreute Waffen zu sammeln, die Leute fertig zum Abtrans Port zu schichten. TaZ ChaoZ mutz so rasch 18 möglich gesichtet werden. Zunächst werden die zusammengesuchten militärischen AuSrüstungsgkgcnstände aus Autot gepackt und über die Etappen sofort zur nächste Bahnstation befördert. Dort verladet man sie ohne Verzug In Gepäck, wagen. Die großzügigst Internationale herrscht In solch einem engen Raume. Da liegen Gegenstände nebeneinander, von denen die einen virlleicht in London oder Paris, die anderen in Berlin. Essen, Wien oder Budapest hergestellt wurden. Wafsen ruhen friedlich Seite an Seite, die sich im wutenden slahlamps gekreuzt haben. Konw ten sie reden, all diefe stummen Dinge, er schlitternd und unerhört würde es fein, was sie do ihren Erlebnissen erzählen würden! Bände würde ti füllen voll blutiger Tragik, voll echter, unverfälschter Weltgefchichte! Welch in Anblick, kenn die verladenen Sachen auf einer deutschen Station in ge waltigem Sturz aus einem Waggon auf den Bahnsteig niederfallen! Sind auch die leuchtenden Farben der früheren preu ßischen Uniformen dem schlichten Feldgrau gewichen. Sturm und Wetter. Sonnen vrand und nicht zuletzt die Bluttaufe ha den den Stoffen feine, besondere Effekte verliehen. Die Felle der Tornister schil lern neben dem düsteren Schwarz der französischen ßes; rote Hosen leuchten, Trompeten blinken; malerisch zerschossen präsentieren sich Trommeln aller Arten. Dazwischen glitzern Helme, Säbel, Bajo nette, Blechdosen, Maschinengewehre. Die zusammengesuchten Uniformen türmen sich zu Bergen; sich mit ihnen zu schaffen zu machen, bedeutet in gefährliches Unter nehmen, denn nges Leben herrscht in chd sen stummen Zeugen ernster Stunden: die Laus treibt darin ihr geschäftiges Wesen, und der BazilluS sucht sich auszubreiten. Venetrante Gerüche steigen auf, falls nicht draußen im Felde die abgezogenen Pferde nd SZ'mderhäute genügend eingefalzen wurden. In den Waggons liegen meist die gesamten Vorräte unsortiert durchein ander. Wie oft bin ich mit dem lieben! würdigen .Beute-Offizicr", Herrn Haupt 'Mann M., dem sogenannte Beuteltet', zwischen all diesen Trümmern herumgekro, chen, die doch zum Heile des WaterlandeS wieder Auferstehung fein müssen! ' Von der Beutefammelslation auZ wird der ganze Segen in ausgedehnte Sortier räume gebracht. Ausrüstung und Be klcidungszegenstände, an denen sich Leder teile befinden sämtliche Uniformknöpfe sind ja auf Lcderstückchca befestigt wer den in mächtige Tcsinfektionströge gewor sen, allwo sie in etwa zwei Stunden in einer fünfprozentigcn Lösung von Kresol seife liegen bleiben. Wäsche und sonstige Baumwoll oder Leinenstucke gehen durch Heißluftapparate, um alles, was da kreucht und fleucht, sicher zu vertilgen. Zivil dampfwäschereien übernehmen es sodann, di der Körperbekleidung dienenden Sachen noch vollends zu saubern, wahrend Weib lein aller Art, alte und junge, hübsche und yatzliche sich bereit halten, die Ausru stunasgkgenftände nach der Desinfektion zu waschen und blank zu reiben. Die Tor nifter werden besonders liebevoll behaw delt. Deutschlands Sauberkeit und Akku, ratcsse betätiot sich auch in diesen Neben, dingen der Kriegführung aufs glänzendste. All die geringsten Gegenstände werden nunmehr auf geräumigen Böden getrocknet und an die Bekleidungsämter abgeliefert, ohne weite Instandsetzung, die erst spa ter erfolgt, und zwar gründlich. Zu dielen Hundertc stehen dort die Stiefel: jeder könnte ine Geschichte erzäh len vom Heldentum seines Trägers, von endlosen, Märschen durch Morast, Sumpf oder wählenden Sand, vom Aufenthalt in feuchten Schützengräben. So manche Stiefelspitzt ,st von einem Granatsplitter fortgerissen, unzählige Schäfte von Ku geln durchlöchert, und das Leder durch den Einfluß der Nässt verhärtet. Und nun nst die Helme! Ihrer Spitzen, Adler. Sturmriemen beraubt, trag sie sämtlich .ehrenvolle" Lerbeulunaen; manche sind völlig platt gedrückt, filuch Frankreichs .Stahlhelme' zeigen kräftige Marken von Angriff und Widerstand. In diesen reichgcfüllten Beutesammck pellen herrscht streng .des Dienstes immer I ARBEITEtllN MIT TORNISTER 1 A;i k t u M 8 I N. i 4 V 'x i J ' 5 " ii t "4j:' ?., 7. jrj? fj AUSLADEN VON BEUTEMATERIAL " KrtJ' &i' NV mw--iL, V OyAyJ r f'if ' V, MV .. , . ki V . t ,uvv H v . . -W M U ' V V ' Msih: " "JT ' 11 I IV Oijv i .. .. I !VvVÄ tef-rs i aui n A - te -r., rmmwbzz M1 i ; v;ra I IMV i:..r-y, v m 1(1 7 L I V. f f Vvsi'-sa-'-- i V f SMr 5 L ji'- i CAvHy X ' f Juh ' , rr , , -1 WMkT- Zlü V ! i ' i 11 ' ' ' 'l ' ml v rJjyf n ; WWW iMÄ fel'fer; CT & i i rriC' J 'fAl'' " t:- f? VtM MM z-i'M'M pi;t X4-A Vl Lii: fiPS"rfi 4. Jr;'l li . ,ll&'?:JsJrH $:.J;- . I VA -z'Lr-' 4! A ' ' t : jv . M -? 3 . ', !V ' . f v -rr 'r; , i , ' .i . ' -1 ?vv . : . , : sr?rJ " VA jKhtt S-.'tt'vS m!teßttytttK V iv -' AwwM - - 7 A , . 'AW W-- ,M... iuimimui, imum-ittMIMMMuii v " J i ' ' ' t w up-- ;7-; ;'), 4 uLx k 1 1 r T-f 4 , j ys. x ' 'ifx li U ÄsL-f ff : ' yy-S- x KffJi- :i ,! i,v . j.5 , . XV I -TsSk - '- ih lii' ' --"I , tt , Xist - Jh-t'fil 1 . II r f ,: ;; ' tll'' tvv '--v.' - . . . U - A UVvÄj ' . ' VS ;A' - r" - r r j-'- . . . V - y r--- - ? . r f 7r . '-v -M-X- - . fr- A- M " . . -j . F ' ' .K" . fh .-i M -V ?r y. wr , . . ' . - C: - . 7 A,, -'1 S-K jf 1 -W- t 'V Km S 'fr- VV lP:f.'i?V ihll U r v 4 V- '':' .' fVC jlf" 4 f ' y f'7&?-- yz-;M. .00 '."' . V v.r v i- . f WV' " llT-iJ .y."v,' - i vv V'-- v M 1 v v ; j Tf - r - ! ', rf ' ' j - r äff '' - 4 r i- , . ? , " ' ; -. f -j. vJ" '-,. y- v , fr. K i K- I- v ' p t iy iB' r I !K f - V ' Ü : ! I ,"1 1 - W""w li kV. ' D .J- .1 fi, . MI?V j 4- "TTTT ' .WK. . 'V' V J- , ; K A ' xim ; -ji;; - )' ?. - 1 . j! n l--'i'f . V'.-Iv- , ' ' u BE DEß--' ÄTIEFELREINIGUNÖ. ! -.kN f e i ' 4 i i l I . ' - ' f i . " i ?' .." k . ; , ' t - ' w, , f' " V 4 V i , t 5 V " vij. ; -k - ,- ' j i(t, ' - v; .r V'"1' ' -fit :'hh GE8CHOSSKOOBE SPATEN. UND HELf-lE gleich gestellte Uhr'; eS werden Tag und Nachtschichten gemacht, zweimal zehn Stunden täglich. Das Personal verfügt über besondere Anzüge für reine" und .unreine' Räume und ist verpflichtet, nach getane Arbeit ein Brausebad zu nehmen. Der Anblick aufgestapelter Musilinsiru, mente mit ihren seltsamen Formen bot oft ganz Überraschende Effekte. Ebenso die Sammlungen don Maschinengewehren und Trommeln fremdländischer Herkunft. Welche Formen Und Farben zeigten sich da! Alte malerische Stücke wit kostlichem Schnur und Troddclbehang. Diese Trommeln und Blasinstrumente hätte der alteMalcrfürfl Mcnzel sehn wüssent Tag und Nacht wäre er nicht fortzubringen gc Wesen. Welche, Refleze hätte tt allein aus ö. . : v ..m y j - ? -" . i ... . -sL' ; - i : y tf'-t .:A -J 4. ' J X' . - js' ""f-t; T 1- " 4- f- 5- i '"-irhif Ifc 1 v. ? v,. ; v? i 1 ): KH . 'XJ; "tt . -' v.Cf..' t ' " ''' V0 IIEM t)ESINFEKTIONSAPPAQAT Kl BC ITSKi-INNaN ' NllTHELMEN ben Trommeln herausgeholt! Jeder Kno ten in der Verwicklung wäre ihm wichtig erschienen. . Die Beute mutz aufs sorgfältigste be wacht werden. Viele Neugierige umschlei chen die blitzenden Stapel. Ein konfis ziert aussehendes Individuum, eö hieb möglicherweise Maurice LhSdinne t einem klcinm französischen Nest, mit einem abgefaßten französischen Spion zugleich eingeliefert, konnte di gierigen Blicke gar nicht loöreißen von der Herrlichkeit, strich sich lüstern de langen Bart und murmelte allerlei Unverständliches. Im ganzen genommen bedeutet es eine mühselige und peinliche Arbeit, die Beute ARBEITERINNEN. MIT HELMEN wieder felddimstsähig herzustelw, oll Ihr, Schäden auszubessern, die Flecken und un liebsamen Bewohner davon zu entfernen. Aber ein gewaltiges Kapital wird dem Vaterland erspart durch die Sorgfalt, mit der deutsche Hände bemüht sind, zu sam mein, zu reinigen, .auf neu' zu arbeiten. Drei, viermal wandert der nämliche Ge genstand hinaus in Feindesland, genau wie unsere tapferen Verwundeten, die den Augenblick nicht erwarten können, bis sie wieder .draußen' ihre Pflicht tun dürfen. Die .Kriegsbeute', da heißt die fremd ländischen Uniformen. Armierungsstllcke, Trommeln und Blasinstrumente, die s manchem den frühen Tod verkündeten, diese Helme, Kürasse und Ausbläser, diese Gasmasken, diese Geschütze, bet denen di feindliche Kugel oft haarscharf durch de Lauf hindurchging, diese heimtückische Fußangeln, die, zu Boden geworfen, stets einen Dorn nach oben kehren und dem ahnungslos darauf Tretenden schwer die Sohle verletzen, die kleinen Apparate zur Herstellung der fluchwürdigen Dumdum geschosse, die . Englands schmachbeladene Krämerseelen sich nicht entblödeten, auf Mtnscht loszulassen all diese Dinge werden, zu Trophäen zusammen gestellt, später die großen Anziehung!' punkte der Zeughäuser bilden. Und in hoffentlich nahen Frikdenszei ten werden diese Trophäen et gewaltig stumme Spraye reden don unllbcrwind HAe rtVifnr?Mf hft fifnifwfiVrtpf. Trrn 4lki.. .HU 1 ' .VI MMlVt "HUH tW gVgen Kaiser und Reich, von nimmcrmü dem Ausharren tn Gefahr und sod, von niederzwingender Kühnheit die Sprache, die Deutschland gesprochen hat unterm Donner seiner Geschütze, sich behauptend ökaen ein Meer don Feinden! . Das walte Gott !' '-' , "' '""" Yr: Ausschluß , von " Postsache in ' bet' Schweiz. Wiö die Tchtvcizer! Behörden gegen' den Fänatismus Einzelner z, kämpft? habeg, geht au folgender Mit teilung der Lberpostdirektion hervor: Be kanntlich sind Sendungen, die Bcmerkun gen wie .Gott strafe England'. .Gott vernichte Italien' usw.. sowie alle Sen düngen, die Auschriften, Ausdrücke oder Klebzettel, mit denen zum Boykott voit Erzeugnisse eines kriegführenden Staa tes aufgefordert wird, von der offenen Postbeforderung in der Schweiz ausge schlössen. Dies gilt selbstverständlich auch von Sendungen, di Klebzettel mit Auf chriften tragen wie ,Fran?ais! Ne con ommez aucun produit allemand!' oder .JuronS de ne pluS employcr d'allemand. de ne plus consommer aucun de Kurs produitS et de reZctter epitoyablement touZ Kurs articles' usw. Es gehört zu den Schwachen des Menschen, immer von Wünschen umringt zu sein; und es gehört zu den alltäglichen Täuschungen, die Stunden der Bergan genheit und Zukunft reizender zu finden als die Gegenwart. Deuljchr Imperialismus. von InstUS ashagen. ' Die WeltmachZZMne ünstrer Feinde sind in früheren Zeitm itt Deutschland oft mein spöttischen Lächeln icgenet. Auch och jetzt, während de KriegeZ.. sträubt man sich öfters dagegen, sie ganz ernst zu nehmen, besonders wenn die Karten zur Aufteilung ' Teutschland! gleich begefügt sind. Sofern sich in diesem Widerwillen deutsche Kritik' an dem unverwüstlichen Hochmut unsern Feinde auSspricht. ist er kerechtigi. Wer Sei aller Kritik sollte Ina nicht ubersthm daß das Weltmachtstre bett der Feinde eine wirlüche geistige Macht ist. welche ihre Front och immer zusammenhält. Russen. Engländer, Fran zosen, und selbst Italiener sind', für. ein weltpolitisches ElaichenbeZenniniS in , den Krieg gezogen. Sie haben darauf einen Eid geleistet und werden diese Eid nur brechen, wenn sie selbst zerbrochen am Bo de liegen. Gerade weil sie die weltpoliii schen KrkgZMe so überaus hoch gesteckt haben, und weil sie in bezeichnendem Nn terschiedt' von -den-Mittelmächten über diese Liele ss MLftZndig im klaren zu sein glauben, haben sie den den Krieg immer weiter verlängernden Entschluß .gesaßt, sich lieber gänzlich zugrunde richten lassen, als diese Zule aufzugeben. Verglichen mit diesem WeltmachiSstre kea der fremden L'ker ist der , deutsche ?!NpcriaIiZmuS nur bescheiden entwickelt. Die deutsche Kedanken Lber .deutsche Weltmacht und iibtt die Erweiterung- des Mischen Anteils an dtt Weltherrschaft leiden viel weniger an Selbstüberschätzung als an Esewstunterichatzung. . Eine Selbstüberschätzung würde freilich darin liegen, wen man für Deutschland die Parole ausgeben wollte: tS müsse sich vermittelst dieses Krieges der Weltherr schuft bemächtigen. Allein kein vernünf nger a;euza)ci oenir Dfliar Dtt deutsche Imperialismus setzt sich selbst Grenzen. Er hält sich frei von aller Uferlosigkeit. Teutsche Weltpolitik und Ufeilosigkit ist ein Widerspruch in sich selbst. ; Die Engländer und die Franzosen mögen weiter dicke Bücher schreiben über das deutsche Streben nach der Weltherr schast. Über dm PangcrmanismuS. bei dem sie sich Übrigens etwas anderes dor stelle als di Alldeutschen, und übe, Lhn liche Phantastereien. Nur wer sich in die se schweren Zeit eine heitere Stunde be reiten will, braucht sie zu lesen. Auch die bescheidenere deutsche Anschau ung tnthä'lt aber immer noch einen An spruch. Deutschland erhebt Anspruch auf einen Anteil an der Weltherrschaft, und zwar' auf feinen Anteil, auf den Anteil, der ihm zukommt, der im Einklänge steht mit seiner inneren Tüchtigkeit und seiner äußeren Wacht. Die . Deutschen sind es leid geworden, sich von den Brocken zu nähren, die ihnen von den Tischen der älteren, größeren, reichen Weltmächte noch zugeworfen werden. Es wird Zeit, daß man sich Über diesen deutschen Imperialismus etwas klarer wird. Mit dem englischen Imperialismus hat er nichts ,u tun. Wen irgendwo, so sind di Teutschen !a der Ablehnung dtt englisch angehauchten Weltherrschasts Pläne einig. Nur in dem weltfremden Deutschland war ks möglich, bog 1915, mitten während des Krieges, ein völlig irreführendes Buch über, d. h. gegen den .englische Gedanken in Deutschland' er, schien, und daß die sonst so geschäftige und wachsame Zensur dieses Buch vorbei ließ, das entweder gar nicht ezistierende deutsche WelthcrrschaftZpläne angriff oder hoch stberechtigte und notwendige deutsche Welimachtsgedankea mit fadenscheinigen Gründen bekämpfte. Solche und ähnliche Entgleisungen und Unkenruft zeigen, daß es Zeit ist. sich über Deutschlands Willen und über die Notwendigkeit dieses Willen! tmas klarer zu werden. Auch der tiefe Sinn deS Krieges und der tiefere Sinn eines unerschütterlichen Durchhalten!, der politische Wert einer entschlossenen Kriegs stimmung enthüllt sich dann deutlicher. -'Schon seit einiger Zeit haben tn be grenzte Rahmen Erörterungen über Imperialismus begonnen. Sie sind aber nicht immer auf den rechten Kriegston gestimmt Alle, die sich hinter der Front daran teilzunehmen für berufen halten, sollten ihren Blick stets auf die Front selbst richten. Was uns not tut, sind oe harnischte Sonette auch !n Prosa, aber nicht liebenswürdige, weichliche und drei mal weise Redereien, nicht Seufzer der Schwäche, der Ungeduld und des Klein. mutS. Daß Hochmut dor dem Falle kommt, braucht man den Teutschen nicht mehr zu sagen. Ein größerer Feind ist die selbstmörderische Selbstunterschätzung, die Lerständnislosigkelt für Weltpolitik. die weder durch Weltwirtschaft noch gar durch Weltkultur jemals rsetzt werden kann. Tal könnte uns noch einmal um unsere Siegesfrüchte bringen. ' Besonders während des Krieges ist Deutfchlznd durch die Wucht der Tat fachen als eine der ersten Weltmächte er I wiesen worden, .durch Taten und nicht 4U..i fc.Vi" 4 .4 lä jjl 4 5 durch Worte. Weltfremde Träumer k'ön nen natürlich nach wie vor behaupten: Teutschland gehört noch immer nicht zu den ersten Weltmächteil. Für Toren ar bettet die - Geschichte Zicht. Sie werden zerrieben werden. ; Lehrreich zur Erkenntnis der deutschen Weltmacht ist in Vergleich zwischen Fünf verband und Lierbund. Der Funfverband verfügt übe etwa 70 Millionen Quad. Km., d. h. liber etwa die Hälfte der be wohnten Erde, Und ilbek etwa 800 Milli onen Einwohner, ebenfalls etwa die Hälfte der ganzen Menschheit. Die entsprechen den Zahlen des Vierbundeö verschwinden hinter diesen feindlichen Zahlen völlig. Der Vierbund verfügt auf dem Papier über etwa 6 Millionen Quadkm. mit etwa 150 Millionen Einwohnern. Aber diese ah len sind noch zu hoch gegriffen, da sie die deutsche Kolonie noch größtenteils mit enthalten. Also, sagen di Pessimisten, wird Deutschland besiegt werden. Also enihalten diese Zahlen daS politische To desurteil gegen Deutschland als Weltmacht, gegen den deutschen Imperialismus. Gewiß soll man sich jene Zahlen stets gegenwärtig halten, aber nicht, um ihnen einen Appell an die Furcht zu entnehme, sondern Stärkung. Der vortreffliche Schwede Gustaf F. Steffen geht dabei tn feinem kräftigen Buche über Weltkrieg und Imperialismus mutig voran. Wir sagen: wenn ein derartiges auantitatideS Miß Verhältnis zwischen Fünferverband und Vierbund besteht, woran nicht zu zweifeln ist: wie ganz außerordentlich muß dann die innere, die qualitative Überlegenheit der Mittelmächte sein, nach all den Siegen, die sie in zwanzig Monaten Krieg über den Verband erfochten haben. Und. was vnS wieder z unserem Thema zurück bringt: welche qualitativ hervorragende Weltmacht muß -, Deutschland fein als Haupt deS VierbundeS. Für jeden Freund deutschen Imperialismus ist der Weltkrieg auch deshalb von unschätzbarer Bedeutung, well er Deutschland alS Weltmacht in einer bisher ungeahnten, besonders von den von Weltpolitik kaum berührten Deutschen nicht geahnten Weise an den Tag gebracht hat. Schon manchem weltpolitisch Blinden und manchem wkltfr?mden Pessimisten hat der Krieg die Binde hoffentlich von den Augen gerissen. Die tütsachliche Voraussetzung deutschen Weltmachtstkebens. daß nämlich Deutsch land selbst als eine der erste Weltmächte zu gelten hat, Ist erst durch den Krieg ,n vollem Umsange enthüllt worden. Efst infolge des Kriege! ist eö deshalb möglich geworden, für deutsches Weltmachtstreben Ziele wirksam aufzustellen, die sachlich freilich nicht neu sind: Kolonialpolitik und offene-Tür-Politik im Orient. Beide Ziele stehen völlig gleichberechtigt nebeneinander. Je gleichmaßiger Deutschland nach beiden Seiten ausgieift oder vielmehr wicdsr aus Srcist. um so besser wird e! den Pflichten, ie eS IS Weltmacht zu übernehmen bat, nachkommen. Das Schlagwort .Mittel Europa' bezeichnet ein wertvolles und zu kunftsreiches Programm. Aber es ist we der mit deutscher Weltpolitik noch mit deut schem Imperialismus gleichzusetzen. Es könnte geradezu verderblich wirken, wenn eS sich allein in de Vordergrund schöbe nd die Deutschen ihren genau so unerläh lichen anderen überseeischen Aufgaben ab spenstig machte, die sich in der Liückerwer dung der deutschen Kolonien und gewissen geringfügigen Annexionen in Afrika nie mals erschöpfe können. Auch ha! man mit Recht gesagt: .Man soll nicht glauben, noch sich glaubn machen lassen, daß durch Mitteleuropa die Freiheit der Meere unv was damit zusammenhängt, tatsächlich er rnngen werden kann. Der beste Beweis für die Schwäche deS gegenteiligen Argu mentel liegt darin, daß die Mitteleuropa deutscher .'WÄtpglitik, ein! 'geläuterten 'Propheten Freiheit der Meere nicht Jfc. 4.14.A4. W4 -V. .-..4l. Ä. 4. 4.. .C U.. . 4g, -4.44 i. ...i'.. . fegen England, mit England heibeischaf in zu tonne glauben . . .' Schon vor dem Kriege sind ie kÄien Ziele deutscher Weltpolitik gewesen: Ueber see und der Orient. Das werden die Ziele auch nach dem Kriege bleiben. Sie sind nicht nebelhaft oder -verschwommen, son d?rn völlig greifbat. Kein größeres Un recht könnte dem deutschen Imperialismus, den deutschen Weltmachtsgedanien gesche hen, als wenn man ihnen vorwürfe, sie führten in da! Reich dir Träumt Und der, führten zur Phrase. Vielmehr läßt sich auf Grund der weltvolitilebeN Erkabrun ten der letzten Generation und des Krie ge tin imperialistisches Mindeftprogramm für Deutschland aufstellen, welch! so wenig utopisch ist, daß es vielmehr allein der weltpolitischen Mission der Deutschen ge recht wird. Oefätjchte'Kandsiyristen. Die jetzt selbst von tschechischer Seite zugegebene Fälschung der sogenannten Königinhofer Handschrift steht nicht der. einzelt in der Geschichte der Wissenschaf, ten. Bekannt ist der Fall deS Griechen Simsnides, der in den dreißiger Jahren deS vorige Jahrhunderts mit der größten Geschicklichleit vltgriechische Handschriften fälschte und für schweres Geld an Biblio. theken verkaufte, so daß selbst namhafte Gelehrt aus den Schwindel hineinfielen, bis dieser schließlich durch inen Zufall aufgedeckt wutde. Hier trfolgU die Tau. fchung lediglich auö persönlichem Eigen nutz. ' Ganz anders lag die Sache bei der sogenannten fardinischen Handschrift aus Brborea, die auch seinerzeit ungeheuren Staub auswirbelte. Ganz plötzlich tauchte nämlich eine angeblich auö der genannten fardinischen Stadt stammend Handschrift auf, die, ähnlich wie die Königinhofer, m knkiorniTi dorlarn dek alttsckeltnsckikit Nation WunkrZingdzn .zincr altsardjni j schen, bis dato ganz unbekannten Kultur zu erzählen und zu berichten wußte. Die Aufdeckung des plumpen Machwerkes, welche ebenfalls längere Zeit sogar in Gelehrtenkreisen als echt angesehen wurde, erfolgte durch die Berliner philosophische Fakultät. Die Anregung hierzu gab Theodor Mommsen, der bei einem Tu riner Studienaufenthalt im Jahre 186g Gelegenheit hatte, in die Handschrift Ein blick zu gewinnen, sich dieselbe zu Stu dienzweckcn nach Berlin leihweise mitnahm und hier im Einverständnis mit einige Turiner Professoren, die ebenfalls an der Echiheit des Kodex zweifelten, denselben durch fachmännische Autoritäten gründ lich untersuchen ließ. Es waren dies der Romanist Adolf Toilcr, welcher , de sprachlichen Teil, insbesondere die Echt, heit des Tialckis mit Rücksicht auf die angebliche Entstehungszeit des Werkes, 1Z.' Jahrhundert, eingehend prüfte, ferner der früh dahingeschiedene Philipp Jas 'S den paläographischen Teil und der Historiker Tode den aesch ältlichen fEnfialt ans l,in. Anachronismen. DaS Ergebnis der Un tersuchung erschien in den SitzungZberich' ten der Kgl. Akademie der Wissenschafte zu Berlin. , ' j Ei würde zu wfit führen, alle, Einzel heiten des vernichtenden Gutachtens über Wert bzw. Wertlosigkeit der Handschrift, welche von nun ab verdientermaßen in der Versenkung verschwand, hier anzufüh ren. Der Schwindler hatte wahrscheinlich beabsichtigt, iicb durck, toiahHA i?n(s-.m einer altsardinischen Kultur bei dem Kö mg Bittor Emanuel I., der sich damals noch .König don Sardinien" , , besondere Gunst zu setzen. Jedenfalls fc.' deutete die gründliche Untersuchung behufs Aufhellung der ganzen Angelegenheit wie der einmal einen Triumkb kis nt.J n -'m). vi Khrsamkeit und Gediegenheit, namentlich' IVaHllwÜ.I L . . r ' i .Hj . , ,0 ;iui gen .tiotofien lchuluna, i.-:zy