Tägliche Omaha Tribune, Tomiorstaa, 20. uli 1016. - Seite 3. l K Vic Uachitig oder rnglifchc Krankheit. Zm It. M'd, t. . alt er, Dr. Glisson. ein englischer Arzt, Ipl die erste wissenschaftliche Abhandlung Übst die Rachitis geschrieben (De tachi lide fidc morbo puerile teactitu." Lugd. Bata. IM.) Seither sührt sie auch den Namen englische Krankleit. obwohl man sie in England nicht häufiger findet als bei un und in andere kultivierten Län dein. Dagegen sucht man vergeblich nach Spuren von Rachitis bei den wilden Völ, lern und in den Tropen. Nie Rachitii ist all eine allgemeine Er nährungsstörung bei frühesten Kindel Alters anzusprechen. Es treten schon in den ersten Lebensmonaten Hemmungen ,m KnochenwachLtum auf. DaS sich knt , wickelnde Knochengewebt verknöchert nur mangelhaft, eä bleibt schwach und weich. Die eigentliche Ursache der Rachitis hat man noch nicht aufgedeckt. Die Meinung, daß sie eine Infektionskrankheit fei,r kön ic, gilt als widerlegt. Im ollgemeinen aber kann man annehmen, dafj eine un zweckmiiszige, an Nahrsalzen arme Ernäh, rung und ungünstige äußere Verhältnisse (vernachlässigte Hautpflege, feuchte, dunkle 'Wohnungen usw.) eben einer gewissen erblicken Anlage (schwächende Arankheiten Per Eltern) den Boden für die englische Krankheit ebnen und vorbereiten. Auf Grund langjähriger Forschungen kommt der Berliner Pathologe Professor v, Hansemann zu der Anschauung, das die Rachitis sich bei den Menschen in ahn licher Weise entwickle, wie bei den Tieren unserer zoologischen Gärten, nämlich, dafz fic vor allem ans Mangel an frischer Luft und freier Bewegung zurückzuführen sei. Darum neigen auch am meisten die Kinder zur Rachitis, die in der feuchten kalten Jahreszeit geboren werden, weil diese herbst und Winterbabys monatelang gar nicht an die frische Luft kommen, sondern chirurgisch eingewickelt auf luftundurch lässigen Pfühlen in oft Überheizten, mehr ?der minder schlecht ventilierten Stuben ihre Täuglingszeit durchmachen. Gewöhnlich beginnt die englische Krankheit zur Zeit des ersten Zahndurch brucheS, also innerhalb des 7. bis 30. liebenSrnonateS. Mitunter beobachtet man schon in den ersten Lebenstagen eine un gewöhnliche Weichheit der Knocken beson ders dls'Tckiädels. Nach dem 3. Lebens iahre wird daS Leiden seltener. Eine an geborene (kongenitale) Rachitis aber gibt ;3 nicht. WaS von rachitischen Eltern der' ?rbt wird, ist bloß die Anlage oder Dispo fiiion. Zehr selten setzt die englische Krankheit kut ein mit Fieber, schmerzlften Knor pelanschmellungen usw., sondern tritt in der Regel langsam und schleichend unter mannigfachen Zeichen uaf den Plan. Die Kinder sind unlustig, schlafen unruhig, reiben den Kopf auf der Unterlage und laborieren häufig an Magen- und Darm katarrhen. Sie sind meist gut ernährt, oft sogar fett, fallen jedoch durch allgemeine Blässe auf. Auch da Auftreten von timmridmkrampf und anderen Forme allgemeiner Konvulsionen gilt als ein sicheres Zeichen der beginnenden Rachitis nd deutet auf eine Wasseransammlung in Den Hirnhöhlen hin. Die Folgen 'der gestörten Aalkablage rungSverhältnisse und Änochen Bildung zeigm sich überhaupt zum erstn am Schädel. Er ist im Verhältnis zum Ge ficht sehr grok, meist viereckig, und die Stirn und Scheitelhöcker springen vor. Die Knochennähte und Cchädellöckzer (Fontanellen) bleiben oft bis zum vierten frihre offen und sind an den Rändern reich und nachgiebig. Allmählich greift die Erkrankung auch den Brustkorb, die Wirbelsäule. daS Becken und die Gliedmatzen. Das Brust dein wölbt sich kahnförmig vor, es entsteht cie sogenannte Hühnerbrust (pertuS eari natum), und an den Knochcnknorpel.-An sätzen der Rippen 'bilden sich knotengrtige Austreibungen, der rachitische Rosenkranz. Auch an der Wirbelsäule können starke Verkrümmungen nach hinten (Khphose) oder seitlich (Skoliose) entstehen. In anderen Fallen lokalisiert sich der rachitische Prozeß vorzugsweise an den oberen und unteren Gliedmahen. Die Endteile der Röhrenknochen werden dick. plump und krumm. So bilden sich die be rllchtigten O oder Säbelbeine und dle X oder Bäckerdeine. Die unteren Enden der Unterarmknochen schwellen oft so un förmig an. daß man von .doppelten gliedern' spricht. Die enaliscbe Krankheit ist kein WUrg. enges, wie z. . die Diphtherie. Die je benSctuncen der kleinen Patienten sieben Oii und für sich nicht so schlecht. Die Krankheit erstreckt sich wohl über mehre Monate oder Jahre, kann aber vollständig .iuZkeilen. Ändes find das nur die leichten Falle, wo eine geringe persönliche Anlage vorliegt, oder wo besonders günstige X' bensumstande alle Hc,lpotenzen ms JLXty ftn führen. Andererseits jedoch bedrohen neben&er gehende Krankheiten schwer das Leben rachitischer Kinder. Insonderheit sind S Lungenentzündung, Magen-, Tarmka tarrhe. Masern, Keuchhusten. Scharloch und in den späteren Jahren die Lungen schwindsucht. Auch die rachitischen Verkrümmungen der Gliedmafien schädigen die betreffenden Individuen fckwer in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und in ihrem Fort kommen. Der rachitische Plattfuß, der sich gkwöhnlich erst im 20. bis 3. Lebens jähre ausbildet, ist therapeutisch wenig zugänglich, und selbst die energischste or, ihopädische Behandlung kann an ihm nur wenig ändern und bessern. ?!icht dringend genug kann daher allen Eltern anS Herz gelegt tverden, auf die kiwähiiten Fillhlymptome zu achten und rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn die Rachitis ist wirklich keine harmlose Kinderkrankheit. Die beste Art der Heilung aber bleibt immer die Borbeuge, und die sicherste V, beuge ist die Muiterbruft. Weder Nervo sitat noch Wlutarmut sollen eine Mutter tavon abhalten, ihr Kind zu stillen. Im Gegenteil, viele Frauen wären überhaupt .icht nervös und blutarm, wollten sie die -cetisckste und hehrste von allen Pflichten r..- rn-i :r- &........- V. tt iiisiicru. jsipq;rn ni'nu, vfc int der Beniner ier Chantä Kinder Klinik, hat diese menschlich.schönen 'l Worte gesprochen Ist jedoch die Milckbsonderng ge ring, s soll man die ausschließlich (iiiisU licht Ernährung dadurch umgehen, daß man neben der unzureichenden Muücr milch noch Kuhmilch reicht. Wenn ober Kuhmilch gegeben werden muh, so achte man auf peinlichste Tau berkeit und sorge dafür, daß die Milch keimfrei ist. Da erreicht man am besten durch Pasteurisieren, d. h. durch kurze Erhitzen bis auf 0 oder 70 Grad Tel siul mit darauffolgender Abkühlung und Aufbewahrung in einem gut schlie ßenden Topf an einem kühlen Orte, In der ersten Lebenöwoche reiche man die Tiermilch in der Verdünnung von 1:2 Wasser oder dünnem Haferschleim. Von dies Mischung werden z jeder Mahl zeit (fünf genügen in 24 Stunden) 100 in zurechtgemacht und mit einem Tee löffel Milchzucker versetzt. Im zweiten Monat steigere man die Milchmenge auf die Hälfte, im vierten auf zwei Drittel, und im fünften Monate versetze man die unverdünnte Milch mit Weizen. Hafer oder Maismehlabkockningen. Vom sech sten oder siebenten Monat an sind Zwi schenmahlzeiten angezeigt: Obstbrei, Epi nat, durch daS Cieb gerührte Karotten usw., davon einige, Teelöffel. Später kön nen eine' oder zwei Mahlzeiten durch Suppe mit Gemüse ersetzt werden. Da der Rachitis nicht selten Verdau ungsstörungen vorangehen, so erwächst die Aufgabe, bei Säuglingen jeden Magen und Darmkatarrh sofort durch geeig nete Mahnahmen zu behandeln bkzw. den Arzt rufen zu lassen. Die Milchnahrung ist durch eine schleimige Abkochung oder durch Wasserdiät zu ersetzen. Um den Leib lege man eine in 20 24 Grad Cel sius Wasser getauchte, gut aukgewundene Windel, eine Flanellbinde darüber. Nach 1 oder 2 Stunden (das schlafende Klein chen störe man nicht) folgt eine laue Ab Waschung. DaS andere. Sußerst wichtige Vorbeu gungSmittel heißt: Luft und Licht. Man schnüre da! Babq nickt wie ein Bündel Heu ein, fondern lasse dm kleinen Ar men und Beinen das natürliche Recht, sich zu riibren, und gönne ihm täglich in sei nein Bettchen bei 20 bis 24 Grad Celsiu! Zimmertemperatur ein Luftbad von 5 bis 10. biS 15 Minuten. Dabei streiche man leicht die nackten Arme und Beine. Den Abschluß bilde daS übliche Bad von 30 di! 32 Grad CelsiuS. Man bade daS Kind nur so, lange, als zur völligen Rei nigung erforderlich ist, und beende daS Bad mit einer 22 red CelsiuS Ucbergie ßung. , ' Auch im Beginne oder bei schon aufge treten Rachitis kommen Licht-, Lust und Wasserbäder, von den letzteren Beson ders Sol- und aromatische Bäder, wt sentlich in Betracht. Man lasse die kran ken Kinder viel in Licht und Luft auf harten Matratzen (den Hinterkopf auf ei nein Ring) liegen und achte darauf, daß sie nicht zu früh Gehversuche machen, um stärkeren Verkrümmungen vorzubeugen. Aelteren Kindern sind reichlich Obstsäfte. MuS und Gemiiscbrei zu reichen, die dem Blut und den Geweben die notwendigen Nährsalzc zuführen. " ' Perschluckte Fischgräte. Wieviel Angst haben die Mütter, wenn ein Fisch auf den Tisch kommt, daß nicht eine Grate mitverschluckt werde und Un heil anstifte. Fast wird vielen Menschen WVWWWJVVVWrV Aeues in Stilkerei-Dorkagen jj fWWJU VWSSSSSSSWSSWSSMfSSJWM.WSWSMSStä ilwllvmBvrrw '-3 i MMMMM ' . ' ' i MlM4.wtim , A t !i ? , 5 Vk-T,??!''-'-?- . ., i 1 I 1 1 Wv -V '4" jtv . ' v8 V;" ; A fmbtfQ fffr o tüit" ' ; I --v'viW 7-! ircj'j 'Nr 1 'V- vwlutV - 1 -iii Jftrr Wr 4C ' Wir i wSH'r it . i ?v I 4-!-' T j IW- 4V I iK 41 rT-Tvr-rTT."r HyiM!iaii-ii,ii.-iiiii ...jiLmww - jrj r 4 V tT7'T TTT.JTn Ttil IV 1 30 On.J'l WO 1 I i I -j. iiMiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimnnwimfMtittttttte it Kragen in Iilet - Stickerei. ?iür den schönen, besonders ls Schmuck 'ür Blusen passenden Kragen gibt weißer 'einer Filetstosf. der in sehr schöner Aus Äbruna in allen einschlägigen Geschäften erhältlich ist und dessen Lücken je j Zoll lang und breit sind, den Grundstoff, und die Musterung zieht man mit weißem Lei nenzwirn in No. 50 in Stoss- und Point d'esprii-Stich nach unseren Vorlogen, samt der Stichangabe ein. Eine Type umfaßt eine Lücke, für den Stoffstich wird jkdeLücke in wag' und senkrechter Richtung durch die Furcht vor den Gräten der 3e nuß am schmackhaftesten Fisch verleidet! Und dieS Mit Unrecht. ES ist nicht so arg. ES dürste unsere Leser wohl ledhaft In teressieren, was ein Chirurg in der De zemberNuminer der Wiener populär-me dizinischen Monatsschrift .Die Medizin für Alle" über das Schicksal der ver schluckten Gräten plaudert. Er schreibt: Das Schicksal der beim Fischessen der schluckten Gräten ist verschieden. In der R'gel bleiben sie in den oberen Verdau ungswegen, am Gaumen, in den Mandeln oder im Rachen stecken und erzeugen daS sogenannte Fiemdlörpergefllhl, ein starke? Würgen oder namentlich wenn die Gräte am Kehlkopfeingang stecken geblie den ist einen heftigen Hustenreiz; solche oben steckengebliebenen Gräten kann der Arzt leicht mittelst einer Kornzange ent fernen, fei es bei direktem Licht oder un ter Zuhilfenahme deS Kehlkopfspiegels. Wenn die Gräte aber verschluckt wird und in der Speiseröhre stecken bleibt, was allerdings viel seltener vorkommt, weil die Gräten wegen ihrer Spitzen eben gewöhn lich oben hängen bleibe, dann stört sie beim Schlucken und macht Schmerze und man muß versuchen, durch Genuß von Erdäpfelxiiree, Sauerkraut und Semmelschmolle den haftenden Fremdkör per in den Magen zu schieben, waS aber nicht leicht gelingt. Es muß vielmehr auch hier an die mechanische Entfernung .ge dacht werden. Früher benutzte der Arzt hierzu den Finger, dann wurde ein eige neS Instrument konstruiert, der Gräten fänger, der als Hauptbestandteil ein an einem langen elastischen Stäbe angebrach teS Borstenbündel darstellt, das mit dem Stäbe in gestrecktem Zustande in die Speiseröhre eingeführt wird, das aber beim Zurückziehen des Fängers auseinan dergedrängt wird und dabei die Gräte in sich ' aufnimmt. Heute wird die Entfer nung mittelst des Oefoplxigoskops vorge nommen. daS ist durch Einfuhrung eines Rohre in die Speiseröhre des Rarkoti sierten. wobei der Fremdkörper direkt ge seben wird und direkt mittelst einer eig nen langen und schmalen Pinzette entfernt werde kann. Das ist eine viel schonendere Methode als das Heraufholen mit dem GrätenfLnger, weil beim Rückpassieren der Gräte neuerdings Verletzungen ent stehen können. Auf dem Lande, wo ja für solche unliebsame Zufälle kein Oesvpha goskop und kein Spital zur Verfügung steht, braucht man auch nicht gleich zu er schrecken. Ein bis zwei Tage kann man immer versuchen, durch oben angeführte Mittel Abhilfe zu verschaffen. Wenn ver gebens, so heißt es eben, an eine Klinik oder in ein größeres Krankenhaus zu sah ren, und zum Glück kommt es bei dieser Verletzung auf zwei und drei Tage nicht an. Ist aber die Gräte gar verschluckt wor den und ohne Anstand' in den Magen ge langt, dann ist der weitere Verlauf der Verletzung ziemlich einfach. Man ;ßt wie der Püree und Semmelschmolle. damit der spitze Körper eingehüllt wird und den Darm nicht verletzt darum darf man auch kein Abführmittel nehmen und man wartet, bis die Gräte von selbst langsam den Darm passiert. Manchmal bleibt sie dann och am Ausgang des Darmes in einer Afterfalte stecken, von wo sie dann aber leicht mittelst Fingers oder Zange entfeint wird. Zu einer nen nenswertkn Bauchoperation kommt eS wegen einer verschluckten Gräte wohl nie mals. Noch ist aber ein Umstand besonders zu je zweimal ducgen. Tu äi'ijac Kante, mit scharfer Scher weg. Die Mitte de des Krsgens wird geschlungen nd dann Kragens ist in der Vorlage durch eine stär schneidet man den überstehenden Jiletstojs .ken Linie markiert. beachten, wenn man ihn nicht kennt Wenn nämlich eine Gräte verschluckt wird, so wird noch ein paar Tage lang die klei, ne Verletzung im Rachen verspürt, un, diese erzeugt auch noch nach der Entser. nung des Fremdkörper! ein Gefühl, aU ob er noch drin stecken würde. Winke für die Küche. Warum soll man den Herd nieüberhitzen? Weil die derschie denen Materialien, die auf dem Herds, stehen, immer nur bei einer bestimmten Temperatur, die 100 Grad C. nicht tiber steigt, sieden. Das Ueberhitzen deS Herdes ist nur Verschwendung der Kohle, hat aber für das schnelle Kochen keinen Wert. Deshalb soll man immer darauf sehen, daß ein gutes Jeuer im Herde ist, aber nicht übermäßig b'ul Kohle lmeinaMn. Warum soll man einen Zie gelstein anwärmen und in da Rohr geben? Wenn man einen warmen Ziegelstein ins Rohr gibt und ein Gefäß mit einer heißen Speise darauf stellt, die Röhre des ungeheizten OfenS zuschließt, so kann man die Speise viele Stunden warmhalten, da der Ziegelstein nur langsam auskühlt und die Wärm dadurch lange Zeit anhält ' Warum wird Butter leicht ranzig? In der Butter können leicht Zersetzungsvorgänge stattfinden, da But ter ein Fett ist, das aus Fettsäure und Glyzerin besteht. Das Ranzigmerden der Butter kann möglichst hintangehalten werden, wenn man die Butter von aller Flüssigkeit, die sie enthält, befreit, sie mit etwas Salz konserviert, sie vor Licht- und Luftzutritt schützt und möglichst in der Kälte stehen läßt. Kann ranzige Butter wieder verwendet werden? Ja, sie kann verwendet werden, indem man durch die Hitze die Buttersäure zerstört. Diese Butter kann dann ohne weiteres zum Braten und Backen verwendet werden, da die hohe Temperatur alle schlecht schmek kendcn Stoffe abtötet. Warum treibt man für Tor ten die Butter ab? Die Butter teilchen sollen auseinandergctricben wer den und eine eng: Verbindung mit den anderen Ingredienzien, die in die Mehl speise kommen, hergestellt werden. Wenn man aber die Butter, um sich die Mühe des Abtreiben? zu ersparen, erhitzt, um sie weicher zu machen, so geht selbstverständ lich der kostbare Stoff, der eben den fri schen Butteraeschmack gibt, die Butter saure, verloren und man lann es sich ersparen, die teure Butter zu kaufen, sondern kann gleich Abtreiben verwenden, Nindsschmalz zum R e i S K r a n i. 4 ein Sechsiel Unze Reis wird verlesen und gewaschen, in sie. dendes Wasser getan und j Stunde kochen lassen, dann siedende ,Milch daran, eine Prise Salz und ihn so lange kochen, bis er recht dick und sehr weich ist. Nun kommt er in eine Schüssel .und wird tüchtig ver rührt. Unterdessen har man das Innere von zwei Brötchen in Milch geweicht und gibt es wohl au?g?dräckt zum Reis nebst Z ein Dritlel Unzen gestoßenen 'Zucker, einer Prise Zimmt und &--6 Eiern, eins nach dem andern tüchtig dazu gerührt. Alsdann wird eine Form mit Butter be strichen, die Masse hineingetan und im Ösen bei guter Hitze gebacken. Italienische Reissuppe. Grüne Erbsen, wenn auch nicht mehr jung und zart, werden in dem zur Suppe nöti gen Wasser weich gekocht, durch ein Sieb gedrückt und die Brühe samt dem Erbsbrei mit in Wasser und Butter weichgekochtem Reis vermischt, nochmals aufkochen lassen und über geröstete Brotwllrfel angerichtet. Irgendwo ... on E. i!ftrt. Irgendwo Auf Polens Feld Ein Holzkreuz mit Tast Hier ruht ein Held." Irgendwo In Trauer vereint Eine alte Mutter. Die um den weint. Ein trostloses Mädel Mit blondem Haar, ' Dessen einziges Glück Der im Grabe war ... Ein Hügel, ein Holzkreuz, Schmucklos und roh Noch der Tau darauf: Tränen, Geweint . . . irgendwo ... prmw"1 , 's i iMiäm i y?AUiWa ( l V' c iÄ " "JE. - '.j - V! Afwt': x i'Ma x jrl3 -h l Vi,- T"t ijf x ' - ; . - ' ' !XMMiiFl ttMMW liWJHum ' IlUtpJ - 33C4 rtr MmVl j. ;. v .. SLÄ-JE ' tA ins' fVPl m 1 ... , i. t'-fl i.H u j. j ' . . l4 iMäfum mmm f7mm t mmmMü Ver N'llllerüAg estgsnges. Sin mexikanische Abenteuer. I Ich lernte ihn in San Francisco kennen. Ten ehemaligen blauen Hu sarenoffizier, den da Schicksal in die holländische Fremdenlegion verschla gen' hatte und d nach seiner Ent lassung nach vielen Irrfahrten in der kalifornischen Handelsmetropole ge landet war, wo er in einer Tinten fabrik Beschäftigung fand. Er war ein lieber, guter Kerl. Nur manchmal, wenn er seinen Tropen kotier bekam, d. h. dem schweren ka lifornischen Wein mehr als zuträglich zugesprochen hatte, wurde er rabiat. Än einem solchen Tage geriet er mit seinem Chef in Streit und warf ihm den Tintenkrempel kurzerhand vor die Fühe, worauf er ein unstätigeö Wanderleben begann. In Mexiko traf ich ihn nach eini gen Jahren als Schürfer wieder, und wir blieben später im Briefpechsel. Als ich nach Deutschland zurückge kehrt war, wurden seine brieflichen Mitteilungen seltener. Aber eines TageS schrieb er mir, daß er sich in die mexikanischen Revolutionswirren zestiirzt habe. Dann hörte jede Nach richt von ihm auf, bis mir vor unge fähr einem Jahre von einem seiner Freunde mitgeteilt wurde, daß er Anfang 1912 als Spion in Mexiko erschossen worden sei. Um so größer war meine Ueber raschung, als ich kürzlich einen Brief oon ihm mit der Nachricht erhielt, er lebe. Allerdings war er zum Tode der urteilt worden, aber wie eö ihm ge lungen ist. dem über ihn verhängten Todesurteil zu entgehen, geht aus seinem Brief hervor. Er schreibt: Als im Jahre 1912 der Rummel in Mexiko losging, und Jeneral PaSqual Orozco, früherer höchstkommandierender Insurgenten führer unter Madero, gegen diesen zu rebellieren begann, begab ich mich an die Grenze, um zu sehen, wie die Sachen wohl stünden. Als ich, über vie Plaza in El Paso schlendernd, einen Alligator betrachtete, der dort In dem Bassin eines Brunnens als Einsiedler hauste, trat ein Mexikaner aus mich zu, um mir, nach einem höflichen Buenos dias, Senor", :inen engbeschriebenen Fetzen Papier zu zeigen. Nach vieler Mühe entzif ferte ich. daß der Inhaber des Zet tels eine löjährige Tochter habe, die :r in einem amerikanischen Hause als .Stütze der Hausfrau" unterbringen wollte, weil er nicht imstande sei, sie zu ernähren. Da er des Englischen nicht mächtig war, bat er mich, sei nen Wunsch gefühlvoll auf einen möglichst reinen Briefbogen irr engli scher Sprache niederzuschreiben. Ich hieß den Vcexikaner warten, - begab mich in eines der Hotels und über setzte den Bettelbrief. Auf meinem Rückweg zur Plaza traf ich General Salinas, den ich son Mexikali her kannte. Ich bat ihn, seinem Landsmanne, der auf mich gewartet hatte, das Geschriebene in Spanisch zu übersetzen. Der Mann war höchst beglückt, als er vernahm, was ich geschrieben hatte, und stattete in überschwenglichen Worten seinen Dank ab. Zwei Tage später ging ich über die Brücke des Rio Grande nach Juarez, um mir dort einen Stierkampf anzu sehen. Dieser verlief recht aufregend, im ganzen wurden an dem Nachmit tage fünf Stiere getötet. Während ich mich anschickte, die ärena zu verlassen, berührte mich je mand in der Schulter und bemerkte, daß General Antonio Rosas mich zu sehen wünsche. Sosort wurde mir klar, daß ich als Spion verdächtigt worden sei. Zu fliehen war für mich unmöglich. Ich wäre auf der Stelle von einer Kugel niedergestreckt wor den. WaS sollte ich tun? Unwillkür lich fielen meine Blicke auf den Re volver, den der mir zunächst stehende Mexikaner im Gürtel trug. Der Mann schien zu ahnen, was mir ourch den Kops ging, denn auf sein Geheiß packte mich der Bote Rojas' am Arm und erklärte mich für sei nen Gefangenen. Mehrere Amerika ner, die den Borfall mitangesehen hatten, machten schleunigst, daß sie zavonkamen. Man führte mich in eine alte Lehmhütte, und das letzte, !vaö ich hörte: Manana (morgen) wirst du erschossen." Anfangs nahm ich die Sache nicht allzu tragisch, zumal ich beweisen konnte, daß ich früher selbst an der Seite der Rebellen gefochten hatte. Doch da fiel mir ein. daß ich un glücklicherweise Schriftstücke der me xikanischen Regierung in der Tasche trug, genügendes BeweiSmaterial, um mich schuldig zu sprechen. Drei Mann wurden mit meiner Bewachung betraut zwei davon waren Aaqui-Jndianer. Meine Ta schen wurden zwar nicht untersucht, aber man hatte mir die Hände ge bunden, so daß ich die Briefe nicht vernichten konnte. Trotz alledem schlief ich die ganze Nacht und wur de erst gegen 3 Uhr früh munter. Nachdem man mir daS landesübliche Frühstück vorgesetzt hatte, wurde ich unier starker Bewachung vor das Kriegsgericht geführt. General Rosas fübrte den Bor"'. Einen Verteidi yi gab man rnt rncht. I Ich stand aufrecht und verlangte, daß man die Fesseln von meinen Händen lösen solle. Mein Verlangen wurde, sofort gewährt. NojciS selbst leerte meine Taschen vxti las die Briefe. .Du bist ein Freund der Regie rung?" fragte er. DaS ist meine Sache, wessen Freund ich bin,' entgegnete icu. Warst du früher auf unserer Seite?" Si enor, in Nieder-KalifornI en. Wir kämpften, um euch wieder in den Besitz eureö Landes zu brin gen. Wir wurden jedoch von Made ros Armee am 22. Juni 1911 nahe Tia Juana geschlagen." Warst du dort im Gefecht?" Jawohl, ich kommnd'c. Kor poralschaft B, dieselbe Korporal schaft, die Tia Juana am 9. Mai 1911 einnahm." Wieviel RevoltosoS" wart ihr am 22. Juni?" Ungefähr 1115 Mann, unter dem Kommando des Generals Jack Mos by, Enkel des bekannten Freischär lers Mosby auS dem Nordamerika nifchen Bürgerkrieg. Unsere Gegner waren mehrere tausend Mann stark, hatten außerdem Artilleri. Äir hiel ten uns länger als sieben Stunden und schössen wiederholt die Beman nung der SchneUfeuergeschütze ab, doch die Uebcrmacht war , zu groß, und schließlich mußte Mosby zum Rückzug blasen lassen. Ich selbst wurde von dem Groö abgeschnitten und irrte zwei Wochen lang in der Einöde umher, bis ich an den Oze an kam. Dann ging ich nach San Diego." . ' Und jetzt bist du wieder auf ame rikanischem Boden, um uns auszu kundschaften?" ' Dem ist nicht so, General, wie aus den Briefen, die Sie gelesen ha den, -leicht bewiesen werden kann." Ohne weiter auf den Gegenstand einzugehen, frag': der Genial: Du warst aber in der Schlacht in der Nähe der Hazienda jenes Gringos Le Little. vier Meilen südlich von Mexicali?" .Jawohl." 1 In .der Nacht vorher wurdest, du doch von den Leuten ' des Obersten Mayol auf einem Patrouillenritt ge fangen genommen? Wie ' kamst du denn frei?" Ich gab meinen Wachen den gu ten Nat, zu desertieren, und ver sprach, ihnen 25 Pesos. Sie willigten mit Freuden ein, zumal die Gele genheit günstig war, und wir nah men noch sechs Mauser-Karabmer nebst der Munition in Kauf." , Caramba! Das hast du gut ge macht, Mayol war Porfirio , Diaz' Freund, hol',, ihn der Teufel.', Und eine Woche nach dem Gefecht hast du einen Mexikaner erschossen." , Er war ein Spion. Ich hatte damals Wachtdienst. Er wollte ins Lager schleiche ich erspähte ihn und rief ihn an. Anstatt stehenzubleiben, warf er sich aufs Pferd und wollte davon. Ich gab Feuer, und er fiel. Das hatte lediglich meine Pistole getan. Doch, General,, woher ist Jh nen das alles bekannt?" Von Timotao Aguila, deinem Freunde. Erinnerst du dich seiner? Ich nahm ihm den Patronengürtel ab, als er in einem Gefecht durch beide Schultern geschossen wurde. Er erzählte mir auch von dem Duell, daß du mit Kapitän Lopez auf eurem Wege über dem Picacho-Pah hattest. Lopez ist tot. und du bist noch am Leben." Es tut mir leid, doch es war Lo pez' eigene Schuld. Er hatte mich beleidigt, und den Zweikampf mußte ich gegen meinen Willen auskämp fen." Nach kurzer, geheimer Beratung mit seinen Offizieren erhob sich der General von seinem Sitz, kam auf mich zu und sagte: Du hast eine Gelegenheit, dich zu retten. Enischlic ße dich, auf unserer Seite zu kämp fen. dann geben wir dir, in Anbe tracht deiner früheren Verdienste um unsere Sache, ein Kommando. Willst du nicht, wirst du morgen vor Son nenaufgang erschossen." Vielen Dank, General," erwiderte ich, ,,es ist mir jedoch augenblicklich unmöglich, Ihr mich ehrendes An erbieten anzunehmen. Vielleicht sin det sich sehr bald eine Gelegenheit.." Weiter kam ich nicht. Mit einem Fluch unterbrach mich der General und ließ mich abführen. Manana! Vor Sonnenaufgang am nächsten Tage sollte das Strafgericht an mir vollzogen .werden. Mein Schicksal schien besiegelt. Und doch hätte mich ein Wort retten können. Doch das Wort hatte ich aus bestimmen Gründen nicht sprechen können. Ich wurde wieder gefesselt, und die Wachen führten mich nach meiner Lehmhütte zurück. Um i Uhr abends man hatte mir reichlich zu essen gegeben wurden die Posten ge wechselt. Ich war müde und streckte mich am Boden hin, um noch einmal der Rkhe zu pflegen. Da! laute Sprechen der neuen Wache ließ mich jedoch nicht schlafen. Die Bande war offenbar stark brecht. Ein die Wache revidierender Leutnant steckte den Kopf in die Hütte, stieß ein paar mal mit seinen Füßen nach mir und nannie mich einen verdammten lGringo". Dann entfernte sich, wahrscheinlich mußte er noch andere Posten revidieren. Ich schlief endlich ein. ' Wie lange ich geschlafen habe, weih ich nicht. ES war noch recht dunkel alS ich durch lautes Fluchen au? dem Schlaf geweckt wurde. Jemand war in die Hütte gekommen und wa in der Dunkelheit über einen a Boden liegenden Gegenstand gestok pert. Der Fremde machte Licht. El trug die Uniform eine Offiziers, offenbar der Leutnant der Wache, Als er mir da? Licht in Gestchl hielt, entfuhr uns beiden ein Ah!, Senor," rief der Leutnant. Sii sind'ö, der zum Tode verurteilt wur de? Bor Sonnenaufgang soll iai Urteil vollstreckt werden. Ich soll bei der Exekution kommandZeren." ES war der Mexikaner, dessen Be kanntschaft ich auf der Plaza in El Paso gemacht, der Vater der Seno nta,, für den ich den Bettelbrief ge schrieben hatte. Sie wurden, weil Sie ein Spion sind, zum Tode verurteilt," fuhr mein alter Bekannter fort. Aber ich bin ja kein Spion," ent yegnete ich, die Neugier hat mich nach Juarez gebracht. DaS mag schon so sein, aber, so leid eö mir tut, Sie sind verloren." Er ging. Während ich schlaflos dalag, hörte ich den , Schritt der Wachen, sonst war alles still. Eine Stunde mochte vergangen sein, als mein Leutnant wieder in die Hütte trat und sich neben mir am Boden niederließ. Nach einer Pause sagte er in leisem Tone: Meme kleine Tochter tst gut ver sorgt, der Brief, den du geschrieben hast, hat ihr ein Heim verschafft." Das freut mich aufrichtig." Teufel auch," brummte der Leut nant. um mich dann fast wütend an zufahren: Warum bist du eigentlich jetzt ein Gegner der Revolution?" . Ich schwieg. i Meine kleine Senorita hat mki gesagt, daß sie dich sehen möchte, um dir sur dem Freundlichkeit zu dan ken." Das ist nun zu spat," warf ich ein, in wenigen Stunden ist alles vorüber. Du hast es ja selbst gesagt." Nrn doch, nein! Du sollst nicht ermordet werden. Ich will dich Uen wenn du meine Hilfe annimmst." .Selbstverständlich," sagte ich. eZ wäre ja Selbstmord, die Hilfe abzu weifen!" Gut. Hör' zu. Ich entferne den Posten aus kürze Zeit, inzwischen schleichst du ins Freie. Der Rio Grande ist nicht weit, im Falle du schwimmen kannst,' bist du gerettet." Rasch waren meine Handfesseln durchschnitten, und der Mexikaner, verließ die Hütte. Bald darauf folgt ich ihm ins Freie. Er- zeigt mil einen Weg, der unbewacht war. Ei kurzer Händedruck, und' ich hatte mich von ihm verabschiedet. In fünfzeh Minuten war ich am Ufer des Fluf sei; der Anblick des elektrischen Lich. tes von El Paso verlieh mir ein Ge fühl der Sicherheit. Vorsichtig wählt' ich in der Nähe der Brücke , ein, Stelle, um dm Fluß zu durchschwim, men. Auf der anderen Seite ware Mannfchaftm der amerikanisches Grenzpatrouille bemerkbar. Da ertönte es an mein Ohr Quien vive?" (Wer da?) Ich sprang ms Wasser. Keinen Augenblick zu früh. Denn schon pfiff eine Kuge! über mich hin, der noch mchreri folgten. Dann hörte ich Rufe, dock bald war ich außer Gefahr. Ich schwamm bis zur Mitte der Brücke ruhte dann etwas aus und klettert schließlich an dem Gerüst in di, Höhe, um meinen Weg aus der Brücke zu Fuß fortzusetzen. Am Zollhaus wurde ich von den amerika' nischen Soldaten angehalten un! nach kurzer Erklärung entlassen. An? Nachmittag desselben Tages traf ich auf der Plaza von El Paso der Leutnant der Wache mit semer schö nen Tochter. Er war kurz nach mei ner Flucht desertiert. Er sagte mir, daß er sich in wenigen Tagen den Revolutionären weiter südlich von Chihuahua wieder anschließen werde, in einer Gegend, in der man ihn nicht kannte." Der Brief meines alten Freundes kam aus San Antonio in Texasc Der Schlußpassus: Das nächste Mal ein Schreiben aus Mexiko", laßt mich vermuten, daß er wieder auf der einen oder der anderen Seite im Lande des umgekehrten Füll Horns" kämpfen wird. In die Falle gegangen, Ein Herr ist damit beschäftigt, ay seinen Freund einen Brief zu schrei ben, in dem er Auskunft über einen gerade neben ihm Sitzenden gibt. Ez bemerkt dabei, daß dieser in seinen Brief hineinschielt, und schreibt daher: Ich hätte Ihnen noch Einiges mehr? mitgeteilt, wenn nicht so ein unver fchämter Kerl neben mir säße, bet immerfort mitliest, was ich schreib." Aber erlauben Sie, Herr Doktor." ruft der, dem dieser Satz gilt, em pört. ich denke gar nicht daran, mit zulesen oder überhaupt in Ihren Brief zu sehen!" Beim Kaufmann. .Die Sicherheitszündhölzer, die Sie mi neulich verkauft haben, brennen ubtt Haupt nicht." Darin liegt ja eben die Sich4 hMl." sÄ-s.äesr?i y..fc-:-SB?S sar.ijiiÄitfPTij! iW.-TiT-' Tjnrs?(&xK',fi