Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 18, 1916, Image 7

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L-'- Zlnser Leo.
p Heul will ich Euch klwaZ bom .Leo"
zählen. Die! ist nämlich unser' kleiner
!hund, ein possirlicheZ, niedliche! Tier. Er
sieht gelb aus, hat große schwärzt Augen
und eine schwarze Nase, dazu langen Be
hang, weike Brust und einen schönen bu
chigen Schwanz. Tiescn tragt er sehr
iolz, er schlägt ihn so weit vor. dak er
ich öfter damit am Rucken krabbelt. Dann
lauscht er eine Augenblick, springt dann
Plötzlich herum, um de Ucbeltäler zu fas
sen, was sehr drollig aussieht., Leo ist
s,hr klug und gehorcht ouf'S Wort, tte
horcht Ihr auch auf das erste Wort? AIS
er zu uns kam, war er noch zu klein, um
aus der Schlüssel zu trinken, wir mukten
ihm ein Flaschchen zurechtmachen mit einem
Cummipfropfcn. Ta lag nun Matz, so
groß wie eine Hand, in der Sofaecke und
verdrehte vor Vergnügen über die Flasche
seine großen Bugen? wir haben sehr über
ihn gelacht. Sein Körbchen stand in einer
Ecke; setzte ich mich ober an das Fenster
zum Nahen, flugs zog er sein Körbchen
dicht neben mich, möglichst auf mein Kleid,
lletterte wieder hinein, schlief und spielte.
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Haus, Ko und Karlen.
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Aer WeinjZöck und seine Schädiger.
Tag Vaierland der Rebe, dieser Herr
kichstm aller Naturgaben, ist in jenem
glücklichen Erdstriche zu suchen, dem wir
den größten Teil unserer wertvollsten Kul,
turgewächse verdanken. Wir finden die
Nebe noch heute im südlichen Teile der
kaukasischen Bergkette, Armenien und den
südkaspischen Ländern in ihter ursprüng
lichen Gestalt, in den Waldungen als hohe
Schlingpflanze, die alten Baume um
strickend. Hier, wie von einem Sonnen
strahl getroffen, sind ihre Beeren klein
und wenig schmackhaft, dennoch müssen sie
in alten Zeiten zur Weknbereitung benutzt
worden Zein; wird doch noch jetzt an den
Ufern deS Oronles au! wilden Trauben
Wein gepreßt.
Die Germanen haben die Nebe von den
Römern, die Römer von den Griechen er
hallen, und diese? Die Myihe erzählt.
Gott BachuS habe sie bei seinem Zuge
aus Indien mitgebracht. Ob das nun
blos heißen soll, aus Osten, oder ob die
Jndier wirklich die Rebe eher gekannt ha
ben als die Griechen, dürfte schwer zu
entscheiden sein. Auch der Sanskritnamt
für die Nebe Rasala", d. i. saftreich,
zeigt, daß sie dem ältesten Kulturvolke
der Erde nicht unbekannt war. Eine ei
gene Rebenart (Vitia labrusca), die eben,
falls viel kultiviert wird, ist bei un! in
Nord-Amerika heimisch.
Der Weinstock wird fehr alt und bleibt
lange tragbar. In Frankreich und Jta
lien sind Weingärten, die seit mehr all
300 Jahren in Benutzung sind. Aber det
Weinstock verlangt auch feine Pflege, wenü
mutz er gegen seine Feinde geschützt wer
den, die ihn als tierische oder pflanzliche
Parasiten befallen.
t' Da zeigt sich der falsche Meltau odet
die Blattfalllrankheit, die sich zu Beginn
des SommerS durch weiße, schimmlige
Rasen auf der Unterseite der Blatter (Fi
gur 1) zu erkennen gibt, während die
Oberseite (Figur 2) an den betreffenden
Stellen gelbe bi! braune Flecken aufweist.
Die Blätter vertrocknen, und da sie die
Trauben nicht mit den in ihnen gebildeten
Stoffen versorgen können, verkümmeru
auch diese. Tritt der Pilz, denn durch
einen solchen ir'l'ronospors. vitiools)
Wird die Krankheit hervorgerufen, auch
auf den Blüten und unreifen Trauben
auf, so erregt er an letzteren die Leder
beeren Krankheit (Figur 7). Graue,
Flecke entstehen auf den faltig, runzelig
und braun werdenden Beeren, welche leicht
abfallen. Eine notwendige Bedingung
für die Bekämpfung ist da Laub im
Herbste zu verbrennen. Als bestes Gegen j
Mittel hat sich bisher etn mehrmalige! Be
spritzen mit Kupferkalkmischungen (Bor
veaurbrühe) gezeigt, da dann W Pilz
Sporen nicht keimen können. Zur Berei
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Nun ist er größer geworden, spielt aber
unendlich gern und m liebsten mit Kin
dcrn. AuS anderen Hunden macht er sich
nichlS. Jede? Füdchyi oder Papier trägt
er auf feine Decke und spielt damit wie ein
Kätzchen. Oft dersteckt er etwaS im Ne
benzimmer, dann kommt er und fordert
unS auf zum Suchen, nähert man sich aber
dem Versteck, stürzt er schleunigst hinzü
und ißt mit dem Spielzeug auS. - Seine
Kugel trägt er oft an eine Seite des Spie
gelschrankchenS. Da der Boden etwas
schräg ist, kugelt dieselbe darunter langsam
durch. Eiligst lauft nun Leo an die an
dcre Seite, nimmt seine Kugel mit frohem
Gebell in Empfang und trägt sie wieder
nach der höheren Stelle. Dieö Spiel treibt
er so lange, bis man ihm die Kugel weg
nimmt. Dann macht er bitte, bitte", um
sie wieder zu bekommen. Giebt man sie
ihm nicht, legt er sich ein Weilchen in seine
Trotzecke, in welcher er absolut kein Spiel
zeug annimmt. Nicht wahr, trotzen ist
nicht schön? Er hat auch einen MUchstuhl.
Sobald er Milch wünscht, fetzt er sich auf
einen bestimmten Stuhl, sieht mich unver,
wandt an und knurrt leise, bis er Milch
tun der Brühe löst man 6 Pfund Kup
fervitriol in 40 Quari warmem Wasser
und in einem anderen Gefäße Pfund
Kalk in 20 Quart kaltem Wasser auf.
mischt beide Lösungen, nachdem die Kalk
milch dorher durch ein grobes Tuch geseiht
wurde, unter fortwährendem Umrühren
mit einem Holzstabe zusammen und fügt
beim Gebrauche noch 100 Quart kaltes
Wasser hinzu. Die Zubereitung der Brühe
soll 1 bis 2 Tage vor det Verwendung er
folgen.
Figur 3 zeigt den WeinstoS-Fallläfer
'Jumolpu viti). Er ist schwarz, we
nig glänzend, dicht und tief punktiert. Die
4 ersten Fühlerglieder sind kotgelb, die
Flügeldecken und Schienen rotbraun. Der
kleine Geselle wird den jungen Trieben
des Weinstocks oft sehr schädlich und muß
abgesucht werden.
Die Weinblattmilb'e (Hiytopnis) er
zeugt auf der Rückseite der Weinblatler
Gallen (Figur 4), die mehr dder weniger
rundlich sind. Aus der Blattoberseite sind
sie weißgrau, spätet werden sie rötlich oder
brnungrau. Bei starkem Auftreten der
?)Zilbe wird das Wachstum der Rebe ge
stört. Die Winterruhe macht die Milbe in
der Knospenhülle durch, im Sommer hält
sie sich an der Triebspitze auf. Man be
schneidet die befallenen Stöcke im Winter
stark und verbrennt dii Teile, im Sommer
kann man die besallenen Blätter und
Triebspitzett auZbrechen und bie Teile
ebenfalls durch Feuer vernichten. Hier
durch witd der Vermehrung de Milbe
am besten Einhalt geboten.
Ein stahlblau und goldiggrüneS Rüssel
käferchen ist der Rebenstecher (Figur 6),
der über Sommer in zwei Generationen
erscheint. Die Verwüstungen deS Käfer!
zeigen sich dadurch, daß man an den
Reben Tag für Tag junge Triebe von
etwa" Fingerlange unter det Spitze durch
bissen und halbderwelkt herabhangen sieht.
Später schabt det Käfer die Blättei auf
der Oberseite in, schmalen Streifen ab,
sodaß sie an diesen Stellen ganz durch
sichtig werden. Im Juni Juli wickelt
dann da! Tier die Blätter zigerrenartig
zusammen (Figur 12) und legt in den
Wickel ein Ei hinein. Hier schlüpft die
Larve de! Käfer aus und lebt etwa fünf
Wochen lang, dann verpuppt sie sich in der
Erde. Da! Abschütteln der Reben auf
Tücher und zwar früh deS Morgens oder
N kühlen Tagen ist da! beste Bertil
gungSmittel. Gleichzeitig müssen aber
auch alle zusammengewickelten Blätter
abgenommen Und verbrannt werden.
Die Tätigkeit der Traubenmotte
(iortr!,) nd diese selbst zeigt Figur S.
Der kleine Schmetterling ist einer der ge
fährlichsten Feinde der Rebe. Er hat
zwei Brüten im Jahre. Seine Raupe
tritt zuerst, l .Heuwurm" bezeichnet,
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bekommt. Leo'! LleblingSspeise ich Ku
chen, überhaupt allek Süße. Dann frißt
er aber auch sehr gern Seifenschaum',
wenn sein Herr raslrt wird, macht er so
lange .bitte, bitte", bis er etwas bekommt.
Liegt sein Herr auf dem Sofa und Leo
möchte gern dahin, versucht er eS erst mit
betteln, hilft d! nicht, rennt er mit Ge
bell zur Tür, olS ob Jemand käme.
Springt nun der Herr auf. flugS sitzt Leo
oben. Seine Pflichten nimmt er sehr
ernst, dai muß man vch, nicht wahr?
Zuerst muh er Elfe, unsere kleine Pflege
tochtef wecken. Da er nicht auf ihr Bett
springen darf, richtet er sich nur auf. kratzt
und bellt so lange, bis sie eint Hand zeigt,
dann ist die Freude groß. Er begleitet
dann da Kind, bis e zur Schule geht.
Seinen Herrn weckt er anders. Er springt
auf'ö Bett und streicht Ihm leise mit der
Psote übet den Arm. NUhrt er sich dann
nicht, so schläft er noch ein Weilchen mit,
blinzelt er ober, dann ersolgt. eine stür
mische Begrüßung. Seinen Herrn beglei
tct er auch zum HauS hinaus. Auch Staub
wischt er .mit wir; er sucht sich stets ein
Tuch, sobald ich damit anfange, und geht
Immer mit mir von tinem Möbel zum
andern. ! Vom Tische darf er nichts neh
men; legt man ihm nun ein Bröckchen
darauf, sucht er eine unserer Hände dorthin
zu schieben, um damit den Bissen herab
zuwischen. So könnte ich Euch noch diel
von Leo erzählen, doch fürchte ich, Hau?
Mütterchen wird böse. Die Kinder be
trachten Leo wehr wie ein Kind, als wie
einen Hund, wie Folgendes zeigt: Im
Herbst spielten Kinder mit Leo in einem
Garten. AIS ich in'S Hau ging, folgte
mir die ganze kleine Gesellschaft nach. Ich
machte schnell die Tür zu und hörte dann
zu meiner großen Erheiterung, wie drau
ßen ein kleine Mädchen zu Leo sagte:
Komm, weine nicht! Deine Mutter kommt
gleich wieder!" ;
Kindermund. ;,-;:;'
Mutktr: Morgen hat mein Jung'
Geburtstag da wird er vier Jahre
alt und bekommt einen großen
Kuchen mit vier Lichtern drauf
und
H S n S ch e n : Mutti, kann ich nicht
lieber vier Kuchen mit einem Licht haben?
Fehlt dem Lehrer Sinn und Verstand,
So gerät bald die Schule au Rand und
Band.
während dtt Blüle auf und verwickelt
Rebenblüten und Knospen in ein Ge
spinst, die Blütenteile fressend. Nach bet
Bcrpuppung entsteht der Schmetterling,
der Eier legt, aus denen wieder Raupen,
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Die Feinde des
diesmal kleiner als die ersteren, ihren Ur
sprung nehmen? sie werden Sauerwür
wer" genannt und treten von August bis
September auf. Sie fressen sich in die
reifenden Beeren ein und ziehen sie mit
Fäden zusammen (Figur 8). Bald sie
dein sich hier Schimmelpilze an und die
Beeren geraten in Fäulnis. Nach der
Berpuppung der chSauerwllrmer" und
folgenden Ueberwinterung entstehen im
kommenden Frühjahre wieder die Schmei
ierlinge der ersten Brüt. Zur Bekäm
pfung nimmt man klle Gespinste fort.
Sonst kann wan auch mit folgender
Flüssigkeit spritzen: Unze Seifen
Wasser, 5s Unze Fuselöl und die Ab
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Ferien.
Viel Knaben und Mädchen
Kehreii nach' Hau 1
Und alle rufen i
Die Schule ist üüSi
.$)tti Ranzen ßeifete
Und nun hurra!
Hinau ins Freie:
Die Ferien sind da!
Wie golden glitzert
IDet Sonnt Schein!
iWie winken die Blumen
Vom Wiesenrain.
Wie jauchzt vom Birnbaum
1D Starcnpapa!
Jbr lieben Kinder
Die Ferien sind däkf
O strahlende Erde
Wie bist du so schön."
'mit seid ihr herrlich
Ihr waldigen, Höh'n! '
Fast ist's, als hörten )
Wir ferne und nah
Posaunenrufe:
Die Ferien sind da? '
kochung von Unze Tabaksblättern
werden bis auf ein Quart mit Wasser
verdünnt. Da die Puppen untck den
losen Rindenteilcn des Stamme!, sowie
des älteren HolzeS überwitttern, ist da!
Abreiben der älteren Rinde sehr zu em
pfehlen, da hierdurch die Puppen teils
zerdrückt, teils aufgedeckt und unschädlich
gemacht werden können. Dit Rindenteile
sind zu verbrennen. Nach dem Laubfall
bis zum April ist dit Zeit dazu.
Der schwarze Brennet (Figur 9) fortr.it
an allen grünen Teilen des WeinstockeS
vot. Hervorgerufen wird die Krankheit
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Weinstocks.
durch einen Pliz (Syi)hitcelonia' ampe
linum). Der Pilz erzeugt bereits im
Frühjahr auf den grünen Teilen schwarze
Flecken, welche beim Vertrocknen des Ge
webe! an diesen Stellen in der Mitte
einen weißlichen Tott annehmen und ein
sinken, während der alte dunkle Rand
etwa! blastisch hervortritt. Der Pilz
überwintert auf ben jungen Trieben. Es
empfiehlt sich, das kranke Holz Zurück
zuschneiden und zu derbrennen: und alle
Rebenteile wit einer zehn bis fünfzehn
prozentigen wässerigen Eisenvitriollösunng
anzustreichen.
Wenn am Rebholze zahlreiche, schild
förmige Erhöhungen von braunroter
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Allerlei Interessantes.
Nach einer Berechnung und sorgfältigen
Schätzung deS Geheimen Bergrat Nasse
in Berlin mag die Mkrge der sür die
Zukunft noch aewinnbaren Vorräte an
Stein und Braunkohle allein in Europa
etwa 860 Milliarden Tonnen betrag',?.
Spaniens Gesamthandel hat sich in den
letzten 40 Jahren verdoppelt.
, ES gibt etwa 6000 verschiedene Orchi
d'eenarten.
Nahezu die Hälfte det SteleriNark
sieht aus Waldungen.
Im Jahre 1800 Zahlte man kn Austr.
licn 6124 Schafe, heute leben dort anna
bernd 100 Millionen dieser nützlichen
Tiere.
Die erste deutsche Schokoladefairik
gründete im Jahre 17L6 der Fürst von
Lippe in Steinhude.
Farbe sich befinde (Figut 10), so sind
diese die Weibchen de, RebschildlauZ.
Die Tiere erreichen etwa die Größe einer
Linse. Sie saugen den Saft, und wenn
sie in beträchtlicher Anzahl auftreten, be,
einträchtigen sie den Ertrag und da!
Wachstum der Rebe. Man reibt die be
falleneN Stellen aS und bestreicht sie Nach
her mit Kalkmilch det wan benützt dazu
nachfolgende Lösung! Ein Eßlöffel voll
Schmierseife wird in Quart Alkohol
aufgelöst, dazu mischt man Lz Eßlöffel
voll Petroleum und verdünnt da! Ganze
mit Wasser auf ein, Quart. Vorwiegend
begünstigt Mangel an Luftzirkulation das
Austreten der SchildlauS.
Beim echtett Mehltau überlebt ein
weißeS, wehligeS PilzhYphengcflecht die
Oberhaut der Blätter (Figur 11). Es
Wirb von ürsiplis tieodt? (Oidmrn
tuckeri) au! gebildet. Der PilZ treibt
sackartige Saugfortsätze in bis Blattober
haut. Diese und die umgebenden Zellen
werden bald abgetötet und braune Flecken
zeigen sich auf den angegriffenen Blat
tern und Früchten. Bald vertrocknen dann
die Blätter und die Beeren, welche zur
Zeit' des HauptbefallS noch hart sind,
platzen auf' und vertrocknen. Als auS
gezeichnete Bekämpfungsmaßnahme kommt
gegen diesen Pilz Bestäuben de-. befalle
nen Triebe mit Schwefelpulver in An
Wendung. Einmal wird geschwefelt, so
bald die jungen Triebe sich intfaltet
haben, bot der Blüte wird noch einmal
geschwefelt und nach verleiben zum orn
ten Matt. Tritt kutZ Nach dem Schwe
sein regnerisches Wetter ein, so muß die
Schwefelung bei Eintritt von schönem
Wetter wiederholt werden. Als weiteres
wirksames Mittel wird die Bespritzung
der befallenen Trauben mit einer Lösung
von 212 Pfund Soda in 60 Quart Was
ser empfohlen.
Weniger gefährlich als v!e schort geschil
derte Traubenmotte ist der Springwurnt
Wickler (Twtrix pillerinna) (Figur 13).
Auch hier spinnt die Raupe die Blätter,
Knospen und Blüten zusammen und frißt
sie aus. Die Gespinste sind zu vertilgen.
Man hält dabei ein Gefäß unter das Ge
spinst, da bei der Le,llhrung desselben
sich die Raupe sofort au! derselben fallen
läßt. mMmm
Sonnenbad. '.
Am blumenbunten Wiesenrain
Hab' ich mich träumend hingestreckt,
Von kühlem Lllltensamt umschmiegt,
Mit Sonnenseide zugedeckt.
Hoch Wer mir schwebt silberweiß
Im lichten Blau ein Wolkenflor.
Wie Federn, die ein wilder Schwän
Auf feiner Wanderfahrt verlor.
Enldlcuchtend spült die Sonnenflut
In weichen Wellen um mich her.
Mi? ist im Traum als wiegte sanft
Zu fel'gen Inseln mich das Meer.
Thusnelda Wolff-Kettner.
Die kleine Zeit soll alle Wunden
heilen, welche die große Zeit geschlagen
hat.
In der Schule muß darauf gedkun
gen werden, daß die Kinder nicht allein
mit dem Verstände lernen, sondern daß
auch daS Herz gebildet werde. i
Liebe Hilde,
zerreiß den Brief nicht ungelefen, wenn
Du am Schluß des Schreiben! meinen
Namen findest. Ich weiß, daß ich kein
Recht habe, auch nur ein Wort an Dich
zu richten. Drei Jahre sind wohl dahin
gegangen oder noch ein paar Monate
mehr, seitdem wir unS trennten, und in
der ganzen Zeit habt ich mich Nicht um
Dich getummelt, nicht einmal nach Dir
gefragt. Aber heute mußt Du mich
anhören. Ich bin schwer verwundet und
liege hier in tausend Schmerzen. Wi lange
ich noch zu leben habe, weiß ich nicht der
Gedanke an den Tod schreckt mich auch
nicht. Aber diese Unruhe die tausend
jagenden Gedanken und da! Gefühl der
Schuld! Dieser Brief soll mir Frieden
geben. Ein guter Kamerad, det so glück
lich wat. mit einem FIcischschug am Bein
davonzukommen, schreibt für mich.
Wir wurden gestern aus dem Vormarsch
plötzlich vom Feind überrascht. Die kussi
sche Nachhut muklk sich wohl in dem 11.
nen Wald etwa zweihundert Meter dor
unS festgesetzt haben. Wie der Blitz lagen
wir alle hingestreckt am Boden und der
suchten, unS einzugraben. Die Erde war
der lucht Kart. Uno wir Kurde die Arbeit
unsagbar schwer. Schon während der
Ausbildung war ich beim Schippen im
Liegen stets ungeschickt gewesen und hatte
manchen Tadel deswegen bekommen. Bald
riß mir die Geduld, und ich richtete mich
etwas auf, um den Spaten fester ansetzen
zu können. Es störte mich nicht, daß die
Kugeln mir um den Kopf pfiffen und
rechts und link! neben mir einschlüge.
Glaube nicht, daß besonderer Mut dazu
gehört. Man stumpft nur ab. Zuerst ist
eS furchtbar, dieses unheimlich zischende
Pfeifen, Klatschen und Aufspritzen. Aber
der Mensch gewohnt sich an das Schreck
lichste. Mir war einmal, als wi in
einem hart beschossenen Dorf lagen, mein
Eßgeschirr in einen Brunnen gefallen und
a irgendeinem Vorsprung hangen geblie.
ben, so daß man e! von oben seyen konnte,
Kutz entschlossen, war ich an einer Stange
hinuntergeklettcrt, um es wiederzuholen,
Die Stange brach, und ich fiel hinab,
Stundenlang lag ich auf dem Boden des
ausgetrockneten Schachte!, und über wir
platzten die Schrapnell! ununterbrochen,
Der Mauerrand des Brunnens würde
mehrere Male getroffen, und die Steine
polterten ,n die Tiefe. Kugeln klatschten
an die Wände und und Schrapnellsplittcr
fielen dicht neben mir auf den Boden. Ich
glaubte, verrückt werden zu müssen. Nach
zwei Stunden wurde ich von den Kamera,
den erlöst. Von dem Tage an war ich
gegen jede Schießerei abgestumpft. Im
Knien ging mir da! Graben bald auch
nicht mehr schnell genug, und ich richtete
mich ganz auf. Ein paar Kamerade rie
sen mich an, und der Unteroffizier brüllte:
Hinlegen!" da war mir plötzlich, als
hätte, als hätte ich mit einem Knüppel
einen furchtbaren Schlag gegen die Ober,
schenke! bekommen, und ich schlug lang hin,
Ich versuchte, wieder aufzustehen, ab e!
ging nicht. Die Beine waren schwer wie
Blei. Dann wurde e! dunkel vor meinen
Augen. Als ich erwachte, war ich allein.
Ich hörte rasches HurraSchreien, das wie
Tiergeheul klang und heftiges Gewehrge,
knatter. Immer noch war dieses Zischen
und Pfeifen in der Luft, und rechts und
links spritzte der Sand auf von einschla
genden Kugeln. In weiter Ferne sah ich
einzelne Gestalten, die mit zuwinkten. Es
waren wohl Sanuater, die noch nicht vor,
gehen durften. Ich versuchte, zurückzu
kriechen, aber es ging nicht. Todtmatt fiel
ich nach jeder Bewegung wieder hin und
wo meine Hand hintastete, war klebriges
Blut.
Böse Stunden folgten, und ich will
,!ri.. ii rct st.:i... ,
iJai, iiivc, um isiiijjcujciicn utqujuiien.
Eine! war mir klar: Daß ich abrechnen
Mußte! Und da flog mein Lebe vorüber
Wie ein Gcisterspuk. Viel Licht sah
aber mehr Schatten. Freude zuckte aus,
aber ein dumpfes Gefühl von Schuld und
Schmerz hielt sie nieder. Von Unruhe ge
peinigt warf ich mich hin und her. Ins
eine tiefe Ohnmacht meinen Qualen ein
Ende machte.
DnmpfeS Stöhnen, laute Flüche und
wilde! Geschrei schreckten mich aus wirren
Traumen.
Ich sah mich um und entdeckte, daß ich
in einem geschlossenen Raume lag. In
einer Ecke brannte ine Kerze, und im
Halbdunkel erkannte ich viele graue Ge,
stalten, die gleich mir auf Stroh gebettet
waren. Mein Nachbar, derselbe übrigens,
der heute den Brief für mich schreibt, er
klärte wir auf Befragen, daß wir uns in
in einem zur Berwundeter,lan-7,;lflelle
Umgewandelten Bauernhofe befanden.
Plötzlich wurde mein Blick durch irgend
etwa! gebannt. Ich wußte zunächst nicht,
tvns es war, Und schloß die Augen. Als
ich sie wieder aufschlug, suchten sie den
Fleck an der Wand, der vom Kerzenlicht
hell bestrahlt wurde. Da hing ein Bild,
unv als ich scharfer hinsah, erkannte ich
es: es war ,ä)ein" Biiv.
Du weißt vielleicht Nicht wehr. waS ich
vamn meine, ober, glaube mir, mi hat
es all die Jahre viel beschäftigt. Denn
diese Bild war die eigentliche Ursache
unseres AuseinandergehenS. ES war ein
Blatt, das man tausendfach wiedergegeben
sah, in Zeitschriften, als Einzelblatt, in
Reklamen usw. Abendfrieden" hieß eS
wohl, und k stellte eine junge Mutter
var, vte ,hr Kind, das ihr lachend die
Arme entgegenstreckt, auf dem Schoße
hielt. Der Vater beschnitt die Rosen im
Garten, und die weiße, mit grünem Ge
rank bewachsene Hauswand leuchtete bell
in der sommerlichen Sonne. Du warst
entzückt von dem Bild, hattest e! Dir ge
kauft und hattest eS rahmen lassen. Glück
strablend zeigtest Du es mir. und ich fand
es kitschig und spießbürgerlich. Ich warf
Dir Deinen schlechten Geschmack vor und
machte daS Bild zum Symbol Deine!
ganz'r Handelns. Denkens und ?3.
Was wußte ich damals vom Weibe und
seinen Aufgaben!
Der Gedanke an Kinder und Kin
dcr.schni war nur entsetzlich. Deine
Freude an dem Bilde de! jungen F',:il
lienglücke! war mir unsaßlich. Ich fantz
plötzlich, daß Du recht wenig ,u mir pah
test. Ich. der freiheitö und lebens
hungrige Mann und Du da IflJäfcrWn,
das sich nur Nach einem stillen, warme
Nestchen sehnt, so sah ich un! seit jenem
Zage, und unser Verhältnis -schien mir
von da ab widersinnig, unnatürlich. Und
in dieser Stimmung begegnet ich der M
deren. Eine junge, hochbegabte Malerin
wat eZ, und der Rel, ihrer Persönlichkeit,
ihr ganzes Auftreten, ihre freien, felbltbe
wnßten Neben nahmen mich ganz gesan'
gen. Ich ging mit iy, durch Dick und
DünN und betrachtete es all meine Le
bensanfgabe, ihr Gtttung ,u verschaffen
und sie ,u fördern. Mein Nam würd,
steig mit dem ihrigen zusammen genannt
und daß Du davon nichts erfahren hast,
verdanke ich Wohl nur dem Umstand, daß
Du Dich von Künstler und Lltetaten,
kreisen fast ängstlich fern hieltest. Meine '
Schuld war es, daß ich Dir nichis von
diese Verkehr sagte, und tausendmal
habt ich eS mit selbst dotgeworsen, daß
ich Dich ohne ein Wort der Erklärung!
verließ. Taufendmal Ist mit Dei, Bild'
schienen, wie Du traurig, ahnend bor
mir standest, als ich zum letzten Mal, eine
geschäftliche Unterredung vorschützend,
fluchtig von Dir Abschied nahm.
Glaube mir, Hilde, daS Schicksat fas ;
mich gestraft. Ich habe cj:!;:-t. furcht
bar gelitten! Was sind die Nirp:ilichen
Schmerzen, die mich In dieser Stunde pei,
nige.t, gegen das Entsetzliche, das ich in
jenen Tagen ausgehalten habe. Ich habe
mich am Boden gekrümmt wie ein Wurm, ,
und lachend ist daS Weib übet wich hin
weggcfchritten.
Das alleS stand neu bot mein Seele, '
als ich heute daS alte Bild in diesem pol
Nischen Bauernhaus entdeckte. Und engelS
rein, heilig erschien mir Dein Bild. DaS
Leben, der Krieg haben mich zum SZunnt
gemacht. Heute verstehe ich Dich und seit
heute weih ich, daß ich Deine: niemals
wert gewesen bin.
Wenn ich glauben dürfte, daß Du wir
verzeihen kannst!
Wie wohl tut schon der Gedanke, baß
Du diese Zeilen lesen wirft. Er erleich
iert mir den Abschied von dieser schönen,
schrecklichen Welt. Eine Antwort wage ich
nicht zu erhoffen, aber für alle T"sle wird
der Kamerad auf dem Umschlag das
Lazarett angeben, in das wir morgen ein
geliefert werden sollen.
- Kurt. -,J
Lieber Kurt! .
Dein Ar:.? erreichte mich auf Umwegen.'
Seit zwei Jahren bin ich nicht mehr, wie
DU annimmst, im Hause meiner Eltern.
Das Bild, von dem Du schreibst, ' zur
Wahrheit geworden. Ich bin die Frau
eines guten Mannes, der jetzt als Leut,
nant im Felde steht. Unser Sohn wird
morgen ein Jahr alt.
D:in Brief hat mich tief erschüttert.
Vieles, was längst versunken zu fein
schien, steht neu belebt vor iminen Augen.
Alle Erinnerungen werden wach, und
Schmerzen und Freuden doch ich
will nicht in der Vergangenheit graben.
Ich will Dir den Trost geku, den Du
brauchst: Verziehen hatte ich Dir längst,
weil ist verstand. Auch wußte ich von
Deinem Geschick; das Gerücht von Deinen
Beziehungen zu jener Künstlerin ist sogar
bis in die stillen Räume meines Eltern
Hauses gedrungen. Latz mich schweigen
von jener Zeit. Das mag Dir genügen,
daß mir die Erinnerung an Dich heilig
geblieben ist, daß nichts Dein Bild, das
ich von Dir im Herzen trug, beschmutzen
konnte. Ich habe eS mit hinübergenom'
men in meine Ehe. Mein Mann kennt
Dich fast wie ich, wenn er auch nie ein
Bild von Dir gesehen hat Und nicht ein
mal Deinen Namen weiß. Er hat nie
danach gefragt. Aber wenn dieser furcht
bare Krieg vorbei ist. und Du selbst hast
Kraft und Willen dazu, dann sollst Du
uns Heiden als Freund herzlich t.illkom
men sein.
Ueber Deinen Zustand hat mich eine
telegraphische Rückfrage bei der Lazarett
leitung beruhigt. Ich weiß, daß Deine
starke Natur sich durchringen wird.
Bon meinem Mann habe ich seit drei Wo
chen nichts gehört; aber ich vertraue auf
unser gutes Glück.
Lebe wohl, lieber Freund, laß alleS der
gessen sein, was hinter unS liegt, Und
mach Dich stark zum Kampf um neue
Ziele.
Hildegard Strehlow.
' .
Strehlow! Der Krante ließ den
Brief sinken und legte die Hand auf feine
Augen. Strehlow ja, ,den Namen
kannte er. Er nahm den Briefumschlag
zur Hand und entzifferte den Poststempel.
Das war auch der Ort. von dem dtt Offi
zier ein paarmal gesprochen hatte.
Hildes Mann war also det ffübrer
seiner Kompagnie gewesen! Armes
Weib! Ein verwundeter Kamerad, der
von der Front ins Lazarett kam, hatte die
Nachricht mitgebracht, daß Leutnant .
Strehlow vor drei Tagen bei einem '
Sturmangriff gefallen war.
Keine Fette für Schönheitsmittel. '
Die Verwendung von dklanzlichen un
t krischen Oelen und Ketten ,ur iir
stelluna von kosmetischen Mitkln. von
Arzneimitteln zum äußeren Gebrauche
sowie von Desinfektionsmitteln ist durch
eine Bekanntmachung de! Reichskanzlers
verboten worden. Nur für die Avotbekcn
bleiben ausgenommen die Verwendung
von Leinöl zur Herstellung von Kresol
seifenlösung, Olivenöl zut Herstellung der
Kampferöle und Ocl zur Herstellung von
Scifcnspiritus, der in seinem Gehalt an
Sei?e dem nii-!t innniii hr?.
Deutschen Arzneibuchs entspricht. Eben
sowenig dürfen Wollfett oder Wollfett
haltige Salben zur Herstellung von ko!
metischen Mitteln und anderen Mitten
verwendet werden, die nicht Heilzwecken
dienen. Verboten ist auch die Merm!,
von Leinöl zur Herstellung von Kitt.
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