TZ glicht Omaha ZrltSut ffimWM& ! . . . unte cgs-EbrOniK,- aus deutscben . j , . . 7???::! vmJi fU. ' ' f Im T v& , Aanden ä Die östlichste Das Alausolcum des Fürsten Ljubetzki an -der lOoronez'Cnge. AuS schwärzlichem runil, quadratisch geformt, ragt, von festgefügten Stein blocken umgeben, ein Mausoleum einfach und grvfzartiq mitten iibcr einer iahlcn Candhöhc. I&A' ist die östlichste deutsch, Stellung. .Hier ruht Fürst Wladimir Jgna?' witsch Truökoj Ljubetjti, Stallmeister Er. Kaiser!. Majestät, der Gründer der Wo rcnez schen ' landwirtschastlichen Hoch, schule." Wie ein winziger Balkon springt diese äußerste brückcnkopsartig ausgebaute GUI Iiincj auö der gewaltigen Mauer unserer Ostfront heraus schreibt stricguerichis ers'attcr Hans Kyscr ansang Juni, in g-fahrlichcr Balkon, den die Russen zu b : ' den Seiten flankieren. Man hat lange er wogen, ob es nicht besser sei, diese Bal. Ion abzubrechen. Aber der Beschl hieß: die Woronezenge wird gehalten! Und die !Nasolkumskompagnik, wie sich die öst lichste deutsche Kompagnie nennt, hielt '. ie Stellung. Seit November reisen Jahres steht sie hier, der Vorgeschobensie deutsche Posten, auf treuer Wacht, unerschüt erlich, Es sind Apeinrämpfer, Kownojmrmer. Viicht die Schneewehen, bei Tezember, die ihre Gräben Hochauf füllten, nicht das Wasser, das aus dem tonigcn Lehm bis zur halben Lcibcshöhe stieg, kannte sie ver treiben. Wo der Russe angriff, blieb er vor den Drahtverhauen liegen; wo er um . fassen wollte, wurde er abgefangen. Es war der Feind, den ma am wenigsten fürchtete. Unvergleichlich aufreibender und schwerer war der Kamps mit der Erde selbst. Am Tage wurde geschöpft, in der Wucht wurde gebaut. Aber es sanken die Wände. eS brachen die Bretter. Eil kutschte die Verschalung, eS quoll bat Wasser unaufhörlich, es sackte der ganze Graben zusammen. Eine Sisyphus und Danaidenarbeit zugleich. Als ringe die. Erde selbst hier gegen unZ. Jeden Vor gen, jeden Abend rauschten die Pumpen. Wie die Nester der Sturmschwalben haben sich unsere Soldaten ihre Unterstände in den Lehm hineingcbaut. Taö Wasser jagte sie von Nest zu Nest. Aber mag auch die ganze Hvhe zusammen inken, die Woioiiez, enge wird gehalten. Unsere deutschen Stiirmschwalben haben zu dem Adler gb schworen, auf dessen Flügeln steht: Ml Colt; für König und Batrilond! Da die Russen unsere Luginsland-Stel lunq nicht von vorn, nicht von den Seite nicht durch Umgehimg sassew konnten, der suchten sie es ,n diesem Monat unter da Erde. "Sie wollten die gcln.ze Stellung in die Lust sprengen. , Sie trieben eine im Osten seltene Kampfhandlung eine Minenftollcn in der Nichtimg des Maufo, icumö aus uns zu. Aber ra lag ein, Nacht ein deutscher Bergmann auf Horch Posten. Plötzlich legte er das Ohr an die Erde. Und die Erde verriet ihm. dem Freunde, ihr furchtbares Geheimnis. Ei hört es scharren und pochen und graben und -den Sand sickern. Alte, wohlver, traute unterirdische Geräusche. Der Stol, lcn muhte schon gefährlich nahe liefern Ctellung vorgetrieben sein. Es gab nun bald Pausen des tiesstcn Schweigens in der Compagnie. Da durste kein Spaten sich rühren, kein Schritt gehen, keim Büchse krachen. Es durfte nicht gesprz. chen. nicht geflüstert werden. Man be lauschte die Erde. Ja. es war höchste Zeit. Einen Gegenstollen zu bauen, war unmöglich. Man mufjte den feindlichen Stollen selbst in der Hand bekommen und in die Lust sprengen. Nun hatte zunachsl die schwere deutsche Artillerie das Wort, Sie hub mal erst nördlich bei Sagatsch . mit den Russen an zu sprechen. So wie eben die schwere deutsche Artillerie spricht, Daß den Russen Hören und Sehen der 1 geht. Als aber aus der Woronezeng plötzlich die schweren deutschen Mmen?r .sei ihre erdzerbeistende Stimme erhuben, 'war für die Unsrigen die Zeit gekommen. 'Ämei Offiziere, ganz jung, noch ohne das -schwarz-weiße Band, und gegen dreißig 'Mann hatten sich freiwillig gemeldet. Bon der Hohe des Jwanwaldeö strichen die 7!usscn mit flankierendem Artilleiicseuk unsere Graben ab. Ihr ffrontalseuer : lag sperrend Vor unseren ulräbc.,. Es wqr nicht möglich, nicht nienschenmglich, ' aus den Gräben herauszukommen, es sei denn, man gehe freiwillig in den Tod. So wird freiwillig in den Tod gegangen: vor wärts, marsch, marsch! Sprungauf! Schon stehen unsere Freiwilligen aus unseren Gräben, sie stürzen durch die offenen Gat ter unserer TrahthindeNiisse, fort über die jedem Schuf; freie Mulde, die unsere Stellung von der russischen trennt, sva - nische Reiter, in vier Reihen aufgestellt, werden im feindlichen Feuer durchschnitt tcn, Handgranaten in die feindlichen Grä ben geschleudert, Patrouillen schwärmen zur Sicherung der Flanken aus, ei hal bes Hundert Russen wird abgeschossen, drei Maschinengewehre werden unbrauch bar 'gemacht, der Eingang zum Stollen wird gefunden, Pioniere jmrztcn .,iit der Sprengladung hinein: er fliegt in die Luft. Aber noch ist das Schwerste nicht vollendet. Der Rückweg. ES half nichts. Sie mußten sich zwischen beiden Stcllun gen tingraben. Hier lagen sie ohne ' Deckung in feindlichen Feuerregen von 6 Uhr nachmittags bis zur sinkenden Nacht. Jeder. in seinem kleinen Erdloch, als hätte er sich schon selbst sein Grab gegraben. Es klingt ngloubhafi: ober sie lame;i alle zurück. Sie brachten ihre B?rwund:ten mit. Zwei Leichidern-undetc. ein Sckiwce verwundeten. Dieser starb in der Nacht. Den heiligen Opscrtod für cllc seine, ftc meraden. Wie einer anss Gebirge steigt, um der ukacbendcn Sonne näher zu sein, steige dculjche Wacht. ich, ein stiller Nachtwanderer, aus da? herrlichste Gebirge, da deutsche Kraft und deutscher Heldenmut zum Schutz der Hct mat vor sich aufgetürmt. Zu dieser ös! lichsten deutschen Wacht. Ich will die Sonne über dem äußersten deutschen Schützengraben ausgehen sehen. Er liegt iveit über 00 Kilometer von der West lichsten deutsch-russischen Grenze entfernt. Man schwinge einen gleichen Kilometer kreiö über Deutschland hin. und die Rus sen säßen heute weit hinter Hannover. Was spricht in diesem Zirkclschlag! Ich tan es nicht sagen, aber ich habe es gc wußt, hie ich mich durch das sumpfige Gc ände in der Finsternis so hinstapse. Ich wanderte eine Gräberstraße. Eine Treppe von Grabhügeln stieg ich hinan. Ich tva;i derte durch Täler, die voll Schluchzen lind; eS war ein Gcbirge des Schmerzes, das ich erklomm. Zerstampfte We:. verbrannte Hütten, verwüstete Dörfer, niedergebro chene Städte, zerstörtes Mcnschenglück überall säumten von Ostpreußens Fluren an diese furchtbare Straße des Krieges, Aber jeder deutsche Held, der im torf gegen Rußland fiel, hat sie zur Sieges strafe gewandelt. Sie streckten ihre Lei der hin. daß der deutsche Ostwall wachse. Sie kitteten ihn mit ihrem Todesschweiß. Sie zerbrachen sich selbst, auf daß er niclit zerbräche. Nie hörte ich aus solcher Tiefe wie in dieser Nacht das Wort: ,Der Tod ist verschlungen in den Sieg." Wie die Zufälle spielen. Einen jungen, blauäugigen Pfarrer, der den Namen un feres Diihmarschcr Dichters trögt, traf ich als Führer b'"asoleumskompagnie. AuS dem Munde seines Regimentskom mandeur hörte ich zuerst sein Lob. Wie einen guten Sohn scheint er ihn zu lieben. Er selbst aber, der schmale Offizier, sprach, als er mich begrüßte, von nichts als dem' treuen, herrlichen Geist feiner Leute. Als ob ste seine Brüder wären. Wir schreiten durch die nächtlichen Grä ben. Wieder werden zwei Schwcrvermun dete an uns vorbcigctragcn. Es trafen sie die Splitter einer russischen Gewehr- granate, als sie vor unseren Gräben schanzten. Sie .ruhen aus Zeltbahnen, von ihren Kameraden m Gleichschritt getra gen. AuS der einen Zeltbahn seufzt es aus, aus der anderen sieoi mich ein blei ches, Gestcht stumm an. " Es sind die täg liehen Opfer des langsam Mensch?' ' 'n um Menschenleben fordernden Stc krieges."' SS- auch immer ein Ma . ' vordersten Schützengiaöen steht, kai... fallen... Plötzlich ist das Todesgefchoß da. Hier, wo sich Deutsche und Russen kaum 80 Meter gegenüberliegen, kommt der Ein schlag eher als der Abschuß. Und Tag um Tag muß beobachtet, muß gearbeitet wer den; Nacht. um Nacht wird geschanzt, wer den die Stellungen gesichert. Immer lie gen in der Dunkelheit die Horchpostcn aus Lauer, immer schleichen in der Finsternis vor den Drahtverhauen die Patrouillen bis in die russische Stellung hinein. Es gibt keinen Waffenstillstand. Der Gegner muß wissen daß wir wach 'sind; auch iii den kleinsten ' Kampfhandlungen müssen wir ihm unseren Willen aufzwingen. Es rauscht der Mjadsiolkabach um einen stillen Waldfriedhöf, Auch In der Nacht schimmert fein weißes. Gestänge, das im ersten Morgenlicht nun rosig anläuft.. Ge gen vierzig Gräber zählt da Regiment vom November an. Die schreckliche Klein arbeit des Krieges. Immer wartet, von Tannenzwcigen' umsäumt, die. kleine To tcnkammer. Zwei Bretter, aus zw'ci Stämmen, recht und links. , Hier schlum mert die tote ! östlichste deutsche Wacht. Mitten im Kirchhof, . ganz von , frischen Blumen umblüht, ein Grab aus dem März: Hier ruht unser lieber Käme rad Leutnant Otto Morgenroth." Der! tote Führer der Toten. Er, siel im Ange sicht der Sonne, die sich eben dort auZ dem blutigen Blumenmeer der' Morgenröte auslzcbt. Wie die Zufälle spielen, die grausamen, rätselhaften, schicksabestim wenden Zufälle. . Vcrrütcr Blnmeiithal. , Der ehemalige Bürgermeister Blumen- Ihal in Kolmar hat, wie aus Paris ge meldet wird,' in 30 großen französischen Städten einen Vortrag über den künftigen Frieden gehalten, in dem er seine franzö fischen Hörer zur Ausdauer und zur legten Krastanstrengung ermähnte. Im lDeuprc" gibt er den Inhalt dieses Vor träges wieder. Er gipfelt darin, daß ein Friede nur geschlossen werden könne, wenn die deutsche Armee vernichtet sei und der Krieg aus deutsches Gebiet getragen würvi. ' . Kandidat z. Zt. im Fcldc. Die Konservativen stellten als Kandi- baten für das durch den Tod des Amts rais Schrewe erledigte Landtagsmandat Labiau-Wehlau den Majoratsbesitzer v. Boddien-Lcißeinen aus, der sich zurzeit im Felde befindet. . " glückliches Könlkiobera! In der Königbcrger Stadtverordneten Versammlung betonte Oberbürgermeister Kerrie, daß Königsberg unter allen Städ Im des Reiches hinsichtlich der Versorgung mit Nahrungsmitteln, namentlich' . mit Fleisch, ani besten dastehe. Eiserne Heller Münzen. Im Laufe dieses Monats werden in Oesterreich und Ungarn gleichzeitig die neuen 20 Hcller-Ttllcke aus Eisen in den Bcrkchr gebracht werden, mit' deren Prä gung die Staatsmunzwcrkstatten fertig ge worden sind. ' Samlätswejett in der Httrkei. Prof. Dr. Suleiman Naumann Pascha, der Chef und Graittsator der Krankenpflege bei der osma nifchen Armee. ' '.. Der Mann, dem die Türkei die prakti sche Reform ihres Militär.Sanitätöwe senS verdankt, ist Exzellenz j Euleiman Naumann-Pascha, Prof. der medizinischen Fakultät in Konstantinopel. Er ist der oberste Leiter der Militar.Sanitäts-Ber waltung. Die ganze jüngere Generation der Aerzte ist. aus der Schule Sulciman Naumann-Paschos hervorgegangen. Sie hat von ihm das gelernt, was er selbst aus der Berliner medizinischen Fakultät, an der er L Jahre studierte, und aus der Klinik von Leyden's, dessen -Assistent er war, mitgebracht hat: ; Das deutsche Pflichtgefühl und die deutsche ArbcitSmc thod:. . Mi der Weltkrieg ausbrach, lieh Su leiman Naumann-Pascha für die Militär ärzte Kurse organisieren, in denen die neuesten Erfahrungen auf dem Gebiete des FeldsanitätswcsenZ vorgetragen wur den.' Es wurde so glänzend gearbeitet, daß Yt türkische Armee trotz der Hitzpe rioden von epidemischen Krankheiten im großen und ganzen verschont blieb. Bier, zum Teile improvisierte' Krieg! lazarette in Konstantinopel, bie- in rein türkischen Diensten stehen, verdanken ihre hervorragende Organisation Sulciman Naumann Pascha. Diese sind: ' i :. Das ständige Garnison-Spital ; misch .Souyon' Silbernes Wasser) e im Lyzcum Galata Serail" eiiigerichtc tes Kricgslazarctt, eine in ein Hospital umgewandelte Kaserne, .Matschka", schließ- lich eine Mädchenschule, die auf Kosten der Stadt ebenfalls für die Verwundeten zur Verfügung gestellt worden war. Samt lichc Hospitäler bestehen aus großen, ho hen Räumen, mit ausgedehnten Vorhallen und Korridoren, die Fußböden frisch ge waschen, die Betten, sowie die Wäsche der Verwundeten von peinlichster Sauberkeit. In jedem Saale riesige Fensterscheiben, manchmal geradezu verglaste . Hände, durch die der sonnige Tag hineinflutct. Die weitgeöffneten Fenster lassen die würzige Luft vom Bosporus ' durch die Räume strömen und das Auge deS Pa tienten über daS prächtige. Panorama der Umgebung von Konstantinopel schweifen. Das sind , Heilfaltoren, deren Wert auch der Laie würdigen muß. Alles in allem machen diese glänzend organisierten Hospitäler eher den Eindruck von komfor tablen Genesungsheimen, als von Kriegs lazarctten. Die meisten der anderen Lazarette in der Türkei stehen unter der Leitung deS deutschen Kriegsministeriums. Eine Privat-Expcdition dek Herrn Hauptmann von Trützschlcr leistete den Türken in Zeiten der großen Dardanel- lenkampfe geradezu hervorragende und unvergeßliche Dienste. Die Erpedition des Grafen Hochberg machte dem deutschen l Sanitätswesen ebenfalls alle Ehre. Selbst der amerikanische Botschafter stellte ein Lazarett zur Verfügung, dessen Leitung seine Gattin übernommen hat. Die Ge samtzahl der Hospitäler in Konstantins pcl kann bis zu 70,000 unterbringen. Der Türke ist als Kranker von einer rührenden Dankbarkeit erfüllt. Er besitzt eine große körperliche Widerstandsfähig keit und eine bewundernswerte Geduld. Der Glaube an seinen Allah gibt ihm Mut und Kraft ' in seinen Schmerzen. Der Türke ist ein Mensch von so himm lisch guter Seele, und so lindlich naiver Anerkennung , für das Gute, was man ihm bringt, daß es eine Freude ist, solch' Menschenmaterial zu Pflegen. ' In ihren weißen Kitteln sitzen die Kranken nach türkischer Art mit unter- geschlagenen Beinen auf ' ihren Betten. Fast alle tragen Amulette um deii.Hals Töfclchen mit einem Koranspruch, der den Soldaten vor den feinblichen Geschossen tapfer machen soll. Einen besonderen Weit legen die Tür ken darauf, daß die verwundeten. Feinde besonders liebevoll und mit größter Sorg fält behandelt werden. Sie setzen . ihren Stolz darein, humaner zu handeln, als ihre Feinde. Ein türkischer Verwundeter sagte mir: Wenn wir unseren Feinden nach dem Kriege als Menschen gegen überstehen, dann wollen wir Türken die Stirne hoch tragen können." In manchen Spitälern sind türkisckie Damen als Schwestern tätig. Auf die Hilfe der türkischen Frauen während des Krieges wollten die leitenden Kreise i.lcht verzichten. Auch hierin ergriff Sulciman Naumann-Pascha in geschickter Weise, die Initiative. Er suchte um eine Audienz bei der Gemahlin des Sultans wirt und veranlaßte die hohe Frau, die Hospitäler zu besuchen. Damit war daS is gebrö chen. Nun begannen die vornehmen Tür kinnen die Spitäler regelmäßig zu b-su-chen, um unter den Berwundeten Liebes gaben zu verteilen. Dann a)er meldete sich eine immer arößcre An.'M fn-r Türkinnen, die sich als Schwestern aus bilden ließen. Nun sieht man sie ohne Schle'er ihren Pflichten nachkommen. Hilal-Z Akmir (der' rote Halbmond) entstand im Jahre 1877. Unter dem Re gime Abdul Hamids mußte diese Orga nisation zu bestehen aushören. Erst im Jahre 1908 ließen die modernen Türken den roten Halbmond zu wirklichem Leben anwachsen. Und heute wird ihm die Un tcrstützunc, der ganzen offiziellen türki schen Wclt zuteil. Sultan Mehmed hat das Patronat, der Thronfolger das Ehrenpräsidium der Gesellschaft über nomnicn. Unter den Gründern stehen fast sämtliche türkische Staatsmänner der neuen Zeit. Der fachmännische Leiter der Organisation ist Dr.'Lcssim Omer Pascha, Professor an der Universität in Konstantinopcl. ..'., Als die Türkei in den Weltkrieg eintrat, waren die Kassen des Roten Halbmondes .durch die Balkankriege ersöpst. Bon allen Seiten flössen aber bald so reichliche Spenden zu, daß man in der Lage war, in der Nähe sämtlicher Kriegsschauplätze Lazarette zu errichten. So in Erzerum, Karout, Djarbekir, Beirut, Jaffa und längs der ägyptischen Grenze. : ' Mit einer Spendi) von 40,000 Mark stellte i ch der deutsche Kaiser an die Svitze der Sammlung. - Eine gleiche Zeichnung ließ Dr. Krupp von Bohlen folgen. Be weise herzlichsten Interesses sür den No ten Halbmond treffen jetzt täglich aus allen Schichten deS deutschen VolkcS in der Türkei ein. , Das Damenkomitee deS Roten Halb mondes besteht, unter der Ehrenpräsident schaft einer Gattin deS Sultans, aus etwa A Mitgliedern. Prof. Bcssim Omer Pa scha, der Vizepräsident des Noten Halb mondeS, hat die eigentliche Organisation in Händen. Sie besteht aus einer Hilss truppe von Krankenschwestern und einem Fürsorgeverein, wo etwa 100 Stickerin nen beschäftigt werden. Es sind meistens Witwen und Waisen, denen dadurch eine ''rdem bekommen diese Frauen freie Wohnung und freie. Verpflegung. Sie , irt ort (v.. n't . i uciuinicu v cu lyiom nionauicn. uinc andere kleine Gruppe ist mit dem Wäse nähen für die ' Verwundeten beschäftigt. Die schriftliche Leitung der Organisation liegt in Händen : der Schwester Nrof. Bcssim Omer Pascha, ter Frau Halil Bei'ö und der Frau Mahid Bei's. , So hat sich auch die türkische Frr die Freiheit erkämpft, auf sozialem Gebiete dem Nutzen des Staates und dem Wohle des einzelnen dienstbar fein zu können. Schlierseer in Lille. . Seit Anfang des Monats Ma! gastiert Direktor Texofal mit seinen Schlierseern in Lille. Bevor die, Truppe sich für eine längere Spielzeit nach Wien begibt, wird sie noch einige Tage'in Douai Vorstellun gen veranstalten. '-,' - . ' : Tes Fürsten Gcbiirtötagsgcschcnk. Fürst Leopold zu Lippe hat aus Anlaß seine! Geburtstage! .eine, reich dotierte Stiftung für lippische Kriegsinvaliden und unversorgte Hinterbliebene im Welt krieg 1914 '16 gefallener Helden ins Le ben gerufen, die ihren Sitz in Detmold haben wird. ' v ... .; m ' ' : V KricgSziifchlag auf Bücher, y '. Die diesjährige ordentliche Hauptvn sammlung des Börsenvereins der Deut schen Buchhändler fand am 21. Mai im Deutschen BuchhändlcrhauS zu Leipzig statt. Auf der Tagesordnung stand ein Antrag, der Börscnvcrcin wolle im Ein vernehmen mit dem Verlcgcrvercin be schließen, daß vom 1. Juli ab auf alle Bücher ein Kricgszuschlag von 10 Prozent auf- den Ladenpreis seitens aller Sorti mentcr und 10 Prozent .auf den Netto preis seitens aller Verleger eingeführt werde, desgleichen auf Zeitschriften, soweit sie quartalsweise oder für den Jahrgang oder ein Semester berechnet werden. Der Antrag auf diesen Kriegszuschlag wurde mit der herrschenden allgemeinen Teuerung begründet. . , ' ' Ter geheime Freiumurcrfvngrcsi. - Von zuverlässiger. Seite erfährt die .Kölnische Volkszeitung" vom 20. Mai: Am Sonntag fand in Rom ein geheimer Freimaurerkonqrcß statt, der bezweckte. unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen,' um zuDerhindern, daß der Papst eine erfolg reiche ' Fricdensvermittlung einleite' und dadurch fein Ansehen eine ungeheure Stärkung außerhalb der Kirche erführe. Die Loge müsse dafür sorgen, daß der Friede durch ihre Hand kl'mme. . ' kknzlaiids Gliizcriniuniikcl. Die Fkstlandsaiisgabe der Daily Mail meldet: Drogisten werden von jetzt ah kein Aishifit mof fctftpr fof-nn Vta titAf Sif- wugvuii im. iv uijiuiui, iviiiii iv uit viv j schriftliche Versicherung abgeben, daß sie? es nur zur Bereitung von Medizinen der ! wenden und nur aus arztliche Anweisung ! im Kleinhandel verkaufen werden. Als ! Bestandteil zu irgendwelchen Toiletten! fachn darf Glyzcrin nicht mehr verwendet werden. . . . . Englischer Forscher gefallen. Bei den Kämpfen in Ostafrika ist der Forschungsreisende Kapt. Arthur I. B. Wawell gefallen. Als Teilnehmer am Bu renkricg blieb Wawell nach Friedensschluß in Swasiland und in Betschuanaland und Kalahari, mit Landesvermessung beauf tragt. 1903 unternahm er verkleidet eine Wallfahrt nach Mekka und Medina. über die er ein interessantes Buch veröffentlicht hat. Nach zwei Jahren kehrte er zu geo graphischen Forschungen nach Arabien zu rück und wählte Hodcjda zum Ausgangs Punkt seiner Reise durch Jemen. In Sa naa wurde er von der Regierung verhaf tet und nach Hodejda zurückgeschickt. ' Steuern herabgesetzt. Eine glückliche Gemeinde ist das Dorf! Dornholzhausen im Taunus, daS seine Ge i mcindesteuern von 50 aus 40 V. H. herab-1 setzen konnte. In diesen 40 v. H. sind i auch noch die Krcissteucrn in Höh: von 12 v. H. enthalten. . , , Sin Monat Sommerzeit. Urteile aus der Berliner Geschäftswelt über die - . neue deutsche Zeit. Die Bossische Zeitung vom 3. Juni schreibt: .Ein -Monat Sommerzeit liegt hinter uns. Die, Beiordnung, die am 1. Mai Deutschland mit dieser kleinen Ucberlistung der Sonne beschenkte, ha! unter allen Verordnungen dem Staat am wenigsten Kosten gemacht soll uns aber, so hoffen die volkswirtschaftlichen Rech ner im Reich, eine ganze Menge einbrin gen. Daß diese Meinung auch außerhalb der Grenzen Deutschlands geteilt wird, beweist die Emsigkeit und Eile, mit der neutral; Staaten und auch ein Teil unse rer Feinde die deutsche Erfindung nach gemacht , haben. ,'.-.. ... Nach einem Monat Sommerzeit lassen sich die Wirkungen in finanzieller und in anderer Hinsicht natürlich noch nicht an nähernd übersehen. Um aber einen vor läufigen Eindruck festzustellen, haben wir versucht zu erfahren, welches Urteil grö ßere Unternehmungen aller Zweige in der Rcichshauptstadt über daS Zcitgeschenk deS Bundesrats zu fällen geneigt sind. Die Geschäftswelt scheint sich im allgemeinen gut damit abgefunden zu haben. Eine Schädigung dürfte nirgends festzustellen fein. So wird uns von der Leitung eines großen Warenhauses mitgeteiltdaß das Publikum sich an die Aenderung offenbar sehr schnell gewöhnt habe, im allgemeinen werden die Besor gungen jetzt sogar früher, nicht nur rela tiv, fondern auch absolut früher gemacht. Daß auch im Geschäft mit Beleuchtungs gegenständen eine merkbare Aenderung nicht festzustellen ist, dürste allerdings da ran liegen, daß der Bedarf an diesen Waren ohnehin durch die wirtschastlichcn Veränderungen des Krieges sehr einge schränkt worden ist. Die Lichtcrsparnis in dem Betriebe selbst dürste, wie uns unser Gewährsmann mitteilte, recht erheblich sein, prozentual lasse sie sich natürlich erst später feststellen. Eine kaufmännische Berechnung der Vorteile oder Nachteile der Sommerzeit kann ganz allgcmin erst zu einem spä tcren Zeitpunkt geprüft werden. Die Mo natsabschlllsse für den ersten Monat Sommerzeit liegen jetzt noch nicht vor. . . Die Große Berliner Straßen bahn glaubt einen bedeutenden Ein fluh der Sommerzeit auf ihren Betrieb nicht feststellen zu können. Die Wirkung zeigte sich eigentlich nur am Uebergangs, tage, jetzt geht alles wieder normal. Die, Ersparnis an. Licht ist deshalb- vorlaufig nicht bedeutend, da der Strom für die Beleuchtung der Wagen im Kriege der Oberleitung entnommen wird und im Verhältnis zu, der Kraft für den Antrieb der Wagen außerordentlich gering ist. Die G. B. St. schätzt den Gewinn durch die täglich gesparte Stunde Sommerzeit aus 30 M.. in den ISO Tagen der Som merzeit also aus 00 M. Da der Ge samtstromverbrauch in dieser Zeit etwa 6 Millionen M. ausmacht, so spielt die Summe allerdings kaum eine Rolle. Eines der größeren Gaswerke saßt sein Urteil, da vorläufig weder er schöpfend noch genau sein kann, dahin zusammen, daß der Verbrauch an Gas zweifellos abgenommen habe und daß auch die Zahl . der Abmeldungen der Gasbeleuchtung im Monat Mai sehr viel höher war. als sonst, auch im entspre chenoen Monat des Vorjahres, beobachtet wurde. ' , In den' ' Kreisen der Vergnü aungs Unternehmungen Groß- Berlins ist man mit der Sommerzeit, wie eS scheint, nicht sehr zufrieden. Von einem der größten Lichtspieluntcrnchmungc wurde dähin .gcurtcilt; die Sommerzeit schade dem Kino unbedingt, namentlich die jungen Menschen, die einen wescntli chen 'Teil der Besucher ausmachen, wen beten sich nach dem Abendbrot anderen Erholungen, mehr solchen im Freien zu, statt ein Theater auszusuchen. Ob dadurch eine wesentliche Ersparnis im ganzen ge Wonnen werde, glaubt die Leitung des von unZ befragten Unternehmens be zweifeln zu dürfen. Viele feien früher, da es bald noch dem Abendbrot dunkel war. zu Hause geblieben, jetzt reize daS Licht mehr Menschen zum Ausgehen. In der Frontreklame wird allerdings bei den Lichtspiclbühnen gespart. Die Unterneh mungen legen jedoch daraus wenig Wert, da gerade die Lichtreklame eineS der wich tigsten Anzichungsmittel für daS Kino war. AuS dicfcn Kreisen wurde auch ge äußert, die Regierung habe vielleicht als eine Nebenwirkung der Sommerzeit et waS beabsichtigt, wa! man die Streckung des Vergnügen!" nennen könne. Das aber werde kaum erreicht. Auch die Theater klagen, daß die Sommerzeit zweiselloS die Zahl der Theaterbesucher vermindert habe. Man fürchtet, es werde daS in den eigentlichen Sommermonaten noch sichtbarer werden und die ohnehin schwere Sommersaisen deS Theater! empfindlich schädigen. Die Leitung eineS groß?n Musik KaffeeS glaubt ebenfalls eine Schädi gung deS Kasfeehaukgeschäftel durch die Sommerzeit feststellen zu müssen. Die Berliner gingen mehr in die Gartenre staurants und bleiben dort sitzen, bis sie nach Hause gehen. Ebenso fühlten die Be fucher der Vier und Wcinwirtschasten nicht mehr so wie früher deS Bedürfnis, noch eine Tasse Kaffee zu trinken, man bleibe dort, wo man zu Abend gegessen habe. Eine Lichtersparnis von irgend welcher Bedeutung sei für ein grohcS Kaffeeunternehmen auch bei der Soni merzeif kaum möglich. Aber der Mai allein ist 7,icht der Som mer, .und Berlin ist nicht Deutschland. Erst nach dem 1. Oktober wird man wis sen, wieviel die Sommerzeit genützt hat, und ei ist anzunehmen, daß auch die ?!ißhelligkciten, die jetzt noch einzelne Ermerbkzweige ali ihre Folge empfinden, sich bis dahin ausgeglichen haben. Der Rat zu Dresden ließ auf Antrag der Stadtverordneten in allen höheren Schulen Rundfragen an die Eltern der Schüler ergehen, ob sie in Anbetracht der Sommerzeit den 7 Uhr-Schulbeginn zu frühzeitig erachten. Nach dem bisherigen Ergebnis ist die weitaus größte Zahl der Eltern für den 7 Uhr-Beginn trotz der Sommerzeit, nur an Montagen wird vielfach ein 8 Uhr-Beginn erwünscht, da öfter eine.Uebermiidung der Kinder be obachtet worden sei. Daö Ende des Nigaer Zoo. Erinnerungen an da! belagerte Paris von 187071 erweckt die Nachricht, daß die Tiere 'des Zoologischen Garten in Riga wegen Nahrungsmangels getötet werden mußten. Damit ist auch wieder ein Stückchen deutscher Kulturarbeit ver nichtct. Zum weitaus größten 'Teil mit deutschem Kapital im Jahre 1912 ge gründet, war' der Rigaer Zoo zweifellos einer der schönst gelegenen und war ge eignet, eine Volksbelchrungö und, Ver gnügungsanstalt : im besten Sinne des Wortes zu werden. Vom Mittelpunkt der Stadt in etwa 40 Minuten mit der Elek irischen erreichbar, erstreckte er sich weit läufig an den malerischen Ufern des Stintsees, aus dessen weiter. Fläche eifrig Segelsport getrieben und zahlreiche Re galten abgehalten wurden. Man hatte den Waldbestand unberührt gelassen und die blockhausartigen ' Behausungen der Tiere verständnisvoll in den Rahmen der Land schaft eingefügt. Aus hoher Düne mit Blick aus den See befand sich das Haupt gebäude. an den Hängen der Hügel streck ten sich weite Lagerplätze für das Volk, das feine mitgebrachten Vorräte dort in freier Natur gemütlich verzehren konnte. Ein sehr niedriger Eintrittspreis er möglichtc es den ärmsten Klassen, dort eine gesunde Erholung' zu! suchen. Es aalt vor allem einen möglichst vollkomme- nen Ueberblick über die Fauna Rußlands zu gewahren. Ein Elefant, früherer Ba rietöstern, ein Reitkamel für die Kinder und ein Affenhaus, waren Zugeständnisse für die Schaulustei; Menge. , Ende 1913 war dann noch ein Löwenzwinger nach Hagenbeck'schem Muster angelegt worden. Alle diese Anschaffungen hatten sehr be trächtliche Opfer gefordert; an den Ge mcinsinn der deutschen Rigaer Bürger waren dabei große Anforderungen gestellt worden. Die. einheimischen Tiere, Elche, Auerochsen, Bären, Wölfe, in herrlichen Exemplaren vertreten, waren zum größten Teil Geschenke von .Privaten. Kriegs-Volksznhlung in Leipzig. Der Rat der Stadt Leipzig nahm Ende Mai eine Zählung der Einwohnerschaft vor. Der Zweck dieser Volkszählung war, möglichst schnell eine Zusammenst'llung der Bcvölkerungszisfcr wegen der Lebens Mittelversorgung zu erhalten. Die Listen wurden von der Schuljugend abgegeben. Wer der Zählung keine Beachtung schenkte, muh darauf gefaßt fein, Lebensmittelkar tcn nur unter Schwierigkeiten zu erhal tcn. ' . ' Zehn Söhne im Feld. Zehn Söhne im Felde hat der Altmeister der Benshcimer Väckcr-Jnnung, Herr I. Schulz. DaS dürfte wohl der Rekord" sein. Der zehnte ist vor kurzem einge rückt; von den übrigen wird einer feit Kriegsausbruch vermißt, einer ist verwun det, alle anderen sind frisch und gesund und tun ihre Schuldigkeit nach besten Kräften. ' . Reformen im österreichischen StaalS haukhalt.. DaS Wiener Fremdenblatr" kündet die bevorstehende Erhöbung der Preise für Tabak und Tabakjabrikate, ferner ein: Reform der Postgebühren und anderer Verwaltunzseinnahmen, .'ndlich durchgrei sende Reformen im , Staatshaushalte an, die einerseits weitgehende Ersparnisse, an dererfeitl eine Steigening der Ergiebig keit gewisser staatlicher Einnahmequellen bezwecke. s m m 80 Million, ivZark Schulgold". Nach einer aus amtlichem Material be- ruhenden Zusammenstellung haben fäml licht preußischen Schulen 6i zum l.i Januar ISIS rund 80 Millionen Mark! in Gold alS gesammelt gemeldet. ' Davon entfallen auf die höheren Schulen rund 41.5 Millionen ,auf die Lehrer und Lehrcrinncnbildunoknnftalten 1.5 Ml lionen. der Rest von rund 37 Millionen! auf die Gcmkindcschulen und die ossenl lichen und privaten höheren Knaben und Mädchenschulen, Mittelschulen usw., die nicht zu den genannten Gruppen gehören. AuS den Erläuterungen ergibt sich, daß die angegebene Summe die Mindestfumme darstellt; in Wirklichkeit wann die Er folge noch größer, ganz abgesehen von den zahlenmäßig nicht zu erfassenden Gold mengen, die auf Anregung der Schulen direkt bei den öffentlichen Kassen einge wechselt wurden. Die Sammlungen wer den eifrig fortgesetzt und haben schon wie der zu ansehnlichen Ergebnissen geführt. So konnte z. B. eine Wilmersdorfer höhere Schule feit dem 1. Januar wieder über 76.000 Hark abliefern. LMslltl'llll deutscher Tchiiik. . 0,00 Mitglieder. Ter Teutsche Verband technisch'wissen. schastlicher Vereine gegründet. DaS Berliner Tageblatt schreibt: Der Krieg erzieht zur Organisation. Fast täg lich hören wir vom Zusammenschluß gro her Jndustriegruppen, von Bereinigungen staatlicher, städtischer und privater Körper schaften zum gemeinsamen Vorgehen aus bestimmten Gebieten. Die gewaltigen tech nischen Leistungen, die der Krieg ersoidert und die beim Uebergaug zum Frieden nicht geringer werden, haben nunmehr auch die großen tkchnisch-wissenschaftlichen Vereine, deren umfangreichen Arbeiten aus den ver schiedensten Gebieten der Technik und In dustrie Deutschland viel zu verdanken hat, zu der Ueberzeugung gebracht, daß große neue Aufgaben ihrer harren, die gemein sam zu lösen, die heutige Zeit dringend er fordert. Es gilt hier, zum Wohle des gan zen Volkes in noch höherem Maße, als es bisher geschehen ist, dem gesamten techni schen Schaffen die Stellung zu sichern, die ihm gebührt. Zu diesem Zweckt haben sich die, nächste hcnd genannten Vereine: Verein deutscher Ingenieure, Verband deutscher Architekten und Jngenieurvereine, Verein deutscher Ei senhüttenleute. Verein deutscher Chemiker, Verband deutscher Elektrotechniker. Schiff bautechnische Gesellschaft zu einem Deut scheu Verband techmsch-wissenschasliieyer Vereine zusammengeschlossen. Den Vorsitz hat Herr Geheimer Regicrungsrat Profcs sor Dr.-Jng. C. Busley übernommen. Der stellvertretende Vorsitzende ist Herr Baurat Dr.-Jng. Taaks. das geschästsführende Vorstandsmitglied Herr Dr. Th. Diehl. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin NW. 7, Somincistrafje 4a. . ' Diese Bereinigung der großen technisch wissenschaftlichen Bereine, die mit ihren nahezu 0,000 Mitgliedern eine mächtige, ganz Deutschland umfassende Organisa tion bildet, wird vor große neue Aufgaben gestellt fein, zum Beispiel in Fragen der technischen Gesetzgebung, der Bereinheitli chung technischer Grundlagen, des techni schen Unterrichtswesens usw. Der Deutsch, Verband wird zur Auskunft und Mitar beit über alle, mit der Technik zusammen hängenden Fragen den staatlichen und städ tischen' Behörden, nicht' minder wie 'allen anderen Kreisen unseres Volkes zur Verfü gung stehen. Es wird geplaNt.'rinz?lm:'Ve' biete dieser Gemeinschaftsarbeit' durch be sondere Ausschüsse unter Mitwirkung aller in Betracht kommenden Kreise eingehend zu bearbeiten. Ueber Deutschlands Gren zeu hinaus wird der Verband auch bestrebt sein, die Beziehungen zu den verwandten Organisationen in den uns jetzt verbünde ten Ländern enger zu knüpfen. Mit Unter stützung der maßgebenden Behörden wird es gelingen, durch den Zusammenschluß auch nach außen hin deutlich zum Ausdruck zu bringen, daß die Vertreter der Technik gewillt sind, mit den Vertretern aller ande ren Berussstände einheitlich und gemein sam die Friedensaufgaben zu fördern, die sich nach dm- Krieg ergeben. Die langjäh rigen Erfahrungen der angeschlossenen Vereine in der Behandlung der verschieden ster. Gebiete werden gerade diesem neuen Verbände für seine Arbeiten zugute kom men. . ' ' . Die Abnahme der Schwalben. In Italien wurden sie in Massen abge fangen und verzehrt. ' Die Franks. Ztg.' schreibt: Noch nie mals ist die geringe Zahl der Schwalben so aufgefallen, wie in diesem Frühjahr. So hat fast nur der zehnte Teil aus dem Süden den Weg in die Dörfer der Rhön zurückgefunden und die alten Nester der Vorjahre wieder bezogen. Schon im vor! gen Jahre, war dort eine nicht unerhebliche Abnahme der Schwalben zu bemerken; in diesem Sommer ist' die Abnahme aber ganz besonders ausfällig. '' Die gleichen Beobachtungen hat -man auch in Bayern gemacht.' Als Ursache dieser Erscheinung wird übereinstimmend angegeben, daß die Schwalben auf dem Heimzuge im Herbit und auf dem Frühlingszuge in die Hei mit in großen Massen von. den Italienern abgefangen und mangels anderer Fleisch Nahrung verspeist worden sind. ' Tatsäch lich enthalten f.ist alle italienischen Zei hingen in großer Anzahl Anzeigen, in denen man SingoLgel, gemästete Lerchen, allerhand Wasserviel und auch Schmal ben zur menschlichen Ernährung anbietet. So berichteten Schweizer Reisende von den italienischen Seen über ein großes Morden der Wasservögel, die sich besonders zahl reich dort eingefunden haben und mittels Schlingen, Hakenköder gefangen oder ein fach abgeschossen werden. Teutsche Landwirte in Ungarn. Eine ' Gruppe von basischen und bayerischen Landwirten hat in Ungarn eine Pachtung von einem dortigen Mag. naten in der Größe von 35.000 Morgen erworben, um daselbst Landwirtschaft nach deutschem Muster zu betreiben. Auch soll der Bau einer Zuckerfabrik im Komi!! Szatmar in Aussicht genommen sein, um durch den Rübenbau die Bodenkultur mke lichst rasch zu fördern. Diese Bereinigunz beabsichtigt unter dem Namen Süddeut, sche -Gesellschaft für Landwirlschaf!" ir allernächster Zeit in Tätigkeit zu treten.