Tägliche Omaha Tribüne, TicnStmi, den 11. Juli 191. - Seite G. s j Vom Sfoniinc far Riesen. ! Noman atil d Gegenwart von PZillpp VergkS. 2. Fortsetzung). K 3. Kapitel. All bU vier Herren allein waren, sahen fit einander erwartungsvoll cn. .Nun. wie gefällt Ihnen mein Cchützling?' sagte der Tai Pan so stolz, ali ei ei sich um seine eigene 2ochtn handele. Tee Cchriftgeller lächelte. .Ich kenne diesen Typ aui der Heimat. Solche natürlichen Gewächse, durch keinen Gärtnerschnitt in der Ent faltung des natürlichen Weseni ge hemmt, wachsen nur aus deutschem Boden, in der Nähe der freien See." .Da Mädel gefällt mir auch.' sagte der Arzt. .Hübsch, klug und ungezwungen. Hat im Wesen diel Aehnlichkeit mit meiner Frau.' Ter Tai Pan lachte. Ja, -ja, da kenne ich schon. Jedes Weib. daS ihm gefällt, hat Aehnlichkeit mit seiner Frau. Der Mensch ist näm ' lich, trotzdem er nicht weit von der silbernen Hochzeit entfernt ist und sechs Kinder hat, ununterbrochen in seine Frau verliebt. WaS sagen Sie aber, Herr Oberleutnant, wäre Jh nen die Reisegefährtin recht?' Der Oberleutnant sah den Tal Pan ernst und sinnend an. .Die Frage ist vielmehr die, ob ich ihr alZ Reisegefährte recht wäre. Die sei Mädchen ist, wenn ich mich auf Menschen versiehe, ein Wesen voll Innerlichkeit, das sich nicht leicht er schließt. Aber wenn Sie eS wissen wollen, sie gefällt mir auhnordent lich. Et ist etwa in ihrer Art. daZ Achtung und Vertrauen erweckt.' In die em Augenbllck kam ffrau lein MartenS zurück. Der Ober leutnant hatte recht. Jeder in der kleinen Gesellschaft hatte daS e fühl, als ob er einem Bekannten vicderbegegnet sei. Keine Spur don Fremdheit oder Zurückhaltung hatte sich emgeschllchen. Glnchsam in gehobener Stimmung stieg man in die kleine Barkasse Krügers hin ab. die bald daS Gewühl der Werft von Kaulun hinter sich ließ und den Hafen von Hongkong durchquerte. Die Sonne, die sich jetzt hinter die Berge hinabzusenken begann, über flutete mit rötlichem Schein die glitzernden Wogen. Die braunen Mattensegel deS SampanS sahen aus wie Bronze. Wie eine riefen hafte , Theaterkulisse oder wie die phantastische Landschaft auS einem Zaubermärchen lag , der Peak im Abenfonnenschein. Seine Spitze, von unzähligen Villen gekrönt, die sich wie Burgen und Schlösser aus nahmen, tauchte in den Azur deS Himmels. Die Hamburger: stand aufgerichtet im Boot, und in ihren großen blauen Augen lag das leib haftige Wundern. Wie sie so da stand in der merkwürdigen und fremdartigen Umgebung, groß und schlank, blond von Haaren und weiß von Haut, mit ihrem feinen ovalen Gesicht, auS dem Klugheit und Tem perament leuchteten, graziös inHal tung und Bewegung, glich sie der Fee in dem' Zaubermärchen, das Natur und Menschenkunst hier auf führten. Mit Staunen sah sie hin ab in die Sampans, die vorbei schwammen. Vorne tief und hin ten ganz hoch gebaut, zeigten sie im Innern das kribbelnde und krab belnde Leben ganzer Chinesenfami lien, die von der Wiege bis zum Grabe auf dem Wasser zu Hause sind. Die stämmige Hausfrau in derben Hosen, einen gewaltigen Strohdeckel auf dem Kopfe, lenkte das Boot. Der Besitzer bereitete am offenen Feuer, daS der Wind an fachte, den täglichen Reis. Um ihn herum schmutzige Kinder, , Hunde. Schweine und Hühner in buntem Durcheinander. Ein schwimmender Bauernhof. Vorbei ging eZ ' an mächtigen Dampfern, die mitten in der Bucht ankerten, cm ragenden englischen Kriegsschiffen undfchlan Zen, kohlarmierten Flußkanonen firtrtlirn ffnnirt C-tJ?fw Y ffnf VWVtWl UiVll lW yVIWt lUlVU weisen ein solches Leben auf, wie der Hafen von Hongkong, und kei ner ist fchöner, wieviel man auch von San Francisco, Sidney und Rio de Janeiro sprechen mag. Endlich legte die Barkasse in der Nähe des englischen Klubs an, und die Gesellschaft stieg an Land. De: Tai Pan ließ es sich angelegen sein, seinen Schützling auf Umwegen nach dem Hotel zu geleiten, denn er teufe te wohl, welchen enormen Eindruck das Straßenleben Hongkongs auf Fremde ausübt, auch yatte er de merkt, wie die schöne Reifende ganz in Erstaunen ob all der neuen Em drücke versunken war. Sie kam freilich jetzt nicht aus der Fronde, sondern aus China. Aber Tsingtau, das wußte er wohl, hatte längst auf cehört, unverfälschtes Reich ' der Mitte zu sein, eS war nach sieben jähriger emsiger Kolonialaröeit eine ganz deutsche Stadt geworden. ' Die Engländer prägen den von ' ihnen kolonisierten Gebieten viel weniger den Stempel ihrer Nationalität auf, ti die Deutschen. Der Srikte vId- nungksinn, der Drang des Erzie henl und Veredeln der Eingebore nen sind ihnen nicht in so hohem Maße eigen, wie jenen. Langsam schritt die Gesellschaft ven Hasen entlang, der in der Stöhe der Chinesenstadt einem wimmelnden Ameisenhaufen zu gleichen begann. .Wie merkwürdig.' sagte Fräulein iviatunl, .wohin man sieht, ein bastig pulsierendes Leben, aber kein Geräusch. ti ist alles wie ein liest. geS Filmbild.' Außer den zweirädriaen Rick schaS. die hier die Stelle der Drosch ken vertreten, sah man nirgends Fuhrwerke. Alle Lasten, auch die schwersten, wurden von Kuliö an dicken Bambusstäben geschleppt. Stie felabsätze machten auf dem Pflaster keinen Lärm, denn eS gaö keine. Die Chinesen schreiten auf weichen Filz sohlen. Die Männer tragen, seit sam für das Europaerauge. lange Gewänder, die Frauen und Mädchen gehen in artigen Höschen. Unter halb der Markthalle bog die Gesell schaft in eine Seitenstraße ein. die schräg emporsührte in eine der be lebtesten Verkehrsadern. Hier war man nun völlig im in ersten China. Durch das Gewühl vermochten sich die NickschaS und Sänften kaum einen Weg zu bahnen. Alle Laden offen, alle Werkstätten unmittelbar an, beinahe auf der Straße. Oeffentliche Geldwechsler saßen in Buden an den Straßenecken. Näherinnen hatten ihren Platz direkt im Rinnstein gewählt. Die Luft vou von Gerüchen, die europäischen Geruchsnerven nichts weniger als lieblich scheinen. Durch dieses Ee wühl führte der Tai Pan. häufig ehrfurchtsvoll begrüßt, seinen Schütz, ling, biö man an die OueenZ Road gelangte, die große europäische Ce schaftsstraße der Kolonie, wo auch das Hotel lag. ' Bald saß die kleine Gesellschaft beim Mahle und tauschte Erlebnisse und Erinnerungen aus. Fräulein Mariens mußte von Tsingtau erzäh len, der Oberleutnant von den Solls, tempeln Japans, die er Wunder nannte. .Wir haben hier heute auch ein Wunder erlebt.' sagte Krüger. .Stel len Sie sich vor. Fräulein Estella, daß Sie don einem Menschen, der Sie nie vorher gesehen hatte, zuerst erkannt worden sind.' .Der Mensch scheint also ein Hell, sehe? zu sein.' .Vielleicht. Jedenfalls sitzt der Mensch Ihnen gegenüber. Als wir von der Landungsbriicke in Kaulun aufs Wasfer hinaüsspähten und kaum noch eine Gestalt zu erkennen war. ja, nachdem ich vergeblich mit dem isici e das ganze Schuf abaes.'cht hatte, hat unser Krieger hier Sie mit tödlicher Sicherheit erkannt.' Estella sah forschend in das Ge. sicht deS Offiziers. .Wie war das möglich? Sie hatten mich doch nie gesehen und kannten mich überhaupt gar nicyr. Ich habe eS wohl erraten,' sagte der Oberleutnant zögernd. Nichts da.' rief der Arzt, .vor Tische las man'S anders. ES sei. Zagten bte, so etwas wie Gefühls sache.' Gut, nennen Sie eS einen merk würdigen Zufall.' Der Arzt schüttelte den Kopf, fah den Mann und das Mädchen lächelnd an und dozierte helter-ernft: .Es gibt keinen Zufall, Zufall ist der Schnittpunkt zweier Notwendigkeiten Sagt nicht auch unser Schiller: .Es gibt keinen Zufall; und waS unS blindes Ohngefähr nur dünkt, gerade Las steigt aus den tiefsten Ouel len!'?' .Vielleicht,' schlug der Schrift steller vor, .war's eine Rückerinne rung an ein früheres Leben und ei nen andern Stern, auf dem unsere verehrte Hanseatin und unser Ober leutnant schon einmal zusammenge trosfen sind.' ' Ich erinnere mich an nichts,' sagte die Hamburger! kühl. .Das ist auch kein Wunder, meine Gnädige, die Begegnung hat vielleicht schon vor zehntausend Jahren statt gefunden.' Alle lachten. DaS Gespräch nahm eine andere Wendung. Als man sich endlich, nach einer Verabredung für den nächsten Tag, trennte, war ei schon spät. Fräulein MartmS brachte die Gaste bis an d,e Tur, warf noch einen Blick auf den türmenden Peak, dessen Straßen jetzt breiten Licht böndern, dessen Häuser lichten Mär chenburgen glichen, die aus der Dun kelheit aufleuchteten, und trat zurück ins HauS. Schnell und schweigend, wie es ihre Herrin liebte, wenn sie nicht selbst das Zeichen zum Plaudern gab, tat die Zoft ihre Arbeit. Im leichten Nachtgewand saß die schöne Hambur. germ noch lange vor dem elektrischen Lämpchen und vertraute ihrem Tage buch die Erlebnisse der letzten vier! undzwanzig Stunden an. Jßtrn ol! len Merkwürdigkeiten.' schrieb sie zum Schluß, .die mir begegnet sind, istj jener merkwürdige Mensch die größte. der mich ertannie. ohne mich ie gele chen zu haben. Liegt diesem seltsamen (Zufall eine tiefere Bedeutung zu !, arunde? Ach. Torheit! Eben ein t-Zufall. nichts weiter! WaS ihn selbst betrifft, feine Figur, seine Ruhe, sein, Schönheit und vornehme Zurückhält tung, so drägi sich mir immer wie der das schon in der ersten Viertel, stunde gefällte Urteil auf: Siehe da, ein Mann!' 4. Kapitel. Fräulein Mariens saß noch am Fruhstückstisch deS großen Hotels, das keinen LuLui vermisien ließ, als dei Tai Pan mit der Meldung erschien, die Leibgarde sei draußen 'bereits vollzählig versammelt. Lachend er ob sich die Hamburgerin und bezak sich in die Halle, wo denn auch vel Arzt, der Schriftsteller und der Of sizier schon bereit., standen., um sich dem Rundgang anzuschließen. Die Zeit war kurz bemessen, denn fei Dampfer sollte gegen Abend Hong kong schon wieder verlassen. .Meine Kranken müssen heute ohne mich auskommen oder sich an meinen Kollegen wenden', sagte der Arzt, einem so seltenen und anziehenden Besuch kann ich mich nicht entzie hen.' .Wenn Ihre Kranken nicht darun in leiden, sind Sie mir willkommen,' erwiderte Estella, ich freue mich, daß Sie mit dabei sind, und recht viel möchte ich noch sehen.' .Daran soll'S nicht fehlen.' rneinti der Oberleutnant, .der Tai Pan unl ich haben noch gestern abend daS Pro. gramm ausgearbeitet. Zunächst neh men wir Rickschas, besuchen die Markthalle, wo Sie die wundervoll ften Gerüche genießen können, machen eine Fahrt durch die Chinesenstadt und. lassen unS dann auf den Peak tragen. Sie werden da oben eines der herrlichsten Panoramen der Welt bewundern. Krüger unterbrach den Offizie?. .Die Bewunderung darf aber rnchi zu lange dauern, denn um drei Uhr speisen wir im Deutschen Klub.' Auf der andern Seite der Straß, hielt eine lange Reihe von Rickschns. jede mit einem Kuli bespannt. Als die Europäer unter daS Tor traten, schoß mindestens ein Dutzend auf das Hotel los, und jeder wollte der Erst? gewesen fein. Hie: zeigte sich die Autorität des Tai Pan. Er brauchte nur einige chinesische Worte zu spie; chen, und ane, biS auf timf, zigrn sich zurück. Als die Gesellschaft du zweirädrigen Karren bestiegen hatte, verstummte das Gespräch, denn im Gänsemarsch, hintereinander, suchten die Rickschas ihren. Weg durch daZ Gewühl der engen Straßen. Als man vor der Markthalle aufstieg und auS dem Vorhof noch einmal auf da? Straßenbild hinabschai:te. gab es un, ten einen Krawall. Ein langer Zug von Rickschas, jede mit einem tcta) betrunkenen englischen Matrosen de mannt, hatte sich festgefahren. Schutz, seilte in dreierlei Art suchten Ord. nunz zu stiften: schlanke Engländei mit Tropenhelm, ragende Inder mV. buntem Turban und schlanke Chine sen mit einem kleinen spitzen Decke) auf dem Kopf. Die Beamten beflei ßigten sich der größten Höflichkeit ae gen die betrunkenen Rowdys, die nur um fo mehr johlten und schimpften. Endlich ward der Weg frei und un ter dem Gesang und Geheul der Sol. baten wand die Schlange von Rick schns sich die Straße abwärts, der OueenS Road zu, wo die großen Ka fernen liegen. Die Europäer fahn dem Zug nach. Der Arzt fpuckte wütend auS und sagte: .Pfui Deibel.' Sich an Fräulein MartenS wendend, fügte e, gleich hinzu: Verzeihen Sie. aber ich bekomme jedesmal einen Wutan fall, wenn ich so etwas sehe. Das waren nämlich Soldaten, müssen Si, wissen.' .Der Anblick ist mir nicht nen lachte Fräulein Mariens. .Sie müß ten einmal den Zustand sehen, wenr ein englisches Kriegsschiff in den Ha, fen von Tsingtau einläuft. Tre Stunden später taumeln in aller Straßen betrunkene Matrosen. Ti, Deutschen schicken während eineö sol chen Besuche? tatsächlich Patrouille auS, die nichts weiter zu tun haben,' als die Betrunkenen oufzufamml und in Booten wieder zurückzubrin gen. Der Brite denkt sich nichts da. bei, .Alkohol spielt nun einmal ein große Rolle in feiner freien Solda teska.' Der Oberleutnant schüttelte de, Kopf. .DaS Schauspiel war ganz unerhört. Für deutsche ?.'rhältniss, absolut undenkbar. DaL sind keim Soldaten, daS sind na. ich will den Ausdruck, den ich auf der Zung, hatte, lieber hinunterfchlucken," .2305 passiert,' fragte der Schrift. steller, .wenn dies betrunkenen steril ihren Offizieren begegnen?' (Fortsetzung folgt.) Gedankensplitter. Blln. der Haß ist Schwäche, leidenfchaftli cher Zorn ein Zeichen von Kraft. Beim Drogisten, om. rniZ (eilig): .Sie kriegen daö In fektenpulver, nicht wahr?" Frau: .Bewahre, ich habe Tu verlangt!' ' - , ' IrommlS: Ach. Pardon: ich dach te ... weil Sie sich gerade kradtenN Sie werden die Wahrnehmung machen, dass sich Ihre Einnahmen erweitern, wenn Sie anzeigen. Ohne Reklame' kein Geschäft Ihre Anzeigen in der "Tribüne" werden jeden Tag von Tausenden gelesen. Geschäfte, die bisher in der "Tribüne" angezeigt haben, sind mit den erzielten Resultaten sehr zufrieden. Klassifizierte Anzeigen. Fabriken und Handwerk. Leute, die Anstcllung aus Zucker rübenseldern und önbere gute tzarmarbnt suchen, (hin gut. sich cn das Omalia Cmplmmient Burecoi, 121S. 15. Str.. Cinolja, zu wen den.' tf Verlangt. Ein deutscher. der heiratet Mann aus Farm sofort gesucht. Mufz gut mit Pferden um flehen können und zuverlässig sein; stetige Arbeit, elbitanoifjc Woh nung, Galten, Milch und Feneruna Lohn $35 bis $40 den Monat. Otto rosse. Atlanta. Nebr. 7-11.16 ttrsucht. 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Graupen darf man nicht in einem eisernen Topf kochen, da sie davon eine un. ansehnliche Farbe bekommen. Man laßt sie in Wasser einmal aufkochen, gießt dieses Wasser ab. fetzte sie er. neut mit Wasser auf. fügt ein Stück. Es bezahlt kick, in hon mt. sifizierten Anzeigen" der Tribüne zu ennonzieren. 1 -"I i V ' I t ! II X? " """"" " - ' " )