Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 10, 1916)
TZMt Omaha Trliün, Aas amerillamscheKoleKreitz tmu i '9TBpr gragarci uw 'ipwuim1 , ? . f,' " I ' ' - ." ' i F- rzss. s,T ' ' yO.Sä- f : , "w , ... i 4 mmis. Kk 'wr Vm" W : ' fivv? w. M. f - , '.. ' - dwff ' - -r. V''S.cr. r Jfc- TMä -c c tf.-:v T7, . : ? . 1 7;' f -K -r".-s V.-' Kumsi'P 5 4lV Vr". i'v m H r- . r ' .. 7' .. j.r " i Mj I 7 r . . II i P i i cil 'frtoTf- f' i -ni.t5flör l r iVS rrv ? w?S5u L : ,T-iT5!,.ii "9 , '. 1 ' , tr i. ' .V.. , '.rv w-. - -1 . JlVl Hfc ssii J n den ereignisreichen Zeiten, in t 1 denen wir feit vielen Monaten leben, gewinnt da Vorgehen de Js amerikanischen Roten Kreuz zur Erweiterung seiner Mitgliedschaft große Bedeutung. Im ganzen Lande hat eine rege Propaganda zur Aufbringung eine Hilfsfond eingesetzt, der bereit freudig entsprochen wird. Bereitwillig schart sich olle um die Fahne der Barmherzigkeit, sein Scherflein zu dem großen Hilfsmerk beizutragen, da un in Frieden wie in KriegSzciten mit seinen Segnungen de glücken soll. Auch in Kriegszeiten! Denn da wir da Millenium noch nicht erreicht haben, besteht, wie Fräulein Ma bel T. Boardman, die Vorsitzende de Ezekutidkomitee vom Amerikanischen Ro ten Kreuz, kürzlich in einer Rede vor die len Zuhörern betonte, die Möglichkeit eine Kriege. Soll die Organisation vom Roten Kreuz ihre hohe Aufgabe der Menschlichkeit und Nächstenliebe voll und ganz erfüllen, so braucht sie dazu die Un terstützung oller Staatsbürger. E ist di: heilige Pflicht eine jeden und beson der der Fraun. durch einen Betrag klein oder groß, die Mitgliedschaft de Roten Kreuz zu erwerben. Da Verdienst der Gründung de ame ikanisck)tn roten Kreuz gebührt Clara Barton, jener seltenen Frau, bei deren im April 1012 erfolglem Ableben die Groß Herzogin Louife von Baden die Worte schrieb, daß ihr Tod für sie einen unersetzli pie Berufswahl unjerer Wcljter. w 'ie deutsche Frauen über die Pflichten denken, die ihrer nach der Beendigung des Krieges warten, zeigt fol gende Skizze au der Feder der bekannten Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Ga briele Reuter. Berlin: E gibt immer noch fröhliche Optimi fien unter un, die an einen baldigen Friedensschluß glauben und damit ver bunden reiche Goldströme über Deutsch land herniederfluten schen, so daß dann, ihrer Meinung nach, eine Zeit be ginnen würde, in der wir uns für alle ausgestandenen Verluste. Sorgen und Nöte entschädigen und mal wie der recht in Taus und Braus leben könnten. Diesen kindlichen Seelen muß man da Törichte ihrer Träume und Hoffnungen recht ernst klarzumachen ver suchen. Denn mich dünkt, sie wirken bei nahe ebenso gefährlich wie die Pessimisten und Schwarzseher, die uns am Ende die sc fürchterlichen Bölkerringen ohne jede Lebens und Erneuerungstraft sehen. Man muh sich schon -de Ernste dieser Zeiten für unser deutsche Volt bewußt werden, gerade um sie mit Kraft und Energie zu ertragen durchzuhalten und ohne Ent täuschung am Wciterbau mitzuarbeiten. Nein ein goldene Zeitalter wird auch nach dem günstigen Frieden nicht eintre ten, sondern ein eisernes. Gehörig werden wir un zusammenraffen müssen, um das hart Erworbene zu behaupten. Was die Goldströme betriftt wo sollten die her kommen? Dieser Krieg fordert nicht nur Deutschland! Reichtum, er hat auch das Gold unserer Feinde verschlungen e liegt auf dem Boden des Meeres, auf den Schlachtfeldern des Westens, in den Wal dern. Seen und Sümpfen Mafurens, Po len. der Karpathen. Alle miteinander weiden wir arm geworden sein nach dem Krieg. Und vielleicht ist da die schlimmste Folge nicht. Vacllcicht bildet die allgc meine Armut sogar das erste Band, das sich wieder zwischen den durch den Fluch 'de Goldes zerklüfteten Kulturnationen bilden wird. Dann sei sie gesegnet. Unser Vaterland wird au unzähligen Wunden bluten. Ich sehe e nach dem Frieden wie den Held auf dem gleichnami gen Bilde von Ludwig Thoma. der mich in ftllheren Zeiten immer geärgert hat. weil er mir nicht heldenhaft genug er schien. Und wie lernt man ihn nun so gut verstehen. Müde, totmüde sitz! er auf dem furchtbaren Untier, das seine Kraft erlegte. Ein weher, gramhaftcr Zug liegt ihm um den Mund der Speer in sei nem Arm ist zersplittert er ist kein sie gendcr Held in Theatcrpose, glorreich das Schwert schwenkend er ist ein Wen schknkind. das sein Beste gstan hat und picht einmal fo recht weiß, wie wertvoll i 15 s'r- ' " '' ' ' ' .iwHb' , 7'? :---. -xfc- w : -j! v .' vT rri-. - c-, . ! .-v !' t . - -..U wn -fJw i v ,i ? II -i j 1 ' ? 1.J : . f ? -4 j, r'nti li i ? ; r !"V' J J li ' i ! 'Jff r firaj iJil ; S!!r ( H1! sJI ü 4. J i z . -Ü i L r.! 1 '' nj; - -- sz J r r Fj) &j 2... fö H" -" 'rz Tos Gebäude vom Noten Kreuz. chen Verlust Im wahren Sinne dc Worte bedeute. Mehr ali 40 Jahre habe ich Fräulein Barton gekannt und geliebt. In nige Neigung, Bewunderung und große Dankbarkeit verbanden mich mit ihr. Wie soll ich je vergessen, wa sie un 1870 war. wo sie un in so großzügiger Weise wäh rend de Kriege beigestanden hat. Sie war eine von denen, die den Sinn de! Roten Kreuze ganz erfaßte und ihre Ge danken in die Tat umsetzte." Ihrem Be ruf nach war Clara Barton Lehrerin. Beim AuSbruch de Bürgerkriege gab ste ihre Tätigkeit an den Schulen in Jersey auf und widmete sn ganz der Verwunde tcnpflege. Durch ihre aufopfernde Wohl tätigkeit auf diesem Gebiet jhat sie sich ein ewigwöhrendc Denkmal gese,,t. Be vor sie an ihr größte Lebenswerk. die Gründung der Gesellschaft vom Roten Kreuz, ging. atte sie sich auf allen Kriegsfeldern, vom Bürgerkrieg angefan gen bi zum deutsch-französischen Krieg In der Wartung' der Verwundeten hervorge ton. Im Jahre 1881 gründete sie die Gesellschaft vom Roten Kreuz in den Ver einigten Staaten und war von dieser Zeit an bi 1904 Vorsitzende derselben. Al solche nahm sie an den periodisch intet nationalen Kongressen teil. Neben der Pflege der Verwundeten führte Clara Barton in der Amcrikani schen Gesellschaft vom Roten Kreuz auch die Hilfeleistungen bei großen elementaren Unglückifällen ein und leitete selbst die die schwere Tat gewesen ist. Aber auf des zersplitterten Speeres Spitze sitzt ein klci ner Vogel und singt jauchzend fein Lied in die Morgenluft! Diese kleine Vögel chen ist Deutschlands Jugend, die ihr Va terland neu aufbauen will und dabei auch den müden Helden hegen und pflegen, mit aller denkbaren Liebe, mit aller Hoffnung auf gute Zukunft, in der er seine Kraft schon wiedergewinnen wird. An einem ist .Deutschland reich, auch nach dem männermordenden Kampfe überreich an Frauen und Mädchen. Derer wartet nun ein besondere Los ein ernstes, verantwortungsvolles. Einmal in bezug auf sie selbst, ihre eigene Persön lichkcit. zum zweiten in Hinsicht auf das allgemeine Wohl, auf die Gesamtheit, der sie angehören. Es ist seltsam, wie der unfruchtbare, theoretische Streit, ob es richtig sei, die heranwachsenden Mädchen für die Auöu bung eines Berufe zu erziehen "der nur für die Heirat, nun durch die harte oi wendigkeit so jäh beendigt worden ist. Hunderttauscnde unserer Männer sind hinweggcrafft die besten, die gesunde sten! Für Hunderttauscnde von Frauen ist damit die Ehe beendet oder jede Mög lichkcit genommen, eine Heirat zu schlic ßen. Zahllosen anderen kehrt der Gatte beim als Krüppel, als Kranker alle Last der Versorgung und Führung de Haushaltes wird auf den Schultern der Frau ruhen. In gleichem Falle werden die Mädchen sein, die sich entschließen, einem der Helden, die für das Vaterland ein Glied oder das Augenlicht opferten, das harte Los durch ihre Liebe und Hingabe zu erleichtern. Auch in solchen Ehen wird die Frau durch ihre Arbeit helfen müssen, die Kosten für den Haushalt zu tragen! Und ihr dazu behilflich zu sein, scheint mir mit zu der Dankcspslicht zu gehören, die wir unsern Verteidigern schuldig sind. Blicken wir umher, so sehen wir, daß unser ösfentlichcs Leben der Mitwirkung der Frau in diesem Kriege durchaus nicht entraten konnte, daß ihre gemeinsame Ar beit mit dem Manne Bedeutendes geleistet hat. Das läßt uns hoffen, man werde ihr fortan auch von den Regierenden mehr Vertrauen entgegenbringkn, als es bisher geschah. Ueberall klaffen Lücken, die der blutige Krieg gerissen hat. die in die len Fällen der tüchtig geschulten Frau Ge legeiiheii bieten, einzutreten und sich zu be währen. Jetzt ist die Zeit der Frau, oder sie wird niemals kommen. Wenn sie in den nächsten Jahren sich nicht den Platz in der Gemeinde, in der Wissenschaft, im Lehr fach erobert, so wird sie et nie. Darum seien doch alle Eltern aufs drin gendste gemahnt, ihren heranwachsenden Töchtern genau in demselben Maße we den Söhnen eine gründliche. Bcrufsausbil -v u t : Fräulein dung zu gewähren. Es ist dabei ja gänz lich gleich, ob diese Berufsausbildung einem gelehrten oder inem praktischen Ge biet sich zuwendet nur gründlich muß sie sein, nicht spielerisch-dilettantisch, um ein paar leere Jahre vor der erhofften Ehe mit irgend etwas" auszufüllen. Der Drang zum Universitätsfludium, der eine Zeitlang so heftig war, wird, wahrscheinlich nicht zum Schaden der Sache, von praktischen Berufen, wie land wirtschaftliche und hauswirtschaftliche Leh renn, Gärtnerin, Pflegerin u. s. w., er gänzt werden. ' Nun mußsich ja jedes Mädchen, das an eine Berufswahl geht, sagen, daß auf ihr dann eigentlich die doppelte Last liegt wie auf dem Manne sie muß sich in jedem Fall auf zwei Berufe vorbereiten: neben dem als Lebensaufgabe gewählten auch noch zu dem als Hausfrau und Mutter. Denn die Uebersicht und das Organisa tionstalent ist doppelt nötig für eine Frau, der die Berufsarbeit nicht gestattet, den ganzen Tag im Haushalt und in der Kin dererziehung mitzuarbeiten. Und wie nö tig eine Anleitung im Kochen, Schneidern, Haushalten und in den Grundbegriffen der Gesundheit und Krankenpflege auch für daS alleinstehende Mädchen ist, damit sie sich mit wenig Mitteln ein behagliches Heim schaffen kann, das liegt auf der Hand.. Wie viele Mädchen versagen in ihren Leistungen, weil sie einfach auf ihre Körperkräfte einwüsten, durch Mangel an Schlaf und Nahrung, in einer Weise, wie es der gesunde .,oismus des gleichaltrigen jungen Mannes nie zulassen würd. Das Problem de doppelten Berufe be friedigend zu lösen, ist eine Schwierigkeit, über die sich keine noch so fanatische Frau enrechtlerin leicht hinwegsetzen kann. Das sei zugegeben. Aber hat man die Notwen digkcit, eine scheinbar unbesiegbare Schwie rigkeit zu überwinden, erst einmal erkannt, so findet der Mensch auch allemal am Ende einen Weg dazu. Verlust und Trost. Wic s,'ngm die Mark bet jiiianib so (lif, WolDrffltn uns rinak! Id irmnir schlug um mich sein ZmiDervlies Zo hiir' ich ste nie mehr stiige. . 3o ist meinen nrmen Ohren gcschch'n fit lernn imnnimcn xmittt, Tnli die !iflti(i!ilon nickt mekr so IckS Und maller die Trolseln schlagen? ?ch glniibe, der roke raue Mann, lai i'ven in aeiommi'n Und har mit grausamem Wriff daran las üinmajen wcggliwmmcn. Mir wird mIe aan wuiiderkiar ' ie einem inde ans der ii-et: C(t dii da, alle Madchen wahr iiarn verlorenen Paradiese? Til.. ft, sf irnnrin flAetft tft ifiM $ir arrni die lande li surften D Liel'Iier. die l,ime der mend bliibt Taulrilch aut Moder und Schcrvni.. ?ie öakcin fingen so sich wie einst. Mnkt nur ein LUindelciii wnrlcn Tan laminl es dir, dak du tot Freude weinst rn wicdergcsundeiikN öarlen." Aarl Henkel. Lauter kitzelnde Weisen von Harfen und , Flöten und Geigen '. Bringen die stärkste Begier der, empfin denden Sinne zum Schweigen. iReMfz I j I "3 mmm 1 , ' r ', , " " ' ' ' J ' 'l I 1 i H i ' ' . ' ; k i r 1 -, ' I i , ! 't( ' St - ' ? . i ' j , ''- " ' t 0 i i , -r f ' f t ' ' - I i r' ' . BergungZarbkiten Ki drr Uebkrschwkm mung von JohnZtown 188!). Währknd de spanischamerikanischkn Krkkg.j war sie persönlich aus dem KrlegKfelde tätig, obwohl sie zu jener Zeit fast 80 Jahre zählte. In Washington Ist am 27. März diese Jahrek der Grundstein zu jenem Gebäude gelegt worden, dai zum bleibenden Ge dächtni der tapferen Frauen de Bürger kriege vom Roten Kreuz errichtet wird. Eine Ruhmekhalle für die Frauen de Süden und für die Frauen de Norden, die vier Jahre lang unter großen Entbeh rungen die Lasten de Kriege getragen haben und in aufopferndster Weise die Kranken und Berwundeten pflegten. Ihnen ist dieser marmorne Palast in er stcr Linie geweiht, ein Symbol der Einig keit, unter dem die Frauen der Union ihr Friedksnwerk jetzt und in Zukunft au Üben werden. Gleichzeitig wird e nach seiner Fertigstellung dai Rote Kreuz be Hausen und al nationale Verwaltung gebäude dienen. Der ganze Bau soll au virginischem weißen Marmor aufgeführt werden und im Stil die Georgian-Colonial Richtung befolgen. Reihen von korinthischen Säu len mit schönem Zierat werden den In nenraum füllen, unterbrochen von einer Seitengallcrie In Zweistockwerk-Höhe, hin ter der sich verschiedene kleine Ncbenräume befinden werden. - Die Innendekoration wird dorische Friese und die Dekoration de großen Versammlungssaal wird im Colonialstil gehalten sein. Eine Mar mortafel an dem Aufgang der großen Freitreppe wird die Worte enthalten: .Ein Denkmal, errichtet von den Ver iniMrtt Staaten und patriotischen Bür Mabel T. Boardman. Iröhlingswandemngen. P! ic Acit i t Da, in welcher oie Dame der Gesellschaft ihre Vorbereitungen für einen län geren Aufenthalt in. den Luxus- Kadern bereit! getroffen hat. Hauptsäch lich erstrecken sich diese bei ihr auf das Vorrichten des Reisegepäcks und erfor dern für eine verwöhnte, besser situierte Frau und ihre geduldige Schneiderin kein geringeres Maß an Arbeit und Nachdcn ken. Da flog wohl schon feit Wochen die geschäftige Nadel lustig durch die duftig sten Stoffe und zartesten Spitzengewcbe, um alle die für jede sommerliche Gelegen hcit nötigen oder unnötigen Toiletten-Ge-genstände mit möglichster Eleganz und Raffinesse auszustatten. In vielen Fami lien dagegen muß die Hausfrau sich allein für das große töreignis präparieren und erst den Schulschluß abwarten, ehe die Uebersiedclung von Kind und Kegel in die primitive Sommerfrische erfolgen kann. Und dennoch fühlt man sich zuweilen ge rade in einer solchen bei weitem wohler und glücklicher, als in den fashionablesten Kurorten, besonders wenn man feine An sprüche nur auf den Genuß an der schö nen Natur beschränkt. Wem die Liebe zu ihr in die Seele gepflanzt wurde, dem ist dadurch ein unvergängliches Gut auf den Lebensweg mitgegeben, und da rum tut man wohl daran, dieses Gefühl in jungen Menschen schon beizeiten zu wecken. Die, dankbare Aufgabe wird sehr erleichtert, indem man die Anlässe hierzu, wie Spaziergänge und Ausflüge, zu klci nen Freudenfesten gestaltet und diesen auch nach außen hin das Gepräge von etwas besonderem verleiht. Da gibt es doch in jeder Großstadt noch unendlich viele Kinder, die grüne Wälder und wogende Getreidefelder niemals ge schen haben und denen eine duftende Wiese, auf der sie sich nach allen Regeln der Natur" einmal austoben können, wie ein herrliches Wunder erscheint. Denn wem von uns Vetteren sind nicht aus der Kindheit Spazicrzznge mit der Erziehe rin. ja selbst mit den Eltern, als etwas recht langweiliges noch in der Erinnert.ng? Wir wohlerzogenen Großen sollten von einem Kinde, in dem die Freude an der Natur fiebert, nicht verlangen dürfen, daß e artig und sittsam durch den prangenden Wald schreite, wie es von uns einmal ge fordert wurde. Ein tüchtiger Marsch über Fluren und Hag mit Gesang und Fröh lichkcit,' gewürzt durch einen bescheidenen, aber kräftigen Imbiß, den jedes Kind im Ränzel mit sich führt, ist fo etwas hcrzer frischendes, daß man wochenlang selig in der Vorkreude lebt und wochenlan' glück lich von der Erinnerung zehrt. Und in der freien Natur erholen sich Kinder ja auch so wunderbar schnell von mancherlei kleinen GebKÄi? die dann oft tn t einem Male wie weggeweht sind. Sollte e da nicht warmsuhlcndc !vcen schen, großherzige Kinderfreunde geben, gern den Frauen de Norden und den Frauen de Süden In liebender Erinne rung von einem nunmehr geeinten Lande, dasz ihre Arbeit zur Linderung der Leide der Kranken und Verwundeten im Kriege von bleibender Dauer sei, Ist diese Gebäude dem Dienst de Amerlkanischen Roten Kreuz gewidmet, Nicht besser kann die Arbeit der edlen Gründerin geehrt werden, all daß man ihr Werk In llcbevoller Weise weiterfuhrt, Das; da in erfolgreichster Weise geschieht, ist da Verdienst der jetzigen Vorsitzenden, Fräulein Mabel Boardman, die auch die Anregung zur Errichtung d:r Gedacht nishalle gab. Ihrem Einfluß und ihrer Werbearbeit ist e gelungen, die Justim mung der Regierung zu erhalten, nachdem von Captain Jame A. Scrymser die er stcn 100.000 Dollar gezeichnet wurden; andre große Donationen, so von Frau Russell Sa lß, Doll.. der Rockefel, ler-Stiftung 100.000 Doll., Frau E. H. jHarriman 50,000 Doll. sicherten da Un ternehmen. Für die Innendekoration stiftet Frau Adolphu Busch $15,000, Oberst A. C. Kaufman $100, Frau Wil liam K. Jcsup $100. E steht zu wünschen, baß da Publi kum durch reichliche freiwillige Spenden seiner Anerkennung der Arbeit de. Roten Kreuz Ausdruck gibt und gleichzeitig da mit seinen Teil der Dankesschuld an jenen Heldinnen de Bürgerkriege abträgt, den kommenden Geschlechtern aber ein Werk der Barmherzigkeit schafft; daß e nur in Friedenszeit seine, Tätigkeit entfalte, sei der Zukunft anheimgestellt. Jetzt heißt es: tüchtige Schulung für den Samariter dienst zu schaffen. . Bereit sein ist alle! Clara Barton. die ein wenig dazu beitragen wollten, zarte Großstadtpflänzchcn auch an dieser Sonnenseite des Lebens Platz nehmen zu lassen? Allerdings ist es dabei nicht mit Geld nur getan, denn die Kleinen können die Ausflüge nicht allein unternehmen und bezahlte Kräfte find teuer. Es wäre daher also dringend wünschenswert, wenn sich erwachsene Personen und dabei denke ich hauptsächlich an jene unserer Damen, die den lieben langen Sommer nur dem eignen Wohlbefinden leben zur Ver fugung stellen sollten, Kinder unbemit- telter Eltern von Zeit zu Zeit in die lachenden Wald- und Wiesengründe zu be gleiten. Es ist kein so schwieriges Unter fangen, denn nirgendwo sind die Kleinen gefügiger als draußen im Freien. Nur viel Verständnis, viel Klugheit und Liebe erfordert dieses Amt, denn es gilt, die Kinder sich nach Herzenslust austollen zu lassen und dabei doch immer die Zügel tn fester Hand zu behalten. Auch viel feines Naturempfinden gehört dazu, den Knaben und Mädchen die Schönheiten der Natur, die goldumsäumten Wolken, die zartge färbten Schmetterlinge und Blumen und das üppige Laub zu zeigen, ohne daß jene das Gefühl beschleicht, belehrt oder ge schulmeistert zu werden. Aber gerade diesen angeborenen Takt, dieses natürliche Erziehertalent besitzen ja so viele unserer Frauen; sollte sich da nicht eine Schar Freiwilliger melden, die den Kampf gegen die Freudlosigkeit und Kränklichkeit armer Kinder aufzunehmen gewillt wäre? Es gibt heule Aufgaben, die mehr im Brennpunkte des allgemeinen Interesses stehen und die Blicke Vieler auf sich ziehn, aber manchen gilt doch ein Heller, dank- barer Blick auö frohen Kinderaugen mehr, als das schönste Vcrdienstkreuz, und es sin!, wirklich gute, vorsorgliche Menschen, die über der ernsten Gegenwart nicht der gessen, verkümmerte, fremde Kinder wieder zu lebensfreudigen Geschöpfen zu machen. Der Staat und auch viele Privatgescll fchaftcn versuchen ja ihr möglichste, die sem edlen Ziele immer näher zu kommen und selbst für jene Kinder, die den ganzen Sommer in der heißen Stadt verbringen müssen (und die es gar nicht geben sollte) hat ersterer in prächtiger Weise Sorge ge tragen. Da sind Dachgärten mit Spiel Vorrichtungen und schattige Parks zur Abhaltung, von sportlichen Uebungen an gelegt worden, da dehnen sich die geräumi gen Piers der Dampferlinien, auf denen bisweilen Konzerte stattfinden, weit in den Strom hinau, da laden Turn, Schwimm und Badeanstalten zu kosten loser Benutzung ein und die Kinderschutz Gesellschaft entfaltet aufs neue ihr segens reiches Wirken. Ihr schließen sich die ver schiedenen Settlements und kirchlichen wie auch andere zahlreiche Wohltetigkeitsver einigungen der Stadt würdig an, ebenso nimmt die .St. John' Guild" zum besten Die Schönen tt übn Frauen schreiben will, der muß seine Feder in Re gcnbogenfarben tauchm und den Goldstaub von Schmet terlingsflvgeln über die Zeilen streuen Diese galante Rokokosprüchlein. da Diderot geprägt hat, wurde und wird in Frankreich stet befolgt. In germanischen Landen hingegen findet man Dichter und Denker, die sich von diesem minniglichen Frauenkultu befreien. Strindberg hat bekanntlich, wenn er über Frauen schrieb, seine Feder nicht in bunte Regenbogen färben, fondern in die schwarze Lauge bitteren Grimm getaucht. Da Wort Du gehst zum Weibe? Vergiß die Peitsche nicht!' ist echter Nietzsche, so sehr man die auch zu vertuschen sucht. Und Schopenhauer hat sich sogar nicht davor gescheut, allen Ernste zu behaupten, daß nur der von der Sinnlichkeit umnebelte männliche Intellekt dahin gelangen konnte, da niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige Geschlecht da schöne zu nen nen. Da war allerdings bloß graue Theorie, denn in der Praxis haben diese Wciberverkleinerer ihre Lehren selbst dementiert. Strindberg hat fünfmal ge heiratet, bewie also durch die Tat, daß da Weib keineswegs so bitter ist, wie er eS geschildert. Nietzsche, der die Weisheit in der orientalischen Wertschätzung deS WeibeS bewunderte, war im Leben ein stiller Verehrer edlen FrauentumS. Scho penhauer hat in jungen Jahren die Schön heit der Schauspielerin Jagemann in Weimar mit begeisterten Worten geprie sen. .Ich möchte Steine klopfen," fo rief er, .wenn eS mir gelänge, hie?urch dieses Weib mein Eigen zu nennen!" Aber auch zu der Zeit, da er vergrämt und verein samt in Frankfurt hauste, war er für weibliche Reize empfänglich und spürte den Pantoffel einer Philine, deren Vor name zu dem Witzwort Anlaß gab, daß sich der große Philosoph mehr mit Metas Physis als mit der Metaphysik befasse. Folglich? Folglich darf man wohl behaupten, daß griesgrämige Theorien den Kultus der Frau nicht erschüttern können, nicht ein mal bei den Schöpfern dieser Lehren. Dieser Kultus blüht denn auch nach wic vor, in unsrer feministischen Zeit vielleicht mehr denn je. DaS offenbaren mitunter äugen und ohrenfällig Veranstaltungen wie jene Schönheitskonkurrenz. deren Zeuge wir kürzlich waren. Da wird die weibliche Schönheit auf den Thron erhoben, man bringt ihr öffentliche Hul digungen dar, Fanfarenstöße und Heil- rufe begrüßen sie. Wer wird in vie'e Rufe nicht einstimmen? Nun. es gibt Frauen, die sich gegen derartige Schaustellungen auflehnen. Es sind die! radikale Frauenrechtlerinnen, die sich dagegen aufbäumen, daß man daS Weib nur vom Standpunkt seiner Schön heit betrachte. Sie ziehen darum auch gegen die Romandichter los, die ihre Frauengestalten mit bestrickenden Reizen ausstatten und die sich sogar nicht ent blöden, auf den Schwung und die Fülle weiblicher Formen hinzuweisen. DaS ist, so behaupten sie. eine empörende Gepflo genheit. die auS jener grobftnnlichen An fchauung entspringt, welche im Weibe nur da! animalische Weibchen, bloß ein Ge nußobjekt sieht und danach abschätzt. Und das Traurigste hiebet wäre der Umstand, daß die Frauen selbst nicht fühlen, welche Beleidigung für sie die kleinliche und Pein liche Schilderung ihrer Reize in sich berge, und wie entwürdigend eS für sie sei, daß man sie nach ihrer äußeren Erscheinung, nach ihrer .Schönheit taziert. ES läßt sich nicht leugnen: die Frauen haben keine Empfindung für derartige galante Injurien. Sie hören es gern, wenn man die weibliche Schönheit als wundersame Macht preist, vor der wir uns willig beugen. Das ist sie ja auch in der Tat; daher der tiefe Sinn des schönen griechischen Mythus, der die Aphrodite aus dem Meere emportauchen läßt. Die Schönheit deS Weibe! ist ja so geheimnisvoll wie daS Meer, bei ihrem Anblick weht eS uns so erfrischend und belebend an wie beim Anhauch der heili gen Salzflut. In der Schönheit des Weibes liegt aber auch ein ausgleichendes, Moment der Gerechtigkeit oder vielleicht ein schlauer Kunstgriff der Natur, die hiedurch den Frauen eine ausgiebige Waffe verleiht. Mit welch schwellendem Hochgefühl muß sie schon da! Bewußtsein durch schauern, daß ihr Erscheinen allein Be achtung, Auffehen erregt, daß sie durch einen Blick, durch ein leise! Lächeln be glücken kann, daß bewundernde Augen sie umkreisen! Und nun gar erst, wenn eine Jury von Künstlern durch ihren Wahr spruch dieses Bewußtsein feierlichst legi unserer Allerklcinsien ihre heilsame Tätig keit als schwimmendes Hospital wieder auf. Daß aber die Sommerklassen der .Public Schools". welche im Vorjahre ge schlössen blieben, ihren Besuchern diesmal offen stehen werden, ist eine erfreuliche Tatsache für die geplagten Mütter. Zum Schlüsse erwähne ich noch der sanitären Wohlfahrtseinrichtungen de! Department of Health' mit seinen vielfachen Milchsta tionen in den bevölkerten Stadtteilen. Wenn nun zu all dem Guten, das heuer wieder der bedrängten Menschheit zuteil werden soll, auch noch die Einführung der goldenen Morgenstunde hinzukommt, so werden wir aller Voraussicht nach einen idealen Sommer haben. In einem unse rer Borough-Prä'sidenten fand diese von Deutschland ausgehende Bewegung einen eifrigen Fürsprecher, und die Mög lichkcit. daß auch unsere amerikani schen Uhren um eine Stunde vorgerückt werden, ist vorhanden. Möchten wir un! bald des gleichen Segen wie unsere deut schen Stammesgenossen erfreuen! Frauen sollten durch Schönheit, Man ner durch Hoheit glänzen. Verbiete deinem Kinde nicht zu viel. halte aber darauf, daß deine Gebote re spektiert werden. W und 'die andern. timiert. , Wahrlich, ich begreife, warum ein so ernster Schriftsteller wie Jule Lemaltre, ein Unsterblicher der französi schen Akademie, eine! Tage auf di Rundfrage: Wa möchten Sie am lieb ten sein?" schlankweg antwortete: Eine chöne Frau, weil sie Freuden auslostet, ie einem Manne für alle Zeiten ver chlossen sind." Da ausgleichende Mo ment der Gerechtigkeit, da der weiblichen Schönheit anhaftet, offenbart sich aber in einer anderen Beziehung noch viel nach drilcklicher. Die alten Märchen de Orient erzählen von Kalifen, die im Handwenden Bettler zu der Würde von Großwesiren erhoben. Die weibliche Schönheit vermag auch in unsrer Zeit derartige Märchen zu weben. Wie einst mal in Frankreich jeder gemeine Soldat in seinenm Tornister den Marschallstab trug, fo besitzt ein Mädchen auch au! einer sozial niedrigen Stufe in seiner Schön heit die Zaubergabe, die ihm den Zutritt zu den höchsten Gesellschaftsklassen er öffnet. Wie oft hat die Laufbahn einer Ballcrine in ein hocharistokratisches Heim gemündet! Wie diele berühmte Künstler haben Mädchen au! dem niederen Volk, die bei ihnen Modell gestanden, geheiratet! Aber so reich auch unsre weibliche Schönheitsgalerie sein mag, so gibt eS doch auch Frauen und Mädchen, deren Aeußeres nichts Anziehende hat. die der sieghafte Erfolg ihrer schönen Schwestern nachdenklich und traurig stimmt und die e schmerzlich empfinden, wenn sie Dichter und Schriftsteller das Lob der weiblichen Schönheit unermüdlich singen und ihre siegreichen Erfolge rastlos preisen hören. Sind aber diese andern wirklich so be klagenswert, wie e! den Anschein hat? Ist ihr Dasein verpfuscht? Ist ihnen jede, Lebensfreude vergällt? Ich glaube nicht. Glaube e! deshalb nicht, weil die Natur, die so unerbittlich und grausam, doch auch gütig und weise ist. Sie schlägt mit der einen Hand Wunden und heilt sie mit der andern. Es ist denn auch ein gar kluge Mittel, das sie anwendet, um die andern,, die sie enterbt hat, mit ihrem unwandel baren Geschick zu versöhnen. Da sieht ein unschönes Weib vor dem Spiegel und be trachtet prüfend ihr Gesicht, ihre Gestalt. Das Ergebnis ist niederdrückend. Ihre Stirn ist finster gerunzelt. Eine Träne verdunkelt ihren Blick. Auf einmal fliegt ein Lächeln um ihre Lippen, und ihre Augen leuchten auf. Sie hat etwas Rei zende! an sich entdeckt, etwas, da! mächtig genug ist, einen Mann anzulocken. Es ist dieS mitunter ein trügerischer, aber dabei doch tröstenden Wahn, der ihre Augen umspinnt. , Zuweilen entspringt dieser Wahn aber auch der sehr richtigen Em pfindung, daß die Liebe keineswegs aus schließlich von der Schönheit abhängt. Wie diese! Gefühl keimt, wie es wächst, wie eS zur Leidenschaft anschwillt, das ist ja eines jener Geheimnisse, die der fcelen kundigste Poet nicht zu enthüllen vermag. Oft sind es ja scheinbar unwesentliche Momente ein . eigener Klang der Stimme, ein seelenvoller Blick, ein trillern de! Lachen, ein Wangengrllbchen , auS denen die Liebe jene Binde webt, die die Wirklichkeit mit einem idealen Schimmer verklärt. Eine Nase, die von der Schön heitslinie hart abfällt, dünkt unS harmo nifch, daS Hagre, Magere oder Derb knochige trübt nicht unfern ästhetischen Sinn, und wir spüren anmutige Eigen schaften auf, die für jeden andern uner findlich sind. Das häßliche Weib ist auf einmal durch die Gaukelkünste unsrer Phantasie verwandelt.' Es erscheint unS viel liebenswürdiger und viel begehrens werter als jene, deren lockende Reize in die Augen stechen. Es bedarf zu dieser Metamorphose nicht einmal jenes ZaubertrankeS der Liebe, mit dem im Leib man in jedem Weib eine Helena zu erblicken vermag. Auch wer, von keinem leidenschaftlichen Gefühle bewegt, mit stillem Gleichmut die Frauen betrachtet, wird dann und wann Häßlichen begegnen, die so interessant und pikant, so reizend und aufreizend sind, daß sie viel tiefer wirken als die normale Schönheit. Welch seltsamen Zauber strömt jene dämonische Häßlichkeit aus, wie sie unS aus einzelnen Frauenbildnissen von Stuck enigegenleuchtct! Wie vermag der Geist das Unschöne in einem Antlitz , zu verklären, wie wird es durch Seelengüte geadelt! Und schließlich gibt es ja auch eine Schönheit, welche die Franzosen BeautS du diable" nennen und die aus der ungebrochenen Kraft und Frische der Jugend erblüht. Es waltet also auch eine Gerechtigkeit für die Häßlichen. Sie be sitzen ihre eigene Schönheit. Sie können sich darum mit ihrem Schicksal versöhnen. Am Bankett des Lebens ist ja auch für sie ein Plätzchen frei. Meiner Enkelin ins Stammbuch. Blick hinaus in die sonnige Welt, Freu dich der Sterne am Himmelszelt Und an der Vögel Judellied, Wenn der Frühling ins Land einzieht. Kommt dann der Winter die Zeit der Not Streu ihnen Körner, ein Krümchen Brot. Merk', wie die Biene schafft und sich müht, Wie die Spinne FLdlein um Fädlein Zieht; Baut sich mit Lust ihr luftiges Hau!, Eilt spinnend und webend hinein und hin au!. , Gib acht, wie da! Ameisenvölkchen sich regt, Und sieh, wie ein Windhauch daS Kornfeld bewegt. Leg' ein Korn in die Erde hinein, Ist solch ein Körnchen auch winzig klein, Grünt'S doch und blüht auch zu seiner Zeit. Schone des Käfers im schmucklosen Kleid, Fühlt doch ein Wllrmchen selbst freudig sein Leben, Da! ihm wie dir der Schöpfer gegeben. Sing' mit den Vögeln, schaff' gleich den Bienen, Lerne, den Kleinsten der Kleinen zu dienen. Jda Tchulze. Der Edle fordert alle! von sich; der Ge meine alles von anderen. Im Unglück halt' aus. im Glück halt' ein. , r.if V tfi- j.