'LZM trltüif ; 11 irt jp c ii- tn ö i fi ci w i , i . i ftagebucb des AricgstreKvilligell Gtto Miesittgcr. VN. t e- .jisB.f s Bor angklangt, erhielt ich den Be scheid, baß der Oberleutnant soeben .sich nach inem andern Stand beste 'ben hätte. Ich kehrte daher zurück, um wie vercmbart, im Prov'lntraum auf die Ordonnanz dcS Oberstleutnants zu warten, Mit gewaltigem strackicn mischte .sich jetzt in das Heulen der Echrapiiell auch US Aufschlagen dcr schweren 2"i cia Granaten dcr japanischen Artillerie, deren Wucht große Etcin und Erbmassen in weitem Umkreis umherflreute. Im Pro viantroum angelangt, sübrte ich mir zu nächst int Flasche Notmein zu Gemüte. ,va sich erneut meine Magenveichwerven bemerkbar machten. Da trat der Ober leutnant ein. Er atmete schnell und ties Seine Uniform war über und Wer mit 'Lehm bedeckt und ti war zu sehen, daß n auslegende Minuten durchmachn. Schnell überreichte ich den Befehl: Schon gut, ich weift Bescheid: ich kann jetzt nicht unter schreiben, Sie sehen, ich bin mittem im Gefecht'. Mit diesen Worten eilte er wieder von bannen. Eine Weile blieb ich noch im Proviontraum, dessen Wände ständig durch aufzuckende Blitze berstender Geschosse hell beschienen wurden; da der Motorradfahrer nicht wiederkam, machte ,ich mich auf, um zu meiner Kompagnie 'zurückzukehren. Einen ruhigeren Augen blick abwartend, trete ich hinaul. Im .Aufblicke sehe ich, wie fünf Schrapnells ium mich herum zu gleicher Zeit explo bieten. Instinktiv werfe ich mich sofort slach in den mit gelbem Lehmwasser ae füllten Laufgraben. Platschend fallen die Syrengstücle ins Wasser. Schnell springe ich wieder auf und sucht zum nächsten Unterstand zu gelangen. Immer neue Kugeln sausen ohne Unterlaß hernieder, da gelingt eZ mir, als gerade wieder ein Schrapnell aufleuchtet, einen kleinen Sackgraben zu erreichen, der mir etwas besseren Schutz gewahrt. I Während dcr ganzen Zeit, die ich hier ,!n ein. Ecke gedrückt zubrachte, häuften jsich in dem vor mir befindlichen Graben Bleikugeln und Gefchotzsplitter derartig 'an, das; man sie mit einer Harke zu kleinen Haufen hätte zufammcnkcbren können. .Da hörte ich Schritte i der Nähe. Einige verwundete Soldaten suchen Deckung. Diesen mich' anschließend, gelangen wir in .den nicht weit von unS entfernten Unter isknd. Hier erzählt man mir, daß die iJapaner versucht haben, die Stellung zu Wurmen, sie seien bereits teilweise tm .Drahtverhau gewesen, man habe sie der wieder herausgeschlagen. Noch weitere Verwundete kamen an. Gleich darauf findet sich auch die Ordonnanz wieder ein, und aus dem gleichen Weg, den wir ge kommen waren, gelangen wir zu meiner Kompagnir. zurück. Kampfunfähig. ' ! ' DaS Morgengrauen war schon heran gebrochen, als ich mich endlich niederlegen : oute. An Schlaf war aber nicht zu den Jen. Der kalte Morgen und dos nasse Zeug ain Leibe, dazu die ständigen Magen best! 'erden und ei fieberndes Frösteln, ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Als mein Zustand immer schlimmer wurde, ging ich nach der nicht weit abgelegenen Berbandsstation, wo ich um einige 2ro pfe Opiumtinktur bat. Es war jedoch keine vorhanden; da ich aber sehr schlecht aussah, sagte mir der Arzt, ich sollte nach der Stadt gehen und mir im Lazarett .Hoeft' in Linderungsmittel geben lassen. Am Morgen sollte unser Zug wieder vie Schutzengraben beziehen und der zweite Zug nach den Quartier zurück. Als ich beim Oberleutnant um Erlaubnis bat, in die Stadt zu gehen, meinte er: .Ja, Mann, wen Sie die Ruhr haben, dann bleiben Sie auf jeden Fall dort; das ist eine böse Krankheit, daran läßt sich nichts andern." Angriff auf Jnfanteriewerk V. Ss packte ich den meine Sache und schlug die Richtung nach der Stadt ein. Unterwegs erzählten mir Soldaten vom Infanterie! V, daß auch ihre Stellung in der Nacht angegriffen, der Sturm aber gleichfalls abgeschlagen worden sei. Nirgends secher. Mein Rückmarsch in die Stadt war mit dielen Unterbrechungen verknüpft und statt der üblichen einen Stunde, gebrauchte ich diesmal Lber zweieinhalb Stunden. Hatte ich fchon große Anstrengungen zu machen, um überhaupt weiter zu kommen, so merkte ich bald, daß mein Weg durchaus nicht ,,ns,föbrlich war. AU ich mich einem Zicgellager näherte, fuhr unerwartet ein Schrapnell i dieses hinein. Nicht lang darauf folgte links von mir ein zweites. Ich hatte es nicht für möglich gehalten i daß man einen einzelnen Mann mit Schrapnells beschießen würde, doch ' war es ganz klar, daß die Kugeln mir galten, denn ein anderer Mensch war weit , und breit nicht zu erblicken. Eben kroch ich zur besseren Deckung eine Abhang hin unter, da schlug abermals ein Schuß In lai Ziegellagcr. Doch nun war ich ge. borgen; och wenige Schritte, dana war ich im Quartier. Dumpf dröhnten die Explosionen da einschlagende große Geschosse dcr Blo Sadeflotte vom BismarckScrg herunter, als ich mich zu einer kurzen Erholung zu Hause iedeAeztt. Dann begab ich mich zum Lazarett Hoeft'. Die dortigen Aerzte sagten mir jedoch, d:ß man mir kin Opium verabfolgen könne; da ich wabrschtivlich an Ruhr litte, sollte ich mich sogleich beim Lazarett .Hochschule' melden. Meine Hoffnungen, noch am gleiche Tage wieder an der Front zu sein, begannen allmählich zu sinken. Noch einmal ging ich in! Quartier zurück, um tzort Mantel. Gewehr und Patronen laschen zurückzulgssc. Ich hatte gerade das Haus verlassen, da sauste krachend ein Schuß durch den Tchs'uhl. Im Lazarett Hochschule". DcS am öußerKn: Südwestend der tlzt-t gelegen Lazarett .Hochschule' war. auj $ei .Deutsch.Thigesische Hochschule,' in ein solches verwandelt worden, da dal eigentlich Lazarett zu sehr der feindlichen ZZeschießung ausgesetzt war. Bei einer Unterhaltung mit dem Sanitätspersonal wurde mir erzählt, daß kurz vorher der berleulnant der ersten ompagnie. 0. m. D.. den ich noch in derselben Nacht Im Gefecht gesehen hatte, mit einer schweren Äeinverletzung einge liefert worden war. Nach kurzem Warten tm Vorhof wurde ich einem Arjt zuae, führt, den ich von Shanghai her sehr woi,! kannte. Nachdem ich alle erforderlichen Angaben über die Art meiner Krankheit gemacht hatte, fragt er mich auch nach meinem '.Kamen und war sehr erstaunt, einen alten Bekannten vor sich zu sehen. Ich merkte sehr Wohl, daß er mich infolge meines struppigen und schmutzigen Aus sehen! nicht wiedererkannt hatte. Es dauerte nicht lange, da geleitete man mich in die geräumige Aula der Hochschule, wo in fünf langen Reihen neunundsechsig Betten aufgestellt waren. Eine Schwester brachte mir einen Pas -;i Leibwasch: und dann steckte man mich ins Bett. Ein wunderbares Gefühl überkam mich Im ersten Augenblick. Diese Ruhe, diese Fürsorge und endlich mmal wiede? in einem weichen Bett! Und wi wohl jeder nach solchen ruhelose Zagen, verfiel ich ach kurzer Zeit in einen tiefen Schlaf. von dem ch erst am andern Morgen er wachte. Da ergriff mich ein heiße? Per langen, wieder nach der Kompagnie zu, rückzudilrfen. Hatte ich solange Leid und Freud mit allen geteut. so wollte ich auch bis zuletzt bei den Kameraden ausharren. Aber der Arzt verschrieb mir Ruhe, viel Ruhe, den Ruhr fei in sehr gefährliche Krankheit, die immer wieder ausdreche. wenn sie das erste Mal nicht gut geheilt würde. So fügte ich mich denn in da! Unvermeidliche und zögernd unterzog ich mich der mit Strengt durchgeführten Diät. Und doch! Fühlte ich mich nicht noch stark, ja so stark, dan ich nach wenigen Stunden genossener Ruhe würde wieder mitmachen können? O, wie lebhaft und tatenfroh war ei doch in der Front in mitten des Kampfes! Aber bald merkte ich. daß die Kräfte nicht zunahmen, fon der schwächer wurden. Und müde sank ich wieder zurück ,m die Kissen. Sprengung der Kaiserin Elisabeth". Es war am Z. November, da hörten dir von den unvergänglichen Ruhmestatm unseres geliebten Kreuzergeschwaders. Bei Eoronel hatte sie den Feind geschlagen. Ja. ja , stöhnte mein Nebenmann, ein österreichischer Matrose, heit' ham's unser .Lisabethe' a versenkt!' Es wurde ihm schwer, daran zu denken, das geliebte Schiff niemals wiederzusehen. Ei japanisches Flugblatt, Mit Schrecke bemerkten die Javaner, wie die don ihnen erhosstr SiegeSbeute immer rammt wurde. J der Befürch tung, daß die Beute vielleicht zu kärglich ausfallen könnte, ließe sie eines Tages durch ihn Flieger Zettel i die Stadt flafc tern: . .An verehrten Offizieren und Mannschaf: ten rn Festung.' Es dürfte dem Gottes Willen wie der Menschlichkit entgegenwirkÄd sein. wcn man die noch nicht ausgenutzten WafsrA. Kriegsschiffe und sonstige Baulichkeiten, ohne taktischen Anspruch zu haben, zu Grund richten würde und zwar bloS aus der eifersüchtigen Absicht darauf, daß sie in die Hände dcS Gegners fallen werden. .Obwohl wir bei Herren, die Ritter kumsehre schahenden Offiziere und Mann schaften eö gewiß nicht glauben können, so eine Geoankenio lüieit keinesweal zu der, wirklichen, erlauben wir uns jedoch, die oben erwähnte alS unsere Meinung zum AULviua zu ewigen. Bclagcrungökommsndo Diese Bekanntmachung, die sich im Ton würdig an daS japanisch Ultimatum an schließt, hatte, wenn nicht bereits über das Zerstören oder Nichtzerstoren von Baulich, keite und Kriegsgcaenftänden ganz l Nimmt Verfügungen getroffen gewesen wären, bei unS genau die entgegengesetzte Wirkung hervorgerufen, IS wie beabstch tigt worden war. Im übrigen sorgten die Japaner selbst dafür, daß in der Stadt genügend Schaden angerichtet wurde. Auf alle Straßen wäre die Dämme und Baume beschädigt und die Fernsprech drahte hingen i wüstem Durcheinander zur Erde. ES gab fast Itm Haus, das nicht durch die Beschießung gelitte hätte. Die weitesttragenden Folgen aber hatte di Beschießung für das Eleltrizitätswerk, daS so stark beschädigt worden war. daß es am 3. November seinen Betrieb einstellen mußte uns sie Stadt ooa diesem Zage an ohne Beleuchtung war. Ungeduldig lagen die Kranken und Ber mundeten auf ihre Betten. Die eine rage beschäftigte alle: Wann wird singiau fallen? Obwobl wir die Hoff nuna beaten. daß die Besatzung dem An stürm noch recht lange widerstehen möge, damit den Feinden die Siegesbeute nicht zu leicht gemacht würde, machte sich doch auch bei ni der heiße Wunsch geltend, daß die Entscheidung bald fallen möge. um nicht zu viele unsern Besten für ein hoffnungslose Sache zu verlieren. Tsiagtauer SchreLenStage. -ES war ei ununtsibrochenel Pfeifen und Krachen, als in de ersten November tagen des eisernen Jahnk 1914 die, schme ren japanischen Mörser und Haubitzen ihre riesige Geschosse auf unser Infanterie werke schleuderten. Wie in einer Schmiede die Hämmer zum Ambos. fo schlugen die Granaten auf unsere Befestigungen ein, alles um sich mit jäher Gewalt zertrüm mernd. Bon der See aus dröhnt dumpf das Rollen .der großen Schifftgeschutze herüber, nur hin und wieder unterbrochen von dem Tonner der eigene Feuer schlünde Und rundum sichtbar erscheinen die kleinen hellbraune Wölkchen zerplatzter Schrapnells, alles unter sich 'mit einem Hagel von Blei und Eise überschüttend. Dazwischen rtönen die schrille Hornsig ualt deö AlarmS und die ratternden Laute r wtwr'w.-,k . . .... . , . . - - ", "r"t - f - x . f. y fj , , - - v : - !f ' 2. " .v.-v- . . m L k - . ' ' - v, . f .' . -' m; i - i . - .,' ' ,. w' -ff , r . r " , .... . v - . , . . . i t 4 -. i " v '-'- .5.. J. ' a V v .' , " h' f .-V, - ' ' . t f '.-'i v-''-.''-'-.: , - ' 1 - 1 - -tu ' -f-,:, . ' v HiiMßtW- '. j ,rf " "' . ' . l. ' n ' . '. ,( . '".. "i-1 . - . - ,MSt , .. , v" :...- :.. , -, ' '- -.-'-rf.? ? . ..... .'.' , . f : . , r ,'..' -' ' ..... ,' ,j -- . . u-,- "i m r,t mv , urvi 'V K - - w ' ' ' ., ,.. ... w-"., -v ' " T , . . .,.-'. n ;t -?r. ----- -t-t i ' i, . , iyj T .';,..:. , .. ' J , ' " ' ' . !. ' ' MtJt:- "Xr-, ;- - i uC-'t-r-' rrt''-w;? ; v. ? 1 ' 1 '"'v ' ' ;-' , .. . - - .. .,. ,. " . - - . . , ...'' -.t . i i . r. ' - ,.'. . ?wr'sr rv u - " -iM-u. . - 1 -"V I- -V. l' . ;... , ( , ir. -4 Mu'.'-- i i t 7 f-"-"i.-i . . . ' ' ' r . ' v - ' v ' - ' ' ' . - ni, - . , . v ; y? " " - ... . - i' j t ..' '. -.., ,.i - - - . . i '. - -tV' , . .-f, f -'s, - ' . . v ' l , ; , - ! '' 'iuri: .. ' ;' V'i';"'' . . ' . ri.";. . -A" - c,--. '.. - 7 i 1 ' , " ' ? - ' ; ;- . -r.' ,J:'- ?- . - 1 ",v K"' fJV-f' 1 t -. u K - ' '-iv; flltt ' H. JW' .. ' ,. - w) r"v: : .,-.(.. j5 ' at t,- ' ? u der mit Berwundelen bekadenen Kraft wagen. Und als ob die Elemente der Natur sich mit der olles zerstörenden Ge walt der Menschen vereinigt hätten, rast ein furchtbarer Sturm durch die Stadt, daß selbst die Wogen bei Meeres die User bestürmen. Sturm uf daS Haiphser Wasserwerk. Am 4. November hatten die Japaner ich soweit heran gearbeitet, daß sie Leitern und kleine Sandsäcke bis unmittelbar an die weiße Mauer herangeschafft und Ma chlnengewehre alelbst in Stellung ge bracht batten. In der Nacht zwischen 8 und 9 Uhr wird daS noch vor dem Haupt Hindernis gelegene Hoiphoer Wasserwerk gestürmt.- wobei 24 Mann in japanische Gefangenschaft geraten. Am folgenden Tage rücken die feindlichen Sturmkolon nen in die hinter der Mauer aufgewor enen Schutzengraben vor. Dabei benutzen ie zum Teil nicht einmal die aufgewor enen Schützengraben. Unsere durch Munitionsmangej geschwächte Artillerie st nicht rm Etande, das Bordringen we entlich zu behindern. TurchbruchSt,erfch am Watt. Gegen abend unternimmt der Feind einen Angriff auf die zwischen unserem I Jnsanteriewerk V und dem Watt von der 2. Kompagnie O. W. D. veiteidigte Stellung, wird aber mit blutigen Köpfen zurückgeschlagen. Die abendlichen Gefechtspausen der japanischen Artillerie dienen dazu, die Trümmer der zusammengeschossenen Un terstände der Werke und Schützengräben nach Möglichkeit fortzuschaffen. Während dieser Zeit erfolgt auch die Ablösung der Wachen sowie Proviantverteilung an die in den Schützengräben zwischen den Wer ken untergebrachten Kompagnien. Die Seefrontwerke geben alle entbehrlichen Mannschaften zur Verstärkung der Land stellen ab. Schon in der Nacht vom 5. zum 6. November hatte man mit einem allge meinen Sturmangriff gerechnet. Wider alles Erwarten blieb er aber aus; dagegen wurden die Jnfanteriewerke während dieser Sir erneut yeflig deichofsen. Tes Kampfes letzte Stunden. Ein jeder fühlte, daß sich der Wider", stand nur noch um Stunden handeln kann. Die Shiauniwah-Batteri muß gesprengt werden, da sie ihre Munition verschossen hat. Mit Anbruch der Dun kelheit verläßt unser Flieger, einige wich tige Papiere mit sich nehmend, auf seiner Rumpler-Taube die Stadt. DaS Jnfan teriewerk III wird während mehrerer Stunden überaus heftig mit scheren Geschützen beschossen,' während die andern Werke mit einem Schrapnellregea über schüttet werden. Da beginnen in der Stadt sämtliche Glocken .Alarm' ,u läute und Alle eilen zusammen, um ihn ' ' ', , - y,f. ' v' , ;. .i ' ' kM - "zr,-j , y- sAzy "s" - .' . .. , . ; , ..- . -- ' ! f :.- ' ' W" r-& ' . -- - h . . ' - , , , . CL .r -C ' ' - - f , .C"" -tr . , r , - f . i , v-- 1 ' - ' . 7y? r V ' - ' t-- ' ' - I ; - , - i 1 - '' t ' i i " -1 - ' ; " l . ' t 1; V t 1 t f ' ' y J ' ; '.,..'..-" 1 I ' 5.. w,-"" - t '' " ' . j 4 , t, ' t s 1 ' ' - . i v-'- - ' ' ' ' ' , ' ? ... .i-"- ' ' , Kf. - v -. 1 l I ' ' : I f ' . ... r- ...... j -. zr t. i ',. t ! j , ' i t . - ; ' ; . : ( j V - ' ... . - i . . ;-''.. - ti ' -nr , :'- . " . ' ' ; 7 J . ' '-''Mi t ic-i i'i :" " -f . I ' f. v ".. ! ; ... . .... . ,w . . - .sf.!w.wT. r- . ' . ,( .-äs .- :J- j .. -ff i I ' ' - i i i ,. : . -- - ... - 11 ;Jis ' ', i . ir f . - . i V ' . e ' ... ' l . , . 4t $ . .. Die befestigten Stellungen der Teutschen bei Berkeidigungs Stellungen einzunehmen. Noch einmal gelingt es gegen II Uhr nachjj einen Angriff auf Jnfantniewerk IV zurückzuschlagen. Bereits in das Werk eingedrungen Japaner werden mit Handgranaten , wieder hinausgetriebeii. Da gelingt es um Mitternacht durch eine in der weißen Mauer vorgenommene Sprengung, im Feuer des eigenen Schrap nellseuerS vorgehend, durch dS Drahihin dernis durchzudringm und unser Jnfan teriewerk III zu umstellen. Mit Todes Verachtung versuchen Teile der L. Kom Pognie, der Dionierkompagnie und der Matrosen Artillerie den eindringenden Feind zurückzuschlagen. Allein, der Masse der auf sie losstürmende Truppew kön nen sie nicht standhalten. Der, Wall ist durchbrochen, Tstngtau ist genommen! Unabsehbar dringen jetzt dickte Massen Khalibrauner durch die Bresche. Unsere Stellungen nach rechts und link von hin ten umgehend, entspinnen sich erbitile Kämpfe bei. den verschiedenen Jnfanirrie werken und den Schützengräben in den Zwischenstellimgen. . Ohne Unterlaß knat tern die Flinten und mit .wi'derischer Wut rasen die MaschmengZw.rire. Eine Stellung nach der andern, fallt rn die Hände der Japaner. , Unterdessen hat fidj eine andere Mtei lung nach dem JlliLberg gewendet, um die dortig: Batterie zur Uebergabe zu zwingen. Aber noch will sich die Be satzung nicht ergebenk Aus der Punkikuppe angelangt, finden die Japaner abermals heftigen Widerstand. Gegr eine unge heure Uebermacht ankämpfend, werden sämtliche einundzwanzig Mann bis auf einen Mann und einen Schwerverwunde ten niedergemacht. Aufziehen der tiße Flagge. Als der Gouverneur sah. daß nichts mehr zu retten war, gab er Befehl, den Platz zu übergeben; und um 6.23 Uhr morgen wurde zum Zeichen der Ueber gäbe die weiße Flagge auf dem Obsek vatorium hochgezogen. - Die den Japanern in die Hände fal lende Kriegsbeute war sehr gering. Noch kurz vor der Uebergabe wurde unser letztes Kriegsfahrzeug, daS Kanonenboot .Ja guar", versenkt. Die Batterien, die zum größten Teil ihren gänzen Munitionsdor rat erschossen hatten, Ware von den Be dienungsmannschasten gesprengt und selbst ein großer Teil der Gewehre war von den Soldaten zerschlagen worden. Nachdem sämtliche . Werke übergeben worden waren, wurde die Mannschaften von den Javanern entwaffnet und sogleich nach dem chinesischen Dorf Fuschanhou ab geführt, don wo sie später nach Japan der schifft wurden. Gegen 7 Uhr mvrgenl sahen wir von den Fenstern unsere! Lazaretts aus die er ften eindringenden Japaner. In kleinere Trupps verteilt, durchstreiften sie, japa! Die voa den Japaner zerschossene katholische Miss!, ' '' ' - . ' . ' ; ' 1 ' ' i. ' ' . Kf v... .' ... lsingtau. nische Fähnchen schwingend, die verschiede, nen Teile der Stadt und machten sich so gieiq voran, alle wichligsten Posten zu be setzen. Bei ihrem Anblick brachen viele der im Hospital tätigen Schwestern in lautes Schluchzen aus: Tsingwu. die Stadt, in der sie so viele Jahre elebt und gewirkt batten, der Platz, de ne olle so lieb ge, Wonnen hatten, war in die Hände der Feinde gefallen ! Nicht langt dauerte eZ, da kamen Am bulanzen vorgefahren, verwundete deutsche und japanische Soldaten in bunter Folge einliefernd. Da' trifft auch ein Kraftwagen ein. über dessen Sihe quer zwei japanische Soldaten gelegt sind. Die Beine hängen zu beiden Seiten herab' und nicht regt sich tm Wa gen. Zwei Schwerverwundete! Vorsichtig werden von zwei herbeigeeilten Kranken träger die beiden Streiter herausgehoben, m Operationszimmer werden alle Bor ber.'itlingen getroffen, um zu retten, was zu retten ist. Bon Umstehenden behutsam gestützt, beginnt man sie langsam auszu ziehen. Die auf! höchste gestiegen Span nung macht großem Erstaunen Platz, als bei beiden nicht die geringste Verwundung zu entdecken ist. Da merkt man erst, daß ihnen nicht nur nichts fehlt, fondern daß sie eher etwas zu viel haben: sie Ware vollständig betrunken! Eindringen der Feinde i die Stadt. Im allgemeinen kann man saaen, daß das Betrage der japanischen Soldaten musterhaft war. Zwar kamen nach dem Sturm einige Plündere beim Eindrin gen in die Stadt vor, doch ging das japa nische Kommando mit unerbittlicher Strenge vor. sobald jemand bei einer nicht ordnungsgemäßen Handlung ertappt wur de. Die unter englischem Befehl stehenden indischen Truppen leisteten jedenfalls in dieser Hinsicht viel schlimmeres. Am 9. November nahm unser Gouver, neur Veranlassung, das folgende Tele gramm an unser obersten Kriegsherrn zu senden: .Nach Erschöpfung aller Verieidigungs Mittel siel die Festung nach einem Sturm und einer Durchbrechung des Zentrums. Die Festungswerke und die Stadt sind nach Beschießung mit größter Artillerie bis zu 23 Cm. im Verein mit dem Bombarde ment don der Seeseite stark beschädigt worden. Die artilleristische Kraft der Fe stung war schließlich völlig gebrochen. Die Verluste lassen sich noch nicht genau be rechnen, sind aber trotz des äußerst gewal tigen und einhaltenden Feuers wie durch ei Wunder weit geringer, als man hätte erwarte können.' Es war ein selten schöner Herbsttag, da strömte am ?!achm!ttag in dichten Scharen viel deutsche Männer, Frauen und Kinder hinaus zu dem am Jltisplatz idyllisch gelegenen Friedhof. Goldig strahlte ein herrlicher Sonnenschein auf die mit frischem Grün und schonen X A ,r'- in Tsingta. Kränzen geschmückten Gräber der Ge sallenen. In ergreifenden Worten wußte der Geistliche die Hingebung zu schildern, mit der die tapferen Streiter, getreu bis in den Tod. für'S Vaterland ihr Leben gelassen: .Nie wird vergehen, waS deut scher Fleiß und deutsche Kultur in Jahren hvter Arbeit hier geleistet haben Tsingtau ist deutsch und bleibt deutsch! Unser Verluste. linsn Verluste während der ganzen Zeit der Belagerung betrage nach den letzten Berichten 210 Tote und etwa 550 Verwundete. Die Zahl der ranken war nicht gering, da trotz größter Fürsorge durch die schlechten -Witterungsverhalt nisse ein verhältnismäßig großer Teil der Besatzung an Ruhr darniederlag. Alle Krankheitsfälle zusammengerechnet, wird man nicht fehl gehen, wenn man diese aus 150 schätzt, sodaß also der Gesamtauifall auf unserer Seite auf rund 900 Mann oder 20 Prozent der Besatzung anzusetzen ist. . Japanische Verluste. " Weitaus größer waren die Verluste auf japanischer Seite. Da die Japaner bis jetzt ihre Verluste nicht öffentlich bekannt gemacht haben, so laßt sich sicheres dar, über nicht sagen. Nach Angaben japani, scher Offiziere, die sie in privater Form gemacht haben, sollen ihr militärischen Gesamtverluste die Zahl don 12,000 Mann übersteigen, wobei, wie man jedoch hinzufügte und auch anzunehmen ist. sehr viele Ruhrerkrankunaen zu berücksichtigen sind. Daß unsere Verluste nicht größer waren, erklärt sich daraus, daß be, der großen Ausdehnung der Kampflinie die verschiedenen Verteidigungsanlagen na turlicheiweist nur schwach besetzt gehalten Werden konnten und infolgedessen daS zeitweise außerordenilich heftige Feuer der gegnerischen Artillerie nicht erne der artige Massenwlrkung hervorrufen konnte, wie dieS bei den dichtgedrängten Schützen graben in Europa der Fall ist. Anzahl der feindlichen StreitkrSfte. Ebenso schwierig, wie die genaue Zahl der zapanischen Verlust zu erfahren ,st, ist eS auch, wirklich zuverlässige Angaben über die um Tstngtau von den Japanern aufgebotenen StreitkrSfte festzustellen. Bekannt ist, daß die Belagerungstruppen sich hauptsächlich au der 13. Division aus Kiufchu (Süd'Japan) zusammen setzten, doch haben zweifellos auch Teile anderer Kontingente bei den Kämpfen mitgewirkt. Anfänglich sollen rund 23,000 Mann gelandet worden sein, unter denen sich auch koreanische Hilsstruppen befan den. Später sind noch Verstärkungen her beigezogen worden nd eS Ist festgestellt, daß bet den letzten Anstürmen fast aus schließlich frisch angekommene Truppen verwendet worden sind. Im Ganzen dür fett eS etwa 38,000 Mann gewesen sein. Dazu kommen noch 2000 Mann Jndier und Englander. sodaß rund 40.000 Mann als für die Belagerung von der Landfeite aufgeboten gerechnet werden können. Bon der Seeseite haben an größeren Schissen die japanischen Schlachtschiffe .Tuwo'. .Tango und .Jwamt sowie das engn fche Linienschiff .Triumph' in den Kampf eingegriffen. Ferner haben ine Anzahl Küstenkreuzer und Torpedoboote sich bei der Blockade beteiligt, sodaß, wenn man alle diese Seestreitkrafte mit 10.000 Mann in Rechnung stellt, eine Gesamt streitmacht von ungefähr 50,000 Mann zur Eroberung deS Platzes aufgeboten worden ist. Die deutsche Besatzung. Auf deutscher Seit wäre folgende Truppen im Kampf: lll. StBstill,nt 4 Kompagnien Infanterie . 1000 Mann 1 Landwehr-Kompagnie . . 200 , X Kompagnie, Ersstzreservt und Kriegsfreiwillige . . MO 1 berittene Kompagnie , . . 200 OftastatischeS Mskik detschkme! Z Kompagnien ....... 500 Mann Pioniere: 1 Kompagnie ........ Matrosenartillerie: 4 Kompagnien . , . . . . Feldartilltk!: 1 Kompagnie (S Geschütze) FeldHbitzt, Abteilung: 3 Geschütze .......... 150 600 50 30 6 deutsche Kanonen) bovt: .Jaguar'. .Iltis'. .LuchS'. .Tiger', .Otter', .Vater land' 2 deutsche Torpedo boot.' .Taku' und .89'.... 780 .Kaiserin Elisabeth' Besatzung . 300 zusammen 4160 Man Obwohl den Japaner die Größe un serer Fuedensbesatzung von 2000 Man bekannt war, so hatten sie sich doch be züglich der Reserven gründlich verrechnet. Nicht zum mindesten hatte die geschickten Operationen im Vorqelände dazu mitge holfe, de Feind über unsere Kampf stärke zu täuschen. Als die Japaner die Werke gestürmt hatten, warm sie sehr er staunt, nur so wenig Mannschaften in den Jnfanteriewerke zu finden. Im In fanteriewerk 111 fanden sie nur öS Mann vor, und sie wollten gar nicht glauben, daß dieS die ganz Besatzung sein könne. So mißtrauisch waren sie, daß sit sogar die Wände in den Jnfanteriewerke ab klopfte in dr. Annahme, daß sich doch noch vielleicht einige Leute versteckj halten könnten. Am 16. November fand der feierliche Einzug der japanischen Truppen in Tstngtau statt. Endlose Massen wälzten sich m mehrstündigem Durchmarsch durch die Straßen der Stadt: Infanterie, Ka vallerit und Artillerie. Und Lber der Stadt kreiste in kiZelmäßige Abstände vier japanische Flugzeuge Hinter dem .Prinz Heinrich' Hotel hatte General leutnant Kamio, der Eroberer 2 singlau, Ausstellung genommen und nahm von hie! aus im Beisein der fremden Militäratta d)H die Parade Lber die Truppen ab. Mit großem Interesse sahen Teutsche toie Chinesen diesem Schauspiel " zu. Jetzt sahen wir auch das erste Mal englische Truppen. Als sie beim Seemannshau vorbeikamen, machten alle Zuschauer wie auf Kommando kehrt, wobei sie mit lau tem Pfeifen und Johlen ihrer Wert schätzung Ausdruck verliehen. So sehr die Tapferkeit der Japaner anerkannt werden muß. so wenig läßt sich darüber von den englischen Soldaten sagen. Wäh rend der ganzen Kämpfe um Tstngtau haben wir. olle sie nicht ein einzige Wal zu sehen bekommen. Wenige Tage nach dem Einzug der ja panischen Truppen übernahm die Jpa nische Rote Kreuz-Gesellschast die Ler waltung der Lazarette. Bei dieser Ge legenheit erhielten sämtliche Kranke fol gende Bekanntmachung überreicht: An die deutschen Verwundeten und Kranken in Tstngtau. Wir. das SanitätSkorpS der Japan! fchen Roten Kreuz-Gesellschaft. sind aus Befehl de Kriegsministers hierher ent sandt worden, um sich Ihrer Verwunde ten und Kranken, die sürs Vaterland treu und tapfer gekämpft haben, anzunehmen. , Da Rote Kreuz bezweckt, wie Jhneg wohl bekannt, die allgemeine Humanität. Wir bestreben unS nun. hier diesen Geist und Grundsatz zu verwirklichen. Sie wollen e vormerken, daß unsere Sani tätssrbeiten in Tstngtau selbstverständlich unter Anordnungen von den Kaiser!. Ja pan. Militärbehörden ausgeführt werde. Wir erinnern unS gern, daß wir im frühere Kriege von allen Seiten Deutschlands große und dankbare Sym pathie bekamen. Diese Expedition bedeu tet auch unser Gegendienst dasllr, und wir hoffen daher, unS gegenüber ganz frei und offenherzig zu fein. Zum Schlug wünschen wir, daß Sie aufs Baldigste don Ihrem Leiden wie dnhergestellt sein mögen. , 2). Tanaka. Direktor der Japan. Roten Kreuz-Gesellschaft. Die un! durch die Gesellschaft de Ja panischen Roten Kreuze zu Teil gewvr dene Behandlung verdient in jeder Ve ziehung die vollste Hochachtung. Eö ge währte ein allerliebstes Bild, als am 20. November etwa 15 japanische Schwestern in weißem Kleide und gleichfarbiger Haube in zwei Gliedern aufgestellt, unter Ar. führung einer mit vielen Orden geschmückt ten Oberschwester, im Gleichschritt ihren Einzug in unserem Lazarett hielten. Mit Eifer und Liebe nahmen sie sich unserer Pflege an; sie arbeiteten gern Und diel und waren dabei immer lustig. Galt eS einen Strumpfe zu stopfe oder eine Knopf anzunäben, so konnten wir ,Omo tosan' oder .Olzanasan' keinen größeren Gefallen tun. als wenn man ihr diese Ar beit überließ. Fröhlich begaben sie sich an die Arbeit und glückstrahlend kamen sie wieder. Ihr zuvorkommen! und stets heiteres Wesen hat nicht wenig dazu bei getragen, daß die Stimmung in den müßi gen Trg'.i des Hospitallebens ang:nehm belebt wurde. Unter der sorgfältigen und geschickten Pflege, die man un angedeihen ließ, mach ten Verwundete wie Kranke allenthalben gute Fortschritte, fodaß fast wöchentlich Transporte nach Japan abgehen konnten. Wohl kamen auch dann noch einige Tode! fälle Schwerverwundeter vor. doch gehör ten solche glücklicherweise zu den Selten heiten. Im Anfang deS Monats Dezember war ich wieder soweit hergestellt, daß ich mit Erlaubnis des japanischen Chefarztes daS erste Mal einen Spaziergang unternehmen dürfte. EZ war öde und still in der Stadt geworden; verschwunden war daS lebhafte Treiben, wie eS mir von früher her in der Erinnerung war. Die meisten Geschäfte hielten ihr Läden geschlossen und nur we nige Passanten waren auf den Straßen sichtbar. AIS ich auf den Signalberg flies,, beob achtete ich. wie auf den deutschen Reichs adler de! DiederichsteinZ, der vor Jahre zum Andenken an die Besitzergreifung de Kiautschou-Gebiets durch unseren Ädmi ral DiederichS errichtet worden war. von oben nach unten die japanische Schrift zeicken eingemeißelt wurden: .Im dritten Jahre Taischo, am 7. No vember.' Nicht weit davon, auf der Spitze bei Berges, wehte vom Signalmast da Ban ner der aufgehenden Sonne. . Theater im Krieg. DaS Stadttheater in Tortmund war ia der abgelaufenen Spielzeit derart gut be sucht, daß statt deS vorgesehenen städtischen Zuschusses von 150.000 Mark nur 100.000 Mark notwendig waren. Den Künstler wurden infolgedessen 80 v. H. der Gebalts Kürzungen zurückerstattet. ' . Kartoffelpreife in Dresden. In Dresden wird nach Beschluß de Stadtrats keine Erhöhung der Kartoffel preise eintreten, wie sie eiqentlieb am IS. d. M. infolge deS gesetzlichen Zuschlag qunc ri,mgen mun.en. xet vm will dt Zuschlag von 25 Pfennig selbst tragen, so daß die Speisekartoffeln wie bisber mit 7 Pfennig verkauft werden müssen. Der Rat erläßt eine Warnung, einen höheren Preis zu fordern. ' Gnade deS Königs. Der König von Sachse erliek antik lich seines Geburtstages eine Amn?sti. Dadurch werden alle verurteilten Kriegs teilnehme?, sowie deren Ehefrauen und Witwen begnadigt, sofern das Urteil in Sn Geldstrafe. Haft. Festungshaft oder7cfängnis bis zu einem Iah be sieht.