I AM Ctnsli Itttüni WW Tngclmcli dco Mlcgslrciwilligcn ' IL. Otto Micsittgcr. fr ttv A H H ftb !!JU1 l A f'; QfPv af r i i it it , XI T r ?.',t,',, nttf Jitf'tni, W.it'it 'i, ! !,if ,,d Ji;fn, U tcl )h! l'lj ' s M .M Tsl.tlM',).;- " In (.Ü'il !. ,u ,;.j,!.' , !. M ?JnifuH'i b t '!,!! !t (In tümiM lernet ; C ' i'l.', ! k iMilrih 'Z,. Kl bsitb Mc Vu'l f.'iil'i.hn t'i-ifi'i'ii nb M'!)fiit,j ,I fi.i.funV In-fcnffl Otil bet fT.riif. C-iHnt be iM.f.trfff flt di'k bitt ü,,,ik, !,!', t f 1 1 b I i MiiMhM tUthltf Jilrtt '",1(1, ftf II , N 'Ich Auf. Kitze d,k a!,!,k,'a'nd,n oifsiufe bml IM, tu fffwn, Ziitvelle fum t entch Der, b r-aM ,'!f!!!.ia?t u-,d Huilet In tt,f.rb tVtlrten, iimI fc.utrt, iiiVfb.nU k'N emnn b'.tlrn CHtnl'imirtl, brn g, wattigen tm bnit beß Cif'iitirifl ".fönen w'ch et suhle. i!nr !kc I in, und zur t'infett, . ft et und plrtzlich. Inut feien fort ben In f.inleiieimfeu ptr-f; t Kt, Ist auf: Cl wate unfete C . feinmesset, welche tald seltenes, tilb rflct, mit unheimlicher Cifjatff bis weihe Waiift unb bai sich tot unl iiüttsitenM Gelände ableuchteten. Im Schein bfS fi.ftrt kenntlich, forj man in gewissen Zcitiätimen unsere ton den Wkikcn nözkschiZ!kn Patrouillen flufmrtffam ba 'Hindernis absuchend. Halte sich etwa Verdächtiges gezeiflt, so winde burch einen Hagel von iMefcfcufien unserer Maschmengewehre unb Sifbolüct lanoncn jeder Ännaberungsvcr uch vct titelt l (ktslcns kommt eS audctS Leib mcinte eS der ÜDettetgott mit den Bewohnern Schcintungk in diesem Jahres besonder! schlecht; so dursten wir unZ auch nicht wundern, daß noch um die Mitte de! Cfiowt wieder hesiige Regen giisse einschtcn. Ci war in der Nacht born 13. zum 16. Oktober, 0I8 ich, fest in meinen Mantel gehüllt, mit hochgeschlagenem raqen, zu sammen mit einem Kameraden bei starkem egen neben dem Proviantraum tn unse tet Stellung Wache stand. Unaufhaltsam, zu klemm achlem sich derdichtend, plat scherten don Müken und Mantelrand die dicken Tropfen zur Erbe. Wie gut war eZ boch, bah bis a heute die einzige Wache war; am Mittag ging eö dann nach Hause, wo man sich mit neuen, trockenen Sachen verschen konnte und dann eine mollige Nacht im Bürgerquartier vor sich hatte. Und noch mehr! Am Abend winkte im traulichen .Hafen-Hotel" bei Scherz und Spiel ein gutes Glas Bier. Da Vorgefühl all' dieses Schonen ließ unge achtet der äußeren llnochaglichleit eine Mißstimmung garnicht erst aufkommen. Nächtlicher Alarm. 1 Lachend und regend, in TabakZqualm gehüllt, saßen und standen Matrosen und Soldaten jeden Ranges und aller Massen gattungen am Abend in dem von uns gern besuchten Gasthaus. Gerade hatte der cyinestiche Diener die Glaser zum Ißach schänken fortgenommen, als ein Matrose zur TUr hereingelaufen kommt: Alarm! Wie abgeschnitten verstummte das Gc sprach; in eiliger Hast drängten die Gäste zur Tür. So schnell uns die Beine tragen konn , ten, liefen wir zu unseren Quartieren. Nach kaum zehn Minuten steht die 2. klomp. O. M,. 25. abmarschbereit angetre ien. Stärker als zuvor strömt der Regen vom Himmel, nasse Schauer den im Dun kcln der Landstraße dahinziehenden Sol daten ins Gesicht peitschend. Tas Gewehr mit dem !lolben nach oben umgehängt, holen wir in langen Schritten aus. Vorn beim Feind erscheint alles ruhig und auch bei uns schweigen die Geschütze. Um so gespannter sind alle, den Grund des Alarms zu erfahren. Endlich zeigten sich die ersten Dächer von Tai-Tung-Tschen. Nur undeutlich sind die in tiefem Schwarz daliegenden Häuser erkennbar, hinter denen, dicht verschlossen, ihre Bewohner vor Regen und Unwetter sich verborgen halten. Kaum einer bemerkt unseren hastigen Durchzug. Auf daS Feld hin austretkiid, bietet sich uns eine einzige Wasserlache. ?!ur mühsam nähern wir uns nach längerem Suchen dem Annäherungs, graben unserer Stellung. Marsch hin ein," befahl der Leutnant und bis zum Bauch im Wasser watend, gelangen wir, uns auf dem schlammigen Untergrund langsam entlang wühlend, zu den von uns angelegten Unterständen. EzPlosion im Jnsantcriewerk. Dicht gedrängt bis zu den Knien im Wasser stehend, warteten wir in den nur von Sturmlaternen spärlich beleuchteten Erdhöhlen auf weitere Befehle. Jetzt hör ten wir auch zum ersten Male von einer Ezplosion, die im Jnsantcriewerk V statt gefunven haben sollte. Diese war in der Munitionskammer durch das Fallenlassen eines Deckels auf gelagerte Leuchtballen hervorgerufen worden, wobei der dort be schäftigte Unteroffizier tätlich verunglückt und das Lazarett sowie ein Mannschafts räum ausgebrannt war. Auch die im Werk befindlichen Gewehre waren stark beschädigt worden, sodaß, wenn die Ja Panel' in diesem Augenblick angegriffen hätten, eine Ueberrumpelung an jener Stelle leicht möglich gewesen wäre. Um Mitternacht war alle Gefahr de seitigt, sodaß wir gegen 1 Uhr wieder in unsere Quartiere einrücken konnten. Durch den anhaltenden Regen unb die über schwemmten Felder und Unterstände ioar es jetzt soweit gekommen, daß keiner mehr auch nur ein trockenes Klcibungssiück an zuziehen hatte. Aufräumungsarbriien. Die folgenden Tage sahen alle Mann der Kompagnie eifrig beschäftigt mit der Anlegung von Abzugsgräben für das in den Gräben und Unterständen unte dessen zum Teil brusthoch angesammelte Wasser. Diese Arbeictn auf dem bei tieferem Gra ben zu Tage tretenden steinigen Unter gründ ersordertcn viel Mühe und Geduld, und oft war nach stundenlanger Arbeit lautn ein Fortschritt festzustellen. Die in den Unterständen untergebrachten Stroh matraken und Munitionökisten besanden f r!"i U (iM.i.vtl, dl!'!, tmtff '.',, !I'k. Mit (I .,, 1.1 "V ;VW, Hl f uns pfltiinm (!. bie ''.lg h.'.fen in Itfl'it im! bnt tu, h t, N,1' li.t.tfle 5 ; ii i n ,i!g',i,.ah,n Hebet g SU I'N l;srt, llnlftflnin M firnnnl lüfntMil, tMn, fjnftf ftmibt fimfUt In b't CiiiM, ntl uns am CM mlliVlflfl wii'de. bah litifif lletiul 3iir-;hWt 0 ' f)-t .!:! nr , ;-i mit kii'inem Mut bis ütltfabrlini, biikch brtftnt. ben Iranischen jtiijlfntmi tu Xifiiisjtlo" mitsamt fciitff anl -'0 'X'fnnn bePtfj.'ubfit ?,'I,chtmg vc, senkt ftille. Da bal IPrct nicht nach ?i:ifilnu lile ,l,kt,tt,hsen foniun. war el aus ch. itfsiichfin Gebiet bei ZjtlschM ans Otutib flfsftzt l'tib gksprenat Ivorben 5',,i'ir(tib all' bisset Jeit witrbe die ftWii,'!, mit dem Feiiibe btiich n,t?ae sliiille Pnlrotiiüen nb gklksienlliche ?liij. falle gkwifsknhast aufrecht erhilte,,. Briberskilige msigkktl. Von W,in,ik!'!schuang nach LittlifZ und von bort nach Zttnglttsun halten bit Be taget eine zweigleisige Schmalspurbahn gebaut, aus bei sie nun ihre schwere Ar lillerte heranbrachten. Sogar ganz neue Straßen waren im Vorgelättbe enlslan ben, bit dazu dienen sollten, um, weniger i-eni, durch unter Jeuer. Munition und Geschützt in günstige Stellungen bringen zu können. Aber auch wir hatten die Zeit nicht unausqenlitzt verstreichen lassen. Immer neue Boitlen und Balken. Schilde und Panzerplatten wurden herbeigeschasft. um unseren Schützengräben eine größere Widerstandskraft zu geben. Oftmals führten wir diese Arbeit inmitten des feindlichen Schrapnellfeuers aus, doch hin berie uns dick nicht, jeden freien Augen blick weiter an der Vervollkommnung zu arbeiten. Eine Freude war es zu sehen, wie unsere Soldaten, unter denen viele gelernte Handwerker waren, in kurzer Zeit mit kräftigen Schlägen, ein starkes Boll werk zurechtzimmerten. Es waren Bedenken aufgestiegen, ob eS bei einem plötzlichen Angriff de! Fein des, unterstützt durch ein heftiges Schrap nellscuer, den etwa in Quartier befind lichen Zügen, möglich fein würde, schnell und sicher genug von der Stadt nach der Stellung zu gelangen. Um in dieser Hin sicht leine Gefahr zu taufen, errichteten wir noch in der letzten Woche deS Monats in Eile einige als Schlafräume bestimmte Bretterbuden, die in genügend großen Abständen in den Abhang deS gedeckten Weges hlneingebaut wurden. Offizikrswkchsel. Zu unserem Bedauern hatte unser Hauptmann, der viö dahin alle Leiden und Freuden mit der Kompagnie geteilt hatte, das Lazarett aufsuchen müssen, da er schon seit längerer Zeit an der Ruhr litt. An seine Stelle wurde nn Obev leutnant vom 3. Secbataillon zum Kom, pagnieführer ernannt. Da bereite vorher un er eigener Oderleutnant zum Kom pagnieführer anstelle des beim Sturm auf den Schuang-Schan gefallenen Haupt manns ver l. Kompagnie m. V. er nannt worden war, kam lxi uns in die scn Tagen noch ein Reserveleutnant hinzu. Ausfall nach Ticnschntsnn. Im Morgengrauen deS 21. Oktobers machten etwa U0 Mann der Infanterie werke 1, 2 und 3 einen Ausfall nach Tienschalfun. wobei ein Leutnant und ein Gefreiter den Tod fanden. Gar mancher mutige Streich wurde unternommen und ungeachtet mancher da bei erlittener Verluste, meldeten sich ,m mer aufs neue Freiwillige die bereit wa ren, ihr Veden tut Ruhm und Ehre des deutschen Vaterlandes zu opfern. Tank des Vaterlandes. Wie sehr man in der Heimat am Schick al Tsinztaus innigen Anteil nahm, zeigte uns ein mueS Telegramm, das am 27. Oktober unser Gouverneur vom Kaiser empfing: Mit mir blickt daS gesamte deutsche Vaterland mit Stolz auf die Helden von Tsingtau, die getreu dem Wort des Gou verneurs ihre Pflicht erfüllen. Seien Sie alle meines Dankes gewiß. Wilhelm. I. R." Dieses Telegramm traf gerade ein, als die Japaner die letzten Borbereitungen zur Entscheidung getroffen hatten. 1 Tik große Beschießung setzt ein. Gegen Ende Oktober war bei den Ja panern die Aufstellung der Geschütze so weit gediehen, daß die große Beschießung von der Landseite beginnen konnte. Die Einleitung geschah am 29. Oktober mit einer vom Kouschan auS erfolgenden län geren Beschießung unserer Werft. Am folgenden Tag wurden die Infanterie werke I und 17, sowie der I'Iterg und die Paßkuppe unter Feuer genommen. Bei diesem Angriff beteiligten sich uch die Schisse der Blockadeflotie, bit allein 240 Schüsse auf unser verschiedenen Stcl lungen abgaben. Das Linienschiff ,Tri umph", welches am 14. des Monats außer Gefecht gesetzt war. griff an diesem Tage zum ersten Male wieder in den Kampf ein. Meine letzte Wache. Gegen Abend verstummten die feind lichen Geschütze, sodaß unser Zug unbe helligt nach unserer Stellung gelangen und dij Wache übernehmen konnte. Da ich erst um 1 Uhr auf Posten zu ziehen hatte, begab ich mich glöich in den Unter stand, wo wir einige Flaschen Notmein leerten, die uns in Anbetracht bet kalten Witterung zur Bcrsügung gestellt worden wc"' - Es baucrte ziemlich lange, bis ich einschlafen konnte; einmal war ich schon im besten Halbschlummer, als ich durch einen leichten Aufschrei meines hinter mir liegenden Kameraden wieder geweckt wurde: eine Natte war ihm über das Gc ficht gelaufen. Nach kurzer Nuhe mußte ich ausstehen, um den Posten abzulösen. Alles war ruhig wie im ticssten Frieden; hüben Wie drüben schwieg der Donner der ' I I & I I M; .- Mi'''"':"" . r" ..... t " i : r t , , ! i i i V 'ir "5 i ' ! i 'v ;.C..-' i"A , : !. ... 1 il I ,r . . . , ".. i , i . . j I , 1. : I .XJ ".' .v . : ,v '.- . I "f. .' "" , r i, , ! ,. .' 1 I . , . . ' , ' n-., Geschütze. Nur von Zeit zu Zeit gab die hinter uns stehende Feldartillerie einen ihrer kurzen unb n-llenben Schüsse ab. die mich wegen ihrer Plötzlichkeit jedesmal ein Wenig zusammenfahren ließen. Maschi nengewehre und Revolverkanonen traten nur wenig In Tätigkeit. Die dreistündige Wache hatte mich recht müde gemacht und bald war ich wieder in tiefen Schlaf ver fallen. Einäscherung von TaiIng.?chei,. Kurz vor 6 Uhr des andern Morgens trafen die beiden andern Züge vom Quartier ein. Damit kam Leben in das Lager; jetzt hieß eS aufstehen und von neuem an die Arbeit gehen. Die Schützen graben sollten noch weiter aukgebaut und gegen Schrapnells abgedeckt werden. Da. was ist das? Schon wieder? Da drüben auch? Jetzt geht es aber los! Heulend, zischend und brummend fliegen die Geschosse in nie gesehener Zahl über uns hinweg; krachend schlagen sie hinter uns in Tai-Tung-Tschen 'in. Er schreckt suchen die zahlreich auf den Straßen befindlichen Chinesen Schutz in ihren Häusern. Einige weitere Schusse und die ersten Häuser stürzten zusammen. Wie Hagel schlag sausten die Kugeln hernieder. Jetzt glaubten sich die Chinesen auch in ihren Häusern nicht mehr sicher und schreiend und wimmernd taufen sie inmitten der herumfliegenden Geschoßsplittcr angstvoll auf den Straßen herum. Bald auch rich tet sich das Feuer auf die hinter uns ste hende Feldbatterie, die den Späherblicken der Japaner nicht entgangen war. Brand deö OeltankS. Da bis jetzt unsere Stellung nur mit kelbar bedroht war, krochen wir schon nach den ersten Schüssen aus dem Unterstand heraus und beobachteten, durch die Bäume dem Auge deS Feindes verborgen, die Wirkung der von allen Seiten mit unge heurer Macht aufgenommenen Be fchietzung. Da sahen wir zu unserer Linken in der Nahe der Bucht gewaltige schwarze Rauchwolken, durchzuckt von ' ,4. , j. V ', , v i, . , ' 1 ' ' ' ' - -" : - j q ) ... V :: ' w , SB? v .'-ttt ... . . . jj,. w..-v"..t-.v. ' . ; . ' , - " t ' , ' v ' V -"Vit j - y$ ja - ,.-'!' -?t$&$i k s . 4 hk, .J 4;-: a iKjtM- . "'.'...- . .:s.' ' 7'. ' . v-t..H v. ist? . i:- - . V S, i t sI "-i.h " ' j ' .--' . " ' - t i. ,? i; r v v r ' 'f-y i :-V4v! vf 1 j 7 -'s.-' . . f :L -sa- n v VI 's "' . . HvJ .. ( ah ? v r il? . -'v- - 'u. -: MrJ' ,;"V-' ' 'wt . " ' ' -, -?f ' . .t,.. i,ri-K -, ' - . ti ' ' r , ' i , " irt, ' I s , i '&s iA uz n: - 4, ' t'"-s ' . - ' , -"; " A . y ' j s 1 ' .r ( - -t t-t ' : -7 . - - , , -VlxMC v . : , r:- 4t - :f'lll I' C - " , jf , - r . - L ' . . Sturm der Japaner gegen einen befestigten Hiigcl. i ,,,. ' i . ,-"'?!' m m i- - " i- i r i , I . ' . ' , ' ' ' " .) '' , , ' Y - , , " . -'' i l'V 0', n un v'. j . i. i ! V t I !. ' T"? 1 1 . j Xfll Lazarett In Tsingla. spitzen, gelben Flammen, aussteigen. Im mer dichter stieg der Qualm gen Himmel, langsam al! um sich herum verdunkelnd. Es waren bie Tanks der Afiatic Petra lcum Co. und Standard Oil Co., welche die Japaner in Brand geschossen hatten. 24 Stunden unter Feuer. Während wir noch das Schauspiel deS riesigen Brande beobachteten, merkten wir, baß einige der vorher auf 2aiTung Tschen gerichteten Geschosse kürzer fielen, und gleich darauf entluden sich auch über uns die ersten Sprenglabungcn. Wir schlüpften nun in einen der Unterstände, wo wir im Lichte von drei kärglich bren n enden Laternen, zusammengepfercht wie die Heringe, die nächsten Stunden zu, bringen mußten. Krachend fielen die Zweige von den Bäumen und prasselnd schlugen die Schrapnellsplitter über uns auf bas Dach des Unterstanbes. Hatten wir anfangs geglaubt, daß es sich nur um eine Beschießung der Stellung von wen! gen Stunden handeln würde, so konnten wir unS bald überzeugen, daß wir uns in dieser Annahme getäuscht hatten. Die Mittagszeit nahte heran und der Hunger begann sich zu regen. Da mußten wir uns leider damit abfinden, daß wir heute nicht nach Hause marschieren konnten. In folge deS Hagels von Geschossen, mit dem die Befestigungswerkc überschüttet wurden, war eS auch nicht möglich, Essen aus der Stadt herbeizuschaffen. Zum Glück war noch etwas Schwarzbrot, und Schweine fett vorrätig und wir waren froh, daß wir dieses verzehren konnten. Zuerst hatte die Beschießung unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch ge nommen und lebhaft unterhielten wir uns darüber, welchen Schaden Wohl die Be schießung in unserer Stellung und in der Stadt anrichten würde. Noch bis zu die sem Tage hatte eS in allen Kreisen Leute gegeben, welche die Ansicht vertreten hat ten, daß die Japaner die Stadt überhaupt nicht beschießen, sondern durch Aushun gern zur Uebergabe zwingen wollten. Allmählich begann die Unterhaltung zu verstummen; schlug ein Geschoß in der X4 i " k r f " : K ; i "1 t M ? ? ; i Eine Munitionskloime der Japaner auf dem Marsche, 1 - i i ;- 4i mm .'. .... . . i tau m t j- nr "rH " . " - v ; :'),'. . . t-w-, , . j . - .,. - - "yjzzr -1 """ -w. L' , Wi I i I, " . 1" I .;'v"- ' .- unmittelbaren Nähe unseres Unterstände ein, so schauten wir. ausgerüllell durch die Erschütterung der Erde, ein wenig auf, dann aber verfielen alle wicdet in bie frü here Apathie zurück. Unsere Munition wird knapp. Die Sonne hatte sich gesenkt und lang sam fing es an zu dunkeln. Noch immer Prasselten die Schrapnells und krachten die Granaten deS Feindes. Warum schießt unsere Artillerie eigentlich garnicht? Schon lange hieß es, daß mit der Munition ge spart werden müßte. Um noch Geschosse für den Slurman griff zurückzubehalten, war unsere Ar tillerie schon gezwungen, ihre Uebungs munition, der noch etwas Sprengstoff hinzugefügt wurde, zu verwenden. Selbst verständlich war die Wirkung dieser Gc schösse nicht bie gleiche, ober sie genügte wobt, um ben Gegner zu beunruhigen. Ob es heute Abend etwas zu essen gibt? Zieh Dir den Schmachtriemen enaer. dann sparst Du Dir die Kartoffeln!" Blitzend leuchtet das Feuer der im Dunkel der Nacht aufschlagenden Geschosse in un, sere Erdhöhle. Es kümmert sie alle nicht mehr. Sanft schlummert einet nach dem andern ein. Zurück ins Quartier. Am andern Morgen um 5 Uhr wurde ich geweckt. Unser Zug rückt inS Ouar tier, machen Sie zu, eö ist gerade Feuer pause." Also doch, dachte ich bei mir und erhob mich schnell, um den andern nachzu folgen und nach achtundvicrzig Stunden das erste Mal wieder ins Quartier zu kommen. , Vorsichtig durch die Laufgräben. Den gedeckten Weg gewinnend, schlugen wir, uns stets gut gedeckt haltend, den Weg nach Jnfanterie-Werk V ein. Zur Linken zweigt ein tiefer Laufgraben ab, der zu den Unterständen der II. Kompagnie Ö. M. D. führt. Hier waren richtige Höh lenwohnungen in den Gräben eingebaut. Bon oben waren sie mit Gra! gedeckt und für das Auge kaum sichtbar. Wohl an die 10 Minuten wahrt der durch Tunnels '. r :r?V " . i t - v. ' . t" , ' '.ivCV" ß . , " l" r r ' . " 5 , x ' i- '"(V i .- hirrd' . ' ; ( ' j .'(' i'ch Vihn Clirnrn j i'-'n-, ?)ß, t'in p't.inft'n it-'t in hm il'ittat;.. biiiitrn, ben n it Mb r(fn, ii'b nnlm nl I,,rz Ine '1, r.vt) b,m. w It m tlntiift' bnintft t, i'ibe flld'ib'', ffs im l.ieft ffrxn wit n nsent ?wk iiMifii!' ftifl bM ,Ti'sn, b'l Mr!? Kniii'l bin b t ',",1 mtiuffnfitat, m Ifi'tmmbfli ich hn VajtCfllrit t kk!n,vn. t'lrftiH(t 't ffJMIfn Vif Mmff. In b Cl.ibl naetiingl, ff f. i litt ß, diift bis IPfschitfnin hie, iel C '.) b'n imiieriitl'l tut, ottch. bt !M9mn,if lxtg. bis Mollietaseknf und bik Germania ?,ae,ei unlet dem seinbltchen Feuer ge litten lallen. Pin in bet Mi'llk.kaserm 'eblknst.ler Ossiziet ktllk sich gerabk bom Laa et bolen unb siir einigt WiifjetiMi.se bal Zimtnet verlassen, oll et in nmiltelbaret HAU einen qewalügen Krach vernabm. Nalch zurllikeilenb. fand sine japanische 0,5 cm Granate, bie nicht erplobiett wat. srieblich in seinem Bette liege! Beschiesinng der Innenstadt. All ich in da! Quartier zurllckaekehtt war, machten sich bei mir Tatmbeschwet den, bie ich schon seit einigen Tagen vet spürte, in detstärklem Maße bemerkbar. Unfähig etwa zu mir zu nehmen, legte ich mich sogleich aufs Lager, um durch Ruhe eine Besserung zu . zielen. An Schlafen wat aber nicht zu denken. Mit gewaltigem Tonner und Heulen flogen die oroßen japanischen .Mufterkoffk!" über dem Hause hinweg, wobei Türen ratterten und Fensterscheiben erzitterten. Selbst die Straßendämme wurden von. den Japa nern unter Feuer genommen. Meine Stube befand sich im zweiten Stock un mittelbar unter dem Dach. Da die Be schiehung immer stärker witrde. befahl mir ein Unteroffizier, mich zu den andern Soldaten in dem Keller des HauseS zu be geben. Mit der Ruhe war eS wieder vor bei. Der Ansang vom Ende. Die Tage Tsingtaus bis zur Einnahme waren gezählt. Unsere Regierung war sich dieser Tatsache Wohl bewußt und traf Anstalten, damit dem Feinde so wenig als möglich in die Hände fallen sollte. Zu nächst wurde der große Krähn auf der Werft niedergelegt und das wertvolle Trockendock gesprengt. Kurz darauf wurde auch das Kanonenboot Tiger" versenkt,, daS die Japaner, obwohl ganz unbe mannt und nicht bestückt, noch einige Tage vorher eifrig beschossen hatten. Unsere Kriegsflagge, die stolz und mutig auf dem Signalberg dem Feinde unsere Farben ge zeigt hatte, wurde an diesem ersten Tag des November von den Japanern herunter geschossen, aber sofort durch eine neue er setzt. , . -Gegen Mittag sollte ich mit. einigen andern wieder in die Stellung hinaus, um Essen hinzubringen. In Anbetracht meines Unwohlbefindens wurde ich jedoch davon befreit. Auch die andern kamen unverrichteter Sache zurück; es war nicht möglich gewesen, durch die Nebelwand japanischer Geschoßsplitter hindurchzu dringen. Am Abend mußte unser Zug wieder ausrucken: als wir am JBann dämm entlang gingen, hörten wir rechts neben uns auf ver Wie e oas iserau q eines dumpfen Aufschlages. Wir wandten uns um und erblickten räum zeyn E?cyriiie von uns den Blindgänger einer japani schen 15 cm. Granate. Die Beschießung hatte inzwischen etwas nachgelassen; die Japaner verzehrten gerade ihren Reis, sagte man. So gelangten wir wenig be hindert nach dem gedeckten Weg. wo unS zwei verwundete Kameraden engegenia men. Sie erzählten uns, daß sie den gan ,en Tag heftig beschossen worden seien. ,Ja. und eine Granate ist direkt in ein Maschinengewehr hineingefahren. Wem dahinter stehenden Soldaten ist der Brüste kästen eingedrückt worden, waS seinen fortiaen Tod zur Folge hatte. Zwei ten Leute sind verwundet worden; der vierte, ein Sergeant, ist wie durch ein Wunder ganz unverlekk gcvueven. Wahrend wir uns noch unterhielten, traf ein Lastauto mit Strohsäcken ein; wir machten uns loateicv oaran. ven sua aen abzuladen und die Säcke in die Schtafräume zu schaffen. Die ieste Lebensversicherung". Ja. Herrschaften, wo wir den Lastwa aen einmal hier haben, sollten wir eigent licl die Gelegenheit benutzen und noch ewige Balken und Bohlen herbeifahren, damit wir unsere tzsteuung noch welter befestigen können. Wenn wir alles so bet richten, wie ich mit denke." fügte der Leut, nant hinzu, so bedeutet das sllt unS die beste Lebensversicherung. Also toS! Wer weiß, wo tn der todt die allen und Bohlen liegen?" Da ich zufällig Bescheid wußte, so wurde ich zusammen mit drei andern Soldaten mit dem Auto losge schickt. Eine gefährliche Autofahrt. Hell schien der Mond über die Wiesen deS MoltkeplatzeS. als unser Wagen in scharf Fahrt die Richtung nach dem Großen Hafen einschlug. Zu unsnem ei genen Erstaunen wurden wir dabei vom Feinde in keiner Weise behelligt, obwohl er nnS in der hellen Nacht deutlich oc merkt haben mußte. Rasch ladeten wir unser Holz auf; dann setzten wir unS oben auf die Bretter und beeilten unS nach der Front zurückzugelangen. Beim Einbiegen auf die über dem Moltkeplatz führende Landstraße gewahrten wir, daß eine neue heftige Beschießung eingesetzt hatt:; unser Führer erklärte, nicht weitet fahren zu können, da er den sehr stark be nötigten Wagen nicht einer Beschädigung aussetzen dürfte. Nach etlichem Hin und Herreden gelang eS unS aber, ihn zur Weiterfahrt zu bewegen. In der Nähe deS Jnfanteriewerkei V hatten wir, um in den gedeckten Weg einlenken zu können, einen spitzen Winkel zu umfahren. Laut ratternd arbeitete der Motor, um da! schwer beladene Fuhrwerk bald vorwärts. d.lld IHM?! ,,, teli'H. CtiHi.sl I U I l ' bie !"i ' i" t fl'ffi'fwti und m "ftff Ptütt l'iiüei n l, ) i wnsetern f ß'ikit k, C t'-n ! in f k ii, r!," ! ti!tij) wn!mn C larbnl j fiiftflfti, fi!l beim H'Menn flrtfl jt't balif,'fnb(N Ci',lvej(l Un G.Htsen ii't&.u nide und gleich tfltiui? bi.tt ii!t Hfl b.il fl'Mk rtstfcutbrt CrtfuCI fi-tlbfil wutdf. so Mit) bet W.'eft uch f H fjr. ttnrnet neu C-.lMp.ell t.mdjlen klnt bern N'l liliitl ti'.il i.innmi, U'iMil l'ii Vj t'lrllpn ftfolrtlf, wat unfft W.tze (.tun wieder twigttt. fa bafi stiiafln und Ci'lit ttt mit flellstft Neaelmdk'gkjt tut hin let ittiS aus den ht(, s,h',uqet,. 9111 bet 'liliitfii um sin Ü'ifgunfl suhf, stellten bit Japaner ba Feuet endlich et,, Ich brauche w-t itktt ettf iüsnen, bafj nach dieses Uifßhrun.i bet Führ tlnen lide ten SRUch-Xß wahüe. fitlut Ruh' bei lag unb Pacht. In der Annahme, räch diese, AuSsahrt ein wenig Ruhe geniefien ;i tonnen, begab ich mich in eine der neu rrichlclen Brelier bvden. Sin Kamerad halle eine Flasche Cognac als Liebesgabe erhallen. Um un gestört einen Zug nehmen zu können, der drücken wir unl behutlam in die äußerste Ecke. Sin solcher Schluck, glauble ich. würbe In der kalten Nacht wohl bekommen und mir, auch Linderung gegen die zcii wcilig recht heftigen : Magenbeschwerden verschafsm. Wir lind gerade dabei, d!e Flascbe zu öffnen, da kören wir, wie sich ein Motorrad unserer Lagerstätte nähert. Der Fahrer steigt ab und bittet den Feld webel, zum Konixagnietührcr der 3. Kom pagnie gewiesen zu ivcidcn, dem er einen Befehl vom Kommandeur de! Marinede tachements zu überbringen habe. Gleich darauf tritt der Feldwebel ein. Da alles finster ist, fragt er jeden der am Boden ausgestreckt daliegenden nach seinem Na men, bis schließlich die Reihe auch an mich kommt: Schön, kommen Sie her und fuhren Sie den Radfahrer zum Herrn Oberleutnant!" Meine Stimmung in diesem Augenblick war nicht gerade die. beste. Nichtsdesio weniger hasste ich, mich meiner Aufgabe bald entledigt zu haben, und begab mich zusammen mit dem Radfahrer nach dem Annäherungsmeg. ' Nur wenige Schritte und wir staken bis an die Waden im Wasser., Hoch spritzte das Wasser, als wir die im Zickzack verlaufenden Gräben in raschen Sprüngen durchquerten; da be gannen die Japaner von neuem mit der Beschießung einzusetzen. Jetzt hieß es, vorsichtig borgehen, besonders an den Stel len, wo eine Biegung zu passieren war. So oft ein Schrapnell geflogen kam, duck ten wir uns schnell zur Erde. Auf diese Weise gelangten wir allmählich zum ersten Unterstand. Mann an Mann, eng zu sammengedrängt, sitzen hier auf die vier Unterstände verteilt, die am Morgen zu rückgebliebenen Züge in Alarmbereitschaft. Mühsam zwängen wir uns durch. Im nächsten Unterstand treffen wir . einen Leutnant, der sich unS anschließt, um mit uns den Oberleutnant aufzusuchen. Letz terer soll sich mit einem Teil der Kompag nie im Geräteuntcrstand aufhalten, der sich am rechten Ende unserer Stellung befin dct. Beim Hinaustreten aus dem letzten unterstand hören wir wieder das Vorbei saufen und Einschlagen dicht aufeinander folgender Granaten. Dann kommen wir zum Maschinengewehrstand, in dem Brei ter und Balken kreuz und guer durchein ander liegen. Es ist der Platz, an dem heute morgen die japanische Granate ein schlug. Noch ein paar Sprünge und dann sind wir am Ziel. Der Oberleutnant unterschreibt den Befehl und gibt ihn zurück mit der Weisung, ihn an die 1. Kompagnie O. M. . D. weitergehen zu lassen. Wissen Sie, wo die 1. Kompag nie steht?" Nein?" Und sich an mich wendend fuhr er fort: .Nun so gehen Sie mit dem Radfahrer mit und wenn Sie zurückkommen, sagen Sie, daß unten am Weg eine Küche eingerichtet und Kaffee gekocht werden soll." DaS war erstmal wieder genug für die nächste Stunde, zu meiner ersehnten Ruhe sollte ich heute scheinbar nicht mehr kom men. Wieder kletterten wir durch den entzweigeschossenen Maschintngewchrsiand. zwängten uns durch die Unterstände hin durch und abermals liefen wir unter Schrapnellfeuer durch den voll Wasser stehenden Annäherungsgräben, um vorerst den neuen Befehl loszuwerden und uns nach dem nächsten Weg zur 1. Kompagnie zu erkundigen. Um dorthin zu gelangen, mußten wir zum dritten Mal durch den Annäherungs , graben waten bis zu einem hinter unserer Stellung entlanglaufenden Holzwall, der als letzte Verteidigungslinie für den Landsturm gedacht war. Hier abbiegend erreichten wir bald die vom Tai-Tung Tschen nach Syfang führende Landstraße, die wir, durch einige große Tonröhren kriechend, unterkreuzen mußten. Auf der andern Seite schloß sich daran die Fort setzung des Laufgrabens, der in mehreren Windungen schließlich zur Stellung der L. Kompagnie O. M. D. führte. Die 1. Kompagnie O. M. D. im Gefecht. Obwohl die " ganze Linie von den Japanern ständig unter Feuer gehalten wurde, gelangten wir doch in ziemlich kurzer Zeit zu den dortigen ersten Unter ständen, wo wir unS bei einigen Soldaten nach dem Aufenthalt des Oberleutnants erkundigten. Man antwortete uns. er sei vorn in den Schützengraben, welche wir, wenn wir daS hinter diesen liegende Ge hölz passierten, leicht finden würden. Um schneller zum Ziel zu kommen, trennte ich mich von meinem Begleiter, indessen wir unS beide in verschiedener Richtung aus die Suche nach dem Oberleutnant be gaben. In diesem Augenblick setzte von . neuem eine rasende Beschießung ein. Zu beiden Seiten flogen Aeste und Zweige umher und knisternd fuhien die Spreng stücke durch die Baume. ' föWut uw,y 1 vss3iM?-aLMir-c''