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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 28, 1916)
"1 Il"J! 65 . - ' ' v .. F K Hl I Bunte Mrieqs'MbrMK aus deutscbew Banden . , . . - , . . FM V M'v, CtSVIMlMwfMrMfMViMyV Aas Mkcrgcmljch an dcr Westfront. Die tazenbecktruppe". Die Angst der Ranadier vor dem deutschen Gefangenenlager. ' Wilhelm Kegeler. Schriftsteller schreibt der hervorragende Ja tlnm Küstcren Jtotitt M 3?(chn hofkgebäudc liegen sie, die rwundeten englischen Gefangene mitsamt ihre GuiidkZbriidkrn aus der Alten und Neuen Welt. D Raum war frisches der Nicht' raudjrrfoal und ist nicht diinklcr und k)iifj lichkk al, olle die anderen ä!e, nur wirkt er so düster durch seine Insassen. .Dienst im Zoo", jeder von un! weiß, Kni da heißt: Dienst bei den Gesänge nen. Für die Turkos, Inder. Algerier, die man hier trifft, haben unsere Eo!da te gutmütige ispottnamen erfunden: .Die aut dem Affentheater'. .Die MaS. liertcn'. .Die Hagenbecttruppe.' .Aber an den Engländern geben sie in schweigendem Haß vorbei. Selbst zum Spott gehört livck ein Rest don Zuneigung. Der Scfangencnsaal ist bis auf wenige Insassen, die man aus irgendwelchem ' Grunde nicht hat abtransportieren können, len. Ich hatte heute Dienst darin. An der Wand lauern auf Matratzen zusam mengefunkene Gestalten, buntscheckigen Kleiderbündeln ähnlich. Von ihren Gcsich tan sieht man nicht viel. Nur ein schwär ,er Arm, eine langgliedrige. gelbe Hand, in Fes. eine grelle, blaue Leibbinde, ein Paar roter Pluderhosen leuchten auf. Sie hocken da in derselben stoischen Ruhe wie vor ibren Häufern im fernen Orient, nur daß sie mit dem Instinkt verwundeter Tiere ihre Gesichter verbergen. Auf einem Bett ihnen gegenüber liegt ein Engländer. Er sieht mich erwartungs voll an, all wünsche er etwas zu sagen. Aber wenn mir die Unterhaltung mit den Gefangenen auch nicht verboten ist, so suhle ich doch kein Bedürfnis danach. Eine Stunde verstreicht. Hin und wie der gebe ich einem Orientalen, der mich durch eine Handbewegung darum bittet, ' zu trinken. Endlich hält der Engländer das Schweigen nicht länger aus vnd fragt: Wohin komme ich?" .Nach Deutschland." .Bin ich dort nicht fckion?' : .Nein, dies ist der Weftzipfel don Bei giert. Bis Deutschland fmd noch vierzig Stunde' Bahnfahrt." Er runzelt erstaunt und nachdenklich die Stirn. Dann fragt er; .Wird man ns sehr streng behandeln?" Ich zuckte fcie Achseln. .Man ist auf die Engländer schlecht zu sprechen. Unsere ; Soldaten behaupten, ihr hättet weifze Tu cher geschwenkt und dann mit Handgra naten geworfen." .Ich weiß davon nichts. ES mag frü her geschehen sein, aber ich di erst feit cht Tagen im Krieg. Vor einer Woche war ich noch in New Castle bei meiner Frau." Er zieht eine Blechdose unter der Brust seite seineö Hemdes hervor, öffnet sie und blickt lange hinein. Tann zeigt n mir die Tose, auf deren Grund ine weibliche , Photograph angebracht ist: seine Frau. Tarauf holt inen Zettel aus seiner Hosentasche und zeigt thn mir ettnfalls. Ei Name mitsamt der Adresse steht da geschrieben. .Das ist der Mann, der mich auf dem Cchlachifelde verbunden hat. Er war .sehr gut zu mir. Nach dem Kriege will ich ihm schreiben." , Nach lange Zwifchenrgume des Schweigens nimmt er immer wieder da! Wort. Aber mir scheint eine weitere Un terhaltung nicht angebracht. Nur einmal hö ich aufmerksam zu, als n mir feinen Dienstgrad nennt und seine Soldverhält isse erklärt. Er ist so etwas wie ein Feld, webel und sagt, auf stine Abzeichen dcu tend: .Ein gewöhnlicher Soldat bekommt nur so und so viel, mit diesem Abzeichen so viel mehr; hat er aber wie ich auch noch diese beiden Abdeichen, dann erhält r soviel. Mit sichtlichem Stolz nennt er die stattliche Summe. Da öffnet sich die Tür und mckn Käme rad meldet w einem Ton, der Besonderes verheißt: .Ein Belgier in deutscher Um form." Erstaunt sehe ich .des Mann an. Dsh man den so ohne besondere Bewa chung herumlaufe läßt. Sein Gesichts ausdruck ist ziemlich stupid. El setzt sich neben den Ofen und schlägt gutmütig die Beme übereinander. Ich frage ihn, wie er zu der Uniform kommt. Er antwortet auf flämisch. Ehe eine Verständigung mög lich ist. bringen Ssnitätsmannschaften auf Bahren sechs oder sieben Engländer heran. Nun heißt' eS rasch zugreifen. Matratze muffe auf dem Boden ausge breitet, die Leute umgebettet werde. Dn Saal jüllt sich mit neugierigen Sanitä ter und Soldaten. Ich dränge alle hin auö. AIS sich die Tür endlich wieder schließt und ich meine Gefangenen zähle, fehlt dn Belgier. Den habe ich offenbar soeben mitsamt den Feldgraue an die Luft gesetzt. Ich stürze vor die Tür, um den Bahnsteig abzusuchen: da steht mein Belgier auf der Schwelle. Beinahe Zie bensmLrdig ergreife ich ihn am Arm und lade ihn ein, doch wieder hereinzukommen. Endlich klärt er mich Per den Besitz der Uniform auf. Er will sie im Lazarett für seine eigene zerrissene bekommen haben. Ich schüttele unqläubig den Kopf, ober der herbeigeeMe Schofför, der den Gefan genen gebracht hat, destatlgt vte Angave, Nun erscheint auch der Bahnhofskom- Mandant und ist ebenfalls der Meinung, da der Gefangene ein anderes Kiewungs stück bekommen muß. .Aber." lxfiehlt mir, .erkundigen Sie sich erst beim Stabsarzt, ob man ihm auch ohne Gefahr für seine Wunde die Uniform ausziehen kann." Das habe ich gar nicht erst nötig, dmn die Wunde sitzt am Oberschenkel. Ich nbk einen ZerloZeg ngitjaSKaiV J30t:0.s s tel auf nd m,i sichtlicher E:kich!??mg Ichiüpsk per veigizcy neg au icr deutsche Löwenhaut. Neue Gefangene werden gi&a: ?r:n zosen, Schotten und Kanadier. Cn den ersten husten manche n, itseZilch. Wenn man sie fragt, woher JU das Pak, antworten sie: schon ven ganz Wtn Aber auch ein schlank und kräftig idfc hender Unteroffizier befindet sich darunter. Der gibt mir ein Zeichen und gesteht mir vertrauensvoll: er hole enormen Hunger. Ich sagc ihm, er möge sich gedulden, bald wird ei Kaffee und Brot geben. .Brot? Schwarzbrot?" Seine Nase kraust sich. Kann ich nicht vielleicht etwas kleines Backwerk Cpctlte Patisserie") be kommen?" .Versuchen Sie nur unser Schwarz brot," antworte ich ihm. .Es geht damit, wie Mit uns selbst. Wir sind besser alö unser Ruf in Frankreich." .Ah. das stimmt." pflichtet er bei. .Uns erzählt man, die Gefangenen würden in Deutschland schlecht behandelt. Nun sehe ich, daß da? nicht der Fall ist. Uebrigens erzählt man Ihnen dasselbe von unseren Gefangenen in Frankreich. Aber auch die haben es nicht schlecht. Im Gegenteil. Ich selbst habe welche in der Bretagne gesehen. Sie bekommen täglich einen Liter Apftl most. Aepfel gab eö im Sommer kolossal viel. Und genug zu essen. Außerdem dür fen sie jeden Nachmittag zwei Stunden lang in der Stadt fpazieren gehen." Ich erlaube mir im füllen namentlich an der letzten Angabe zu zweifeln, aber ein später eiijgelieferter . Franzose behauptet dasselbe. Ein ganz gebildeter und intelligent aussehender Kanadier mischt sich in da! Gespräch und stellt ebenfalls die Frage, die alle am meisten beschäftigt: .Wie wird doS Los der Gefangenen fein?" '.Ge au nach den Bestimmungen des Völker rechts." erwiderte ich ihm. .Werden wir in Festungen untergebracht?" Soviel ich weiß in Holzbaracken, die die Regierung mit großen Kosten erbauj hat." .Aber jeden Tag wird'S schwere Ar beit (corvSe) geben?" .Einige Stun den am Tage müssen Sie arbeiten. Doch werden Sie dafür besonders bezablt." ES ist hart, immer in den engen Räumen fitze zu müssen." Nein, erwidere ich ihm, .die Holzhäuser sind von weiten, freien Plätzen umgeben. Ich selbst habe Engländer in einem Gefangenenlager Fußball spielen sehen." Da leuchteten feine Augen aus und ihm entschlüpft die Be merkung: .Das ist ja besser clS in Ka nada." Vermutlich meint er das Lager der Zivilgefangenen dort. Ich frage ihn, warum er sich hat anwerben lassen. Da errötet er und antwortet mit etwas verle genem Lächeln: .Well, ich wußte mein Baterland in Gefahr. Da wollte ich ihm helfen." Und dieses Lächeln scheint mir weniger die Verlegenheit eines Menschen zu verraten, der nach einer geschickten Ant wort sucht, als die deS Gebildeten, der un gern pathetische Ausdrücke gebraucht. Denn der ganze Mann macht eine frei mutige, anständigen mnbtud." I diesen Tagen, wo immer neue Ee fangenenschübe ankommen, habe ich noch manche Frage antwortet. Es sind fast, immer die gleichen Fragen, die gleichen Antworten. Auch Transporte unverwun deter Gefangener habe ,ch beobachtet, bei Tage, sowie nachts, auf einsamer Land straße, nicht allzuweit don der Front. Wiederholt habe ich Gefangene nach ihrer Behandlung gefragt. Viele hatten Wun fche, keiner einer 5ttage. Dagegen beob achtete ich immer wieder Züge der Gut mütigkeit, don den Aerzten, den Schwr per und nicht zum venigste von den Soldaten. Und nun liest man don starken englischen Beschwerden. Ist das nicht zum Lachen, das alte Lied, das mit neuem Tezt un sere Feinde immer wieder anstimmen! Als die Franzofen Hiebe besahen, schrien sie Zetermordio über die Barbaren, die alte Bauwerke zerstören. Jetzt wo die Englän der Kattun aus die Badehose gekriegt ha ben" (um mich eines Soldatenausdrucks zu bedienen), jammert Lord Kitchener über unmenschliche Behandlung der Ge fangenen. Ein trauriges Schicksal, wenn Besiegte zu alten Weiber werden. Holländisch Kartoffeln für Belgien. . Dcr ,N. R. C." schreibt: Auf Ersuchen deS Herrn Kamille Huysinank, Mitglied der fozialdemokratischen Partei in der bel zische Kammer, und mit Zustimmung des deutschen GeneralgouverneurS in Brüssel, hat der Landwirtschaftsminister 1000 Waggonladirngen Eßkartoffela sük die Notleidende Bevölkerung in Belgien und Nordfrankreich zur Verfügung ge stellt. Dn Preis, zu dem die Kartoffeln den Verbrauchern überlassen werden, be trägt 4.50 fl. pe, 100 Kilogramm franko Waggon Versandstation. L rot famusk." .Washmgion. S. Mal. Präsident 2BUs-n war gestern Abend im Zirkus. Er saß in der ersten Reihe, fächelte sich mit einem Palmblatt und aß Peanuis. Die Clowns, die ihre besten Scherze direkt vor der Präsidentenloge aufführten, fanden bei dem Präsidenten lebhaften Beifall; er lehnte sich in feinem Sitze zurück und lachte herzlich. Als der Präsident beim Eintritt in den Zirkus an dem einen Ring vorüber kam, machte r eine Bewegung, als ob er seinen Hut in en Ring werfen wollte, was allgemeine Heiterkeit erregte." O welche Lust, Präsident und so ganz ohne Sorge dergnuztu tnl Die Unsiöcrhcit in Petersburg. EiiikirvchSdikbftähle, räuberische Ucbtt fall und Mord an der Tagesordnung. In den Petersburger Blättern nehmen in der letzte Zeit die Berichte über raube risch? Uederfalle. Morde und idrlt d:dsiähle immer mehr Raum ein. Vor Innige Wochen wurde unter sehr geheim lüflto.!? IttnfirttiVi t ttnn Eststsrii? , '.n MIIIIUII.lll, .IV V 'V y.Hfllt niAl: AfiffTfflnr tnnrVn finh in Mfhirr , , . .vvv.. .... aus einem HauS heraus erschossen; es sche'nen mehrere Täter dabei beteiligt ge wtsen zu sein. Kurz darauf wurde ein Beamter einer der größten Fabriken des Wyborgcr Stadtviertels, eiius der belieb tasten Teile Petersburg!, auf offener Straße von mehreren maökierten Räubern übcrfallcn, während er auf einem Mict wagen einige Tausend Rubel Bargeld aus der Bank in die Fabrik brachte; ei kam z einer Schießerei, in deren Verlauf zwei der Räuber und ein Polizist erlchossen wurden. Auch diesmal blieben die Nach forschungen der Polizei ohne Erfolg. Die neuesten Nummern der Petertbi'iger Blätter, die uns vorliegen, berichten von raffiniert ausgeführten Einbrüchen in ein Spitzengcschäst. wo für 40.00 Nubel Ware gestohlen' worden sei soll, rnd in das Bankhaus Kaftal und Handelman, wo Wertpapiere für eine halbe Million Rubel und französische! Bargeld im Betrage vb 30.000 Franken erbeutet wurden. In kei nem dieser Fälle ist es bisher gelungen, der Täter habhaft zu werden. Daß in der Provinz die öffentliche Sicherheit min bestens ebenso schlecht gewährleistet wird, geht schon daraus hervor, daß Beamte, die große Unterschlagungen begangen ha ben. auf den Gedanken kommen, Rauban fälle zu simulieren, um die Fehlbeträge in den Kassen zu verdecken. Ein solcher Fall ist kürzlich vo einem Telegraphendircklor bekannt geworden. Das erinnert ganz an die Zustände, die in der Blütezeit der E?prcpriatoren", nach dcr blutigen Nie Verwerfung der revolutionären Bewegung vor zehn Jahren in Rußland herrschten. Ein neuartiges Flugzeug. Az Est" meldet auS Bukarest: Ein Zun ger Maschinentechnik!, Michael Filipp. soll nach einem Berichte des Universul ein Flugzeug erfunden haben, das im! stände ist. sich o h ü e A l a u f direkt in j die Lüfte zu erheben und sich an einer! Stelle in der Luft schwebend zu er halten. Die Landung erfolgt ebenfalls fentrecht don oben. Der Erfinder hat sein Modell dem -Kriegsminister zur Begutachtung vorgelegt. Blumen alö Konkurrenten. Da die synthetischen Geruchsstoffe, welche die deutsche chemische Industrie er zeugt, jetzt in Frankreich fehlen, und um sich vor der Konkurrenz nach dem Kriege zu schützen, will maa i Frankreich au! gedehnte Kulturen von wohlriechenden Pflanzen anlegen. Solche Blumen und Kräuter, deren naiürliche Duftstoffe für Speisen, PorfümZ bfw. verwendet werde können, sollen in bestimmten Gegenden, wo sie von Natur aus am besten gedeihen, auf Versuchsfeldern, wen möglich in der Nähe von Dcstillationswerken, gezüchtet werden. So kommen für die verschiede ncn Departements verschiedene Blumen in Betracht: für das Departement des Var Veilchen und Tuberosen, im Departement der Aisne Thymian, Lerbene, Minze, im Garonnetol Anis, in den Pyrenäen Ros marin und Lavendel. . ' Mehrung deutscher Bolkskröft. Der unter Leitung deS bekannten Psy chologen Addcrhalden siehende Bund zur Erhaltung und Mehrung dcr deutschen Volkökraft pachtete rund um Halle grcße Flächen Ackerlandes, um sie unbemittelte Familien unter Lieferung des Saatguts. Düngers usw. für den Bau von Kartoffeln und Gemüse zur Verfügung zu stellen. Zur Verlängerung der Milchversorgung sollen eine größere Anpahl Wilchziegen angeschafft werden. . . Fürsorg für kriegsbeschädigte Lehrer. Der preußische Kultusminister hat durch einen neuen Erlaß sämtliche Le, zirksregicrungea angewiesen, dafür Sorge zu tragen, daß alle kriegsbeschädigten Lehrer, die infolge ihrer Verletzungen nicht imstande sind, alle Unterrichtsfächer oder die planmäßige Stundenzahl er teilen zu können, an größeren SchulshsikF me Anstellungen finden. Für de Fall, daß einzelne Städte, denen weitgehende Rechte !ei der Besetzung don Lehrcrstelle zugestanden worden sind, der Anstellung kriegsbeschadigter Lehrer Schwierigkeiten bereiten sollten, sind die Regierungen er machtigt, die Anstellung durch eine Vw setzung im Interesse des Dienstes, also auch gegen den Willen der betreffenden Gemeinde zur Durchführung zu bringen. M . , A de Pranger gestellte Landwirte. Ja Neudorf im Kreise Liegnid habe dreizehn Gutsbesitzer unter gänzlicher Außerachtlassung, der Bestimmungen Wev ze vermahlen und Brotgetreide zu Fütte rungszwecken verfchroten lassen und der füttert. Der Landrat hak ihnen daher da! Recht der Selbstversorgung entzogen und ihre Namen im Kreisblatt veröffentlicht mit dem Hervorheben, .daß eS auf die Vaterlandsliebe der Bewohner von Neu dorf kein günstiges Licht wirft, wenn in derartig erheblichem Umfang diejenigen gesetzlichen Bestimmungen übertreten wer den, die auS dem Grunde erlassen wurden, das Durchhalten l Wirtschchtlicher Be Ziehung dem Feinde gegenüber zu verwirk lchen,'. Der Gedenktag von Gorlice. ' . ' "' - i Depeschenwechfel zwischen Erzherzog Friedrich, dem deutschen Uaifer und Gen.'Zeldnr !Nackensen. Au dem St. . K. Kriegspresseauar. lur wird vcm L Mai keuchtet: F?!d maischall Erzherzog Friedrich hat folgen den Ärmeeoberlominandobefehl erlassen: .Ich richtete am ersten Jahrestage der Turchbruchkschlacht von GorliceTarnow a den Deutschen Kaiser folgend De Pcsche: Heute bor einem Jahr durchbrachen deutscht und , österreichisch ungarische Truppen in siegreicher Schlacht die russi scheu Stellungen in Galizien. In Treuen und I Verehrung gedenk ich und meine braven KriegSfeute an diesem Rühmet tage Eurnr Majestät und de, glorreichen deutschen Heerei! Jene innige durch Not und Tod gestählte Waffenbrüderschaft, die vor Jahresfrist einen der größten und folgenreichsten Ciege der Weltgeschichte er rang, wird mit Gottes Hilfe auch weiter, hin die sicherste Gewähr für unsern Er folg bilden. Mag auch noch harte Arbeit bevorstehen, dcr Sieg bleibt unser. Erz herzog Friedrich, Fcldmarschall. Der Deutsche Kaiser, der treue Freund und Bundesgenosse unseres Allergnädig sten Obersten Kriegsherrn, antwortete hierauf huldvollst: Ich danke Dir herzlichst für Dein freundliches Telegramm. Auch ich er innere mich in diese Tagen, in benen sich Ht Kcischjagd in Charlottcnburg. Aeine izungerriots, sondern Strafexpeditionen gegen gewis senlose kebensmittelwucherer. I Charloitenburz ist eS in den ersten Maitagen zu ernsten Krawallen gekom wen. Via London wurden diese AuS. schreitungen als .HungerriotZ" gekcnn zeichnet, um im Auslande die Ueber;? eung zu schaffen, daß Deutschland am Ende feiner Kräfte fei. Das war eine der üblichen Londoner Lügen. Tatsache ist, daß ek sich nicht um Hungerkrawalle. sondern um Demonstra tivnen entrüsteter Bürger handelte. Tat fache ist, daß nicht Mangel an Nabrungt Mitteln herrscht, sondern daß gewissenlofe Wucherer die vorhandenen Vorräte auf; speichern und verbergen, um höhere Preise zu erzielen - gecZen diese! unpatriotischc Gesinde! richtete sich hie Bolkswut. Die Polizei bat sich bei diesen Krawallen viel mehr mit den strafwürdigen Lebensmit tekmucherern als mit der aufrührerischen Menge beschäftigt. Die Polizei hat bei alle verdächtigen Händlern Haussuchungen vorgenommen und diese Untersuchunge haben bewiesen, daß m zahlreichen Fallen Schlachtermei fier ihre Waren zurückhaltcn. Hunderte von ZeLtnern Fleisch, ungezählte Würste. Speckseiten und Schinken sind gesunden worden, und zwar nicht nur wie eS ordnungsmäßig wäre in den Vorrats und Küblräumen, sondern auch teilweise in den Wohrmnanl. Wa hat dabn die unglauhlichsten Verstecke entdeckt. Aus der Badestude fördette man Speck und Schinken, in r prunkvoll eingerichteten Wohnung eines anderen Schlächtermei steil fand man trn Schlafzimmer unter Spitzendecken an langen Stangen vufge reihte Würste. Ei anderer Schlächter schaffte seine Vorräte Abend für Abend in Begleitung seiner Mamsell i Drosch len nach einem Restaurant, wo ei Kell uer die Last in Empfang nahm. Im ganzen wurden gkstnn bei sechzehn Schlächtermeistern Waren beschlagnahmt. Da! Polizeipräsidium von Berlin macht ein weitere? Dutzend von Verfeh langen im RahrungSmitielhandel bekannt. Die Liste führt 3 GemüsehSndlerinnen, 2 Schlächtermeister 2 Fischhändler. 1 Käsehändler. 1 Kartoffelhändlnin nd 3 allgemein bezeichnete Verkaufsläde auf. Die Bestrafungen erfolgten wegen Ver. stoß? gegen die PreisaushangSvorschnft, aber auch wegen Zurückhaltung von Wa ren und wegen Ueberfchreiwng der Höchst preise. Verwunderlich ist aber, daß daZ Polizeipräsidium och immer daran fest hält, in seiner Mitteilung die Namen der Sünder nur mit dem Anfangsbuchstaben und ohne .Angabe der Straße nd HauS nummer aufzuführen. Eine Bekannt machung deS Oberkommandierenden, die die rücksichtslose Preisgabe der Namen an die Oeffentlichkeit versüßt, wird Wohl auch da! Berliner Polizeipräsidium zu enerzi fchem Vorgehen veranlassen. Ueber die Krawalle in Charlotienburz schreibt die Zossische Zeitung" vom 6. Mai: Die Auftritt,, die sich in Charlot tenburg abspielten, haben für die Hand ler. die in den letzten Tage der Kund schaft durch schlechte Behandlung und zu hohe Preisforderungen aufgefallen waren, eine Reibe sehr unangenehm Nachspiele herbeiaesührt. Nachdem die Straße in der Umgegend der Wilmersdorfer Straße, und Pesta lozziftraße polizeilich abgesperrt waren, zog sich die erregt Menge in de Abend stunden dek gestrigen TageS langsam zurück. In der Nacht sammelten sich jedoch die Masse wieder und begannen in den Nebenstraßen, die von der Polizei nicht beaufsichtigt wurden, die Butter Wen und Fleischgeschäfte ,u zertrüm mein. Es schlugen sie gegen 1 Uhr die Ladenscheiben dn Butierhandlung .Mär kische Perle' an der Ecke der Schlüter firaße und P-stalozziflratze in Trümmern, stürmt? in das Geschäft und raubten und vernichteten fast den gesamten Inhalt, 4 DsnN'kc,ze sie d THUerstraht bi zu der Beginn 'der großen galizischen Offen sive führt, dankbaren ?rrn niifS neue der Tapferkeit und Einmütigkeit, mit der die Soldaten unserer Verbündeten Heere begeistert zum Sturm schritten. Ich bitte Dich, dieS den unter Deinem Kommando stehenden Truppen mitzuteilen. Der Rück blick auf die Ruhmestaten deS Vorjahres berechtigt uns zu dcr vertrauensvollen Hoffnung, daß der gemeinsame Wille den endlichen Sieg erringen wird. Gott helfe dazu! Wilhelm Ticse beiden Kundgebungen sind an alle Truppen zu verlautbaren. Erzherzog Friedrich, Fcldmarschall." t'n den Generalfeldmarschall ' don Mackensen hat Erzherzog Friedrich fol gende Depesche gerichtet: .Ich entbiete Eurer Exzellenz zum ersten Jahrestage der Schlacht bei Gorlice und Tarnow meine herzlichsten Glückwünsche! Möge eS Ihnen, lieber Herr , General, feldmarfchall. vergönnt fein, jener unver gänglichcn Ruhmestat der verbündeten Waffen und oll Zen zahlreichen Erfolgen, die sich für 'immer an Ihren Namen knüpfen werden, noch weitere Siege an zufügen, Euer Ezzellcn, zu Ruhm und Ehren, der gemeinsamen Cache zum Segen! Erzherzog Friedrich, " Feld morschall," nächsten Ecke in die Butterhandlung von Martha Walter, wo sie sich damit begnüg tcn, alle Schilder zusammenzuschlagen. Inzwischen hatte eine .Zweigabteilung" die Butterhandlung von Hucke in der Grolmannstr. 15 gestürmt. Ein Feld grauer wollte den Anstürmenden Wider stand leisten, wurde aber von der wüten den Menge in die Scheiben tibetranNt. Nachdem die Masse das ganze Geschäft ausgeplündert hatte, zog sie die Schiller straße entlang. Hier raubte man ein Zi oarren und Weingeschäft an der Ecke Weimarerstraße aus. Auch da Geschäft deS .Städtischen Fischmarktcs" wurde von einem Stein Wurf bctrosfcn. Die WilmerZdorfcrstraße zeigte allenthalben Verwüstungen der .La denstürmer". So hat man die Scheibe einer Konditorei im Hause Wilmersdor fer Straße 47 eingeschlaaen. weil sich in den Laden der Schlächtermeister Robbe cuS der Pchslozzistraße gefluchtet hatte. Vor dem Ubren und Goldwarenladen der Frau Schmidt, die gestern verdächtigt worde war, das Fleisch ihreS Schwagers versteckt gehalten zu haben, stehen auch heute nock große Mengen. Da Schau senster ist vorsichtigerweise ausgeräumt worden. Ein auf die Scheibe geklebter Zettel lautet: .Hiermit wird Frau Schmidt bescheinigt, daß bei der don ihr beantragten Haussuchung keine Fleischöor räte vorgefunden wurden. Polizeirevier Charlottenbur!;." Bei dem Hofschlächtermeister Viesold in der Wilhelmstraße war daö Geschäft ge schlössen. Am Fenster klebte ein Zettel Heute findet kein Verkauf statt". Trotz, dem hatten sich zahlreiche Menschen ein gefunden, die aber nach Aufforderung deS Schutzmanns bald ihrer Wege gin gen, freilich nicht ohne lebhaft die wenig patriotische Handlungsweise dieses Hof jieferanten zu erörtern. Es braucht nicht gesagt zu werden, daß diese Ausschreitungen tief bedauerli sind. Aber sie zeigea den CiellcN, auf die es an kommt, mit einer unerfreulichen DeutNch keit den Ernst der Lage und die Notwen diokeit, rasche und ganze Arbeit zu leisten. Die blinde Wut ist noch immer der schlech teste Richter gewesen. Nicht in diesem Sinn ist die Mithilfe der Bürger zur Ab filllung der unerträglich gewordenen Zu stände nötig. Der Lebensmittelwucherer verdient jede Strafe, und sein Verhalten kann Nicht genug gebrandmarkt werden, aber die Strafe muß ihm im ordentlichen Wege zuerkannt werden. t Di Menagerie. Bei der X. Division befinden sich ein Zisia, ein Dackel, ein Reh und eine zahme Krähe. Einet TageS kam ein Melderei ter von der dayerifche Nachbardivision. Er bewunderte den zoologischen Garten sehr. Besonders den Dackel. Natürlich wurde er gesragt, waS für Viecher denn bei seinem Stäbe wären. .O mei!" de kannte er schlicht. .Mir ham grad an Attaschee un zwo KrllgZberllchterstatter!" . Tie goldenen Preiömnnze. Der Deutsche Pomologenderein richtet an seine Mitglieder die Bitte, ihre gol denen PreiSmllnzen der Reichsbank zur Verstärkung ihres Goldschatzes zu berge ben. Auf eine Anfrage bei der Reichs bank hat der Deutsche Pomologenderein d Antwort erhalten, daß auch goldene Gedenkmünzen von der Reichsbank ange nvmmen werden. Den Einlieferern wird der Goldwert erstattet, ferner verpflichtet sich die Reichsbank, die goldenen Preis münzen innerhalb zwölf Monaten nach Beendigung des Krieges dem früheren Eigentümer wieder auszuliefern. Der Eigentümer muß sich ebenfalls derpflich un, d Goldmünze in dieser Zeit zu kückzunehme,, Kt. . . V Die Schweiz im Zeichen dcr Me. ranke deutsch Rrieg5zefsngene finden liebevolle Aufnahme. Lin Soldaten.vegräbnis in Davos. ( AuS St. Gallen. . Mai. schreibt man: Die kranken deutschen Kriegzgksangenen die in dcn Kuranstalten der Waid bei St. Gallen und in Bad Sonder bei Teusen im Kanton Appenzell untergebracht wor den sind, erfanden sich zum Tcil siliern meht als ein Jahr in Gefangenschaft. Sie sind ursprünglich in Gefangenenlagern von Algier, später am Mittelmecr unterge bracht worden. Als Beschäftigung wurde ihnen eine Zeitlang das Klopfen don Slei nen zugewicsc. Ein Teil der Leute war schon nach der Schlacht an dcr Marne in die Hände der Franzosen gersten, indere bei ReimS und in der Champagne. Bei ihrer Ankunft in St. Gallen befanden sich ihre Bekleidungsstücke größtenteils in ei nem bedenklichen Zustand. Der deutsche Hülfsverein in St. Gallen War deshalb in Verbindung mit den schweizerischen Be Horden in erster Linie auf die Erneuerung der Leibwäsche und dcr iibrigcn Aukrü stung bedacht. Für die im Bad Sonder untergebrachten Soldaten hat di Gatti deS früheren schweizerischen Gesandten in Berlin, Dr. Roth, die Fürsorge übernom mcn. In der Nähe dcr Waid und des Bade! Sonder befinden sich ausgedehnte Waldcm lagen; den Nerven und Hcrzkran kcg untcr dicscn neuen Gästen deS neutra len Schweizer Landes werden Stille und Ruhe wohltun, die in der Umgebung der genannten Heilstätten herrschen. Mehrere unter den Ktiegsgesangenea tragen dal Eiserne Kreuz. Der Abteilung der Kur nstalt Waid wurde der Sanitätsmajor Dr. Steinlein oll Vorgesetzter ugeteilt, der Gruppe in Bad Sonder Hauptmann Eggenbergcr. Die Bevölkerung erweist den Kranken Sympathie. Von den deutschen Kriegsgefangenen kann man mancherlei interessante Einzel hciten über ihre Erlebnisse erfahren. Nach dem Besuch mehrerer schweizerischer Mili tärärzte in den Gefangenenlagern wurde ein Anzahl vo Kranken und Rekonvale! zcnten ausgesucht und im Lager von Lyon vereinigt. Tort hat eine neue Untcrsu chung und eine abermalige Ausmahl statt gesunden; Schwerkranke wurden dort zu rückgelassen. Wer die Reise in die Schweiz antreten konnte, fühlte sich glücklich. Schon in Genf war der Empfang durch die schweizerische Bevölkerung ein herzlicher. Unter den heute als Kranke behandelte Soldaten haben die meisten in Steinbrü chen. Kohlenlagern, in den Mittelmecrhä fen und in Fabriken arbeiten müssen. Die Arbeit war hdrt und die Löhnung ach Aussage der Soldaten mehr a! beschei den. Sie betrug ganze zwei Rappe für die Stunde. Dabei ist die Verpflegung im Lauf der Monate statt besser kläglicher geworden. Fleisch wurde an die Solda te nur noch im Quantum von 700 Gramm per Woche abgegeben. Auch die Wiichabgabe war knapp, und das Fett mußten die Soldaten mit 80 Zentime! das halbe Pfund bezahlen. Besser stellten sich die Offiziere, welche für zwei Iran ken im Tage eine ausreichende Bclösti gung von der Kantine des LagerS beziehen konnten. Aus den 120 Fr. im Monat bc tragenden Bezüge haben die Offiziere notleidende Soldaten unterstützt. Zu den schweren Arbeiten sind ine Zeitlang auch die Unteroffiziere herangezogen worden. In Steinbrüchen sind Soldaten tödlich verunglückt. Am iscviune eines xzerienies uver ven Empfang der kranken Soldaten in Lu zern schreibt daS .Luzerner Tagblatt': .Beim Empfang der französischen Solda ten zeigte sich dasselbe Bild wie beim Em pfang der deutschen Soldaten. Nur einen Unterschied muß man konstatieren und der stellt dem Lande, auS dem sie eben kom men, kei schlechte! Zeugnis aus: die Leute sehen, trotz Krankheit und Verwundung diel besser auS; sie waren offenbar viel mehr an der Luft und an der Sonne SIS die deutschen Gefangenen, die wir bisher hier Lnkommea sahen. Sin sie auch alle besser gekleidet, auch wen sie alle mögli chen Uniformen und Zioilkeider tragen; sie sind auch, waS wohl dem französischen Temperament entspricht, viel lebhafter i ihren Aeußerungen, nd wie wir von ihnen hörten, sind sie ja auch offen dar korrekt behandelt worden. Selbst wenn sie die! nicht sagen würden, so spräche ihr gutes Aussehen dafür." Ueber ei deutsches Soldaten. BesrLS nis in TavsS erichiet Dr. C. Wlleft: Wir sind im Mai, aber heute schneit eS dicht und un wirsch. mit jener entmutigenden, Hart näckigkeit, die im siebenten Wintermonat nicht mehr freuen kann. Denn auch dem Hochgebirge bringt sonst der Mai den Frühling. Die Promenade, die TrottoirS, die Schaufenstersimse und Vordächer decke neue weiche Schichten; die Ausblicke auf den Talgrund, die bewaldeicn Hänge, die bleich verhangenen Höhen sind wie Im Dezember. ES ist kühl' und düster, und auf TavoS lastet Traurigkeit. ES war schon so milde geworden; etwa! unsäglich LeichtcS durchglänzte unser weliverlorencl Tal. Nun ist der Winter über Nacht zu. rückgekammen, man staunt und friert. Die Straße erfüllt daS Geflirr der schräg fallenden Flocken. Ihr sonst so buntet Leben ist an diesem Morgen starrt: keine schönen Frauen sind sichtbar mit ihrem Kranz eleganter Begleiter, keine Wagen rollen auf den leise Gummirei fen, kein Orchester spielt in den Arkaden. AuS de' Tiefe der Promenade erschallt gemessener Gleichschritt schwerer Stiesel, und in ihren dunklen ' Mantel kommen Trupp deutscher Soldaten, immer zwei mit einem Kranz voraus, ein Korporab QflV H B tueno)gniie, !AW5 Cfiner ibrer Kamerade ist gestorden, ein erst Mitkämpfender in der Marne stacht, dann ein Mllgeiangener im Feindesland, nun ein iiciimi.',. " gastfreien schweizerische Ksrort. Heut, aeleilen sie ihn zur letzten Ruht. T. Korporalschaften der einzelne Unter. kunftshäuser. eint lese mir iqrrm .,r ten Kranz, sammeln sich in einer Neben. r,..r. ? Ornmt tilrfe usaiNMeN. dlk fiiuc. tv -fc.i.n " ' q Mannschaften treten nach langer eit zum ersten Mal wieder m, " ersten Mal wieder erschallen Kommando. Da knattert don der Promenade he ein rascher Marschschritt: ein Zug in Da. Vv, selten gesehener schweizerischer Jnfan. .! M,,!Nnnsii'I an der Svikk. Ulli, in. uiwiu.t'-ir - ' - - schwenkt ein und hämmert die geschulter te Gewehr bei Fug. e ino ov Grenzwacht kommandiert, dem deutschen Kameraden die letzte Ehre zu erweisen. Die Führer grüken sich. massenio,ei, Internierten und die Schweizer im Schmuck ihrer Wehr. Dann formiert sich nach verschiedene Kommando!, doch denselben geschlossenen Bewegungen der Zug und marschiert zum dumpfen Trom melwirbel und rauschenden Trauermarsch hinab zum yriedhos, too die Leiche schon aufgebahrt ist. Die mterrnerren si'.zic, die schweizerischen Militärärzte, di deut. s, ffnlflni. dickte Scharen der Bevölke rung haben sich schon eingesunden. Die Kutschen und die schweizerischen Soldaten formen ihr Karöe. Dcr ganze Friedhof kiiNt fi,4 mit tiiififpfrt. mit Schirmen und Mänteln geschützten Mensche. ES schneit noch immer dichter. Ein schweizerischer Feldprediger spricht sr, 1nt dernebmlick und einfach. I der Stille Plötzlich ein helle! Kommando. Die Gewehre der blaugrunen azwcizer fliegen an die Schulter, die Mündungen zielen hoch zum düstern Himmel. Drei Salven. Ein Gebet, und die Feier ist vorüber. Aus der Straße formiert sich die Ko lonne mit knavver Behendigkeit. Feierlich. gemessen, war dcr Zug gekommen, mit muntern Marschen gehts in die Kiadt zu rück. So will e! der schweizerische lund tnnM nurf her deutlcke'i Soldatenaeilt. Aus der Promenade halt die Kapelle und die schweizerische Abteilung, Wie paar hun dert Deutschen stapfen grüßend vorüber. Der matschige Schnee , spritzt hoch auf'! Trottoir. Die Gäste au! allen Herren Ländern, die sich alsgemach hervorgetraut, haben waS zu staunen. General Conrads Adcls-TiMm. Ter Urgroßvater des K. . S. Gene ralstaSschefs war Nechnungsrat. Die gestrige Wiener Abenpost" dringt untcr den Erinnerungea Vor hundert Jahren' folgende Notiz: .Die Wiener Zeitung' vom Mär, 181S berichtet: .Seine Majestärt der Kaiser hat de Ncchnungsrst bei der mährisch'schlesischen Provinzial Staatsbuchhandlung Franz Conrad zur Belohnung seiner durch mehr al! fünfzig Jahre dem Staat mit aus gezeichnetem Eifer geleisteten nützliche Dienste, samt feiner eheliche Nachkam menschaft mit Beilegung deS Prädikat! von Hötzendorf in den Adelstand de! österreichischen KaiserfiaateS erhoben." Der in den Adelstand erhobene Franz Conrad war der Urgroßvater des Ge neralobersten und Chefs des GeneralstabS Franz Conrad von Hötzendorf. Al! Prädikat hat der neugeadelte Rechnung! rat Conrad den Familienlwme seiner Frau Übernommen, die dem kurpfölzifchen Adelsgeschlecht Hötzendorf angehört, , LayreuthZ LieieSgake. Die Sammlung für da! Rote Kreuz fti Bulgarien hat in der Stadt Bayreuth allein 10.200 Mark ergeben. Diese! statt liche Ergebnis ist wohl darauf zurückzu führen, daß in Bayreuth die Sympathien für da! Bulgarenvolk und für König Ferdinand, den Freund und regelmäßigen Besucher unserer Festspielt, besonder große sind. John Bull der Richter. " Au! dem britischen Hauptquartier Frankreich wird gemeldet, daß die leij,' deutschen Verlustlisten stark im Rücksta seien und jetzt erst die Verluste vom Sek tember bringen. Wir bezweifeln di Rich. tigkcit dieser Meldung; ober selbst weun sie korrckt Ware, woher nimmt England da! Recht, sich al, Richte, aufzuspielen? Tie Engländer hätten noch die erste Ver lustlkfte herauszugeben .... fit begnügen sich mit dem .einen Toten". . . . Bankskaiidkil in Italien. ' Eint italienische Regierungkserordnünz verfügt die ZmangspensionierUng der Ge. neraldirekti der Ban di Eicilia sowie die Auflösung de! DerwaltungSrate! und einen Wechsel de, staatlichen Kommissar!. Seit dem berühmten Vankskandal von im ist nichts derartige! in Italien vor. gekommen. Da! Vorgehen gegen die halb, staatliche Emissionsbank ist begründet in großen Schwindeleien, die die Bank zwi. fchen den Händen ihrer Wechselgläubiger betrieben ist. Di iVsb, h i!nirtf.;t ' " . - -. .M.V. Uit(l tliS kA I . N!! . '7 ' j iHÄ!! J,vwH35 MAtdez, f, ' I V , XJtn