Tägliche Omaha Trlbimo, Tkonstag, den 27. Juni 10lsi. - Seite o fw ästlichs Omaha Tribüne IßlBUNE PUBLISHING C0- VAL. l. VVTLÜ, mIdt 1311 Uowtri üir. Telnhoai JtlhH M Ürntiu, NrbruV. V in, l, Iirni VW, 4OT 1 Ant, LmUjt aud WnUra EeprooUUT nowAiio c rrosi UCS HTA Atr Mck,, New York 924 Axcä Str. miiby 84 Fp!i Cu BM, Chle i',.; t. r..f,fn, ktt TrSrtrr. Dr Wsckie 10c: dutifl bis 'ui ( uijwtutir Aiiiuf v '"ö-r t- - - . . - Pst x Jahr $1.00. Prei, de Wochenblatt: M stuftet Voraus bezahl, per Iah $1.50. , , .. mi-clM Mr -Ä, liT!. t PffJr 0maA ndw (tat 4 as longr. M.irch , W Omaha, Nebr., 27. 3nH916. :Nexiks. 6. Am 9. April 1914 fceflcrnrf daS unglückselige Vcra Criiz.Abmtc'Ukr. tat 'dem Ansehen der Ver. Staaten mehr geschadet hat ci3 nian cnnanin. Der Zahlmeister und 7 äatrosen des anierikanischen Kanonenbootes ol. phin wurden an jenem Tage bei einer Vootslandung m Tampica von rnerikanischm Soldaten verhaftet. Sie wurden aber sofort wieder, ruid) AufWrun des Mißverständnisses, freigelassen. Near-Admiral Mayo forderte offizielle Entschuldigung durch die mexikanische Negierung (ein etwas eigenes Verlangen, da ja nach der Wilson'schen Erklärung keine merikaniscke Regierung de facta bestand. Aber on solche Widersprüche hat sich Präsident Wüson ja nie diel gekehrt). Bestrafung des schuldigen rnei kämmen CffUierS und inert Salut der Vor. Staaten-lagge durch 21 Kanonenschüsse innerhalb 24 Stunden. Die beiden ersten Forderungen wurden schon am andern Tage, am 10. April erfüllt. Huerta aber we? gerte sich, die Schüsse abzufeuern, da die beiden ersten erfüllten ?orderun aen Gemiatuuna acnua seien. Nun folgte der tragikomische Depeschen - Wechsel zwischen Mexiko und Washington. Wilson Vertreter O'Thaugncssy fordert uctta sobwohl er doch kein Präsident war nach Washingtons Ansicht) auf, zu schießen. Hucrta sagt: Ja. ich werde schießen, aber ihr müht dann auch schießen und' meme mexikanische Flagge salutieren. Washington aebt darauf ein. Nächste Tcpesche von Äuerta sagt: .Gut. dann mag das Schießen losgehcn, jeder schießt libwechselnd." Darauf Washington: .Nein, erst müßt ihr Mexikaner alle 21 Schuß abfeuern." Tann Suerta wieder: Nein, darauf lasse ich mich nicht ein.' Und dann unterblieb die ganze Schießerei. Bis auf den heutigen Tag ist un fere Flagge noch nicht salutiert worden, weder von Huerta, noch von Car ranza. noch von Villa, dafür ist sie aber dieser Tage zerschossen- worden. Zehn Tage dauerte dkes unentschlossene Hin und HerTepeschiercn. Dann am, 20. April erschien Wilson vor dem Kongreß und forderte Ein schreiten, was auch bekanntlich zum Watchful Waiting" gehört. Am 21. April landeten amerikanische Marincstreitkräfte zu Vcra Cruz, bc setztm daS Zollhaus, in den Straßenkänipfen wurden 4 Amerikaner ge tötet und 20 verletzt. (In St. Louis wurde allerdings auf dem demo. kratischm Nationalkonöent stark und fest behauptet, daß bis dahin Prä. fident WilsonS Friedenspolitik noch keiner amerikanischen Mutter ihren Sohn gekostet habe, doch vielleicht hatten jene 4 wackeren Matrosen keine amerikanische Mutter, sondern waren HhPhenateZ.) Am 25. April mischten sich die Ä.B.CStaatkN Argentinien. Vrasi. lien und Chile ein, indem sie Vermittlung zwischen den Ver. Staaten und Mexiko anboten. Wilson nahm an. Huerta folgte. Auch Carranza cr klärte sich im Prwzip" damit einverstanden. Am 20. Mai 'trat die ..Friedenskonferenz'' in Niagara Falls, Ont., in Kanada zusammen und ging am 1. Juli aus wie das Hornberger Schießen. In die traurige Zeit des Vera Cnlz-Abenteuers fällt die heldenmütige Rettung der Amerikaner m Tampico durch den deutschen Kreuzer Tres den", als die amerikanischen Kriegsschiffe ihre Landsleute im Stiche ge lassen hatten.. Der deutsche Kommandant Köhler ließ seine Leute landen und trieb die mordlustigen Mexikaner zurück. Aber Dank hat die Dres den" nicht von Amerika geerntet.. Doch wir wollen jene Episode nicht veraessen. ' : ' ' "- -- Huertas Schicksal war besiegelt, als ' ihm gegenüber das Embargo aufrecht erhalten, dagegen seinen Gegnern Carranza und Villa alle Was. fen und Munition geliefert wurde. Zwar ließ er sich am 5. Juli noch einmal offiziell zum Präsidenten wählen, aber schon am 13. Juli resig. nierte er, um Francisco Carbajal Platz zu machen. Unterdeß ging die Raiiferei unter den verschiedenen Prätendenten munter weiter. Oroczo. Zapata, Villa, Carranza usw. wollten alle Präsident werden. Wie die Sunde um einen Knochen, so balgten sich diese edlen Patrioten um die oberste Würde ihres Landes, aller Würde bergessend. Huerta war der einzige wirkliche Mann, der diese Bande hätte im Zaum halten können. ' Wer er war gerade der einzige, den Wilson stürzen zumüssen glaubte. Und nachdem Wilson seinen Zweck erreicht hatte, setzte er einen andern als Präsidenten ein, den Carranza. den das Volk weniger mochte denn einst Huerta. Und solche ewige Einmischung in die internsten Angelegenheiten eines Nachbarvolkes nennt man dann in Washington Watchful Waiting .Politik und in St. Louis schrie man dazu begeistert Hurrah l Ob auch heute? Dr. G. Werden sie kommen? Zahlreiche amerikanische Bürger stehen als Flieger im Dienste Frank, reichs und Englands. Der Krieg hat jetzt mit blutiger Faust an die Tore ihrer eigenen Heimat gepocht. Wie mit so vielem, ist es auch mit unserem militärischen Flugwesen sehr kümmerlich bestellt. Die amerikanischen Jlie. ger an den Fronten der Alliierten haben nun Erfahrungen gesammelt und sich im Kampfe die Geschicklichkeit des fliegenden Kampfers erworben. Werden sie sich nun auf ihre Bürgerpflicht erinnern, da ihr Land sie dringend braucht? Werden sie kommen? Zahlreiche amerikanische Bürger stehen als Soldaten kn der Am?ri?. Nischen Legion unter den Fahnen Frankreichs und Englands im Felde. Sie haben im bitteren Ernst der Schlachten Erfahrungen gesammelt und sich im Kampfe die Geschicklichkeit deS modernen Soldaten erworben. Werden sie sich ihrer Bürgerpflicht erinnern, da ihr Land sie dringend braucht? Werden-sie kommen? . ,, Und können sie überhaupt kommen? Als seiner ZriMn der Oef. fentlichkeit die Frage erörtert wurde, ob amerikanische Bürger dem König von England den Treuschwur als Soldatm leisten dürften, ohne ihr amerikanisches Bürgerrecht zu verlieren. gaS unsere Administration be. kannt. daß solche Bürger allerdings im ungeschmälerten Genusse ihrer Bürgerrechte blieben. Da Bürgerrecht notwendigerweise Bükgerpflicht bedingt und da andererseits diese Bürget sich dem Köniz von England verpflichteten so lag in dieser Bekanntmachung das Zugeständnis, daß Bürger, die Sem Könige von England gegenüber ihre Pflicht tun, dem amerikanischen Volke gegenüber ihre Pflicht nicht zu erfüllen brauchen aber ihre Rechte dem amerikanischen Volke aeaenüber hphnHm T ächlich können sie ihre Pflicht ihren Mitbürgern gegenüber nicht erfüllen olange sie durch Eid gebunden sind, dem König von England mit mtl. ctzung ihres eöms zu dienen. Sie werden Meineidias. inmn fi hm König von England den Treuschmur brechen, um ihrem Lande gegenüber r. in::--.-i-tj,L ... cr.n nr. jr. ... . . . -ij-vv wie suuiHciyiuujj. 6u fiiuuen. null, oie ncmramamqs Haltung unserer Zldministration beginnt schon sich bitter zu rächen. . i Aus CreZghiön, Aeöe. Jetzt will ick doch mal sehen, ob Ick det nich schaffen kann", sagte der alte Nunne in Berlin, da steigerte er alle seine Mieter, Aehnliches will der Creightott, Bürgerverein, welcher m omitag leine regetmagige Wer sainnilung abhielt, versuchen. Zu biesem Zweck wurde beschlossen, Sonntag, den 2. Juli ein Massen. Picnic abzUhaUen. Und um mit obigen Worten zu fügen, ob wir es nit schaffen können, ö. h. unsere Mitglicderzahl zu vergrößern, sind alle Teutsche von Creighton, und Ukgend zur Teilnahme eingela im. Das Picnic findet bei Herrn Heinrich Mauer, zwei Meilen südlich, und eine Meile westlich dort hier statt, also nur 3 Meilen von Creigh. ton, deshalb sollte die Beteiligung stark fein, denn im schlimmsten Falle ist es für manche von unZ doch nur em Spaziergang. Wir habm bis heute nur 62 gutstebende Mitglieder eine geringe Zahl, wenn man be denkt, baß beinahe drei Fünftel det Bewohner dort Creighton und Um gegend Deutsche oder Teutschameri. kaner find. Es sollten 300 fein. Wir müssen uns zusammen verbin. den. Es bedeutet daS Wohl der DelitfchsMerikaner. Kommt Alle. Ihr seid herzlich willkommen. Mit treudeutschem Gruß Krofchor K a u l,, Sekretär. Fkk Flüchtling. ffiin Pille Kiikgkgkschichlk. Von Helmut teil mout. Karfunn' Zange! weinte dikl. Gie ging in ihrem lltlnen tauisct sen umher und zcigie In trauriges Besicht. Die Leuie ftzlen: Eie wein um den stattlichen Mmn, den hör per. Aber sie wuklen wohl nicht al les. w ti war. Ja, auch um den freist weinte sie. an dessen Ceite sie zehn Jahr,, in föllij und Gram riebt hatte. Der Föcsier war in luter Mnsch, dem temer vöie fein lonn, uns r trug mt u;(slrtann' au n Handen, auf diesen linden star !en Fürsterhänden. Ei Ware eitt iroßei Unglück für sie. wenn tlnk lusstsche Itugel den Weg zu seinem Kerzen fände ... Die Marionir zangeler würde Tag und Nacht wei lkn, wochenlang. Jetzt aber, da ti ihm doch immer tin leidlich ging tm finstern liukland ctjt dachte sie an andere Dinge, und a war besonders eines, was ihr Kloflofe Nachte bereitete . . . In alten Erinnerungen hatte sie lekramt, d ihr in der Kommoden chublade zwischen die Finger geraten varen. Alte Briesbonoelchen, mi Itojafädchen umschlungen, vertrocknete ölumen. Haarlocken und solche ver zäumten Andenken an eine hellblaue Zelt . . . Und ein Bilo darunter, in Männerkopf, eigenwillig in den Nnien, mit ganz großen, feurigen jlugen. Nicht: erschrocken war sie, ie Mariann', alS plötzlich aus lang funkener gerne her dieses Gesich U anblickte, mit dem alten heft! ien fteuei in den Augen und dem prdernden Lächelic um den fast zar jtn, ein wenig weibischen Mund . . Jetzt durchweinte Mariann' Zange er ihre Nachte. Sie hatte ihn geliebt mit der ersten Llut der Jugend. Er hatte sie ge lebt. Nicht nur einen kurzen Som xer lang, für alle Zeit wollte er Kr Gefährte sein. Ab das Leben jatte andere Absichten mit ihnen. An M wurde in die Welt hinaus ver schlagen, er übernahm im Auslande Sne Filiale des väterlichen Geschäftes ind schrieb glühende Briefe an M& liann'. Bis ihr Bat einen dieser ö riefe abfing und, rauh wie er war, ie Tochter zwang, einen deutschen Korst zu heiraten, damit das Ge iändel zwischen dem reichen Kauf nannSsohne und der armen Bürger locht ein Ende fände . . . Sie wurde, Manann' Zangeier, Sie hatte es nicht zu bereuen, wie fast: ihr Mann war ein Muster ane eme uoerau neue uns cgnictjt Teele. , Nachdem die ersten Stürme nnes vergewaltigten Herzens vorüber raren, wurde sie ruhiger, der Alltag srang über d User ihres Lebens ind überspülte sie langsam mit den jleichmaszigen, matten Wellen feines mtonigen Tahinrauschens. Jetzt hattt ste das Bild gefunden. Andrs Masonnier . . . Wehe Angst durchstieß ihr daS oerz. Er stand 'drüben bet den Feinden, gerade so dem Verderben ausgesetzt wie der Förster ... In all ihrem Elend bedeutete es für sie iinen schwachen Trost, daß der För 5er drüben in Rußland stand und so ein ooles Schicksal es nicht kuqen onnte, daß dies btidcn Männer ei neS Tages einander Auge in Auge gegenüberstehen mußten, mit haßer ullten Augen, ,eder entschlossen, dem andern ans Leben zu gehen . . . Eines Morgens wirbelte besonders bhafte Treiben ud die Dorfstraße, Kind hielten sich an den Händen uns zogen in langer Schlange froh ich singend und schreiend dahin. Aus den Häusern kamen die Alten gelau en. Die Glocken lauteten. Und dann warsn sie da: Ein lancier Zug Gefangener, mit hängenden Köp sen, die roten Sosm arg verstaubt, trottend wie eine Herde Tiere. Alle trugen verwilderte Bärte, man konnte kaum ein Teilchen deZ Gesich ieS dazwischen erspähen. Die Ma kiann' reckte den Hals und konnte die Lugen nicht von den müden Gestalten wenden. , Aufschluchzend floh die Frau inö hauS. Ein Teil der Gefangenen wurde jur Feldarbeit verwandt. Mariann' Zangeler sah den Trupp leden Morgen in aller Frühe am Für iierhaus vorüberziehen. Und eineS äbendS, als sie mit den Nachbarin ,en vor dem Hause zusammenfloß, jing sie einen Namen auf. der ihr al S Blut zum Herzen trieb. Irgend Jemand nannte ihn. Er (tilg ein Weilchen in der Luft und ttrsank dann schnell im blauen Gc amm der Nacht. U sollte ein übler Bursche sein, die AndrS Masonnier . . . Einmal 'chon hatte er einen Fluchtversuch un rnommen. man hatte ihn eingeholt, jetzt zeigte er einen unbeugsamen trotz, trug Strafen und Entbehrun jn, ohne sich beugen zu lassen. Das iait von ihm in der Zeitung gestan en. ' Mariann' Zange! war eö, als iluhe ihr aS dieser kurzen, unfreund ichen Meldung die ganze Vergangen t entgegen, als fet nun plötzlich et vaS da. an das sie ihre Wange leh tt konnte, wenit die Nächte sie quäl il ' Seit langer, lang Zeit eine fiun te von AndrS Misoniiler . . . . . G.inz aufzerrt lief die Frau in Haus und ut weinend vor dem itlilde mit den feurigen Augen, da! sie auf der Nommode aufgestellt hat te, in die Knie. Am anderen Tagt schrieb sie einen langen Brief on den Förster und schickte ihm allerlei gute und nittz liche Sachen. Die Gedanken an AndrS Ma fonni verblaßten nun ein wenig: e gab Arbeit genug in Hau und Hof. Die Knechlt wischten sich den Schmeiß von den Stirnen. Nie war die Frau so streng ewesen. nie ober auch so gütig, wenn einer feine flicht tat. Sie wußte mit dem schlichten Er, kennen einfacher Leute, daß dem Manne, 'der draußen in Nußland für die Heimat kämpfte, HauS und Ho erhalten werden mußten. Sie der grub sich ganz in der Arbeit. Aber manchmal mahnte sie daS Bild au der Kommode, sobald sie unvorsich zig war und die Augen zu ihm hin wandte. Einet TageS kennte sie wieder singen. Sie wunderte sich selbst darüber und mußte lächeln. Sie sang den halben Tag. Da kam eine unde. oie ihr alle Fröhlichkeit zerriß. Im Gesänge rienlag. drei Stunden vom Torfe ins Land hinein, war einer entflo hen. Man wußte feinen Namen nicht, 'aber kurz und gut, es war in verteufelter Bursche. Mariann Zangel lag schlasloS m dies Nacht. Wenn er es wäre... isie hatte keinen Anhalt. Laß er eS war, ebensogut konnte eS doch ein anderer fein.... Uno doch . Ihr Blut kreiste unruhig. AlS sie nach dem Pulse fühlte, sprang .er ihr unter den ffmaern. Und endlich hatte sie sich so in den törichten Gedanken hineingewühlt, der Flilchtling müsse AndrS Mason nin sein, daß sie mit aller Inbrunst ihres HerzenS an feine Wahrheit glaubte und für den Entflohenen hei ße Gebete zum Himmel sandte: Latz ihm glücklich alleS gelingen, großer, guter Gott, gib, daß er gut über die Grenze kommt! Sie horchte von jetzt an überall hin, ob kein Wort über den Flücht lina mebr laut würde. ES schwirrten toohl böse Worte umher: Der Flücht- lina, hielte sich in den dichten Wal, dern versteckt und schüchtere in den Abenddämmerungen, kleine Kinder und alte Weiblein ein, allein kein Name, der Name, nach dem Ma rian Zangel lechzte, der klang nicht in diesem Gerede und Geraune. Sie stand unter , der wunderlich glühenden Herbstsönne und werkte im Äaer. eig oeiznre uq nie geoor stene Erde, dürstend nach einem La betrunk. Ein Brief vom Förster knisterte der Frau im Brusttuch. Sie hatte ihn mit Zittern gelesen. Jetzt litt sie an ihm. .Sei .stark und geduldig . stand darin, und wart' auf mich. Wenn Friede ist, nehm' ich dich wied ia den Arm . Da war wehe Angst in ihr gestie gen, eine leije Abwehr, Trog endlich. Nein, der andere ... Du nicht, blutiger Mann im Osten, du nicht... Du nicht? Hilfesuchend ließ sie die Augen rundum über das reiche Land gehen. Die Glocken lauteten den Mittags grüß.... Da lief die Mariann' Zangeler, wie sie ging und stand, zum Pfarrer. Der Pfarrer lächelte milde, als er ihre Not wußte. La es ausrauschen. dein Blut, Mariann', und geh in Frieden heim wart!. Und über allem vergiß mir die Heimat net und was du ihr schuldig bist. Der Acker trägt dir Brot, und dein Leben steckt mit bei den Füßen im Heimaiboden. Ler giß den Mann net, und was er Großes schafft für die Heimat. Die anderen, d drüben über den Böge fen, die uns inS Land möchten, die haben andere Gesichter als sie zeigen". .Die haben andere Gesichter als sie zeigen.. Es war, als zogen die Worte deS Pfarrers in einer fleifchgewordene Bision an Mariann' Zangeler bor über! Im dichten Eichwald War'S. alS die Mariann' Zangeler durch ra chelndeS Laub dahinfchrilt, - den Holzfällern selber daS Essen zu bringen. Sie wanderte üb eine Wiese, weit aus de? Ferne her scholl das Lachen und Schwaden der Ar beiter. Da geschah es, daß ein strup pig Kops sich jählings aus dichtem Buschwerk hob, ein paar Augen, chwarzglikernd wie Kohlen, narrten d Frau drohend in da! Gesicht, und ein verzerrt Mund stammelte irre Worte in ein fremden Spra che.... Da wußte Mariann' Zangeler: DaS ist er, der Flüchtling, der ver teufelte Bursche.... Wilde Angst ergriff sie, weil sie schon halb er kannte, daß hinter diesem schreckli. chen Bartgestrüpp nicht daS liebe Ee icht AndrS MasönnierS verborge t , Die Worte de Pfarrers, di, hiibeu andere Gesichter alS sie ivm", bekamen für sie einen besonderen, schmerzlichen Si,in. Dann erst verstand sie die girren den Laute: .Du pain! Du painl Brot. Brotl' Unendliches Mitleid mit dem Jr regegangenen wallte in ihr auf, fi labte ihn liebreich aul den vollen Schüsseln und Töpfen, die sie den Arbeitern in den Wald tragen woll te. Im heißhungrigen Scblingen schlief er vor Müdigkeit ein ... Natlot stand die Frau und über legte, und wußte eS dann, wie man jäh die ganze Wahrheit erkennt, wenn einem unerwartet ein lieber Mensch gestorben ist:. Diesen ar wen. erschöpften Mann mußt du op fern, die Pflicht fordert eS von dir, die Heimat. Sie war entfchlossenais er wieder die Lug'n aufschlug und voll Ent fetzen um sich blickte und horchte. ' Nicht verraten", flammte er, .nicht sagen, daß armer FranzoS hier im Wald ... Sonst kommen Teutsche und fangen armer Franzos. Kommt in großes, finsteres Loch... Nicht verraten armer Franzos, lau fen wieder in den Wald..." Seine Angst schnitt ihr inl Herz, allein aufrecht tat sie ihre Pflicht, rief, die Hände wie eine Trompete vor die Lippen und ehe der ermattete Flüchtling die schweren, Füße zur Flucht heben konnte, war er von den herbeigelaufenen Arbeitern umringt und gepackt. Mariann' Zangeler blickte stumm dem kleinen Zuge nach, der den Ge fangenen feinem Schicksal entgegen ' führte, Tränen liefen ihr über die Wangen. ... , MS sie heimkam, ging sie stÄ zur Kommode, nahm das Bild, ohne es noch einmal zu betrachten, in beide Hände und brach eS mitten entzwei. Dann schlief sie tief un? traumloS und erwachte mit der Sonne zu ei nem ' freundlich ernsten, werksrohen Tage. . Aber gegen Abend schrien die c te Leute und die Kinder aus dem Zorfe über die Aecker, eö wäre nichts gebessert durch die Festnahme des Franzose, dieweil das nicht der richtige fei, nicht der verteufelte Bur sche. Der geistere immer noch wild und trotzig in den Wäldern umher und breche nachts la die Scheunen und Borratskammern der Bauern in.... Der Mariann' Zangeler war es eine Sekunde lang, als müsse ihr daS Herz zerspringen. Sie hatte ge wähnt, alles sei verüber, der Traum vom Geliebten war weit in der Ferne versunken, wie er aufgestiegen war, nun zeigten sich neue Moglichkei ten: vielleicht, dielleicht war jener andere, der noch die Gegend unsicher machte, vielleicht war er Andrö Ma sonnier. ... Sie' biß die Zähne zusammen und verzuchte, nicht an ihn zu denken; sie zwang die Gedanken gewaltsam auf den Forst, den treuen Mann im Osten. ; Am nächsten Tage aber brachten sie den wilden Menschen; zerfetzt und besudelt hingen ihm die Kleider vom Leibe, fein Gesicht hatte nicht? Menschliches mehr, eö glich den ural ten Felsen auf den Bergen, die Zit und Wetter zerfurcht und zerbissen , haben. j Er erkannte Mariann' Zangel, als man ihn am Forsthaus vorbei führte.' Ein dumpfes Gegurgel ent rang sich seiner Kehle, mit einem herrischen Ruck riß er sich auS den Karten Fäusten, die ibm die Arme eingeklammert hielten, und brach zu' Füßen der Frau zusammen. maxxt Anne! Sauve mor, Marie Anne! Rette mich. Ma rianne!" j Ihr Gesicht wurde weiß wie Kalk. wie tot ruhten ihre Augen aus dem armseligen Klekderbündel, das ihr zu Füßen lag. Ihr Herz stand still. Abcr ihr Mund formte müh am Worte, die nicht aus ihrem Gehirn und nicht aus ihrem Herzen stiegen, fondern auS einer großen heiligen Kraft, die jenseits all menschlichen Liebe und Wunschfreude ruhig und erhaben die Geschicke lenkte. Ihre Worte quollen aus einer schweren Erkenntnis: Still sein muß das Herz, wie du den anderen geep fert i)ast für die Heimat, den armen, todmüden Menschen im Wald, so mußt du diesen opfern, und ist er dir auch der Liebsie auf der Welt... Und so sprach Mariann' Zanzel: .Ich kann dich nicht retten, denn du bist jetzt nicht AndrS Masonnier und ich bin nicht Marie Anne. Ich darf iekt kein fiafeen. sonst müßte ich die Heimat verraten. Nein . wiederholte sie streng, .steh' auf.ch kann nichts für dich tun". Aufschluchzend sank sie zu Boden. Tief in d Nacht erwachte sie auS einem bleiernen Schlafe. Sie brannte die Kerze on und oa den 'Brief ihres ManneS unter dem tränennassen Kopfkissen hervor. Noch einmal las iie jene Sieue: .Sei stark und geduldig, und wart' auf mich. Wenn Friede ist,; nehm' Ich dich wieder in den Arm".'i Ja . sagte sie still vor sich bin. II. Ilolds popular svay in Home or Cafe Tt: ivv 1 t w? i H I "Ärrmf I II TCV I I A V -. lt M: Pu Y I ' Nrt Y li i Y'i -r- Vf" I -f? Henry Hoklff Company VHttributtr 25G7-69 Leavenworth St Phon DougUt Ä79 yyrii-i 'i wv t h Q rilta- i H i'ilM&Hc 4 X .-Mmjf-: ,.110:- , . i i Jü-.--sriW". livmm MöWi MttO : ; IGSfJjf .BET V s ,j0y jj. li fifÜI iÄM z&S. . m ILLO-' fZlzjß ;JiwJiC. 2 3ffA MSI JUIßlUC &jnfrYurd3r .. I i fC iU Wf Lf Prompt del I ZBT any part cf ivenei to greater Omaha MaH orders hy freight or exprns to ans poinl .ifeJPJe ü GROSSE ESTssm&sa s Tt no rn o 1 " oi 1 1 ilM13 ! ' ilwll 1 wisusmtsmmäimssMäJ des t i t ' . t Omaha Musik-Vereins CIIX1 ... DIENSTAG, den 4. JULI 1916 ... im .. MUSIK-HEIM, 17. und CASS STR. . Interessantes Programm ist in Vor bereitung, dasselbe wird rechtzeitig be kannt gegeben werden und manche Ueberraschung bieten. Alle Deutschen in Stadt und Land sind herzlich eingeladen. Das Komitee. ässssmsSiTsssa'as 7&T(Be w Olö nnaniuK r" r WM Double Veer fPHwm X VA not lOkm?xirr4s a- .$'y f fcftT "tn Clan By Itteir Brewed and Bottled by j w Jetter Brewing Co., Ltd. OMAHA, NEB. TBxi!y Trl Bap&UA d? Vn. Mtttr, Phoa. Sflosto 4S81. r3mr&M y Hülse '& Riopon Deufscha Leichenbestalter Drie S. Hülfe, Walnut 05 C.H. T.Riexen, Tyler 1102 701 füdl. 16. Straße Tel. Tougl. 1220. Omaha. a