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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 19, 1916)
; TSgNche Omaha Zrliünt -s. h ftagcbucb des Rriegstreiwilligeil tto Miesinger. ' f k i ! . : ; 1 : , .i . . S i 0 i 7 "X rX T H ls ?v. ttt Wachidieiist wl,d verschärft. , Auch unsere W.g.fie auf dem 'linst ofsr rjaiv VI l tSriaicn wurde eines Nach! onaegrtn'n; Der Fctnd zog sich aber nachdem einige Schüfst gewechselt waren gleich wieder junict. Von dieser Zeit an wurde der Wachtdienst och bedeutend verscharst. Unsere Leute hatten in dies Hinsicht wirklich auberordentlichei m U ffen. Tag?!. 5 er wurde nach wie vor wcl ter an den Stellungen und dem Draht verbau gearbeitet. Da nunmcbr stet ,mit klnem nächtlichen Ucdersall gerechnet weroen muiiie, wurve Das Mager in der Viavtne abgebrochen und statt dessen hin, ter dieser, rechts und links vom Weae Schützengräben mit Maschinengewehren ausgeworfen. . , Bordringei, feindlicher Truppen. . Der Vormarsch der Japaner ollzog sich gleichmäßig von allen Celten. Am 23. September gelang ti einer japanischen , ivieiiung, vis zu vem tm Norden an der Grenze des EchuKgebieteS acleanicn Jllel terpaß vorzudringen; nach eiustuiidigem , Kampf wurde sie zurückgeworfen. Am ' folgenden 2ag rückte jedoch eine verstärkte ' Abteilung wieder an und besetzte sowohl Diesen Paß a!S auch den MorschPah. Zu gleicher Zeit wurde auch Schafeiikou von einem Küstenpanzcrschisf und einem Torpedobootzerstörer beschossen, ohne daß jedoch wesentlicher Schaden angcnchtc wurde. Wir alle fühlten, daß der ollgemeine Angriff in Kürze bevorstehen müßte! du! längere Zaudern seindlicherscits schien be manchen Abteilungen eine nervöse Stim 'mung hervorzurufen und zweimal ercig nete ei sich, daß des Nachts unsere Leute fälschlicherweise vloklich Javaner bei un seren Stellungen zu sehen glaubten und ein mörderisches Feuer eröffneten. Japanische Spione. Am 25. September hatte ' ich wieder Gelegenheit, mit einem Unteroffizier und noch drei ajicmn aus Patrouille zu gehen, diesmal war es eine Tagcspatrouille unsere Aufgabe lautete, bis auf etwa 100 Meter an dos Torf An-Lo-Kou heranzuschleichen und zu beobachten, ob sich feindliche Truppen darin aufhielten. Um etwa 8 Uhr morgens passierten wir die Feldwache am Drahtverhau; dann ging eS, vorsichtig, Deckung nehmend, durch Ravinen und Obstgärten. Um die Japaner zu täuschen, hatten wir statt der bisher üblichen Nyakitropenheline unsere Khakimützcn, welche den feindlichen Mugen sehr ähnlich sahen, ausqesekt Diese List hätte beinahe zur Folge gc habt, daß wir von unseren eigenen Leu- en, einigen auf einem vorgelagerten Berge befindlichen Radfahrern, beschos sen worden wären. ES gelang uns jedoch im letzten Augenblick, durch Winken sie von dem Irrtum zu verständigen. Vor sichtig nach ollen Seiten uns umblickend, streisten wir das Gelände aufmerksam ob, alle Häuser, Schuppen und Nadinen genau untersuchend. Da das Gelände vielfach hügelig und terrassenförmig ist, mußten wir bald einen steilen Abhang yinunterrutschen, bald einen solchen wie der hinaufklettern, wobei wir uns gegen feitig mit Händen und Füßen zu stützen hatten. Es war sehr heiß au diesem Tage und nur allzu früh waren die anfangs vollgefüllten Kaffecflaschen geleert. Älö wir, die Bäume an einem Flußbett als Deckung benutzend, uns wieder durch eine Mulde dem Weg nach An-Lo-Kou nahet tcn, sahen wir dort die Gräber der bei dem Patrouillengcfecht gefallenen japa nischen Soldaten. Leider waren sie von Hunden und Raubvögeln wieder ausge wühlt worden, doch veranlaßten wir spä ter, daß sie ein gutes Grab erhielten, wie es tapferen Streitern geziemt. Weiter ging es über freies Feld, das wir einzeln im Laufschritt und gebückter Haltung durchquerten. Nicht weit rechts von uns lag da? Torf An-Lo-Kou. Behutsam schlichen wir uns heran und beobachteten - eine Weile, ob nicht feindliche Truppen sichtbar wären. Als dies nicht der Fall zu sein schien, sprachen wir einen alten (llp nefen an, der uns berichtete, daß hin und wieder Japaner ins Torf kämen. Viele . darunter seien aber als Chinesen verklci- - der, sie trügen dann meistens einen großen , runden chinesischen Strohhiit. Um weni- er aufzufallen, gäben sie sich den 5ln schein von herumziehenden Händlern, die Streichhölzer und Cigaretten feilböten. Nach diesen Erkundigungen gingen wir in das Dorf hinein. Die Chinesen hatten ; alle Türen ihrer Häuser und Höse ge schlössen und zogen sich sofort zurück, als sie uns bemerkten. Sogleich fingen auch die Hunde an zu bellen, was uns sehr un angenehm war, da dadurch leicht unsere Anwesenheit verraten werden konnte. Unserem Unteroffizier kam das Gcbah n der Bewohner sehr verdächtig vor und er war der Ansicht, daß im Dorfe doch Ja paner sein mußten. Als wir alles abge sucht hatten und am Dorfrande uns einem kleinen Bache näherten, ermähnte uns unser Führer, bei einem jetzigen etwaigen . Angriff auf jeden Fall zusammen zu blei- ' ben. Wider Erwarten war auch hier alles j friedlich. Wir passierten hierauf den AuenTou Fluß und gelöngten nach Luan.Schia-Tai und Ma-Tsch!a-Tai. In letzterem Orte hörten wir von Chine, sen, daß sich zahlreiche feindliche Truppen Massen in Hsien-Tschia-Taschai, KouTa Pou und Hsia-Tschai, sowie jenseits des Pai'Tcha-Ho befänden. Es gelang uns. darüber ziemlich genaue Angaben zu er Mitteln. , Sine erfolgreiche Patrouille. ' Da die Zeit, bis zu der wir in der Stellung wieder zurück sein sollten, längst verstrichen war und wir alles Wissens werte in Erfahrung gebracht hatten, Zehr ten wir über Luan-Tschia-Tai, )irniiu ,md Nan-Tschuen nach An-Lo-Kou zurück. Hier erfuhren wr noch, daß in der Nacht ach dem Patrouillengcfecht mehrere Ja jponet bei den Chinesen Einlaß begehrt und Wasser zum Ankwafchen Ihrer Wun den gefordert hatten. Die japanischen Verluste bei diesem Gefecht müssen also schr beträchtlich gewesen sein. Noch einmal streiften wir alle vor sichtig ab. dann ging, wir auf ungefähr gleichem W?ge wieder zurück. Beim Pas sicrcn eines Obslgartcs sahen wir einen jungen Chinesen, der sehr erschreckt zu sein schien und uns verwirrt schnell einige Air n.-n anbot. Unser Unteroffizier war der Meinung, daß die, ein' Spion in japant schen Diensten sein müsse. CS war jedoch schwer, etwas aus ihm herauSjnkricgen, worauf wir Ihn wieder laufcn ließen. Kurz darauf machten wir kurze Rast in : 1 ' ' ' . .. , . . , ' i.. ... .. ft j ? ' - ' v:V,-, -'..". " , v t w -v. --.; c- , r - ' f 'V. C . V.. ? s- c, I . ' A, J, i - . .. ' -vvv. ' ,:- " " I - .,, - j aTs"'V " ' . rHr' . . ; iiVsA ' --- .. .v S'r kto-, : ? . i s , f w j i " iU ,.u-1 y, tt . , i , - , Zf " ? ' f . Vi --J u tj ' t ty0 ? . K-i -r.M, t ! t ' ssy , ; s' - !-" y Japaner in den einem anderen Obstgarten. Wir waren gerade dabei, einige Birnen zu verzehren, als plötzlich hinter uns ein Ecbuß krachte. Sofort sprangen wir auf. suchten noch mals die Umgegend ab, doch ohne Erfolg, Alles in Alarmbereitschaft. Obwohl nach den eingezogenen Erkun- digungcn über die Stellungen des Feindes ein sofortiger Angriff nicht zu erwarten war. mußten wir doch während der Nacht in Alarmbereitschaft, d. h. mit Koppel. Seitengewehr, Brotbeutel und Patronen taschen, enthaltend 200 Patronen, im Schützengraben schlafen. Für mich war dieser Schlaf, trotz dieser Unbequemlich keit, eine große Erholung, hatte ich doch in der letzten Woche außer der üblichen Tagesarbeit und der eben erwähnten Tagespatrouille in der Nacht zweimal Feldwache, einmal Lagerwache' einmal Nachtpatröuille und zweimal Alarm mit machen müssen. Unsere Leute, die alle ihr Bestes hergegeben hatten, waren müde zum Umfallen. War es aus Warnen w?aen der Gefahr deS Einschlafens schon gefähr lich. sich hinzusetzen oder hinzulegen, so bewarfen wir uns sogar beim Stehen manchmal mit kleinen Steinchcn, um uns wach zu halten. Ter Feind rückt an. Am Morgen des 2k. September zog ich wieder auf die mir schon so lieb gewordene Feldwache am Drahtverhau. 'Goldiger Sonnenschein strahlte über dem Gelände und nichts ließ auf ' eine unmittelbare Nähe des Feindes schlichen. Bon einem vorüberziehenden Chinesen kaufte der wachthabende Vizefeldwebel für uns beide eine Flasche Bier und ein zunges, saf tiges, gebratenes Hühnchen, welches dort in vorzüglicher Zubereitung zum billigen Preis von 15 Cents zu haben war. Als ich gegen 12 Uhr mittags Posten stand. kam unsere Patrouille, die wie am Vor- tag nach An-Lo-Kou gezogen war, ange. usen; sie war unterwegs von mehreren größeren japanischen Abteilungen ange- allen worden und war nur mit knapper Mühe entronnen. Ein Mann der Pa trouille brach bei mir völlig zusammen. Er war gerade einen Tag aus dem La- zarett entlassen und fühlte sich noch sehr chwach. Als unser Wachhabender und ich uns gerade dem Vollgcnuß der von uns jtandenen Delikatesse hingeben wollten. kamen Zingzing die ersten blauen Bohnen aus einem rechts von uns, in einer Ent- crnung von etwa 400 Meter, an dem Ausläufer einer Bcrgkuppe vorgelagerten Obstgarten. Als das Feuer an Heftigkeit zunahm, wurde ich mit einer dicsbezug- lichcn Meldung ach der Hauptstellung der Kompagnie geschickt. Wir erhielten darauf einen Unteroffizier' und , zwei Mann Verstärkung. Ncberfnll bei Lo'Tschuen-Tfchien. ' Kurz darauf traf . unsere RaLfahrer abtcilung unter Führung ihres Leutnants bei der Feldwache ein und machte bei uns einen Augenblick Halt. Es handelte sich darum, die von dieser Abtcilung hinter dem Dorfe Lo-Tschucn-Tschien zurllckge lassenen Fahrräder wieder zu holen. Die Abteilung hatte sich auf einer Bcrgkuppe befunden, als sie, von Uebermacht ange griffen, sich auf die Hauptstellung zurück ziehen mußte. Es war dabei nicht mög lich gewesen, die am Fuße deS Berges ein-' gestellten Räder noch mitzunehmen; das sollte jetzt nachgeholt werden. Unser Un ieroffizier bot sich an, mit. vier Mann der Feldwache als Bedeckung mitzugehen, ff wurde angenommen, daß das Darf bereits von Japanern besetzt war und von den Radfahrern hörten wir: .Jetzt giebt' dicke Luft!" Als wir an Lo'TschuenIschien heran kamen, wurden zunächst zwei Mann als Wache vor dem Dorf ausgestellt. Beim Passieren des Dorfes gewahrten wir einen jungen Chinesen, der in einer kleinen Bachrinne Kartoffeln wusch. Unser Un Icrosfizier kannte ihn sehr gut: er hatte ihn am selbigen Morgen fürchterlich ver hauen, weil er ungeachtet uuserer War minnen über das Minenfeld lausen wollte, ös schien aber, als ob er den Vorfall t'l.-','. i t ' Lv-'V v'- '.s.'U''ikf' fr ,': V - i - ' i1 V -.rf-t-w i'.'-t -9 ' i. i'- & ' -y ;- ' .-. 9- fr ' ; , Ä r t' , J .. , . r , 7 ' . j M . u- - rr" - i "- . , i ''., f 5 X - ,,,,, ,..-r.T.-.3 U q ' . i . t- V. t . ' ( XI L.&'icuu'wJ- t Schü'nzläbc. längst vergessen hätte, denn als er Unserer ansichtig wurde, lachte er verschmitzt und antworicte auf die Frage unseres Unter osfiziers, ob' Japaner im Torfe seien: Mc ho' d. h. es sind keine da. Nun ging es weiter. Hinter dem Dorf befand sich eine Navine, deren Spitze nach der früher von unsern Nadfahrern besetzten Bergkuppe wies, die jetzt von Japanern eingenommen war. An diesem oberen Ende der Ravkne hatte ich. hinter einem Busche gedeckt, Aufstellung genommen und beobachtete von hier ans die hinter der Ortschaft befindlichen Abhänge. Un ten an der Ravine beobachtete ein anderer Soldat. Da sah ich wie aus dem mir zugclegcnen Ausgang des Dorfes ein Chinese kam und sich interessiert nach uns umscliante. Ich winkte ihm mehrere Male vorsichtig zu, wegzugehen; er kehrte auch ' ' V..,'..,.., , a1 .nji , , , , ' i , Das deutsche wirklich um. doch kam er sogleich wieder, um eine Strohmatte fortzunehmen. Jni gleichen Augenblick horte ich , von der Straße her das Kommando: Zurück, marsch!" Mein Kamerad rief mir zu, zurückzukommen, da bemerkte ich, wie der Chinese im Torf ein Zeichen mit der Hand gab. Beim Aufstehen war ich mit dem linken Fuß in einer Schlingpflanze fest gehakt. Ich wippte mit dem Körper ein wenig zurück, da krachte unmittelbar an meinem Bauch vorbei ein aus etwa 100 Meter Entfernung gefeuerter Schuß. Mich umblickend sah ich, wie etliche Japaner das Dach eines Hauses abgedeckt hatten und nach allen Seiten ein hcstigcs Feuer eröffneten. Das Haus war so günstig gelegen, daß von ihm aus die ganze Straße bis zur Feldwache bestrichen wer den konnte. Mir blieb leine andere Ret tung übrig, als schleunigst a das nächste des von den Japanern besetzten Hauses hcranzulaufcn, weil sie dadurch gehindert wurden, weiter auf wich zu schießen. ' Auf diese Weise gelangte , ich. an einigen Biiscben mich vorbei duckend, wieder auf den Weg z dc Radfahrern zurück, welche sich eiligst mit ihren Rädern in Sicherheit zu bringen suchten. So plötzlich war der Ucbersall erfolgt, daß ti Im Augenblick nicht möglich war. Gegenmaßregeln zu ergreifen. Ueberall, neben und über uns hörten wir die Kugeln pfeifen, viele davon schlu gen in eine links an den Weg grenzende Steinmauer ein. In der Verwirrung waren einige der Radfahrer mit ihren Rädern, die sie neben sich her schoben, zu sammengkfahren, sodaß die Räder ausge geben werden mußten. Als wir bereit! ziemlich Nahe der Feldwache waren, hörten die Japaner endlich auf zu schießen, und wir glaubten uns wieder einigermaßen sicher. Der Leutnant ließ die Abteilung antreten und abzählen, um festzustellen, ob olle zurückgekehrt waren. Kaum standen wir olle beisammen, als die Japaner aber mals ein heftiges Feuer auf uns eröffne ten, sodaß wir uns weiter zurückziehen mußten. Zum Gluck stellte sich heraus, daß keiner vermißt wurde. Es schien uns allen unbegreiflich, daß niemand von uS getroffen worden war, obwohl man auf uns in nicht größerer Entfernung als 100 bis 400 Meter geschossen hatte. Nur einige Fahrräder hatten Treffer aufzu weisen und waren dadurch unbrauchbar geworden. Infolge dieses Unfalles mußte notgedrungen die Nadfahrabteilung als solche aufgelöst werden. Die wenigen noch unversehrt zurückgebrachten Räder wr den, da sie nicht mitgenommen werden konnten, durch Entzweischlagen unbrauch bar gemacht. , Die letzten Vorbereitungen. Zur Feldwache zurückgekehrt, sahen wir den japanischen Doppeldecker sich unserer Stellung nähern. Er kreuzte heute auf fallend niedrig und es war deutlich zu sehen, wie der beobachtende Offizier langen Hals machte, um unsere Lage genau fest zustellen. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, daß wir von reckts aus dem Obstgarten beschossen würden, meinte er: .Das schadet niz. die Kerlö treffen ja doch nicht", und unbekümmert um das fcind- liche Feuer, stellten wir uns mitten auf die Straße und versuchten den Flieger leider aber auch vergeblich hcrunterzu holen. Oberhalb unserer Feldwache, auf halber Höhe des Berges, war unterdessen ein Unteroffizier und ein Mann als Be obachtungsposten , aufgestellt worden, die geizau das vor uns liegende Gelände über schauen konnten. Deutlich konnten wir die Berichte über die fortschreitenden Bewe gungen des Feindes vernehmen: .Die Japaner rücken in großen Kolonnen von An-Lo-Kou heran." Jetzt fangen sie an sich zu entwickeln." Die vordersten Züge schwärmen nach beideit Seiten aus." Da es klar war daß nun der Angriff jeden Augenblick einsetzen mußte, versperrten wir die beiden Wege, die bis jetzt noch frei gehalten worden , wann, durch spanische Reiter: sie standen für diesen Zweck in Bereitschaft und wurden durch Drähte am Trabtserhau fesigMacksi. Bei diefer Ar beit suchten uns die Japaner durch lcbhaf teres Schießen zu stören. Gleich darauf hatte ick, es war 4 Uhr nachmittags, wie der auf Posten zu ziehen. Da hörte ich, wie sich die Japaner rechts und lmkS von uns auf den Bergen gegenseitig zuriefen: es war das Zeichen zum Angriff. Der Angriff auf die Feldwache. Mit nie geahnter Heftigkeit prasselten auf einmal von den rechts von uns gele gencn Bcrgspitzen, aus dem darunter vor gelagerten Obstgarten und von vcrschie denen auf der gegenüberliegenden Seite ' " X . f " htt' " ' . -5" V"V""? , ; Torpedoboot Z 1)0", dnö aus Tsiiigtail des Talkessels befindlichen Bcrgkuppcn die Gewehrkugeln auf uns hernieder. Um mich dem Feuer nicht zu sehr auszusetzen, nahm ich einen etwas gedeckteren Platz ein. Diese Beschießung mochte wohl eine viertel Stunde gedauert haben, als mir der Posten am andern Wege zurief, zurllckzu kommen. Ich glaubte jedoch nicht richtig verstanden zu haben und blieb da, wo ich war. Nach einer Weile hörte ich nochmal jemand aus Leibeskräficn rufen: Schnell zurückkommen, sie schießen schon von hinten!" Jetzt glaubte ich keine Zeit mehr zu verlieren zu dürfen. Rasch machte ich kehrt und suchte den Platz unserer an der Ecke vom Weg und einer Ravine gele genen Feldwache zu erreichen. Sowie ich mich jedoch den Feinden zeigte, erhielt ich einen wahren Hagel von Geschossen. Zu allem Ueberfluß 'hatten, wir die Mauer zwei Tage vorher mit Kalk weiß gcstri chen, um unserer Artillerie beim Durch bruchsversuch der Japaner ein gutes Ziel zu geben. An dieser Mauer entspann sich für mich jetzt ein wahres Spießruten laufen. Da ich nicht glaubte, die Strecke bis zur Feldwache unter diesen Umständen rti einer Zeit zurücklegen zu können, so warf ich mich plötzlich platt auf die Erde, ' i t. ' ' " V - , ; 'S . , . - .nv - - Zt, d? V L . indem Ich mir den Anschein gab, daß Ich von einer Kugel getroffen sei. Sofort wandte sich das Feuer In verstärktem Maße den übrigen sich vor mir nach der Hauptstellung zurückziehenden Kameraden zu. Als ich jedoch wieder aufsprang, wurde ich sogleich erneut aufs Korn ge nommcn, doch erreichte ich jetzt die Feld wache und einen dahinter befindlichen Obstgarten hier nahm ich noch einmal Stellung, doch da merttc Ich an dem Ein schlagen der Gewehrtugeln, daß sich die Japaner schon weiter rückwärts auf den Bergketten befinden' miimen. Ich suchte jetzt, überall sorgfältig Deckung nehmend, die von uns aus halber Höhe angelegten in , I, , , " t'-V .-"r- J,. trr '---A uM$&''A' fjpi- j Japaner zum Schützen- und Laufgräben zu erreichen, was mir auch gelang. Doch dann mußte ich eine Navine passieren und hier hatten mich die Japaner wieder entdeckt... Von neuem sandten sie einige Salven herüber; schnell kletterte ich die Navine empor und erfaßte die Spitze eines etwa ,halbmanns- großen, dreieckigen Steines. Gerade . . U$r 5-7 W .. . f. Mj' -' . -.' V ''5 "fj " ix -.,- "w ' , i-- " ', ,"".' t - v . T- i , , '" , v . t-' i' r.. 7 V;,' 'iKi i 'w ? " 3 l -" s i ' , , - a v ; -W - ' l w ' ,' k , i' ' 4ty K.' , . S ' - - ) 'J t " 4t , - t H ':iVß h 7x-vPi ?iVwW5 fev t w&';r): r'A --fv a :V,M? V- -v' a, ' -KV 'l ftx ' "V" Vi - - n )' : c f i-1 'V - j , tj . Z. , : ! f , " ä t ' r . . ' : l ' ff i iiC1"1 ' y: ! ' t t v 'StS y 5 '- S t I f , r " I f , lJ " f t-f j" CX' 5 t ' iu hu- -; !, X' . i; - (;' " - v 'K. . ,- ' - v ' . M , , t'; . " .'i . 'V. - ' : . ' 3- , ' jP": . .. .. ylf v t . . -vifr , ' ' ' . ..T.y-- - - """" " 'I fern aussiichen. als der Stein losbrach und ich hinunterstürzte, wobei der Stein über meine Beine hinwegrollte. Der Fall war derartig hart, daß ich nicht imstande war, mich sogleich zu erheben. Da hörte ich zweimal kurz hintereinander ein dum pfcs Dröhnen. Beim Aufblicken gewahrte ich, von unserer Stellung aus gesehen, ggnz links am Drahtverhau, zwei hohe schwarze Rauchwolken. Es waren zwei Minen, welche in die Luft gingen. Den . i i 4 u . A --..w VV , s entkam. Japanern war es augenfällig bekannt, daß dort Minen lagen, doch hatten sie die Umgehung am Fuße des Berges zu kurz vorgenommen. Jetzt bemerkte ich, daß ich mir beim Fallen Hände und 'Knie auf geschlagen hatte; meine Feldflasche war zerdrückt und der Kaffee ergoß sich über meine Hosen. Mit Aufbietung aller Energie raffte ich mich wieder auf und es gelang mir jetzt, vom Feinde wenig be helligt, zur Hauptstellung der Kompagnie zu gelangen, wo sich unterdessen auch die anderen Leute der Feldwache eingesunken hatten. Sturm auf die Tsangkouer HLhen. Um 2 Uhr nachmittags hatten die Ja paner mit einer verstärkten Brigade-Jn sanierte und drei Fcldbattcrien bereits unsere Stellungen bei den Tsangkouer Höhen angegriffen, die nur von der zwei ten Kompagnie des Ostasiatischen Marine Tctachements, zwei Maschinengewehren, dem dritten Zug der Marine-Fcld-Bat-terie und einem Zug der 5. Kompagnie des 3. Scebataillons verteidigt wurden; erst später kam der zweite Zug der Ma-rine-Feldbatterie zu Hülfe. Angesichts der feindlichen Uebermacht, die dauernd un wollte 'ich mich daran emporziehen und!" vor um aurgnnonencn iprowjr neue Deckung lnnter dort wachsenden Kie findend. Da auf einmal war un anderer sere Stellungen zu umgehen versuchte, konnten wir uns in Tsangkou nicht lange halten. Ein Teil der angreifenden Trup pen zweigte nach der zu unserer Linken ansteigenden Lau-Hou-Echan-Bergkette a5, worauf sich nach einigen gewechselten Schüssen unser dortiger vorgeschobener Unteroffiziersposten ebenfalls zurückziehen mußte. TaS Gefecht im Wurstkessel". In unserer Hauptstellung an der Na vine bei Ai-Erl-Tien, zur Rechten und Linken deS WegeS nach Lo-Tschucn Tschicn und An-Lo-Kou, erwarteten wir jetzt den Angriff der Japaner und bald ' , . 'i- Angriff vorgehend. entspann sich der Kampf, den unsere Soldaten mit Vorliebe als .das Gefecht im Wurstkessel" bezeichneten. Vereinzelt auf den Bergen sichtbar, blieb die große Masse der Javaner hinter den derschie- denen Felsgruppen wohl verdeckt. Endlos sausten die Gewehrkugeln über uns hin weg, einige von ihnen auch ihr Zielen i. . ...r.., c n..ri.t neuer n vernehmbar: hier vorn links. in der Mitte recht, hinter uns, die ersten berstenden Schrapnells. Der Feind hatte also schon feine Artillerie in Stellung gc bracht, aber wo ist die unsrige? Es war nicht möglich, artilleristische Unterstützung zu erhalten, da unsere wenigen Geschütze an anderen Stelle.! benötigt wurden. Im mer schneller folgten die feindlichen Ge schösse aufeinander. Bei der jetzt herein brechenden Dunkelheit war vom Feinde selbst wenig zu sehen, sodaß nur hin und wieder Schüsse auf kleinere aus den Ber gen befindliche Gruppen abgegeben wer den konnten. Da kam die Meldung, daß, von Fuen-Tou-Ku und Heitschien kom inend, japanische Kompagnien in unse rem Rücken heranmarschiert und der Feind bereits in Ai-Erl-Tien eingcdrun gen sei, wo sie auf eine kleine Abteilung von uns gestoßen waren. Jetzt war es für uns die höchste Zeit, die Stellung aufzugeben, wollten wir nicht Gefahr lau fcn, völlig eingeschlossen und gefangen ge nommen zu werden. Rückzug nach Litfun. Nachdem die Maschinengewehre äufge sattelt waren, stellte sich die Kompagnie am Wege m einer Deckung aus, um den Rückmarsch anzutreten. Dieser mußte so ruhig als möglich ausgeführt werden, um den bereits hinter uns befindlichen Fein den keine Kenntnis von unserem Heran nahen zu geben. Um die Beweglichkeit nicht zu beeinträchtigen, wurden Decken und aller überflüssige Troß vernichtet und zurückgelassen. Hinter der zerstörten Brücke einer Ravine bei Schang-Wang Pu-Tschuang wurde Halt gemacht und eine Ausnahmestellung aus einem terras senförmig aufsteigenden Feld dicht am Wege eingenommen, wo wir die heran ruckenden Japaner , mit einem bleiernen Gruß zu empfangen gedachten. Nach etwa einhalbstllndigem Warten mußten wir, um im Plane des Ganzen zu arbei tcn, weiter zurück. Bei Hsia-Wanq-Pu Tschuang wurde hinter den Dorfmauern eine neue Stellung gewählt, aus der wir aber nach etwa einer Stunde wiederum herausgehen mußten, um dann etwaö weiter zurück einen Platz aus offenem mit süßen Kartoffeln bewachsenen Felde auszusuchen, wo wir uns eingruben. Der Boden war feucht und die Nacht' kalt. Die dünne Khakiunisorm gewahrte wenig Schutz und hörbar klapperten die Zähne. Gegen vier Uhr morgens kam der Befehl, uns nach Litfun zurückzuziehen. Als wir uns dem alten Standort näherten, sahen wir rechts einen großen Feuerschein, der von brennenden Gebäuden aus Tsangkou herrührte. Kurz vor Li'sun trafen un sere verschiedenen Abteilungen wieder zu sammelt. Eine Abteilung unserer Kom pagnie unter Führung unseres Oberleut r. ...i3 t . 1 1 . r: i. . . . cw: '.. i UNI ijune aj au Ai-Vcl-rki III großer Umsicht und Geschicklichkeit auf versteckten Pfaden ihren Weg -gebahnt. Hier sahen wir auch die 2. Kompagnie O. M. D. wieder und einen Teil der Fcldartillerie, die aus Tsangkou kam. Motorwagen, Geschütze, und MunitionL wagen drängten sich hier, beleuchtet von rotem Feuerschein. In dichter Folge ent lang und. nur langsam konnte der Weiter marsch erfolgen. Bei unserem Durchzug durch Litfun breiteten sich große schwa ze Rauchwolken, die von dem in Brand ge steckten Gefängnis herrührten, über das Dorf. Auch daS dortige Wasserwerk war gesprengt worden und dasür das kleinere Haipho-Wasscrwerk in Benutzung genom men worden. Gefecht auf den Honnner Hiibk. Auf die andere Seite des Litsunslussc gelangt, war inzwischen der Tag ange brachen. Durch zahlreiche Motorwa.n und Trainkarren, uns hindurch windend, wobei wir einige Male solche wieder auf den rechten Weg zu bringen hatten, ge langten wir gegen 7 Uhr morgens an die Honauer Höhen, wo unsere Kompagnie einen zwischen dem Litfun und Tschang Tsun-Fluß, links von der Landstraße, ge legenen Hügel besetzte. Sofort gingen wir daran, uns einzugraben, sowie Bäum: zu fällen und Aeste abzusägen, um uns ein günstiges Schußfeld zu schaffen. Es dauerte niefit lange, ja sahen wir bei Lit sun die ersten Japaner den Fluß über schreiten. Es folgte eine Batterie Gc schütze. Nach einer kleinen Weile suchte japanische. Infanterie in dichten Massen den Fluß zu überschreiten. Als sie mit tcn im Flußbett waren, ertönte der Don ner unserer Geschütze. ' Zwei hintcrcinan der aufschlagende Geschosse sireckte sie nie der. nur wenige entkamen. ,' Hierdurch vor sichtig geworden, passierten die folgenden im Laufschritt in kleinen Gruppen den Fluß. Immer zahlreicher rückten sie jetzt heran. Das vor uns liegende Gelände bot ihnen wenig Deckung, unserer Artil, lerie aber ein vorzügliches Schußfeld. Wo immer der Feind auch sichtbar wurde, ward er von einem mörderischen Feuer . empfangen. Unsere Artillerie schoß groß ortig an diesem Tage, jeder Schuß ein Treffer. Unser Oberstleutnant, der hin ter uns auf dem gleichen Hügel seinen Standplatz eingenommen hatte, beobachtet: den Kampf durch das Fernglas und war sehr befriedigt, als er sah, daß sich alles genau so gestaltete, wie er es sich zurecht gelegt hatte. Doch ungeachtet gewaltiger Verluste stürmten die Japaner mit großer Todesverachtung und ungestümer Schnel ligkeit auf allen Enden vor. Jetzt knat tcrten die ersten Gewehrsckziisse auf bei rechts von uns, jenseits der Landstraße, gelegenen Höhe, wo die 4. Kompagnie des 3. Seebataillons Stellung genommen batte. Etwa eine Stunde dauerte daö Gefechts das von beiden Seiten mit gro ßer Heftigkeit geführt wurde. Als die Ja paner anfingen, die Stellung zu umgehen, mußte der Kampf abgebrochen werden, und langsam zog sich eine Abteilung nach der anderen zurück. Als die letzten Sol baten den Platz räumten, . trafen auch schon die Ambulanzkraftwagen ein, welche unsere Verwundeten aufnahmen. Einer der Verwundeten hatte einen Schuß in den Bauch erhalten und schrie so laut vor Schnicrz, daß wir alle tief ergriffen wur den. Auf dem Transport machte ein gü tiger Tod seinen Qualen ein Ende. Prost Mahlzeit! Den Hügel hinabziehcnd, überschritten wir den Tschang-Tsun-Fluß und gelang ten bei dem Dorf Ho-Fa! an die Land straße, zu deren beiden Seiten wir ausge schwärmt entlang rückten. Nach den An sirengungcn der letzten Tage, infolge der glühenden Hitze und der durch den Fall verursachten Schmerzen in den Beinen, fiel mir das Gehen über die dort wie Schlingpflanzen auf den Feldern wachsen den süßen Kartoffeln außerordentlich schwer, und hätte nicht der Ehrgeiz und das eiserne Muß mich gezwungen, weiter zu marschieren, so würde ich mich sicher -an der nächsten besten Ecke gleichgülrig gegen alles hingeworfen haben. Gegen 1 Uhr mittags gelangten wir endlich nach einem kleinen Flecken namens Pau-Erl. Hier sollten wir, fo hieß es, Halt machen, doch fast gleichzeitig kam ein neuer Befehl, daß wir erst in Tang-Tschia-Kou, einem Platz etwa 1 Kilometer weiter entfernt, rasten sollten. Hier angekommen, versuch ten wir zunächst alle Bier zu erhalten, was aber nur ganz wenigen gelang, ob wohl ein Dollar und' mehr für die Flasche geboten wurde. Wohl oder übel mußten wir uns erst Wasser von den Dorfbewoh nern m unseren Kochgeschirren aeben las sen, die wir alsdann zum Abkochen über ein schnell errichtetes Biwackfeuer hängten. Gerade fing das Wasser an, em wenig warm zu werden, als auf einmal ein Zi schen ertönte und ein Schrapnell mitten in das Biwackfeuer flog. Zufällig war gerade niemand am Feuer, sodaß, wie durch ein Wunder, alle unversehrt blieben. . , Sofort mußte die Kompagnie antreten, und wieder ging es weiter, ohne daß es etwas zu essen oder zu trinken gegeben hatte. Nicht weit hinter dem Dorf beim Koutfv-Pah standen zwei unserer 9 Ctm. . Geschütze, und jetzt erfuhren wir auch, daß der Schuß garnicht uns, sondern der dar tigen Batterie gegolten hatte, also nur ein Zufalltreffer gewesen war. Neue Aufnahmestellung. Dort fanden wir endlich eine etwa ein stündige Rast, die uns ermöglichte, von den Chinesen einige Backwaren zu erste hen, dann brachen wir wieder auf und zo gen in verschiedenen Zügen auf schönen, gedeckt angelegten Straßen nach dem Taschan, einer sich durchschnittlich 100 Meter über den Meeresspiegel erhebenden Hügelkette. Es begann gerade dunkel zu' werden, als unser Zug an dem dicht mit Kiefern bewachsenen nördlichen Ausläu fcr, am Knie eines ausgetrockneten Baches, Halt machte, um sich hier eine geeignete Stellung auszusuchen. Unterdessen war es auch gelungen, ein wenig zum Abend essen zu beschaffen. Jeder Mann erhielt eine kleine Scheibe Speck und Liter Rot wein, nicht viel, aber doch allen seh? will. kommen. (Farlselzung soigt.) - 1 's-.'. V.fc" '' '.i" r.75eMWwr-3sT'.rtVC' . v A t. rtry-,,"ft"vi,-N-