Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 19, 1916, Image 2
I "r. ,UgiM;f WUIUH All! WWD Lord Kitchener. Cin Charakterbild dcZ. vcrstorbcnrn rnglischcn KrirgöminiftkrS. Gchr hm,fiz spricht man von einem liTiiaJünbct unö sazt: er iit ein typischer. 'Meist Iliiiimt sä nickt. Ader ilch-ner irr fiilr eim der Urbilder von Englän Ibtitum, und wie die meiste solch? Art in Irland geboren (wenn sie nicht zufällig in Schottland zur Welt tarnt). I sei r.tm Falle jedoch ist tut Stamm englisch '.unverfälscht und feine Geburt in Irland in zufälliges Ergebnis bet Umstände. jSEet typisch Engländer hat. nach fincm Mannten Wihttatl die meifini Eigen fchafttn eines fluten Schllrhalcn mit :?.!i:nahn!e vn. drssrn ceirgenW ,Äärmk. ..Kiichener nun war girab; Machsen. stumm, isknhart. ein brauch ;dar?s Werkzeug nur warm war er nicht. Kitchkncr würd vor ß Iahren in ,drr Grafschaft Kcrry gcborcn. wo sein Bater, in Oberstleutnant, mit einem ; q r 4 i V X . '4. Jr V- I '--.V j-- 4 N :V u . - .J...-1 Karl Äitchcnc. 'ragorerregirnent stationiert lag. Es 'war eine Leit, da die Eltern Englands, ,'brnt den Siegen der napolconifchen Züt 'noch immer g:bläht. den Kindern Heu 'isch: Namen als Bürde fürs Leben mitga iben. kitchemr wurde Horatio Herbert .getauft; und wie Nelsoa (dessen Familie' gleich jener Kiicheners oder Kardinal Wolseys, oder Äsinsboroughs, oder 2en 'tiyfons, oder WalpolcZ. oder Falstaffs aus East-Anglia stammte) ein Held war. so "fyiiit der kleine Horeüio die moralische Verpflichtung mitbekommen, em Held zu 'werden. Sein Vater wcr Stabsoffizier und in natürlicher Folge, kam der Sohn ouf die Militärakademie Woolwich. Die Schule bchagte ihm jedoch so wenig, daß tx im Sommer 1870 lieber nach Frank reich ging, ohne Erlaubnis, den Krieg ein bißchen aui der Nahe anzusehen und um dort ein bißchen mitzutun; auf feiten der Franzosen natürlich. Mit 21 Jahren wurde er in das Jngenieurkorps einge stellt, und ein Ingenieur in des Wortes doppelsinniger Bedeutung ist er eigentlich bis heute geblieben. In Palästina und Zypern arbeitet! er ati , Topograph und lernte, während die anderen jungen Offi zie sich amüsierten, gründlich Arabisch. Dann wollte er fch als Hauptmann zur Lgyptifchen jkavallerie verschen lassen. Dem Pnifungskommiffär gefiel die Art des Reitens des übcrschlanken, eleganten Offiziers nicht und beinahe wäre er zu rüZgewiesen worden (und England besäße heute Südafrika nicht). 18N gehörte er zum Stab? der 'Nilezpedition, einige Jahre später wurde er Generaladjutant der Armee dcS Khcdivcn, die er neu zu organisieren unternahm. Der Lgpptisch: j Soldat ist der beste der Welt sagte ' Oberst Kitchener, wenn er nur nicht da donlaufen würd:." Tirse humoristisch Aeußerung, vielleicht die einzig?, die von 'ihm berichtet werden rann, hat er ftibsi ' ülifckionden gemacht, denn unter seinem . Drill und seiner eisernen Zucht wurde der Aegypter tatsächlich ein guter Soldat, der sich in den Sudanfeldzügen außerordent lich bewährte.' Als Oberstleutnant schon hatte Kitchener den Posten eines Gouver veurs von Suakin, dem Rvten-Meer-Tore deS NilS. bekleidet, und in den ?usam menstößen mit den Truppen deö Kalifen nxir es. daß er seine erste Verwundung, einzn Hieb inZ Kinn erhielt. Sein eigent, lichcs Tätigkeitsfeld jedoch lag in Kairo, wo er im "ägyptischen Kkiegsminiflerium Neformen durchführte, die Lord Cromers Bewunderung errangen und den Grund steck zu dessen unerschütterlichem Ver trauen in die nähigkeiten des jungen eng liscken Offizkrz legten. .Tun Sie. was Ihnen gutdüttkt.' schrieb Cromer. ?mmal an Kitchener während deZ Sudanfeldzu geZ. .ich werde alles gutheißen und olle Ihre Hondlungf unterstützen und Mit meiner Person decken." j Im Sudan galt es. den ßefährlichen ! TNtrkku deZ WahdismuZ. . dmeu , der l' ' M ,,,,' M,., ,,,,', Iixalist und Mystiker Kordon zum Opfer gefallen war. ein Ende zu sitzen, lHn war der Oksterreicher Platin Pascha mit seiner schaukrnffknden SrzuhluNg .ff-uer und Schwert im Giidau" nach Kairo gekommen und G reiner hielt des? Zeitpunkt für günstig, militärisch einzu greifen. Tas liberale Kabinett in London war eben gefallen und Lord Salisbury sah oii Premier in Wcstminist,r. Und als in 1. März 18f6 Mcnelik die Italic, ner besiegte, war vuch ein äußerlicher Verwand zum Losschlagen gefunden. JTrj vor diesen (?rdqnifsen waren Lord Etower zwei Projekte vorgelegt worden, die beide Gelder der ägyptischen Staats lasse in Anspruch nehmen wollten. Kit chencr verlangte eine Summe, um den Feldzug zur Unterwerfung de Kalifen durchzuführen. Sie William Garstin da- I ' J i ' - ! n yA : w' C 4Y . $ V .- " t V - - , , i I '""' ' i . ' , '-i.'S" f 1 2 ' , ; i' -. m ? . -rr?r'- ftff WN i - . . iV-. ... ' . : i i V ' . lU . I . i e gegen wollte ein zivilisatorisches Werk l innen, ein großes Reservoir im Nil zu bauen. Die Kommilston, vie uoer veive! Vorschläge zu entscheiden hatte, entschloß sich zum Werke des Friedens. Kitchener war geschlagen. Als aber Lord Calisl-ury von diesem Wettstrijitrfuhr. änderte sein Machtwort die Situation. Von Downing ftreet kamen neue Instruktionen und 5tit chener erhielt seinen Krieg. Sir Herbert, der stets in erster Linie ein Ingenieur, ein Geschäftsmann, ein Beamter, eine Kriegsmaschine war. be rechnete genau, wieviel Truppen, wieviel Gelder, wieviel Hilfsmaierial er benötigen würde. Dann zog er aus. Seine kleine Armee beförderte er zuerst auf einer pri mitiven Eisenbahn, dann ließ er sie wie eine Gesellschaft von Vergnügung!reisen den auf den Dampfern der Firnia Cso! nach Assuan bringen und von dort aus nach Akasha. 4300 Kamele mit Provi ant und Munition und 500 Arbeiter be gleiteten ihn. Natürlich baute er gleich zeitig eine Bahn. Bald darauf tonnte der Weg. der Tage gekostet hatte, in ebenso vielen Stunden zurückgelegt werden. Die militärischen Erfolge waren leimö Wegs sehr hervorragender Art. Großes Feldherrntalent benötigte niemand, um die tapferen, ober minderwertig ausgerü steten Derwisch zu vernichten und den Weg nach Dongola freizumachen. Als Kitchener dort einzog, da waren seine Be- muhungen ein Sug über Berievrsyinder' , niffe. über die Cholera gewesen. Jetzt der 1 kam der letzte Marsch, der Zug nach der Hauptfestung des Kalifen, nach Chartum. Da empörte sich die Wüste gegen die Herrschaft des weißen Mannes. Der gelbe Sand erglühte unter der tropischen Sonn: und versengte mit seiner Hit den Fuß. der ihn betrat; brennende, erstickende Winde strichen über die endlose spiegelige Flache und warscn die !vianner um; Pestilenzen und Ueberschwemmungen drängten wie böse Feinde nach und hol ten sich erschreckend viele Opser. Die Wüste schien undurchquerbar. Kitchener befragte Erperten, Militärsleute. Einge borene; jeder sagte, eine Eisenbahn zu tauen sei eine Unmöglichkeit. Da beschloß Kitchener. eine Eisenbahn zu bauen. Er wählte Ingenieure aus und ließ Arbeiter kommen. Tausende und Tausende, die sie ben verschiedene Sprachen redeten; jeder Handgriff mußte ihnen erst gezeigt, beige bracht werden; jeder Tropfen Wasser mußte von weither geschafft, j.d.s Pfund Zwieback von Kairo geholt werden; Ge treibe verschrieb er sich ans Rußland, Maschinen aus England. Lokomotiven aus Amerika; so kam die Bahn zustande. Sie bedeutete eigentlich das Hauptstück. Tnn die Schlacht bei Omdurmnn, so schrecklich sie war, vom Standpunkt des Feldherrn war sie einKinderspicl. Mit Todesverachtung sprengten die Derwische in ihren weißm Burnussen heran und wurden von den reuen Msschinengeweh- .., , , .II .mr-n i:n zu Taufenden, ja zu hutaus.'ndkN tiusach niedergemäht. l!tvh ud iltcitcr. Frauen und Minder, wat im üicrnch rel Cch'chtf:Idc5 h ßinst ekndifjlich Z'" gründe. Der fUl,f floh durch ein Tor der Stadt, während Kitchener mit feinem 2 tat am tittiifgni'icjtfcit-n Ende als Ve. stcger der Wüste einzog. Der Sirdar, uiidiwelich wie eine Sphiur. ließ n der Stelle, wo vor drei ,ti Jahra, Woidon tun duulelfarbigen Fanatikern erschlag, n worden war, einen eierlichen Gott.öweiist ob!IIen. Zianr nen donnerten Über den Nil, während die Priest,'? Wffcett murmelten und der Statt haltet drei thenf aus vie 'jLiajqiat aus brachte. Der Union Jack flatterte vom Palast, d Kalifen li,:d .iiverschaltete in fünffacher Größe das kschvidene Fähn chen des Khediven. Dann tat Kitchener etn, Kt die absolute Zertrümmerung d'i Mainz symbolisieren sollt?, r lieb das Grab des MuhdI. dessen Kuppel von Granaten schon orz durchschlagen war. offnen, zerstören, den Leicknam htr ausheben und ilmi fctn !kopf abschlagen. er Schade! auia von vano zu ano und die gefangenen Derwisel sahcn zu. Der Sudankrieg war zu Ende. Von die. ser Stunde an stammte die Oberherrschaft Englands über Aegyptcn von der Mün dung bis zu den Quellen des NilS.. Einer hatte den Feldzug mitgemacht, einer hatte da fchreclliche Gcmetzcl. die schreckliche Zeremonie arsen und alle vkicyrieven, ' ein junger Ofsijier und Jcitungeschreiber, Winston Churchill. Wenn Kitchener der, Welt als grausamer, rlläsichtslosrr. bru takt General bekannt ist, so ist die! Churchills Werk. Die englische Presse unternahm, natürlich sofort die üblichen Beschöiiigungövcrsllche. erzählte von der Milden Belflndlung der Gefangenen, von der zärtlicken Rücksichtnabine auf Ver. wundere, ob Freund, ob Feind Cbur- chill mit der Furchtlosigkeit seines Atute, stürzte auf die Lügner ein und warf Kit. chener und feinen lv!sela!scnen Soldaten Wahrheiten und Anschuldigungen ins Gc sicht. die alles übertreffen, was je ein Feind dei Landes , hätte sagen können. Der Sirdar blieb unbeweglich, er, derlei digte sich nicht, er sprach, wie gewöhnlich, nicht ein Wort. Sein Geschäft ist der Krieg und er führte es planmäßig und seinem Wesen entsprechend durch. Cr hielt sich immer an den Grundsatz: .In so c fährlichcn Dingen, wie der Zlriez eines ist, sind die Irrtümer, die aus Gutmütigkeit entstehen, gerade die schrecklichsten." Bald nach der Schlacht von Omdur man zwang er den vom Sudan aus bis nach Jaschöda am Weißen Nil d:rgedn,n. aenen französifchen Major Mailand, sei, ncn Marsch einzustellen. Die Begegnung der beiden Führer, in diesem Falle der Repräsentanten ihrer Nationen und Ne gierungen. bleibt ein historisches Kurio sum. Die Männer standen einander als Todfeinde gegenüber. Marchand hatte die Trikolore gehißt und Kitchener sagte ganz ruhig, daß nur die britisch: Flagge hier welzen dürfe. Krieg oder Frieden -tfvtkx großer Nationen lag in der Wagschcle. Beide Männer traten hurt; Kiichmer wor der Härtere. Die Trikolore sank die schickialssä'were diplomatische Unterre dung endigte mit einem Whisky' und Soda. Wie alles, was der typische Eng Länder beendigt. Kitchener ging nach London und wurde wie ein Halbgott gefeiert. T 7mal be aann die IinzopreSe ihre wildin Der- wiscktänzk, damals begann ein Teil der englischen Presse den Sinn für Propor. tionen zu verlieren. Wellington, genannt der .eiserne Hirwa", war nach Watrrloo sicherlich nicht mit größerer Begeisterung emvsanaen worden, als Kitchener. der stählerne Statthalter, nach Omdurman und Faschoda. Er erhielt den Dant des Varlamentes und einen Edrensold von Z17,0.00. Tomit ging er wieder nach Akgyplen zurück und blieb dort, bis der Südafrikanische Krieg auöbrach und die Dinge- im Trankvaal schief gingen. Kitchener hatte den Gang der Ereigniffli vorausgesagt, denn er kannte die,. redape, Methoden, den Amtsschimmel des Kriegs Ministeriums zur Genüae und er kannte die Art feiner Landsleute, alle ihre Kriege lau. unentschlossen, unter dem Streite der politiichen Parieien. der An sichten, ve Gesinnungen, der Gewissenss'rupe! und vor allem mit ganz ungenügenden Mitteln zu beginnen. Er wußie. daß unter solchen Urnstanden Sir Redvers Buller versagen werde, und er wußte, daß, vom englischen Standpunkt aus, der Transvaalkrieg erst richtig be'gmnen könne, Ann Lord Salis bury den kleinen Lord Roberts als Fd- marschall . Und, ihn als dessen General- ftabschef nach dem Süden schicken werde. Die schnelle Organisation der zum Aw griffe auf Bloemfontain-Pretoria be stimmten Armee rst aus sein Konto zu buchen. Als Truppenfühter hatte er woll Erfo! argen Cronje; aber fein eigentlr ches Verdienst blieb, wie immer, seine In enieurarbeit, feine Ueberroindung von Verkehrsschwierigkeiten, fo weit von der heimischen Basis, die glatte Abwicklung großer Transporte, die zähe und schlaue Arbeit des Unterminierens jeglickzer Kraft des Gegners. Von Julius Cäsar borgte er das Mittel der Aushungerung als eine der wirkfamen Waffen des Kriegs, und als Lord Roberts, der schon alt war und kein Vlut fließen sehen konnte, nae ng land zurückging und ihm die Fortführung eines rühmlosen und mühelosen lein kriege? oblag, da erfand er fein Block daussvltem. das die llmwannung eines Gebietes, fast so groß wie Deutschland, mit Stacheldraht bedeutete, und nahm die Idee des Konzentrationslagers auf. die in der ganzen Welt scharfe Verurtei lung gefunden hat. Kitchener wurde Generalleutnani, er hielt den Titel Visconnt und eine Ehren gäbe von $250,000. Er wurde Ober befehlshaber in Indien, Feldmarschall, Mitglied d!s Komitees der Reichs verteidiguna. In Indien befestigte er die Stellung Englands gegen Nußland. steine ieorniuil!gc .aiiyicu 111 ni -terminierten, ewig gährenden, gefahrdro henden Gebiete war nickt ohne organifato rische Erfolge. Er ließ die alten Trup penverbände auf und führte die kriegsmä ßige Gliederung in Divisioml, ein; er un ternabm Manöver nach europäischem , r,.t :"t:. cy!;i:..:t 1,0m IZuster (nxi in Englandauf d.ri?gei Der neue , Wir, im Mai. Unseren auf ein halbe Säkulum ge setzten Leben erfch'int oft chaotisch und widersinnig, wa. von der Worte der Iührhunrte betrachtet, dereinst unseren llt.'iiteln all folgerichtiger Gang der Qk seichte sich darstellen wird. In oft vrr gessen wir mit unseren auf eine kurz Ge anwart gestellten Sinnen, daß im Leben de, Volkiqanzen ein halbe Jahrhundert gleich ist einem Lebensjahr de Dolksein zelnen. S wird dereinst unstren Nach' kommen, wenn die gewaltigen Vorgänge des vorigen und jetzigen Jahrhundert überblickter und in Epochen zusammenge rrclit vor ibren Auaen liegen werden, der Vormarsch de deutschen Musketier in Rußland nicht ander erscheinen al die Vollendung de von den Orden der Sckwertbrüdcr und Teutsche itter vor einem Jahrtausend in Kurland und Liv land begonnenen Werke. , Unbegreiflich und entsetzlich erscheint unk heute manche Erscheinung de Hasse, mit denen unk Engländer und Franzose verfolc. Aber den Urenkeln wird e t- in Rätsel mehr ein. da sie von unseren Tagen an den unaufhaltsamen Nirderbruch der franzö- schen Rasse zählen und die Jahr? wift und 1918 all Datum in ihren Geschichl. blufiern anstreichen müssen, da England Wkltlxrrsebaf! den ersten furchtbaren Stoß erhielt. Wal un Mitlebenden beinahe als Sinnckserwirrung. gleich der Epra chenverwirrung am Turmbau zu Babel, erscheint, weiden die Nachfahren ol die nsiinktive, ohnmachtiezk Wut de sich dem Untergänge Nohefühlenden bezeichnen. Und während un jetzt noch die ganze zi vilisierte Erde in Kriegsglut und Qualm gehüllt erscheint, werden sie sehen, wie sich mitten im Kriegslärm und den Vernich tungsrufcn unseres Feinde die Frieden zeichen bereits himmelhoch über den Nauch verbrannter Städte hoben. Da zu einer Zeit, wo England mit schier Übermensch licher Anstrengung und Angst die Kraft ganzer Völker opferte, um die Seewege nach Indien zu halten. Deutsche. Oester reicher, Türken und Bulgaren mitten im Schwcrtaeklirr bereit an vie feccanung eines neuen Wege nach den Morgenlän dern gingen. In einigen Wochen werden die Burg meister aller deutschen und österreichisch ungarischen Tonaustädtr in Wien zusam mentreffen, um zu beraten, wie Nordsee und Schwarze Weer. Aüankik unv Stiller Ozean zu verbinden waren, ohne daß englische Piraterie irgendwo Wegzoll gen Manoverseivern von Aiokriqvi, Salisbury Plain und Eurragv natürlich niemals nötig ist), und, .last not least" . er gruppierte, seine negimenier aey Kasten und Rassen, so daß er im Falle von Meutereien immer ein Regiment oe gen ' das andere auszuspielen vermochte. '.n das Jahr 1910 siel sein dramatischer Konflikt mit dem Vizeköniq Lord Eurzon. dem die utokrötische Militärlxrrschoft Kitcheners nicht paßte. Zwei der stolze! sten Willen standen einander gegenüber. Die Entscheidung wurde in London polt : lisch guZgetragen. - Der Kriegsminister Brodrick wollte seinen Feldmarschall nickt entbehren und Eurzon ging, tief gekränkt, in Pension. Auch K vf K. wie Kitchener of Kbartoum von seinen Soldaten ge-, nannt wurde, blieb nur wenige Jahre lönaer. Das nächste Kabinett Ivar liberal. und John Morleg, der neue Sekretär für Indien, wollte die Äivilverwaiiung ver Armee nicht au der Hand geben. Kitche ner nahm feinen Abschied. Man trug ihm die Sinekure eine Oberkammandan ten d!s MiitelmeereS als Nachfolger de Herzoas von Connauaht an, Er wu sie natürlich ob. Und dann schien es, al wäre für eint Persönlichkeit wie Kitchener im britischen Reiche nichts mehr zu tun übrig. Man bot ihm unker dem Geläch ter Englands die Direkiorftelle der London Chatam und Dover-Eeistnbahn an. Schließlich besann sich auch das Kabinett und Kitchener wurde 1911 br! tischer Aaent und GeneraSonsul in Aegypien. Et besaß damit die Machtflllle eines Regenten. Als England in den europäischen Krieg eingriff. wurde Kitchener zum Kolonial, minister ernannt. Und wer die Methoden seiner kolonialen Kriegführung rxrfolgt bat, wird bei näherer Betrachtung die Punze seines Geiste m der ganzen eng' lisch Strategie dieses Kriege wiederfin den. ' . Physisch gab Lord Kitchener ei Bild kraftvoller Männlichkeit. Ueber sechs Fuß groß, schlank; ein wohlgebildetes Gesicht mit hoher Stirn, das Haar gescheitelt; enorme Augenbrauen überschatteten die leidenschaftslosen, wasserklaren Augen; unter einer kräftigen geraden Nase lagerte ein machtvoller Schnauzbart; die Wangen waren Ziegelrot, oedorrt von Zunsundzwan zig Jahren Soine der Wüste; lachte nie und sprach nur. wen tt mußte. Er war ein einsamer, überau herrischer Mensch von knirschender Scharfe, die sei Name phonetisch andeutet. Ohne Jrju, ol.ne Anhang, ohne Freund. Wenn er in England war. lebte er in dem stillen Kathedralenstädtchen Canterbury rnmit ten feines blauen Porzellan? ein ruhiges Landleben. Seine Soldaten liebten ihn nicht, sie fürchteten seine Harte. Ihren Gruß erwiderte er nicht, sie fanden nur Beachtung und Anwerl, o lange ne mar, schieren und kämpfen tonnen. In allen seinen Organisationen bezeichnen derweise die Sanität immer am dürftigsten bedacht. Aber man muß e ihm zugute hallen, daß. wo er hinkan, es keine Korruption, keine Weiber, leine Verschwendung gab. Seine Kriegskunst ist einfache Buchhaltung ge Wesen, seine Vorbereitungen waren kauf männische Berechnungen. Es gelang ihm einmal, einen feinet .kleinen Kriegs um 300.000 Pfund Sterling billiger zu effek. iuieren. als fein Voranschlag angab. Er war sparsam wie ein Citykerr. ehrlich, aber auch gefühllos, amoralisch wie eine Rechenmaschine. Kitchener scheint weniger ein General als ein Manager seiner Kriege gewesen zu se!? , ' li M , ., , . Indicmveg. zu erheben vermöchte. Während in Pari die Feinde Kriegsrat hallen, um neue, vetzweiselte Mittel gegen viifrr'unaus. hallsame Vordringen zu suchen, werden die tiö auf den Tod Befehdeten im Wiener Ratbau sitzen und den Grund zu einer wirklichen Gemeinschaft Mittel europa legen, an der alle Drosselung versuche England zuschande werden müssen. Rhein und Donau sollen durch einen für große Schiffe salirbaren Kanal miteinander verbunden und so soll dem wirtschaftlichen Gebilde eine, Mittel europa eine mächtige Lebensader geschas fen werden. Ais vor 80 Jahren unter Ludwig dem Baetnkönig der erste Cpa tenstich zu dem Kanal getan ward, der seitdem Main und Tcm vftbindrt, da mag wohl in den Köpfen der an de! Feierlichkeit Beteiligten sich die Ahnung einer gtoßen, aber doch traumhaften Zu kunst gespiegelt haben. Aber daß mit die sem Wassetsttäßchen ein weltgeschichtlicher Gedanke, die Entdeckung und Schaffung ine dritten Wasserwege nach Asien zum erste Male greifbare Form annahm, da z erkennen, blieb erst un Nackgebotenen dotbehalten. Damals konnte Heine noch daö Lied von den sechsunddteihig Mo narchen schreiben, in deren Hut Teutsch land schlief, Straschurg und kin große Stück deS linken Rheinufers war in den Händen her Franzosen, Rheinland und Westfalen lllte schwer in ihrer Entwick lung unter der ständigen Gefahr eine feindlichen Vorstcße aus Westen. Winzig, wie damals die deutsche Industrie, waren auch die Schiffe, für die der Ludwigs kanal gebaut wurde, und je zahlteicher und höher sich nach dem deutschen EI! gungskrieg an den nunmehr deutsch ge wordenen und gesicherten Rheinufekn die Zeichen der erwachenden Riesenkraft deut schen Gewerbesleiße erhoben, desto unzu länglicher wurde er. In der ungeheuren Entwicklung deS Seeverkehis. die mit der eben erfolgten Fertigstellung de Suez kanöl einsetzte, schien dek Gedanke, der mit dem bayerischen Kanal geboren war. untergegangen zu sein. Sell'st als vor 10 Jahren im östetreichischen Re'lch-rat Mi Nisterpräsident Körber mit dem Mil liardenprojekt einer Kanalverbindung zwi, schen Donau. Elbe. Oder und Weicksel hervortrat, war die Idee der AuKgestal tung der Donau zum kürzesten Astenweg noch nicht reif. Zwar wurde da Wasser ftraßengesetz angenommen, aber erweckte nirgends Begeisterung, und ek blieb auch bis auf einige Flußlanalisierungen Pro je. Man suhlte, daß ohne eine Sicherung des unteren Donaulaufes die deutsch-österreichischen Noidflllsse mit ihren Kanälen wie in einen Binnensee münden würden, aus dem es keinen Aus- gang ab. Da brachte der Uebersall der Deutschfeinde das WaffenbündniS mit der Türkei und Vlaarien, kam die Erstur mung Belgrads, und, fertig und blank wie die Siegesgöttin aus dem Haupt der Pal a8 Athene, sprang der Gedanke des dtit sken Wasserwegs nach dem Osten in den Völkern des Verbundes aus. Wieder ein mal erwies sich der alte Satz als richtig, daß ein solarrichtig aufgebauter Gedanke, mag er auch zehnmal achselzuckend beiseite gelegt worden sein, sich dennoch sofort in die Tat umsetzt, sobald die orbedingun gen erfüllt sind. Die ungeheure werbende Kraft dieses gmaltigen Planes zeigt sich am besten darin, daß Ewe-, Oder unv Weichselftadte nunmehr ebenfalls rhre be rechtigten Ansprüche an die Donau an melde und die Ausiuizrung ver xroler tierten österreichischen Kanäle verlangen und betreiben. Mit Recht lehren wir unsere Kinder. daß die Entdeckung des ersten Seewegs nach Indien durch Vasco da Gama ein weltgeschichtliches Datum sei, vergleichbar dem der Entdeckung Amerikas. Der Ton- ner türkischer Geschütze weihte m Jahre 18W bei Suez in Gegenwart der Mo narchen der handeltreibenden Großstaaten dew zweiten, um viele tausend Kilometer kürzeren Seeweg nach Indien ein. Und im Jahre des Heils. 1916, fliegen unter dem Krachen deutscher und türkischer Ge- schütze die Engländer aus Mesopotamien heraus, wo sie in Todesangst um Indien die letzte Schutzmauer aufzurichten ver suchten. Ideell genommen ist der dritte Weg von Nord und Ostsee nach dem Persischen Meerbusen frei. Die Eroberung Antwerpens, . die Etnürmung Belgrads, Gallipoli und Kui kl Amata sind die weithin leuchtenden Wegzeichen. Daran dnmöaen alle Pariser Konferenzen, Prä sident Wilfon und jausend neue englische t, i i ... " rci..e. Dteaonaugyis vicyis zu noein. , auy atmend vermögen wir trotz aller Hergänge nen und noch zu bringenden schweren Opfer in die Zukunft zu blicken. Sie wird eine arbeitsreiche und darum eine köstliche sein. .Wenn ober einmal der Rhein Tonau-Kanal gebaut. Elbk, Mol, dau, Oder und Weichsel an die gewaltige Herzad der Mittelmächte angeschlossen sein werden, dann wird tausendfältige Frucht dem blutigen Samann lohnen Westfälischer Stahl und Kohle, Berliner Maschinen und Wiener Möbel, bayerisches Bier und Leder, Württemberg! che chenu sche Produkte, Bücher aus Leipzig und Zucker au Magdeburg sollen in Zukunft geruhsam, den schönen, schnellfließenden Strom nach dem fernen Osten vinav schwimmen, ohne daß in feindliches Späherauqe die Schiffe auch nur zählen kann. Die englischen Zwingburgen Gibral tat, Malta und Suez haben für uns d'., Schrecken verloren. Tann wird auch eine macht, Flotte der .Tonaumachte au dem Schwarzen Meer kreuzen, und diel, leicht graben dann die Söhne der Sot taten, die heute mit Blut und Eisen die Weafreiheit für Mitteleuropa erstreiten bereits auch den Kanal, der daS Pontische Meer mit dem Euvbrat verbindet. Und dann, wenn nicht früher, wird das grau fame, völkerlnebclnde England am Ende feiner Macht fein'. Die Scheu vor Nachäfferei dar nicht dazu führen, einem guten Vorbilde bloß deswegen nicht zu so,qen, weil man in den Geruch eine geistlosen Nachbeters kommen könnte, und dadurch sich mancher Lnnetzmlichkit zu heraulKn. :" t ntmw , in'. .--- , . Der Fass von Während die französische Presse nach hier bekannten Methode der Täuschung de Volle sich bemüht, die Katastrophe von Kut el Amara als einen unbedeutenden Zwischensall" abzutun, gesteht eine Mel. dung der HavaSagentur au London ein. daß die Nachricht davon selbst in Englitnd eine niederschmetternde Wirkung ausübte. Da Publikum von London, meldet Hava nach Pari, war zwar schon halb und halb aus die Nachricht vorbereitet, nichtsdesto weniger zeigte e sich bei der amtlichen Mitteilung von der Kapitulation Towns hend sehr niedergeschlagen. Sie verbreitete sich am Camstagnachmittag gegen 5 Uht in London, getade al die Straßen von WcsttNd sich mit Besuchern süllten, die au de Nachmittagsvorstellungen der Theater kamen. Tas Volk bewahrte Schweigen, aber jeder warf dem andern ausdrucksvolle Blicke zu. Cin Niickblick Am 2. November 1915, als die deutsche Eroberung Polen vollendet, der Vor marsch nach Serbien begonnen hatte, der Vietvetband dagegen auf ine gescheitelte Offensive tn Frankreich zurückblicken mußte und die Hoffnungen auf ine Ein nähme Konstantinopel Immer geringer wurden, verkündete Aöguith der Welt un serer Feinde zum Trost, daß General Nixon's Streitmacht jetzt in greifbarer Nähe von Bagdad stünde. Und mit der bet englischen Ministern schon selbstvn stäildlich gewordene Methode, den Gene ralen des Vicrverbandes reichliche Lorbee ten auf Vorschuß zu spenden, sügte r hinzu: .Ich glaube kaum, daß im ganzen Verlauf des Krieges eine Reihe von Ope rationcn orfichtiaet vorbereitet und her vorraaender geleitet wurde und bessere Aussicht aus endgültigen Erfolg bietet. a!S der Vormarsch auf Bagdad". Bisher war auch alles ot aegange: Im Oitover 1914 war Basra besetzt worden und A., ang 1S1Z hatten die Englanver den Vor marsch flußaufwärts angetreten. Vom 12. bis 14. April -siegten sie ve, ycloa.- am 3. Juni ernav sich Amara, am 4. Juli wurde Nasrijch genommen, am 23. September Kut el Amara, uns nunmcyr schien der Fall von Bagdad unmittelbar bevorzustehen. Es sollte ander kommen. In der Nahe von Kiesiphon fand der englische Vor. tnarsch ein unrühmliche? Ende; die allzu weit vorgeschobene Streitmacht' General Townshends mußte nach Kut el Amara zurückgehen, und feit Anfang Dezember mußte sich da englisch Publikum damit begnügen, den voraussichtlichen Sieger von Baadad im Tigrisbogen eingeschlos sen zu sehen und mit von Woche zu Woche steigenden Besorgnis auf den Entsatz zu hoffen. Beruhigende Meldungen des tap fern General wurden von Zeit zu Zeit im Parlament verlesen. Der Nönig sandle eine ermutigende Botschaft an den Einge fchlossenen; in gtoszter u wuroe eine Entsatzexpeditikm u Hilfe usgesandt. Noch einmal flammte die vssnunz oek VieiveibandS zu höchster Höhe empor, als der russische Vormarsch in Persien und der Fall ErstrumS am 1. yevruar vie og lichkeit eines Entsatzes durch russische Hilfe dem gutgläubigen Zcitüngsleler wenigstens möglich erscheinen nesz. uiir gusschweifender Phantasie verkündete der Daily, Telegraph am 15. Mar, ver aueir: Die türkische Armee ,n Mesopotamien läuft Gefahr, durch eine Vereinigung der Russe mit den Engländern vernichtet zu werden. Die syrische Armee wird dann dasselbe Schicksal ereilen, und selbst wenn die mcsopoiamische Armee sich beizeiten noch sollte zurückziehen können, so wird sie aus der Bersoigung rou,lanoig auinciun werden. Die militärische Lage der Tür kci ist derartig, daß ei baldiger Sonder friede in Aussicht stehen dürft. Auch in Sofia ist man sich bewußt was eine Kapitulation der Türkei bedeuten würde, und überlegt sich ebenfalls den Weg zu einem Sonderfrieden! Wir kennen diese Entente.Phantasien auZ der Geschichte von Antwerpen und Gallipoli. Es pflegte auf die ausschwei senden Erwarwnaen in etwas unsanfter Rückstoß in die traurige Wirklichkeit der Dinge zu folgen. Im März und April scheiterte ein Entsatzversuch nach dem an dern; statt eines greifbaren Erfolge! kamen die Enthüllungen im Parlament und Presse, aus denen hervorging, daß nicht nur der Vorstoß TownshendZ auf Bagdad mit völlig unzureichenden Streit kräften erfolgt war. sondern daß auch bei ' n. ,r i . I.f,r W. T1...TI( Ost,- wt miaserveoiiion or wcuciui mer 8 nicht viel besser stand, daß na mcntlich der Sanitätsdienst vollkommen zusammenbrach, daß die Verwundeten in einfachen Flußbooten zurückgeschafft und allen Unbilden der kalten Nächte ausgesetzt waren, daß in der Schlacht bei Ktcsiphon nur für 500 Verwundete Ansorge geiros, kea war. während tatsächlich 4500 Ver, mundete zu behandeln waren, daß 600 Verwundete in einem Schiff mit nur einem einziaen Arzte, mit Ungeziefer be deckt, in Bombay ankamen. lMorning Volt 6 vril und Time! 14. Marz), Schließlich war es auch nicht mehr zu leugnen, daß unter den indischen Entsatz ttuppen Meutereien ausgebrochen waren. (Siehe Jndiaman vom 14. Apnl). IM mer besliaer wurden die Angriffe der eng, liMn Presse auf die ganze Unterneh mung. Daily Telegraph vom 21. März nennt den ganzen Borltosz aus xzagoao einen unentschuldbaren strategischen ycy ler, der im günstigsten Falle nur neben sächliche Erfolge zeitige konnte, während ein Mißlingen, ja nur eine Hemmung, einen höchst fchadlichen Verlust an Pre stiae im ganzen Orient bedeuten müßte. Tily Mail vom L7. Mär, nennt TownshendS Expedition In Wilde Aben. teuer, da an da Glücksspiel von Gau,, voll erinnert. Es sei nur so zu erklären. daß man den Mißerfolg an den Darda nellen mit der Eroberung von Bagdad auszugleichen hoffte. Die Gründe für daS Vorrücken von Kut nach Bagdad feien politischer, nickt militärischer Art gklve sen. Als militärische Unternehmen sei jdie Expedition dir schlimmste, die je Kul el Fmara. diesem Kriege unternommen wurde. J näher da unvermeidliche End der bcla. aerten Fcstung heranrückte, um fs angst. voll.-r wurden die Vergleiche, die mon zwischen dem heroischen, aber vergebliche Aufhalten Gordon der Eiyittum ,'i,d dem nutzlosen Widerstand de. tapfer Zownkhend zog. Und immer txi,t!,che, wurde andeierseil die Erkenntnis, ws, bel den Kämpfen bei ut el Amara auf dem Spiele stand. .In jedem andern Lande der Welt würde die einzig rick.ige Taktik ein Rückzug nach der See fein, fante die Morning Post am 81. Januar, .aber in Asien kommt fast alle, auf da, Prestige an.' Mit Bangen erwartet England (wie Daily Telegraph vom 1. Januar sagt) Nachrichten über da, Scksick sal der Stre.t.uach!. die sich in den Rachen de türkischen Löwen stürzte, denn eint nur einigermaßen sensationelle Niederlage würde unsere Stellung in Persien. Bfgha nistan und in Indien selbst schaden; von größter Wichtigkeit siir un ist. daß aus diesem Kriegsschauplatz kein widrige Er eigni, eintritt, da unser Prestige schad! gen könnte." .Die Eoldcrtenehrt nsor dert den Entsatz von Townshend meint die gleiche Zeilvng am 15. April und der gute Klang de englischen Namen, m ganz Westasien hängt davon ab." TaS Ercigni. daS England mit immer, steigender Beklemmung vorausgesehen hatte, ist eingetreten. In Afghanistan und Indien wird die Nachricht der englischen Niederlage geradezu niederschmetternd wirken. Man möchte den Jndiern von sab-llxiften Siegen bei Neun Chapelle. und Loo, erzählen, die der Orientale glauben mußte, weil er sie nicht nachprü fen konnte. Die Kämpfe der Inder in Mesopotamien sind innerhalb deS indi schen Horizont! auegcsoehicn woroen uno ihr ksckämendkZ Ergebnis läßt sich nicht verheimlichen. Das bereit! empfindlich geschwächt Ansehen England im Orient hat einen neuen verhängnisvolle Stoß erlitten, den die englische Press von Woche 'H Woche immer ängstlicher fürchtete. Und auch auf die Neutralen urapas rann da! Ereignis nicht ohne Rückwirkung blei bm. Einst sollten die deutschen Schiffe wie tk Ratten au dem Loch herausgeholt und vernichtet werden, und e blieb dek Drohung. Dann sollte die große Offen sioe im Westen die deutschen Heere an den Rhein zurücktverfcn. ober bei LooS blie ben sie unrühmlich stecken. Einst standen auch die englischen Truppen auf Gallipoli nur einige Meilen von dem letzten und entscheidenden Siege entfernt, aber in die ftn wenigen Meilen gähnte ein verhäng nisvollr Abgrund., Obne zu wissen, welch historische Ironie sie damit heraufb? schwor, verglich Toily Chronik am 1L Januar kurz vor der Schlacht bei Ktesi phon, die Unternehmungen em TiariZ und auf Gallipoli: .Die mesopotamische Expedition entwickelt sich zu einem Feld zug erster Größe. Die Schlachten am Tigris fangen an. mit denen auf Galli poli vergleichbar werden. Die Ereignisse zeigen, daß etwa wie ein entscheidender Sieg erfochten ist. Die Vereinigung dek beiden Heere Aylmer und Townshend ist jeden Augenblick zu erwarten." Es war wirklich ganz wie bei Gallipoli! Die Beute von Kut el Amara. N-nstantinopel, 9.Ma! Bericht deS Hauptquartiers. An der Jrakfront im Abschnitt von Felahijch nur zeitweise aussetzende Tätigkeit der beiden Artille rien. DaS Steigen des Tigris hat auf beiden Seiten einen Teil der Gräben zer stört. Wir haben die unsrigen gleich wie der instand gesetzt. Die Namen der Hähern Kommandeure, die bei Kut el Amara ge sanaengenommen wurden, sind folgende: Außer dem General Townshend. dem Kommandeur der b. Puna, Jnsanterie Division, der Divisionär Maiios (?), die Kommandeure der 13., 17. und 18. Bri gade. nämlich die Generale TalaS und Grades, darunter die Hälfte Europäer, der Rest Inder. Aon den gefangenen Soldaten sind 2? Prozent Engländer, d übrigen Inder. Obwohl der Feind vor der Kapitulation einen Teil der Geschütze, Gewehre und Kriegsmaterial zerstörte und da übrige in den TigriS warf, verblieb noch eine Beute, die b,S jetzt noch gezahlt wird und mit leichten Ausbesserungen der wendbar ist. nämlich 40 Geschütze verschie denen Kalibers, 20 Maschinengewehre, fast 5000 Gewehre und eine große Menge Artillerie und Jnfantcrie-Munition, ti großeS und ein kleines Schiff, die gegen wärtig wieder verwendet Werden, 4 Au tomobile, 3 Flugzeuge und ine Menge Kriegsger'ät, das noch nicht gezählt ist. Die Waffen und die Munition, die in den Fluß geworfen wurden, werden nach und nach geborgen. Dit Einwohner von Kut el Amara, die nicht zu uns halten herü verkommen können, empfingen uni.mik Freudentränen beim Einzüge unserer Truppen, die sich bor allem damit befaß ten. den Belagerten Lebensmittel zuzutei len. Nach ungefähr zweijahrigek durch den Krieg verursachter Schließung der Universität Czernowitz ist e gelungen, die Wiederaufnahme de vollen Lehr betriebe! mit 1. INai zu ermöglichen. Mit dieser Wiedereröffnung wird allen von anderer Seite ausgesprengten Vermu tungen von der Umwandlung der deut schen Universität in eine anderssprachige der Boden entzogen. Schon seit dem Herbst vorigen Jahre ist die griechisch theologische Fakultät eröffnet, jetzt werden auch die philosophische und die juristische ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. AuZ Amsterdam wird gemeldet: Sir Ernest Shackleton, von dessen neuer Süd polezrpedition wiederholt Hiobvosten kinge laufen sind, gilt jetzt mit seinem Haupt schiff .Endurance" als verloren. Al die Königin Alexandra von England mit der Zarin im Juli 1914 das Erpeditionsschisf Endurance" besichtigte, schenkte sie dem Forscher als Talisman ein Medaillon mit einem Bilde des Ekkistodborus. - Da königliche Geschenk hat dem kühnen Reifen w'den kein Glück gebracht.