. . ..... . . . T,
: l Schwttvze perlen, t
Kcirninalroman von
(10. Fortsetzung). t i
' .Er ist ein lehr strebsam, tm
lich nüchterner Mann. lebenStlug und
ehrgeizig. Früher einmal hat er ge
spielt, hoch sogar, ober ich glaube,
er rührt jetzt keine Karte mehr cm. 1
.So so .... Er spielt also .
murmelte der Kommissar.
.Er hat gespielt", betonte der
Baron. t '
.Na - da, ist daZselbe."
' .Sie mögen eine grohe Erfahrung
haben. Herr Doktor', sagte der Hau.
Herr, .und I liegt mir fern, Sie
irgendwie beeinflussen zu wollen,
edet ich versichere Ihnen all Mann
von Ehre, dakj ich nicht da geringste
Motw für eine derartige Handlung
dei meinem Neffen finden kann.'
.Ja vielleicht irre ich. Jede'
Zallö wird e die Zukunft lehren!
Arm in Arm gingen zwei lichte
Gestalten die schattige All hinab,
tu dem Platz unter der uralten Lin
de an dem die Baronin am tigern
aenm Abend die Zusammenkunft
hatt. Ei waren Mary und d:e
Tochter de alten Kastellans. Lem
Zöllner, richtig Helene Zöllner, die
Jugnidgefpielin der Baronin, die
vertrauteste Freundin seit deren
Kindheit. Die beiden Frauen lenk
ten ihre Schritte zu der Bank unter
den Linden.
Träumerisch blickte die Baronin
kl das hellgrüne Blätterdsch über ,l
zrem Haupte. -
.Also, du liebst ihn. Hella,' fragt,
sie und sah ihre Begleiterin lächelnd
an. . ., .
DaL junge Mädchen mckte ein paar,
'mal energisch mit dem Kopf und er.
rötete. , . . .
.Und seid ihr schon eirnfll Hat
Nck, erklärt?'
JSa, Mary. Vorgestern war er
bei unö. ali der Bater weg war,
Da hat er mir seine Liebe geftan
w
Meinen bmlichsten Glückwunsch,
Kind! Eott gebe, daß du in deiner
t i n -f ii m Vrtni'
Eye gmancqci witjt, u'
Willst du mir nicht verraten, wie er
htiiti Kenne ich ihn?'
.Melleicht! Möglich, daß du
ihn zufällig irgendwo getroffen hast.
druden in aven ooer in iwig
hrunn. Er ist PolizeiSeamter."
Nnl!z,ibeamter?'
Vielleicht hast du schon von ihm
fit- beikt Wurmser.'
.Wurmser? Doktor Stephan
Wurmser?' fragte die Baronin über
ras At.
.Ja. Wieso kennst du seinen
Taufnamen V fragte Helene erstaunt.
- .Weißt du. wo sich dieser Doktor
jetzt befindet?' , t
.Nein. Mary. Wie sollte ich da?
wissen?'
.Du kleiner Strick du! Sag' die
Wahrheit! Warum bist du heute
plötzlich herübergekommen? , Du weißt
wirklich nicht, wo sich jetzt dieser
Doktor Wurmser aufhält?'
.Ich schwöre eS dir, ich habe seit
vorgestern nicht mit ihm gesprochen.
Ich weiß eS wirklich nicht. Wo so!!
er cen mt
J&ol Da schau' einmal hinun.
ter!' rief Man, mit Hellem Lachen
Vom Haufe her kam durch die
Lindenallee der Prlizeikommfisar
Doktor Stephan Wurmser schnellen
Schrittes auf die Damen zu.
öella glaubte ihren Augen nicht
trauen zu können. Eine warme Röte
überzog die Wangen deö lieblichen
Mädchens, und, die dunklen Augen
strahlten dem jungen Manne" entge
gen.
Doktor Wurmser trat auf die Da
mtn in. verbeuate sich vor bei Ba
ronin. die - ihm , lächelnd . die Hand
entgegenstreckte, und sagte:
.Borstellen brauche ich wohl nich
Die Herrschaften kennen ja einander
bereits.'
DaS blütenfrische Gesicht des jun
gen Mädchens färbte sich rosig, all
- t. Vt CnnV
xs uci ycncviiH wuiuit v""
nickte.
, .Ich bin sehr angenehm überrascht
Sie hier zu treffen, Fräulein $tuai
bearükte er Hella lächelnd.
.Nur nickt so förmlich, liebe.
Doktor!' fiel ihm Mary ins Wort
Zor mir brauchen Sie sich nicht
zu verstellen. - Hella und ich sind
seit frühester Kindheit vertraut'.
Freundinnen. Ich weiß 'alles. Qe
nieren Sie sich nicht. Geben Si
ibr einen Kuk! Ich werde mich vor.
stellen, damit man eS von der All
auS nicht sieht!'
.Ader Mary!' wandte Hella in
tödlicher Verlegenheit em.
.Wenn du nicht willst, bitte!
DaS Glück, daS auS dem Antlitz
ihrer , Freundin strahlte, lieh - Mary
die eigenen Sorgen einen Augenblick
vergessen.
.Setzen Sie sich he? zu unö, Herr
Doktor! Nicht hierher auf die
ndere Serie, zu Heu natürlich!
Der Doktor folgte bereitwillig der
Auffordenrna der Baronin, D?
stände der jungen Leute feinden sich
tn Herzlichem Druck, was Mary
selbstverständlich nicht bemerkte, da
sie in die entaeqenqesei'te Nlchtun
i
bNnm.HM M-zu-Mta.
August Weißl.
.Wie geht'I zu Hau?" fragte
Doktor Wurmser.
.Ach antwortete Hella
HanS macht dem Bater viel Sor
gen.
Wal ist denn mit vetnem Bruver
eigentlich wieder Ic8?' fragte Mary.
DaS ist schwer zu sagen. Ich
glaube, eS steckt ein Mädl dahinter,
denn seit einiger Zeit ist er wie aus
gewechselt."
Ein Mädchen, glaubst du?'
,Ja, ich glaub', die Tochter vom
Gärtner hier. Tu weißt doch, wie
harmlos und fröhlich er war, jetzt
st er immer so finster. G.inz einen
wilden Ausdruck hat er manchmal im
Gesicht. Und so waS Scheues. Ganze
Tage verbringt er außer Haus!
Denk' dir nur, er, der früher nicht
wegzubringen war vom Kastell, dem
es die größte Freude machte. daS Ge
wehr über die Schulter zu werfen
und hmein in den Wald zu lau
en."
.Wohin geht er denn jetzt?"
.Wir wissen eS nicht. Gestern
war er den ganzen Tag in Wien.
In der Früh mit dem Acht.Uhr-Zuge
fuhr er hinein und am Abend so halb
acht Uhr kam er erst zurück .
DaS Geräusch eiliger Schritte
wurde hörbar. Durch die Allee kam
Johann auf die kleine Gesellschaft zu.
All der Kommissar den alten Die
ner erblickte, fuhr ihm ein Gedanke
durch den Kopf.
T Baronin rief Johann schon
von. weitem an: Wollen Sie von
mir eiwaS, Johann?'
.Ja. gnädigste Frau Baronin. Ter
Herr Oberleutnant läßt fragen, ob
er Frau Baronin feine Aufwartung
machen darf.'
ES wnd unS freuen, wenn er
hierherkommt. Sagen Sie dem
Herrn Oberleutnant, daß wir ihn
hier im Park bei der Linde erwar
en.'
Johann wollte wieder gehen. Aber
der Kommissar hielt ihn an.
Sie, bitte, welchen Zug haben Sie
gestern benutzt, als Sie in die Stadt
fuhren?'
Den Acht,Uhr-Zug. Herr Kom
missar."
.Danke!"
Johann eilte wieder zum Hause
zurück. Der Kommissar wandte sich
an die Baronin: Können Sie sich
erinnern, wann Johann gestern abend
auS der Stadt kam?" -
.Ja. beiläufig. Eine halbe Stun
de bevor wir zum Abendessen gin
qen wir soupieren immer um
halb neun. Dom Bahnhof bis hier,
her ist nur eine halbe Stunde, also
dürfte er nach dieser Berechnung um
halb acht angekommen sein."
So mußte dn Bruder dieselben
Züge benutzt haben, wie Johann?"
wandte Wurmser sich wder an He
lene.
.Schon möglich."
Mary, die vielleicht den Gedanken
ganq des Kommissars erraten hatte.
bemerkte: Herr Doktor, Sie dürfen
nicht vergessen, daß nach Baden je
den Augenblick ein Zug kommt. Dn
Zeitdifferenz drückt sich natürlich bei
der Wagensahrt nicht genau aus unv
überdies könnte das wohl nur Jo
bann selbst oenau feststellen
Kennt Johann den Bruder Hele
nes? Eigentlich,' korrigierte er sich
selbst, .ist diese Frage überflüssig.
Bei dieser nahen Nachbarschaft ist es
wohl selbstverständlich, daß sie sich
kennen
Nicht so ganz. Herr Doktor. Bor
vielen fahren hat er den Hans tret
lich oft gesehen. . Hans war damalZ
noch ein, kleiner Knabe," antwortete
Mary. .Die letzten drei Jahre hat
HanS beim Militär verbracht. Er
ist erst im vorigen Herbst wieoer naq
Haufe kommen.
.So so .... Also er rennt um
nicht....", murmelte der Kommis
sar.
Ehe Mary etwas erwidern konnte,
trat Oberleutnant Baron Waiden zu
der Gruppe,
.WaS Neues. Herr Doktor?" fragte
er. indem er in einem Korbstuhl Platz
ahm.
.Vorläufig noch nichts Besonde
reS.
.Also hat man ihn noch nicht?'
.Ich bm noch immer auf der
Suche."
.Hier, bei den Damen? Wenn
Ihr Beruf Sie immer mit so schö
nen Repräsentanten der Menschheit
zusammenführt, dann sind Sie wahr
lich zu beneiden!"
Dem Kommissar war es sehr an
genehm, den Oberleutnant in Marys
Gesellschaft zu sehen. Er hatte ge
stern abend keine Gelegenheit gefun
den, mit dem Offizier zu sprechen
oder ihn zu beobachten. Wenn in
Ihm auch nicht der geringste Verdacht
rege wurde, daß Baron Walden in
Zusammenhang mit dem Verschwin
den des Schmuckstückes gebracht wer
den konnte, so war er ja schließlich
doch eine jener wenigen Personen, die
den Aufbewahrungsort kannten. Me
er jetzt den jungen, lebensfrischen Of
fizier mit Mary in harmlosem u
sprach sah. stieg auch mcht der ge-
?MNM'AUK-NV V
1.. .0 vc kü
Tägliche Omaha Tribüne,
Haltung de OfsizierS eine ertiin
teile ein könnte. . :
Doktor Wurmser begann absichlli
bai Gespräch wieder aus die Hloii
fälle bei gestrigen Abend! zu le
ken. Nicht, um Aeußerungen de;
Oberleutnants zu hören, wohl aber,
um den Ton ins Ohr zu bekommen,
den jener dabei anschlagen würde.
Baron Waiden sprach in der un
verfänglichsten, freiesten Art. die nid
sicfc denken konnte, über die Angele
aeiiheit. Der Kommissar gewann diq
Ueberzeugung, daß jeder Schritt nad.
der Richtung nur vergeudete ijm ve
deuten würde. In dem haldstündi
aen Gespräch, das unter der Lind
geführt wurde und ausschließlich du,;,,
leidige Angelegenheit behandelte, erj j
kann!: der Kommissar aber auch, M
er an dem geraden, offenen. lieben
würdigen Mann einen werwollei
Mithelfer finden könnte, falls e
dessen einmal bedürfe.
Und die halbe Stunde genügte au
dem Kommissar, um zu der Erj
kenntnii zit gelangen, daß der jung.)
Offizier und die Baronin wärmei
für einander fühlten, als eS ein blofj
gesellschaftliches Berhältnis erheischj
hätte.
Doktor Wurmser fand eS nur gan
begreiflich, daß die Baronin naö,
kurzer Zeit den Vorschlag machte
eine Promenade durch den Park i
unternehmen. Auch Hella und er be
grüßten diesen Spazierganz freudig dm. T
Wenn auch die Baronin von ihre k'isarne, reinliche Frau sucht
Liebe wußte, so war es doch schöner, ft,auIlst für 4 oder 6 Stm,
aan, allem mit dem geliebten Madi v ' s' " V.- ., ; w
i r CC. f.;t
chen sprechen ,u können Er schilt,
" T J VV MM1 '
H btn m
m ,4 0rt rtTTin s?,n ait TrtnitMT. uiitl
hatte sie diesen Augenblick fchon er, eiblid)e Hilfe verlangt Deut
sehnt. So vieles hatte sie ihm zi-, id,e Frau mittleren Alters siir Land-
iltl VIV UUV'U WU .w ........ s
sagen!
Unaesiüm faßte Leo die Hand Mai ,
rys und bedeckte sie mit Küssen. !
" m i.l
Wo warst du denn heutet sragte, ,
jättlicki ; ;
.Ich höbe' in Wien Besorgungen
gehabt und war dann beim Advoka
?
4 j j vut tuyvu. vvyiiui'HkivMi
Beim Advokaten?! Hast du dentt ,'tcn Brief. Fred Boldcnow. Bloam
i geschäftliche Angelegenheiten?' I lfield. Nedr. G
.Geschäftliche Angelegenheiten ge
rade nicht - aber - er ist ja nicht
nur ein Rechtsfreund, sondern eir
alter Freund unserer Familie unl
besonders mir sehr ergeben. Und da
hab ich ihn yalk um vcai geveien.
.Warst du heute wegen di
''r w.r.:to!ce'Sfrricl Co.. 7 Patter,
Halsbandgeschichte bei ihm?" fru
Leo weiter. j
?!a. ja. wegen der Geschichte 1
antwortete Mary nachdenklich. .Abei
wir sprechen lieder niazi oaiuoer. zc
höre ohnedies den ganzen .ag vorc
;a niiWrm irmhU bu mir. l
IIU.9 uiivvuiu 0 V
en , tii :. xnr,
.Was soll ich dir denn erzählen
Das ein. daS mich interessiert. I
w.. w ,n N'
in Tan b ern bef
Gott fei Dank, der anro i,r Meoei.
famos aeaangen.'
Gotllod! Also vu
;ä W.V S S. S
tIW, . mub ,4 q
stimmt.
"V . .. r v - 7' , . ' i
ffrftr hrrnn" :
Mary hängte sich schwer tt ven -v.
.2 . An
Du - 4 ütierte "sie mit be
wegter Stimme, ,es wäre schrecklich
w m Ilil
unsere Hoffnungen sind auf diese
i, fßiit fts4 '
VUiii fv öv!vV I
.Mache mich nur nicht ängstliche
Mary! Sonst werde ich nervös uni
dann kassiert mir nock ein Malheur!
Unsere Hoffnungen liegen in unS.' ' ,
X. . V. W V.ji
r orullie zaiuiaj vm ami vct,
Geliebten und ergriff ihre Hand.
Mary zögerte einen Augenblicks
dann sagte sie in bestimmtem Tone
.Du hast wirklich recht. Wenn du,
auch schließlich Zweiter wirst. waSZ
tut's? Wir werden schon ein andq'
res Mittel finden, den Bater umzuj
stimmen
.Weißt. Kind, ich denk' nicht gern;
href TOönürfiffit. ahn deiriliÄ !
wär'S schon! Tu Iveißt ja. wie diö Auto jjooruomc.
Geldleute sind, wenn man Pech haU Auto-Tächer von $13.00 aufwartö;
Sie haben dann erst recht Angst um!,Sitzüberziige von $10.00 aufwärts.
ihr Geld und werden rücksichtslos. Dach Staubdecken von $1 aufwärts;
Sie sitzen mir ohnedies im Nackens Dächer neu überzogen und repattcrt.
"- . . . 7.
Das bißl jugendlichen Leichtsinn muß-
man gehörig bezahlen!"
.Latz nur, laß nur. Leo! Wi
werden schon n Mittel finden!'
.Nein, liebe Mary." antwortete de:
Offizier ernst und mit Nachdrucks
.nicht .wir", sondern ich!
K .H'SM
.ist. d ntt Ich, Bit fj
btÄn m. jl,
tn Veivangeieaenyenen: )
nur hübsch meine Sorge sein!"
Mary blieb stehen. '.
.Was?' rief sie. .Da, Weib, da
dich liebt, das deine Frau werdm
wird, sollte nicht das Recht Habens
,deine Sorgen zu teilen?"
(Fortsetzung folgt), .
- , , ,
D i e R i ch t u n g. In Erman
gelunz von Kavallerie fährt ein Auta
voraus, um das Geländc zu erkunden
Dicht dahinter marschiert die Be
deckunaSmannfchaft, welcher die.
Dämpfe aus dem Auspuffrohr d9j
Autos ,n die Nase steigen. Selbfti
verständlich wird kräftig, geschkmpft,
Da dreht sich der Führer des Wagen?
um und sagt: .Ganz egal, ob'S Kuch
da hinten stinkt. W:r mussenSöoch
etMrtiLii'i. vor . Linkt!- H
.Kn. n. ß!f
lUHVlfUtt" ßr f JfH
Freitag, den 16. Juni
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