2Me OmaZa ZtlUat ;r f Y i . ZieDrejsur des . L i X f mxo seine uvell tut Kriege. Von W. Cchkiirrmann, LlncgSbcrlchtcrstatter. Groß!! Hauptquartier, , . am IS. April 1010. Nahe an d belgischen Grenzt liegt die oiw ,razo,,che Ardenneiisestung ifiucrol Tie Ardennen verli ?en Licr für (in itein. lich ßioßez cbict die ungkpslkgte Ukp k pigkkit, die diesem Waldgebirge sonst eigen 4uiyn.n yunu iuiiu;cii c 1 1 1 PUUI streute struppige Kiefern, dünne Heide, traut, da der rauhe West zerzaust hat. und um schivarze iiiiassctluch jiiibct man Ansähe zu typischer Hochnioorbildung. Keine Hütte, kein Acker, ein Mensch weit und breit. Diese unwirtliche Gegend frißt das Sibirien Frankreichs. Ta hinein hat Vauban eine seiner MusterleiNunaen ae. in mk Ks. A,;-.t.. i j.f. .!.. baut, die Festung Nocroi, deren wunder !voll gleichmäßig in die Erde geschnittener ru.idritzstern von Wällen und Bastionen .in allen alten Lehrbüchern der Bcfesli, 'gungSkunde abgebildet worden ist. Längst !s,nd diese Wallgürtel und Nedoutcn be ,deutungsloZ geworden, ober da sie in einer dünn besiedelten Gegend ohne Verkehr nie jmandcn störten, so hat man die Kosten gespart, sie abzutragen und einzuebnen. Und durch diesen zufälligen Umstand ist die Festung Rocroi vollständig so. wie sie i Sanitätsliund 1 ' . V ' U z v i i'c, w-j - V ! ' V ' "fi-ft -?l '. AS -i t ; - ' ö 5 ')' - K iififtt'" J-i v3 ? - h 1 ' ch,.. yfrfs:' ;v;- 7' 1 Hi II w-)?) 11 ji' " 1 r-v 1 ! Lanitätöhund mit Miltze eines " Verwundeten. :; s 1 au. NaubanS Vlänen erwockilen iii, er halten geblieben, ein Denkmal aus alter 1 Zeit, ein Freilichtmuseum von Frankreichs ) kriegslustigste,! Entwicklung. Gar trobig ragen die mouergeschlldten Walle, hinter denen sich die einstöckigen Bürgerhäuser und selbst die niedere Kirche versteckten, so daß denenige, der dem einen der bei Vttt ÜirtSin 4iis(4ivf4f ti!rfi 2 hnn j V. Xv'tUIVIl.iLb guiUllllt, f lIUjl Wll VW tetoW sieht alä die Spitze des Kirchlur me.. Strahlensörmig laufen die Straßen von allen Seiten auf dem kleinen Platz i zusammen, welcher den Mittelpunkt bu det. Alles ist ganz eng beisammen, denn Roaoi hat, obwohl eS Stadt ist, im Frie de kaum 900 Einwohner. Der winzige Raum, den die Bürgerhäuser einnehmen, i, sieht - zu dem Durchmcss'r des Befesti f jjUttgsjzutlli vi. 111 xjiiiiunmo, luii vit einem durchgeschnittenen Apfel das "Ge I)äuf zur Schale. Bon dem Mittelpunkt des Platzes aus kann man samtliche Hau. 1 fltrin ftpnfis4iUtt nlSn hnn icfs II IHUII UlVUUfUh) . " V Q gehen. Die Polizei dürste hier also ein . leichtes Arbeiten gehabt haben. Aber in ,' den Jngängen der Bastionen, Nedoutcn. Halbmonde, Lunettcn. Haupt, Zwischen 4 und Verbindungsgräben kann .man tage I lang herumirren, ohne sie olle gesehen zu yLvcii. In dieser Stadt, die sonst außer den Kleinbürgern, die darin geboren waren, ur den Schäfern bekannt war. welche in den Steppenländercien der Nachbar schaft ihre in die intensive Landwirtschaft des übrigen Ostfrankreich nicht mehr hin ir- ' einpassenden Herden austriebcn, hat sich f ein Betrieb von besonder Art allsgetan, einer, der erst im Kriege z seiner Be y' deutung gekommen ist, nämlich die deut I sche Eanitätshiinddressur. Da hügelige s Land, die kleinen Buschwälder. - die Schilshaldcn um die Sümpfe, die Tücken ' . des Moorgrundck, die unübersichtlichen Heckenrevic boten alle Schwierigkeiten dar. die auf einem Schlachtfeld schlimm sttnsalls überwunden werden müssen. Schon das war bezeichnend für den gan zen Ernst der Vorfülirung von kricgs liZgebildct'en Saiiitätshun'den, der ich bei Rocroi beigewohnt habe, daß man ein Ge ) lände zur Ausbildung und Vorführung gewählt hatte, welches die ungunstiglien Möglichkeiten in einer Häufung darbot, wie sie voraussichtlich im Ernstfälle nie knols vereinigt fein werden, l' . Die Anregung zur Ausbildung von ' Sanitätshunden geht von dem Deutschen Ve::!n iir Ssnitätshunde aus, der seit Sanitätslmndes i seiner Gründung im Jahre 1803 unab lässig bemüht war. die Anteilnahme der eeresverwallung sur die Ztriegsverwend barkeit des Hundes zu wecken und zu die em Zioecte au eigenen und durch Gou ner zur Aerfiigung gestellten Mitteln eine Anzahl von Hunden ausbildete und be, reitstcllte. Schon frühzeitig hatte der E.yes des Feld anitatswesens den Anre gungcn deö Vereins feineAusmeiksamkeit zugewendet. Xiisu nahm einen bcdcu tcnden Aufschwung, nachdem im Jahre iw wrstzyerzog Friedrich August von Oldenburg die Schirmherrschaft über ihn angenommen und ihn von da ab In außer ordentlich reger Weise gefördert , hatte. Inzwischen hatte man auch in anderen Ländern, in Belgien. Holland. Nußland und Frankreich mit der Ausbildung von Sanitätöhuiiden begomien und sich die deutschen Erfahrungen, vor ollem ober daö ausgezeichnete deutsche Hundemakrial zunutze gemacht. Aus Grund der vor dem Kriege vorgenommenen Prüfungen und Uebungen war man berechtigt, onzuneh men, daß die Hunde sich im Ernstfallt gut bewähren würden. Da kam der Krieg und wie auf so vielen Gebieten, so brachte findet Vrrwundcten. r''4 Yf V, : vV K 's. y v f V :s: i . J i ' I-c ."n ' f r4,, Zs A 51 s - s V V . i 4U ' 1 v. - V- . i s 1 jr -V -t V - 1 s 5. Kl. A ' K V ' '& : 9 fär V. 6 t m,, Notverband einks Verwundeten nnch er auch auf diesem ganz neue Anforde rangen und es zeigte sich, daß man zu und neulernen mußte. Aber es bewährte sich auch zweierlei: Erstens die strenge Sachlichkeit, mit welcher von jeher unter Ausschaltung aller , Sportsscrerei nur brauchbare Leistungen bei der Ausbildung der Tiere angestrebt worden waren; zwei tens die wissenschastlich-mcihodische deut sche Begabung, die sich sofort nach neuen Anforderungen zu richten lernt. Die Aufgabe des Sanitätshundes war und sollte nach der Friedensausbildung die sein, als Gehilfe des Menschen die Nachsuche nach Verwundeten auf dem Schlachtfelde vorzunehmen. Fand er einen solchen, so konnte er sich seinen Führer auf dreierlei Art bemerkbar machen: durch Verbellen, durch Verweisen mit Gegen stand und durch Verweisen ohne Gegen stand. Von diesen drei Dressurakten hat sich die des Verbellens, welche die einfachste und naheliegendste scheinen könnte, im Kriege nicht bewährt. Es kamen sehr diele Fälle vor, wo es durchaus unerwünscht War, daß der Hund durch starkes Laut geben die Aufmerksamkeit des Feindes auf die Krankenträger lenkte. Insbesondere War dies im Stellungskriege unange bracht, wo überhaupt die Verwendbarkeit deS San'itätshundeS äußerst beschränkt war. Das Verweisen mit Gegenstand bestand darin, daß der Hund irgend einen Ge genstand des Verwundeten aufnahm und dem vuhrer brachte, einen Patronenrah men. die Mütze, im Notfalle ein Büschel Gras oder einen Zweig. Da! hatte aber den Nachteil, daß der Hund diese Gegen stände zuweilen veklor, daß er gelegentlich den Verwundeten an solchen Dingen zerrte, die er noch am Körper hatte, daß die feindlichen Verwundeten von tiefer stehender Intelligenz, namentlich Nüssen, denen sich der Hund nahte, um einen Gegenstand aufzuheben, nach dem Tiere schlugen und dieses scheu machten und für die weitere Verwendbarkeit verdarben. , Das Verweisen ohne Gegenstand aber barg die Gefahr In sich, daß der Hund, dem die Arbeit langweilig wurde, zu dem Führer zurückkehrte und sich den Anschein gab, als ob er etwas gefunden habe, noch dazu, wenn er durch die Erwartungs stellung des Führers dazu unbewußt der leitet wurde; das Nachsuchen führte dann nur den Verlust wertvoller Zeit herbei. Der Krieg stellte ober noch eine andere Anforderung. Im Frieden hatte man ganz hervorragende, ausgefuchte Abrichter anstellen und das Allerbeste aus zahlrei chcn Hunden heraussuchen können. Jetzt aber entstand ein Massenbedarf an Hun den. Man konnte nicht nur solche aus wählen, denen man im gegebenen Falle selbst Ziikuskunststllcke hätte beibringen können. Man mußte vielmehr ein Dies survnfahren entdecken, das.es geeigneten! Mannschaften ermöglichte, an jedem ae eigneten Hunde einen CaniiiiiLhuiid zu machen, da frißt, el kam derselbe Grund' et W. .s! m .!.. f - t. ,.. I" li ii'uumi;iru mein jaajiing oer um Iptiichf tii Geltung, welcher fi ermög. licht, jeden Rekruten mit gesunden Sin nen ,u einem tüchtigen Soldaten zu er ziehen. Dal gefundene Mittel erinnerte an da Ei bei EolumbuS. so verblüffend KZ tyVnt " nach'ragiich. IJIrm Tu nt ftnnS ,,1 CKf,! .! ,.- i , ',. .V u'"T eine? singerformigen Gegenstand ouö Le &Ärrr l'iTC 3BJfm ÜSlf'tm "J .''"m :B',r; Ä"' .? 6 ' ."'"'T' Bsl in den ffang und eilt ,u seinem Nllkrcr ? 'ilr r)UZ S Z 2 ill1'". .? "."b zurulr. ie und In bahrt NUN zu bim "S'ta 'türf FUHrer nach sich ziehend. Ich hab Sa nitätöhunde gesehen, die nach diesem Per nf,r,r ,,t,n'.Z.:. fahren erst vierzehn Taze ouügebildct wa ren und ihre Sache ganz grokarlia mach ren, ne. m.rfnfi Ist I.M ,M!. SBäral iiwfiihr WK ... f,,, .,!. K' ,!,, , S ftnh. m..k!i . ....,. , uuiwiii v (. v( i ii nrlX: .V iu"u. ,V.pM. UM öl'M kann sich vorstellen, welche Arbeit der Ber ein für Sanitätshunde in der Heimat ge leistet hat. um diese hohe Zakil von Sun den beizubringen. Es handelt sich dabei ... ' ' ' ' meist um wertvolle Zuchttiere. UebrigenS sink, ini.fn sinrfirtnhsmiri.T iva Verein, die schon im Frieden für die Sache gearbeitet hatten, auch in ihrer mi litärischen Stellung dasllr tätig geblieben. Tw erft.f s, .,ks!,5!,..e n Der Ehes deö FeldsanitatswesenS hat der Ausbildung von Sanitätshunden in imin ,nekmnk,n. m. i,h ......... U ' , "'L IIVHVMtllM Wm lassen, je mehr sich r oige zeigten; auch der Genera quat et .!.. v.,. .. K.i .... Kriagnng 17 etein. in ttfin fie vertreten 1','. widmete diesem Zweige der Berwundetensursorge lebhaftes Jnter essk. Gegenwärtig sind 1W0 Sanitälshunde v '.t V 'l f . ;. ", - tftbS& ts -hAf "V . ? ' , .'iJ t ;.".' . : A, it ff m -' ? V- V 4 x 4 Auffinden durch Tanitätshund. und Sanitätsbundsührer in Tätigkeit, deren Umdreklur nacb dem neuen Ver sakren iekt mit allen Kräften einaesckt hat. Bekanntlich ist bei jeder Division eine Sanitätskonipaqiiie. Jeder solchen sind acht Sanitätshundführer mit je einem Hunde zugeteilt. Die Führet sind zum Teil altere Kriegsfreiwillige, die na mentlich in Serbien und jetzt bei Verdun Gelegenheit gehabt haben, sich vielfach auszuzeichnen. Die acht Sanitatshund emer Knegslchule behandelt werden. Jiur, führet bilden eine eigene Korporalschaft, wenn eine Neuheit seit Jahren im Aus der älteste ist der Korporalschastöführer. lande eingeführt ist, versucht man sie in Der Feldsanitätschef erhält olle vier Wo chen Berichte über die Uebungen und gibt geeignete Mitteilung an den Verein wci rer. vie Aromen im Einfalle. v,e neue sten Erfahrungen. Bei Berlin hat das Kriegsministerium ein Ucbungsgeläude üt fein Sanitätshunde-Ersatzdepot Fang- schleuse eingerichtet. In Rocroi ist die r?.u:t'jij(...(h. ri.ee. i rmri i;:- v; mri . vumiuiai)uiuKiuiu jut vK uci ront errichtet worden. Bon hier erhal en die Sanita skompagmcn m der Feuer linie bei Verlusten Ersatz an Führern und Hunden. Gelegentlch. wie bei dem schnel lew Vormarsch durch Serbien. hat es sich l1 J-r h 1 ,u , . L Hunde zeitweise an die Truppen selbst ab zugeben, im übrigen aber hat sich die An gliederung an die Sanitätskompagnie als jiDcaiiiurjig crroicicn. I J . , r I Ueber die Erfahrungen wird wohl erst nach dem Kriege abschließend zu den ,ein. ur soigenoes möge yervorgeyoocil werden. Frischen Toten gegenüber der hält sich der Hund wie gegen die Ver wundcten. Polizeihunde haben sich, we gen der ganz verschiedenen Aufgaben, als Sanitatshunde im allgemeinen nicht be Lu Ch x 1 1 u 1 . cu u l i i. x. Ä v a 4 (üuiju. umn ueu Mllc 1 geeignetsten erwiesen der desche Schäfer Hund ferner det Dobctmann-Pinschet. der leider nur seltene Rottwcller und ge kgenilich der Airedale-Terricr. Von der Verwendung des Collies ist man langst fc!i j . rr I ftnufrtfMiiKM YtitUrnm 1iS Pi(K ,,, II I uv imn uuu uV Vuu "",,"' im Kriege standig zulernen So muh der Vuno z. 1a. an ocn -anüiia . öu. rn2f. n.2 (S 11 f In . t 1 1 I woyM werden. I lim, uu u uiut vu ii 1. . Mv- ' Wir sind heute längst von der falschen Vcrmenschlichung der Tiersecle obgekom men unv muicn oaycr oem unoc nicyi mehr Leistungen zu. die für ihn unmöglich, ino. Wir wi en, van ane me e üzicvien vom sclbststandig auf die Attnichensuche ausgehenden Bernhardiner, vom Neufund tu-i..- 1... ., 0 ,:v.r,r.ci vl. itr,. lUitVCl, JUCt UU &,UltUt.lJUl V tv UU lang patrouilliert und Ertrinkende sucht. schöne Märchen sind. An der Leistung des Sanitätshundes gebührt dem verstän digen Führer der Hauptantcil.. Aber in manchen Fällen, wo Menschenkrast nicht ausreicht, können die Sinne des Hundes eine wertvolle Ergänzung werden. In Schnee und Schilf, in Sümpfen Uni, Dickichten, so auch zetzt wieder in den Struppwaldern bei Verdun wurden wie J den Statistiken, welche jede, Jahr t . . . Kl" vandeikmin, lerium llbit d e ,. ins.,, 'den werden, ehlt ,e ein Artikel, und 'ar gerade der wichtigste. Seit mehr als hundert Jahren über chmemmt stra nk. reich die ganze Welt mit seinen Phrasen. selbst die Neger erhallen diese Ware, die ihnen zwar .de, Aftern mit einer Tch. S rc",bf ein Tracht rViT IV"11'.1' die letztgenannten Kultu rereign isse zu trösten. Wa, diese Phrasen bedeuten, sehen wir heute. Ganzl Völker wurden damit verwirrt aemackt. llnt BnunotN ZveNttN r. . s: .. v . : j. i t . ! - . t l . - 7 .M "BI " ii i rr . r.v;. evi v , ucr ,onee eaie gegen VIt ? Mnöde Barbarei. In Deutschland selber wir'm diese Phrase" noch und ich bin ? wcn.g erstaunt Deutsche zu sehen. f-T ""i , '5"smuS und ?','"",ch noch unzertrennbar sind. Diese ' ' so ncs verankert, daß ich I hrtwniif kitlli HtCi ki. -. t . ' J . . f - . "!- "-' v"mpse In derselben Weise gibt ti Leute, die bi Mem Lebensende fest und unerschut gmllvei, weroen. vag v,e L-enoio, '?, "e,n bekömmlich fei. Herr ver kündet doch diese Weisheit in allen Zei üMm u 1 bi i f it 1 flIä m 2 '"L f,, '"J KffilL- K Also: wahr muß es s in, sonst wurde er raTCWr I .,.. I. UU.,l.l. " C V,n,xnr m """"'"7 von der französischen Presse heraus ffÄlÄ" ! ,UX,,UÄ geplappert werden, befindet sich die Phrase von der französischen Initiative. Der Franzose, heißt eö darin, besitzt viel mehr als alle andern Volker, und vor allen Dingen als die rechtsrheinischen Barbaren, die Gabe der Anregung. Er suche fortwährend neue Probleme zu lösen, sein Land sei sozusagen ein Ezpe rimentierfcld für die ganze Welt. Alle epochemachenden Erfindungen seien von ihm gemacht, und dies auf allen Gebieten. von der hohen Politik bis zur Mode. Er gehe stets voran, als Pfadfinder der Menschheit. Obgleich, wie gesagt, diese Sätze als Norm in allen fünf Erdteilen angesehen werden, ist es doch zu leicht, sie zu wider legen; und genug Franzosen selber haben es getan. Man braucht nur darauf hin zuweisen, daß im Grunde genommen kein Volk so fonservativ ist wie das französi sche. Man lasse sich nicht von dem ewigen politischen Wechsel blenden: was sich dabei ändert, ist nur die Aufschrift, der Inhalt bleibt derselbe. Es gibt aber mehr Kaufer als Kenner, sagt man mit Recht, und bei nahe für die Gesamtheit der Weintrinker bedeutet die Marke, die fein säuberlich c,uf dem Zettelchcn gedruckt steht, weit mehr als der Duft eines Getränkes. Fast alle Neuerungen, die in Frankreich einZeführt werden, geken nur bis zu den Worten; man spricht viel davon, weiter nichts. Rafft man sich zu einer wirklichen Zlus- suhrung zusammen, so. bleibt sie im An fang stecken. So erklärt es sich, daß die Verwaltung des Landes, unter den ber schiedenen Namen Königtum, Kaisertum, Republik ganz dieselbe geblieben ist; daß der sreidenkcnde Bürger, der nicht genug gegen ' die Religion und die Kirche schimpfen kann, feine Töchter in einem Kloster erziehen läßt; daß der antiklerikale FalliSres feine Tochtct kirchlich trauen lagt; daß die Routine der Landwirte jeder Beschreibung spottet; daß die fozia- len Gesetze unbeachtet bleiben; daß die Kinder in den Gnmnasien wie Zöglinge Frankreich. So sieht in Wirklichkeit das berühmte Ezperimentierseld aus. WaS übrigens von der französischen Initiative zu denken ist. hat der gegen wärtige Feldzug gezeigt. Selbst die ganz Blinden haben zugeben müssen, daß die Führung der Ereignisse Deutschland ge ht, und daß in keinem Augenblick die '. . w . u ' ftanzofichen Generale anderes getan hn. als ihre Bewegungen nach denen ,hz Kindes zu rickten. Immer kamen sj. sp. und es ist ihnen nicht gelun .tn bestimmend aufzutreten. Dies und 0nbcte Beobachtungen haben die gallischen Wortführer veranlaßt, ihre Initiative. anders zu gestalten, damit 'sie gbhaN bleibe 0 -...' . ' v.. fc'UHi 4CIV illUll UUllUU, VUH VLl Deut? iwat imliand,. fei. ,twS szu leisten, da nack, Eiaenart auslebe, dak dies aber ein Beweis feiner niedrigern Veranlagung sei. Alles sei in Deut ch land das Werk der Gesamtheit, und nur die unalaublicke Diszivli dieses Vottes mfy ihm möglich, Großes auszuführen, Wohet komme abet die Unterwerfung tm mm m-m untet bit &tt bcr . 1 Ordnung und der Disziplin? Ohne Zwei, feI auö ihrer sklavischen Natur; die Deutschen feien Knechte, sie gehorchten, ließen sich alles von ihren Herren gefallen; stt sein mmntn vt igencn Willen. ,., r! ,. aMn,ns hi.im.f,, tnK. " l wi fjtw"övlv vi.viium )-'' ' . v, ' V . vidualist. er sei per önlicher. der kollektive widerstrebe ihm. er sei frei, unab t3,. sVnfnri tnrni der towlffa rn.f uDll -- -?- - r i B.,h,,f.n s. flitihn tr iitifihi.iT (t uttm- ivii i. it utnuv v Mi.vv.vtji.uy mn.. ,.. T.ummMhn w,nn er Lberbauvt ekvas tue. der Franzose aber.. Ich überlasse meinem Leser, sich die schönen Sachen auszudenken, die der Franzose ausführt. Es ist einfach b nre kend. Ich eiß nicht, ob die Leute, die so twas schreiben, wirklich daran glaubeit. v i i derholt Verwundete von, den Sanitäts Hunden gefunden. Jeder dieser Verwun deten und mit ihm unser ganzes Volk wird den Männern Dank wissen, welche das Sanitätshundwesen im Frieden in nimmermüder zäher Arbeit Sorbereitet und dann im Kriege zu einem so uner warteten Grade der Brauchbarkeit aus 'gestaltet haben. Die smnzösijche Imtialive. on einem Franzosen. Da Volk aber, da. diese Ergüsse liest, glaubt sie, und auch viele Menschen im Auslande. Ein kurze Nachdenken ge nügte, um das Gebäude gallischer Logiker unrettbar in sich zusammen stürzen zu lassen. Sind die Deutschen Maschinen, die nur gehorchen können, wem gehör chen sie denn? Sind diese sogenannten Herren, die befehlen, emi dem Monde ge sollen? Gehören sie nicht selber der ger, manischen Nasse an? Also wären die Deutschen auch sähig. persönlich zu be stimmen und zu hmiUlu? Xu bißchen Folgerichtigkeit In den Hirnen scheint ober verflucht schwer zu sein, und wenige sind dessen fähig. Maurice Barrös allein hat ven Widerspruch geahnt, den ein findiger ikops an feinen Behauptungen heraus klügeln könnte, und er fand auch die Ant, wort: die Führer in Deutschland sind keine Deutschen, sondern stammen von den Kelten ab, sind ala sozusagen Franzosen. U Barrös, welche Geister hast du be, schworen! Diese Führer also, die die ganze disziplinierte Macht einer barbarisch Nation für ihre dunklen und bösen Er oberungs und Unterwcrfungspläne ge brauchen, wären in Wirklichkeit FranM sen? O weh, 0 weh! Wie kannst du deine eigene Nation, Hort aller Tugenden, beschimpfen! Bei näheret Betrachtung scheint es aber, daß die ganze persönliche Initiative, die den Franzose auszeichnet, sich zu die sen rechtsrheinischen verkannten Brüdern, die man mit so großem Unrecht unter die Deutschen zahlt, gefluchtet hat; denn unter den Bewohnern des alten Galliens ist davon sehr wenig geblieben. Ein fremder Reisender in Paris, vor ausgesetzt, daß er sich wirklich unter das er - r "r r i r t l r .1- 4joii mi eyi, oemerii gieico, van nirgcnos in der Welt die Gewohnheit eine solche Tyrannei ausübt. Der Pariser ist einfach der Sklave der Mode. Weit davon ent fcrnt, seine Persönlichkeit zu behaupten, sucht er in der Masse unterzutauchen. An tausend Kleinigkeiten erkennt man diesen Zug feines Charakters. Die Farben seiner Kleidung sind möglichst neutral gehalten die Stunden, wo er ausgeht, wo er ißt, wo er arbeitet, sind streng bestimmt. Sie werden z. B. nie einen Angestellten dazu bringen, uni 1 Uhr zu speisen, dies soll um 12 geschehen; um diese Stunde sind die Restaurants überfüllt, und dann völlig leer. Daher auch dies: blinde Uiitev Weisung unter die Gesetze, die von den großen Alodefirmen vorgeschrieben wer den. Es ist auffallend, wie ihnen die grauen gehorchen; sie haben nichts nde res im Sinn, als sich zu ducken, sie schein nen wahrlich eine Uniform zu tra'gen, so ähnlich sind sie einander. Daher auch die Unmöglichkeit für den Franzosen, sich an fremde Sitten zu gewöhnen, außer, wenn die Mode es verlangt; daher dieser Hang, alles Ausländische als barbarisch, zu ver, werfen. Wie oft hörte ich Pariser sich darüber lustig machen, daß die Deutschen beim Betreten eines Saales den Hut ab nehmen! Einer erklärte mir einmal, es sei für ihn ein Ding der Unmöglichkeit, in einem deutschen Theater zu sitzen, weil die Herren ihren Hut und ihren Stock in der Garderobe lassen, während man in Frankreich Hut und Stock in der Hand behält Keiner, der es wagte, gegen eine einmal anerkannte Regel zu verstoßen, Man kann nicht umhin, zu sagen, daß diese Lebensweise ihre guten Seiten bat: sie ist bequem, und überhebt des lästigen Denkens; sie hat im Grunde d'.nsclben Reiz, wie die militärische Lauibahi, wo man alles vorgezeichnct finde!. Doch ist es ein unerträglicher Sophismus oder eine heuchlerische Luge, dabei von einer per- sönlichen Initiative, ja von Freiheit zu sprechen. Es ist nicht zu leiign,', daß nicht alle in Frankreich sich oiesem blinden Gehorsam hingeben, sie fchafftn sich aber dabei eine andere, entgegengesetzte Regel. ES ist z. B. Sitte, auch in den nicht nli giösen Familien, kein Fleisch am 5lar sreitag zu essen. Dagegen haben sich sog? nannte Freigeister aufgelehnt, und sie ver sammeln sich jedes Jahr m dem Tage, um fette Blutwurst und Schinken zu ver tilgen. Wo bleibt dabei die versonliche Freiheit? So haben sich die Franzosen, angeblich um sich der königlichen Tyrannei zu entledigen, in den scheußlichen Tespo tismus der Schreckensherrschaft und dann in den kalten Imperialismus gestürzt. In andern Ländern, vor allen Dingen in England, befinden sich die Menschen von ihrer Geburt bis zu ihrem Tode unter dem Zwang der Gescllschaftöforml'sn. und doch zeigen sie genug eigenen "lircgungs gcist. Dies ist in Frankreich nicht der Fall, dort wagt keiner, neue Wege zu betreten. Nirgend ist der französische Mangl an persönlicher Initiative auffallender, als im Gebiete deS Handels nno des Ge werbes. Er ist heute fast ein Gemeinplatz, diesen nationalen Fehler rügen zu wollen. Dieses ängstliche Jesthalien an alten Formeln, das sich besonders in der Möbel industrie und in dem Baugewerbe kund gibt, diese pomadige Art der Kaufleute, sich um keinen Preis dcr ?Mt m Bewe gung zu setzen, dieses Verfahren der Großbanken, die für Vorwartsstrebende kein Geld übrig haben, diese Angst vor einer Vergrößerung des Betriebes, die kei fast allen Industriellen zu finden ist, dieS allcS ist so oft besprochen worden, daß es wahrlich nicht nötig ist, noch einmal dar auf hinzuweisen. Was man ab, glaube ich, nie getan hat, ist daS einfache Neben einanderfetzen dieser Tatsachen und der frechen Behauptung, Frankreich hätte die persönliche Initiative als Allcinbesitz! Frankreich grenzt an drei große Meere, seine Küsten sind reich gegliedert; das Land ist von großen Flüssen durchquert, und doch geht der Seehandel immer mehr zurück. Eine ganze Bevölkerung tüchtiger Seeleute, die Brctonen. stirbt eineS lang samcn Hungertodes. Die Flüsse versanden, und der längste von allen, die Loire, der noch in den vierziger Jahren deS vorigen! Jahrhundert, viel befahren wurde, biete! uns heute ein Bild der Oede und der Trostlosigkeit. So liegen weite Provinzen ozuiagen brach; sie entvölkern sich nach und nach, alle, drangt sich nach einem in, zigen Punkt, wo noch Leben herrscht, nach Paris. Dort gehen unzählige Menschen unter, die. wenn sie nur die Hilfsquelle ihrer Heimatscholle tatkräftig ausgenutzt hätten, wenn nicht glänzend, fodoch wohlhabend sich behauptet hätten. Diese Dahinsiechen, diese? Verderben ist so augensallig, daß sich viele darüber auf regen. Glauben Sie, daß irgendein starker Mann, ein 'unternehmender Geist sich unter den Millionen dieser initiative reichen Menschen' gesunden hätte, um mit krastiger Hand an die Mangel zu gehen, d daS Land dem Untergang zuführen? Daß ein großer Reeder eine neue Flotte geschaffen, ein Jngenieut die Flüsse kana, lisiert, ein Kaufmann neue Absatzgebiete gesucht, ein Fabrikant neue Erzeugnisse hergestellt hatte? Nein, alle? bleibt stumpf, und nur zwei Heilmittel hat man erfun den, um gegen die drohende Vernichtung zu kämpfen. DaS erste ist daS Geschrei gegen die Ausländer. Jetzt scheint det Haß sich allein gegen die Deutschen zu richten; dot dem Kriege abet wurden die Belgier, die Schweizer, die Italiener, welche sich in Frankreich niederließen und allein, zusam men mit den Deutschen, etwas Tatkraft bewiesen, nicht weniger angeschrien als die überrheinischen Barbaren. Auch davon hat man genug gehört, und ich möchte darüber nicht ausführlicher werden. Doch daS zweite Mittel, dessen sich die ängstlichen Gemüter in Frankreich bedienen, ist für unS sehr wichtig zu beobachten: denn es liefert unS gerade die leuchtende Wider lcgung jener Phrase, die wir vorher er wähnten. DieS ist der Schrei nach dcr Staatshilfe. Untet allen Staaten det Welt hat det französische durch seine Un fähigkeit, Handel und Gewerbe zutreiben, hierin den ersten Plag glanzend behaup tet. Sein Unvermögen, seine Bahnen in einer befriedigenden Weise zu leiten, offen bart sich vor aller Augen. Man-braucht nur von Paris nach Versailles zu nisen. um dieS einzusehen. So weit ist eS ge kommen, daß viele' französische Politiker, die bekanntlich nur ihr eigenes Land, und auch dieses in sehr ungenügender Weise kennen, daraus den Schluß gezogen haben,. daß ein Staat im allgemeinen einem Petersburger Heldjorgen. von Sxpulsus. Das sind Stümper, die sich den Kopf zerbrechen, wie man Geld verdient. Der Petersburger lacht über Leute, die ich solche Sorgen machen. Welches Pfla ster", fo lautete die Frage an einen West europäer, ist für Petersburg daS geeig netste?" Und die Antwort, die der Frage- teuer selbst gab. war: .Das Holzpflaster. denn man kann eS jeden Sommer von neuem aufreißen. Und wenn man e. auf reißt und ersetzt, so kostet daS Geld." Kein anderer als Witte war der Frager. Sein wcikcs Haus stand am Kamenny Ostrom ski-Prospekt; dort wuri Jahr um Jahr die Stadtverwaltung von gescheiten Un tcrnehmern auf den Holzweg geführt. Er mußte es also aus eigener Anschauung wissen. Der große Segen kam ins Land, als Herr Bark, der erfindungsreiche Finanz ministet, aus der Russischen Staatsbank eine Papierfabrik machte. Rubinstein aate einst von einem jungen Klavierspie- ler. man könne von den Noten, die unter den Flügel fielen, ein ganzes Konzert ma chen. Von Bark möchte man meinen, daß ich aus den Noten, die unter seine Druck presse fallen, eine Rubelscheinsonate kom panieren ließe. Niemandem unter den vergnügten Petersburgern, die jetzt nach Barls Noten tanzen, wird man eZ ver Übeln dürfen, daß sie bemuht sind, den papierenen Mammon loszuwerden, solange er noch Geldeswert in sich !gt. Von dieser Sorge wird Petersburg augenblick lieh schwer gedrückt. Verschwendungs künstlet hat es an det Newa' zu allen Zeiten gegeben. Ich entsinne mich eines! beriihmtcn Verteidigers, der nur in den! besten Gesellschaftskreisen seine Kund, chaft fand, unter Kronluferanten, Fir menschiebern, Wechsclreitern: der hatte die Gewohnheit, seine Kragen nach Paris in die Wäsche zu schicken. Wahrscheinlich, weil er aus seiner Praxis wußte, daß daS Weißwaschen in Petersburg nicht so ganz icht sei. Heute, da die. weibliche ArveitS kraft reichlich von den Fabriken in An pruch genommen ist und die Waschfrauen elten geworden sind, gibt der Petersbur ger feine Wäsche nach. Finnland inS Waschhaus. Ob der raffinierte Verteidi acr jetzt wohl die Neutralen für seine Kragen bemüht, wo Paris nicht mehr er reichbar ist? Kußland läßt ja so viel chmutzige Wasche im Ausland waschen. Man liest, daß die Petersburger Leih Häuser die ganze Bestände ihrer verfat lenen Pfänder ausverkauft haben. Nicht nur Edelsteine, auch alle mögliche Ramsch wäre. Das Publikum zahlt jeden Preis. Glänzende GelcbLste machen die ?kuwe- liere, die Möbelgeschäfte, die Teppichhänd Auch in Kleidern wird ein fabclyas- ter Luxus getrieben. ' Kurz, einfach und teuer ist die Parole. .Sie begreifen, gna dige Frau, daß es bedeutend schwerer ist, die einfachen Stoffe ' unserer Haus Industrie Schick hineinzubringen, als in eine Gescllschaftstoilette .aus Samt daz-Kostüm kostet 200 Rubel.' Finanz, minister Bark hat das Verbot der Ein ht von Lurusmaten in Aussicht gestellt. Er, das Modell eines Borgers, will also den Modellen den Weg noch Petersburg versperren! Aber die Petersburgerin ist' solchen Großbetrieb, wie (fifcnbahnerf sind. In keiner Weise vorstehen kann. ! Andere Staatsunternchmen In Frank reich stehen aus einer ebenso niedrigen Stufe. Man schimpft mit Recht über die Beschaffenheit und die Ausstattung bet Monopoltabake, die wahrlich mit andern Monopolerzeugnissen, wie den öfterreichi ' schen und den türkischen, keinen Vergleich aushalten können. Nationale Fabriken, ' wie die Porzellantverke in Sevre und die Gobelinteppichfabrik, erzeugen zwar wahre Kunstgkgenstände, stehen aber In kommer j ziel! Hinsicht unter Null. Vor einigen Jahren raffte sich die Leitung der SvieSmanufaktur zusammen, und in Anbetracht der schönen Niederlagen der Kopenhagen, Meißner, Karlsbader Fabriken eröffnete sie auf den großen Boulevard, einen Laden. 5Nan lacht noch darübet in den kaufmännischen Kreisen; Übrigens deiUktte die ganz HrrtlielM kaum ein Jahr, dann verschwand die Niederlage sang und klangkos. An eben diesen Staat wenden sich Ge werbe und Handelsleute und erwarten von ihm ihr Heil. Sie haben da. von jeher getan und tun eö heute noch. Die Zeitungen sind voll 'davon, daß keine günstigere Gelegenheit, gegeben werden kann, um den verhaßten deutschen Handel zu verdrängen und zu vernichten. WaS tun die initmtivereichen Franzosen, die Leute, denen der Kollektivgeist widersteht und die ihre Persönlichkeit' nicht unter gehen lassen wollen? Sie wenden sich an daS Ministerium, an die Behörden, sie schaffen mit amtlicher Hilfe unter dem Namen .Lyoner Messe' eine armselige Nachahmung deS Leipziger Großmarktes; sie senden Bittschriften an die öffentlichen Stellen. Neulich gaben sich die sogenann ten kleinen Fabrikanten einen Ruck, um die deutschen und österreichischen Artikel zu ersetzen. Sie fanden keinen bessern Weg, als an das Handelsministerium ein Schreiben zu richten, mit der Bitte, die deutschen Mustersammlungen, die sich im Lande verstreut befinden, zu sammein, und davon eine Ausstellung zu machen, damit man sehe, welche Artikel nicht ge kauft werden sollen. Alle klaren Geister in Frankreich rügen diesen Mangel, alle . sagen und schreiben, daß dieser Weg zu nichts führt, und daß man sich selber helfen soll, bevor man Gott zu Hilfe ruft. Was hat aber diese Tatsache mit der Phrase zu tun, die sich so schön expor tieren läßt? Man braucht doch eine Be ' Zeichnung für die sonderbare Mischung von Faulheit und Anarchie, von Sich gehenlassen und Neid, die den modernen Durchschnittsfranzofen kennzeichnen; daS Wort ist bald da. es wird geprägt, ge brüllt,' lanciert, und sprachlos bewundert die angaffende Welt die wunderbare frair zösische Personalinitiative! klug, sie hamstert. Kauft Modelle auf und zahlt. Denn ihr Mann liefert ja der Krone oder verleiht Waggons oder stiehlt anderswo da kann sie sich's ja Kisten! Pariser Hüte, die glücklich den U-Booten entgangen sind, werden überhaupt nur noch an besonders bevorzugte Kundinnen abgegeben. Wären die Franzosen ver nünftig sie könnten ihren ganzen Be stand an Stahlhelmen als echt Pariser Hutmodelle wieder zu Geld machen. Bei Jelissejem kauft man Birnen zu sechs Rubel das Stück, und Ealvillen kön nen nur noch Beamte von Bahnverwaltun ' tungen bezahlen. Der Nizzaer Blumen markt ist durch die einheimischen Treib Häuser ersetzt, die nicht nur die seltensten Blumen, fondern auch die seltensten Preise zu treiben verstehen. So mancher trägt heute einen duftigen Zchnrubelschein im Knopfloch. Auch die zarten Vertreter der Kunstflora, die Parfüms, finden um schweres Geld den Weg in verwöhnte Na senlöcher. Vielleicht der einzige Fall, wo man auf Barks Rubelnoien das ironisie rende "Xon olet" (cs riecht nicht) nicht anwenden könnte. Ein Fläschchen "Quel qnes fleurs" kostet heute 18 bis 25 Ru bel je nach der Rangklasse des Käufers und der Toilette der Käuferin. Und die Süßigkeiten, mit denen der Vergebung heischende Mustergatte seiner Gnädigen den Mund verschließt: Gala-Pcter von 4 Rubel das Pfund aufwärts. Wahre Liebe fragt nicht. Herr Bark will die Grenzen sperren, den lustigen Petersbur gern, die so gern die Grenzen überschrei ten. Eile tut not. Nur deutsche. Erzeugnisse dürfen nicht gekauft werden. Darum kauft man jetzt auch statt Eau de Coloane Eau de Pologne, ungeachtet dessen, daß auch ganz Polen von den bösen Deutschen besetzt ist. Was geschieht wohl mit all der Basar , wäre, den Ein und Dreimarkartikeln, die schon vor dem Kriege zum doppelten Preise in Rubeln bei .Alexandre" alias Treu mann als Kunstgegenstände verkauft, wur den? WaS mit den Kristall und Bronze, waren, die daS französische Fabrikat so prächtig auS dem Felde geschlagen haben? Man wird die Ware jedenfalls naturali sieren' oder in ententebefreundete um stempeln. AlleS nur nichts Deutsches. Man erzählt in den russischen Zeitungen von einem Smetikanischen Jngenieut, , Hugo Oliver L., der bei seinen Kund fchaftsbesuche eine notarielle Urkunde mit sich führte. In dieser hatte der ehren werte Notar T. der Stadt Siltley hier in Amerika unter beigedrllcktem Ämtssiegel bestätigt, . .daß der Vater deS L. in Schottland geboren sei und als echter Cchottländer zu gelten habe, und daß seine Mutter in den Vereinigten Staaten ae boren und englischer Abkunft fei. Weder von väterlicher, noch von mütterlicher Seite her habe hiernach dcr Vorzeiger die seS auch nur einen Tropscn deutschen Blu teS in sich." Kann man mehr gefchäft- liche Gründlichkeit verlangen? Wirkliche Bescheidenheit und An spruchslosigkeit sind der, wahre Schutz aezen die Krankungen und Zurück setzungeg in der großen Welt. 1 i rs