' IagNF)k Omah XtUht f mgm?ß imw?wsm i J; ' s i t liri y ,f W'.. LutscbLN. Mndcn lCI öl DrontK AUS, u I . Y , 4rf$ZM i .flTwfc 1 T jöttnie ! a wl Kitt großer Spionage-F'wzeß. N Eine bunte Gesellschaft in Velgien entdeckt und , unschädlich gemacht. ' tfii Brüss r?rv,t 7jrti(( (riti p(. schrieben: Ein arcfj Spwnageprozkß, 'bet dicscr Tage vor dem Feldgericht des ' Gouvernements Brüssel unter Leitung de 'KricgSgcrichtcrais Tr. Stöber vkrkondelt würbe, gab einen liefen Einblick m den ouSgcdchcn und gefährlichen Spionage dienst unserer Fcindc. bewies zugleich aber euch, mit welchem Eis unsere Behörden bemüht sind, dlesc Cpionenncftek auizu hcbcn. , Die Hauptbeschuldigten in diesem Prs zesse waren der Zeichnn Cln Hernals tecns ans Noubcri?. der Jndustriczeichner 'Franz van Acrdc aus Antwerpen, der Versichcr!Ml,si,!speklor Julius Mohr aus Valcncikmiks und der Strahenmeister Emil Kressier aus St. Amand. Oskar Hkincilstcciis, ein gefährlicher, bereits mit Zuchthaus vorbestrafter Bursche, stand in regelrechtem Spionensolde unserer Feinde! er machte Aufzeichnungen und Photo graphische Aufnahmen von militärischen Sachen, organisierte den Nachrichtendienst neu. lies die Cpionagcbcrichte in doppelter Äuefcrtigung herstellen und bezahlte die Zauderen Agenten. In seinen .Lebenser inncrungen", die er heimlich im Gesang riis während der Untersuchungshaft auf zeichnen wollte, räumte er selbst mit Stolz in, daß er länger denn ein ganzes Jahr im besetzten Belgien als Agent des fran zösischen Spionagedienstes hin- und her gereist fei. Auch berichtete er darin von 'Eisenftücken. die er angefertigt habe, um .damit Eisenbahnzüge zur Entgleisung zu bringen. Zuzutrauen ist es dem Burschen schon, einem Anarchisten, der sich auch bc reits wegen eines Bombenattcntats gegen einen Uiitersuchungs-Richter vor dem bei gischen Gericht im Jahre 1311 zu derant Worten hatte, damals abcr mangels Be weise freigesprochen wurde. Tas Urteil, lautete-gegen Hcrnalsteens wegen Kriegs Verrats, begangen durch Spionage, aus Todesstrafe. ! Franz van Aerde war gleichfalls ein bezahlter französischer Spion. Nach fei nem offen abgelegten Geständnis hat er ! schon im Otwber 1914 im Auftrage des 'französischen Spionagedienstes Erkundi- jungen über die deutschen Truppen einge zogen; im Iahn 1915 bereiste er im Auf trag eines, französischen Offiziers, der von Vlissingeri aus den Spionagedienst leitete. 'zu dcm gleichen Zwecke Flandern. Etwa sechs solcher Steifen hat van Derde gemacht, wofür er jeweils 150200 Francs erhielt. Wiederholt brachte er auch Spionage rapporte zur Weiterbeförderung nach Ant werpcn. Auch van Aerde wurde zum Tode verurteilt. In ähnlich Weise hat sich der 23. scherungZinspektor Julius Mohr betätigt. Er fertigte Berichte über die Belegung der Städte und Dörfer mit den deutschen : Truppen, über ihre Bewegungen u. s. w. 'an und gab seine Berichte dann weiter. Spater bediente er sich sogar bei derAb Fertigung seiner Spionageberichle unficht baut Tinte. Das Motiv seiner der brccherischen Handlungsweise war reine Profitgier. Gegen Mohr erkannte das Gericht ebenfalls auf Todesstrafe. Für einen Berräterlohn von monatlich 90 Frank und eine Ordensauszeichnung nach dem Kriege hat sich der Straßen meistcr Emil Gressier in den Dienst der französischen Spionage gestellt. Da er ; von den deutschen Behörden die Erlaubnis erhalten hatte, sämtliche ihm unterstellten Straßen zu begehen, konnte er eine aus edchnte Spionagetätigkeit ausüben. Auch , Grassier wurde zum Tode verurteilt. Ein Helfershelfer des van Aerde war der Bauschlosscr Georg Hernalsteens. ein , Bruder des obenerwähnten Oskar. Georg Hcrnalsteens trat vor Gericht auf, als ob er die Unschuld in Person wäre. Selbst Personen, die erklärten, daß sie mit ihm in Spionageangelcgenheiten verhandelt HL! ten, wollte er nicht kennen. Seine Bei siandsleistung zur Spionage hat er mit lbenZlänglichem Zuchthaus zu büßen. In Diensten des Spions Oslar Her, alücenz standen sodann die Eisenbahn crbeiter Gustav Tesmul aus Gent, der LUncmaiographendirektor Oskar Delnotte aus Sie. Croix und der Erdarbeiter Kon stant Patiijn aus Lille. Sie waren die Kuriere Hernalsteens', nahmen die Spio nageberichte entgegen und gaben sie weitet, versuchten , teilweise auch selbst Spionage 'rapporte zu verfassen. Die Strafe lautete ! bei Tesmul und Telnatte auf je 13 Jahre, feieren Patiijn auf zwölf Jahre Zuchthaus. .sehnliche Kurierdienste hat auch der Mäler Albert Cgbuy aus Brüssel besorgt.. Nach der Verhaftung von Gressier schrieb er an die französische Spionagezentrale in Vlif singen und bat um 15000 Frank, damit er die GreMrjche pionageiaugien rcener sübrea könne. Er erhielt 15 Jahre Zucht haus. Der Unternehmer Albert Lienard ans Valenciennes. ein guter Freund des zum Tode verurteilten Mohr, hatte sich ebenfalls als Spion, indes er oiaws, ver sucht. Die Strafe lautete auf 1 Jahre 'nckiibaus. Die gleiche Strafe traf den eflügclhänkler Jakob Brouillon aus La Plaiane. welcher der Briefkasten des Gref stet gewesen Ivar. a;er sikgeieiveiiger Josef Bcrmeulkn bei Gent hatte die Spionagetätigkeit des van Aerde durch Erteilung von Auskünften über die Trup pen und ihre Bewegungen begünstigt. Das Gericht erkannte gegen ihn auf 10 Jahre Zuchthaus. Mit VermeuKn r beitete der Professor Joses Goosenaert m Gent zu sammen. Dem van Aerde, der ihn tvicdcrholt besucht hat. gab er Bescheid. I vb Lermeulcn Berichte hatte, ferner teilte ser dcm van Aerde sein eigenen Vcobach tungen mit und gav ihm auch die Adressen von Personen, die ihm behilflich sein wär den. Auch der Professor wurde zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt. Ein Dienst Mädchen und eine Frau wurden wegen Begünstigung der unerlaubten Briesbeför derung zu je 8 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 4 Monaten Unter- suchungsnaft verurteilt. Der Briefträger van Kenhove erkielt wegen derselben Straftaten 25 Jahre Gefängnis, worauf ihm 5 Monate angerechnet werden. Ein Tiamantcnhändlcr wurde von dcr Anklag: der Spionage freigesprochen. Zs M dcö icip Tcks. In der Tiroler Soldatenzeitung schil- dert der BormeistcrBergsteiger einer Hau. bihenbatterie eine Lawinenkatasiropbe, wie sie im iellungSirieq dcs Hocdgevirgcs ständig den Mannschaften droht: Es war am 12. März um die Mittagsstunde hoch droben irgendwo in den Dolomiten. .La, minc erster Zug . . ." übermittelte un serm .Haubiizendoif" in verwehten Sätzen der dünne Telcvhondrabt durch das Schneegestöber. Handeln! Flink geht es im Zickzack durch die wie tiefe Schützen- graben aus dem Sckrnce geschaufelten Wege der bezeichneten Stelle zu. Ein langer, breiter Streifen, der aussieht, als wäre er ein riesiger, eben erst grob geeggter weißer Acker, zieht sich durch den Hang herab: die nun ruhende Lawine. Von dem Brau fcn einesEisenbahnzugs. dem zwei Loko- motiven vorgespannt sind, mag ihre Höllenfahrt begleitet gewesen sein, gleich der ihrer zahlreichen Scbwestern. Nun breitet sie sich behaglich aus; einige Meter unter ihrer Oberfläche sind vier Käme radcn, unsre Geschütz! und die Trümmer eines Untcrstands begraben. Der starke Baum dort rechts drüben überragt allein die weißen Massen und dient uns zur Orientierung. Da war die Tür," meint einer. Nein hier wo in der Nahe: 'jjian glaubt dem letzteren. Hurtig arbeiten viele SSaufeln. Vielleicht lebt doch noch emer. Der Arzt harrt, Tragbahren stehen bereit. Weiter fliegt der Scbnee. Nichts ist zu sehen und nichts zu hören. Schon über- mannshoch hat man sich eingegraben. Weiter! Da endlich lugt ein Bergstock ende hervor, bewegt sich auf und ab. Also gibt es noch Leben da unten! Mit Be hendigkeit gräbt man einen Schacht. Noch ungefähr eineinhalb1 Meter tief, dann hören wir eine Stimme: Mir sein alle g'sund! Laßt'S uns außer." Und bald streckt der erst? seinen, Kopf in die Welt. Der zweite, dritte und vierte folgen, alle plumper! g'sund, schütteln sich aufatmend und er zählen, sich die Fingerspitzen in die Achsel höhlen zwängend: .Wir waren zum Glück grade im Unterstand, und kaum hatten wir das Brausen vernommen, gab es der Bude einen Ruck, und ringum war es finster. Das Balkcngerust hielt wie ein Wunder stand. Wir waren über unsre Lage im klaren. Taschenlampen leuchteten. Der Schnee drängte sich zum kleinsten Fenster und zur Tür herein. Während einer sich: nZ Telephon wandte, bändigte ein andrer den qualmenden Ofen, und trotzdem die weine Masse so fest au einandergeichoven war, daß sich mit unbewehrten Handen nichts ausrichten lieh, verteilte sich der Rauch doch in ihre Poren. Dann gingen wir daran, uns mit kleinen niaem ven Weg an die Oberfläche zu bahnen. Wird nicht weit sein! ULir stießen emen Berg stock in seiner ganzen Länge durchs Dach. um vusttocher zu niegen, aver er ging nicht durch. Und doch hatten wir noch ziemlich Luft. Nun hörten wir zu unsrer Freude oben schaufeln, und bald konnten wir nacg vlnauszicyen oes loas einen ariinen Schimmer am Lochende entdecken: da! Tageslicht. Der Leitungsdraht holte doch, ehe er riß. unsre Retter schneller her bei, als wir annabmen. an unge mütliche G'schicht!" Nun suchen wir seit. dcm. der Sache weiter .aus den runo zu kommen und graben unsre Geschütze aus. Eines unsrer .Schießeisen im Ge wicht von 1600 Kilogramm war spielzeug artig nach der entgegengesetzten Richtung herumgeworfen worden. Künstliche Eier. Der durch den Krieg bedingte Mangel an Hühnereiern, der sich auch in England sehr fühlbar macht, bat der dort blühen ttn Herstellung künstlicher IZier reiche Be schäftigung gesichert. Erzeugt doch ein einziges derartiges Unternehmen in Eng land mehr als tausend Stück künstlicher Eier in der Stunde. Der Dotter wird aus einer Stärlcmehlpasta hergestellt, während das Weißet aus Albumin bcrei tet wird. Die chemische Zusammensetzung der Kunsteier ist dieselbe wie , die der natürlichen. Die innere Haut wiro ourco einen Gellatineüberzug gebildet, und die Schale besteht aus Gips, ist aber etwas dicker als die des Natureis. Die Masse des Gelbeis wird zunächst gewickelt, zum Gekieren gebracht und in die Gellotine hülle eingeschlossen. Eine starke Rota tionsbewegung gibt dem Künste! dann die ovale Form. Das Ei Wird jetzt einem zweiten Gefiiciprozeß usgesetzt rindest dann gebrauchsfertig. Es soll so nahr hast wie' das erbte sein und einen vor zügliche Geschmack haben. ?iis Hchital mtck Noscri. vulzarische Schwestern. TaS Alexandra Lazarett in der Haupt stadt Bnlgnrikns. Au! Sofia schreibt eine Teutsche: Viele weiße Häuser vor der Stadt, da, wo das Gebirge steil emporwächst wie eine blaue, leuchtende Wand. Weiße, gepflegte Häuser mit schönen, weißen Sälen, blanken Kor rdore,; und lichten Möbeln. Die Häuser stehen in einem Karten verstreut, wie un absichtlich. Piiiiengebüsch, Kirschlorbeer und Taxus wachsen dazwischen, Sofia liegt 700 Meter iibcr dem Wasser spiegcl, und da? Gebirge , sendet scharfe Winde, dir die Luft rcinfe gen. Eine Hauptstandt, die ein Luftkurort ist. Im Sommer rimblüht ein weiter, städtischer lttosenpark das Gelände um das Alezandra-Hospitül. Eden schlafen die Rosen unter einer dünnen,' wässerigen Schneedecke. . Bor dem leuchtenden blaue Himmel steht der Berg mit dickem, weißem, wattigem Cchmehelm, eine feine Hand zeichnete Sträucher und Tanne weiß nach. ' ' ! Im großen Krankenhause ist Stöhnen und Weinen. So viele Schmerzen sind zu ertragen Und wer nicht um seine körper lichen Schmerzen - weint, der bangt um einen Lieben im Felde. Wer sich besser fühlt, hockt auf seinem Bett, strähl'nd flicht sein langes Haar. Bulgarische Frauen. Sie betrachten mich mit neugie rigen Augen, und bald bin ich ihvn der traut., Sie überlegen, wie sie mir gute tun können, sie stehe aus, kommen an mein Bett und nehmen sich vor. wich in die bulgarische Sprache einzuweihen. Jeden Tag soll ich ein paar Worte lernen, die überhören sie dann wichtig und ernsthaft wie Schulkinder. Wie gütig und zartsin nig und herzlich sind diese Frauen und Mädckün! Nie höre ich einen Streit in diesem Saale! Nie ein böses Wort! Schwester Luba kommt an mein Bett. Luda heißt die Liebe. Und ihre junge Seele ist ganz Liebe und Güte. Sie trägt die glatte Haube der bulgarischen Cchwe stcr und ein rotes Kreuz auf der weißen Schürze, da wo ihiHcrz ist. AlleS an ihrem Wesen ist Freude. Hingabe und Zu verficht. Sie ist mir wirklich eine Schme ster. die tröstet aufrichtet, lindert. Sie kann ein bißchen Englisch Die schöne, junge Vcrztin. dir daI, Haus leitet, spricht Französisch. Die Kost -und , Diät .stehen im Zeichen von Joghurt und Milch. Bul garicn kann sich das leisten. ., Vorerst ist noch das Fieber mein Gast; ich glaube, ich liege mit anderen Soldaten krank am Wege, im Regen alles ist seid grau. Man zählt uns, packt uns zusam men ich schwebe an einem Kran, fahre eine Strecke in einem Güterwagen wie ein Paket und liege wieder am Weg? und friere man hat mich vergessen der Zug fuhr weiter, ich bin allein am Wege alle anderen sind fort. Ich reite durch die Wüste und verdurste und trinke mich an der Sonne satt. Ich höre schie ßen, es kracht von allen Seiten, und jemand sagt wichtig und dienstlich: .Wir hatten zuviel Munition, da haben wir mit Kartätschen nach Nachtigallen geschossen' und eine Nachtigall schwebt singend durch den Naum nein - es ist ein vuigari sches Kinderlieb, das Schwester Luba einem Bübchen mit blanken Augen singt. Das Bübchen hat ein Pferd ohne Beine und eine Trompete Draußen klingt Militärmusik. Alle hör chen auf, dann kommen deutsche Aerzte (es gibt auch deutsche Schwestern unv Solda ten im Hospital), und dann sitzt wieder Schwester Luba bei mir. Als der dunkle Gast, das Fieber, mein Bett verlassen hat, habe ich diele Tage auS meiner Erinnerung verloren. Schwester Luba nimmt mich mit in die Kindersäle. Die Kleinen löffeln ihren Joghurt, sitzen in ihren Bettchcn in hellen, blauen Kleid chen. Ein verirrte? Serbenbiibchen ist da bei, es gibt einem kranken Bulgarenkind das Süppche sorglich und lieb. Hier ist er von Liebe und Pflege umgeben. Aber seine Augen sind die eines gehetzten, Zungen Häschens. Er war verirrt, verloren und verlassen. Die Kinderseele hat allen Jam mcr des Krieges erlebt, die Augen verrate. eine blutende Kinderseele. Wo sind seine Eltern? : Wo brannte seine Heimat? Schicksal, dunkles, vielleicht ewiges dunkles Gebeimnis! , Die Schwestern haben einen hübschen Eßsaal mit Bauernmöbeln und buntem Banerngeschirr auf der Anrichte, weißen Gardinen und Decken mit Bauernipitzen, Alles ist hier mit Stilgefühl und künst lerischem Geschmack geordnet. Die Korn ain. die selbst Schwester war. kümmert kick treulich um ihr Leben und ihr Wohl sein. Einen Abend muh ich Gaft der Schwester sein, ehe ich sie verlasse. Ihre Schlafzimmer sind hell und luftig. Auch hier ist künstlerischer Sinn betont. Die Betten und Gardinen sind mit gelben Schleifen abgebunden. Schöne, reickge stickte Kopfkissen mit Spitzenrändern. An dere bunte Decken und Kissen mit reichen Stickereien in nationaler Technik und nati onalem Muster auf Tischen und Stuhlen, Ein Teetisch mit zartem Geschirr und fei nem Gerät zierlich gedeckte Schwester Lubas Küttstlerhand 'sie ist eigentlich Malerin schmückte die Wände mit Bil dern frei Gegend. Auch eine Dichterin finde ich unter den Schwestern. Pinca St. Tramanow. Sie spricht Französisch, und so können wir uns verständigen und einan fder viel sagen und gemeinsame Kunst und Lebensideale rn uns finden und erkennen. cwr. v. i. 0r..l K.l CnX'ikn1,t yZLt vanii Bn UUillUS WM tjviyHHt Wn ß Lands Zickzack Kurs. -Yon Skorypitt ois Stürmer. Die vembcnattcntats und Iudenxogrome. Die Schwarzen hundert und die Sphären. Ueber da! russische Staatswksen 'schreibt n gründlicher Kenner, ein frülrer Ti plomat: Da russische Staatswesen hat in den letzten zehn Jahren in bisher nicht gesehenes Schauspiel geboten des Kampfes der Macht gegen das. was sie selbst ge schaffen hatte, eines teuflischen Spiel der Bildung von neiicn Lebensformen und ih rer Zrstörung. der Gesundung und Zer setung. der Ermutigung und Einschüchte rang, der Verheißung und der Entsagung. Nichts ähnliches ist in der Geschichte der Völkerentwicklung dagewesen, so weit die Kompliziertheit der Verhältnisse, Prinz! pienlosigkcit und Rücksichtslosigkeit in der Wahl der Mittel in Frage kommen. Die gegenseitigen Beziehungen der Regierung und der Gesellschaft während der letzten zehn Jahre erscheinen als ein verwickeltes Knäuel gegenseitigen Hasses, von Furcht und Heuchelei, so daß niemand im Stande ist, sich darin zurecht zu finden. Das in nere Lebea Rußlands in diesem Zeitab schnitt hat alle Anfänge und Enden verlo ren, ebenso wie die Grundlagen der Logil der Tatsachen. Jn'diescn Jahren ist Ruß land das Land der unbegrenzten Möglich leiten geworden, wo Männer wie Witte In Angvade fielen, und Analphabeten wie Rasputin unbegrenzte Macht erwarben, wo ei ,HäufleinOpritschniks (die echt rufst fchen Leute) die Regierungsgewalt terro risicrtcn, w. ine Bande von Karriere machern (Nationalisten) die verschiedenen Bevölkerungen Rußlands gegen einander hetzte und die während eines halben Jahr Hunderts beobachtete Richtung der nissi' fchen Grenzmarken-Politik schroff verän derte und die althergebrachten Traditionen des russischen Konservatismus eines Kot kow, Leontijew und Fürsten Metschischers iiS zu Boden stampfte, wo schließlich der Despotismus, dlt Selbstherrschaft und Bureaukratie, verquickt mit dem System der Volksvertretung und der Mitarbeit der Gesellschaft zu Akten der Willkür gelang ten. bis zu welchen weder Peter der Große, noch Katharina die Zweite oder Nikolai der Erste gegangen sind. In diesem ersten Jahrzehnt der ussischen .Konstitution' war daS unglückliche Land Zeuge solch un geheuerlicher Vergewaltigungen, solch ne fcn oeaenscitiaen Hasses, gegenseitiger Ber dächtigungen. wie sie selbst in den Tagen PobjcdsnoszcwS ntz',PlehweS unmöglich waren. In der mu die es Morgenrot der russischen Bürgerrechte geschahen Dinge, die selbst ein Araktschejcw. ein Bi ron und ein Münnich nicht gewagt hätten. Aus den Memoiren des Grafen Witte wird man ersehen, kelcbe Rolle die russi sche Regierung bei dem Bombenanschlag in seinem Hause gespielt hat. Memoiren an derer Personen werden nachweisen, wer in Rußland die Juden-Pogrome veransial tet, die Mordanschläge auf Minister und Großfürsten veranlaßt hat. aus welchen Elementen die berüchtigte Ochrana (Ge heimpolizei) bestanden hat. ouS welchen Mitteln die verschiedenen monarchischen Organisationen unterstützt, die Blätter deS Schwarzen Hundert herausgegeben wur den, wem zu Liebe gerichtlich verurteilte käufliche Beamte und Spitzbube begnadigt wurden, welche Hand über der allmächti gen Camorra schwebte, welche die russische Regierung und Gesellschaft verseucht, alles Ehrliche und Gerade parallzsiert und das Land von Tschuschima nach Kowno und Brest-Litowsk geführt hat. Die russische Camorra wurde früher die .Siernkammer" genannt, jetzt bezeichnet man sie als .Die Sphären". Die eine wie die andere Bezeichnung bezieht sich aus die geheimnisvolle versteckte Macht, welche über die sichtbare herrscht. Hier sprudelt, die Quelle der Leiden, die Ruhland durchlebt. Ueber das sichtbare Rußland herrscht da unsichtbare eine Gruppe unverantwort sicher, dem Hoslager nahestehender Perso nen. welche Minister, Heerführer und höchste Beamte ein und ebseken. Diese Gruppe wechselt in ihrem Bestand. Vor kurzem gehörten zu ihr Trepow, Qedjulin. Putjatin, Fürst Obolenski, Fürst Orlow, Graf Janeitkiem, jetzt spielen in ihr die erste Rolle Wojeikow, Nilow, Drenteln. die Wyrubowa, Rasputin. Die sich duichkreu kreuzenden Einflüsse au diesem Kreise werden registriert durch den Zickzackkurs in der russischen Politik. Dieser Zickzackkurk hat bor allen T'm Generalarzt Tr. Schuwalow mir die Rei- seerlaubnis gibt (mit allen guten Reife wünschen und aller Fürsorge und Güte, die ihm tausendmal gedankt sei!) da verlasse ich einen Saal mit gute Freun binnen und Schwestern, die ?on mir Ao schied nehmen mit Umarmung und Kuß, als tizären sie meine leiblichen Schwestern. Tikse Krankheitstage im Hospital in Sofia lehrten mich, tief in die Seele des bulgarischen Volkes zu blicken. Ich lernte Frauen und Mädchen kennen fo gut und herzig und freundlich so hilfsbereit und obne iedeö falsch, wie reine, klare Quellen, die am Wieseniand sprudeln. Ich sah die Soldaten, ihre Männer und Söhne, sie besuchen, hörte ihre Gespräche, sah ihre treue Fürsorge. So ruhig und i höflich und herzlich in ihren Berichten über den Krieg, so verschwieg' und zielbewußt und ernst, so ohne jede Ruhmredigkeit und Prahlerei! O, Krieg?, Krieg! Du !ist furchtbar mit deinem Gesolge von Seuchen. Tod und Krankheit! Aber zuweilen tust du Tore auf und läßt un leuchtende Raume schauen, die unö sonst ewig verschlossen wären. v 5en weder innern Zusammenhang noch Folgerichtigkeit. Die russische Regierung hat. bei Licht betrachtet, keine P'ik im europäische,', Sinne dieses Wortes. Tal Polizelicgime Plchwcs führte zur Revo lutlon: da? .Vertrauen dcs Fürsten SwjatoPolk.Mnskl führte zu der Ab schlachtuna am 22. Januar, und .der Konstitutionalismus' des Grasen Wille zu den Feldgerichten Stolvpin. Keine Macht In Rußland weiß, wohin und wozu sie das Land führt. Eine Politik im Sinne der Folgerichtigkeit, der Wcchs'lbc Ziehungen zwischen Mitteln und Zwecken, Ursachen und Folgen gibt es In dcm Ruß land dieser Zeit nicht. Dagegen hat sich eine Politik herausgebildet, als Katzc-und Maus-Spiel, als egoistische Bcjehdung von Personen, als gegenseitige Konkurrenz von Ränkeschmieden. Nachdem das alte Re gime den Sieq über das revolutionäre und daS fortschrittliche Rußland davongetragen hat. hegt es überhaupt nicht den geringsten Wunsch, die Rußland am 17. Oktober 1905 versprochenen Freiheiten zu geben und die Bolksvertretung da tacto zu der wirklichen. Die Zickzackwege nach rechts und links registrieren nicht den unablassi gen Wechsel der Stimmung der Sphären, sondern den Wechsel der Personen. In de Sphären ist unabänderlich des," lassen. die Süßere Form der Konstitution beizu behalten, das Wesen der Konstitution je doch nicht freizugeben; es soll bis zum Schlüsse, und koste eS. waS xi wolle, ein doppeltes Spiel gespielt werden. Die große Erschütterung des Krieges hat die maß gebenden Kreise In diesem Beschluß nur auf kurze Zeit wankend gemacht. Nach dem die Sphären sich überzeugt hatten, daß während des Kriege eine Revolution nicht zu befürchten ist, daß der Patr'oiis- mus deS siciheiilich gesinnten RutzlandS den Haß gegen das Regime überwiegt, reifte sofort der Plan, den Krieg im per sonlichen Interesse zur Festigung des alten Regimes auszunutzen. S- erklären sich die letzten Zickzackwege der russischen Politik bis zur Ernennung Stürmers. Der letzte Umstand wird häufig sowohl In der russischen als such in der deutschen Presse nicht ganz richtig kommentiert. Sturme, vertritt nicht ein System, son dern ist lediglich als Person zu bewerten. Tse Person wurde zuerst von dem der storbenen Fürsten Mcschtscherski in den Vordergrund geschoben. Fürst Mesch tscherski, der talentvolle Journalist, ein aufrichtiger Konservativer ,und Freund Deutschlands, war in der Wahl seiner Günstlinge stark beeinflußt durch Person liche Sympathien und Antipathien. Tabcr haben seine Günstlinge sehr häusig fein Vertrauen nicht gerecht fertigt, und manch mal mußte er mit- ihnen kämpfen und sie entfernen (Graf Witte. Kokowtzow und andere). Stürmer hat den Fürsten Mech- tscherski noch nicht enttäuscht, weil es dem Fürsten nicht gelang, ihn zu seinen Leb zeiten auf Goremykins Posten durchzubrin gen. Allerdings war der Ukas über die Ernennung Stürmers vor etwa 12 Iah ren bereits unterschrieben: er wurde zer rissen, weil im letzten Augenblick die Er Nennung des liberalen Swjatopolk-Mirski opportun erschien. Derselbe Stürmer, wel cher in der Zeit deS offenen Absolutismus vor dem 17. Okwber für zu weit rechts stehend gehalten imirde, ist fctzt in der Bera der Volksvertretung und in den Ta gen der großen Prüfung für geeignet be funden worden. Diese Erscheinung jedoch, welche den Widersinn der russischen Politik, ihre Prinzipienlosigkeit und Rücksichtslosigkeit bestätigt, kann nicht alS Fingerzclg sür eine bestimmte Richtung aufgefaßt werden. Stürmer erschien nötig als Persönlichkeit. Tiefe Persönlichkeit wird handeln, wie t! die Umstände erheischen. Einstmals hat der allmächtige Trepow, welcher der Poli zer befohlen hatte, beim Feuern auf die Volksmenge in den Straßen Petersburgs keine Patronen zu sparen, ausgerufen: .Wenn eS nötig ist. werde Ich Rußland zwei Konstitutionen geben, meine Aufgabe ist die Rettung der Dynastie", und er zwang Bulygin, fein Einverständnis mit der Berufung der Reichsduma zu erklären. . Stürmer ist berufen, die Rolle Trepows, die Rettung der Dynastie, weitcrzusühren. i auch die Rettung deS Regimes, aber vor ollem die der Dynastie., Stürmer tvird. nicht Anstand nehmen, zugunsten der Ty ' nastie daS Regime zu opfern, er wird sich aber bemühen, da! eine und das andere zu bewahren ; klug, energisch, ein Mann von großem Takt, ist er eher alS Konservativer denn alS Reaktionär, am richtigsten als Opportunist zu bezeichnen. Er wird sich auch nie dazu entschließen, mit der Gesell schaft ganz zu brechen. In sehr vielen Fällen sind die liberalsten Maßnahmen in Rußland von Konservativen ausgegangen. Als ein Werkzeug der Sphären wird Stürmer zu den Zickzacklinien der russi fchen Politik einige neue Striche hinzufü gen. Als Persönlichkeit wird er, nachdem er jahrelang auf die Macht gewartet und seine Erfahrung auS den Mißerfolgen an derer geschöpft hat, sich hüten, das Land in den Abgrund der Reaktion zu stürzen. Jedenfalls liegt in Stürmer nichts Kriege rischeS und Chauvinistisches, und er wird der in Ruhland aufkommenden Frieden? sehnsucht nicht hindernd in den Weg treten. .England kämpft für die Freiheit der Menschheit." (Rudyard Kipling.) Schade, der Mann hatte früher eine so lebhaste, wandelbare Ptzantasr Iie Sappeme an der bessarabischm Front. Line Russenstellung eine Detonation eine Staubwolke ein Trichter dreihundert Bussen vernichtet. Ttt Gelier Clohd Verökkentlickit sei. genden Interessanten Bericht seinel Kriegs- richterstitter on der kellarabilei'en ftronk AlS die vssensiven BorslöKe der Russen an der bessaravischen Front auf hörten, begann eint andere, wenn auch nicht so verlustreiche, aber dennoch mit um so arökercn Anstrenauniien verbundene Kampftätigieil in diesem Gelände. Am Ende Januar meldete der o lerreim, ch ungarische GeneralstabSkricht. daß .auf der 5iöb; Tohoi nördlich Vo an am Pruth ein russischer Graben durch Minen in die Luft gesprengt wurde und daß von der S00 Mann starken Besatzung nur einige Leute lebend acboraen wurden." Seither wurden oft Minenkämpse an der bessarabischen roni gemeldet". Aucy ,n den russischen Berichten wird dicscr Mi ncnkämpfe ausführlich Erwähnung getan. Als sämtliche Angriffe der Russen un. tcr sehr schweren Verlusten für diese ab gewiesen worden waren, konnte noch Im mee nicbt bebauvtet werden, dak jede Gefahr, welche von russischer Seite drohte, beseitigt sei. Es war den Nullen immer hin gelungen, an manchen Stellen sich aan nabe an unseren Stellungen einZu graben und von da ouö durch Bombcn würfe, Handgranaten und ähnliche Milici dc NahkampfS unsere Front zu beunru biaer, Unsere Artillerie, die den weiter rückwärts befindlichen russischen Stellun gen schwere Verluste beibrachte, konnte trog ihrer ausgezeichneten Zielsicherheit ihr Feuer nicht auf diese unseren Positionen nahen feindlichen Vorstellungen richten, weil die Gcfabr der Streuung immer vor knkn trmr. "knsanteriemalsen im Sturme gegen diese Stellungen zu opfern, wie es die Russen zu tun gewoynt sino. wuroe vermieden. Da wurde eine neue Waffe in iv JTnmhf oesübrt. die sonst bet ro ßeren Kämpfen nur Aushilfsdienste leiste!. Den Sappeuren wurde jetzt die Aomeyr tätigkeit deS Feinde! überlassen. ES kann rukn kvkiaiidtet werden, dak neben der Artillerie und Infanterie auch die Sap peure an der bessarabischen Front herdor ragende Dienste geleistet haven. fiaiib!slufoa&e bestand darin, die feindlichen Vorstellungen zu zerstören und die Russen daraus zu .vertreiben, s war das Einfachste, wenn auch nicht das Leich teste, den ganzen Graben in die Luft zu sprengen. Die Sappen begannen nun mit ihrer Winenardcit, Aon un,crem Schützengraben wurden gegen die feindli im CMTimslpn Atollen anaeleat. Kleine. nicht über einen Meter hohe und kaum 80 Zentimeter breite unterirdische ange wurden gegraben. Mtt . einer Schaufel lockerte der eine Sappeur da! Erdreich vor sich, warf es hinter sich auf eine kleine Kiste, den Minenhund, und wenn dieser Kasten voll war, wurde er an einer Schnur herausgezogen und weiter hinten entleert. Tag und Nacht ununterbrochen arbeiteten die Soppeure. Nur langsam ging der Stollen vor. Ein solche? Stol lmtreiben itz. für den Arbeiter mit furcht baren Anstrengungen verbunden. In ge bückter Stellung muß er weitergrabcn. Tit lst ist dumvk und schleckt. Je weiter er gräbt, desto kißer wird eS. Der Auf. I enthalt im Stollen wird nach kurzer Zeit unerträglich.' Vor Ermattung fällt der eine Sappkur fast um. Ein anderer löst ihn ab, um nach Zur, zer Zeit wieder einem Tritten den Vlatz zu räumen. Oft kriecht der Sappenosfi zier hinein, um die Arbeit zu köntrollie, ren. nach dem Rechten zu sehen und die weiteren Anordnungen zu treffen. Dann arbeiten die Sappeure weiter ununter krochen. Gefahrdrohend ist diese Arbeit. Der Aufenthalt in dem engen Stollen, greift das Herz an. Die fortwährend ge, bückte Haltung kann die Ursache späterer Krankheiten sein. Die Nerven werden er schüttcrt. Der einzelne muß nicht nur graben, sondern auch angestrengt lauschen, ob nicht irgendwo in seiner Nähe fe'md, liche Sappeure dasselbe Mittel der unter, irdischen Mine anwenden, oder ihm ent gegenarbeiten. Vielleicht sogar gräbt der Feind tiefer und sprengt ihn mit seinem Stollen in die Luft. Die Sappeure, die am Eingang der Mine arbeiten, sind ebenfalls größeren Gefahren ausgesetzt, w'il tvr n.'ind. der oft die erböbte Täiia keit der Sappeure merkt, durch Handgra naten vie Arven zu oren 'uazr. Trotz llcr dieser Gesahren haben sicy rnifpr. an der bessarabischen Front glänzend bewährt. In zäher Arbeit sind sie bis unter vieeinviimen ieuun gen vorgedrungen.' Dort haben sie nach rech! und links die Seitenstollen gegra ben. Die Sprengladung wurde hineingk tan. der Stollen verdammt. Dem Partie suhrer meldete ver Zwacyyaocnoe icin .Fertig". Alle entfernten sich auS dem gefährdeten Gebiete. Hinten begannen die Kanonen auf die fnnviieyen sieuungen zu fchichm, um bei den Russen Verwir rung zu stiften. Die Zündschnur brannte weiter, bis zur Munitionsladung. Dann plötzlich ein dumpfeS unterirdisches Grol len, wie von einem nahen Erdbeben. Die Erde erzitterte. Eine starke Detonation, bis Czcrnowitz vernehmbar, dann plötzlich emporgeschleuderte Erbmassen, die eine fast füiizig Meter hohe Wand bilden, da. zwischen menschliche Glicdmaßca. Die Mine war ezplodiert. Nachdem der Staub verschwunden war. befanden sich an der Stelle, wo einst 200 Russen gewesen, mehrere 10 Meter und 20 Meter lange Trichter. Bis auf einige wenige, welche mit dem Leben davonge kommen sind, war von den anderen Russen kkin, i?nr dnrkanden. Die Erdwolke I hatte sich noch nicht verzogen und schon stiegen unsere Sappeure mit der Jnfante rie auS, den Schülzengräden. sprangen in den neuen Trichter, warfen vor sich einige spanische Reiter, die Anta miinoao durch Stacheldraht verbunden wurden.. Unsere Truppen hatten eine neue Vor stcllung bezogen. An zahlreiche Stellen der bessarab! . fchen Front waren so von unseren Sap , peueen Minen gelegt worden. In den meisten Fällen waren sie nebeneinander, so , daß nach der Sprcngüiig eine zusammen hängende Linie hergestellt werden lonnie, Im feindlichen Gemchrfeuer gruben unsere . Sappeure die Verbindung von einem. Minentrichter zum anderen und die Ver bindung mit den rückwärtigen Schützen, grüben. Keine leichte und ungefährliche Arbeit. Denn die Russen hatten ihre best ? ausgebildeten Schützen au dem Kaukasus an die Front stellt. Selbstverständlich haben auch die Rüsten sehr ost va, wmi der Mlnensprcngung angewendet. Tnk der Tüchtigkeit unserer Sappeure haben sie bisher keine nennenswerten Erfolge auszuweisen. Einmal hatten sie drei Minen knapp vor unseren Stellungen zum Sprengen gebracht. Sie hatten da mit den U listigen nicht nur nicht geschadet, sondern sogar genutzt. Denn unsere Sol daten besetzten sofort diese' Minentrichter. Außerdem verfügen auch unsere Minen, gröber über ausgezeichnete Horchposten. Schon einigemale ist die Minenabsicht de Feinde erlauscht worden. Die Unsrigen gruben dann tiefer und sprengten rasch die feindliche Mine in die Luft. Ta die Russen mit ihren Minensprengungen keine wesentlichen Erfolge auszuweisen hatten, versuchten sie eS wenigstens mit der Rückeroberung der Minentrichter, wo einst , die russischen Vorstellungen sich befanden, und wo jetzt unsere Soldaten eingegraben sind. Nicht nur dcm In der Nähe befindlichen Gegner wurden die Sappeure unange nehm. Sie setzen ihm auch manchmal zu, wenn er sich weiter entfernt von ihnen befindet. Die Sappcurtcchnik weiß im mer ein Mittel, um den Gegner zu fcbä digcn. An der bessarabischen Front gibt es einige Stellen hügeligen Geländes, wo unsere Stellungen etwa? höher, die russi fchen ober weiter unten sich befinden. Unter so günstigen Umständen durften die Russen sich nicht lange behaglicher Ruhs erfreuen. Die Sappeure fanden in Mit t-l. um sie zu belästigen. Fässer wurdcq mit ' Sprengstoffen gefüllt, mit einer Zündschnur versehen und den leichten Abhang hinuntergelassen. DaS Faß kam in! Rollen. Mit zunehmender Entfernung wurde die Bewegung rascher. " Knapp beim feindlichen 'Schützengraben ange langt, war auch die vorher genau tem perierte Zündschnur abgebrannt, der Sprengstoff explodierte und zerriß die feindliebe Deckung. Der angerichtete, Scha den war nicht gering. ' Die Kunst im Gcjangcncnlagcr. Die deutschen Barbare mache dem Künstlee die Ausübung des Berufes möglich. Zu den unfreiwilligen Sommer und' Winterfrischlern im Gefangenenlager zu Grieshkim bei Tarmstadt, so schreibt ein Mitarbeiter der .Köln. Ztg.'.gehört auch der Pariser Bildhauer Leo Gall, aus des sen Wcrkstätte am Boul' Montparnafse nicht lange vor dem Kriege eine reizvoll Figur eines Knieenden hervorging, die den. Namen des jungen Künstlers rasch h toei ten Kreisen bekannt machte. Der Krieg rief ihn zum Heeresdienst: er wurde ge fangen und kam nach Griesheim. Die deutschen .Barbaren" machten eS möglich, ein regelrechtes, wenn auch kleines Atelier im Gefangenenlager einzurichten, in dem Leo Gall feiner Kunst weiterleben kann. Seine ersten Arbeiten hier waren Medail lenporträtS seiner Vorgesetzten, der leiten den Aerzte des Lazaretts u. s. w,, und nachdem er auf diese Weise den Befähi gungsnachweis geliefert hatte, wurde ihm Material für .eine große Arbeit zur Ver fllgung gestellt: zu einem Denkmal für di hier in Darmstadt gestorbenen Franzosen, daS auf dem Darmstädtcr Friedhofe zur Aufstellung gelangen wird. Auf den Stu fen, die zu einer stumpfwinkligen Mar morwand hinaufführen, liegt die sterbende Gestalt eines französischen KricgerS: fei erlöschender Blick ruht auf der Marmor fläche vor ihm, und hier treten in leichten Reliefs die Gestalten feiner Eltern und Geschwister, überragt von der Figur bei segnenden Vaterlandes, geisterhaft auS dem Stein heraus. Zu beiden Seiten der Marmorwand schließen sich die Namen! tafeln der Gefallenen an. DaS ganze Werk atmet in seiner feinen Linienfüh rung und In seinem Gedankeninhalt nicht wenig vom Geiste RodinS unj steht in technischer Vollendung weit Wer dem. waS sür gewöhnlich als moderne Plastik dorge sührt wird. DaS Denkmal wird nach sei ner Aufstellung eine ganz hervorragende Sehenswürdigkeit TarmstodtS bilde. Auch sonst regt sich künstlerisches Leben im Gefangenenlager. Die einzelne Vatail lone, in die die Gefangenenlager geteilt sind, haben jedes ein Theater eingerichtet, die sich untereinander heftig Konkurrenz machen. Plakate von manchmal ganz ge nialem Schwünge laden überall zum Ve fuche ein, und mancher Reklamekünftler würde hier reiche Anregung und treffliche Vorbilder finden. V ic, t,; n?'''?'rwiin?tfn