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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (June 13, 1916)
'm l TTtiTh A TVtTTTf TT TCTXT M K M vr ' I i lJ Ixll U LlijJL llLlLdfl LcfR l ITT 115 N BEN . ii.iikini 2tsliti!cn5iüfrte xclftungku türkischer Artisscrie. lorpedicrung feinb lichkk Lchsachtschissk. Nisation in Konflantinopcl beim Einlaufk , dcS rrstcn dcmschcu- U-BootrS.-TStigkeit fcindlicher U Boote. v Von Rudolf Znbcl. '; !" -A1 r.ri , . :'i i .i I ? , ' f ;i JiRfy M Lii vL Tr I 1 ru r J t I K MB - j S MtimT 4mM fcJ' ' 1 r ? ' t . M ..." . 1 ' !i . f ,:,' I , ..... - f ' . ' , '! " ' ' i , f'i, mV jfJ chon gestern kxi Einbruch der Nacht ich hier oben und schaute Cß ai nach dem Geglitzer der hn J bertiaiifcnö Lichter, die die ,g. lische und sranziistsche Flotte iiver die we nietn Kilometer, die uns trennten, ber übersandte. Eine Leuchtkugel stieg steil iifcft der Einfahrt zur Acerenge auf und delnktitete so hell, wie der Mondknschein. .die Stätte, die im nächsten Jahr ihr 3100 jähriges Jubiläum ihrer Zerstöru,-? durch die Heerscharen des Agamemnon feiern -lernn. Auch heute liegt wieder ein .Aga Imcrnnon" da draußen inmitten des Wal des don Maslcn und Schornsteinen, wie ihn sonst nur Hongkong oder Rio de Ja nciro, oder Liverpool oder Hamburg oder jNem 9jcr! ausweisen, Aber dieser Aa jineninon ist ein englisches Äroßkampsschiss, und die baustieftn Trichter, die hier gleich 'neben der Burg de Priamus in den Hii gcl des alten Troja hineingborsttn sind, jfinb die Tcuselspuren seiner Grüße. Auch , heute morgen wieder ruhen meine Ellen bogen auf einer der Zinnen der alten Burg von Troas und hcben die Last des Fern gkases. durch das hindurch ich die Bull äugen der ÄranZporter da drüben vor .Eid el Bahr zählen kann, und die Zin nen des alten SandschlosseS Kum 5tal, an dessen Strande noch ein Denkmal aus 'ehedem lebendem Fleisch und Blut steht ;pm Gedächtnis der jüngst so blutig nnd rc'tlos wieder ins Meer geworfenen fran 'zösisichen Landungstruppen: Sin Eenega 'lese, dem ein türkischer Soldat das Bajo nett durch die Brust gerannt hat i dem sAugeiiblick, als il',n selbst ein Geschoß so traZ. daß der Sundkrampf, sofort eintrat. und der Körper im Tode dt: i.age er Todcssekunde behielt. Ringsum blaut ein iöstlichcr Himmel. Tss Gras, in dem ich liege, bedeckt mich fußhoch. Wenn ich drüber hinsehe, sehe ich nichls. als das wo ende Purpurrot der Myriaden von roten Klatschrosen Mohnblütcn und Blau jder Glockenblümchen. Anat.lischer Früh. ; ling! In einem mit fettem Gras über 'waihsenen Ausgrabungskessel wiehert mein kleiner anatolischer Hengst. Herrgott, wie 'schon ringsum die Welt überall Maien Stimmung! Man möchte aufspringen und ''mit den Lerchen jubilieren, die da drüben durch die Ekamandcrebenc streifen. Aber 'mein türkischer Begleitet wanit: Nicht 'aufstehen, wir liegen nur fünf Kilometer ob. und sie schießen auf jeden einzelnen Wann!" ja richtig, das Scherenfernrohr ist wir Zeus, es sieht einfach alles. Da 'drüben mutz soeben das Fenster eines Bullauge zugeschlagen sein; denn es hat die Mcrgcnsonne gefangen und sendet uns davon einen Blitz herüber. Dumps heult es herüber, wie von der Sirene eines gro ßen Frachtdamxfers. Lichtet da wieder ein Transporter di Anker? Gar ein Wer wundctcnschiff, das die Opfer des gestrigen ! Nachtgcfcchtes bei Krithia nach Alczandrjen Abringt? Potzdonner die dreitausend ; jährige Vergangenheit zerflattert in Nebel schein: Sie bombardieren die asiatischen 'Batterien rechts von uns bei Jntepe! Der Sirenenton atmet sich aus in ein langge 'zogenes hu-i-iu-h. Wir sehen rechts von uns eine gewaltige Wolke don Rauch und Erde aufspritzen und hören schnell hinter 'einander den Krach des Schusses und den schärferen Knall des platzenden Geschosses. Wieder zwei Blitze jetzt erkannten wir auch das kurze rotbraune Feuer, das aus den Mündungen herausschießt das wa 'ren zwei Turmgeschosse! Wieder fliegen 'die Erdfontänen, wieder dröhnen vier l Knalle. Der russische Kreuzer .Askold' mit seinen fünf dünnen langen Schornstei nen, das Spargelbeef genannt, der auf passen mutz, vb die Verbündeten auch wirtlich ernsthaft und wahrhaftig bloß für 'die Russen die Dardanellen frei machen 'und Konstantinopel erobern werden, nimmt Anker auf. Aber er feuert nicht. Er geht nur ein bißchen seitwärts aus der Schuß Zinie. Er ist schon alt und ein wenig strapaziert und kann das Schießen nicht gilt vertragen. Dafür zieht der Henry Quatre" vor, und noch ein anderes, ein englisches Kriegsschiff. Sie steuern direkt hinein in die Meerenge, vorbei an Sid el Bahr und der Mortobucht, wo die Englan. der einen großen gelben Kasten direkt auf das Land haben senkrecht auflaufen lassen, um in seinem Schutze, das Landungsge schüft zu besorgen. Sie fahren vorbei an der Landspitze von Eski Hissarlik und legen sich gerade da fest, wo die beiderseitigen -Schützengräben senkrecht ouf die Stelle 'treffen, d die Tardanellenbrandung Hat !schc!,d den Strand bespült. Und nun be ! ginnt die Artillerie zu spielen, die schwere weittragende Schifssartillerie. Sie spritzt hinüber nach den türkischen Stellungen die aufwühlenden Granaten, die in weißen i Wölkchen sich auflösenden und die Geschosse 'wie aus einer Brause nach unten ausgie- ' ßenden Schrapnells. Freilich die Wirkung ist wohl nicht so bedeutend. Tenn die Türken haben sich an dieses tägliche Bom- vardement schon ewohnt und bleiben m fach in ihren sicheren Unterstünden, um erst dann heauZzukommen, wenn etwa ein Jnfanterieangriff gemeldet wird. Und dann hört das Artilleriefeuer sowieso auf, .weil sonst die eigenen Reihen getrossen werden. :,Auch haben inzwischen die anato lischcn Batterien eingesetzt, die Haubitzen dattei'.en des Oberstleutnants Schrie, eines badischen Artilleristen, dessen hervor rasenden organisatorischen Talenten es at langen ist, die türkische Artillerie zu stau nenserten Leistungen zu bringen: Seine Batterieir sind für den Feind das Pein lichste und Fatalste, das man sich denken kann. Glänzend postiert, in unglaublich taffiniirten. Deckungen, schnell beweglich und bald hier bald da aufblitzend, sind sie der wicktiaste AuLenfchug tur die innere . TardanellenfestANg und stören gleichzeitig die Beschießung der türkischen Schützen' grüben durch die Schissöartillcrie in der empfindlichsten W'is. So um Beispiel jefc haben sie eingesetzt. Der .Henry Qualle" ist in ichu,. Bereich rjlomrnn. In spritzt e8 schon in seiner Nähe don Granaten, die im Wasser krepieren. Hoch auf steigt die Wassersäule, erst hinter dem Bug. jetzt hinter der Back, jetzt dicht neben der Bordwand! höchste L"t zum Aus, kneifen-Positionswechsel genannt! Sckwn geht das Schlachtschiff Volldampf zurück. Da wie leicht konnte das ins Auge gehen! ins Bullauge meine ich natür- lich unmittelbar inter dem Bug eine Fontäne! Die Schraube wühlt einen gan zcn Trog voll weißer Gischt zusammen Volldampf voraus zeigt der Maschinen tklcgraph, und gleichzeitig liegt da Steuer hast backbord. Der .Henry Ouatrc" dampft schleunigst aus der Dardanellen einfahrt wieder hinaus, hinter ihm her der Engländer, dem die Sache ebenfalls zu bunt wurde. Geschossen auf die Schützen: grüben haben sie schon lange nicht mehr. Aber gegen die anderen Schlachtschiffe, die sich spitz um Sid el Bahr herum gelegt hatten, konnte man nicht viel ausrichten, und der türkische Nordflügcl entbehrte des Schutzes und mußte allein durch den Hel- denmut seiner Landverteidiger gehalten werden. Nur durch die I'ioglichtcit des j ständigen Eingreifens der schweren Schiffs- j Artillerie war es zu erklären, daß es den! Feinden überhaupt gelungen war, zu Lande fo weit zu kommen und sich zu halten. Es ist nicht zu leugnen, das waren schwere Zeiten, mit die schwersten seit der großen Seeschlacht vom 13. Marz 191o, dicft Maikämpfe zu Lande, und manchem von uns Wissenden entrang sich manchesmal der Stoßseufzer: .Ach, wenn sie doch nur erst da wären!" Daß .sie" unterwegs wa rcn. wußten wir, aber wann sie" eintres- sen wurden, ras wußten wir niazi, sie sie . auf die olles so lehn uchttg wartete wie guf die gewaltige, die verblüffende, die geradHZU unglaubliche Ucberraschung! Ich km von Troja zurück nach der Fe stung. deren Zentrum Tschanak Kaie ist. der Sitz des Kommandanten des geltung- bereiches. Admiral von Usedom. und des Delegierten des großen vaupiquarners. Vizeadmiral seitens, dem das Seetrans portwesen und der Dienst auf der rück wältigen Verbindungslinie unterstellt ist. In der vergangenen Nacht hat ein türii scbes Torpedoboot mit dem Oberleutnant Firle den .Goliath" torpediert, und dann kam der historische Moment, da der ewig zum Scherzen aufgelegte Oberleutnant und Leiter des Minenweiens. Prinz yteuß, die Augen einkniff und die Nasenspitze lustig in die Höhe nahm, um uns zuzu zwinkern: Sie sind ha. wenigstens das erste! Wir haben schon Verbindung!" Ein Hurra quoll aus der Jtcdie: as tiu deutsche Unterseeboot an den Dardanellen Hort, Hort es kam uder ivrattar. In stierer Erwartung vergingen einige Tage. Da eines AbendS spät schickt der Generalltadsches des Admirals in unser Quartier: Ein englisches Schlachtschiff von einem deutschen Unterfeeboot bor dem Tardanelleneingang torpediert: lseitvem wagte sich kein englisches oder französisches Schlachtschiff mehr in die arvaneuen mündung. Es vergingen acht Tage, wäh-, rend deren ich einen Ausflug nach der Front von An Burnu unternahm und den tapferen Verteidiger von Jannina, den General Effad Pascha, in seinem Gefechts- stand nur etwa 1200 Meter ooeryaiv vi englischen Schützengräben bei Art Burnu besuchte. Wir kamen nach Tschanak Kale zurück. Wir waren gerade an ans ge stiegen, als jenseits der Straße über .der Halbinsel Gallipoli der englische Fesselbal lon hochstieg, stets ein .unerfreuliches Zeichen. Denn es war gewoynucr, oas Signal zu einem indirekten Bombarde ment von Tschanak Kale oder Maidos oder Kalid el Bahr. Wir ernzartcten schon die ersten schweren Brummer da ging plötz lich der Fesselballon wieder herunter trotz schönsten Fruhlingssonnenlchetns: Eine, halbe Stunde später wuien wir, daß gerade eirp deutsches Unterseeboot die .Majcstic" torpediert hatte, in demselben Augenblick, als diese sich gerade anschickte, uns ihre seurigen Grüße auf dem bekann ten parabolischen Wege zu übermitteln. Seitdem verschwand die englische , Flotte nicht bloß aus dem Tardanelleneingang, sondern überhaupt von der Spitze vor Sid el Bahr. Sie lieh nur Torpedoboote und Zerstörer Und kleine Einheiten zurück, denen es überlasse blieb, mit ihrem Gc schütz in den Landkampf auf Gallipoli ein zugreifen. Und hielt man es einmal für erforderlich, das schwere Schiffsgeschütz spielen zu lassen, fo erschien wohl einmal ,,, i i f. i ii , ii 1 - ' '''.", ' ' X.' ' r , L . ' ' . - .j , V ' ' .' , . ; ', -' m . . . ' f . . v,-t . ' , - ,J .: -. v - s t(l j ' ' ' ' ; ' " . ' . ' ' ' 's . ' ". -- : "A - . ' ' ' m , ... J . f' ' if f . ' .. 's V"'fi ' ? r - 7r'-W'V;'.' ' ' . . ' - - , , J' tfi : S'i-ff Vvv : K y,:z S;S?'s' vv , : ',-v:;-f Hv-';- v i ; r- ;.vy'..'':V-'V-. . .'": : l z. . ,H,-.'V , -t - . . .v -i , ' ' , , , , ;-. i cr-: : ' - -. 7 ' "V : ' ' ! V. 'w' Vv- Vs:o; k-iA- ' ""'1 ' "1 CM. - -f . Ä" w - ;" . , ' - K m- , - r - s. ai V v- - - . ' - fSl?" ..ysZ . j " y'. l " yRSeNKUHfr.eSrRAMZ.,JRIE6$SCHFrj WVT " sts I , .' , Tt i . I ' i n k i I i LfütN '.'' " ' ' ,.. ,.. . ; . .,.'. , ,!.::; -. ,it . ., 1 V - ..-,? ',. " ' 4 l . ',. ' .-1 y 4 ''fs-tf .. ' ' - . ' . . ' : -A'" -, V s tJt. im... ' , , . . J , - . ' .' ., v . , , V ,' -r . . . ; t .PSW -X , ''- ! . , ,...".. ' J ,. ".,-' $',, .L. - -: -, ' . r ' - .... ... Jf' , -k ' - . " r 1 äM.., " . V. . .... ; .yV-WP-' ... 4 tvy- ',. f. ,. , y'; W-f - ..- ".' , .--W'4?t v . .- . . ' ... y, , ' ' , i v. .. r' y ' :-"y- ' , , . .... . y y m , " -"- -. - t 'Xm L .. .t4 Sfi ,f r -, . ' "r r. " . 4J ' "" - . X-" V y , L4 ' ' , - - - r5 r3-r ' j j y mmaw-im -y,--. " . i u ' . .. . , . " ., y y-' i ' y-rrri . ' , f: - '! ' . .- ..,y t ::: , t-i...: .... . , , ' " - ,. I,,,,,,, , ,liri.,lMrni.l . MA Jß TO" "KIEL OBtNNACH. IORPBDI EftUNCDUKCH .Uji.ßOÜJJj gelegentlich das eine oder andere Schlacht schiff auf ein bis zwei Stunden und funkte aus angemessener Entfernung. Aber el war eingewickelt mit Netz- und Tauerk wie eine Mumie, und rings herum kreuzte ein Geschwader von Torpcdcdootcn und Zerstörern. Im übrigen waren die Eng ländcr umgezogen hinter das Kap Kephalo der Insel Jmbros. Tort lagen die Trans Porter und die Kriegsschiffe einschließlich des Spargclbeetes, und davor ein Geschwa der von Torpedobooten und Minensperren und Netzspciren, und was die Haupt sache ist die Batterien des Oberstleut nants Wchrle bekamen endlich einmal etwas weniger Arbeit und benutzten die Zeit der Muße, um sich zu ergänzen durch schweres Geschütz, mit dem man (unsere anatolischen Batterien dann nicht nur den Tordancllcneingang bestreichen, son dern auch nunmehr umgekehrt in die eng- üschen Schutzengraben vor der jurknchen Krithia-Stellung hineinschießen konnte. Und man tat das in der Folge so gründ lich, daß die Engländer und Franzosen einsahen, daß sie hier nicht weiterkommen würden und späterhin versuchten, außer halb des Ieuerbereichs dieser Batterien bei iAnaforta zu landen und die Ari Burnu- Stellung durch einen Handstreich zu neh- men. Auch va MiNiana. Aus viele uxnt haben unsere Unterseeboote mit dem Tage ihrer ersten Wirksamkeit die Kncgslage an den Dardanellen völlig umgewandelt 'und eine ga.iz neue Kampslage geschassen. 'ie Ueberleaenheit dieser neuen Waffe konnte sowohl objektiv wegen der Leistungsfähig- seit des Aktionsradius sowie lanilch wegen der völligen Veränderung der Kriegslage nicht deutlicher zutage treten. Welch eine Leistung unserer Industrie und unserer Marine! Der Löwenanteil an den Erfolgen ge bühtt dem Kapiiänleutnant Hersing. Aber mit nicht geringerer ochachiuna ter der Name des .Oberleutnants von Boigt nannt, der seine Nußschale durch das Mittclmeer geführt und unterwegs eben fylles einem der bekanntesten und wert vollsten englischen Echme, der ,Jnvi cible", eine derart schwere Beschädigung beigebracht hat.' daß dieser Uebcrdread- nought fang und klanglos von den Dar danellm verschwand, in Malta notdürftig gedockt wurde und dann iich Zu feinen un tätigen Brüdern in ter-irifchi.' See oder sonstwohin rückwärts versammelte. Taß j 1 L :t J, - q i K s. n . . " r w . w I tnJ, THEBZW, an,BOSVÜH.U$ .J v-"-- - ma:JititJA- ein solches Riesenschisf von einem Tor pedo nicht sinkt, wenn nicht gerade ein Lebensnerv grtroffen worden ist, .ist selbst verständlich. Auch hat der türkische und der deutsche Aomiralsstab davon kein großes Aufsehen gemacht, da man sich eben darauf beschränkt, nur solche Erfolge zu melden, die augensichtlich oder gar ein gestanden sind. Aber ich erinnere mich nßch jenes denkwürdigen Abends im Stabshause in Tschinak Kale, als das U-Boot als erstes deutsches Unterseeboot durch die Minensperre gelotst war. und der jugendliche Ossizier mit den braunen wetterharten und energischen Zügen nach langer gefcchrvoller und heimliche See fahrt teils auf teils unter den Wogen zum ersten Male wied.-r cm Land sein Bierglas leerte und seine Beobachtungen berichtet: über Zahl der Schornsteine und Masten. udcr ,hre Stellung zueinander, uder Rumpf und Habitus, über den Schuß und die Wassersäule und den Morgcnnebel, und wie alle Schisfsprofile der feindlichen Flotte durchstudiert wurden, und wie ein stimmig alles dahin urteilte, es könne nur die Jnvincible" gewesen fein, und wie sich die Hochachtung isTid der ganze Stolz ganz simpel und formlos auflöste in dem spartanischen Toast: Na denn prost, Boigt!!" Und dieser ruittierte ganz gleich mutig: .Na denn prost!!" Einige Stunden später, noch ehe die Flieger der Feinde aufsteigen und das Boot ausfindig hätten machen können, stand der junge U-Bootkapitän auf dem Turm und folgte uns ich fuhr auf dem Torpedoboot, das das U-Beot begleiten sollte, durch die Straße ins offene Mar marameer und nach Konstantinopel. Das gab eine Sensation in Konstantinopel. das erste deutsche Unterseeboot im Golde nln Horn! Früh morgens kamen wir an. Ali';r SchisfÄverkehc zwischen Konstant! nopel und der asiatischen Seite, mit den Bosporusorten und den Inseln im Golf von Jsmid stockte. Die Gewässer von Konstantinopel waren gesperrt zum Empfang des kleinen gesährlichen und doch so überaus willkommenen Gesellen, dieses Wunders deutscher Technik, dieses Vorboten des endlichen Sieges. Noch nie war eine Meeresstraße, um die eine Welt kämpft, so restlos zur Varadestraße um- gewandelt, wie an diesem Morgen, da wir , i daS mit türkischen . und . deutschen 1 "-K' t & , , . v i- , wfH' . . : ; - ' . f r . tf n 'sVX --'-. t- s; Kf- -i Yifjjt ' : - r WiiL j v-; iX , r - " "' L TK ' -V v ; ' i I 1 i X 1 i V " ' ,' -' T' ' - ' ww ' Wi " i '-Vm ; - . X4y ' - " "r ;.J r ' l'Z. V jAr ' "'M f i j i- rK) ' V -a'7 ' ' " JL?cf ws ''wjn - . ' -V I , A ,s , tj f . ---rSv .., V , ..." . , 1 Y . ' Sl t ' h'ju" - . .' i"Nh.. kVV ' ''t,---- . f t i v ?v , : - ; Assi f -z,'' .j " - - i'V r . l'lll j , Xf ' . A( j ' s x , 's , , " ' ! .." - ' . . . i V ; vv i- vr '.v .' . ' iff ''.!.' . ; ' - Ir - v " ' " s- ; . I ;.', , - - -. s,. T-: ' 1 1 , . . "V, . . A . . ', 'S ..,4."' . -"' A--" ' i i " ,.. I - , : ;- 1 1 ' .f,:r'" ' 'i. .s ;' ,. j ' .i . V A . ( geschmückte köstlich schöne, !n Morgcnsanne gebadete Sladtebild ein liefen. Eine Pinasse kommt uns entgegen und dringt den Befehl, in den Boiiporus einzulaufen: Der Sultan steht an dem großen Fernrohr droben in Dolma Bagtsche, mit dem sonst der alte Abdu! Hamid immer die in Skutari internierten nicht genehmen Prinzen beobachtete, ob sie such artig wären. Da U-Boot fährt feinen Wg. von unserem Torpedoboot dauernd es'.ortiert. Tann kehrt es um und fährt in das Goldene Horn ein. unter der großen und der kleinen Galata Brücke hindurch, in den Kriegshafen, umiubelt von allem was deutsch und türlisch spricht, die Mannschaft gcfckrt (jlULIl .yit.--. . j ' ' S ' . -'1 , V? f ..... --v ' t 1 . s i )W" 4r ' n "t ''sr-fÄ-i.w-i -vWWV:i.,'- . fast ebenso kurz wie kurz vorher die Aizescha-Mannschaft öjast nach harter Tat! Es wäre weder edel noch gerecht, wenn man unter dieser Ucberschrift, nicht auch der Tätigkeit der feindlichen U-Boote in den Dardanellen ihren Teil widinen wollte. Wir finden da ebenfalls Helden mut und ehrenvolle Leistungen, und es heißt diese nicht, verkleinern, wen ich gleich hinzusUge, daß die Erfolge nicht im entferntesten die Wirkung hatten, wie die Erfolge der deutschen Boote, daß nämlich die 5!ampflage eine wesentliche Beein trächtigung erfuhr. Den Ansang mit dem Unterseeboot-Krieg in den Dardanellen haben die Engländer Witte Dezember 1914 gemacht, indem das Boot E. U" den aus dem Jahre 1874 stammenden und überdies bereits unter der Aera des Ad miral Limpuk durch Wegnahme der schweren Geschütz, sabotierten Kreuzer .Messudije" torpedierte. Damals be. schränkten sich die feindlichen Flotten erst noch auf eine Blockade. Die Minensperre war noch nicht geschlossen, und der Ve teran lag außerhalb auf . Wachtposten. Sodann versuchte genau einen Monat später das französische U-Boot .Saphir" einzudringen, wurde ober in den mittleren Trdancllen vor Nagara zusammenge schössen und ging mit der Besatzung auf den Grund. EtmaS unbequemer war es, als es im April mehreren englischen Unterseebooten gelang, unter der Minen sperre durchzutauchen und fo in daS Mai marameer zu kommen. Drei von diesen Schiffen wurden meistens bei den Ver suchen wieder herauszukommen, vernichtet. eines davon mußte aus Grund gehen, um nicht, zu sinken.. Die Mannschaft wurde vom'Prinzen Reuß in Empfang genom men. Als der Kommandant seinen Namen nannte, der der englischen Aristokratie angehört, erkundigte sich Prinz Reuß nach dem Fräulein Schwester und erklärte auf das verdutzte ütesicht deS Engländers hin: .Na ja, ich habe doch im vergangenen Winter noch mit ihr in Wiesbaden ge- tanzt." Auf dem U-Boot befand sich der ehemalige englische Konsul von Tschanak Kale. Man wollte ihn ansang als Spion behandeln. Aber er verdankte schließlich sein Leben der Gnade der turtifch-deutl schen Barbaren. Ueber die Zahl der eng lisch: Boote, die in die Telrdanellcn ein. I f t-." ' '.. , ' lu." lik , y"' JW. ''' .'vvyi-'-'' n"- ' " M .. -. , , j . lv " ' - riv f '5' v . , 1 -j . . , , - '-jh " -, ,i Tt. :: rtf--ty j, m . J' .D , f ( '', j ' " 1 ' - 1 -'fl . . 1 . v. . t 1 f . - - f-t" - " ' - " " ' ""'" U?BQ07 vmSttiKTdetu MGUSCHfN. i 6? A-V " gedrungen sind, bestehen Zweifel. Einem Boote jedenfalls ist es einmal gelungen, bis nach 'Konstantinopel vorzudringen und auf den Kai. ein Torpedo abzu schießen. Es zeigte sich aber, daß die eng tischen Torpedos in Kaimauern ung?rn ticser als etwa zehn Zentimeter eindrin gen. Ein anderes Mal versuchte ein eng lisches U-Boot, einige Mann zu 'landen und die anatolische Bahn, die ziemlich dicht am Golf von Jsmid verläuft, zu sprengen. Doch war der türkische Küsten schütz früher aufgestanden, als die Eng länder und verhinderte die Landung. Dafür knallte das U-Boot mit feiner S-Zentimetei-Kanone auf ein Bahnwär terhäuschen. Aber auch in diesem Falle bestand der Erfolg nur in einem faust großen Loch im Sandstein. Man sieht, selbst U-Boote leiden manchmal unter der Tücke des Objektes. Als ich zum zweiten Male nach den Dardanellen hinauSsuhr. Ansang Mai. wurde der Truppenirans- Port, mit dem ich reiste, von einem eng lifchen U-Boot verfolgt. Das an Bord befindliche JnfanterieyBataillan war ent schlössen, den Kampf aufzunehmen. Kurz Vorher hatte das U-Boot ein kleines Last schiff angeschossen. Es tauchte auch auf. aber ein in der Nähe befindliches Kano nenboot beschoß es und zwang es zum Wicdkluntertauchen. Weniger gut ging es einem amerikanischen Korrespondenten, der auf einem kleinen Transportschiff fuhr, das unterwegs von einem U-Boot liNgc halten und versenkt wurde. Aber das sind alles Nadelstiche und kleine Sachen, die die Schiffahrt im Marmaramcer wohl t lästigen, aber nicht hinderten. Um so kost licher M die Art, wie eine englische U-Boot-Mannschast durch die Forsche und den Mut eines deutschen Maschinisten auf einem türkischen Wacktbvot dingfest gemacht wurde. Es war im Marmara mur. Plötzlich taucht ein U-Boot auf. Der deutsche Maschinist, der zufällig auf Deck war, kommandiert Volldampf vor--aus, geht ans Geschütz, holt sich einen türkischen Kanonier heran und , befiehlt diesem auf das Unterseeboot zu schießen. Der Kanonier schießt das Unterseeboot will tauchen, der Kanonier schießt noch einmal und trifft das U-Boot unter der Wasserlinie. Da kann es nicht mehr tauchen. Tarauf läßt der Maschinist fein halbes Dutzend Matro,en mit ihren Flin- ten antreten, sähet auf das Unterseeboot zu und fordert dieses auf, sich zu ergeben. Da das Boot bereits sinkt, so kommt die Mannschaft heraus und wird uberge- nommen. Nur der Kapitän will sich nicht ergeben und springt ins Wasser, um die Schande nicht zu überleben. Mein Wa schinist springt ihm kurz entschlossen ins Wasser nach. Es entspinnt sich ein Kamps im Wasser. Der Maschinist ist der stör kere, halt den Kapitän, so lange unter Wasser, bis er matt ist, und holt ihn dann unter Schimpfen und echten Seemanns fluchen heraus. Dann fährt er an Land mit feinen Gefangenen. Er bringt sie eigenhändig zu Liman von Sanders, der ihn umarmt und ihn zur Tafel zieht. Das war die Geschichte von dem deutschen Ma fchinisten, der eine englische U-Boot-Mannschaft gefangennahm und mit eige ner Lebensgefahr den feindlichen Kapitän vom Tode rettete. Lange Zeit war eS ein Rätsel, wie die englischen Boote sich so lange im Mar marameer halten konnten. Offenbar hat ten sie Vorrichtungen, um 'den Betriebs sioff in ausreichender Menge mitzufüh ren. Meistens lagen sie, in einer der ver steckten Buchten der menschenarmen Mar mara-Jnfeln still und lauerten auf Beute. Betritbslraft brauchten sie ja nur, wenn Beute in Sicht kam. Proviant ober ver schafften sie sich durch Kaperung von den Maraunen, den Eeglbaoten, die d:n Ver kehr zwischen den Ortschaften am Mar marameer vermitteln. Uebrigens zahlten sie meistens sehr gut und veranlaßten die Segler-Kapitäne direkt durch glänzende Zahlung, Lebensmittel mitzufühlen. Die Inseln und Küsten sind von einer zumeist unzuverlässigen griechische Bevölkerung bewohnt, so daß also auch mit Hilfen gc rechnet werden mußte. Enver - Pafcha wählte schließlich ein Radikalmittel - er ließ die Marmara-Jnfeln einfach räumen. Ferner wurden Maraunen mit Bomben Werfern versehen und ein' großer eng maschiger Wachtdienst eingeführt. Außer dem wurde unter der Minensperre eine kunstvolle U Bootiperre aus Drahtfeilen und Tauwerk "schaffen, in der sich be. reits m.hrere feindliche U-Loote mit den Schrauben verfangen und ein unrühm liches Ende gefunden haben. Inzwischen ist eines nach dem andern von unsern U-Booten durch Gibraltar gegangen und hat den Weg nach den Dar danellm gefunden. Schlag auf Schlag erfolgen die SchiffZvcrsenkungen im Mit telmeer. Die Feinde schreiben, der As tionsiadms der deutschen U-Boote scheine nahezu unbegrenzt zu sein, Das Schwarze Meer wird in Schach gehalten von unsern U-Booten. Der alte Meuterer .Knjas Potemkin" ist ihnen zum Opfer gefallen. Die Dardanellen gestalten sich immer mehr zu einer Basis aus für unsere U Boote, und die größte- Sorge der eng lifchen und französischen .Eepcditions truppen. die jetzt den. Borstoß nach Ser bien und die kriegerische Geste Bulga riens als willkommenen Borwand be nutzen, um uizbemeikt us dem Grabe Englands, giis dem Tardanellenabenteuer wieder herauszukommen, sind die deut schert U-Boote, die den Alliierten vielleicht gestattn werde, über Saloniki nach Ser bien hincinzükommk!!, die aber auf der rückmLriia.ea maritimen Verbindungs siratze mit den Dardanellen als Basis in der Nähe zu wissen, ein niederträchtiges Gefühl fein muß Jedenfalls haben unsere U-Boot vor und in den Dardanellen nicht bloß eine taktische, sondern eine geradezu weltge schichlliche Bedeutung erfüllt und sind jedes für sich ein Nagel zum Sarge dex Weltmacht England. Und darunter setzen wir nach Türken und Ehnstenart ein Wort, das jenseits don Christus und Mohammed für beide dasselbe bedeutet, nämlich ein recht aufrichtiges und herz liches , Amen! - My Mrka von Montenegro in UUen. Merkwürdige Verhältnisse hat de, Krieg in der montenegrinischen Köiugsfamilit gezeitigt, schreibt die N. &. C. Der Fürst der schwarzen Beige" ist in der Nähe von Bordeauz ein sicherlich nicht allzu gern aeschencr Gast Frankreichs und Prinz Mirko, der zweite Sohn und das sechste in der Reihe der neun Kinder, die Kö nigin Milena ihrem , Gatten Nikolaus schenkte, traf in Wien zu ärztlicher Be Handlung ein.. '.Tort der König im ErjVj bei keinem Verbündeten aus den Tagend großer Hoffnungen und hier der Sohn, im Neiche des noch vor kurzem bitter be! kämpften Feindes, wo er von dex Kunst, österreichischer Aerzte Hilfe erwartet. ' j Prinz Mirko wurde m 17. April kr 37 Jahre alt. Er ist vermählt mit Natalie Konstantinowitsch, einer Tochter des mit dem Hause Obrenowitfch der wandten serbischen. Obersten Alezandee Konstantinowitsch. Ob letzterer noch im Dienste des gleichfalls heimatlosen König! Peter steht, entzieht sich unserer Kenntnis. Vermutlich nicht. Prinz Mirko ist Groß wosmode von Grachovo und der Zentqund war vor Ansbruch des Krieges HaupU mann im 0. 'moutenegrinischen Jnfan terle-Ri.'giment; er wird inzwischen Whl befördert worden sein. Bisher ohne jede' Betätigung im öffrntlichen Leben feines Heimatlandes, hat er noch weniger als der recht unbedeutende Kronprinz Tanilo Interesse und Verständnis für Regie rungiZangelegenheiten gezeigt. Man wußte, nur,' daß der Prinz oft zum Aerger seines Vaters, gern ein flottes Leben führte und daß er 'schon in frühester Jugend ei nicht gewöhnliche mnsikalischc Begabung zeigte. Er hat viel koii!po?,'ttrt, religiöse! Hnmnen. patriotische. Lieder, Märsche,! lustige Walzer ia sogar eine OPer.j Daß er mm gerade dazu auscrsehen wars bei Wasftnstreckuilg der montenegrinische Armee eine immerhin nicht ' unwichtige iolle zu spielen, ist eine eigenartige Laune des Cchi.ksale. In der gemütlichen Hauptstadt Oesterreichs wird er kaum be, merkt, jedenfalls nicht belästigt werden und sicherlich zufrieden sein, daß er für einig: Zeit der dörfischen Residenz Ce tinje und dem treuen Volk der Hammel, dicbe entschlüpft ist. ' - '